Aventurische Theologie

  • Den zwöfen zum Gruße,

    da ich große Freude an wahnwitzigen Spekulationen gerade zu den Zwölfen habe, eröffne ich diesen Thread gerade für krude Spielertheorien. Ich beginne gleich mal mit der ersten.

    Dere ist immer in einer sechserordnung aufgebaut: Sechs Elemente, sechs Sphären innerhalb des absoluten Chaos, 2x sechs Zeitalter ehe das Chaos die Ordnung überrennt, 2x Sechs Götter in Alveran, das schlimmste Ungeheuer wurde in genau sechs Kammern (Saz´Nagorel) gesperrt, mit Elfen, Zwergen, Menschen, Orks, Goblins und Achaz gibt es sechs spielbare Spezies, die das Weltgeschick bestimmen (siehe auch das IG-Buch von den sechs Völkern) usw. usw. Wie aber die Elemtene lassen sich auch die Götter in eine Hexalogie einordnen:

    Praios und Travia stehen für die Unterwerfung unter das große Ganze, Praios für den ganz großen Bereich des Reiches, Travia für die Familie. Beide fordern das "bleiben auf der Scholle", das einnehmen und behalten seines vorbestimmten Platzes und somit für eine besondere Ordnung.

    Ihnen entegen stehen Rahja und Phex die für Freiheit und Individualität stehen, die Leidenschaft und Schönheit ("Stil") über eine karge Ordnung stellen. So groß ist der Gegensatz, das zwischen Rahja und Praios die Sternenleere aufbrach und der Namenlose diesen Schwachpunkt nutzen konnte. Und das gerade das Verständnis von Liebe zwischen Travia und Rahja sehr verschieden ist und Phex und Praios ohnehin gegensätzlich sind mit den Gesetzen des Sonnengottes auf der einen und dem Diebstahl des Mondgottes auf der anderen dürfte klar sein. Wo Travia den Hausfrieden schützt, schützt Phex die Einbrecher.

    Ingerimm und Efferd stehen für den tosenden Zorn und die vernichtende Kraft der Natur und der Elemente.

    Ihnen stehen Peraine und Tsa als Heilsbringerinnen, auch den den Feinden gegenüber, entgegen.

    Firun und Hesinde stehen für Kälte und gnadenlose Härte gegen sich und andere - Firun im körperlichen, Hesinde im geistigen. Nicht umsonst liegen ihre Monate im Winter.

    Ihnen entgegen stehen Boron und Rondra, die für Gnade und Erlösung durch Tod, Vergessen und Schlaf, nach der Niederlage im Kampf und durch Schutz vor dem Bösen stehen. Die Leidenschaftliche Rondra steht der kalten Logik Hesindes, Boron mit seiner weichen, warmen Ruhestatt dem eisigen Firun entegen.

    Gemeinsam aber schaffen sie ein perfektes Gleichgewicht, ganz wie die sechs Elemente, und erhalten, ja bilden so die Ordnung.

    Was meint ihr? Würde das bei den Hesindedisputen stand halten? (Anbei eine kleine Zeichnung zur Veranschaulichung)

  • Rondra und Firun würde ich eher zusammenlegen, da beide dafür stehen, sich selber zu überwinden und zu verbessern.

    Und ja, die sechs steht nicht nur in der irdischen Zahlenmystik für Harmonie, da sie als Hexagon sehr stabil ist und sich ohne weiteres als weite Fläche legen lässt. Allerdings auch für Gefangenschaft, da man nicht aus der Fläche heraus kommt und kein dreidimensionales Objekt mit den Hexagonen erschaffen kann (möglicherweise kommt daher die 666 als Zahl des Tieres...? Muss mich dazu nochmal belesen.)

    Wo allerdings steht in dieser Harmonie der Namenlose, der ja auch ein Kind von Los und Sumu ist? Wo stehen die anderen Götter, die außerhalb Alverans herrschen? Wie ist das mit der Oktade im myranischen Imperium? Wie passen diese Dinge dort hinein?

