Mal des Frevlers durch Unwissenheit?

  • Moin,

    folgende Situation ist in unserer Gruppe entstanden und jetzt Rätseln Spieler als auch Meister, ob ein Mal des Frevlers gerechtfertig ist, oder nicht. Die Regeln sagen durchaus "Ja", aber das erläutere ich danach, wie meine Ansicht dazu ist.

    Und ja, ich habe die Suchfunktion benutzt, doch die Situation ist recht speziell ;)

    Unsere Gruppe, bestehen aus einem Zyklopäischen Tsa-Geweihten (völlig sichtbar, das er ein Tsa-Geweihter ist), einem Al'Anfanischen Boron-Geweihten (Schwarze Robe, goldener Raabe auf der Brust) und einem Al'Anfanischen Söldner (roter schwerer Mantel, auf den Rücken das Symbol von Al'Anfa in Schwarz-Gold) sollten mehr oder minder durch ein 0815 Hinterwäldler-Dorf in Andergast. Keine 40 Einwohner. Taschenkontrolle erfolgte.
    Die Wache betrachtete die Südländer als durchaus völlig fremd, sowie stark verängstigt und bezeichnete im laufe der Unterhaltung den Boron-Geweihten als Seelensammler oder Abscheulichkeit. Der Boron-Geweihte sprach natürlich auf die Person, das dies eine falsche Bezeichnung sei und fing an seine Profession genauer zu erklären, das führte dazu, das die Wache aus Angst vor dem Boron-Geweihten und dem Söldner (der die ganze Zeit "böse schauend über diese Beleidigenden Worte gegenüber des Geweihten" die Wache anstarrte) mehr oder weniger ohnmächtig wurde. Der Tsa-Geweihte schickte uns natürlich weg, mein Söldner ging in das Dorf hinein, ebenso der Boron-Geweihte, der jedoch steuerte direkt die nächste Wache an um die Situation aufzuklären.

    Es erfolgte praktisch genau die selbe Situation, nur wurde die Zweite Wache eher aggressiv, wurde laut und es kam wie es kommen musste: wir standen vor einem wütenden Mob. Natürlich gingen auch Überreden-Proben diesbezüglich nach hinten los, um das Regeltechnisch aufzugreifen.

    Damit die Situation nicht eskaliert, mein Söldner sich nicht durch ein Dorf schnetzelt oder die Dorfbewohner uns ALLE gleichzeitig angriffen, hat der Tsa-Geweihte seine Friedensliturgie gewirkt in einem gewissen Radius, damit keiner zu Angriffen neigt. Das hielt aber die Leute außerhalb des Radius nicht ab, den Boron-Geweihten aka "Seelensammler" mit Steinen zu bewerfen. Das verusachte natürlich auch Schaden am Boroni.

    Und jetzt ist natürlich die Frage, ob die Dörfler eigentlich ein Mal des Frevlers bekommen? Sie haben schließlich einen Geweihten bewusst angegriffen, während sie gleichzeitig Zeuge eines Tsa-Geweihten wurde, der Blümchen besang. Oder tritt hier "Unwissenheit schützt" ein, da wir uns in Andergast befinden und Sumus dort angepriesen wird.

    Das Thema Mal des Frevlers ist so speziell das es natürlich dem SL obliegt jetzt zu entscheiden, jedoch wurde daraus schnell eine Diskussion, was jetzt eigentlich ein Mal des Frevlers verdient und was nicht. Wenn ein Rondra-Geweihter durch einen Kampf angegriffen wird, sollten die Angreifer ja theoretisch auch ein Mal des Frevlers bekommen - wobei ich glaube das Rondra ehrlich gesagt das nicht tut, außer der Angreifer greift aus dem Hinterhalt mit einem Bogen und vergifteten Pfeilen den Rondra-Geweihten an.
    Oder die Puniner und Al'Anfaner müssten theoretisch denn alle Frevler sein, als diese sich vor einer gewissen Zeit gegenseitig bekriegt haben.

    Meiner Meinung nach geben die Götter die Mal des Frevler, Boron würde diesen Akt natürlich bestrafen, aber als Frevler nicht abstempeln. Er würde Ihm nur sehr lange schlechte Träume und unruhigen Schlaf bringen, bis sie den Geweihten oder durch ein langes bereuendes Gebet um Gnade beten.

  • Also, ich hab grad weder das 3er noch das 4er Regelwerk griffbereit, doch gibt mir eins grad sehr schwer zu denken, eine Wache die einen Boron-Geweihten in Tracht nicht erkennt (auch in einem 0815 Andergastschem Hinterwäldlerdorf)???

