Xenographus - Plotsprenger oder nicht?

    • Hey Orkenspalter ,

    Ich habe mir seit dem neuen Phileasson Buch "Der Himmelsturm" Gedanken zum Xenographus gemacht. Die Grundidee des Zaubers finde ich an sich in Ordnung. Allerdings entzieht sich mir das Verständnis, warum Magie in der Lage ist, einem Wesen das Verständnis für etwas unbekanntem zu geben. Der Hauptgrund für meine Kritik an diesem Zauber ist es, dass damit auch die Liturgien HESindes und Nandus' abgewertet werden. Ich persönlich finde es auch viel logischer, dass karmale Energie dem Geweihten ein Verständnis für eine unbekannte Sprache gibt.

    Soviel erstmal zu meiner Meinung, meinem Problem und meinem Verständnis.
    Jetzt würde ich gerne einmal von euch hören liebe Forumsnutzer, wie ihr diesen Zauber handhabt innerhalb der Gruppe.
    Inneraventurisch braucht der Anwender dieses Zaubers ja trotzdem eine ganze Weile um eine alte Grabstätte zu entschlüsseln oder ähnliches, da er eine Menge kosten kann und ein Verständnis der Wörter noch lange den Sinn nicht erahnen lassen.

    Wenn nun aber Helden eine Grabstätte betreten oder ein besonderes Pergament haben und dieses innerhalb des Abenteuers lösen müssen kann der Xenographus die Lösung sofort bringen oder bei der Untersuchung einer Grabstätte wollen die Helden alle Wandschriften entziffern und der Xenographus wird gesprochen. Das Pergament ist schnell entziffert, damit "kann" man leben, aber wie entscheidet man als SL , ob sie innerhalb der Grabstätte nun die richtigen Zeilen entziffern, um den Plot voranzutreiben. Warum gibt es überhaupt noch Archäologen, wenn der Xenographus alles so "einfach" macht. Warum braucht man keinerlei Verständnis für die jeweilige Sprache. ?(

    Meine Ausformulierung gefällt mir nicht, aber ich bin ausversehen auf senden gekommen. Bei weiteren Fragen aktualisiere ich den Eröffnungspost.

    Rechtschreibfehler sind meinem Handy geschuldet.

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    Einmal editiert, zuletzt von Gast (11. November 2016 um 16:33)

  • Der Xenographus ist zum entziffern kurzer NAchrichten sicher top. Bei längeren Passagen oder gar ganzen Büchern wird es ob der AsP Kosten aber schwierig, wie du schon angemerkt hast. Vor allem wenn man, dann vielleicht auch noch durch eine alte Grabstätte laufen muss von einem Text zu nächsten. Sofern mannn denn Zauber nämlich aufrecht erhält muss man auch diese 'Wegzeiten' bezahlen. Jedes Mal neu wirken wird noch teurer. Im Grunde ist der typische Anfänger Magier nach etwa einer halben Stunde Xenographus ausgepowert, während der mundan arbeitende Archäologe munter weiter machen kann.

    Ein wichtiger Unterschied ist auch noch, dass man mittels Xenographo die fremde Sprache nicht erlernen kann. Dem mundan arbeitenden Archäologen würde ich andererseits sofort eine SE zum aktivieren der neuen Sprache zugestehen.

    Ganz typisch das richtige Zeichen zu entziffern um etwa eine Geheimtür zu öffnen oder eine Falle zu deaktivieren ist mit dem Zauber nicht möglich. Der Zauberer weiß dann zwar dass etwa 'Vogel' (oder was auch immer) den gewünschten Effekt hätte, er weiß aber nicht welches Zeichen das jetzt ist.

    Anderes Kuriosum: Der Xenographo vermittelt immer den Sinn, den der Schreiber dem Text geben wollte. Sagt der Originaltext, mundan übersetzt, etwa einen Sachverhalt durch die Blume, so besagt die Zauberübersetzung immer das was man sich sonst zwischen den Zeilen herauslesen müsste. Also wenn ich die Zauberbeschreibung da jetzt nicht ganz falsch verstehe.

