Startkapital bei DSA5 zu hoch? Erfahrungen aktiver SL?

  • Liebe Orkis,

    ich freue mich, nun endlich die Anmeldung vollzogen zu haben und Teil dieser tollen Community zu sein.
    Um mich ganz kurz vorzustellen:

    Spoiler anzeigen

    Im RL heisse ich Nils, bin 35 und finde jetzt mit DSA5 wieder zurück ins Rollenspiel. (Wenn die Zeit mich lässt). Begonnen hat alles im Grundschulalter mit DSA1. Ich erinner mich noch gut daran, wie ich einen möglichst kräftigen Zwerg mit roten Haaren auswüfeln wollte und stundenlang probiert hatte bis die Würfe passten... Leider hat die Gruppe nach ca 1 Jahr mit DSA aufgehört. Dann mit ca 20, während der Ausbildung hatte ich eine etwas durchgeknallte DSA4.0 Runde mit wechselnden Meistern und Spaß im Vordergrund. Leider hat das GRW sowie die SuH Box eine spätere Beziehung nicht übewrlebt. Ich solle erwachsen werden, Reife zeigen und mit dem Kinderkram aufhören... und schon war DSA ohne mein Wissen im Müll... Nun, mit der neuen Regeledition möchte ich einen Neuanfang wagen, GRW, Bestiarium und Arsenal sind als Abendlektüre schon bereit und wenn ich Zeit finde, findet sich sicher auch eine nette Gruppe. Da würde ich auch gerne mal einen reisenden Handwerker spielen, oder einen Seefahrer mit Fernweh...

    Aber nun mein Anliegen, da ich leider noch keine Diskussion dazu gefunden habe. Ich denke, es gibt genug SL und auch Spieler, die ihre Erfahrungen teilen können.
    Wie ausbalanciert findet ihr das Startkapital in DSA5, verglichen mit 4/4.1?

    In der 4er war das Startkapital ja noch SOxSOxSO Heller. Also bei SO 8 ca 5 Dukaten, bei SO 12 (normales Maximum bei Generierung) ca 17 Dukaten.
    Damit konnte man sich gerade so das nötigste kaufen, musste hoffen, die richtige Wahl zu haben, war bestrebt Geld zu bekommen um die Ausrüstung zu verbessern.

    In DSA5 kann man nun ja frei von der Leber weg seinen Charakter zusammen basteln, Min-Max, Powerplay oder gänzlich frei Schnauze, ob es Sinn macht oder nicht.
    Wenn ich nun lese, dass dort für jeden Charakter das Startkapital 75(!) Dukaten beträgt, frage ich mich wo noch der Reiz ist. Selbst mit dem Nachteil Arm-2 hat man noch immer 25 Dukaten, ca 1,5x soviel wie in DSA4 bei maximalem SO.

    Die DSA5 Preise habe ich noch nicht mit denen aus DSA4 vergleichen können. Gab es denn so eine starke Inflation oder sind die Preise noch die gleichen?

    Ich würde mich freuen, wenn einige SL (und Spieler) ihre Erfahrung teilen könnten, wie sie es mit dem Startkapital ihrer Helden sehen oder ob es sogar Hausregeln gibt, die viele Gruppen verwenden.

    Den Zwölfen zum Gruße und schönes Wochenende,

    Gunther Gaumenschmaus

  • Man könnte vielleicht sagen, dass bei Armen Leuten auch Dinge wie Haus, Geschirr etc da einbezogen sind.

    Ein armer Bauer mit nur einer Kuh kommt trotzdem locker über 25 Dukaten, wenn er das alles verkauft. (Ok, wenn er denn dürfte und es keine Feudalherrschaft gäbe)

  • Danke für die schnelle Antwort Marchiali.

