Phex als "cooler Onkel" oder doch eher "böse"?

  • Du bist selber ein Armer Schlucker. Aber war es wirklich eine Herausforderung? Und wieso nimmst du alles? Kennst du die Geschichten nicht? Drum, muss ich dir aber wohl auch erzählen was mit Calaman und Assaf passiert ist. Die Heiligen der Diebe, erinnerst du dich? Sie waren nicht so töricht alles zu stehlen. Denn sie wussten, ihre Gier würde ihnen irgendwann zum Verhängnis werden, wenn ihre Augen zu groß und ihre Beutel zu schwer wurden. Und auch stehlten sie nie alles. Was wird der Mann am nächsten Morgen tun? Ohne was zu essen zu haben? Phex mag Travia mitunter hintergehen, aber das war selbst für Phexens Verhältnisse Herzlos. Drum nehme nicht alles, das zeugt nur von Gier. Brauchst du unbedingt die 10 Dukaten für die nächsten Tage, oder kannst du dir woanders auch ein wenig Geld holen?

    Und du denkst nur ans Geld, nur an den Goldwert. Ein Fehler, auch von Gier. Es gibt viel mehr als das. Würdest du mit dem Sonnenzepter oder dem Klodeckel zu uns kommen, hättest du bei uns immer ein Lachen, eine offene tür und Anerkennung, wärst du doch mit dieser Tat würdig den Grauen zu dienen. Du scheinst Phex nur im Geld zu sehen. Dir fehlt es an Humor. Ein Klodeckel des Heliodan, meine Güte, wann hat das zuletzt einer geschafft. Das wäre eine Phexenstat, die dir Ruhm und Ehre eingebracht hätte.

    OT: Ich sehe, du spielst einen Helden der es nicht besser wusste. Deshalb sei dir mal verziehen. Phexisch ist das trotzdem nicht 100%. Du redest es dir gerade schön. Kannst natürlich auch argumentieren, das ich es dir mies rede. Ich für meinen Teil sehe Phex nicht mehr nur im Geld. Warum sollte ich versuchen mit Diebstahl reich zu werden? Nein. Diebstahl ist auf Ruhm aus. Bis dein Name erfürchtig geflüstert wird von den Kindern in der Gosse und den Adeligen im Schloss gleichermaßen.

    Per noctem ad lucem.
    Durch die Nacht zum Licht.
    ____

    Pardona? Ist das nicht ein Kochrezept?

  • Ich sehe, du spielst einen Helden der es nicht besser wusste. Deshalb sei dir mal verziehen. Phexisch ist das trotzdem nicht 100%. Du redest es dir gerade schön. Kannst natürlich auch argumentieren, das ich es dir mies rede. Ich für meinen Teil sehe Phex nicht mehr nur im Geld. Warum sollte ich versuchen mit Diebstahl reich zu werden? Nein. Diebstahl ist auf Ruhm aus. Bis dein Name erfürchtig geflüstert wird von den Kindern in der Gosse und den Adeligen im Schloss gleichermaßen.

    Nö, ich spiele gar keinen "Helden", ich bin Spielleiter. Und ich sehe es als absolut phexisch an. Du reduzierst die Aussagen auf den Geldwert. Aber das habe ich nicht getan. Das Geld ist sekundär, den Effekt, den es hat, ist der primäre Gewinn. Bessere Ausgangslage, bessere Stellung, bessere Verbindungen => Erfolg. Gier würde bedeuten, dass der Charakter sich davon leiten lässt, Geld besitzen zu wollen. Das will er gar nicht. Er will erfolgreich sein und Gold ist ein Ausdruck von Erfolg. Ruhm ist übrigens auch nur eine mögliche Seite. Ich könnte an dieser Stelle auch unterstellen, dass du Eitelkeit mit Herausforderung verwechselst. Der Phexpriester muss nicht eitel sein. Er kann der unerkannte Drahtzieher im Hintergrund sein, über den niemand auch nur ein Wort wispert. Er kann Informationen handeln, die ganze Reiche ins Chaos stürzen oder daraus emporheben. Letztlich ist Diebstahl ein Mittel und der arme Bastard, der bestohlen wird, hat eben nichts anderes verdient. War es eine Herausforderung? Es gab kein Schloss an der Tür, aber zwei Leute schliefen im Nebenraum. Wäre er erwischt worden, hätte er mindestens eine Tracht Prügel bezogen und wäre vielleicht bei der Stadtgarde gelandet. Also klar war es eine Herausforderung. Es wäre keine mehr für den bereits etablierten Phexpriester, der hat seine Leute, die für ihn arbeiten und solchen "Kleinkram" erledigen. Aber für den einfachen Dieb oder den Grauling ist doch eine kleine Hütte immer eine Herausforderung.

    Genau darum geht es auch. Ist das Motiv die Gier, das "Haben wollen", dann hat wandelt man auf Zholvars Pfaden. Tötet man aus niederträchtigen Motiven, aus Gier und Vergnügen, dann mordet man. Aber Töten generell ist durchaus legitim. Es braucht eben nur den richtigen Grund.