  • Der Xenographus ist ein seltsamer Zauber mit einer Funktionsweise, die mir nicht ganz klar ist. Er kann den Sinn in Texten erkenne, aber keine Verschlüsselung durchschauen - sehr wischi-waschi geregelt.

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  • Hmm, naja ist ewtas seltsam aber ich erkläre mir das so: Wenn man einen Text verschlüsselt, denn soll das geschriebene meist keinen Sinn ergeben. Der Unsinn ist also irgendwie Absicht und wo es keinen Sinn im Text gibt, kann man auch keinen erkennen. Oder vielleicht erkennt man, dass der Sinn des Textes Buchstabensalat ist oder so ähnlich.

  • Ich finde die Funktionsweise nicht allzu wischi waschi. Ist der Text ein normaler Text, kann man ihn lesen. Ergibt der Text auch in seiner Sprache keinen Sinn, dann kann der Zauber diesen auch nicht wiedergeben. Er kann halt nicht mehr Sinn in den Text legen als dieser in seiner Sprache/Schrift hat.

    Aber allgemein: Man kann mit dem Zauber keinen Text wort wörtlich übersetzen und verstehen. Man erkennt zwar einen Sinn aber der Schriftenkundige und der Historiker - gerade für religiöse Texte - wollen ihren Text ja so nah am Orginal wie möglich haben oder noch besser das Orginal untersuchen können.

    Dann ist der Magier einfach viel teurer und seltener als der Historiker. Es ist also viel leichter und billiger jemanden zu finden, der die erforderte Sprache einfach kennt als einen Magier, der einem unfassbar langsam ein schlechteres Ergebnis liefern kann.
    Soo viele unbekannte Sprachen gibt es ja auch nicht und wenn man auf eine unbekannte Sprache trifft, will man diese ja auch entschlüsseln und lernen können.

    Außerdem ist der Zauber so kompliziert, dass der Magier für die gleiche Studierzeit auch noch eine extra Sprache lernen kann.

    Zudem gibt es für einen Magier ja auch bessere und angesehenere Aufgaben als etwas gar so Profanes wie Wochenlanges Höhlendurchstöbern.
    Ich kann mir aber vorstellen, dass trotzdem erst mal ein Magier mit Xenographus hinzugezogen wird, damit man bei einer unbekannten Sprache die ersten Ansatzpunkte bekommt.

    "Er hat die Grenzen der Unwissenheit erweitert. Im Kosmos gibt es vieles, von dem wir überhaupt nichts ahnen."
    Die beiden Männer sonnten sich in dem herrlichen Gefühl, weitaus weniger zu wissen als gewöhnliche Leute, die nur von gewöhnlichen Dingen nichts wussten.

  • Ich finde die Funktionsweise nicht allzu wischi waschi. Ist der Text ein normaler Text, kann man ihn lesen. Ergibt der Text auch in seiner Sprache keinen Sinn, dann kann der Zauber diesen auch nicht wiedergeben. Er kann halt nicht mehr Sinn in den Text legen als dieser in seiner Sprache/Schrift hat.

    Dann erkennt der Zauber also die Intention des Schreibers in den Worten, das ergibt auch magisch irgendwie Sinn. Nur - inwiefern unterscheidet sich eine Bedeutung, die durch die Blume gesagt wird, von einem Satz, der verschlüsselt ist? Da ist der Punkt, der mir unklar bleibt.

    Als Plotsprenger sehe ich den Zauber ebenfalls nicht, vor allem weil teuer.

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  • Zitat von Liber Cantiones

    "Der Effekt entsteht dadurch, dass sich der Magier auf die astralen Muster konzentriert, die den Sinn der Zeichen bilden. Dieser Sinn hängt natürlich ganz davon ab, wer die Zeichen verfasst hat und was damit bezwecken wollte."

    Vor allem den zweiten Satz kann man auch dahingehend interpretieren, dass man sagt: Wenn es die Intention des Verfassers war etwas zu verschlüsseln, dann gibt das auch der Zauber wieder.