    Ok, Kontrolle von Fremden durch eine Wache ist nichts ungewöhnliches, aber auch hier stellt sich mir die Frage, warum ein nichtmal 40 Seelendorf ne Wache hat? Eher nen einzelnen Büttel mit ein oder zwei Handlangern, aber selbst die sollten einen Boron-Geweihten erkennen.

    Badner, das Höchste was ein Mensch werden kann


  • Meiner Ansicht nach ist das klar - alle, die den Boroni angegriffen haben, bekommen das Mal des Frevlers.

    Zitat von Wege der Götter, S. 24

    Angriff auf die Kirche: Gemäß der Zwölfgöttlichen Ordnung ist es ein Frevel, die Häuser und geweihten Diener der Zwölfgötter (und ihrer halbgöttlichen Kinder) anzugreifen. Im Kriegsfall mögen Geweihte der Rondra oder des Kor (oder ein Angriff auf offenem Feld) oder generell ein getarnter Tempel oder Priester des Phex
    hier eine Ausnahme bilden. Bei letzteren ist der Angriff natürlich gleichermaßen strafbar, es können aber mildernde Umstände geltend gemacht werden, wenn der Angeklagte glaubhaft versichern kann, dass er nicht wusste, was oder wen er angriff. Explizit nicht als frevlerischer Angriff gilt eine Verteidigung gegen den Angriff eines Geweihten (auch wenn hier die Praios-Kirche deutlich anderer Ansicht ist und eine solche Verteidigung üblicherweise weltlich genauso bestraft wird wie ein Angriff).

    Da sich der Boroni offen zu erkennen gegeben hat bzw. zu erkennen war gibt es hier nichts zu mäkeln.

    Zitat von Wege der Götter, S.24 - Der Frevler

    Wer einen durch Priester geschlossenen Heiligen Eid (siehe die Liturgie Gross er Eidsegen auf Seite 255) bricht oder gegen bestimmte andere, aktuell auf ihn wirkende Liturgien verstößt, wer einen geweihten Tempel oder einen Geweihten eines der Zwölfe mutwillig angreift, dessen Seele erhält ein ‘Mal des Frevlers’.

    Da müssen wohl einige ordentlich Buße tun...

  • Ich bin erstaunt, in einem 40-Seelen-Dorf eine Wache am Eingang zu finden, die jeden befragt und kontrolliert, und noch mehr Wächter, und so etwas wie eine Wachstation. Wenn ein 40 Selen-Dorf auch nur einen Büttel hat, fände ich das schon mehr als gut bestückt.

    Dazu noch eine Wache, die aufgrund finsterer Blicke und der Anwesenheit eines Boroni in Ohnmacht fällt?

    In dem Dorf haben sie gewiss schon mal Boroni gesehen, denn es bringt vermutlich nicht nur der örtliche Sume die Toten unter die Erde.

    In Andergast gilt das Silem-Horas-Edikt zwar nicht, doch das heißt nicht, dass sie nicht an die Zwölfe glauben, und ein Mal des Frevlers hat auch nichts mit den geltenden Gesetzen zu tun, daher: Ja, da greifen Leute einen Boron-Geweihten an (durchaus auch eine Tsa-Geweihte, denn die kann ja auch von Steinen getroffen werden), von dem sie wissen, dass es ein Geweihter des Boron ist, und das, während eine Tsa-Geweihte daneben steht und eine Liturgie wirkt (Reichweite hin oder her: da wirkt vor ihren Augen göttliches Wirken).

    Das sollte durchaus ein Mal des Frevlers geben, wenn man Steine werfen als vorsätzlichen Angriff wertet.

    Die beiden Boron-Kirchen haben sich zwar gegenseitig mal als Ketzer bezeichnet und angesehen, das ist aber auch schon her. Schon zu Borbarads Zeiten haben sie sich brav die Endurium-Lieferungen geteilt und hatten gegenseitig einen Vertreter der anderen Kirche vor Ort. Mag gut sein, dass sie in Andergast gar nichts von zwei Boron-Kirchen wissen. Oder dass sie glauben, die aus dem Süden seien äußerste Ketzer. Dann könnte ich mir vorstellen, dass sie deshalb misstrauisch werden oder ihn nicht bei sich haben wollen.

    Generell werden ja auch Boroni als Geweihte des Gottes des Todes mit Ehrfurcht oder gar Angst gesehen und hat sie lieber nicht im Dorf, aber das ändert nichts daran, dass sie doch Geweihte sind und man Geweihten gegenüber ein gewisses Gebaren an den Tag legt. Gerade auch, wenn andere Geweihte dabei sind, die deutlich machen, dass alles gut ist.