    Ein Phexpriester, der den Klodeckel des obersten Praioten stiehlt, hat doch nicht Ruhm und Ehre erreicht. Zumindest nicht in den Kreisen, die ernsthaft Erfolg und Herausforderung suchen. Liegt natürlich auch daran wie hotzenplotzig man das eigene Aventurien bespielt und den Humor versteht. Aber phexgefälliger Humor sollte etwas feinsinniges, stilvolles sein. Die Beinkleider des Boten des Lichts zu klauen ist eine Banalität, weder in Sachen Stil noch Ruhm würdig, sondern eher eine Randnotiz. Jemand wahrhaft großen mit gefälliger List zu Fall zu bringen, ihn zu brüskieren in seinem eigenen Bereich und aus diesem Verlust von Ansehen Gewinn zu schlagen, neue Gelegenheiten zu schaffen, dass ist phexgefällig.

    Ich mag meinen Phexgeweihten da deutlich "härter" und "erwachsener", als du es so darstellst. Geschmacksache, sicherlich. Aber eben auch problemlos durch den Hintergrund gedeckt.

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  • Grauling ist doch eine kleine Hütte immer eine Herausforderung.

    Und als SL... bei schlafenden Leuten im Nebenraum... war die Schleichenprobe erschwert? Nur eine Frage nach der Herausforderung am Spieltisch...


    Ein Phexpriester, der den Klodeckel des obersten Praioten stiehlt, hat doch nicht Ruhm und Ehre erreicht. Zumindest nicht in den Kreisen, die ernsthaft Erfolg und Herausforderung suchen. Liegt natürlich auch daran wie hotzenplotzig man das eigene Aventurien bespielt und den Humor versteht. Aber phexgefälliger Humor sollte etwas feinsinniges, stilvolles sein. Die Beinkleider des Boten des Lichts zu klauen ist eine Banalität, weder in Sachen Stil noch Ruhm würdig, sondern eher eine Randnotiz. Jemand wahrhaft großen mit gefälliger List zu Fall zu bringen, ihn zu brüskieren in seinem eigenen Bereich und aus diesem Verlust von Ansehen Gewinn zu schlagen, neue Gelegenheiten zu schaffen, dass ist phexgefällig.

    Sehe ich eher anders. Die Herausforderung ist höher und der Witz, ins tiefste Innere der Praiotischen Ordnung ein wenig Scheiß getrieben zu haben auch noch dabei. Man tanzt den Praioten wieder auf der Nase, und hat zudem bewiesen das Sonnengardisten, Heilige Karma-Sperren und hohe Mauern einen nicht aufhalten.
    Aber gut. Wie du denkst, ist wohl eher geschmackssache. Ich spiele halt keinen Arschloch der auf Phex zeigt und sagt "darf ich" und dann schlafenden im Nebenraum das Sofa aufritzt um das bisschen ersparte zu klauen. Aber wenn so mehrere Leute spielen kann ich den Diskussionsstart hier verstehen, warum einige Leute Phex als nahdämonischen Gott sehen.

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  • Und als SL... bei schlafenden Leuten im Nebenraum... war die Schleichenprobe erschwert? Nur eine Frage nach der Herausforderung am Spieltisch...

    Kommt auf die Umstände an. Für einen Grauling mit Schleichen-TaW 4-5 dürfte schon eine nicht erschwerte Probe ausreichend schwierig sein.

    Sehe ich eher anders. Die Herausforderung ist höher und der Witz, ins tiefste Innere der Praiotischen Ordnung ein wenig Scheiß getrieben zu haben auch noch dabei. Man tanzt den Praioten wieder auf der Nase, und hat zudem bewiesen das Sonnengardisten, Heilige Karma-Sperren und hohe Mauern einen nicht aufhalten.
    Aber gut. Wie du denkst, ist wohl eher geschmackssache. Ich spiele halt keinen Arschloch der auf Phex zeigt und sagt "darf ich" und dann schlafenden im Nebenraum das Sofa aufritzt um das bisschen ersparte zu klauen. Aber wenn so mehrere Leute spielen kann ich den Diskussionsstart hier verstehen, warum einige Leute Phex als nahdämonischen Gott sehen.

    Die Herausforderung ist hoch, aber der Stil wird dadurch ja nicht besser. Stil ist eine Geschmacksfrage.

    Ich spiele sowohl praiotische als auch phexische als auch rahjanische und rondrianische Arschlöcher und Gutmenschen gleichermaßen. Da gibt es viel Raum zu, in jeder Kirchenlehre und in jedem Glauben. Im übrigen "darf" der Phexie gar nichts. Der handelt immer illegal. Egal ob er dem Boten des Lichts die Unterhose stehlen wollte oder eine heilige Reliquie. In beiden Fällen wird er, wenn er gefasst wird, vermutlich wegen Frevel und schändlichem Hämmern an den Grundfesten Deres hingerichtet. Es ist eben generell nicht "nett" und "freundlich" irgendwo einzubrechen und Leuten ihr Zeug wegzunehmen. Egal ob man es lustig gestaltet und nichts von Wert stiehlt oder nicht. Ich glaube ja auch, dass die meisten Leute sich persönlich nicht freuen würden, wenn jemand bei ihnen einbricht und nur ihre Unterwäsche mitgehen lässt, dazu noch ein kleines Briefchen mit "Ich hab deinen Schlüpfer" beigelegt wurde und die Wohnung durchwühlt ist. Irgendwie scheint es da keinen "guten" Diebstahl zu geben.

