• Hey Orkis

    Ich wollte hier mal Wissen wie ihr bei euch DSA spielt. Und zwar etwas ganz spezifisches was mich interssiert:

    In welcher Person spielt ihr?

    Mir ist das vor allem bei FABs und auch schon auf Youtube aufgefallen.

    Wir in unserer Gruppe spielen immer in der ersten Person.

    Ich gehe in die Taverne und frage den Wirt: "Habt ihr noch ein Zimmer."

    Aber gerade hier wird auch oft in der dritten Person gespielt. Wie ist das bei euch?

    Schiffe sind am sichersten im Hafen, aber dafür wurden sie nun mal nicht gemacht.

  • Das schwankt bei mir, wobei ich deutlich zur 3. Person tendiere. So beugt man vor, dass eine zu starke Identifikation mit dem Charakter stattfindet und man als Spieler die schlimmen Dinge dem Meister zu übel nimmt.

    "Das schlimmste Monster in Aventurien? Nennt sich Meister. Sitzt vor dir am Tisch."

  • Fast immer Ich-Form. Das saugt mehr ins Rollenspiel. Dritte Person eher selten, um Übersicht zu wahren. Man hat es als Meister manchmal leichter, wenn man ein paar Namen hört und nicht nur fünf mal "Ich".

    "Er hat die Grenzen der Unwissenheit erweitert. Im Kosmos gibt es vieles, von dem wir überhaupt nichts ahnen."
    Die beiden Männer sonnten sich in dem herrlichen Gefühl, weitaus weniger zu wissen als gewöhnliche Leute, die nur von gewöhnlichen Dingen nichts wussten.

  • Am Tisch als Spieler die meiste Zeit in der ersten Person, insbesondere im Zusammenhang mit wörtlicher Rede.

    Manchmal aber auch mal in der dritten Person bei Sätzen an die Adresse des SL wie "Charaktername will jetzt das und das machen." oder Beschreibungen wie "Du siehst Charakternames Augen wild funkeln." oder "Charaktername trägt einen Mantel im Schachbrettmuster der khunchomer Geweihtenschaft des Kor, verbrähmt mit dem Pelz von Khoramsbestien."

    Als SL wende ich mich fast immer mit "Du" und "Ihr" an Spieler und Held(en) gleichermaßen, variere aber auch da öfter mal mit der dritten Person, besonders in Beschreibungen mit mehreren Akteuren.

    Das ist für mich, nach meinem Empfinden kein Gegensatz.

    Das "Ich" ist mehr verkörpernd/direkt ansprechend und das "Er" mehr beschreibend, je nach Situation.

    Allgemein ist es mir aber sehr wichtig dass am Spieltisch alles was IT ist dann auch in der Rolle und mit intensivem Rollenspiel besprochen wird.

    Mit Immersion in den Charakter, die Rolle und die Situation.

    Wenn Spieler IT-Geschehen mit stimmungsentleerter OT-Metakommunikation planen das ist nichts für mich und wenn ich meistere dann immer mit einem Konsens dass sowas nicht gemacht wird oder wenn dann nur in seltenen Ausnahmefällen als abkürzende aber nichtsdestotrotz stimmungsvolle Beschreibung.

    Rollenspiel, Immersion und Stimmung stehen bei mir hoch im Kurs.

    Über allem anderen.

    Hier in den Forenabenteuern ist die dritte Person beherrschend das stimmt, aber das entspricht in meinen Augen auch dem Medium des geschriebenen Textes besser.

    So ensteht eine übersichtlichere und stilistisch schönere Geschichte ähnlich der Form eines Romans.

  • Selbstverständlich in der "Wir Form". Wir wissen überhaupt nicht, was es hier zu diskutieren gäbe und unsere Charaktere sehen dies natürlich genau so :P .

    Hmm, die neuen Smileys sind wirklich gewöhnungsbedürftig...