    Ich selber habe zudem die Theorie von meinem Meister übernommen, dass es am Anfang der Zeit weit mehr Sphären gab als jetzt, diese aber eine nach der anderen den Dämonen, den Prinzipien- und damit Ordnungslosen, anheimgefallen sind. Die große Masse der Dämonen lässt sich damit erklären, da immer mehr Seelen auf Dere dämonisch geworden sind, ohne es zu wollen, die Seelen im Kreislauf der Wiedergeburt immer mehr Schaden nahmen: Tod, Vergewaltigung, Mord, schwere Verbrechen, starke Traumata, so etwas, was die Seele schädigt und lange, womöglich mehrere Inkarnationen braucht, um wieder ausgewaschen zu werden. Wenn Borbarad und Rohal wiedergeboren und Hochelfen zu Göttern werden können, wieso dann nicht auch normale Menschen?

    "Das schlimmste Monster in Aventurien? Nennt sich Meister. Sitzt vor dir am Tisch."

  • Hmmm, also auf den Hesindedisputen wäre es eine interessante Überlegung, aber es hält einer näheren Betrachtung nicht wirklich stand, schon weil die Gegensatzpaarungen nicht sonderlich gut aufgehen.

    Gerade Hesinde als eiskalte Logik und Härte gegen den eigenen Geist ist mit dem Prinzip der Lehre da angreifbar. Aber auch Peraine, die in den Sagen zum Krieg des Namenlose ihre eigenen Flüche aussprach und Kreaturen in den Kampf warf, kommt nicht unbedingt als heilsbringende Pazifistin rüber.

    Ich hatte an eine Aufteilung von Giganten und Loskindern gedacht, aber die geht im Hexagon nicht auf...

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  • Wo allerdings steht in dieser Harmonie der Namenlose, der ja auch ein Kind von Los und Sumu ist?

    Im Grunde ist das recht einfach: Die 7 als dämonische Zahl (die 7. Sphäre, sieben Heptagramm zur Beschwörung gehörnter Dämonen im Invocatio Maior, sieben Heptarchen) und auch die 13 als Zahl über den 2x Sechs haben die Ordnung, das Gleichgewicht, das zuvor geherrscht hat, wieder auf. Ebenso die 5 mit zu wenigen Teilen (Pentagramm beim Invocatio Minor). 5 und 7, 11 und 13 haben eines gemeinsam: Es sind (ungerade) Primzahlen, 6 und 12 dagegen sind sehr gut teilbar: durch zwei, drei (und vier und sechs). Die 6 ist teilbar durch alles, das kleiner oder gleich ihrer Hälfte ist, die 12 spart nur die (chaotische, dämonische) 5 aus (ansonsten gilt, was für die 6 gilt). Pentagramm: niedere Dämonen, Hexagramm: Elementare aller Art, ob Diener, Dschinne oder Meister, Heptagramme: Gehörnte Dämonen. Die 13 steht für den Namenlosen, der um die Ordnung willen gefesselt werden musste und für Satinav, der... na? Um der Ordnung willen gefesselt werden musste! Es mag mehr als zwölf Götter geben, aber nur zwölf dürfen in Alveran über die Ordnung herrschen, da die Zahl von 2x6 nötig ist, die Ordnung zu erhalten.

    Rondra und Firun würde ich eher zusammenlegen, da beide dafür stehen, sich selber zu überwinden und zu verbessern.

    Ah, guter Gedanke: Rondra und Firun stehen für körperliche Stärke und Selbstüberwindung, Boron und Hesinde für das geistige, stille, wohl durchdachte. So wäre auch @Sumaro s Kritik an dem Hesindebild überwunden.

    Andere Religionen sind weniger nahe an der Wahrheit. Weder der Alleine Rastullah noch Rur/Gror oder die zwei Götter der Goblins, noch die vier Orkgötter noch die Oktade, noch die neun(?) Götter Tharuns kennen die Wahrheit um den Kampf um Alveran nach jedem Zeitalter, der von dem auf Aventurien herrschenden Volk bestimmt wird. (Obwohl die abfolge fast Rur-Gror-gefällig ist 1 (Rastullah), 2 (Rur/Gror/Goblins), 4 (Orks), 8 (Oktade) - Tharun bricht das aber wieder auf...). Nur die 2x6 Plätze in Alveran sind nach dieser Theorie bedeutend

  • Allerdings, wenn 5 und 7 dämonisch sind (war die sieben nicht auch Borbarads Zahl? Zwar paktierte er mit 7 Erzdämonen, aber im großen und Ganzen war er ein Alveraniar), wie kann es dann sein, dass 5+7=12 ist, und somit die Ordnung selbst ergibt? Negativ+Negativ ergibt immerhin nicht Positiv.