    Von daher finde ich die ganze Situation, Begebenheiten und Eskalation bis hinzu einer Tsa-Geweihten, die eine Liturgie wirkt und die, die ein paar Meter außerhalb stehen, ignorieren das völlig und werfen Steine, recht seltsam und, so, wie es hier wiedergegeben ist (was durchaus die kurze Version sein kann) recht gewollt und konstruiert wirkend. Aber da kann der Eindruck der knappen Zusammenfassung womöglich auch täuschen.

  • Das würde ich so nicht unterschreiben. Je nach Liturgie, die dort zur Friedensstiftung genutzt wurde, kann es auch schon für das zuwiderhandeln ein MaF geben auch ohne Initiation. Ansonsten muss ich den anderen schon recht geben.

    insane inside

  • Hallo,

    als Meister der Gruppe ein paar Dinge.

    1. Es gab keine Taschenkontrolle

    2. Andergast und Nostria sammeln gerade ihre Heere für den nächsten großen Krieg und das Dorf liegt nahe der Grenze.

    3. Die beiden "Wachen" hatten keine Rüstung und ihre Schwerter waren in einem erbärmlichen Zustand.

    4. Der Geweihte Borons wurde nicht angegriffen bis er selber etwas sagte wie: "Ich kümmere mich um eure Seelen." oder "Am Ende kommen alle Seelen zu meinem Herrn." Den genauen Worlaut kenne ich nicht mehr ich bin mir aber sicher, dass er selbst entweder "Seelensammler" oder "Seelen sammeln" als erstes verwendet hat.

    5. In den Streitenden Königreichen gilt das Silem-Horas-Edikt nicht und in den offiziellen Beschreibungen wird mehrfach vorgegeben, dass es große Unterschiede im Glauben geben kann. Sogar von Dorf zu Dorf.

    6. Wodurch sollen die Dorfbewohner Magie und Götterwirken trennen können?

    @Parinor Angar

    Hinterwäldler können laut offiziellen Vorgaben nichtmal Orkgötter und Zwölfgötter unterscheiden. Warum genau sollten die Dorfbewohner 1. Wissen, dass es ein Geweihter des Boron ist? und 2. Diesen anerkennen?

    Gnupi

    Der erste von dir zitierte Abschnitt bezieht sich nur auf weltliches Recht.

    Was den zweiten Abschnitt angeht: Dazu komme ich weiter unten.

    Schattenkatze

    In dem Dorf haben sie gewiss schon mal Boroni gesehen, denn es bringt vermutlich nicht nur der örtliche Sume die Toten unter die Erde.

    Warum?

    In Andergast gilt das Silem-Horas-Edikt zwar nicht, doch das heißt nicht, dass sie nicht an die Zwölfe glauben, und ein Mal des Frevlers hat auch nichts mit den geltenden Gesetzen zu tun, daher: Ja, da greifen Leute einen Boron-Geweihten an (durchaus auch eine Tsa-Geweihte, denn die kann ja auch von Steinen getroffen werden), von dem sie wissen, dass es ein Geweihter des Boron ist, und das, während eine Tsa-Geweihte daneben steht und eine Liturgie wirkt (Reichweite hin oder her: da wirkt vor ihren Augen göttliches Wirken).

    Warum müssen sie an die Zwölfe glauben? Wo genau steht das? Wie du selbst sagst, gibt es dafür nicht einmal eine rechtliche Grundlage und selbst wenn es eine gäbe, wer setzt die durch?

    (Der Tsa-Geweihte war Männlich aber das nur am Rande)

    Woher wissen sie, dass es keine Magie oder dämonisches Wirken ist?

    Die beiden Boron-Kirchen haben sich zwar gegenseitig mal als Ketzer bezeichnet und angesehen, das ist aber auch schon her. Schon zu Borbarads Zeiten haben sie sich brav die Endurium-Lieferungen geteilt und hatten gegenseitig einen Vertreter der anderen Kirche vor Ort. Mag gut sein, dass sie in Andergast gar nichts von zwei Boron-Kirchen wissen. Oder dass sie glauben, die aus dem Süden seien äußerste Ketzer. Dann könnte ich mir vorstellen, dass sie deshalb misstrauisch werden oder ihn nicht bei sich haben wollen.

    Es geht hier eigentlich nur darum, ob alle die im Krieg einen Borongeweihten angegriffen haben (und davon sollte es eine Menge geben wovon auch ein paar Geweiht sind) hierdurch ein Mal des Frevlers bekommen haben. Grundsätzlich bin ich hier aber ähnlicher Ansicht.