    Vll ist der Zauber auch von jemanden wie Rohal entwickelt worden. Dieser hat all sein Sprachenwissen in diese Formel gepackt, so dass nun der Zauber an sich fast alle Sprachen und Schriften, die je existiert haben kennt. Man ist nur bis heute noch keiner Sprache begegnet, die der Zauber nicht übersetzen kann und nimmt deshalb an, dass er wirklich alle Sprachen übersetzen kann. Das würde erklären, warum er keine Verschlüsselung knacken kann, die ja auch eine Art neuer Sprache ist, siehe Füchsisch.

    Und inwiefern der Zauber besser als die Liturgie ist, kann ich nicht einschätzen. Die Liturgie scheint eher für längere Texte geeignet als der Zauber, dafür recht teuer bei kurzen Passagen.

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  • Das würde erklären, warum er keine Verschlüsselung knacken kann, die ja auch eine Art neuer Sprache ist

    *Hüstel* Naja, das mag für sehr einfache Verschlüsselungen noch zutreffen, wie etwa eine einfache Verschiebung im Alphabet und dergleichen, aber sobald harte Verschlüsselungen zur Anwendung kommen, hat das Resultat keine Ähnlichkeit mit einem Text in irgendeiner Sprache mehr. Das ist dann nur mehr Zeichensalat, der ohne Kenntnis eines Schlüssels nicht mehr zurückübersetzt werden kann. Es reicht also nicht Regeln der Grammatik und Rechtschreibung zu kennen um auch nur Worte oder Sätze zu erkennen. Selbst wenn man das Verfahren der Verschlüsselung kennt, macht der verschlüsselte Text noch keinen Sinn, solange man nicht auch den Schlüssel hat. Keine Grammatik? Keine Rechtschreibregeln? -> Keine Sprache.

  • Und inwiefern der Zauber besser als die Liturgie ist, kann ich nicht einschätzen. Die Liturgie scheint eher für längere Texte geeignet als der Zauber, dafür recht teuer bei kurzen Passagen.

    Der Zauber ist keineswegs besser, da die Liturgie dir sogar den Sinn vermitteln kann. Dennoch finde ich , dass der Xenographus die Liturgie abwertet.
    Deine Erklärung mit den Sprachen und die Entwicklung von Rohal finde ich äußerst stimmig, allerdings entzieht es mir weiterhin jedweder magietheoretischer "Logik" weshalb dieser Zauber solch einen Vorgang im menschlichen Geiste vollziehen kann. Ich sehe dort eine Einzigartigkeit in der Wirkung, wie kein anderer Zauber es vermag ---> ich lass mich aber gerne eines besseren belehren.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Gast (11. November 2016 um 16:33)

  • @Kearnaun Ist nicht eigentlich jede Sprache eine Verschlüsselung? Du willst etwas ausdrücken und benutzt dafür verschiedene Laute oder willkürlich gewählte Zeichen. Irgendwann hat man sich auf die gleichen Zeichen und Zeichenfolgen bzw. Laute und Lautfolgen geeinigt und hat damit eine Sprache samt ihrer Schrift erschaffen.
    Jetzt kann ich beispielsweise die gleichen Zeichen nehmen, die schon vorhanden sind, und verschlüssel sie wieder indem ich sie für die gleichen Worte in neue Reihenfolge usw. bringe. Damit habe ich effektiv eine neue Schriftsprache erschaffen.
    Der Unterschied zwischen Verschlüsselung und Sprache liegt ja nur in der Masse derer, die es nutzen.
    Will ich einen lateinischen Text entschlüsseln (man kann es auch übersetzen nennen) dann brauche ich auch den Schlüssel dafür. Der Schlüssel ist in dem Fall ein Lehrbuch mit Wörtern und Grammatik.

    Diese Blickweise würde eben meine Hypothese stützen, dass der Zauber keine Entschlüsselungen kann, da er diese "Sprachen" eben nicht beherrscht.

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  • Grundlegend ließe sich in der Tat jede Verschlüsselung samt Schlüssel als Sprache begreifen - man könnte sogar eine Verschlüsselung selbst als Sprache betrachten, wenn man den Schlüssel als Kontext ansieht.