    Dann wäre es bei der 4er reiner Ausrüstungskauf gewesen, bei der 5er jedoch der gesamte Besitz und nicht alles für Ausrüstung einsetzbar? Kommt mir trotzdem ein wenig hoch vor. Ich hatte es so verstanden, dass man für 75D Ausrüstung für das Abenteuer kaufen kann, und das wäre schon recht hoch finde ich.

  • Ich habe die 5te Edition nicht, das war nur an Hand der 4ten und deiner Infos geraten ^^

    Das Ganze ist vermutlich einfach dem Balancing geschuldet. Und in vielen offiziellen ABs kommt man sehr schnell an sehr viel Geld. Da sind 25 Dukaten im Vergleich jetzt auch nicht so viel.

    Preisliste zu DSA 5 kenne ich ebenfalls nicht, haste dir die mal angeschaut?

  • Ich muss natürlich zugeben, dass ich keine Erfahrung als SL in DSA5 habe und auch nur sehr wenig in DSA 4.x. Aber meine Erfahrung als SL so generell hat mich gelehrt, dem Spieler zu sagen: "Schreib einfach auf, was Du dabei hast. - Ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Und ich sehe dann mal kurz darüber."

    Tata! Funktioniert toll. Ohne viel zu rechnen und der reisende Handwerker hat dabei, was er sinnvoller Weise dabei hat. Sein Werkzeug, ordentliche Reisekleidung, vielleicht etwas zum Wechseln und einen Napf mit Löffel und Becher. Dazu noch irgendein persönlicher Kram. Schwanenfeder von Nichte Ronlili.

    Wo der Reiz bleibt? Überall anderes. Es gibt so viel mehr, was man tun kann, außer Gold zu verdienen, um bessere Ausrüstung zu bekommen. Der Handwerker hat irgendeine Zunft? Die schickt ihn herum, damit er was lernt. Da ist doch so mal seine Motivation, oder? Warum sollte er einen Lederrüstung haben wollen oder der Meinung sein, sie zu brauchen? Erst wenn er die seltsamen Typen getroffen hat, die ihn diese Geschichte mit dem von der Räuberfrau entführten Wirtssohn mit hineingezogen hat.

    Oder es hängt sehr stark vom Spielstil deiner netten Gruppe ab. Geht es ums 'Looten' und 'Monster plätten'? Oder um etwas ganz anders?

    I ♡ Yakuban.

  • Ich finde das Startkapital auch für etwas hoch. Auch etwas ärmere Charaktere können sich damit schon so einiges (fast alles) kaufen. Auch der Vorteil "Reich" ist ja recht günstig zu haben. Um diesem hohen Startkapital etwas "entgegen zu wirken" kannst du als SL natürlich andere Belohnungen als Dukaten vergeben oder den Helden Ziele aufzeigen, wie verbesserte Waffen oder anderes, auf das sie sparen können/wollen.

    - Es ist an der Zeit -

  • Tatsächlich finde ich nicht das Startkapital von DSA5 zu hoch sondern das von DSA4 zu niedrig.

    "Früher" (also mit den SO² Silbertalern) haben wir zumeist wie @hexe oben schon schrieb gehausregelt: ein reisender Held sollte zumindest genug Geld besitzen, um sich Topf, Decke, Rucksack und eine Lampe kaufen zu können - je nach Profession war dies aber schlichtweg nicht möglich. Und das lag auch an den sehr unterschiedlich ausfallenden Professionspaketen. So starteten einige Helden mit teurer Rüstung, Waffe, Schild und Seitenwaffe während Andere mit einigen Blatt Papier und einem kohlestift starteten... und dies wurde im Generierungssystem nicht berücksichtigt. Aber ist es wirklich fair, wenn beispielsweise ein Söldner mit SO8 einen Ausrüstungsvorteil oder gar Besonderen Besitz für mehrere GP aufwenden muss um eine gute Rüstung zu bekommen, die der Krieger mit gleichem SO einfach geschenkt bekommt?