    Generell werden ja auch Boroni als Geweihte des Gottes des Todes mit Ehrfurcht oder gar Angst gesehen und hat sie lieber nicht im Dorf, aber das ändert nichts daran, dass sie doch Geweihte sind und man Geweihten gegenüber ein gewisses Gebaren an den Tag legt. Gerade auch, wenn andere Geweihte dabei sind, die deutlich machen, dass alles gut ist.

    Von daher finde ich die ganze Situation, Begebenheiten und Eskalation bis hinzu einer Tsa-Geweihten, die eine Liturgie wirkt und die, die ein paar Meter außerhalb stehen, ignorieren das völlig und werfen Steine, recht seltsam und, so, wie es hier wiedergegeben ist (was durchaus die kurze Version sein kann) recht gewollt und konstruiert wirkend. Aber da kann der Eindruck der knappen Zusammenfassung womöglich auch täuschen.

    Was genau hätten die Dorfbewohner denn deiner Meinung nach machen sollen? Bedenke, dass sie um Ihre Seelen fürchten!

    Wenn die Leute zwölfgöttlich initiiert sind, bekommen sie das Mal, sonst nicht.

    Laut WdG ist diese Aussage falsch. (Seite 24 rechts oben)

    Ich bitte auch folgendes zu bedenken: Es geht um Personen die in einer mittelalterlichen Welt leben. Allgemeinbildung ist kaum mehr als Bauernweisheiten und Schauermärchen, Götterwirken und Magie ist kaum zu unterscheiden, bei einem Ernteausfall wird schnell mal die Person die nicht so ganz normal ist auf dem Scheiterhaufen verbrannt, andere Kulturen sind praktisch unbekannt und man hat oft größere Probleme als die exakte Anzahl der Götter festzulegen.

    Um aber auf den eigentlichen Kern zu kommen: Es geht um die Frage ob die Regel, dass fast jeder Angriff gegen einen Geweihten zu einem Mal des Frevlers führt sinnvoll ist oder nicht. Denn: Das würde bedeuten, dass z.B. alle Rondra-Geweihten so ein Mal haben oder regelmäßig bekommen, immerhin duellieren sie sich regelmäßig untereinander. Natürlich sind Rondrageweihte hier nicht die Einzigen, man denke nur an den Krieg mit dem Theaterorden oder eben die Kriege innerhalb der Boronkirche.

    Zudem würde es bedeuten, dass es fast unmöglich ist einen Geweihten loszuwerden oder an etwas direkt zu hindern ohne gleich ein Frevler zu werden.

  • Die Regel ist nicht sinnvoll. War sie schon bei DSA3 nicht, ist sie weiterhin nicht. Niemand der im Marktgedränge einen taschendiebischen Phex-Geweihten an rempelt sollte ein Mal des Frevlers bekommt - selbst er es mit voller Absicht getan hat, um schneller vorbei zu kommen.

    In hexturien dient das Mal des Frevlers dazu, wirkliche Feinde der göttlichen Weltordnung zu markieren. Die Personen, die es mit voller Absicht und Wissen tun. Ich gestehe dem Mal zu, dass da unterscheiden kann, welche Motivationen hinter einer Tat stehen und ob es dies rechtfertigt. Es soll den Geweihten dienen, die echt bösen Jungs und Mädels ausfindig zu machen und nicht die panische Dorfbevölkerung, die es nicht besser wusste. Die interessieren nicht für die Sicherheit der Gläubigen und die Unsterblichen interessieren sich gleich dreimal nicht dafür...


    In wie weit jetzt al'anfanische Borongeweihte in andergastschen Hinterwald bekannt sind ist eure Entscheidung. Aber Boron ist schon recht weit bekannt und verbreitet. Selbst wenn die Totengräber in den schwarzen Roben nicht so häufig ins Dort kommen, kennt man sicher dort Geschichten und Märchen in denen sie vorkommen - wie man bei uns die Gestalt des Gevatter TOD KENNT. Da es Nekromantie gibt ist die Boron-Kirche allerdings sehr dahinter, dass die Toten ordentlich bestandet werden und Aventurien ist echt klein. Ein wandernder Boroni kommt also viel herum, wenn er übers Land zieht, um nach all den Boronsangern zu sehen. Und das wird gemacht.

    Bei mir hätten die Dorfbewohner ihn wohl für einen Boroni gehalten, einen Totengräber. Die Unterscheidung Al'Anfa Punin wäre ihn wohl eher nicht eingefallen. Der kümmert sich um die Toten und wahrscheinlich lässt man den besser in Ruhe - wer weiß, was der alles kann?