    Woher wissen wir, dass der Zwölfgötterglauben derjenige ist, der der Realität am nächsten kommt? Nur weil deren Geweihte Karma-Energie haben und Wunder bewirken können? Das können ebenfalls die Geweihten der Götter in der Oktade. Und da wird immerhin auch Zatura verehrt.
    Womöglich sind die Elfen auch sehr nahe dran an der Wahrheit? Womöglich sind sie dereinst aus der Welt getreten, in der auch die Götter "leben" (wenn man bei einem Prinzip überhaupt von Leben sprechen kann)?

    Es ist ziemlich arrogant zu sagen, dass der eigene Glauben der Wahrheit am nächsten ist. Mit so etwas kann man einen Kreuzzug ins Leben rufen. Und was wäre weiter weg von dem göttlichen Willen, allen Seelen die Möglichkeit der Reinigung zum Aufstieg in die alveranischen Sphären zu geben, losgelöst vom eigenen Leib, vom eigenen Ego, um ein Prinzip zu werden?

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  • Ah, guter Gedanke: Rondra und Firun stehen für körperliche Stärke und Selbstüberwindung, Boron und Hesinde für das geistige, stille, wohl durchdachte.

    Rondra und Firun mögen sich nicht besonders, und ihre Weltanschauung ist ja auch diametral verschieden: Schutz der Schwachen gegen Survival of the fittest. Dahingegen würde ich die 2 Götter lieber jeweils mit ihren Gegensätzen paaren:

    Praios und Phex -> Klar, warum :P
    Travia und Rahja -> Auch noch recht einfach
    Tsa und Boron -> Leben und Tod, die jüngste Götten vs. den Ältesten (?)
    Firun und Rondra -> Schutz der Schwachen gegen Survival of the fittest

    Beim Rest passt es ledier nicht mehr so ganz...

    Efferd <-> Ingrimm? Klar Feuer und Wasser, aber beide sind Titanen und ziemlich leidenschaftlich. Ingrimm steht irgendwo für die gezähmten Elemente, wie man sich das Feuer zunutze gemacht hat. Efferd hingegen steht dafür, das man permanent einer wankelmütigen NAturausgeliefert ist, derer man nie gänzlich Herr werden kann.

    Bei Peraine und Hesinde wäre der entscheidende Gegensatz eher ein Philosophischer: was faneg ich mit meinem Leben an? Suche ich nach Wissen und entwickel ich mich weiter, oder ist das Leben ein Selbstzweck? Lebe ich auf dem Land und kümmer mich va. um das, was morgen auf den Tisch kommen soll. Hesinde hingegen interessiert sich für den normalen Umgang untereindander gar nicht, sondern kümmert sich statt dessen um alle Fragen und geistigen Übungen, die sich die Sterblichen machen, sobald sie mal einen vollen Magen und Zeit zum Nachdenken haben.

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    Einmal editiert, zuletzt von Sternenfaenger (21. Juni 2016 um 17:17)

  • Tsa und Boron sind vielleicht weniger gegensätzlich als es scheint: Zur Wiedergeburt gehört der Tod, beide sind voller Gnade, ja Liebe für die Sterblichen (im Gegensatz zu den meisten anderen Göttern, die hart mit ihnen ins Gericht gehen oder ihnen eher gleichgültig gegenüber stehen). Ingerimm und Efferd werden bisweilen auch als feindlich zueinander beschrieben, schon wei Feuer und Wasser in der Elementarhexalogie gegeneinader stehen. Ingerimm aber steht auch für Brände, Erdbeben, Lavinen und Vulkane - alles andere als zahme Elemente, Efferd dagegen auch für Bäche, die Mühlräder betreiben, Brunnen und andere "gezähmte" Wasser.
    Der Älteste Gott ist der Mythologie nach der Namenlose (der erste Tropfen Blut Sumus, noch voll des Hasses des Kampfes).
    Aber du plädierst dann eher für einen zwölfzackigen Stern? Gut, wäre denkbar...