    Das DSA5-System dagegen ist was dies angeht zweifelsfrei fair - ob man nun als Gruppe hausregelt, statt 750 Silbertalern nur 500 auszugeben ist eine andere Frage. Und auch hier muss ich sagen, dass das Gold schneller ausgegeben ist als man meint; tatsächlich wurden einige unserer Testcharaktere mit dem Vorteil Reich X generiert, der das Startkapital noch einmal um X mal 250 Silbertaler erhöht. Dies traf insbesondere Kämpfercharaktere, welche teure Haupt-/Nebenwaffen und Rüstungen finanzieren mussten und dadurch bald an die Grenze ihrer Traglast stießen. Auch Pferde oder Packtiere sind nicht billig, für einen Adligen aber womöglich standesgemäß.
    Für Helden aus dem einfachen Volk wie etwa Jäger oder Streuner ist das Startkapital aber tatsächlich recht großzügig bemessen.

  • Es scheint auf den ersten Blick viel Geld zu sein, wenn man sich jedoch mal einen Helden zusammenstellt merkt man das ohne den Vorteil Reich recht schnell Schluss ist, von daher sind wohl die Preise von DSA4 zu 5 gestiegen.

    Als Beispiel ein Krieger:
    Kurzschwert 140 Silbertaler
    Lederrüstung 150
    Holzschild 50
    Reisepaket 133,5 (Seite 365, Grundausrüstung)

    Da sind wir schon bei 473,5 Silbertaler, hier ist noch keine Zweitwaffe dabei, keine persönlichen Dinge, kaum etwas für eventuelle Berufstalente, keine gute Kleidung und nach all dem sollen ja auch noch ein paar Dukaten für die ersten Abenteuer übrig bleiben.
    75 Dukaten scheinen auf den ersten Blick recht viel, eventuell hätten es auch 60 getan aber das kann man ja in der eigenen Runde auch etwas anders händeln.

  • Danke an alle,

    ich meine auch, dass jede Gruppe es dementsprechend anpassen sollte, dass es sinnvoll spielbar wird. Es ist halt nur von Spieler zu Spieler unterschiedlich. Einige versuchen gerne bereits zu Beginn perfekt gerüstet zu sein. Ich hatte letztens in einer 4er Runde einen Ritter, der alles "unnötige" sofort verkauft hat, um sich beim ersten Händler gleich das Upgrade auf Garether Platte mit Unterzeug, Helm und das beste Schwert, dass er führen kann zu holen. Seil und Fackel etc. sollen halt die anderen dabei haben...

    Im 5er GRW konnte ich bisher leider nicht finden, ob die Angaben im Kasten "Ausrüstung und Tracht" bei den Professionen bedeuten, dass der Held diese Dinge, wie bei DSA 4.x, durch seine Profession besitzt (und ggf. daraus wählt), oder ob es eine Charaktertypische Empfehlung ist und vom Startkapital gekauft werden muss. Ich hoffe auf letzteres. Da aber nicht explizit erklärt, könnten einige auch darauf pochen diese Ausrüstung einfach zu haben. Zusätzlich zum Startkapital.

    Dennoch meine ich, das Startkapital ist etwas hoch, besonders, wenn Helden es zu Beginn gleich verprassen.
    Auch konnte ich die Sozialstatus-bezogenen Lebenshaltungskosten aus DSA 4.x im 5er nicht finden. Dort wurde noch erwähnt wo man zu schlafen hätte und welche Speisen angemessen sind und wie häufig man ins Badehaus geht. Und natürlich was das in der Woche so kosten würde. Laut DSA5 Regeln "könnte" man darauf dann wohl verzichten, da nicht durch Regeln festgelegt. Ein angesehener, oder gar adliger Ritter könnte also nach Brotsuppe und schalem Bier im Schlafsaal nächtigen, wenn er dadurch Geld spart um bessere Sachen zu kaufen...