    Wenn er erzählt 'Boron der Götterfürst wird Euch alle holen kommen!', dann ist das zugegeben vielleicht etwas unglücklich...

    Aber ein einfacher Dortbewohner (m/w) kann Magie von Karma an der persönlichen Wahrnehmung unterscheiden, zumindest in meiner Vorstellung. Wobei unterscheiden zu hoch gegriffen ist. Eine Tsa-Liturgie würde bei mir in den Umstehenden und Anwesenden, ein gewisses Gefühl des Friedens auslösen. Da ist Kraft der jungen Göttin geflossen, um einen Streit zu beruhigen. Tsa-Karma sollte, wenn es in die Welt gelassen wird, sich so anfühlen, dass es gut ist - echt gut und lieb und nett. Es will niemanden etwas antun. Gerade Tsa. Sie mag das Kinderlachen, die Blumen in deinem Haar, lass uns lieber gemeinsam Männchen aus den Steinen bauen anstatt sie zu werfen.

    I ♡ Yakuban.

  • Willkommen auf dem Orki, Sten. :)

    Schön, dass Du Dich dazu meldest, denn jede Medaille hat zwei Seiten und eine Darstellung ist nicht immer umfassend. :)

    Götterwirken von Magie trennen: Ich denke, beides kann durchaus beeindrucken. Allerdings sieht WdG die Möglichkeit vor, dass göttliches Wirken durch vom Geweihten unbestimmbare Begleiterscheinungen begleitet wird oder werden kann (Geräusche, Erscheinungen), aber eben auch das Gefühl, dass göttliche Ordnung herrscht und gegeben ist.

    Ob damit jede Gruppe spielt, sei jeder Gruppe selber überlassen.

    Es ermöglicht aber in jedem Fall die sehr hohe Wahrscheinlichkeit oder aber eben das sichere Wissen, dass ein Geweihter eine Liturgie wirkt.

    Zumal da eben ein Geweihter der Tsa gerade sichtbar und vernehmlich seine Göttin anruft, und diese Wirkung auch direkt zu beobachten und zu bemerken ist bei denjenigen, die im Wirkungsradius stehen.


    Da in Andergast zwar das Silem Horas-Edikt nicht herrscht, wohl aber Glauben an die Zwölfe (und mittlerweile sogar Rahja ihren hübschen Unterrock wieder zeigen darf), wie Vorhanden sein von Tempeln und Geweihten (und sogar die Bezeichnungen des Rats der Recken des andergastischen Königs) zeigen.

    Daher setze ich in Andergast die Existenz von Boronangern voraus und von Geweihten des Boron, die Verstorbenen entsprechend bestatten, und dass man das in den Dörfern nicht für sich allein macht. Wandergeweihte haben sie auch in Andergast.

    Man muss alle 12 und ihre Aspekte nicht rauf und runter erzählen können, bei jedem Geweihten sofort am Ornat festmachen, was er ist, aber ich denke eben schon, dass man die Zwölfe, ihre Geweihten und die wichtigsten Aspekte schon kennt, gerade bei jenen, um die man im Leben kaum herum kommt wie Boronis, die eben die Toten unter die Erde bringen, oder Peraine-Geweihte, die sich um die Felder kümmern. Die örtlichen Sumen machen so etwas auch, aber eben nicht ausschließlich. Auch in Andergast kennt man die 12 und glaubt an sie, nur ist das gesetzlich nicht so verankert wie z.B. im MR, und die haben andere Glaubensmischformen (aber das gibt es auch in Gebieten mit Silem-Horas-Edikt und ist keine Besonderheit Nostergasts).


    Was genau hätten die Dorfbewohner denn deiner Meinung nach machen sollen? Bedenke, dass sie um Ihre Seelen fürchten!

    Gerade dann würde ich von der Person Land gewinnen und weglaufen und verstecken, statt mit Steinen nach ihr werfen - das ist bestimmt sicherer, wenn um die Seele gefürchtet wird. Auch wenn es in meinen Augen schon etwas paradox ist, dass vor einem geweihten Seelsorger und Priester der Zwölfe die Angst entsteht, er wolle Seelen einsammeln.

    Ich würde da eben eher furchtsames Misstrauen ansetzen, den Boroni eher meiden, mit dem Minimum an Respekt begegnen und ansonsten Abstand halten annehmen. Boronis in ihrer schwarzen Kleidung, schweigsam (anreden darf man sie auch nicht als erstes), Diener des Totengottes - das kann schon unheimlich wirken, keine Frage. Aber dann hat man auch gelernt, dass man geweihte Priester nicht angreifen darf und dass sie unbedingt Respektspersonen sind, weil sie nämlich ihre Gottheit auf Dere repräsentieren (WdG).

