Das muss man schon etwas differenzierter sehen. Angeflanscht an das Gespräch über Erzmagier sprach ich auch von menschlichen Verhüllten Meistern. Moruu'Daal ist kein menschlicher Verhüllter Meister, sondern eine Mahrseele unter Charyptorotheinfluss (wobei ich starken Heskateteinfluss zumindest befürchte - die Feuer von Shaa'naas'bar sind ein unwägbarer Faktor) in einem mehrteiligen Ersatzkarfunkel. Wenn man von den Werten der Reife nach den Regeln für Kraftspeicher und Infinitum rückrechnet - eine Approximation - kommt man für den Guten auf AE-Werte, die deutlich unter 100 liegen.
Ja, ich habe das (vor Jahren) ausgerechnet. Ich habe auch aus einem Konglomerat von verstreuten Skrechim-Werten Kurven für deren AE(Alter) interpoliert, Funktionen für das Wachstum von Drachen-ZfWs(Alter, Art) erstellt und Ähnliches.
Selbst Holde (WdZ zu Feenmagie), Lichtelfen (Niamh) und Drachen (ZooBot) bleiben unter 250 AE, es gibt es nur wenige Ausreißer nach oben: Ea'Myr-Träger und Konsorten (=Bashuriden-Hüpfgehirne), Artefaktgeschichten (Moruu'Daal, Merak-Tuu) und Arkhobalim (Gareth). Deshalb finde ich es zutiefst anmaßend, wenn ein SC es wagt, einfach rücksichtslos die Regeln zur Großen Meditation anzuwenden.
Ich glaube dir durchaus, dass man davon ableiten kann, für sinnvoll halte ich es eben nicht. Man muss bedenken, dass AsP natürlich auch steigerungstechnisch einen abnehmenden Grenznutzen haben. Ob ich nun 1000 oder 10000 AsP habe, macht letztlich keinen großen Unterschied aus, zumal Gildenmagier ja ohnehin noch einmal 100 AsP geschenkt bekommen über ihren Zauberspeicher und daher mit Werten von 70 für spontan-Einsätze meistens gut gesegnet sind. Zum anderen leiden z.B. Großdrachen massiv unter den niedrigen AsP. Setzt man deren Zauber zur Selbstverwandlung mal an (so ein gewöhnlicher Armatrutz z.B.), dann kommen die auf AsP-Werte die sie selbst kaum mehr stemmen können.
In DSA4.1 war natürlich zunächst einmal die Regeneration wichtiger und man hat ja auch massiv auf Artefakte gesetzt, wenn man NSC ausstaffiert, weil die einfach sicherer sind als eigene Zauber. Aber nur weil man aus einigen offiziellen Werten eine AsP-Kurve herleiten kann, bedeutet das ja noch lange nicht, dass diese in irgendeiner Form sinnvoll, gewollt oder geplant ist. Denn ich bezweifle das ehrlich gesagt. Es ist viel mehr so, dass man bei bestimmten NSC einfach niemals wirklich AP investiert hat, um diese mal aufzubauen. Baut man nämlich mal eine Pardona mit 100 AP pro Lebensjahr auf kommt man auf eine Summe an AP, die sich nirgendwo mehr unterbringen lässt (und deutlich unter dem Schnitt eines durchschnittlichen Abenteurers liegt, der mal nicht eben 1000 Jahre Niederhöllen auf den Charakterbogen schreiben kann oder "Zunge des Namenlosen"). Allein schon wer mir da damit kommt, die Werte seien doch plausibel, kann von mir leider nichts anderes als Kopfschütteln erhalten.
Im übrigen können natürlich solche Dinge wie die Reife des Morudaal keine Kraftspeicher sein, diese sind ja deutlich schwerer zuzugreifen und man kann nicht aus ihnen heraus zaubern, sondern kann sich eher daran aufladen. Ich habe mich in der Tat auch sehr intensiv mit den Werten beschäftigt, aber im Gegensatz zu dir habe ich daraus bisher nie einen gezielten Willen sondern mehr eine hintergründige Unfähigkeit herausgelesen, sich mit den eigenen Regeln zu beschäftigen und sie zu nutzen. Das ist auch eine große Schwäche von DSA. Man gestaltet Regeln, an denen man dann aber die Spielwirklichkeit nicht mehr ausrichten will und kann (DSA ist da enorm paradox, zum einen mit seinen Artefakten, die einfach unglaublich gut sind - mit DSA5 so teuer, dass es gar keinen Sinn macht Artefakte zu basteln, aber who cares? - zum anderen aber mit der Hilflosigkeit gegenüber den eigens geschaffenen, regeltechnischen Optionen). Aventurien funktioniert nicht mit den Regeln und die meisten NSC-Werte sind letztlich ein gutes Stück geraten bzw. einfach gesetzt ohne sie irgendwo herzuleiten. Wieso hat Balphemor von Punin genau 94 AsP? Wieso nicht 190? In DSA3 wäre das unproblematisch gewesen, in DSA4.1 generell auch, da er diese AsP ja nicht "ausgeben" muss, bzw. er ohnehin kaum in der direkten Konfrontation eingesetzt wird.
Mein Eindruck, nach dem Studium verschiedenster Werte etc. ist, dass man irgendwo mal einen Wert eingesetzt hat, bei Pardona z.B. 160 und danach nie mehr daran gerührt hat, darüber hinaus zu gehen. Man schleift so teilweise auch unglaublich viele Altlasten an Werten mit sich herum, die keineswegs einfach "plausibel" sind, sondern einfach nur von irgendwo her genommen und "freestyle" bestimmt.
Ich bin mir sicher, man kann ein Muster hineinlesen, aber nachdem ich jetzt mit einigen Autoren gesprochen habe, bin ich der festen Überzeugung, dass es keines gibt. Werte sind, je nach Autor, eine Sache von geringerem oder größerem Stellenwert, teilweise frei erfunden, teilweise generiert, aber gerade im Gesamtkonzept weitestgehend willkürlich. Und da ich die Regeln benutze, um die Spielwelt darzustellen, sehe ich mich nicht daran gebunden, einer willkürlichen Linie im Sand zu folgen, während es anders "plausibler" im Rahmen der Regeln funktioniert.
Doch das wiederum ist eine "Glaubensfrage", wer den Werten von offiziellen NSC einen Willensausdruck offizieller Seite und damit eine inhärente, niemals kommunizierte Richtlinie für Steigerungsverhalten zuschreiben will, kann das gerne tun. Ich fühle mich an so etwas weder gebunden, noch durch eine solche Interpretation willkürlicher Zahlenwerte abweichend vom plausiblen Rahmen des Regelwerks, bestärkt oder inspiriert. Dafür habe ich mir zu ausführlich mein eigenes Bild gemacht und hänge diesem an. Es mag aber jeder halten wie er möchte.