    Es ist mir schon klar, dass die meisten so viel Grundverständniss haben, dass man "sinnvoll" entscheidet, was an Geld ausgegeben wird, welche Ausrüstung Sinn macht und was zum Charakter passt. Aber Regeln sind halt auch Regeln, bzw. nicht, wenn diese fehlen oder schwammig sind. Und Hardcore Powerplayer und Extremst-Optimierer findet man auch immer wieder, zudem auch Spieler die jede Regel gründlich analysieren um Vorteile zu finden, weil es so in Regeln steht und "weil wegen offizielle Regeln halt das Maß der Dinge sind und basta".

    Ich sehe DSA lieber als Entwicklung der Helden, am Anfang schlecht ausgerüstet, noch etwas grün, usw. Durch Abenteuer dann genug Geld, Belohnung, Beute um sich zu verbessern, zu steigern, sich zu entwickeln. Ob durch Kämpfe oder Abenteuer die eher Geist und Handwerk erfordern ist nebensächlich. Es sollte nur ein Antrieb da sein. Wenn man sich jedoch schon bei der Generierung alles leisten kann (so teuer sind die besten Waffen, Rüstungen und Ausrüstungsgegenstände nicht), wo bleibt dann das Erfolgserlebnis wie z.B. "Hey, ich kann mir endlich den tollen Zweihänder leisten" oder "Endlich bessere Rüstung". Klar, DSA ist kein Hack'n'Slay mit epic Loot, dennoch sollte man im Laufe des Abenteuers seine Ausrüstung stetig verbessern können.

  • Im 5er GRW konnte ich bisher leider nicht finden, ob die Angaben im Kasten "Ausrüstung und Tracht" bei den Professionen bedeuten, dass der Held diese Dinge, wie bei DSA 4.x, durch seine Profession besitzt (und ggf. daraus wählt), oder ob es eine Charaktertypische Empfehlung ist und vom Startkapital gekauft werden muss. Ich hoffe auf letzteres. Da aber nicht explizit erklärt, könnten einige auch darauf pochen diese Ausrüstung einfach zu haben. Zusätzlich zum Startkapital.

    Nein, die Ausrüstung muss selbstverständlich vom großzügig bemessenen Startkapital gekauft werden. Dies geht zwar nicht explizit aber doch unmissverständlich aus den Regeln auf Seite 58 hervor und scheint sowieso das einzig sinnvolle zu sein.

    Dennoch meine ich, das Startkapital ist etwas hoch, besonders, wenn Helden es zu Beginn gleich verprassen.

    Auch konnte ich die Sozialstatus-bezogenen Lebenshaltungskosten aus DSA 4.x im 5er nicht finden. Dort wurde noch erwähnt wo man zu schlafen hätte und welche Speisen angemessen sind und wie häufig man ins Badehaus geht. Und natürlich was das in der Woche so kosten würde. Laut DSA5 Regeln "könnte" man darauf dann wohl verzichten, da nicht durch Regeln festgelegt. Ein angesehener, oder gar adliger Ritter könnte also nach Brotsuppe und schalem Bier im Schlafsaal nächtigen, wenn er dadurch Geld spart um bessere Sachen zu kaufen...

    Nein. Alle IG-Setzungen aus DSA4 gelten nach wie vor, auch wenn es für DSA5 noch keine Entsprechung gibt. Ein Adliger, der sich die Heller vom Mund abspart und lieber im Stall schläft als für ein Bett zu bezahlen, der wird unvermeidlich in der Achtung seiner Mitmenschen sinken. Und dies hat natürlich erhebliche Auswirkungen auf das Zwischenmenschliche: regeltechnisch würde ein Held, der sich derartig unmöglich gemacht hat, vermutlich Erschwernisse auf Gesellschaftsproben bekommen, während NSCs seine Autörität missachten könnten.