    Wie ich die zwölf Erzdämonen in meine Theorie eingliedern will, ist übrigens ganz einfach: Es sind nicht 2x6 wie die Götter, sondern 5 (Invocatio Minor)+7 (Invocatio Maior), also zwei chaotische Zahlen addiert, statt die ordentliche 6 mal zwei. Die allermeisten Pantheen Aventuriens scheinen auch keine ungerade Primzahl (also alle Primzahlen außer 2) an Göttern, vor allem keine 5 oder 7, zu haben. Instinktiv scheinen si zu ahnen, dass diese Zahlen das Chaos bedeuten, denen die Götter eigentlich entegenstehen sollten.

    Für die Ordnung sind immer zwei Gegensatzpaare nötig, die sich gegenseitig ausgleichen. Oder ein einziger, der in sich ausgeglichen ist wie Rastullah? Wobei, der hat seine 9 Frauen, die ihm als männliches Prinzip weiblich entgegenstehen...

  • Vielleicht muss man es thematisch ein wenig anders gruppieren und zwar nicht über die direkten Gegensätze, denn Firun, Efferd und Ingerimm bedienen ja eigentlich in deiner Klassifizierung sehr ähnliche Themen (als Giganten sind sie alle Verkörperung von Naturgewalten und eigentlich muss auch Peraine dazu, denn auch wenn man die Gewalt des Humus nicht direkt bemerkt, ist sie ebenso eine schöpferische wie zerstörerische Kraft).

    Vielleicht könnte man, wenn es einem an der Elementarlehre oder dem schöpfungsaffinen gelegen ist, viel mehr versuchen die Elemente mit einzubeziehen (wobei das schwer wird, weil eben zwei Götter zwei Elemente vertreten).

    Man kann aber auch andere Parellelen aufbauen.

    Praios und Phex (Richter des Tages und der Nacht)
    Travia und Rahja (Liebe in Treue und Leidenschaft)
    Tsa und Boron (Die Gnade des Lebens und des Todes)
    Efferd und Ingerimm (Die Wut des sturmgepeitschten Meeres und der Zorn der Feuerberge)
    Firun und Peraine (Das Überleben des Stärksten und das Stärken des Lebens)
    Hesinde und Rondra (Die Feder und das Schwert als Kräfte aus Körper und Geist der Sterblichen)

    Dann müssen sich die Götter auch nicht gegenüber stehen sondern bilden eben die Eckpfeiler der Schöpfung o.ä..

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  • Gnade= Liebe? Da knallen dann zwei unterschiedliche Definitionen von Liebe zusammen. Meiner Ansicht nach ist Liebe nämlich eben nicht Gnade, denn Gnade kann nur von jemandem erteilt werden, der in einer höheren Position ist oder mehr Macht besitzt und Mitleid fühlt, sich also von dem Geschehen nicht distanzieren kann.
    In der Liebe hingegen wird auf Augenhöhe agiert, man sieht den anderen als Partner, nicht als jemanden, der Mitleid und Gnade, sondern Mitgefühl und Liebe benötigt.
    Ich bezweifle, dass die Götter sich emotional so sehr auf die Menschen einlassen wie du es behauptest. Entweder das oder sie sind wirklich gnädig. Dann lieben sie die Sterblichen jedoch nicht, da sie aus einer höheren Position aus agieren und Macht ausüben.

    5 und 7 mögen nicht ordentlich sein, aber sie brechen heraus, sind eigenständig. Ihre Konstrukte (Hepta- und Pentagramme) streben in alle Richtungen und halten dabei eine Stabilität und Symmetrie, in der sich jedoch stets neues entdecken lässt, die niemals langweilig und fest wird. Es sind die Zahlen der Magie und damit auch der Selbstverantwortlichkeit, denn die Magie ist die Macht, die die Götter den Sterblichen nicht geben wollten; ob aus Eifersucht oder dem Glauben, sie könnten damit nicht umgehen, sei dahingestellt (das wäre allerdings eine Generalisierung von etwas, was ein Prinzip sein soll und damit gar nicht urteilen können sollte). Die Macht, mit der sie aufsteigen konnten auf höhere Ebenen und ein tieferes Verständnis für die Gefüge der Welt bekamen.
    6 und 12 hingegen mögen ordentlich sein, aber sie sind auch gefangen. Sie brechen niemals heraus, verlassen niemals die stabile Ebene. Um ein dreidimensionales Konstrukt aus Hexagonen herzustellen, benötigt es meines Wissens Pentagone (siehe Fußbälle), damit es eine harmonische Form annimmt. Harmonie also nur durch den Verbund von "Dämonen" und "Elementaren", von Eigenverantwortlichkeit (und Macht) und Unterordnung?