    Nun ja, es es drum: Am Tisch schwankt es zwischen er und ich, direkter und indirekter Rede. Das hängt von einigen Dingen ab: aktuelle Stimmung und der der Gruppe, wie gut ist die derzeitige Situation vorstellbar (wenn ich z.B. viele Fragen stellen muss zu Umgebung, Personen etc. bleibe ich meistens in Er-Form und springe da nicht hin und her), wie stark wirkt die Situation gerade auf meinen Helden, rennen Chaos-Knirpse zwischen unseren Beinen herum oder nicht usw. Das geht aber in meiner Runde so ziemlich allen so. Und manchmal gibt es da auch diese Abende, wo wir extrem Meta drauf sind und meistens einen Clown gefrühstückt haben. Das sind zwar die rollenspielerisch schwächsten Abende, aber in jedem Fall die amüsantesten ;) .

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Ich für meinen Teil immer in der Ich-Form. An dem jeweiligen Runden-Tisch variiert das. Einige Spieler sprechen auch in der ersten Person, andere in der dritten, die meisten allerdings in der ersten Person.

    Aber Ich-Form drückt stärkere Assoziation aus und hebt, finde ich, die Grenze zwischen Spieler und Charakter beim Spielen noch mehr auf. Und ich habe auch den Eindruck, dass jene, die in der 3. Person für ihren Charakter sprechen und spielen, sich von der Spielatmosphäre nicht so mitreißen lassen wie die anderen, nicht so enge Bezüge zu ihrem Charakter haben und in Charakter und Geschehnissen nicht so "drin" sind. Aber das ist nur mein persönlicher Eindruck, zumal es eben die Ausnahmen gibt, von Ich-Form-Spielern, die es auch nicht so sehr sind.

    Ich springe nur manchmal zwischen dritter und erster Person hin und her, wenn ich mehr als einen SC habe, wobei das in der 7G, in der ich 2 SC in der Hauptgruppe habe und einen in der Nebengruppe, sich schon lange auflöst. Ich bin in jedem Charakter drin und dann passiert es, dass "ich" zu "mir" spreche (was lustige Wortspielereien zulässt ;) ).

    Wenn ich gerade dran denke, belasse ich es bei meinem dienstältesten Charakter bei "ich" und einem oder beiden anderen Charakteren beim Vornamen, aber das kriege ich bestenfalls sporadisch und auszugsweise hin.

    Aber die anderen Spieler könne bereits gut auseinander halten allein an meiner Art zu sprechen und was wie gesagt wird, welcher Charakter gerade etwas sagt.


    In FABs hat sich die dritte Person wohl eingebürgert, weil man sonst zu viele "ich tue dies und das" liest und es womöglich schwer ist, nachzuhalten, wer welches ich gerade ist (außerdem finde ich auch, dass es sich so schöner liest).

    Während am Tisch der SL fragt: "Was machst Du?", oder "Alrik, was machst Du?", damit sich auch der richtige Spieler und Charakter angesprochen fühlen, nehme ich am im FAB eben "Alrik erfährt dies und das und kann das und das sehen", statt "du siehst das und das", weil sich das einfach schöner liest (womit wir wieder beim Vergleich mit dem Roman sind).

  • Am Tisch meistens in der 1. Person (wegen weil Rollenspiel), kann aber auch mal hin- und herwechseln - haben da glaube ich auch noch nie bewusst drauf geachtet...

    Bei FABs in der 3. Person, schon aus gerade genannten Gründen.

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

  • Ja, am Tisch Grundsätzich 1. Person und meist direkte Rede - so ist klarer, dass man eben eine Rolle übernimmt und keine Geschichte erzählt. Auf dem sehr fließenden Übergang zwischen Erzähl- und Rollenspiel würde ich die meisten P&P eher auf der Rollenspielseite sehen.

    Ein FAB hat aber natürlich andere Anforderungen als eine Tischrunde. Es geht deutlich langsamer voran, ein Spieler ist vielleicht gleichzeitig in mehreren unterwegs - da is es gut, wenn der Name des Charakters hin und wieder fällt.;)

    Auch kann man nicht wie am Tisch Stimmlage, Mimik und Gestik einfach entsprechend anpassen, man muss, wie in einer Geschichte, beschreiben. Da ist es einfacher, die Aussagen ÜBER einen Charakter zu machen.

    Würde man in der Ich-Perspektive schreiben, würde man wohl eher eine innere Position einnehmen und demzufolge Gefühle und Gedanken statt die obigen Dinge beschreiben, die die anderen Charaktere ja aber gar nicht sehen können (zumindest meistens, Blick in die Gedanken, Sensibar und co. machns möglich). Darum erscheint mir die 3. Person hier angemessener.