    Aber es gibt eben den Diebstahl, den man weiterverwerten und zum Erfolg verwenden kann und den Diebstahl, bei dem es dann nur um die Eitelkeit des Phexpriesters geht oder um dessen Selbstanspruch. Gleichgültig wie es gehalten ist, eigentlich ist ein Phexgeweihter immer ein Egoist. Und das macht ihn nicht "dämonennah" sondern das macht ihn menschlich.

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  • Naja, was ein Phexie mit dem "nutzlosen" Diebstahl der Heliodan-Hose beweist, ist, das er eben beim Heliodan war. Wird er gefasst, kann er sich immer noch die Blöße geben, das schlimmste für einen Phexie, und muss dann wieder sein Glück suchen. Einen Geweihten hinrichten darf man eben auch nicht grundlos.

    Aber ja, der beste Diebstahl ist nicht nur der, der Herrausforderung ist (wie oben) sondern auch der, der dem Wohle der Menschen/Phex/Geweihten/12e nützt. Der Diebstahl von Helme haffax Pläne z.B. ist sehr hoch zu setzen.

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  • Wieso sollte ein Phexpriester anders behandelt werden wenn er ein Schwerverbrechen begeht, wie jeder andere freie Bürger? Einbruch, Diebstahl, Kirchenschändung, das sind alles Dinge, die ihm zur Last gelegt werden könnten und würden und die sich in einem toten Priester akkumulieren. Das ist kein "grundlos" umbringen, sondern ein rechtlich einwandfreies Hinrichten. Er wollte ans Ornat seiner Heiligkeit, er hat dabei mehrere Gesetze gebrochen und gegen die göttliche Ordnung gefrevelt. Schon ist die Sache rum. Das ist eben der Einsatz des großen Spiels.

    Und ja, Spionage für die Guten ist sicherlich eine Möglichkeit. Nur nutzen Phexgeweihte Spionage eben gegen alle. Nicht nur die Bösen. Und damit sind sie eben bestenfalls moralisch fragwürdig. Meistens sind sie Egoisten, die sich das auch noch von ihrem Gott versilbern lassen können (denn persönlicher Erfolg korreliert ja mit phexischem Ansehen, so dass ein erfolgreicher Betrüger hohes Ansehen genießt in den Augen seines Gottes, während er natürlich allen drum herum schadet).

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  • Und als Priester darf er immer noch vor Gericht gehen. Oder aber er sollte wieder ausbrechen. Notfalls von anderen Geweihten die dann Gegenleistungen verlangen. Tot heißt doch nicht tot bei Phex.

    Ich sage es nochmal. Mit diesen Egoismus-Phex kann ich nicht sonderlich gut leben. Klar ist er egoistischer als andere, aber schaut man sich die NSC-Phexies an die hochgelobt werden... ich sehe da außer Ziforika (und der ist ein Riesenarsch) keinen durchweg-Egoisten.

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  • Natürlich kann er entkommen. Hat dann eben Gesucht III und kann schauen, wie er wo unterkommt. Aber üblicherweise helfen Phexies einem an Hochmut gefallenen Kameraden nicht. Hilf dir selbst...

    Aber der Egoismus-Phex ist nun mal der, den es überall gibt. Herausforderungen suchen, List und Tücke anwenden, das alles geht immer auf Kosten anderer Personen. Ich kenne ad hoc keinen Phexgeweihten, der nicht irgendwie ein Arschloch wäre. Und das finde ich jetzt auch nicht dramatisch.

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  • Ich möchte nur zwei Kleinigkeiten einschieben

    @ Gillion: um Missverständnisse zu vermeiden, weil ein paar deiner Beiträge eventuell in die Richtung zu verstehen waren: ich kritisiere NICHT, deinen Charakter oder sage er wäre so unrealistisch. Genausowenig sage ich, dass die Phexkirche Böse dargestellt werden MUSS. Ich sage lediglich, dass sie rein nach offizieller Setzung mit Stand Wege der Götter einen derart laxen Moralkodex gesetzt bekommen hat, dass eine Interpretation von Geweihten und auch lokalen Kulten WEEIIIT in den Dunkelgrauen Bereich problemlos möglich ist und auch leichter zu erklären als bei manch dunkelgrauem Praioten der durch die Abenteuer geistert.