    Die Pantheen sind nun einmal erschaffen worden, um den Sterblichen Stabilität und Sicherheit zu geben, etwas, worauf sie sich stützen können. Bei so etwas bieten sich stabile Zahlen an, denn die 7, die 5 oder auch die 9 wären viel zu unruhig und auseinander strebend als dass man eine ewige Harmonie darin feststellen könnte.
    Die Dämonen als Gegenpol (kann man das Chaos wirklich als Gegenpol zur Ordnung betrachten? Das würde ja eine Ordnung des Chaos selber erfordern) hingegen sind das, was Veränderung, Zerstörung, aber auch Macht bringt. Sie sind, wie Borbarad sagte, Werkzeuge, welche man nutzen kann, die Macht zu erlangen, die einem zusteht, da sie keinerlei Skrupel, Prinzipien oder Angst kennen. Sie können als Werkzeug eingesetzt werden, um zu erkennen, dass man eben nicht auf die Götter vertrauen muss, sondern lediglich für sich selber verantwortlich ist, dass kein Gott einem helfen wird, wenn man sich nicht selber hilft... klingelt da was? Sagen das nicht auch die Geweihten des Phex? Und selbst dann kann man nicht sicher sein, dass einem ein Gott geholfen hat oder ob es nicht doch die eigenen Fähigkeiten waren, die es bewirkten.

    Zudem: Was entsteht aus stabiler Harmonie? Ist es nicht das Wesen der Umwelt, sich ständig zu verändern? Entstehen neue Dinge nicht daraus, dass ein ungewöhnlicher Pfad eingeschlagen wird, der vorher nicht begangen wurde? Kann man dies wirklich mit einer stabilen Zahl erreichen? Oder benötigt es vielleicht mehr? Benötigt es vielleicht ein lediglich spiegelsymmetrisches Konstrukt, um etwas neues zu erschaffen, um eine Stagnation zu verhindern?

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  • @Sumaro Genial! Finde ich gut! Das passt auch viel mehr zur dogmatischen "Einheit" der Zwölfe als meine Idee! Ein sehr kluger Gedanke!

    @Harock Nur in moderner Vorstellung hat Liebe etwas mit Gleichheit zu tun. Die Kinder sind den Eltern untergeordnet und werden von ihnen dennoch geliebt, irdisch hat sich die Frau dem Manne in der Ehe untergeordnet und wurde dennoch von ihm (idealerweise) geliebt, die Christen glauben an Gottes Liebe ihnen gegenüber, obwohl sie ihm ganz klar untergeordnet sind. Man muss sicher unterscheiden, wie man Liebe versteht. Die alten Griechen hatten gar drei Worte für sie: Philia, die freundschaftliche Liebe auf Gegenseitigkeit (aventurisch Travia), Eros bezeichnet die leidenschaftliche Liebe (oder Verliebtheit), etwas sinnlich-erotisches (aventurisch Rahja, Agape schließlich bezeichnet eine selbstlose und fördernde Liebe - Nächsten- und Feindesliebe (Aventurisch am ehesten Peraine, die von ihren Gläubigen fordert, jedem Hilfebedürftigem Wesen - auch Feinden! - diese Hilfe zu gewähren). Nur Philia setzt eine gewisse Begegnug auf Augenhöhe voraus (im Traviabund sind Mann und Frau ja auch gleichberechtigt), die Götter würden den Menschen aber Agape entgegenbringen, die ja geradezu vorraussetzt, dass du etwas hast, das der andere, das Objekt dieser Liebe, nicht hat.