    Ein (anderer) anwesender Geweihter dürfte ebenfalls guten Schutz bieten.

    Oder eben auf zum Lehensherr, damit der sich in seiner Rüstung zu Pferde begibt und seinen Knappen und ein paar Waffenknechte mitbringt. Das ist die Aufgabe des Lehensherren, seine Leute auch zu schützen. Das kann er bestimmt besser als ein paar Bauern mit Steinen und Mistgabeln, und könnte bei der Gelegenheit auch gleich die Angelegenheit klären.


    Ob man aus geworfenen Steinen ein Mal des Frevlers macht, also einen echten Angriff, erachte ich zumindest als diskussionswürdig, wie oben angemerkt. Zumindest dürfte der örtliche Wanderprediger ihnen die Ohren lang ziehen für so etwas, und ihr örtlicher Lehensherr womöglich auch.

    "Angriff" ist halt schon ein recht weites Feld.


    RG, die sich miteinander vor Rondra messen, oder auch auf Turnieren, bekommen keines, weil sie keinen Geweinten angreifen mit der Absicht, ihm zu schaden, sondern das nach Richtlinien und Absprache und Wissen geschieht.

  • Aber ein einfacher Dortbewohner (m/w) kann Magie von Karma an der persönlichen Wahrnehmung unterscheiden, zumindest in meiner Vorstellung. Wobei unterscheiden zu hoch gegriffen ist. Eine Tsa-Liturgie würde bei mir in den Umstehenden und Anwesenden, ein gewisses Gefühl des Friedens auslösen. Da ist Kraft der jungen Göttin geflossen, um einen Streit zu beruhigen. Tsa-Karma sollte, wenn es in die Welt gelassen wird, sich so anfühlen, dass es gut ist - echt gut und lieb und nett. Es will niemanden etwas antun. Gerade Tsa. Sie mag das Kinderlachen, die Blumen in deinem Haar, lass uns lieber gemeinsam Männchen aus den Steinen bauen anstatt sie zu werfen

    Das sie es nicht unterscheiden können, sieht man schon daran, dass Sumen als Diener der Göttin Sumu angesehen werden. Natürlich kann man mit ensprechend viel OT-Wissen unterscheiden aber dieses Wissen haben Hinterwäldler nicht. Hier werden sogar Bäume und Steine als heilig betrachtet obwohl sie weder magisch noch karmal sind.

    Willkommen auf dem Orki, Sten. :)


    Schön, dass Du Dich dazu meldest, denn jede Medaille hat zwei Seiten und eine Darstellung ist nicht immer umfassend. :)

    (.....)

    RG, die sich miteinander vor Rondra messen, oder auch auf Turnieren, bekommen keines, weil sie keinen Geweinten angreifen mit der Absicht, ihm zu schaden, sondern das nach Richtlinien und Absprache und Wissen geschieht.

    Vielen Dank für das herzliche Willkommen.

    Kannst du mir bitte sagen wo das steht? Wo steht in den Regeln, dass ein Duell unter Rondrageweihten kein Mal des Frevlers hervorruft?

    Was die anderen Punkte von dir angeht: Du denkst also, dass die Dorfbewohner ihre Häuser, Tiere und sogar ihre Kinder zurücklassen um eine mehrtätige, gefährliche Reise zu ihrem Herren zu unternehmen?

    Zudem: Sie haben Abstand gehalten. Keiner der Geweihten wurde aus kurzer Distanz angegriffen und der Tsageweihte wurde überhaupt nicht angegriffen.

    Natürlich ist mir auch bewusst, wie man IT Magie und Götterwirken trennen kann aber wer bringt das den Hinterwäldlern bei? Zumal sie laut offiziellen Quellen von Dorf zu Dorf unterschiedliche Lokalheilige kennen und sogar manches regeltechnisch profanes oder magisches für heilig halten.

    Was den Rat der Recken angeht: Ja, es gibt dort zwar "Vertreter" der 12-Götter aber zum einen nicht nur dieser und zum anderen auch nicht alle. (Boron und Tsa z.B. nicht)

    Ich sage auch überhaupt nicht, dass in Andergast die 12 Götter alle vollkommen unbekannt sind. Nur verstehe ich nicht so ganz warum in einem einzelnen abgelegenen Dorf die Bewohner einen Al'Anfanischen Borongeweihten (mit entsprechender Hautfarbe und schwarzer Kleidung) von einem bösen Magier der ihre Seelen stehlen möchte (und etwas entsprechendes auch noch sagt) und in vielen Schauermärchen vorkommt klar unterscheiden können sollten.

