Star Wars VIII - Die letzten Jedi

  • Ich frage mich ob immer alle DSA Helden aus total mächtigen Familien kommen oder wie kann es überhaupt passieren, dass jemand mächtiges von ganz normalen Menschen abstammen kann???

    Ne, also echt, warum ist es so schwer zu akzeptieren, dass Reys Eltern einfach völlig normal waren? Auch Anakin kommt aus so einfachen Verhältnissen und auch bei ihm war es völlig egal woher er kam.

    Wenn nun die mächtigen Jedi Linien ausgerottet sind und der eine Überlebende keinen Nachwuchs hat, dann sollte eigentlich jedem klar sein, der die übrigen Star wars Filme mal gesehen hat, dass wenn die Sith so stark sind irgendwo die Macht auf Seite der Jedi umso mächtiger erwachen wird.

  • WAS? Ich will aber noch immer wissen wer Anakins Vater war - denn der muß das Episode I ja Jediblut in den Adern gehabt haben.

    Hm, wie hieß noch einmal Episode VII - "Erwachen der MACHT"? Ach so ...

    Wobei ja Jedis nur ausgebildete "Krieger" der Macht (des Guten) sind - und wie bei DSA muß dazu rechtzeitig die Ausbildung erfolgen ... sonst bleibt nur ein einfacher Magiedellitant zurück oder ein unwissender Bauern mit viel Glück. ;)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Die Ausbildung sollte in jungem Alter erfolgen, wenn ich mich recht erinnere, damit sich in dem Kind noch keine Ängste und Wissen um Gefahren und Unbillen bilden können, sprich, ein kleines Kind ist leichter für die helle Seite der macht zu formen als eines, das schon älter ist und mehr weiß und einfach anders geprägt ist.

    Luke war viel älter als etwa Anakin, und hat keine Ausbildung im D-Zug-Tempo erhalten, trotzdem war alles gut bei ihm und da hat Yoda nicht rumgemäkelt, er wäre zu alt.^^

    Die Midi-Chlorianer im Blut waren eine blöde Idee, weshalb das ganz schnell wieder in der Versenkung verschwunden ist und nie wieder aufgegriffen, quasi nie so gewesen. In DSA heißt das "retcon".^^

    Das Gleichgewicht von hell und dunkel wird dagegen immer noch betont ... daher gibt es Jedi dann, wenn es nötig ist, und Macht-Sensitive entstehen nicht über bestimmte Blutlinien, sondern weil es passiert. Kluges Kind dummer Eltern, magiebegabtes Kind magieloserVorfahren ... passiert halt.

    Die Kindern in den verschiedenen Jedi-Tempeln kamen sicherlich von überall her.

    Auch wenn die Romane nicht mehr Kanon sind: Auch da tauchte Macht-Potential überall auf. Ich glaube eher, die Skywalker sind eher eine Ausnahme. den von Blutlinien war nie die Rede.

    Falls da mehr Diskussions-Potential zu besteht, werde ich das ausgliedern, denn hier soll es einzig um Episode VIII gehen. :)

  • Allgemein empfinde ich Episode VIII als zwar fehlerhaften, aber insgesamt guten und in neue Gefilde vorstoßenden Film. Wo Sternenfänger ein "fuck-you" sieht, fühle ich mich angenehm überrascht. Ein "Ha, ich hab's gewusst" ist schön, ein "Das hab ich jetzt nicht kommen sehen, aber es ergibt Sinn" aber auch nicht unbedingt weniger. Und wo ähnliche Konstellationen bemängelt werden, finde ich gerade die in der Ausgangssituation faktisch zitierten, aber zu einem neuen Ende gebrachten Szenen (Snokes Thronsaal versus EpVI-Finale, Reys Ausbildung versus Dagobah, Raumkampf mit großen Verlusten versus Todesstern Trench Run) interessant.

    Luke, der das Lichtschwert fortwirft, ist für mich völlig okay - zweimal die Galaxis zu retten und danach zu sehen, wie wegen eines Moments der Schwäche die eine Hälfte der eigenen Schüler die andere Hälfte abschlachtet, verträgt sich halt nicht unbedingt mit geistiger Stabilität. Und dass er im Finale eben nicht persönlich anwesend ist, passt für mich auch: Ein real anwesender Luke Skywalker kann entweder unglaublich übertrieben mächtig sein, um das Blatt zu wenden - dann fragt man sich, wozu die restliche Besatzung eigentlich gebraucht wird. Oder er marschiert aufs Feld und wird von drei AT-AT-Salven geplättet. Seine Projektion kann aber einen Sieg erringen: Sie ermöglicht der überlebenden Resistance die Flucht und macht jedem First Order Soldaten auf dem Feld klar, was für einem Würstchen man gerade folgt, das einen leichten Sieg wegen seiner persönlichen Unsicherheit verspielt. Wenn Kylo Ren in Episode IX durchgängig die Loyalität des First Order halten kann, würde mich das sehr überraschen. Die Legende Skywalker hat geschafft, was der Mensch Luke nie vermocht hätte.

    Holdos Aktionen finde ich absolut nachvollziehbar - der First Order war irgendwie durch den Hyperraum gefolgt. Was ist wahrscheinlicher als irgendein Technobabblekrams (der übrigens tatsächlich in Rogue One schon mal in einem Nebensatz als Projekt erwähnt wurde)? Ein Spion an Bord. Also werden Informationen an die verteilt, die sie tatsächlich brauchen. Und dazu zählt kein zur Insubordination neigender Pilot, der gerade hochkant aus der Führungsriege rausgeflogen ist - und der den Plan auch munter weiterverrät, sobald er von ihm hört. Ja, sie hätte ihm natürlich nachdrücklicher versichern können, dass ein Plan existiert. Allerdings waren die Bomber, die er verheizt hat, wohl tatsächlich aus ihrem Kontingent, insofern ist eine gewisse Grummeligkeit wohl nachvollziehbar.

    Rose fand ich persönlich als unverbrauchter Archetyp "intelligentes Fangirl" genial. Dass sie später Finn vor seinem Selbstmordangriff rettet ... nuja. Er hätte funktionieren können, aber andererseits: Wie hoch standen die Chancen des einen klapprigen Speeders wirklich, die Kanone wesentlich zu beschädigen? Wieviel davon war Wunschdenken, um sich vom Makel der Feigheit und des Versagens reinzuwaschen?