    Bedenke, dass wir noch immer über das Grundregelwerk sprechen; früher oder später erscheint ein Erweiterungsband zu sozialen Themen und Gesellschaftsstrukturen und dann wird auch wieder offiziell schwarz auf bunt feststehen, was bei DSA4 noch feste Regeln waren. Die Zwischenzeit muss man eben überbrücken - sich jetzt IG auf fehlende Regeln zu berufen um einige Silbertaler zu ersparen wäre sehr schlechter Spielstil. Insbesondere,w enn man gleichzeitig von Titel und Herkunft profitieren möchte.

    Ich sehe DSA lieber als Entwicklung der Helden, am Anfang schlecht ausgerüstet, noch etwas grün, usw. Durch Abenteuer dann genug Geld, Belohnung, Beute um sich zu verbessern, zu steigern, sich zu entwickeln. Ob durch Kämpfe oder Abenteuer die eher Geist und Handwerk erfordern ist nebensächlich. Es sollte nur ein Antrieb da sein. Wenn man sich jedoch schon bei der Generierung alles leisten kann (so teuer sind die besten Waffen, Rüstungen und Ausrüstungsgegenstände nicht), wo bleibt dann das Erfolgserlebnis wie z.B. "Hey, ich kann mir endlich den tollen Zweihänder leisten" oder "Endlich bessere Rüstung". Klar, DSA ist kein Hack'n'Slay mit epic Loot, dennoch sollte man im Laufe des Abenteuers seine Ausrüstung stetig verbessern können.

    Einerseits ist das natürlich richtig, andererseits muss ein Held auch in der Lage sein, mit seinem Startkapital alles zu kaufen, was er für die Ausübung seiner Profession benötigt. Und das war nach DSA4 oft nicht der Fall.

    Zwei Beispiele:

    Ritter
    • Reisepaket - 120 Silber

    • Dolch, Lanze, Reiterschild, Schwert - 45+100+100+200 = 445 Silber

    • Kettenhemd - 250 Silber

    • Unterkleidung für Rüstung - 12 Silber

    • Waffenpflegeset - 1 Silber

    • Kleidungspaket edel + normal (zum wechseln) - 150+25 = 175 Silber

    • Pferd - 750 Silber

    • Sattel+Tasche+Zügel+Zaumzeug+Pflegezeug - 60+18+6+16+15 = 115 Silber

    Macht in Summe 1868 Silbertaler (Vorteil Reich 5) für einen berittenen Ritter. Und der hat weder die beste Rüstung (Platte bring einen Aufpreis von weiteren 500 Silbertalern) noch eine ernst zu nehmende Seitenwaffe, eine Jagdwaffe oder gar personalisierte Ware. Ist der Ritter von höherem Stand kostet auch die Kleidung plötzlich 1000 Silber statt nur 150.

    Jäger
    • Wildnispaket - 144.5 Silber

    • Speer - 45 Silber

    • leichte Armbrust - 180 Silber

    • Köcher+20 Bolzen+Ersatzssehne - 15+4 = 20 Silber

    • Filzhut - 0.5 Silber

    • Ein Satz Kleidung - 25 Silber

    Macht 415 Silbertaler für den Jäger. Dieser hat damit die Möglichkeit, den Nachteil Arm 1 (aber nicht Arm 2) zu wählen.

  • Ich habe jetzt etwa ein halbes Jahr lang sehr viel DSA5 gespielt. Das Geld ist imo absolut nicht übertrieben.

    Ich denke, dass der Durchschnittsheld für die Generierung eben nicht der Bauer ist, für den 75 Dukaten tatsächlich übertrieben sind. Dies kann man über Arm 1-3 regeln - 3 gibt es nämlich auch, da hat man dann nur das Kleidungspaket "arm" am Leib und nicht mal einen Gürtel, um die Hose hochzuziehen.
    Ich habe selbst bei einer Firungeweihten noch auf den Vorteil Reich zurückgreifen müssen, um ihr alles zu verpassen, was sie zum Überleben in der Wildnis brauchte.