  • Natürlich kann man mit ensprechend viel OT-Wissen unterscheiden aber dieses Wissen haben Hinterwäldler nicht.

    Ich habe aber gar nichts von OT oder IT-Wissen geschrieben. Sondern von dem Gefühl, das in einem Menschen/Elfen/Zwerg/Ork/etc entsteht, wenn er Zeuge wird von Tsas karmalen Wirken. Das ist da. Hier wurde Karma in der dritten Sphäre Los gelassen. Das nimmt man wahr - egal wie gebildet eine Person ist oder welchen Bezug sie zu einem Stein hat. Selbst jemand der ganz sicher nicht an die 12e glaubt, bekommt es mit. Da ist etwas, da passiert etwas, etwas was nicht normal ist und etwas, was sich wirklich gut anfühlt (weil Tsa, jetzt echt gegen wenig einen Groll hat). Etwas Gutes oder im besten Fall nichts Schlimmes, was Einem irgendwo ganz tief im Inneren berührt - von Thorwaler bis zum Utulu. Da haben andergaster Hinterwäldler keine Wahrnehmungsstörung dagegen, nur weil sie keine Ahnung haben...

    I ♡ Yakuban.

  • Natürlich bemerken sie die Liturgie. Möglicherweise bemerken sie auch, dass es kein böses Wirken ist (wobei sie nicht direkt im Wirkunsradius standen). Allerdings bezweifle ich, dass dieser Effekt stärker ist als die Angst vor dem Verlust der eigenen Seele. Immerhin ist es nur ein Nebeneffekt und Angst ein sehr mächtiges Gefühl.

    Kurz gesagt: Warum sollte ein leises Kinderlachen einen wütenden Mob aufhalten? Wer wütend ist denkt nicht nach und in der Gruppe erst recht nicht.

  • Weil es ein karmales Kinderlachen ist, dass jemanden an den Punkten berührt über die man eben nicht nachdenkt. Deshalb wären sie bei mir, immer noch unsicher gewesen und unfreundlich und hätten überhaupt nichts dagegen gehabt, wenn die Fremden wieder gehen und hätten diesen Wunsch auch weiter formuliert, die Wütenderen hätten mit ihren Mistforken gewedelt, den Stein auch aufgehoben. Aber eben nicht geworfen, weil da plötzlich irgendwo eine Hemmschwelle daher kommt, die man sich vielleicht nicht erklären kann, aber eigentlich bewirft man Leute halt nicht mit Steinen (am Ende noch heilige Steine!).

    I ♡ Yakuban.

  • Kannst du mir bitte sagen wo das steht? Wo steht in den Regeln, dass ein Duell unter Rondrageweihten kein Mal des Frevlers hervorruft?

    Weil RG an Turnieren teilnehmen und Teilnehmen dürfen, und wenn es dafür reihenweise Mal des Frevlers geben würde, wäre das nicht der Fall. Weil nirgendwo steht, dass derjenige, der mit einem RG kämpft (also ein Lehrer, und sei es ein anderer Geweihter, ein anderer Kämpfer, der sich Rondra zu Ehren mit dem Geweihten messen möchte) ein Mal des Frevlers bekommt. Weil ein Kampf im Namen Rondras und Rondra zu Ehren kein Mal des Frevlers gibt und geben kann. Rondra liebt Zweikämpfe und wenn ihre eigenen Geweihten keine führen dürften, könnten sie kämpfen nicht lernen und Rondra zu Ehren nicht kämpfen, wenn ihre Gegenüber da immer ein Mal des Frevlers erhalten.

    Was die anderen Punkte von dir angeht: Du denkst also, dass die Dorfbewohner ihre Häuser, Tiere und sogar ihre Kinder zurücklassen um eine mehrtätige, gefährliche Reise zu ihrem Herren zu unternehmen?

    Aventurien ist klein. Andergast ist noch kleiner. Der nächste Lehnsherr lebt nicht viele Tagesreisen entfernt, sondern der direkte nächste Lehnsherr ist vermutlich ein Ritter, kein Baron oder Graf, und der wohnt sehr wahrscheinlich gleich um die Ecke, oder ein paar Meilen weiter. Aber gewiss nicht Tagesreisen entfernt.

    Es muss da im Zweifelsfall auch nur einer loslaufen, der am schnellsten zu Fuß ist oder den flinksten Ackergaul hat.

