Eiserner Wille und Gedankenschutz gegen Schreckgestalt und Elfenlieder?

  • Erstmal wünsche ich dem Orkstamm ein frohes neues Jahr.

    Und jetzt zu meiner Frage.
    Mein Magier bekämpft im Moment einen Nachtalben (Nachtelf), der uns in eine Falle in einem Wohnhaus gelockt hat. Wir hörten wie jemand Flöte spielte und nach ein paar Minuten wurden wir alle furchtbar aggressiv und im ganzen Haus begannen die Bewohner damit sich gegenseitig zu töten.
    Mütter erwürgten ihre Babys in der Krippe, Väter zertrümmerten die Schädel ihrer Familie und Freunde stachen sich gegenseitig ab.
    Auch ein paar Gruppenmitglieder konnten sich nicht zurückhalten auf ihre Gefährten einzuschlagen. Wir mussten jede Aktion eine erschwerte Selbstbeherrschungsprobe würfeln um uns von Angriffen abzuhalten.
    Ich und zwei andere konnten sich ganz gut zurückhalten und wir stellten den Nachtalb, der sich allerdings wegteleportierte.

    An der Stelle spielen wir nächstes mal weiter.

    Bei dem Zauber des Nachtalben handelte es sich um eine pervertierte/reversalisierte Version des Friedenslieds der Elfen.
    Mein Magier hat eine hohe MR von 16 ohne EW oder Gedankenschutz.
    Und jetzt überlege ich, ob man mit eisernem Willen geschützt gegen diese Zauberlieder ist. Und helfen die auch gegen die Schreckgestalt von Dämonen?

    Im WdZ S. 31 heißt es beim Eisernen Willen, dass Zitat:"...hat für den Zeitraum von MU/2 Spielrunden eine um 3/7 Punkte erhöhte MR gegen Zauber mit dem Merkmalen Einfluss, Hellsicht, Herrschaft und Verständigung sowie gegen andere den Geist beeinflussende Zauberei und übersinnliche Wirkungen (wie Furcht-Auren), die als entsprechender Zauber angesehen werden können." Zitat Ende.


    Da ein Anti-Friedenslied ja das Merkmal Einfluss hat sollte man es doch Dank eisernen Willens mit seinem MR abwehren können oder?
    Und das gleiche dachte ich mir im Zusammenhang mit der Schreckgestalt, den kann man doch als Horriphobus ansehen.

    Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt. :D

    Einmal editiert, zuletzt von Kutasch (1. Januar 2017 um 23:32)

  • Du hast dich verständlich ausgedrückt. Die "Furchtauren" könnten tatsächlich Schreckgestalten meinen - sonst wüsste ich nicht, was das bedeuten soll. Der Panik überkomme euch ist schließlich ein ganz normaler Zauber. Ein eiserner Wille sollte wohl auch in der Lage sein, große Furcht zu unterdrücken. ;) Gegen Elfenlieder würde ich sagen, hilft das - es ist eine Zauberei mit entsprechenden Merkmalen.

  • Beim Friedenslied stehen den betroffenen eine Selbstbeherrschungsprobe zu. Das würde ich da dann auch erleichtert zulassen. Aber eigentlich umgehen diese Magiearten die MR.

    insane inside

  • Die "Furchtaura" Schreckensgestallt sollte eigentlich laut Regeltext irgendwie von Eiserner Wille (und darüber hinaus wohl auch durch Gedankenschutz) beeinflusst werden. Die Frage ist halt, wie.
    An sich finde ich die Schreckensaura eine sehr schöne, einigermaßen unkomplizierte Sache in DSA. Man würfelt eine Mutprobe, und wer die nicht schafft, bekommt zwar Mali, die sich aber von jedem Geweihten und von einigen Magiern wieder loswerden lassen - ich würde eventuell sogar HK Seele zulassen. Und man wird halt nicht gleich komplett aus dem Kampf genommen, wie bei so vielen anderen Zaubern.
    Das Problem ist halt, dass die Schreckensaura obwohl (oder weil) so schön unkompliziert, eben nicht von der MR beeinflusst wird... Jemand mit einer höheren magischen Abwehr hat keine Vorteile gegen die Schreckensgestallt. Wir hatten bei und den Fall, das der Praiosgeweihte seine MR gemirakelt hat (auf über 18) und wir einen MR 4 Nulpe mit hohem Mut (17) und Gedankenschutz dabei hatten... RAW hätte die Furchtaura den Sonnenanbeter viel effektiver erwischt...

    Mein Vorschlag wäre, dass EW 1 und 2 bzw Gedankenschutz die Mutprobe um den MR-Bonus vereinfachen. Optimal ist das ganze nicht, aber so tut man den Regeln wenigstens genüge... Mit EW 2 und Mut 13 ist man dafür dann in der Regel auch immun gegen die Schreckensgestalt.
    Ist eventuell das selber Problem mit Überraschung und Aufmerksamkeit/Kampfreflexe/Kampfgespür... Wer bei IN 12-15+ durch Sonderfertigkeiten 6 und mehr Punkte Erleichterung auf eine Eigenschaftsprobe bekommt, der braucht da eigentlich nicht mehr drauf würfeln.