    Allerdings glaube ich nicht, dass im Xenographus ein spezifischer Sprachkorpus niedergelegt ist. Für wahrscheinlicher halte ich es, dass die Schrift selbst ihre Bedeutung enthält und der Zauber sie enthüllt. Wie das geht? Sehr gute Frage, beantworte ich euch, sobald ihr mir erklärt habt, weshalb ein Hanfseil objektiv feststellbar unterschiedliche Eigenschaften hat, je nachdem, ob damit schonmal ein Mörder erhängt wurde oder nicht. Auf Aventurien könnte Wasser tatsächlich ein Gedächtnis haben und der ganze Sympathetikkrams funktioniert wirklich.
    Die Frage wäre jetzt: Wie kommt die Bedeutung in die Schrift? Ist die Schrift von sich aus mit Bedeutung geladen, rein durch die Form ihrer Zeichen, oder wird sie vom Schreiber mit Bedeutung versehen? Letzteres hieße, dass zum Beispiel der Xenographus möglicherweise Probleme mit gedruckten Werken haben könnte - oder mit solchen, die von analphabetischen Kopisten einfach nur abgemalt wurden.
    Dass der Xenographus nun keine Verschlüsselungen knacken kann, ist demgegenüber relativ einfach zu erklären: Der Zweck normaler Schriften ist es, eine Bedeutung zu vermitteln, der einer Verschlüsselung, das gegenüber den meisten potenziellen Lesern genau nicht zu tun und der Xenographus ist ebenso an diesen Zweck gebunden wie an die Bedeutung der Worte.

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    Avatar by Tacimur

  • Ich habe darüber mit Kearnaun auch nochmal diskutiert und es kam zu dem sinnigen Schluss Verschlüsselung vereinfachenderweise in 2 Ebenen zu unterteilen.
    1. Ebene: Information - also bspw. ein Gedankengang - soll transportiert werden. Dafür muss man die Information verpacken. Man entwickelt also ein System mit dem man Informationen verpacken und somit von einer Person zur anderen Transportieren kann. Die Sprache.

    2. Ebene: Die durch eine Sprache verschlüsselte Information wird nochmal verschlüsselt. Diesmal aber mit dem Hintergrund, dass die eigentliche Information nicht mehr erkennbar sein soll.

    Kurz:
    1. Sprache = Verschlüsselung
    2. Verschlüsselung = Verschlüsselung der Sprache

    Funktioniert der Xenographus nur auf der 1. Ebene, dann läuft das folgendermaßen ab:

    • Er sieht die Information (Inhalt/Sinn), die der Schreiber ausdrücken wollte.
    • Er sieht welchen Schlüssel (Schrift/Sprache) dieser verwendet hat.
    • Der Zauber entschlüsselt (Übersetzt) den den Text.
    • Er verschlüsselt die Information wieder nach einem Schlüssel (Schrift/Sprache), den der Zauberer kennt.

    Dadurch kann er keine Verschlüsselungen der 2. Ebene knacken, weil er eben einfach nur auf der 1. Ebene funktioniert.

    "Er hat die Grenzen der Unwissenheit erweitert. Im Kosmos gibt es vieles, von dem wir überhaupt nichts ahnen."
    Die beiden Männer sonnten sich in dem herrlichen Gefühl, weitaus weniger zu wissen als gewöhnliche Leute, die nur von gewöhnlichen Dingen nichts wussten.

  • Ein Plotsprenger ist der Zauber auf keinen Fall, denn entweder man hat einen zu entziffernden Text im Abenteuer, dann ist es egal, wie der gelesen wird oder man liest mit dem Zauber irgendwas ( zufällige Schrift auf einem Tempel in einer zufälligen Stadt ), dann kann sich der Meister ohnehin ausdenken, was dort steht.

    Wahrscheinlich wird mit Verschlüsselung gemeint, das man nichts verstehen kann, das mit dem Talent Kryptographie verschlüsselt wurde. Das ist das einfachste. Und ein Sprachkundler kann dann mit vergleichenden Talentproben oder einem ähnlichen Vorgang versuchen, etwas aus dem Text herauszuholen, was dem Zauberer nicht möglich war.