    Ich sehe das Geld beim Generieren auch weniger als wirkliches Geld an, sondern eher als Mittel zum Zweck - natürlich hat meine Firungeweihte ihr Weihetier komplett selbst zum Umhang verarbeitet, die Dukaten hab ich dafür aber trotzdem abgedrückt.

    Davon ab ist es wohl Spielstil. Bei uns fließt meistens recht viel Geld, sowohl in die Geldkatzen der Helden hinein als auch hinaus: zB hat nach dem letzten Abenteuer eine Magierin für sich und den von mir gespielten Leibwächter etwa 55 Dukaten ausgegeben, um uns wieder standesgemäß einzukleiden. Damit war alles Geld, was sie von der Generierung noch überhatte sowie das Geld, was sie zwischendurch verdient hatte, dann wieder weg. Andererseits hab ich auch schon in Gruppen gespielt, wo man für 3-5 Dukaten gerne mal mindestens Körperteile, wenn nicht sogar das Leben riskiert hat. Da sollte das Startgeld dann herunter gesetzt/Vor-&Nachteil angepasst werden. Letzteres wird afaik auch im Regelwerk vorgeschlagen, in Form einer AP-Erhöhung der Kosten bei Reich X.

    Wie nennt man eine Mischung aus Mensch und Möhre? Chimöhre!

  • Hrm... ehrlich gesagt hatte ich bisher mit den Geldbeträgen die in DSA5 ausgeschreiben sind keinerlei Probleme. Vom Grundbetrag wird das Geld für die Ausrüstung abgezogen und was dann noch bleiben sollte ist Taschengeld. ;)

    Allerdings muss ich auch sagen, das innerhalb meiner Gruppe bisher niemals die Frage nach dem Geld gestellt wurde, maximal in Charakter wenn man über die Belohnung verhandelte, aber ansonsten spielt das Geld keine Rolle in unseren Runden. Was aber auch daran liegen dürfte das wir allgemein die angaben zur Lebenshaltung eher als vage Richtschnur sehen und deshalb früher oder später ohnehin die Konten der Nordlandbank von Gold überquellen. :D

    Heißt, Geld findet in unserem Spiel nur am, Rande statt und es wird keinem missgönnt wenn er sich von dem ersparten dann mal bessere Ausrüstung kauft. Das einzige wo ich meinen Spielern regelmäßig Gold aus der Tasche ziehe sind Tränke und ganz besondere Einzelstücke an Ausrüstung. Da wird dann aber auch mal etwas der Preis aufgeschlagen.

    Gunther, wenn dir das dennoch wichtig ist innerhalb deiner Gruppe, dann emspiehlt es sich hier eine eigene Regel zu fahren, die du mit deinen Spielern besprichst. Das ist ja auch jederzeit möglich da zu modifizieren. Eine Möglichkeit wäre hierbie zu sagen: "Du hast diese Ausrüstung bereits vom Start weg, dafür aber nur so und soviel Geld in der Tasche, ganz Pauschal."
    Sich absolut sklavisch an Regeln zu halten, die für dich und deine Mitspieler nicht taugen, bringt ohnehin nichts, außer Frust bei allen Beteiligten.

  • Was genau ist nochmal schlimm an hohem Startkapital?
    Ich meine, wenn man mit weniger starten will wer hindert einem dann daran?

    Wo ist das Problem wenn Charaktere genug Gold haben um sich was leisten zu können?

    Jedes Bärenjunge schützt sich mit den Zähnen, seiner Mutter seines Vaters !

  • Wo ist das Problem wenn Charaktere genug Gold haben um sich was leisten zu können?

    Kommt auf den Spielstil an. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass es blöd wäre, wenn jeder Charakter mit 1 Million Dukaten startet. Es gibt bei DSA nun mal Charakterentwicklung und für manche gehört das Geld dazu.