    Gleichzeitig kritisiere ich auf Abenteuerschreiberischer Seite die in meinem Erfahrungshorizont totale Abstinenz solcher Phexgeweihter. Man gibt dem Kult maximale Freiheit was Verbrechen angeht aber KEINER nutzt sie mal bis hart an die Grenze. Gleichzeitig wird bei Mitgliedern der gesetzestreuen Kirchenfraktion (Praios, Travia vor allem) von Abenteuerschreibern immer wieder gerne in Beschlag genommen dass auch stark dunkelgraue Interpretationen und enorme Beugungen von Kirchendogmen noch OK wären. (siehe QQ und die ganze Geheimniskrämerei um die Priesterkaiserzeit)

    Noctum Triumphat

  • Wenn ein Phexie ohne Tarnkleidung und Identität auf Streife geht, gerade in die Stadt des Lichtes... selber schuld. Aber Greifin Greiber wurde zum Beispiel nach einem Diebstahl in die Phexkirche aufgenommen, obwohl er bei der Tat in den Knast kam. Es nützt halt einem Eventuell was, wenn man einen Kameraden den Hintern rettet.

    Wie gesagt. Ich habe da andere Erfahrungen. Und auch einen anderen Gruppenkonsens. Greifin Greiber ist kein Egoist. Tailmee Nebelstern auch nicht. Pami Plötz ebensowenig. Sybia von Zorgan mag eine taktierende Händlerin sein und auch Emmeran verlangt immer Gegenleistungen. Aber mit ihren Geldern könnten sie zum Erfolg auch den Handel komplett bestimmen. Tun sie aber nicht. Sie hätten aus Erfolgsgründen die Möglichkeit. Aber sie tun es nicht.
    Timor Firdayon ist auch nicht Egoistisch. Er mag seine Pläne für das Reich haben. Aber diese sehen ihn nicht als Herrscher, sondern Khadan. Und diese Pläne sehen auch zum Wohle vieler aus nicht zum Wohle weniger.
    Mharbal al Torsa ist auch kein Egoist, vielmehr der weise Sternenseher der Helden ihr Schicksal aufzeigt.
    Haben irgendwelche dieser NSC's das Bild des knallharten Egoisten? Ich sehe das nur bei di'Zeforika...

    Nur weil man Gegenleistungen einfordert, ist man doch kein Egoist. Aber gut. Ich kapsel mich raus. Diese Diskussion führt zu keinem Punkt ausser zur Erkenntnis das unsere Bilder voneinander abweichen Sumaro ^^

    Gleichzeitig kritisiere ich auf Abenteuerschreiberischer Seite die in meinem Erfahrungshorizont totale Abstinenz solcher Phexgeweihter. Man gibt dem Kult maximale Freiheit was Verbrechen angeht aber KEINER nutzt sie mal bis hart an die Grenze. Gleichzeitig wird bei Mitgliedern der gesetzestreuen Kirchenfraktion (Praios, Travia vor allem) von Abenteuerschreibern immer wieder gerne in Beschlag genommen dass auch stark dunkelgraue Interpretationen und enorme Beugungen von Kirchendogmen noch OK wären. (siehe QQ und die ganze Geheimniskrämerei um die Priesterkaiserzeit)

    Vielleicht ist es auch Sumaros Bestreben Phexies so egoistisch darzustellen um die lockere NSC-Geweihtenschaft von der Satzung her mit einer dunkleren eigenen Geweihtenschaft zu verschlechtern um sie an die realistischen Möglichkeiten des Kodexes anzunähern. Dann, chapeau, gelungen.

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    Pardona? Ist das nicht ein Kochrezept?

  • Wie gesagt. Ich habe da andere Erfahrungen. Und auch einen anderen Gruppenkonsens. Greifin Greiber ist kein Egoist. Tailmee Nebelstern auch nicht. Pami Plötz ebensowenig. Sybia von Zorgan mag eine taktierende Händlerin sein und auch Emmeran verlangt immer Gegenleistungen. Aber mit ihren Geldern könnten sie zum Erfolg auch den Handel komplett bestimmen. Tun sie aber nicht. Sie hätten aus Erfolgsgründen die Möglichkeit. Aber sie tun es nicht.
    Timor Firdayon ist auch nicht Egoistisch. Er mag seine Pläne für das Reich haben. Aber diese sehen ihn nicht als Herrscher, sondern Khadan. Und diese Pläne sehen auch zum Wohle vieler aus nicht zum Wohle weniger.
    Mharbal al Torsa ist auch kein Egoist, vielmehr der weise Sternenseher der Helden ihr Schicksal aufzeigt.
    Haben irgendwelche dieser NSC's das Bild des knallharten Egoisten? Ich sehe das nur bei di'Zeforika...