    Wenn sie also wirklich Angst haben, so sehr, dass da ein Büttel in Ohnmacht fällt, so sehr, dass sie völlig ignorieren, dass da eine Liturgie wirkt, die kein hübscher Zauber ist, sondern göttliche Ordnung und Wille, wenn sie also wirklich Angst um ihre Seelen haben, ja, dann denke ich, dass man nicht zu Steinen greift und vermutlich aus 10 m Entfernung wirft, denn das schützt ihre Kinder und sie selber auch eher nicht. Wenn da wirklich ein finsterer Gesell ist, der ihre Seelen haben möchte.

    Dann greift man sich seine Kinder und versteckt sich irgendwo, bzw. läuft weg und versteckt sich dann.

    Natürlich ist mir auch bewusst, wie man IT Magie und Götterwirken trennen kann aber wer bringt das den Hinterwäldlern bei?

    Die durchreisenden Geweihten. Diejenigen, die den Geburtssegen auf die Neugeborenen sprechen, die die Paare, die heiraten möchten, verheiratet, die den Äcker segnen und die Toten unter die Erde bringen mit allen dazugehörigen Riten und Segen.

    Die gibt es auch in Andergast, weil ihre Tempel dort auch stehen.

    Das Wissen, dass das, was der Tsa-Geweihte da macht und was auf die halbe Dorfbevölkerung wirkt, kein Zauber ist, sondern göttliches Wirken, weil das zu fühlen (und auch durchaus anderweitig zu wahrzunehmen) ist.

    Einmal bei einer Liturgie dabei sein und man weiß es.

    Nur verstehe ich nicht so ganz warum in einem einzelnen abgelegenen Dorf die Bewohner einen Al'Anfanischen Borongeweihten (mit entsprechender Hautfarbe und schwarzer Kleidung) von einem bösen Magier der ihre Seelen stehlen möchte (und etwas entsprechendes auch noch sagt) und in vielen Schauermärchen vorkommt klar unterscheiden können sollten.

    Weil er sagt, er ist ein Geweihter des Boron und was ein Geweihter ist, das sollten sie wissen.

  • Kurz gesagt: Warum sollte ein leises Kinderlachen einen wütenden Mob aufhalten?

    Die Selbstbeherrschungs-Probe LkP * / 2 hält Sie auf, wenn Sie im Radius der Liturgie stehen.

    Und gerade, weil die Bewohner des Dorfes, den Tsa-Geweihten erkannt haben als solchen. Er wurde schließlich auch respektiert als Diener Tsaturias. Wieso sollten Sie dann noch denken, das es Magie sei? Sie wurden schließlich Zeugen eines Wunders, als der Mann den Sie eindeutig als Diener Tsaturias bezeichnet haben, Blümchen aus dem Boden sprießen lies und dabei etwas sang.
    Und wenn es jetzt heißt, das die Dörfler in ihrem einfachen Leben, keine Ehrfurcht vor den Geweihten haben, wäre das irgendwo schwachsinnig. Die sind schließlich sehr abergläubisch und wenn dort ein Priester / Geweihter auftaucht, wird dem geglaubt das er ein solcher ist (gerade, wenn er in einen Hellen Kreis steht!). Gab ja nicht umsonst in unserer Welt eine gewisse Inquisition.


    Da aber auch weiterhin ein Boronsanger in diesem Dorf existierte müssen Sie ja von Boron wissen, sowie dem Symbol des Rades, ansonsten ist das für mich kein Boronsanger, dann eher ein stinknormaler Friedhof. Selbst da muss man ja schon anfangen zu differenzieren, da Boronsanger Geweiht werden und ein Friedhof ist nun mal ein Friedhof.
    Somit würde es für mich schon durchaus Sinn machen, das das einfache Volk Boron kennt. Nur nicht das Tulamidyische Volk, was dort am Eingang stand.

    Zitat von Wege der Götter, S. 23

    Im Folgenden finden sich einige Richtlinien für eine Reaktion auf Vergehen gegen die Grundlagen des zwölfgöttlichen Glaubens. Eine genaue Definition bestimmter Strafen für bestimmte Vergehen ist nicht möglich, da es kein klares ‘Derisches Göttergesetz’ gibt

    Gerade was den Punkt Rondrianer im Kampf betrifft sollte man die Aspekte des jeweiligen Gott nicht vergessen. Wenn man das Mal des Frevlers vergeben will, sollte man sich an die Gebote bzw. Verbote in den jeweiligen Wege der Götter Abschnitte zurate ziehen und schauen, das es der Situation passt. Da hat man grobe Richtlinien, wie man das Mal anhand der Verbote verteilen könnte. Natürlich sollte man nicht treu dem Motto handeln "Der Boron-Geweihte hat sich nicht Rondra-gefällig verhalten. Mal des Frevlers!"