    Snoke und Rey Hintergrundlosigkeit finde ich soweit auch okay. Über den Imperator wusste man zu Zeiten von Episode VI auch nicht besonders viel - tatsächlich kannte man noch nicht mal seinen Namen. Er war halt irgendwie ein mächtiger und böser Machtnutzer und der Chef von Vader, was für den Plot auch ausreichend war. Und Reys Nicht-Abstammung finde ich klasse: Das richtige Blut ist halt nicht alles.

    Die größten zwei Macken sehe ich bei der Verfolgung und Holdos Rammmanöver gegen die Supremacy. Die Verfolgung war in der Tat in physikalischer Hinsicht schwer zu verdauen und der Überlichtrammangriff lässt die Frage offen, warum eigentlich noch irgendwelche anderen Waffen gegen Großkampfschiffe eingesetzt werden. Das war ein Fass, das ich lieber nicht geöffnet gesehen hätte - als Waffen nutzbare Überlichtantriebe haben praktisch noch keinem Franchise wirklich gut getan, das sie nicht zu einem Kernpunkt seines Settings gemacht hat.


    Kurz: Ein paar Macken können gern noch ausgebessert werden, aber mit der grundlegenden Richtung bin ich voll zufrieden.

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    Einmal editiert, zuletzt von Cifer (7. Januar 2018 um 22:19)

  • Im wesentlichen schliesse ich mich cifer an. Ich finde, dass die Qualität von E8 ist, dass sie sehr gründlich mit den vermeintlichen Wahrheiten der Vorgänger aufräumt. Alles wird umgeworfen, gut und böse verschwimmen. Und ich fände es schade, wenn dieses interessant Chaos bereits in der nächsten Episode wieder aufgelöst würde. Da steckt so viel Potenzial drin, mit den vielen sich frisch aus den alten Strukturen emanzipierenden Figuren.

    Ärgerlich fand ich neben den Logikfehlern (warum muss Holdo das Schiff fliegen, wenn es hunderte intelligente Droiden gibt? etc.) und den viele allzu pathetischen Duellen (Finn vs. Phasma - ein Graus!) auch den zu starken Rückgriff auf Klischees (die mongolische Reiterin Rose mit dem Gespür für Pferde). Schade auch, dass sich diese interessante Beziehung zwischen Finn und Rey nicht zu vertiefen scheint. Es hat mich in E7 einfach gefreut, dass die zentralen Figuren eine Frau und ein Schwarzer sind, und am Ende des Films bekommt nun doch der klassische weiße Held Rey gegenüber das ikonische Machozitat in den Mund gelegt ("Ich weiß").

    Aber alles in allem ein Film mit einer mutigen Storyline und überwiegend starken Figuren.

  • Es hat mich in E7 einfach gefreut, dass die zentralen Figuren eine Frau und ein Schwarzer sind, und am Ende des Films bekommt nun doch der klassische weiße Held Rey gegenüber das ikonische Machozitat in den Mund gelegt ("Ich weiß").

    Die derzeitige Situation der verschiedenen Beziehungen finde ich dagegen gut. Fin und Rey haben irgendwo immer noch was, so wie er zu ihr hinflitzt und sie im Kopf hat. Zwischen Fin und Rose ist auch was mit Gefühlen, ebenso wie zwischen Kylo/Ben und Rey, wobei das nicht so etwas wie Liebe sein muss in meinen Augen, aber interessant und spannend finde ich das allemal, das Einwirken der Macht (erst sagt Snoke, er war's, aber dann ist es nach seinem Tod wieder passiert), wie sie sich gegenseitig beeinflussen und anstoßen. Er wollte mit ihr die Macht (no pun intended^^) ergreifen, aber das muss keine Liebesbeziehung sein (könnte allerdings), sondern das gemeinsame herrschen zweier sehr mächtiger Personen zwischen denen etwas Besonderes steht (ihre Verbindung durch die Macht, die tatsächlich etwas Einzigartiges zu sein scheint).

  • Sodele... war jetzt nochmal im Kino... meinem Sohn seis gedankt... er war begeistert... nunja... und meine kritik selbst möchte ich gerne etwas relativieren. Die einzelnen Punkte an sich stören mich immer noch, Rose muss immer noch sterben... wo ist der Rancor wenn man ihn mal braucht... und die Verfolgungsszene ist immer noch bescheiden...

    Ach, un ich hatte es zwar schon beim ersten Mal beobachtet, aber jetzt ganz genau drauf geachtet... bei eben jender Verfolgungssituation schiesst die erste Order ja auf die Schiffe der Rebellion... achtet mal auf die Schüsse.... die machen einen Bogen!!! Als ob die nach oben schiessen müssten, damit die dann durch die Schwerkraft nach unten auf die Schiffe einschlagen können... ganz wie bei irdischen Kriegsschiffen... really?

    Aber jetzt mal zum positiven, bzw. zu den Dingen die ich korrigieren möchte... zum einen... als der eine Pork das Cockpit des Falken zerlegt, war das Schiff noch auf der Insel... als im späteren Gefecht ein Pork nerviger Weise auf dem Cockpit auftaucht fegt Chewi den doch tatsächlich mit der Hand weg... sehr gut. Die Pork an Scheibe Situation ist mir allerdings immer noch zuviel...

    Dann, hab ich irgendwo gelesen, das es ja komisch sei, das der Hacker/Verräter gar nicht wissen konnte, das die Rebellen mit den Schiffen abhauen. Das kann ich nun widerlegen. Denn Poe gibt diese Info an Finn und Rose durch und der Hacker sitzt unweit davon und hört das alles mit.

    Ob das die Sache mit dem Enttarnungsscan deswegen besser macht... keine Ahnung... vielleicht können die einen solchen Scan nur auf einen gezielten Bereich hin machen, weil er sonst zu ungenau wäre... ? Keine Ahnung.

    Ich frage mich hingegen wirklich wie die erste Order nun mit der Hyperraumwaffe klar kommen will... und ob das auf die Episode 9 auswirkungen haben wird... wie weiter oben von Cifer geschrieben wurde

    Das war ein Fass, das ich lieber nicht geöffnet gesehen hätte

    ... so sehe ich das auch...

    Geändertes Fazit.... es ist für mich immer noch der schlechteste Star Wars Film, aber immer noch ganz nett an zu schauen.Wenn man es als Star Wars Nerd schafft dabei komplett auf Durchzug zu stellen, dann ist er sogar ganz gut.

    Bongobongo! Erbgut .... hallooo?