    Talimee Nebelstern ist nicht egoistisch? Die stiehlt nur für ihren eigenen Vorteil.
    Pami Plotz ist eine Hochstaplerin, natürlich tut sie das auch für sich und ihren eigenen Erfolg. Sie hat AUCH anderen geholfen, aber bei weitem nicht immer.
    Sybia von Zorgan hat ganz starke egoistische Motive. Eine starke Mada Basari bedeutet ein starkes Aranien und damit will sie vor allem ihrem Sohn helfen und ihre Heimat besser stellen. Sie hat keinerlei altruistische Motive.
    Emmeran Stoerrebrandt ist ebenfalls ein Egoist. Er benutzt seine Macht, wie es ihm gefällt und hat sich zudem in ein gemachtes Nest gesetzt, welches ihm sein Papa und dessen Vater vorgearbeitet haben. Er versucht mit seinem Geld ganz eigennützige Ziele zu finanzieren (z.B. eine eigene Magierakademie bei Gareth, damit er mehr Zugriff auf ihm gefällige Zauberkundige hat).
    Timor Firdayon nutzte einen Großteil seiner Fertigkeiten zum persönlichen Spiel, erst später hat er damit auch etwas getan, was ihm aber mittelfristig erneut wieder persönlich hilft. Er will nämlich kein Horaskaiser sein, würde das seine Freiheiten doch empfindlich beschneiden.
    Mharbal al Torsa ist ein Erhabener von Fasar, also wenn der seine Finger nicht in so vielen schmutzigen Geschäften hat, dass er sich damit seinen persönlichen Sternenhimmel mit Juwelen schmücken kann, dann weiß ich auch nicht wer sonst.

    Diese Leute sind allesamt Egoisten, die vornehmlich ihren eigenen Zielen mittels Phexens Hilfe und Macht folgen, aber eben mehr oder weniger gut darin sind, sich charmanter zu verkaufen. Genau darum geht es ja auch. Phexpriester können neben drei Leichen und fünf Folteropfern stehen und dennoch mit silberzüngiger Geschmeidigkeit dazu überleiten, wieso sie gerade geholfen und nicht gequält haben. Das sind ihre Talente.

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  • Talimee Nebelstern ist nicht egoistisch? Die stiehlt nur für ihren eigenen Vorteil.

    Und von wem und wieviel?

    Sybia von Zorgan hat ganz starke egoistische Motive. Eine starke Mada Basari bedeutet ein starkes Aranien und damit will sie vor allem ihrem Sohn helfen und ihre Heimat besser stellen. Sie hat keinerlei altruistische Motive.

    Ist es nicht altruistisch, wenn auch patriotisch, für sein eigenes Land nur die besten Verträge auszuhandeln?

    Emmeran Stoerrebrandt ist ebenfalls ein Egoist. Er benutzt seine Macht, wie es ihm gefällt und hat sich zudem in ein gemachtes Nest gesetzt, welches ihm sein Papa und dessen Vater vorgearbeitet haben. Er versucht mit seinem Geld ganz eigennützige Ziele zu finanzieren (z.B. eine eigene Magierakademie bei Gareth, damit er mehr Zugriff auf ihm gefällige Zauberkundige hat).

    Oder will er sein Familienunternehmen und seinen Namen einfach erhalten? Die Konkurrenz schläft nicht.

    Timor Firdayon nutzte einen Großteil seiner Fertigkeiten zum persönlichen Spiel, erst später hat er damit auch etwas getan, was ihm aber mittelfristig erneut wieder persönlich hilft. Er will nämlich kein Horaskaiser sein, würde das seine Freiheiten doch empfindlich beschneiden.

    Doch sieht er auch das Khadan der bessere Horas wäre und unterstützt die Idee von Shafir und Aldare.

    Mharbal al Torsa ist ein Erhabener von Fasar, also wenn der seine Finger nicht in so vielen schmutzigen Geschäften hat, dass er sich damit seinen persönlichen Sternenhimmel mit Juwelen schmücken kann, dann weiß ich auch nicht wer sonst.

    Ehemaliger. Jetzt Stimme des Mondes und ständig entrückter Mystiker.


    Wie gesagt, ich breche ab. Wird eh mal Zeit andere schreiben zu lassen. Phexgeweihte mögen mehr auf sich bezogen sein als auf andere. Aber das heißt nicht das sie pure Egoisten wären. Ohne Mitgefühl, Hilfsbereitschaft oder Sorge um die Welt und die Weltenordnung. Sie sind immernoch Geweihte und Seelenhirten und keine ständig stehlende Arschlöcher... Gott, der nächste Geweihte oder die nächste Rolle von Gillion ist ein Offener Mystiker und Sternenleser. Soviel zum Egoismus dann.

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    Pardona? Ist das nicht ein Kochrezept?

  • Wie gesagt, ich breche ab. Wird eh mal Zeit andere schreiben zu lassen. Phexgeweihte mögen mehr auf sich bezogen sein als auf andere. Aber das heißt nicht das sie pure Egoisten wären. Ohne Mitgefühl, Hilfsbereitschaft oder Sorge um die Welt und die Weltenordnung. Sie sind immernoch Geweihte und Seelenhirten und keine ständig stehlende Arschlöcher... Gott, der nächste Geweihte oder die nächste Rolle von Gillion ist ein Offener Mystiker und Sternenleser. Soviel zum Egoismus dann.