    Die Sicherheit vor dem Chaos geht sicher mit einer Einschränkung der Freiheit einher. Die sechs Sphären der Ordnung sind nicht frei, sie sind gefangen in einem unendlichen Chaos, das schon immer da wahr (und demnach Vorraussetzung für die Ordnung, die Ordnung ist aus dem Chaos entstanden - übrigens ganz wie in der jüdisch-christlichen und der mesopotanischen Mythologie). Der Gedanke, dass möglichst große Freiheit etwas erstrebenswertes ist, ist aber eher aufklärerisch. Dafür gäbe man auch seine Sicherheit auf, keine gute Idee, wenn man von myriaden blutrünstiger Dämonen belauert wird! Wohin hat Borbarad mit seiner Freiheitsphilosophie die Gebiete gebracht, die unter seinem Einfluss standen? Eine Lektüre von Schattenlande lässt mich doch eher vermuten, dass eine Unterwerfung unter die unfreie Sechs- und Zwölfzahlen die weit bessere Option sind... ;)

  • Dere ist immer in einer sechserordnung aufgebaut: Sechs Elemente

    Was ist dann die Begründung dafür, dass es früher nicht sechs, sondern (den meisten Quellen nach) sieben Elemente gab:
    Feuer, Humus, Luft, Wasser, Eis, Erz und Kraft (vereinzelt wird auch noch die Zeit dazugezählt)

  • Also die Zeit störte ja das Gleichgewicht - Satinav (mit dem oft auch die chaotische Zahl 13 in Verbindung gebracht wird) wurde gefesselt. Oder aber sie ist keines der Elemente. Sie liegt ja in der ersten Sphäre, die sechs Elemente aber in der zweiten (Herkunft) und dritten ("Wohnort") Späre. Und die Kraft wurde als Element vernichtet, die Zitadelle zerschlagen. Hat Mada sich da vielleicht mehr dabei gedacht, als den Sterblichen Magie zu geben? Was hat sie denn davon gehabt - nur graußame Bestrafung! Wollte sie vielleicht das Gleichgewicht stärken, damit diesechs Spären der siebenten besser widerstehen können? Oder ist die Kraft als Element reine Spekulation, kommt sie doch aus der 6. Sphäre (nicht umsonst heißt sie Sternmacht) und nicht aus der 2.?

  • Mit der Begründung ist es unsinnig, weshalb Praios sie überhaupt verdammt haben sollte. Immerhin hätte sie dann damit den Göttern und allen Sphären einen Gefallen getan.

    Und da es tatsächlich Dschinne der Kraft gibt/gab, ist davon auszugehen, dass die Kraft ein eigenes Element ist.

    Zu Satinav: Dieser mag gefesselt sein an die Zeit/ den Zeitwagen, jedoch kann es auch sein, dass es jemanden brauchte, der die Zeit kontrolliert, sodass Satinav vorzeitig gegen seinen Willen zum Prinzip der Zeit erhoben wurde. Immerhin soll er vorher ein mächtiger Magier gewesen sein.

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  • Gibt es denn Beweise für Dschinne der Kraft? Mir wären keine bekannt, ich kenne nur den Anflug des Hauchs des Funkens einer Spekulation dazu ;)
    Würde Kraft zu den Elementen gehören, müsste sie, wie die Elemente, ja eigentlich aus der 2. Sphäre kommen, sie kommt aber aus der 6. - genau die andere Richtung. Und Zeit als Element ist ja auch nur der Anflug des Hauchs des Funkens einer Theorie einiger Druiden - sie kommt ja auch aus der ersten Sphäre, nicht aus der zweiten - knapp daneben ist auch vorbei :D
    Zudem: Die Elemente sind unbestreitbar nach offizieller Setzung in Gegensatzpaaren geordnet - daran habe ich meine abgefahrene Göttertheorie ja angelehnt. Womit sollten Kraft und Zeit Gegensatzpaare bilden? Miteinander? Schwierig das alles...

  • Spoiler für wichtige DSA-Kampagne!

    Spoiler anzeigen

    In der G7 kommt einer vor

    Das Sphärenmodell ist genau das: Ein Modell. Wir können nicht wissen, wie die Welt tatsächlich aussieht, denn dazu müssten wir Götter sein. Ob die Elemente wirklich aus der 2. oder aus sonst einer Sphäre kommen und ob die Sphären überhaupt existieren, ist nicht einmal bewiesen.