  • Vielen Dank @Shintaro89, das hilft wirklich weiter. Nur habe ich die Befürchtung, dass die 5er wieder o ein Regel-Flickwerk wie die 4er wird, wo man selbst nach langem suchen nichts findet. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

    Allen anderen auch ein herzliches Danke für eure Erfahrungen. Auch die Empfehlung bei fehlenden oder unklar definierte Regeln die 4.1 zu Rate zu ziehen ist sehr hilfreich.

    @Marchiali Das habe ich auch so gesehen, Bauern die einen ganzen Sack Gold haben. Mit all euren Antworten hier, scheint es eher so zu sein, dass Helden sparen um auf Abenteuer zu gehen und das wäre dann der rest Handgeld.

    @Aguran Momentan habe ich nur eine inaktive 4er Gruppe, evtl steigen wir auf 5 um. Es sollte da eigentlich nicht so das Problem sein, auch mit Hausregeln. Auch wenn es immer mal jemanden geben kann der Regeln hinterfragt.

    Es ging mir lediglich darum, wie andere die Regeln verstehen, auslegen und ob es nicht evtl. "offizielle Orki-Errata" zum GRW gibt um es sinnvoller zu machen. Ihr alle ward eine große Hilfe. Dann fange ich mal an ein paar Chars zu basteln die ich als NSC testen könnte, bei Gefallen aber auch mal selbst als SC. Einen unter Größenwahn leidenden Säbelrassler-Piraten der ganz Dere per Schiff umrunden möchte, oder auch einen reisenden Schmied mit Reise-Schmiede und Ochsenkarren der evtl. über Spätweihe Ingerimm-Geweiter wird... Mal sehen.

    Eure Sicht der Dinge und Erfahrung im Spiel hat für viel Klarheit gesorgt.

    Edit:

    Kommt auf den Spielstil an. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass es blöd wäre, wenn jeder Charakter mit 1 Million Dukaten startet. Es gibt bei DSA nun mal Charakterentwicklung und für manche gehört das Geld dazu.

    Ich fand es in einer Runde, in der unabhängig und ohne Rüchsprache die Ausrüstung eingekauft wurde schon recht interessant, als sie an einer Felswand standen und es hieß "dann improvisieren wir einen Wurfanker und werfen ein Seil rauf." Nur hatte keiner ein Seil, dafür jeder 5 Fackeln. Fragen in der Runde wie "Hat eigentlich jemant etwas zum Feuer machen"? gehören einfach dazu finde ich. Vor allem am Anfang, wo man noch nicht so Abenteuer-erprobt ist als Held und aus Planungsfehlern lernen muss.

  • Auf Reisen zu gehen ohne was zum Feuermachen setzt einen KL von 5 vorraus.

    Meister sollten halt zwischen Spieler und Charkterwissen unterscheiden können.
    In solchen Fällen sollte man schon vorher als Meister einschreiten.
    "Du Alter, dein Charakter hat Wildnisleben 3 und Klugheit 13..du weisst das du Feuerstein und Stahl brauchst, schreib dir das mal auf."
    Man kann sich natürlich auch ins Fäustchen lachen und die Charaktere ins Messer laufen lassen...


    Ansonsten ich ärgere mich bei der Erstellung eigentlich nie über zu viel Gold/Geld.
    Wenn ich mehr kriege als ich brauche um den Charakter glöaubwürdig darzustellen, kann ich die Überschüssigen Dukaten doch einfach verfallen lassen oder nicht?
    Wenn ich einen Bettler spielen will kauf ich mir die Ausrüstung für 2 Dukaten behalte 8 Silbertaler und der Rest geht halt einfach flöten..
    Ärgerlicher finde ich es wenn ich auf der anderen Seite des Spektrums mir mit dem Ritter keine zweite Hose leisten kann weil der Harnisch und das Schwert schon alles and Ressourcen auffrisst.

    Jedes Bärenjunge schützt sich mit den Zähnen, seiner Mutter seines Vaters !