    Niemand hat gesagt, dass sie ständig stehlende Arschlöcher sind. Nur Egoisten, die eine sehr gesunde Einstellung zum Erfolg und zur Leistung haben. Ein offener Mystiker und Sternenleser, der nichts anderes tut, ist vermutlich allerdings ein schlechter Phexgeweihter. Denn er muss Leistung bringen und Herausforderungen suchen und Gegenleistungen einhandeln. Das sind nun mal Grundpfeiler der Phexkirche. Und sobald er wieder anfängt seine Horoskope gegen Geld und Gefälligkeiten einzutauschen, beginnt der Egoismus von neuem.


    Und von wem und wieviel?

    Gleichgültig von wem, es werden nicht nur Paktierer und ähnliches sein. Und genug, um Hehlerei zu betreiben.

    Ist es nicht altruistisch, wenn auch patriotisch, für sein eigenes Land nur die besten Verträge auszuhandeln?

    Habe ich nie bestritten. Lediglich, dass sie nicht egoistisch ist. Und Patriotismus ist es eben auch nicht, es ist höchstens Familiensinn und Machtstreben. Ihre Motive stützen ja auch ihre Herrscherlinie.

    Oder will er sein Familienunternehmen und seinen Namen einfach erhalten? Die Konkurrenz schläft nicht.

    Wäre doch absolut egoistisch.

    Doch sieht er auch das Khadan der bessere Horas wäre und unterstützt die Idee von Shafir und Aldare.

    Wirklich? Das Drachenbalg auf dem Thron ist der bessere Horas? Wie viele Völker haben viel Liebe für Drachen übrig... keines. Nun ja, er und Aldare sind extrem egoistisch. Aldare will nicht Horas werden, weil sie lieber in der Hesindekirche abhängt und wenig Verpflichtungen hat und Timor möchte auch nicht Horas sein, weil das ihm auch die Freiheiten nimmt. Und Shafir, der hat bestimmt ganz altruistische Gedanken dabei seinen Sohn auf den Thron zu heben. xD

    Ehemaliger. Jetzt Stimme des Mondes und ständig entrückter Mystiker.

    Solange er Tempelvorsteher zu Fasar ist, ist er bestimmt ein Erhabener und hat seine Finger in jede Menge Kram mit drin (oder kümmert sich nicht, weil er seinen Visionen nachgehen will, auch egoistisch).

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  • Ok. Geweihte sind Egositisch. Ich behaupte mal: Götter auch. Spätestens nach der HA.
    B2tT: Ist Phex oder sind seine Geweihten, wenn sie vielleicht auch egoistisch nach eingen Auslegungen sind, böse?

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  • @ Gilion: falls du doch weiter mitliest: nicht zu viel reininterpretieren bitte. Es heißt ja nicht das ALLE Phexis egoistische A****löcher sind, nicht mal unbedingt die meisten. ABER: es ist halt.... problematisch zu sagen keiner oder eine absolute, am Frevel wandelnde Minderheit wäre so. Nicht bei diesem Moralkodex.

    Noctum Triumphat

  • Ok. Geweihte sind Egositisch. Ich behaupte mal: Götter auch. Spätestens nach der HA.

    Kann ich dir nichts zu sagen, da ich die HA beim Wort nehme und glaube, dass Chalwen durch die Bank weg gelogen hat und nicht mehr war, als eine Riesin, die nach Pyrs Himmelsfeuer-Angriff und ihrem "Absaufen" den Verstand verloren hat, weswegen sie sich etwas zusammenfantasierte bzw. der kleine Aspekt von ihr, der als Geistfragment "befragt" wurde, offenbar der Part war, der auch mit den Feenwelten überkreuzt ist.

    Nicht alle Geweihte sind egoistisch und Götter können (bei mir) nicht egoistisch sein, weil sie keinen freien Willen besitzen. Aber ja, die meisten Menschen sind irgendwo egoistisch und die Phexlehre bietet sich für erfolgsorientierte Egoisten als Rechtfertigung und soziale Ansicht an.

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  • Nach HA und Magierphilosophie sind Götter es. Entitäten mit besserer PR und OCD-Ordnungszwang.

    Und Geweihte des Phex sind immer noch auch Menschen mit Herz, Empathie und Nächstenliebe, die auch die Gesetze der anderen Götter respektieren und auch die Menschenlehre der 12. Aber an sich, ja, Phexies können auch die Geldhaie der hiesigen Märkte darstellen. Zuckerberg, Gates, Musk. Alles Phexische Genies aber auch Egoisten. Ebenso alle Politiker, Superstars, sogar der Supermarkt von nebenan.

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  • Nach HA und Magierphilosophie sind Götter es. Entitäten mit besserer PR und OCD-Ordnungszwang.

    Nach der HA muss man die HA nicht ernst nehmen und nach Magierphilosophie sind die Götter in der Tat mächtige Entitäten, die sich an den Seelen von Sterblichen "nähren", was allerdings mitnichten etwas "schlimmes" sein muss, zumal nicht egoistisch. Nimmt man die Götter als primordiale Mächte, die Prinzipien vertreten und deren erste Aufgabe die Wacht über den Kosmos ist, dann sind sie per se nicht egoistisch, denn um zum Egoismus fähig zu sein, müsste man außerhalb eines determinierten Wesens eine freie Entscheidung treffen können.

