Hallo zusammen,
im Rahmen meiner Rezension der Historia Aventurica kam die Frage nach dem Recht auf, den Metaplot gestalten und Retcons initiieren zu dürfen.
Ich bin der Meinung, dass dieses Privileg grundsätzlich den Autoren von Ulisses vorbehalten sein sollten:
Diese Retcons stammen nicht von irgendwem, sondern von zwei DSA-Autoren, die von den gegenwärtigen meines Wissens am längsten dabei sind. FDS [Florian Don-Schauen] und DSR [Daniel Simon Richter] haben sicherlich jede Menge Zeit und Herzblut in DSA investiert, wie sicherlich viele andere von uns auch. Allerdings sind beide noch ein Stück weiter gegangen: Sie haben ihr Hobby zu ihrem Beruf gemacht und haben DSA die Treue gehalten, auch in Zeiten, in denen andere gegangen sind. Sie haben ihre berufliche Existenz voll und ganz in den Dienst von DSA gestellt bzw. DSR tut dies immer noch. Und wer dies über solch einen Zeitraum tut, hat es m.E. dann letztlich auch verdient, sich mit seinen eigenen Retcon-Visionen in Aventurien selbst zu verwirklichen.
Da es ja in diesem Thread explizit um dieses Thematik geht, würde ich meine Position gerne noch mit weiteren Argumenten untermauern:
Grundsätzlich könnte Autoren die Fans nach ihren Willen fragen - aber zu viele Köche verderben den Brei. Wir werden bei Tausenden von Fans sehr wahrscheinllich auf keinen gemeinsamen Nennen kommen: Was der Eine toll findet, lehnt die Andere ab, was zu einem Stillstand des Metaplots führt. Dabei ist der Metaplot ja gerade eines der Kennzeichen, das die Welt Aventurien von anderen Fantays-Welten unterscheidet.
Natürlich kann ein Autor trotzdem die Fans fragen, um eine Grundstimmung herauszuhören. Aber auf seine eigenen Ideen verzichten sollte er deshalb nicht. Wenn ein Autor die Idee hat, Wehrheim oder Arivor dem Erdboden gleichzumachen - dann ist das eben so. Wem es nicht passt, kann ja alternative Vorschläge ausarbeiten und einreichen. Falls diese von den Fans angenommen werden, wird bestimmt auch die Redax darauf aufmerksam und kann das Original ja dann immer noch retconnen.
Ferner braucht ein Künstler kreative Freiheit. Jeder, der schon einmal selbst etwas verfasst hat, kann das nachvollziehen. Wer seine Ideen in ein Korsett zwängen muss, beschneidet sie.
Und zu guter Letzt: Die Vergangenheit zeigt: Bislang gab es mehr erfolgreiche als erfolglose Retcons.
Sumaro vertritt die Gegenposition:
Ebenso wie ich nicht denke, dass man per se Leuten das "Recht" einräumen kann, nur weil sie lange für DSA geschrieben haben, deswegen auch den Hintergrund "verhunzen" zu dürfen. Da hat natürlich jede Redaktion das Recht zu, aber in diesem Fall... nun ja, da haben wir offenbar einfach unterschiedliche Ansichten.
Wie seht ihr das? Ich freue mich auf eure Meinungen!