  • Würde mich da in vielen Punkten insgesamt Cifer anschließen, aber ich denke in so einem großen Filmuniversum ist auch immer die Frage, wie sehr man selber sich einen Subtext für bestimmte Elemente eines Filmes schafft bzw. ob der Film auch mit dem eigenen Subtext kollidiert. Bei der Holdo/Poe Szene stand für mich irgendwie immer fest, dass man jetzt jemanden der gerade degradiert wurde nicht unbedingt weitere Geheimnisse verrät. Zumal diese ja auch brühwarm weitergegeben wurden, als sie dann schließlich bekannt waren und entsprechende Konsequenzen für die Flotte hatten. Erlaubt Poe dafür dann aber mMn auch eine charakterliche Entwicklung. Das Herz ist schon am rechten Fleck, aber er muss lernen auch Verantwortung für andere zu übernehmen. Insofern hat die Erzählung für mich funktioniert, aber ich kann gut verstehen warum sie das nicht muss bzw. warum ein paar leicht andere Dialoge das hätten klarer herausarbeiten können.

    Während die Szene in Canto Bight mMn auch insgesamt zu lang ist und ein bisschen wie ein Fremdkörper im Film wirkt, ist sie nicht ganz verschwendet. Für mich hatte es zumindest aber den positiven Effekt, dass man zeigen konnte, dass die Rebellion noch Unterstützer hat, dass von dem brutalen Krieg ein paar wenige sich ein sehr dekadentes Leben leisten können und dass die Rebellion auch zu letzterem beiträgt und nicht allein als reinweiß betrachtet werden kann. Ist mir insgesamt dennoch zu viel sinnlose Action und zu viel "glückliche" Fügungen, aber dennoch trägt es zumindest für mich auch etwas zum Film bei.

    Es ist bei weitem kein perfekter Film, aber wenn man ehrlich ist, trifft das auch auf die klassische Trilogie zu, nur dass wir fast alle viel mehr Nostalgie damit verbinden und man damals dann halt irgendwie unkritischer damit umgegangen ist, zumal es ja auch sehr wenig Konkurrenz in der Richtung gab. Insgesamt bleibt auch nach einiger Zeit zum drüber nachdenken für mich ein eher positiver Eindruck und er würde sich wahrscheinlich im oberen Mittelfeld der Star Wars Filme bei mir einordnen.

    An den Kinokassen hat er wohl durchaus zu kämpfen im Vergleich zum Vorgänger, auch weil er in China wohl ziemlich gefloppt ist. Wird vermutlich auf ein Einspielergebnis in der Region von Avengers 2 herauslaufen würde ich tippen, was natürlich immer noch sehr viel ist, aber wohl weitaus weniger als Disney erwartet hätte.


    Ein mMn recht interessantes Video zu Star Wars 8 ist auch gestern von "Nerdkultur" heraus gekommen.

    https://www.youtube.com/watch?v=zK89gzasoGw&feature=youtu.be

  • Ich habe mir jetzt gefühlt 1000 Videos zum Thema Episode 8 und allem drum herum angeschaut. Den Film, alle seine Beteuligen und die Fans des Filmes leidenschaftlich hassen kann ich noch immer nicht. Ein bisschen ernüchtert bin ich, und werd mir den Film sicher irgendwann nochmal mit einem kalten Bierchen (was für mich als Anti-Alkoholiker schon ein dickes Ding ist) anschauen.


    Sicher bin ich mit zu vielen Erwartungen in den Film gegangen, die gar nicht erfüllbar gewesen wären. Ich bin mir sicher, dass viele Fragen, die Episode 7 aufgeworfen haben - und uns zuschauer damit sogar bewusst geteased haben - in Teil 9 oder in zusatzmaterial beantwortet werden. Diese unter diesen Fragen sind "Wer ist Snoke, und was hatte er mit Ben/Kylo zu tun?", "Wer ist Rey eigentlich`?" und "Warum kann sie das alles?" Ich kann mit einer Rey leben, die von der Macht erwählt wurde, und deren Eltern unbedeutend sind absolut leben. Ich glaube nicht, dass Snoke tot ist, da Kylo als Erzbösewicht nicht funktioniert - das neue Imperium eigentlich auch nicht. *Hust* *Hux* *Hust*

    Mein Problem ist, dass man die Antworten für diese Fragen irgendwie braucht, um die neuen Charakter verstehen zu können. Das ist der Grund, warum die ganzen alten Charakter verheizt werden - weil man zu denen eine emotionale Verbindung aufgebaut hat.
    Hätte dieser unsäglich nutzlose Charakter Rose Finn den Heldentod sterben lassen, hätte der wenigstens eine Bedeutung in dem Film gehabt - aber seine Story aus dem Vorgängerteil wurde ja auch auf Pause gesetzt. Rey ist immer so, wie der Plott sie gerade braucht - aber einen Charakter oder irgendwas, womit man sie nachvollziehen kann hat sie nicht. Kylo funktiniert als Charakter, aber irgndwie weiß man nicht so recht, wo man mit dem hin will. Man will ihn irgnedwie in den Arm nehmen, bis er sich wieder beruhigt hat - so lange er was an hat freilich. Aber verstehe ich, warum sie tun, was sie tun?

    Mit dem Instant-Hyperraum-Reisen, der Hyperraum-Rammattacke und der Superleia erschafft man Präzendenzfälle, an denen spätere Geschichten schwer zu kauen haben werden...

    Klar waren die Szenen zum Teil extrem gut gemacht - auch Lukes trick am Schluss war schon episch... Aber irgendwie kriegt der Film seine Message nicht gebacken... Ist ein Heldenhafter Tod jetzt gut (Holdo) oder schlecht (Finn)? Beruht der "neue Hoffnungsfunken" im Grunde auf einer Lüge - dem Doppelgängertrick Lukes?

    Insgesamt drängt sich mir der Gedanke auf, dass es sich bei Episode 8: Die letzten Jedi um die Fillerfolge der Trillogie gehandelt hat. Klar, Snoke und Luke sind Tod (Spoiler: sind sie nicht), und die Rebellen sind am Ende (Spoiler: sind sie nicht), aber in Sachen Charakter- oder Galaxisentwicklung hat sich nichts getan. Ach ja, Leia hat überlebt (Spoiler, hat sie nicht)

    - I am going to hell for this

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • Klar waren die Szenen zum Teil extrem gut gemacht - auch Lukes trick am Schluss war schon episch... Aber irgendwie kriegt der Film seine Message nicht gebacken... Ist ein Heldenhafter Tod jetzt gut (Holdo) oder schlecht (Finn)? Beruht der "neue Hoffnungsfunken" im Grunde auf einer Lüge - dem Doppelgängertrick Lukes?