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

    Einmal editiert, zuletzt von Sternenfaenger (2. Januar 2017 um 14:49)

  • Die Schreckgestalt stellt mmn genau das da: da steht ein furchterregende, nicht-derisches Wesen und vor dem hat man ggf. Angst. Das hat nichts mit einen Zauber zu tun, deshalb wirkt auch keine MR dagegen.

  • Es steht halt beim Eisernen Willen explizit dabei, dass der bei solchen Furchtauren hilft.

    Das steht da nicht, sondern das was im Eingangsbeitrag zitiert wurde. Der wichtige Teil ist dabei "sofern sie als Zauber gesehen werden können" und das ist bei den Schreckgestalten nicht der Fall, denn diese zeigen sich komplett unbeeindruckt von Gegenmaßnahmen wie Antimagie, weil sie keine Zauber (z.B. ähnlich Horriphobus, Panik überkomme Euch, Böser Blick) sind. Würde die Aura wirken als ob so ein Zauber wirken würde, wäre das etwas anderes und der Gedankenschutz zeigt seine Wirkung. Wobei die Furchtaura des "Panik" ein sehr gutes Beispiel ist, da sie sogar explizit geregelt ist.

    Ein Beispiel aus einem anderen Bereich ist der Drachenodem, der in einigen Belangen "Ignifax ähnlich" funktioniert (aber trotzdem kein Zauber ist) und deshalb auch von bestimmten Antizaubern aufgehalten wird. Der Drachenodem wäre ein Angriff, den man als "Zauber ähnlich" einstufen kann. Beispiele für konkrete Furchtauren die so funktionieren kenne ich aber nicht.

    Auch wenn die SF klangvolle Namen haben, machen sie den Helden kein bisschen mutiger und auch ihr Wille wird nicht so gestärkt, wie es die Beschreibung vermuten lässt. Effektiv bekommt man nur eine MR Erhöhung. Auch mit einem "Eisernen Willen" zerbricht man unter der Folter so, als hätte man die SF überhaupt nicht etc.

    Ebenso wie eine hohe MR bei Effekten, die nicht gegen die MR gehen völlig nutzlos ist auch wenn diese z.B. einen magischen Ursprung haben. Im Fall des Friedensliedes stehen die relevanten Dinge bei der Liedbeschreibung dabei. Wenn der Held ein Achaz wäre, dann hätte er mit so einer MR eine gute Chance! Wobei man bei neuen Varianten aus SL Hand auch da nicht sicher sein kann...

  • Naja aber zumindet gegen das Anti-Friedenslieb müsste der eiserner Wille helfen. Denn da steht ja das er generell gegen den Geist beeinflussende Zauberei hilft. Ich glaube die Autoren wollten damit ausdrücken, dass er auch gegen Zauberei wirkt gegen die die die normale MR nicht hilft. Denn sonst hätten sie einfach geschrieben, dass die MR gegen folgende Merkmale um 3 erhöht wird und gut, aber sie haben eine extra Beschreibung hinzugefügt, die darauf hinweist, das sie gegen Zauberei wirkt, die wie ein Zauber angesehen werden können.
    Was macht einen Zauber aus? Was difiniert einen Zauber? Aus meiner SIcht ein ein Zauber eine gewollte Beeinflussung der Umgebung mittels astraler Energie. Ein Zauber wird bewusst ausgelöst um sein Ziel zu erreichen.
    Genau das ist trifft auch auf Elfenlieder zu, obwohl es streng genommen Rituale und keine Zauber sind, aber auf jeden Fall handelt es sich dabei um Zauberei. Und da kommt die Formulierung aus dem WdZ ins Spiel es stht da nicht gegen den geist beeinflussende Zauber sondern Zauberei.

  • Ich lese das als die MR ist erhöht bei 'viel bla'. Wenn die MR aber gar nicht geprüft wird, weil 'Zauber/Lied/Ritual/Tanz/Gesang/etc' ignoriert die MR, dann ist sie zwar vielleicht erhöht, aber sie wird ungefragt übergangen. Tanz der Liebe pownt MR 23591 (egal wie der Wert zustande kommt). :)

    I ♡ Yakuban.

  • Naja aber zumindet gegen das Anti-Friedenslieb müsste der eiserner Wille helfen. Denn da steht ja das er generell gegen den Geist beeinflussende Zauberei hilft. Ich glaube die Autoren wollten damit ausdrücken, dass er auch gegen Zauberei wirkt gegen die die die normale MR nicht hilft. Denn sonst hätten sie einfach geschrieben, dass die MR gegen folgende Merkmale um 3 erhöht wird und gut, aber sie haben eine extra Beschreibung hinzugefügt, die darauf hinweist, das sie gegen Zauberei wirkt, die wie ein Zauber angesehen werden können.
    Was macht einen Zauber aus? Was difiniert einen Zauber? Aus meiner SIcht ein ein Zauber eine gewollte Beeinflussung der Umgebung mittels astraler Energie. Ein Zauber wird bewusst ausgelöst um sein Ziel zu erreichen.
    Genau das ist trifft auch auf Elfenlieder zu, obwohl es streng genommen Rituale und keine Zauber sind, aber auf jeden Fall handelt es sich dabei um Zauberei. Und da kommt die Formulierung aus dem WdZ ins Spiel es stht da nicht gegen den geist beeinflussende Zauber sondern Zauberei.