    Und Geweihte des Phex sind immer noch auch Menschen mit Herz, Empathie und Nächstenliebe, die auch die Gesetze der anderen Götter respektieren und auch die Menschenlehre der 12. Aber an sich, ja, Phexies können auch die Geldhaie der hiesigen Märkte darstellen. Zuckerberg, Gates, Musk. Alles Phexische Genies aber auch Egoisten. Ebenso alle Politiker, Superstars, sogar der Supermarkt von nebenan.

    Bestimmt. Nur ist der Phexkodex an sich darauf ausgerichtet egoistisch zu handeln. Der Kodex der Peraine ist das exakte Gegenteil. Daher finden sich wohl unter den Phexgeweihten deutlich mehr Ärsche als unter den Perainepriestern.

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  • Zitat von Gillion

    Und Geweihte des Phex sind immer noch auch Menschen mit Herz, Empathie und Nächstenliebe, die auch die Gesetze der anderen Götter respektieren und auch die Menschenlehre der 12.

    Auch hier: Gillion, nicht verallgemeinern. Vielleicht hast du es ja nicht so gemeint, aber dieser Satz liest sich halt sehr im Sinne von "ALLE Geweihten von Phex sind Menschen mit Herz, Empathie und Nächstenliebe etc.". Und dazu: nein nicht zwingend ALLE. Auch nicht bei den anderen Göttern. Sicherlich ist die Mischung von Egoisten und Hochempathischen Menschen innerhalb der Kulte schwankend, aber es gibt halt immer beides.

    Das geht aber genauso in die andere Richtung: Auch wenn man den Moralkodex bei Phex so dunkel interpretiert wie nur möglich, würde ich genauso darauf bestehen, dass nicht ALLE Phexgeweihten das auch so dunkel nutzen würden. Verallgemeinerungen sind selten hilfreich.

    Noctum Triumphat

  • Wooooow, da geht man einmal auf ein Fremddiplom anstoßen und schon explodiert es hier.

    Gillion, als erstes sollte man sagen, dass wenn jemand schreibt "Phexgeweihte", dann meint er sicherlich nicht jeden Phexgeweihten und insbesondere nicht deinen Phexgeweihten. Die Art wie du schreibst ist sehr defensiv, als hätte man dich persönlich gemeint (bzw. eben deinen Charakter). Das ist ja nun wirklich nicht der Fall.

    Im Prinzip hat man hier doch wieder einmal das Phänomen, dass man das WdG (oder auch der DSA5 Entsprechung, im Basisregelwerk sind die Gebote 1:1 übernommen) auf der einen und die auftretenden NSC auf der anderen Seite hat. Hier steht Phex nun einmal im diametralen Verhältnis zu Praios (wie sollte es anders sein ;) ). Was in Aventurien an Praiosgeweihten herumläuft und immer noch Karma hat, lässt einem oft genug die Ohren schlackern. Phexgeweihte kommen da eben wesentlich besser weg, auch wenn sie das Potenial zu einem enorm breiten Spektrum hätten.

    Aber der Hintergrund, das WdG setzt das hier völlig anders und beschreibt Phex (bzw. eher seine Kirche) als einen äußerst ambivalenten Gesellen. Gerade die nicht vorhandene Kirchenstruktur und die Forderung nach der Verantwortung des Individuums kulminieren im folgenden Satz:

    Zitat von WdG S. 111

    In diesem Sinn ist die Gratwanderung des gottgefälligen Verbrechers sehr gefährlich, und Phex-Geweihte gelten als besonders anfällig für die Versuchungen der ‘anderen Seite’ – sei diese der Kult Tasfarelels oder des Namenlosen.


    Das, was du also als unlogische Fälle anführst, als gefallene Geweihte, sind eben nicht unlogisch, sondern mehr oder weniger Opfer ihrer eigenen "Moral" - denn so Leid mir das tut, der Moralkodex von Phex ist als solcher kaum zu bezeichnen. Da steht im Prinzip: Lüge, übervorteile...aber sie zu, dass es nicht zu einfach ist. Es gibt keine Orientierungen in der Kirche außer einiger vager Richtlinien und hier macht es WdG tatsächlich im Sinne eines Diebesgottes sehr gut, dass es schafft beinahe jede Regel auch noch zu relativieren, eben S.111. Da "auf der Spur" zu bleiben, schafft eben nicht jeder und so fallen Geweihte auch mal dem einen oder anderen Widersacher in die Hände. Allein dieser Passus setzt Phexgeweihte eben doch als recht graue - ganz im Sinne ihres Gottes - Personen.

    Darüber hinaus setzt du auch sehr viel Wissen für einen Phexgeweihten voraus, wenn du Sachen sagst, wie:

    Und von wem und wie viel?