    Ich finde die Message eigentlich einigermaßen klar: It's complicated. Ja, es gibt Zeitpunkte für Heldentode - wenn sie etwas bewirken und nicht eigentlich mehr kosten, als sie bringen. Das war im Angriff auf das Dreadnought am Anfang nicht der Fall und meine Einschätzung bleibt, dass auch Finns klappriger Speeder, der als einziger noch übrig blieb, der Kanone einfach nichts hätte anhaben können, sein Tod also schlicht umsonst gewesen wäre. Holdo hingegen hat mit ihrem Opfer den Rebellen die Atempause verschafft, die sie brauchten, um Crait erreichen zu können.

    Mit dem Instant-Hyperraum-Reisen, der Hyperraum-Rammattacke und der Superleia erschafft man Präzendenzfälle, an denen spätere Geschichten schwer zu kauen haben werden...

    Die ersten beiden sehe ich ebenfalls als problematisch (Cantonica liegt im Corporate Sector, also der anderen Seite der Galaxis), bei Superleia frage ich mich aber, was das Problem sein soll. Leia hat in ihrem zweiten Film Machtaffinität gezeigt ("Ich weiß, wo Luke ist."), in ihrem dritten wurde sie sowohl von Yoda als auch von Vader als Ausweichlösung betrachtet, wenn ihre Pläne mit Luke nicht funktionieren sollten und in ihrem vierten hat sie Hans Tod aus mehreren Sternsystemen Entfernung gespürt. Dass sie neben ihren Wahrnehmungen nach dreißig Jahren mal eine zweite Fähigkeit entwickelt (nämlich genau die, die Luke in Todesgefahr auf Hoth auch anscheinend erstmalig einsetzt), finde ich nun wirklich nicht kritisch.

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  • Leia hat in ihrem zweiten Film Machtaffinität gezeigt ("Ich weiß, wo Luke ist."), in ihrem dritten wurde sie sowohl von Yoda als auch von Vader als Ausweichlösung betrachtet, wenn ihre Pläne mit Luke nicht funktionieren sollten und in ihrem vierten hat sie Hans Tod aus mehreren Sternsystemen Entfernung gespürt. Dass sie neben ihren Wahrnehmungen nach dreißig Jahren mal eine zweite Fähigkeit entwickelt (nämlich genau die, die Luke in Todesgefahr auf Hoth auch anscheinend erstmalig einsetzt), finde ich nun wirklich nicht kritisch.

    Dass sie Machtkräfte - und sogar sehr stark ausgeprägte - hat, ist überhaupt kein Prolem. Und dass sie jetzt viele Jahre Zeit hatte, diese zu trainieren (im Gegensatz zu Rey) macht es sogar noch plausibeler. Mein Problem damit ist eher, dass einen Machtanwender abzuschießen im Weltall jetzt immer unter dem Gesichtspunkt betrachtet werden kann, dass sie oder er sich da dank der Macht nochmal herauslavieren kann.

    Da Carrie Fischer leider verstorben ist, wäre diese Szene auch eine wahnsinnig erschreckende Methode gewesen, ihren Charakter Leia sterben zu lassen. Das wäre ein ziemlicher WTF-Moment gewesen und hätte auf verschiedenste weise Einfluss auf Kylo haben können - für den die Stelle ja eigentlich ein entscheidendes Erlebnis war. Mal sehen, was sie draus machen - ich hoffe Leia muss keinen Off-Screen Tod sterben - wie Admiral Ackbar. Es wird sich zeigen, wie sie damit umgehen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Sternenfaenger (21. Januar 2018 um 13:43)

  • Mein Problem damit ist eher, dass einen Machtanwender abzuschießen im Weltall jetzt immer unter dem Gesichtspunkt betrachtet werden kann, dass sie oder er sich da dank der Macht nochmal herauslavieren kann.

    Um das abzubiegen ist es ohnehin zu spät, da

    Spoiler anzeigen

    schon Kanan Jarrus in Rebels ungefähr das gleiche gebracht hat.

    Und natürlich braucht es eine in wenigen Sekunden erreichbare aktive Luftschleuse. Das ist nun wirklich nichts, was Drehbuchschreiber oder SLs vor irgendwelche Probleme stellen würde.

    Da Carrie Fischer leider verstorben ist, wäre diese Szene auch eine wahnsinnig erschreckende Methode gewesen, sie sterben zu lassen. Das wäre ein ziemlicher WTF-Moment gewesen und hätte auf verschiedenste weise Einfluss auf Kylo haben können - für den die Stelle ja eigentlich ein entscheidendes Erlebnis war. Mal sehen, was sie draus machen - ich hoffe Leia muss keinen Off-Screen Tod sterben - wie Admiral Ackbar. Es wird sich zeigen, wie sie damit umgehen.

    Klar, hätte man machen können. Der Haken daran wäre nur gewesen, dass Carrie erst deutlich nach den Dreharbeiten verstorben ist, man also noch all ihre Szenen im Finale neu drehen und schneiden hätte müssen - da finde ich ihre Szenen im aktuellen Film eigentlich ein würdigeres Denkmal als es ein solcher Tod gewesen wäre. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sie sie rausschreiben.

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    Einmal editiert, zuletzt von Cifer (21. Januar 2018 um 14:08)

  • Klar, hätte man machen können. Der Haken daran wäre nur gewesen, dass Carrie erst deutlich nach den Dreharbeiten verstorben ist, man also noch all ihre Szenen im Finale neu drehen und schneiden hätte müssen - da finde ich ihre Szenen im aktuellen Film eigentlich ein würdigeres Denkmal als es ein solcher Tod gewesen wäre. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sie sie rausschreiben.

    Ja, da ist auch was wahres dran! Am Ende läuft es vielleicht darauf hinaus, dass dir die Szene efallen hat und mir nicht.

    Das war im Angriff auf das Dreadnought am Anfang nicht der Fall und meine Einschätzung bleibt, dass auch Finns klappriger Speeder, der als einziger noch übrig blieb, der Kanone einfach nichts hätte anhaben können, sein Tod also schlicht umsonst gewesen wäre. Holdo hingegen hat mit ihrem Opfer den Rebellen die Atempause verschafft, die sie brauchten, um Crait erreichen zu können.

    Kamikazze ist nur gut, wenn man möglichst viele Gegner mit in den Tod reißt? In meinen Augen hätte Holdo samt dem Kreuzer einfach an den Schilden der Supremancy verglühen müssen - dafür sind die da! Aber wie man schon ganz am Anfang gesehen mit Poe und den Bombern sind Schilde ohnehin nur existent, wenn sie der Plott gerade braucht. Ja, mir ist klar, dass ein Schild zu unterfliegen schon in Episode 7 eingeführt wurde - was da schon grenzwertig war. In einem Universum, in dem es Hyperraumreisen seit 20000 Jahren gibt (keine Übertreibung) wäre doch schon früher mal jemand drauf gekommen - gerade in Anbetracht des massiven Schadens, den die Aktion ja offensichtlich anrichtet. Entweder es geht also normalerweise nicht oder es gibt sehr effektive Gegenmaßnamen, und ganz bestimmt ist es auch ein Kriegsverberchen...

