Umgang mit falsch erstellten Helden

  • @Jungbluth Hmm ja ich habe den gesamten Thread nicht gelesen das stimmt. Trotzdem empfinde ich es auch bei langjährigen Spielgruppen als völlig legitim jemanden auszuschließen, @Sternenfaenger egal wie gut man mit der Person befreundet ist, da man einen guten Freund ja auch wieder zurück in die Gruppe holen kann wenn dieser sich klar gemacht hat was den anderen so sauer aufgestoßen ist.

  • egal wie gut man mit der Person befreundet ist, da man einen guten Freund ja auch wieder zurück in die Gruppe holen kann wenn dieser sich klar gemacht hat was den anderen so sauer aufgestoßen ist.

    Jetzt ist das Problem bekannt und deswegen wurde im Forum gefragt, wie man damit umgehen könnte. Ich hab ein bisschen versucht darzulegen, warum ein Rausschmiss nicht das erste Mittel der Wahl ist.
    Für mich ist Rollenspiel etwas recht persönliches, weil man viel Zeit miteinander verbringt und auch viel von sich selbst Preisgibt. In so fern tut es da mehr weh, wenn geschummelt wird und es wird zunehmend unangenehmer, wenn der Spieler sein Verhalten nicht umgehend ändert. Schon jetzt wird jede seiner Aktionen mit Argwohn betrachtet.
    Eine zeitweise Pausierung des Spielers raus aus der Gruppe kann positiv wirken, ein rausschmiss mit der Option auf vielleicht zurückkommen kann dem ganzen aber auch den Todesstoß versetzen. Jemanden auszuschließen ist ein starker Schritt, der einer Freundschaft selten gut tut - genauso wie Schummeln...

    Ich halte es für sinnvoller, das zuerst mit dem Spieler zusammen ein neuer Held generiert werden sollte, und dann hat er so ein bisschen die Pflicht, wieder Vertrauen aufzubauen. Erst, wenn das nicht fruchtet, kann man über energischere Schritte nachdenken, aber dann sehe ich auch nicht wirklich, warum der Spieler sein Verhalten jemals ändern sollte... Und dann bleibt nur noch der Abschied.

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • Ausgrenzen finde ich jetzt auch etwas hart. Aber ich stimme Zinkgramix schon zu, dass es im schlimmsten Fall zu einem Ausschluss kommen kann. Aber das sollte der trotzige Spieler schon selber entscheiden.
    Man sagt ihm: "Wir möchten dich gerne weiter dabei haben, aber du musst deinen Helden abändern." - Der Spieler entscheidet dann selber, ob er sich an die Gruppenregeln halten will oder nicht. Bleibt er stur, dann kann er halt nicht mitspielen, bis er den Helden abgeändert hat.

    Da sollten auch keine Ausreden, wie "Bis jetzt hat es ja niemanden gestört" helfen. Wäre das so, dann hätte man bis jetzt ja kein Problem. Es ist eben erst mit der Zeit aufgefallen.

  • Soo, unsere nächste Spielesitzung hat stattgefunden.
    Ich habe diesmal die Augen offen gehalten und ihm auf die Würfel geschaut.
    Plötzlich hat er angefangen auch Proben zu verhauen... ;)

    Wir haben außerdem den Wechsel auf DSA 5 zum nächsten Abenteuer final beschlossen.
    Mir graut noch ein wenig vor dem, was er sich ausdenken könnte, aber diesmal werde ich da sehr genau drauf achten, dass alles mit rechten Dingen zugeht.
    Er hat sich in den Kopf gesetzt seinen Helden zu konvertieren (find' ich gut), will allerdings unbedingt den Magiedilettantismus mit übernehmen. Dazu habe ich im Grundregelwerk keinen Hinweis gefunden. Er will stattdessen auf "Vollzauberer" upgraden.
    Das würde ich zwar nicht tun, weil sonst alle Anderen Werte leiden werden, und er am Ende merklich schwächer sein wird als die Anderen. Aber das ist ja sein Ding.
    Hab halt keine Lust, dass ich mir hinterher das Gejammer' anhören darf, dass sich "seit DSA 5 der Held viiiel schwächer anfühlt". Der Effekt kommt eh, da er ja nun Regelkonform sein wird.

    Naja, mal abwarten ^^

    Die Konfrontation auf die hier offenbar einige warten, habe ich bisher vermieden. Und ich hoffe, dass es auch nicht nötig wird. Wachsam bleibe ich so oder so.

