Ein Guter Geweihter des Namenlosen

  • Bei Brig-Lo haben tatsächlich vier Götter als Avatare im Hinduistischen Sinne teilgenommen - sie haben sich kröperlich manifestiert und gekämpft - persönlich und mit eigenen Händen. Es war aber eine völlige Ausnahmesituation (vier Erzdämonen waren ebenso anwesend...)!


    Zerzal wird einfach nicht mehr angebetet, hat also keine Priester mehr, über die Macht jedoch gibt es keinerlei Aussage,

    In Aus Licht und Traum S. 39 heißt es: "Doch die Elfengötter schwinden unaufhaltsam.Karmales Wirken (nach Maßgabe des Meisters) ist ihnen allenfalls noch unter größter Anstrengungen an jenen Orten möglich, wo ihre Macht am größten war: In den Ruinen hochelfischer Städte und ihrer Tempel" Zerzal wird im Satz vorher noch als Elfengott ausdrücklich erwähnt. Keinerlei Aussage finde ich darum etwas zu radikal formuliert. ;) Nicht wird hier aber begründet, warum die Macht dieser Götter so geschwunden ist.
    Das führt jetzt aber sehr weit vom Thema weg und kann gern im Aventurische Theologie -Thread spekuliert und diskutiert werden.

    Zum Thema: Auch die Elfen betrachten den Namenlosen, als Prinzip Dhaza bekannt, als sie vom Licht fortzerren, verderben und zu unterwerfen trachtet. Seine Diener werden gefürchtet und verabscheut. Auch in dieser Kultur gilt der NL als böse. Und nicht einmal die Orks, Ferkina oder Trollzacker, denen das Recht des Stärkeren heilig ist, unterwerfen sich dem mächtigsten aller Götter...

  • Man kann die Aventurischen Götter nicht nach Gesichtspunkten real-weltlicher Metaphysik betrachten.

    Real kann ein Satanist glauben was er will, ebenso wie jeder andere Gläubige. Es spielt keine Rolle an welchen ausgedachten Gott man glaubt.

    In Aventurien spielt es aber eben sehr wohl eine Rolle und das zieht sich als rote Linie von Anfang an durch, seit es das Konzept von Göttern in DSA überhaupt gibt. Dabei spielt es innerhalb der Welt erst mal keine Rolle was zuerst da war, Gott oder Gott-glaube, denn selbst wenn Götter durch Anbetung geprägt, gestärkt oder gar geschaffen würden, so würde dies durch den kollektiven Glauben sehr vieler Menschen geschehen. Individuelle Abweichler hätten damit keinen relevanten Einfluss auf die kollektive Glaubensschöpfung. Dieser Punkt ist durch die ungemeine Uniformität der Kulte über die Zeitalter belegt. Selbst über Jahrhunderte verändern sich die Kulte nur in winzigen Details. Die Götter gehen dabei nicht mal mit der Zeit. Rondra trägt Kettenhemd, obwohl mittlerweile schon lange Plattenpanzer das Schlachtfeld bestimmen.

    Die Schlacht von Brig-Lo ist übrigens auch ein starker Indikator gegen eine verehrungsgeprägte Wirkweise der Götter. Praios, Rondra, Ingerimm und... Efferd?! Brig-Lo liegt im Inland Almadas und das Heer dem die vier beistanden kam aus Gareth, wo der Efferdkult sicherlich nicht der stärkste sein dürfe. Vom Glauben der meisten Aventurier her spricht nicht wirklich viel dafür das ausgerechnet Efferd irgendwo auftaucht und Dämonen aufs Fressbrett gibt. Da wäre es fast weniger überraschend gewesen wenn Phex da aufgetaucht wäre und angefangen hätte Erzdämonen zu meucheln, oder Tsa wie wild Gefallene wiederbelebt hätte und es wäre das naheliegendste gewesen wenn später Boron Hela Horas zu sich geholt hätte. Viel wichtiger ist jedoch das bei einer anbetungsgetriebenen Metaphysik dieses Ereignis nicht nur Spiegel des Glaubens gewesen wäre, sondern ihn nachhaltig verändert hätte. Efferdpriester müssten dann sehr viel eher Dämonen-jagende Wächter der weltlichen Ordnung sein, als die pfützenverehrenden Sushi-Liebhaber als die sie stellenweise dargestellt wurden.

  • Wie Windweber schon schrieb driftet das mehr und mehr vom eigentlichen Thema ab, daher mag ich da aktuell auch gar nicht hier weiter drauf eingehen, wenn es nicht direkt um das Thema des angesprochenen Namenlosgeweihten geht.

    Nur eins noch, da diese direkt angesprochen wurde, und ich mittlerweile noch etwas nachgestöbert hab in diversen DSA-Publikationen. Im Bezug auf die Schlacht von Brig-Lo ist genau das was ich schon angesprochen habe niedergeschrieben. Die genaueste Beschreibung der Schlacht, die ich gefunden habe, spricht lediglich von 4 gerüsteten Kämpfern die auftauchten, nachdem die Dämonen beschworen wurden und eben selbige vernichten, bzw verbannt haben. Ich habe keine Quelle gefunden die genau beschreibt das die 4 Wesen sich danach noch freundlich vorgestellt haben, als eben die besagten 4 Götter und dann verschwunden sind. Vielmehr scheint es das sie aufgetaucht sind, die Dämonen bekämpft oder verbannt haben und dann wieder verschwunden sind. Damit will ich nicht belegen das es eben nicht die 4 genannten Götter waren, sondern nur nochmals unterstreichen das man von Seiten der Schreiber bewußt das ganze schwammig hält. Die Zuordnung der Götter geschah also aufgrund der Beschreibung der Menschen die Anwesend waren, welche dafür natürlich auf ihr Glaubensbild das schon zuvor da war, zurückgegriffen haben. Wäre die gleiche Schlacht gegen zB Rastullah-Gläubige geführt worden, hätten diese vermutlich eine andere Interpretation des Beobachteten niedergeschrieben. Untermauert wird das ganze dann noch von diversen anderen Texten, die das ganze dann sogar nochmal schwammiger machen, weil sich die Kirchen untereinander noch nicht mal so sicher sind das es eben genau diese Götter waren und nicht zB der eigene Favorisierte Gott. Und wenn dieser schon komplett ausgeschlossen wird, dann wissen auch zB Travia-Gläubige davon zu berichten wie selbige erst das auftauchen der anderen 4 erst ermöglicht hat. Der Garether Charakter kann innerhalb der Spielwelt gewiss darauf bestehen können das die 4 benannten Götter anwesend waren, aber dem Spieler dahinter sollte klar sein, das es zumindest von offizieller Seite bewußt so ausformuliert wird, das es offen bleibt und man eben unterschiedliche Interpretationen zulassen will, die alle im gleichen Maße Falsch wie auch Richtig sein können.