    Und selbst wenn Finn nicht erfolgreich gewesen wäre - in dem Moment war es der einzige Ausweg, den er sehen konnte. Was hat sich denn Rose bitte gedacht? Selbst wenn sie und Finn die ihre Rammattacke überleben, wären sie direkt neben den Feindlichen Streitkräften potentiell schwer verletzt und unbeweglich aufgeschlagen - und mit Roses Wissen zu dem Zeitpunkt hat sie alle übrigen lebenden Rebellen zum Tode verdammt. Das Finn dann am Schluss vor den gegnerischen Kampfläufern (ja die waren abgelenkt) mit Rose auf einer Trage wieder zurück ist, und dabei keiner der Imperialen mal auf die beiden Gestalten auf dem Salzsee feuert... An dem Punkt war es mir zu viel um den Film noch ernst zu nehmen, und deswegen bin ich auch so ungnädig mit dem Rest...

    BTW: Warum haben die Imperialen die Rebellenflotte nicht per Hyperraum-Sprung überholt? Da hätten 3-4 Kreuzer gereicht, um die Rebellen in die Zange zu nehmen. Wenn ein Meisterpilot wie ein Han Solo einen Lichtgeschwindigkeitssprung so genau Timen kann, dass er zwischen einem planetaren Schild und der Planetenoberfläche rauskommt, dann dürfte ein Überholmanöver ja kein Problem sein.

    Und im Weltall verbaucht geradeausfliegen keinen Treibstoff :rot:

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  • Kamikazze ist nur gut, wenn man möglichst viele Gegner mit in den Tod reißt? In meinen Augen hätte Holdo samt dem Kreuzer einfach an den Schilden der Supremancy verglühen müssen - dafür sind die da! Aber wie man schon ganz am Anfang gesehen mit Poe und den Bombern sind Schilde ohnehin nur existent, wenn sie der Plott gerade braucht. Ja, mir ist klar, dass ein Schild zu unterfliegen schon in Episode 7 eingeführt wurde - was da schon grenzwertig war. In einem Universum, in dem es Hyperraumreisen seit 20000 Jahren gibt (keine Übertreibung) wäre doch schon früher mal jemand drauf gekommen - gerade in Anbetracht des massiven Schadens, den die Aktion ja offensichtlich anrichtet. Entweder es geht also normalerweise nicht oder es gibt sehr effektive Gegenmaßnamen, und ganz bestimmt ist es auch ein Kriegsverberchen...

    Und selbst wenn Finn nicht erfolgreich gewesen wäre - in dem Moment war es der einzige Ausweg, den er sehen konnte. Was hat sich denn Rose bitte gedacht? Selbst wenn sie und Finn die ihre Rammattacke überleben, wären sie direkt neben den Feindlichen Streitkräften potentiell schwer verletzt und unbeweglich aufgeschlagen - und mit Roses Wissen zu dem Zeitpunkt hat sie alle übrigen lebenden Rebellen zum Tode verdammt. Das Finn dann am Schluss vor den gegnerischen Kampfläufern (ja die waren abgelenkt) mit Rose auf einer Trage wieder zurück ist, und dabei keiner der Imperialen mal auf die beiden Gestalten auf dem Salzsee feuert... An dem Punkt war es mir zu viel um den Film noch ernst zu nehmen, und deswegen bin ich auch so ungnädig mit dem Rest...

    Moment, das sind zwei unterschiedliche Diskussionspunkte: Der erste ist "sind diese Szenen von ihrer Kausalität her plausibel?", der zweite ist "Vermitteln sie eine Message, die sich nicht selbst widerspricht?"

    Antwort 1, da stimme ich dir zu, lautet nein - der Hyperraumrammsprung ist Mist, der ziemlich fiese Verwerfungen in den Kanon bringt (warum verwendet überhaupt noch irgendjemand Waffen gegen Großkampfschiffe, die nicht auf genau diesem Prinzip basieren?) und dass Finn Rose zurück in die Basis bringen kann ist auch eher albern.

    Davon unabhängig kann man aber Antwort 2 sehen. Ja, die Message widerspricht sich nicht selbst: Der Film hatte drei Momente von heroischen Opfern. Der erste war am Anfang, als Poe die Bomberflotte geopfert hat, um den Dreadnought auszuschalten - ein Angriff, der im Verhältnis die Resistance weit mehr gekostet hat, als er brachte, weil der Dreadnought für die weiteren Pläne des First Order unbedeutend war.

    Der zweite war Holdos Opfer der Raddus - damit wurde die Flotte des First Order soweit ins Chaos gestürzt, dass sie nicht die Transporter zerstören konnte. Ohne dieses Opfer (wenn wir mal schlicht voraussetzen, dass es funktioniert) wäre die Resistance tot gewesen.

    Der dritte war der Angriff der Speeder. Klapprige Maschinen, bei denen Poe schon gesehen hat, wie bröselig die tatsächlich sind, weswegen er dann nach etlichen Verlusten den Angriff abbrechen ließ, also selbst eingesehen hat, dass dieses Opfer vermutlich umsonst sein würde. Finn, der sich von seiner Schmach als Angsthase reinwaschen wollte, ignorierte den Befehl und wollte sich opfern, obwohl es eben sehr fraglich gewesen wäre, ob das irgendwas bringen würde. Davon hat ihn Rose abgehalten - Finns Opfer hätte nichts bewirkt und darum war es gut, dass er sich nicht opfern konnte (widerum unter der Voraussetzung, dass man ignoriert, dass die beiden es vermutlich nicht zurück hinter die eigenen Linien geschafft hätten).

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  • Ich sehe eine Wandlung bei Kylo, mehr Festigkeit, das kindische Verhalten fiel zusammen mit der Zerstörung des Helms ab. Einen interessanten Antagonisten gab er jetzt bereits, zumindest in meinen Augen. Ob er ein Bösewicht wird, der zu besiegen, ist oder wie Vader noch zu retten (und Vader war DER Bösewicht der originalen Trilogie) ist, musst sich zeigen. Bei Vader war nicht abzusehen, dass er noch zu retten war, bei Kylo ist es eine Möglichkeit, und das macht es für mich sehr spannend.