  • Er hat sich in den Kopf gesetzt seinen Helden zu konvertieren

    Das hört sich gar nicht gut an, da kommt nur wieder Murks raus. Ich würde den AP-Rahmen festlegen und ihn dann "basteln" lassen, danach lässt du dir das (selbstrechnende) PDF zeigen (als SL musst du schließlich die Werte der SC kennen), damit man sieht, wie viele AP da tatsächlich verwendet wurden. Oder besser: ihr macht das gemeinsam, das geht leichter, wenn immer einer im Regelwerk nachschlagen kann :whistling:

    Ich habe diesmal die Augen offen gehalten und ihm auf die Würfel geschaut.

    Boah, "verdeckt" würfeln ginge bei uns eh nicht, in manchen Situationen geiern alle Spieler auf die Würfel, weil es einfach SPANNEND ist. Nicht unbedingt jede 08/15 Probe, aber an entscheidenden Stellen hält es einen im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr auf dem Stuhl.

    Die Konfrontation auf die hier offenbar einige warten, habe ich bisher vermieden.

    Das ist doch eine gute Nachricht. Wenn zumindest ein wenig bei ihm ankommt, dass man schon ein wenig regelkonform spielen möchte, bessert er sich vielleicht noch. Wenn man das direkt und knallhart anspricht, dann ist in vielen Fällen die "Beziehung" eigentlich tot, den Knoten bekommt man nicht mehr raus. Erst recht, wenn es nicht irgendwer ist, den man einfach durch einen weiteren seelenlosen Mitspieler vom "Suche Gruppe"-Board im örtlichen Rollnspielladen ersetzen kann, sondern man sich mit der Person im Prinzip gut versteht.

  • Unklar ausgedrückt von mir.
    Der Held wird mit AP Rahmen des alten Helden komplett nach den generierungsregeln neu erstellt, übernimmt aber Geld und Ausrüstung.

    "Verdeckt" zu würfeln ist nicht unüblich. Wir haben, da wir auf nem Ecksofa mit Sessel für den Master spielen, kleine Tabletts mit Fleece Einlage, auf denen jeder aufm Schoß würfeln kann. Also vielleicht nicht direkt verdeckt, aber halt nicht klar für alle zu sehen. Außerdem: Kerzen > Deckenlicht. Daher nicht immer alles aus der Distanz klar erkennbar.

    Falls es doch noch nötig werden sollte, das Gespräch zu suchen, werde ich das unter 4 Augen trotzdem tun.
    Aber so passt es mir auch ganz gut, grade.

  • Zusammen generieren schlage ich auch vor. Schon, um anfallende Fragen, die das GRW allein nicht unbedingt beantworten kann, wie etwa: "Was meint ihr, was ist besser ...?" oder:"Was eint ihr lohnt sich das?", zu klären. Außerdem ist der SL dabei, um Tipps zu geben und Fragen zu beantworten.

    Ich denke aber schon, dass sein Charakter sich viel schwächer anfühlen wird. Ein Editionswechsel beeinflusst und verändert die Werte eines Charakters immens und DSA 5 ist nun z.B. nicht für seine hohe PA etwa bekannt.

  • Zusammen generieren schlage ich auch vor. Schon, um anfallende Fragen, die das GRW allein nicht unbedingt beantworten kann

    Eben. Außerdem wollte ich direkt das Kompendium und das Magiebuch berücksichtigen und es ist einfach nicht realistisch, dass alle 6 Gruppenmitglieder 3 komplette Regelbücher lesen :)
    Ich plane, dass ich mich mit dem 2. erfahrenen Spielleiter an einem gesonderten Termin hinsetze (wir wechseln uns ab), wir unsere eigenen Charaktere konvertieren um Erfahrung zu sammeln und dann die Anderen dabei unterstützen, ihre Helden zu erstellen.

  • Ne Blöde Frage wäre für mich aber ein anderes Kaliber :P

    Wir sind alle berufstätig, Eltern und/oder mit einem vollen Terminkalender ausgestattet. Wenn wir darauf warten, dass alle die Grundregeln, das Kompendium und das Magiebuch gelesen haben, dann spielen wir 2019 DSA 5 :)
    Stattdessen werden 2 Leute alles lesen, dem Rest die Grundregeln erklären und wir finden gemeinsam eine Lösung wie man das, was die Spieler machen wollen, regeltechnisch umsetzen kann.

  • Er hat sich in den Kopf gesetzt seinen Helden zu konvertieren (find' ich gut), will allerdings unbedingt den Magiedilettantismus mit übernehmen. Dazu habe ich im Grundregelwerk keinen Hinweis gefunden. Er will stattdessen auf "Vollzauberer" upgraden.