    Ich glaube, die anderen haben recht und ich nicht... Bei den genannten Dingen (Unfriedenslied und Schreckaura) kommt die MR einfach nicht zum tragen. Die Magieresistenz ist in DSA halt einfach ein Papiertiger: MR "soll" ein Maß für die geistige und körperliche Abwehrbereitschaft einer Person sein und hängt irgendwie auch mit der Willensstärke zusammen. Auf der anderen Seite hat ein MU 17 Thorwaller mit Selbstbeherrschung 20 auch nur eine MR von 4-5 - hat also die magische Abwehr einer Pusteblume.
    Ich glaube, die MR in DSA ist ein Konstrukt, dass so vor sich hin gewachsen ist und daher versucht, mehren Hochzeiten zu tanzen. Gerade über mehrere Editionen hinweg hat man das Konzept nicht wirklich verbessert, sondern es halt irgendwie weiter mitgezogen. Und dann kommen halt so schöne Konstellationen raus, wie dass der "Eiserne Wille" halt nur dramatisch heißt, bei Schreckgestalt und dem Lied halt leider nichts hilft.

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    In Carcosa.

  • Das Problem scheinen mir in erster Linie Zauber und Effekte zu sein welche die MR ignorieren, es aber eigentlich nicht sollten.

    Beziehungsweise keine ZfP* haben, mit denen man eine MR verrechnen könnte. Warum jetzt bei welchen Zaubern die MR doch oder doch nicht gilt und warum es bei Dämonen oder Greifen dann doch wieder anders ist erschließt sich mir nicht. Zumindest macht es das System nur unnötig kompliziert.

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  • aber sie haben eine extra Beschreibung hinzugefügt, die darauf hinweist, das sie gegen Zauberei wirkt, die wie ein Zauber angesehen werden können.

    Interessanter ist der zweite Teil "übersinnliche Wirkungen" und solche gibt es wie ich nach kurzer Recherche feststellen musste sogar einige. ABER keiner dieser Effekte wirkt über die MR, sondern sie werden z.B. über Selbstbeherrschung oder Eigenschaftsproben gekontert.

    "Übersinnliche Wirkungen, die wie Zauber wirken", sind meiner Meinung nach die Hyponotische Aura eines Ikanariaschmetterling, aber auch diverse Fähigkeiten von Untoten (Einlullen, Halluzination, Lähmender Blick usw.) und ähnliche Dinge und diese hatte man wohl auch im Sinn als man die SF verfasst hat.

    An den expliziten Regelstellen, hat man dann aber einen anderen Weg gewählt. Ich vermute, dass man einfach die Chancen erhöhen wollte (die gängige MR ist ja sehr niedrig) und deshalb profane Gegenmaßnahmen verwendet, die jeder auf verlässlichen Werten proben kann. Die Lösung z.B. vom "Panik" wäre in vielen Fällen passender (wenn auch in der Mehrzahl der Fälle vermutlich zum Nachteil der Helden!).

    Das man den umständlichen Sonderfall schafft, statt einheitliche Mechanismen zu benutzen ist bekanntlich DSA typisch.

  • Das ist echt schade. Finde es total unlogisch, dass Einflussmagie z.B. von Elfenliedern die MR komplett umlaufen. Weiß einer wie das bei DSA 5 geregelt wurde? Gibt es da für Elfenlieder immernoch Sonderregeln die die MR umgehen? Ich habe keine DSA 5 Bücher^^

    Naja trotzdem Danke und schönens Wochenende euch allen.

  • Im Fall des Friedensliedes spielt die "MR" (heißt jetzt SK Seelenkraft und wirkt auch gegen Wunder) immer noch keine Rolle. Man verwendet auch hier eine Willenskraftprobe (Talent wie Selbstbeherrschung nur geistig) zum Kontern.

    Bei den Zaubertänzern und Zaubermusikern hat man jedoch teilweise einen eleganteren Weg gewählt und eine feste SK Grenze gesetzt "betroffen sind alle Ziele bis SK 2" u.ä. Eine Grenze die beide Parteien mit SF erhöhen können. Letztendlich ist die Grenze so gewählt, dass die Masse der einfachen Bevölkerung betroffen ist, was mMn sehr gut ist.

    Generell setzt man aber eher mehr auf Talentkonter für "Fähigkeiten" als früher (meist vergleichende Proben). Die Werte SK und ZK (Zähigkeit = körperliche Widerstandskraft) sind passive Fähigkeiten auf die normalerweise nicht direkt geprobt wird, sondern die die vergleichenden Proben beeinflussen.