    Von Hux würde ich nicht zu viel abhängig machen. In jedem System gibt es einen, der mit Schleimen Härte und vielleicht Vitamin weit kommt. Admiral Motti in A New Hope kam mir jetzt auch nie wie ein Ausbund an fähigem Offizier vor.

    Rey ist außerordentlich begabt, was Luke auch war ( zu späte Ausbildung, hob die Jedi quasi allein neu aus der Traufe (und brachte sie da auch allein wieder hinein)), Luke konnte auch alles, was wichtig war. Todesstern abschießen, X-Wing anheben, der dunklen Seite in seiner Crashkurs-Ausbildung widerstehen, konnte Vader erst einmal nicht widerstehen (was wiederum auch für Rey gilt, die Kylo auch nicht besiegen kann (oder wollte?)).

    Der Doppelgängertrick war wichtig. Luke konnte da sein und in jedem Fall siegen, da er nicht zu täten war. das war genau das, was man gerade brauchte. Während er mit seinem X-Wing vermutlich gar nicht rechtzeitig hätte kommen können, zumal das Ding seit Jahren im Wasser liegt, und nicht nur für ein paar Stunden oder Tage halb im Sumpf lag.

    Mit Leia war es einfach das Pech, dass Carrie Fisher nach Beendigung der Dreharbeiten gestorben war, nicht während der Dreharbeiten.

  • Ich sehe eine Wandlung bei Kylo, mehr Festigkeit, das kindische Verhalten fiel zusammen mit der Zerstörung des Helms ab. Einen interessanten Antagonisten gab er jetzt bereits, zumindest in meinen Augen. Ob er ein Bösewicht wird, der zu besiegen, ist oder wie Vader noch zu retten (und Vader war DER Bösewicht der originalen Trilogie) ist, musst sich zeigen. Bei Vader war nicht abzusehen, dass er noch zu retten war, bei Kylo ist es eine Möglichkeit, und das macht es für mich sehr spannend.

    Witzigerweise sehe ich das ziemlich gegenteilig (um mal aus Höflichkeit nicht das Luke-Zitat zu gebrauchen).

    Für mich hat Kylo nicht sein kindisches Verhalten abgelegt, sondern bloß das Klammern an die Vergangenheit - aus dem er jetzt aber im Gegenteil in eine genauso extreme Ablehnung dieser Vergangenheit verfallen ist, in der er Resistance, Snoke und überhaupt alles zerstören und komplett von vorn anfangen möchte. Aus dieser kindlichen Wut heraus hat er auf Crait einen absolut sicheren Sieg komplett verspielt.

    Was die Rettbarkeit angeht, glaube ich auch nicht, dass da noch was zu machen ist. Luke hatte die Rettung von Vader nie aufgegeben. Rey und Leia hingegen haben am Ende des Films gemeint, dass er nicht mehr zur hellen Seite zurückzubringen ist - zumal ja die ganze Thronsaalszene ein einziges Zitat aus VI ist, mit dem Unterschied, dass eben Kylo Snoke mit all seinem Zorn niederstreckt, was ja der Imperator gerade als letzten Schritt auf die Dunkle Seite beschrieb.

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  • Hallo zusammen,

    gestern habe ich nun endlich Star Wars 8 im Kino gesehen. Nachdem mein Star-Wars-Feeling durch die Prequel-Trilogie - insbesondere Episode 1 - erschüttert wurde und ich durch Episode 7 "a new hope" gewonnen hatte, bin ich gestern aufgrund der folgenden Aspekte leider eher enttäuscht aus dem Kino gegangen:

    1. Bereits in den ersten Szenen wurde der für heutige Tage so typisch amerikanische Hollywood-Humor verwendet, der einfach zu cool daher kommt und sich immer wieder durch den Film zog. Ich denke an die Verarschung von General Hux durch Poe Dameron oder an Finn, der wie ein verwirrter Trottel mit seinen wasserspuckenden Schläuchen durch die Gegend tapst. Star Wars hatte zwar schon immer seinen eigenen Humor. Dieser wirkte jedoch in der Original-Trilogie dezenter, ohne den nötigen Ernst der Filme zu beschädigen.

    2. Die Erste Ordnung verkommt zur Lachnummer, weil General Hux als einer ihrer wichtigsten Vertreter mehrmals der Lächerlichkeit preisgegeben wird. Gouverneur Tarkin würde sich im Grabe umdrehen, Darth Vader hätte mehrmals mit diesem General Schluss gemacht.

    3. Snoke wird in Episode 7 als äußerst mächtiger Sith eingeführt, der mir sogar mächtiger als der Imperator erschien und zu wildesten Spekulationen geführt hat: Wer ist er? Woher kommt er? Wie alt ist er? Wie ist er zur Macht gekommen? In welcher Beziehung steht er zu Palpatine, Darth Vader oder auch Yoda? In Episode 8 hat sich seine unglaubliche Macht erneut gezeigt. Doch dann wird dieser fast schon allmächtig wirkende Sith quasi nebenbei umgebracht. Die Figur des Snoke wird damit in keinster Weise entwickelt, mit seinem Tode ist man der Pflicht zur kreativen Ausarbeitung - vermutlich dankend - entkommen. Da hätte man doch eher die roten Samurai-Wachen weglassen sollen.

    Ich fand es auch seltsam, dass der, der angeblich die Gedanken Kylo Rens lesen kann, nicht erkennt, dass dieser das Laserschwert gegen ihn wendet. Nun könnte man argumentieren, dass er aufgrund der Überheblichkeit des Mächtigen auf einem Auge blind ist. Das wäre mir jedoch zu einfach und macht den Verlust dieser Figur nicht wett. Man könnte auch argumentieren, dass Kylo Ren mächtiger ist, als man denkt. Doch das will ich einem spätpubertierenden, jungen Mann, der seine Ausbildung nicht abgeschlossen hat, nicht abnehmen.

    Übrigens wäre es für mich nur logisch und konsequent gewesen, wenn es sich bei Snoke um Darth Plagueis, den Meister Palpatines, gehandelt hätte, der das Attentat seines Schülers überlebt hat. Optisch hätte es gepasst. Und immerhin soll Darth Plagueis Wege gefunden haben, die Macht zur Erschaffung von Leben und zur Bewahrung vor dem Tode verwenden zu können.

    Noch ein Gedanke: War es nicht auch so, dass Darth Vader eine Mutter, aber keinen Vater hatte, sondern quasi durch die Macht gezeugt wurde? Was hier alles möglich gewesen wäre...