  • So wie hier mehrheitlich: Am Tisch die 1. Person, im FAB die 3., aus den exakt schon genannten Gründen.

    Stell dir vor, es ist Klimawandel, und keiner tut was - dann kommt der Klimawandel zu dir.

  • Dem Wahnwitz zum Gruße!

    Das Stefan spricht sowohl am Tisch, wie auch im FAB von 'Mein Charakter macht...' oder 'Runkelrübe macht...'. Wenn der Charakter nichts zu sagen hat, was sich auszuspielen lohnt, dann kommuniziert das Stefan 'Mein Charakter/ Runkelrübe sagt/erklärt/berichtet xxx'.

    Das ich kommt hierbei zwar auch vor, wird aber meistens eher innerhalb von Wörtlicher rede des Charakters benutzt.

    Ob ich jetzt 'Mein Charakter/ Name des Charakters/ Ich' in kombination mit einer erklärten Handlung bringe macht für mich im Kontext, wo ich im Bezug zum Rollenspiel und dessen Immersion stehe, keinen unterschied.

    Denn ICH bin ein aussenstehender Beobachter, ein Theaterbesucher welcher mit den einzelnen Darstellern mit fiebert, und einem bestimmten Darsteller über Mikrophon Regieanweisungen zukommen lässt. Deswegen kommt ein 'Ich mache...' nicht so häufig vor wenn ich mitteilen möchte das mein Charakter etwas macht. Schließlich... steht das Stefan ja nicht gerade vor Ort und lässt sich von einer Riesenamöbe auffressen. ;)

    So long and thanks for all the Fish.

    Stefan Fritsch

    alias:

    LordShadowGizar

    Diese Welt mit ihren Regeln ist wie Wachs in meinen Händen! Und mein Wahnwitz wird sie formen...

  • Zumindest in des Stefans Kopf spielt es keine Rolle ob dieses dabei sein möchte... denn es weiß das es nicht dort ist. :/

    Von daher lässt es sich eben wie bei einem gutem Film von der Spannung packen und von der Handlung mitreißen. Soll ja niemand behaupten das man als Beobachter vom Regisseurstuhl von der Atmosphäre, Stimmung, usw nicht genau so viel hat. 8o

    So long and thanks for all the Fish.

    Stefan Fritsch

    alias:

    LordShadowGizar

    Diese Welt mit ihren Regeln ist wie Wachs in meinen Händen! Und mein Wahnwitz wird sie formen...

  • Darf selbstverständlich jeder machen und sehen wie er möchte. Ein Film, ein Buch oder gar Gemälde kann natürlich spannend sein und einen mitnehmen. Aber dass mir der Puls bis zum Hals schlägt, ich mein Gegenüber anschreie, weil ich es meinen Charakter so aufregt oder mich die Spielerin gegenüber mit dem Bleistift bewirft, weil mein Novadi mal wieder etwas über die Rolle der Frau erklärt hat. Das habe ich nur beim Rollenspiel, nicht im Kino. :gruntcool_1:

    I ♡ Yakuban.

  • Das Stefan spricht sowohl am Tisch, wie auch im FAB von 'Mein Charakter macht...' oder 'Runkelrübe macht...'.

    Hoffentlich sprichst du nicht immer so ;)

    Ich weiß nicht, mich verstört die Verwendung von Illeismen grundsätzlich (außer bei kleinen Kindern), irgendwie gruselig. *Westentaschenpsychologiemodus an* Hat sowas schizophrenes (kenn das auch, wenn jemand einen, äh, defizitären Charakter künstlerisch darstellt) oder zumindest von einer - mehr oder weniger latenten - Neigung, der Ich-Identität zu entfliehen. Und deine Erklärung, sich selbst im Rollenspiel zu distanzieren, lässt mich aufhorchen *Westentaschenpsychologiemodus aus*.

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

  • Also ich habe, wenn ich schon rollenspiele, nicht vor, mich von meiner SC zu distanzieren. Sonst könnte ich ja auch Mensch äger dich nicht spielen.

    Stell dir vor, es ist Klimawandel, und keiner tut was - dann kommt der Klimawandel zu dir.