Was genau kann Kampfgespür?

  • In einem anderen Thread wurde diskutiert, was genau Kampfgespür kann und was nicht.

    "Das Umwandeln von Aktionen muss zu Beginn der Kampfrunde
    angesagt und kann danach nicht rückgängig gemacht werden. Ein
    Kämpfer, der die Sonderfertigkeit Aufmerksamkeit besitzt, kann mit
    der Ankündigung einer Umwandlung bis zu seiner Initiativphase
    (also seinem erstmöglichen Angriffszeitpunkt) warten. Ein Kämpfer
    mit Kampfgespür kann jederzeit Angriffs- in Abwehraktionen umwandeln
    und umgekehrt, also auch, nachdem er seine erste Aktion bereits
    verbraucht hat. Die Erschwernis von 4 Punkten für die umgewandelte
    Aktion gilt jedoch auch für ihn."


    Ich finde das nicht so eindeutig. Der erste Satz wird nicht negiert, das
    "jederzeit" wiederum durch das "nachdem" relativiert. So wäre zumindest meine Lesart. Sehe sonst halt auch irgendwo den Sinn der höheren Ini verloren.

  • Es stecken drei Aussagen in deinem Zitat:
    1. Normale Kämpfer müssen am Anfang der Kampfrunde ansagen, ob sie Aktionen umwandeln wollen
    2. Kämpfer mit Aufmerksamkeit kann bis zu seiner ersten Angriffsaktion warten, bis er die Umwandlung ankündigt.
    3. Kämpfer mit Kampfgespür kann jederzeit Umwandeln, sogar wenn er schon eine Angriffsaktion durchgeführt hat (nach der Aufmerksamkeit nicht mehr umwandeln könnte)

    Edit: das "nachdem" relativiert das "jederzeit" nicht, da es "also auch, nachdem" heißt und dies somit ein besonderes Beispiel aus dem "jederzeit" ist

  • Ergänzend zu Aufmerksamkeit: In WdS gibt es verschiedene Angaben, wann mit Aufmerksamkeit ein etwaiges Umwandeln angekündigt werden muss: Initiative im Kampf

    Mit Kampfgespür kann man es allerdings tatsächlich frei ansagen, also auch, wenn er z.B. die höchste INI hat (gut möglich, denn außer dem Umwandel-Freifahrt-Schein gibt Kampfgespür auch noch mal INI +2 dazu), angegriffen hat und dann erst der Gegner dran ist und seine AT vergeigt. Dann kann der Kampfgespür-Kämpfer seine nicht benötigte PA in eine AT umwandeln. Der Kämpfer mit nur Aufmerksamkeit (und auch Kampfreflexe) kann das nicht (egal, welche Angabe in WdS man auch nimmt).

  • Nun gut, dann werden wir wohl bei der Hausregel bleiben, dass man auch mit Kampfgespür erst in seiner Ini-Phase umwandeln darf.

  • Eine umgewandelte AT findet ja normalerweise 8 INI-Phasen später statt. Wie genau funktioniert das jetzt beim Kampfgespür? Muss der Kämpfer innerhalb von 8 INI-Phasen nach seiner ersten AT die zweite AT ansagen oder kann er auch später? Und wenn später, wie genau wird es dann abgehandelt, wann findet seine zweite AT dann statt: die nächstbeste INI-Phase nachdem er angesagt hat?

  • Vor der eigenen INI-Phase darf man auch nicht angreifen, nur parieren.

  • Ich sehe die 8 INI-Phasen als die Zeit, die die Waffe braucht, um sich von dem Schwung zu erholen.

    Die Schwung-Erklärung finde ich hingegen nicht zufriedenstellend, denn wenn du BHK 2 hast, fürst du deinen zweiten Angriff 4 ini Phasen später durch und nicht 8. Ausserdem ist eine Kampfrunde immer 3 sek. egal ob du un 2,10 oder 100 ini Phasen in dieser Runde hast. Und bei deiner Erklärung könnte man - unabhängig von den Regeln - bei 2 Gegenern (also 2 ini Phasen) nur jede 4 Runde angreifen.

  • Beim BHK II ist die Zusatzaktion mit der anderen Hand. Da muss man mit die Waffe, mit der gerade agiert wurde, nicht sofort umlenken.

  • Die Schwung-Erklärung finde ich hingegen nicht zufriedenstellend, denn wenn du BHK 2 hast, fürst du deinen zweiten Angriff 4 ini Phasen später durch und nicht 8. Ausserdem ist eine Kampfrunde immer 3 sek. egal ob du un 2,10 oder 100 ini Phasen in dieser Runde hast. Und bei deiner Erklärung könnte man - unabhängig von den Regeln - bei 2 Gegenern (also 2 ini Phasen) nur jede 4 Runde angreifen.

    Hä?