    4. Leia wird aus ihrem Raumschiff gebombt und schwebt ohnmächtig in den Weltraum hinaus, wo ihr langsam die Luft ausgeht und sie zu erfrieren droht. Kann mir jemand erklären, warum sie ansonsten unverletzt ist? Dass sie eine Jedi ist und die Macht gebrauchen kann, um sich zu retten, fand ich in Ordnung. Denn immerhin hat Luke in Episode 6 schon zu ihr gesagt: "Die Macht ist stark in meiner Familie. Mein Vater hat sie, ich habe sie, und meine Schwester hat sie auch." Dass Luke seine Jedi-Kenntnisse an seine Schwester weitergibt, ist nachvollziehbar. Aber warum verwendet sie ihre Macht ansonsten nicht, außer, wenn es darum geht, Erschütterungen der Macht oder den Tod ihres Bruders zu spüren?

    Da Carrie Fisher leider zu früh verstorben ist, bin ich gespannt, was aus der Figur der Leia in Episode 9 wird. Man könnte sie computertechnisch einbauen. Eine andere Schauspielerin zu nehmen, wäre ein Fehler. Wie man ihr Fehlen begründen könnte, wüsste ich auch noch nicht.

    5. Auf einen Auftritt der verstorbenen Jedi-Größen hatte ich gehofft, Yodas Erscheinen hätte man sich in dieser Form jedoch sparen können. Die falsche Grammatik und die nur versuchs-weisen Sprüche kommen nicht an, sondern wirken - vielleicht lediglich in der deutschen Übersetzung - als schwache Kopien aus besseren Tagen mehr gewollt als gekonnt. Und dann frage ich mich, ob ich einen Knick in der Pupille habe oder tatsächlich zwei verschiedene Yoda-Puppen bzw. eine Animation und eine analoge Puppe verwendet wurden - auch das geht nicht. Ebenso deplatziert war Yodas albernes Verhalten wie das Strampeln mit den Beinen inklusive dämlichem Kichern. Das hat zu Beginn in Episode 5 gepasst, als Luke noch nicht wusste, wer Yoda ist, und an dieser Stelle bereits durch das seltsame Hutzelmännchen, das sich als Yoda entpuppen sollte, auf Tauglichkeit geprüft wurde. Und schließlich hat mich überrascht, dass Yoda mit einem Fingerschnipp einen Blitz vom Himmel zaubern kann, der den Jedi-Baum in Flammen setzt. Seit wann können Jedi-Geister physisch in die materielle Welt eingreifen? Da hätten sich ja gleich alle Jedi-Geister erheben und die Erste Ordnung in Rekordzeit aus der Galaxis fegen können.

    6. Luke lässt mich unbefriedigt zurück. Innerhalb von fast 40 Jahren hat er sich im höheren Alter nur einmal daran gemacht, eine kleine Gruppe von Novizen zu Jedi-Rittern auszubilden. Da er Han und Leias Sohn an Snoke und die dunkle Seite der Macht verloren hat, die Zerstörung seines Tempels und vermutlich auch die Tötung der anderen Novizen (?) verkraften musste, ist er verständlicherweise schwer getroffen. Aber dann hat der wahrscheinlich mächtigste Mann in der Galaxis, der mitten im weisen Alter steckt und auch noch Jedi-Meister ist, nichts Anderes zu tun, als sich deprimiert in die Ruinen eines alten Jedi-Tempels zurückzuziehen, um dort zu sterben, während seine Freunde und Familienangehörigen um ihr Überleben kämpfen (!?). Dass er die Jedi für überheblich hält, hätte ja auch dazu führen können, dass er nach einer Phase der Besinnung die Ärmel hochkrempelt, um das Gegenteil zu beweisen, und zwar nicht erst, als eine hyperaktive Alleskönnerin namens Rey des Weges kommt oder R2-D2 nostalgische Videos abspielt, wobei das letztere schon für Gänsehaut gesorgt hat.

    Der laxe Wegwurf seines alten Laserschwertes über die Schulter reiht sich leider ein in die unnötigen Szenen des Films. Kein Wunder, aber peinlich, dass Yoda diesem Luke immer noch dieselben Sprüche um die Ohren hauen muss, wie vor 40 Jahren. Luke kommt mir vor, als hätte er nichts dazugelernt. Er bleibt ein Teenager im Körper eines Mittsechzigers, kein Vergleich zu Yoda oder Obi-Wan Kenobi aus der Original-Trilogie.

    Lukes Abgang bleibt ambivalent, weil er einerseits zwar eine enorme, beachtliche Machtdemonstration abliefert. Andererseits hätte ich mir aber gewünscht, dass er (noch) nicht stirbt, sondern leibhaftig zurückkehrt und darüber hinaus in bewegenden Szenen auftritt, in der sowohl weise als auch actiongeladene Aspekte zum Ausdruck kommen.

    7. Die Jedi-Ruinen hätten Potenzial gehabt, wenn man die Krötenwesen weggelassen oder anders dargestellt und sich Zeit gelassen hätte, die Geheimnisse um die Macht zu vertiefen. Und das ist ein großes Manko: Es kann weder etwas Bedächtiges, Weises noch eine Gänsehautatmosphäre entstehen, wenn man sich nicht die Zeit nimmt, genau das dramaturgisch zu inszenieren, sondern eine Szene der anderen nachjagt.

    8. Die Geschwindigkeit des Erzählens, der nicht enden wollende Film mit immer wieder ausfransenden Erzählsträngen ließ mich dann auch während des Schauens kaum einen roten Faden erkennen. Charaktere, auch vermeintliche Hauptcharaktere, sterben wie die Fliegen. Das ging los mit Han Solo und hat sich mit Admiral Ackbar, Snoke und Luke Skywalker fortgesetzt. Alte Helden wie C-3PO, R2-D2, Chewbacca oder auch Maz aus Episode 7, die immer noch ihre versprochene Antwort schuldig bleibt, wie sie eigentlich an Darth Vaders altes Laserschwert gekommen ist, das der seinem Sohn samt Hand abgeschlagen hat, spielen kaum eine Rolle, sondern werden zu Statisten in zum Teil überflüssigen Szenen. Dafür werden andere Personen wie Rose oder DJ aus dem Nichts in den Rang von Hauptcharakteren erhoben, um dann doch wieder zu verschwinden.