    Dilettanten gibt es noch nicht und mit dem Zauberer (Vorteil), ist automatisch der Erwerb einer Tradition (SF) verbunden (in der Tradition steckt der Löwenanteil der AP Kosten der magischen Begabung -> Trick der Redax, damit Zauberkundige überhaupt nach den gängigen Regeln erstellt werden können, denn die max. 80 erlaubten AP in Vorteilen würden nicht ausreichen um auch nur Zauberer zu werden, von verbleibenden AP für andere Vorteile ganz zu schweigen).

    Wenn er wirklich Regel konform erstellt werden soll, wird er momentan automatisch Hexer, Magier, Druide etc. (Traditionen, die schon erschienen sind). Die einzige Alternative stellt aktuell eine Hausregelentwicklung "Tradition: Dilettant" dar, welche sich an den anderen Traditionen orientiert (weniger Umfang, geringere Kosten). Der Held ist dann natürlich schon wieder gehausregelt und nicht mehr 100% von den Regeln abgedeckt.

    Wenn ihr da etwas selbst entwickelt, unbedingt die Möglichkeit zur späteren Berichtigung (egal ob Überarbeitung, Anpassung oder späterer Ersatz durch die offizielle Version) zur Auflage machen. Als Anfänger im neuen System kann man vieles einfach noch nicht überblicken und echte Vergleichsmöglichkeiten (weniger als "Vollzauberer") gibt es auch noch keine. Nicht das ihr Euch noch tiefer ins Fleisch schneidet mit dem Spieler! Ach ja und späteres Gejammer "aber er hatte doch, konnte doch..." wird im gleichen Zug "verboten".

    Mit einem mehr oder weniger großen Retcon muss man momentan leben, wenn man mit Eigenentwicklungen arbeitet aber eigentlich nach den offiziellen Regeln spielen möchte. Ob überhaupt eine Überarbeitung nötig ist, ist eine ganz andere Frage. Vielleicht taugt die Hauslösung ja auch für immer. Gerade weil der Spieler aber immer "Probleme" mit seinem Heldengott macht, solltet ihr Euch unbedingt absichern.

    Übrigens wird ihm sicherlich nicht der neue und strengere Bann des Eisens gefallen. Die Zeiten problemloser Zweihandschwingender und Waffenarsenal tragenden Zauberer sind vorbei, denn nun geht alles Metall gegen die "Metallanteil Grenzen", welche Zauberei und Regeneration stören...

  • Ist es.50AP Keine Leiteigenschaft, max 3 zauber+ tricks, davon max einer C. nur 25 AP in magischen vor/nachteilen,keine Spruchmods,mit vorteil nochmal bis zu 2 zauber mehr (glaube für je 8AP) Zauber nur über Sicht, keine Geste oder Formel

    Bosper hatte zum Dilettanten in den allgemeinen Kleinigkeiten geschrieben, ich hab's einfach mal zitiert.
    Zudem wurde im Ulisses Forum das Datum für den Magieband bekannt gegeben, am 15.12. wird es über den F-Shop und den Außenposten angeboten, ab dem 22.12. als PDF und im regulären Handel.

  • Gerade weil der Spieler aber immer "Probleme" mit seinem Heldengott macht

    Das fasst im Prinzip alles ganz gut zusammen.

    Übrigens wird ihm sicherlich nicht der neue und strengere Bann des Eisens gefallen.

    Der fand bisher überhaupt keine Berücksichtigung. Da werde ich mal für ihn drauf achten... ;)
    Servicegedanke und so.


    Da unsere Helden erst im Januar oder Februar konvertiert werden sollen, können wir ja die vollen Regeln für Magiedilettanten abwarten. Danke, Psiren.

  • We did it!

    Wir haben unsere Helden konvertiert und ich bin mit dem Ergebnis recht zufrieden.

    Unser "Problemheld" ist auch ganz anständig geworden (auch wenn er nun den "Ignifaxius" kann, denn offenbar kann er einen C-Zauber besitzen. War ja klar, was es werden würde), Eisenaffine Aura sei Dank kann er sich mit 4 kg Eisen behängen ohne Einschränkungen beim Zaubern zu haben, aber das sind Nebensächlichkeiten. Er ist nun endlich regelkonform und mir fällt ein Stein von Herzen.

    Und die Konvertierung hat auch nur 14 Stunden am Stück gedauert... :thumbsup:

  • Also, was ich irgendwie nicht verstehe: wenn ich das Gefühl hätte, bei der Charaktergennerierung unwissentlich geschummelt zu haben, könnte ich mich keines Erfolges mehr freuen. Habt ihr ihm das mal nahe gebracht? Dass er ggf. der wäre, der es sich leichter mache und auf einem Kinder-Level spiele, was er ja gewiss nicht wolle...Früher, als Meister, hatte ich damit bei einem PG affinen Helden großen Erfolg.

    Ah, ok, ich sehe es ist gegessen.