    Initiative ist ein relativer Wert, mit dem die Reihenfolge im Kampf und die Reaktionshoheit festgelegt wird.

    Zur Vorstellung (in Meiner) wird über die INI nur festgelegt, wer zuerst wie handelt. Danach sind alle Aktionen und Reaktionen deklariert, und der Kampf wird sozusagen abgespult. Dabei trifft eben immer die Aktion des einen auf die Reaktion des anderen, und in einem größeren Kampf finden eben auch viele Dinge gleichzeitig statt. Über die Initiative wird sozusagen die folgende Kampfrunde "geplant". Daher auch die Regel, dass Aktionen in umgekehrter INI-Reihenfolge (vom niedrigsten zum Höchsten) angesagt werden müssen, da der mit der höheren INI eben die Umsicht hat, um reagieren zu können.
    Jemand ohne Aufmerksamkeit muss am Anfang seiner Runde planen, wie er handeln möchte - mit Kampfgespür ist man halt so ultra, das man blitzgeschwind eine Entscheidung treffen kann.

    Das Problem ist, dass, wenn man alle Konzepte der INI-Regeln zusammen anwendet, es mit der Logik schwer wird. Deswegen handelt man die INI-Tabelle eben so ab, als würde sie den exakten zeitlichen Verlauf darstellen. Eine wirklich befriedigende Lösung habe ich noch nicht gefunden.

    die nächstbeste INI-Phase nachdem er angesagt hat?

    Ich würde es ein bisschen wie beim Aktion schieben machen: Man sagt an oder merkt sich die INI-Phase, bis zu der man sich entschieden möchte. In den meisten Fällen geht es ja nur darum, bei seinem eigenen Gegner abzuwarten, ob der trifft oder nicht. Spaßig wird es, wenn zwei die gegeneinander Kämpfen beide Kampfgespür haben. Ich würde die beiden dann einfach wieder in umgekehrter Reihenfolge ihre Aktionen ansagen lassen, sonst schieben beide immer auf die letzte INI-Phase, wa irgendwie Schwachsinn ist.

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • Dem Wahnwitz zum Gruße!

    Das unfeine an der INI-Verregelung ist aber, das man mit dessen bescheidenen Formulierung 'höchst wahrscheinlich' trotz Kampfgespür in der ersten eigenen INI-Phase seine erste Aktion ansagen muss, allerdings dann noch im gegensatz zur Aufmerksamkeit die Freiheit hat 8 INI-Phasen warten zu können bis man das Umwandeln der Parade ansagt. (So zumindest aus S.81 'Umwandeln von Aktionen' zu verstehen)

    Die INI-Regeln sind echt Mist und eine Hausregelung zur Vereinfachung jedem von mir angeraten... besonders bei dieser wiederwärtigen Abscheulichkeit von 'Optional: Abwarten' (S.81) kann man nur profitieren wenn man diese Streicht und durch eine Hausregel ersetzt!

    Meine Lieblingshausregel lautet hierbei:

    -Man darf alle Aktionen auf einen beliebiegen Zeitpunkt nach der dafür erstmöglichen INI-Phase verschieben (nie aber mehr als eine 'nicht-Reaktion' in der gleichen INI-Phase).

    -Mit Aufmerksamkeit kann die komplette Ansage auf den Zeitpunkt verzögert werden, wo man die erste eigene Aktion auch wirklich benutzt (was also NICHT die 1ste eigene INI-Phase sein muss), und bei Kampfgespür kann die Ansage der einzelnen Aktionen auf den Zeitpunkt verzögert werden, wo man diese einsetzen möchte (vorausgesetzt der frühestmöglichen Zeitpunkt wird beachtet).

    So long and thanks for all the Fish.

    Stefan Fritsch

    alias :

    LordShadowGizar

    Diese Welt mit ihren Regeln ist wie Wachs in meinen Händen! Und mein Wahnwitz wird sie formen...

    Einmal editiert, zuletzt von LordShadowGizar (11. Mai 2016 um 12:44)

  • Nun gut, dann werden wir wohl bei der Hausregel bleiben, dass man auch mit Kampfgespür erst in seiner Ini-Phase umwandeln darf.

    Welchen Vorteil seht ihr darin?

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Es misst der Initiative auch auf hohen Stufen noch eine höhere Bedeutung bei. So bleiben einige Gegner mit sehr hoher Ini gefährlicher. Gerade zu mehreren gegen einen einzelnen sehr starken Gegner, wie Dämonen muss man sich sehr gut überlegen, ob man z.B. einen Hammerschlag ansagt, denn wenn der Gegner schneller ist, dann weiß er das eben. So kann ich sonst einen Schritt abstand nehmen und den Gegner seine Aktionen gegen die defensiven Helden verballern lassen und dann halt doch noch nen Hammerschlag machen für den er keine Abwehr mehr übrig hat.