    9. Ansonsten fällt mir noch ein Sammelsurium von Dingen ein, die ich unpassend fand. Bei DJ war zum Beispiel unglaubwürdig, dass Finn und Rose nicht an den Typen mit der roten Blume am Revers herankommen, aber dann in ihrer Zelle zufällig auf einen ähnlich fähigen Codeknacker stoßen, der erst dann die Idee hat, das Schloss seiner Zelle zu knacken und abzuhauen. Der gebeutelte Stalljunge und Jockey auf Canto Bight, der von Rose den Ring mit dem Symbol des Widerstands erhalten hat und die Macht gebraucht, um sich seinen Besen zu nehmen, war auch überflüssig, soll aber wahrscheinlich die Möglichkeit eröffnen, mit Star Wars auch in Zukunft noch massig Geld zu verdienen.

    Dass Rey den Eindruck erweckt, aber auch wirklich alles zu können, fand ich schon in Episode 7 nervig. Da hat sie ja bereits Kylo Ren mit dem Laserschwert mehr als die Stirn geboten, obwohl sie diese Waffe nicht kennt und im Umgang damit auch nicht geschult ist. Mal abgesehen davon, dass sie einem fähigen Sith-Schüler gegenüber steht. Aber der Gebrauch der Macht scheint ihr ja genau so unkompliziert zuzufliegen wie die Steuerung des Rasenden Falken. Wenn ich bedenke, dass Luke zwei Episoden lang bei insgesamt zwei mächtigen Jedi trainiert hat und in Episode 6 immer noch Luft nach oben war...

    10. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass bei Episode 7, die mir besser gefallen hat, J. J. Abrams Regie geführt hat und dies für Episode 8 von Rian Johnson übernommen wurde. Ich weiß nicht, für wie fähig beide Regisseure in der Fachwelt gehalten werden, aber vielleicht ist Episode 8 deswegen ins Straucheln geraten. Ich frage mich, wer bei Episode 9 Regie führen wird.

    Hier ist übrigens aus Interesse mein persönliches Star-Wars-Ranking in Sachen Beliebtheit:

    - Platz 1: Episode 5 und 6

    - Platz 2: Episode 4

    - Platz 3: Episode 2, 3 und 7

    - Platz 4: Episode 8

    - Platz 5: Episode 1

    Möge die Macht mit Episode 9 sein

    FraggleRock

  • Für ein Rankling oder Diskussion, wer welchen Star Wars Film wieso gut oder schlecht findet: Star Wars - Welcher Film ist wie gut?

    Hier gehört das nicht rein..

    Hat Rey? Habe ich so nicht mehr auf dem Schirm. Ich hatte mehr den Eindruck, dass sie ihn noch nicht aufgegeben hat.

    Da finde ich die Beziehung zwischen Kylo und Ren in meiner Interpretation weiterhin spannend und offen.


    Noch ein Gedanke: War es nicht auch so, dass Darth Vader eine Mutter, aber keinen Vater hatte, sondern quasi durch die Macht gezeugt wurde? Was hier alles möglich gewesen wäre...

    Ja, war eine gar nicht gute Idee in meinen Augen. Die Midiclorianer sind danach auch ganz schnell wieder verschwunden aus dem SW-Universum. Die hatten wir weiter oben noch in der Diskussion.

  • Hat Rey? Habe ich so nicht mehr auf dem Schirm. Ich hatte mehr den Eindruck, dass sie ihn noch nicht aufgegeben hat.

    Da finde ich die Beziehung zwischen Kylo und Ren in meiner Interpretation weiterhin spannend und offen.

    Ja, in Episode 7 war ich überrascht, wie stark Rey dem Kylo Ren im Wald gegenübertritt. Darüber hat sich dann in Episode 8 ja sogar Snoke beschwert. Für Episode 8 gebe ich dir Recht: Da fand ich die Beziehung zwischen Kylo Ren und Rey, auch im Rahmen dieser Machtverbindung, interessanter und bin gespannt, wie diese in Episode 9 weiter ausgearbeitet wird.

  • Rey ist außerordentlich begabt, was Luke auch war ( zu späte Ausbildung, hob die Jedi quasi allein neu aus der Traufe (und brachte sie da auch allein wieder hinein)), Luke konnte auch alles, was wichtig war. Todesstern abschießen, X-Wing anheben, der dunklen Seite in seiner Crashkurs-Ausbildung widerstehen, konnte Vader erst einmal nicht widerstehen (was wiederum auch für Rey gilt, die Kylo auch nicht besiegen kann (oder wollte?)).

    Sehe ich zum Teil auch so, zum Teil aber auch nicht. Es gibt parallelen - zum Beispiel, dass beide von einem Wüstenplanet sind... Luke hat dort seine Familie verloren - warum ist Rey eigentlich unterwegs?

    Zwischen Episode 7 und 8 vergehen Sekunden. Ich bin mir über das Zeitfenster nicht ganz im klaren, wie lange Rey eigentlich bei Luke ist. Parallel zu der 18 Stunden-Haz mit la Resistance wird es wohl nicht laufen, aber ob es Tage, Wochen oder Monate sind, in denen sie auf der Insel ist, lässt sich nicht so ohne weiteres sagen... Ihre Skype-Force-Calls mit Kylo helfen da nicht wirklich weiter...

    In der Zeit zwischen "A New Hopde" und "Empire Strikes Back" sind 2-4 Jahre vergangen, in denen Luke sich via Selbsttraining gerade mal so ein bisschen die Fähigkeit aneignet, sich sein Lichtschwert herbeizuziehen - unter größter not und Anstrengung (teurere Spalte wegen Selbsttraining und so). Er war ein geübter Schütze, eben wegen der Wompratten, aber der bessere Flieger war sein Freund Biggs.

    Rey kennt den Falken besser als Han - und fliegt ihn auch besser, besiegt sowohl Kylo alsauch Luke in mehr oder weniger offenen Duellen, kann Machtkräfte, die so nur aus Legenden kennt benutzten und scheint von der dunklen Seite auch unverführbar zu sein.

    Wenn sie jetzt einen auf Anakin macht und sie selbst am Schluss der Dunklen Seite verfällt - dann Hut ab - wäre das bei all den Gefühlen, von denen sie und die Rebellen sich leiten lassen tatsächlich sehr konsequent und extrem eindrucksvoll, wenn sich die Seiten plötzlich drehen und Kylo Ren...

    Ach da sind sie wieder, meine übertriebenen Erwartungen an eine gute Geschichte, einen runden Plott und und gute Charakterentwicklung...

    Disney hat den Standalone-Film Solo schon abgeschrieben, und vor einigen Wochen hat JarJar Abrams seine Ideen für Episode 9 erst eingereicht - mal sehen, ob er kitten kann, was Ryan Johnson da verbaut hat... Ich hoffe so sehr, dass es am Schluss eine Runde Sache wird...

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.