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  • Ich stimme Sumaro zu, nur eines bedenken:
    Firun = Eis, Peraine = Erde/Humus
    Womit dann die klassischen 4 Elemente vertreten wären.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Es sind nicht 2x6 wie die Götter, sondern 5 (Invocatio Minor)+7 (Invocatio Maior), also zwei chaotische Zahlen addiert, statt die ordentliche 6 mal zwei

    Was mir gerade auch noch einfällt:
    Die Götter sind eigentlich die, die sich aus 5 (Sumus Kinder: Efferd, Firun, Ingerimm, Peraine und Tsa) und 7 (Praios, Rondra, Travia, Boron, Hesinde, Phex und Rahja) zusammensetzen

  • Obwohl WdG14 festlegt, dass es in Wirklichkeit keine sinnvolle Unterscheidung zwischen Los- und Sumukindern gibt. Da gibt es wohl inneraventurisch wie außeraventurisch viele Theorien... Aber genau dafür ist der Thread ja da ;)

    Meine Perönliche Theorie ist ja auch, das letztlich die 12 Erzdämonen Abspaltungen des Dämonensultans (die Idee, er wäre Ogeron gefällt mir gar nicht. Das macht für mich nicht den geringsten Sinn) sind, der im Grunde einfach nur das totale, absolute Chaos ist. Durch den Sternenwall sickert die ordnende Kraft der sechs inneren Sphären und das Chaos bildet etwas geordnetere Wesen aus sich heraus, um dagegen vor gehen zu können. Die 12 alveranischen Gottheiten sind die wichtigsten Verteidiger Avneturiens, gegen sie werden 12 perfekte Feinde erschaffen. Dafür nimmt man der Dämonensultan/das absolute Chaos auch gern gefallene Götter als Grundstoff her - etwas zu pervertieren und zum chaotischen hin zu verändern fällt ihm leichter, als etwas zu erschaffen und zur Ordnung hin zu wenden - Charyptoroth und Asfaloth sind wohl Beispiele für dieses Vorgehen. So erklärt sich die Ordnung im Chaos.

  • Ich bin mir bei den 12 Erzdämonen nicht ganz so recht sicher. Chaos selbst möchte wohl gar nicht in eine Form (der Ordnung) gerpesst werden. Die gestalt eines Dämons wird ja auch massgeblich von dem Beschwörer beeinfusst. Jetzt ist Fraglich, ob es Shruuf und Zant auch im Chaos al unterschiedliche Entitäten gibt oder sie nur Teil des Chaos sind, und bei der Beschwörung dann erst in eine Form gepresst werden.
    Genauso bei den Erzdämonen, es ist schon tierischer Zufall, das sie ausgerechnet die 12e spiegeln. Vielleicht sind die Ertdämonen ja der Preis dafür, das man in Alveran einziehen darf?

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  • Ich würde aus der Gegenpaar-Theorie und dem Umstand der Sumukinder und Losgeborenen mit der Zahlenmystik der Paare, dem Widerspruch des Hexagon zum dämonischen Diktat der 5+7 ein Argument für die Theorie formen.

    In der Tat gibt es in den Göttern Gegenpaare, die einander bedingen und ergänzen, die Schöpfung verteidigen und gestalten, aber selbst in dieser Harmonie, in die sich die zwölf Götter begeben haben, besteht ein Ungleichgewicht, ein Bruch der Reinheit von 2x6 und dies ist die Macht und Abstammung der Unsterblichen. Denn 5 von Sumus Blut und 7 von Los Geist haben sich versammelt in Alveran und so hat der älteste Gott, der machtvolle Täuscher, obwohl er gefesselt ist, erneut einen Weg in die Schöpfung und in die Welt gefunden, denn weil diese Götter hervorgingen im Krieg gegen ihn, doch zugleich sein verräterischer Verstand so weit plant, hat er erkannt, dass sie zwar mit 2x6 die Schöpfung würden bewahren können, doch zugleich durch das 5+7 auch eine Schwachstelle entstehen würde. Eine in der er seine Tage drängte, die des Namenlosen. Denn es ist nicht der Spalt zwischen Ordnung und Leidenschaft, sondern Ausdruck der Ambivalenz der mystischen 12, die durch 2x6 bewahrend und durch 5+7 zerstörend wirken kann.

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