    Wenn es darum geht Diebstähle zu rechtfertigen. Woher weiß denn ein phexgeweihter Beutelschneider, wenn er von einem besser gekleideten Menschen den Beutel schneidet, wie viel seines Besitzes er gerade nimmt? Weiß er, ob der Mann nicht einfach gerade mit seinem Lohn aus einem Tempel kommt (eben im Sonntagsstaat) und er ihm gerade die Lebensgrundlage für den nächsten Monat nimmt? Nein, weiß er nicht, er geht einfach nach Optik und beschließt: Der hat es verdient. Erkundigt sich ein phexgeweihter Hehler(!) wirklich immer danach, woher denn die Ware, die er gerade vertickt wirklich kommt? Wenn er das täte, wäre er aber ein schlechter Hehler, der kaum Geschäfte machen könnte, weil das sehr viel Zeit fressen würde (und seine Lieferanten das wahrscheinlich auch nicht lange mitmachen würden). Macht sich denn der Einbrecher, der sich die Halskette der "fetten Adligen" nimmt Gedanken darüber, ob das nicht das letzte Erinnerungsstück an ihre Mutter ist? Nö, ist ja nur eine Adlige, die hat es eben verdient...

    Wir sind also wieder einmal bei: Billigend das Leid anderer in Kauf nehmen/sich über Konsequenzen keine Gedanken machen. Klar, das wird nirgends explizit so hingeschrieben, aber es ist eine logische Konsequenz, wenn man einen Verbrecher spielt und das sind Phexgeweihte nun einmal. Es ist per se nichts Nobles daran irgendwo einzusteigen und sich irgendwas zu nehmen - egal, wie reich der Besitzer dazu ist. Die wenigen Ausnahmen, die dann in Richtung Spionage in den Schwarzen Landen gehen, kann man nun wieder an zwei Händen abzählen - und hier fallen ja dann auch vor allem die Spielergeweihten drunter, die eben die Gaben ihres Gottes vor allem für diesen (oder je nach Zeitebene, Kampagne etc.pp. vergleichbaren) Kampf nutzen. Was hier aber vor allem mit reinspielt ist, dass sich oftmals weder Autoren noch Spieler über so etwas Gedanken machen. Es wird nie wirklich mit Konsequenzen gespielt: Der Phexi bricht ein/stiehlt/betrügt. Ein Würfelwurf und eine Szene später ist das erledigt, man zieht weiter und das Opfer ward nie wieder gesehen. Wer das war, was das für denjenigen bedeutet - egal, nicht Inhalt des Spielabends. Man wird am Ende nur belohnt dafür: Besserer Ruf in der Unterwelt und geldwerter Vorteil.

    Randbemerkung: Beim Kapitel über den Sklavenhandel fand ich auch sehr bezeichnend, dass Geweihte, die das doof finden, bevorzugt Sklavenhändler bestehlen...also nicht etwa die Sklaven befreien, wo kämen wir denn da hin? Die können ja wohl kaum eine Gegenleistung erbringen. Nein, sie bereichern sich am Leid, was sie eigentlich ablehnen (und werden im Zweifelsfall damit dafür sorgen, dass der Händler nur auf noch mehr Handel angewiesen ist, um diese Verluste auszugleichen) und halten sich das Feigenblatt des "Denkzettels" vor - als ob das jemanden, der mit Menschen handelt auch nur milde beeindrucken würde und als ob ein Phexgeweihter das nicht genau wüsste.

    So, aber. Großes Aber: Das sind die Strukturen, die die Kirche bietet. Das bedeutet nicht, dass alle Geweihten Arschlöcher sind. Das bedeutet vor allem nicht, dass man als Spieler jetzt aus seinem Geweihten eines machen muss. Aber die Kirche des Fuchses ist und bleibt eine äußerst ambivalente Angelegenheit, die nur extrem wenigen Dingen einen Riegel vorschiebt und es schafft selbst da...Schlupflöcher zu lassen (via stilvoll und Herausforderung). Mord ist verboten. Jemanden damit beauftragen auch? Jemanden in den Selbstmord treiben auch? Jemanden vergiften und ihm das Gegengift für teuer Geld verkaufen auch? Also ein findiger Geweihter...und herausfordernd ist es doch nun wirklich am Rand der eigenen Gebote zu segeln.

    Phex geht sehr düster. Phex geht sehr humorvoll. Phex sollte nicht auf Handel und Diebstahl beschränkt werden, wird er aber leider, denn nur auf diese zwei Strömungen lässt sie der Moralkodex wirklich einwandfrei anwenden (DSA5 macht inzwischen da nicht einmal mehr einen Hehl daraus, dass auch nur diese zwei Spielarten wirklich gemeint sind). Der phexgeweihte Weihnachtsmann, den ich weiter vorne beschrieben habe, würde wohl ständig mit Erschwernissen aufgrund von Bruch mit seinem Kodex/PG leben müssen - wo ist denn auch schon die Gegenleistung eines armen Kindes, dem man heimlich ein Stofftier unterschiebt? Außer er interpretiert dessen Freude als Gegenleistung...So ein Moralkodex ist ja am Ende auch nur eine Richtlinie...;-)

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant