Zweihandwaffen auf dem Rücken tragen

  • Dann erübrigt sich aber die Diskussion.
    Dann lautet die Antwort:
    RAW
    Rückenscheiden gibt es. Ein Schwert aus ihnen zu ziehen dauert X-KR.
    Waffen am Gurt behindern NIE egal ob Dolch im Armhalfter oder Andergaster am Gürtel.

    Da wir aber ein Rollenspiel spielen, geht es ja acuh immer um ein bisschen mehr so weit ich weiß.

    Und dabei geht es dann genau darum, wie die Umwelt auf einen Typen reagiert der am hellichten Tag mit einem geschulterten Zweihänder durch die Gegend läuft.

    Klar fällt er auf.
    Aber wird er direkt von der Wache angegriffen?
    Kommt drauf an.
    Wenn er der letzte Pöbel ist, wird er sehr schnell in einige Speere blicken.
    Wenn er halbwegs frisch gewaschen und ordentlich aussieht und offensichtlich "wichtige Leute" bewacht, macht mann einfach einen Bogen um ihm rum.
    Das selbe gilt wenn er ein lokale Uniform anhat.
    Wenn er offensichtlich adelig ist, grüßt man ihn freundlich macht einen Bogen um ihn und spottet heimlich über der verarmten Adeligen der sich keinen Knappen/Diener leisten kann.

    Jedes Bärenjunge schützt sich mit den Zähnen, seiner Mutter seines Vaters !

    Einmal editiert, zuletzt von deadplan (5. April 2016 um 23:25)

  • @Teliana: Haben meine Gruppen zum Glück nicht. ;)


    Es erübrigt sich nur insoweit eine Diskussion, als mit historisch-irdischen Bezügen und Vergleichen zu arbeiten. DSA sieht vor, die Hauptwaffe ständig mit sich herum zu tragen und lässt sich sogar dazu aus, wie lange es dauert, so eine Waffe vom Rücken oder der Seite zu ziehen.

  • Ich finde diese Form von Halterung (weiter oben schon mal kurz beschrieben) ]gut und das wird von meinen Charakteren verwendet, so sie zweihändige Klingenwaffen führen: Zweihänderrückenscheide (Bild).bmp

    Die funktioniert auch sehr gut. Ich persönlich frag mich da eher, warum das länger dauern soll. Bei meinem Anderthalber geht es damit imho schneller als mit seitlicher Scheide.
    Besonders beim Kunchomer würde aber auch ein halb offenes Seitengehänge passen, das dürfte zudem die schnellste Art sein.

    Mir scheint das das Schwert so aber relativ leicht aus der Scheide fällt. Verbunden mit einer Drehung um seitlich und nicht nach oben aus der oberen Halterung zu kommen kann ich es mir gerade besser vorstellen.

    Das Ding sitzt im "Normalbetrieb" (gehen, laufen, rennen) genau so bombenfest wie bei einer vollen Scheide. Das Gewicht, und das sind schnell einige Kilos, liegt hier meist auf der Parierstange und damit recht weit oben. Trägt sich bei anständigen Gurten dann wirklich wie ein Rucksack. Und die klinge "klappert dann runter". Die Spitze fixiert dfann diese klappernde Klinge. Es würde normalerweise nur eine minimale Spitze die unten fixiert reichen, um es zu tragen. (Die ist daher auch meist etwas "geschwungen" geendet, wie ein Trichter, damit man beim reinstecken auch wirklich trifft und sich nicht durch den Gürtel scheidet. All zu eng anliegen müssen die auch nicht unbedingt.)
    Eine etwas längere Spitze wird vor allem interessant, wenn man sich mal Bücken muss. Denn dann rutschen Schwerter bei zu Kurzen gerne mal raus. (Gewicht oben, Buckel in der Mitte, nur ne kleine Spitze unten = Blaues Auge weil der Zweihänder mal wieder seitlich ins Gesicht rutschte :D)
    Wenn man sich natürlich so weit vor bückt, dass der Teil an der Parierstange kopfüber hängt, hilft auch eine längere Spitze nicht mehr.
    Aber das Resultat wäre bei einer Vollscheide hinten wohl das gleiche. Kopfschmerzen, sofern man keinen Helm hat.

    Ebenfalls weit verbreitet unter Larpern (und einigen im Re-enactment, da aber etwas verpönt weil man nicht genau weis, wie "historisch korrekt" das ist) ist es die Spitze nicht nur geschwungen zum besseren Einführen zu halten, sondern zudem auch noch "halb offen". Also die Mitte auszusparen. Die Kombination ist imho die perfekte Tragealternative und ich glaub auch exakt die aus Braveheart:
    Man hat die Vorteile einer langen Spitze beim Bücken: das Gewicht wird vornehmlich an der Parierstange gehalten und die langen Seiten fixieren ausreichend. Zieht man es nun aber nur 2-3 cm nach oben aus der Haupthalterung an der Parierstange heraus, kann man das Schwert aufgrund der Kombination aus Trichterform und ausgesparter Mitte nun drehen und direkt nach hinten aus der lediglich seitlich stabilisierenden Spitze herausnehmen. Bei einer langen Spitze müsste man gute 20cm heben, mehrere Kilo, über Kopf...(beim Zurückstecken muss man das allerdings immer noch)

    Ich meine in Erinnerung zu haben das mittelalterliche Landsknechte ihre Bihänder offen, nur an einem über die Schulter geschlungenen Ledergurt trugen wobei eine gänzlich offen liegende Klinge auch etwas seltsam erscheint. Allerdings hatten die natürlich auch nicht das Problem von Helden ein Zweihandschwert schnell ziehen zu müssen.

    Das waren...Landsknechte eben, also billig in Massen produzierte...Dreschflegel. Die Dinger hatten mehr mit einem Brecheisen gemein als mit einem Schwert. Durch das mindere Material konnten die gar nicht erst all zu scharf gemacht werden, waren damit die nicht sofort brachen meist sehr breit, unhandlich und...naja, so ne "bessere Eisenkeule" kann man dann auch mal offen mit sich rumschleppen.
    Der spätere Katzbalger ist da auch ein gutes Beispiel, wobei der dann meist in einem Gehänge mitsammt "Scheide" für Feldbesteck (Messer, Gabel, nicht das des Medicus) getragen wurde.

    Na ja, im Gegensatz zu Helden hatten Landsknechte einen Tross auf den sie den Bidenhänder vermutlich gepackt haben, wenn keine Schlacht bevorstand. Wenn man dann tatsächlich mal auf einer Mission war, die annähernd an die einer Heldengruppe rankommt (Kundschaften, bin mir nicht sicher, ob Gassenhauer für so was eingesetzt wurden) wird man schätze ich eine einfache Seitenwaffe getragen haben, genauso wenn man nur im Lager unterwegs war. Transportiert wurde der Bidenhänder also vermutlich nur zum Schlachtfeld und zurück - wenn auch nicht immer von der gleichen Person.

    Vor allem Letzteres ja :D Stichwort Doppelsöldner...

    Was sprciht nochmal dagegen das Schwert lässig über die Schulter gelegt zu tragen?

    Neben der angesprochenen "sozialen" Komponente je nach Waffe auch die eigene Sicherheit und: vor allem die der Waffe.
    Sogar ein scharfes Schwert kann man durchaus "offen" in einem Seitengehänge tragen. Scheiden sind ursprünglich eher eine Erfindung um nicht andauernt nachschleifen zu müssen, wenn man mal wieder an einer Mauer entlang gegangen ist. Und wenn ich mich recht entsinn sind die meisten Klingen in Aventurien scharf.
    Eine scharfe mehrere Kilo schwere Klinge auf der Schulter auf dem Gebirgspfad. Eh...ja...ne. Wenn man nicht bei jeder Pause die neuen Macken vom letzten Baum oder Felsen abschleift köpft man sich noch selbst beim Stolpern.

    Mal allgemein aus meiner Erfahrung, als Anreiz vielleicht:
    Seitliche Scheiden haben eine Maximallänge. Man kann die aber durchaus auch so befestigen, dass die Hand auch mal freibleiben kann. Je länger, desto unwahrscheinlicher jedoch.
    Bei einem Dolch dürfte das jedem klar sein. Generell ist das denk ich schonmal bei allen mehr oder minder "vertikal" aufgehängten Waffen der Fall. Und das geht nicht nur bis zum Kurzschwert, sondern beinhaltet auch durchaus noch Degen und (Offiziers/Parade-)Säbel, wenn auch abhängig von der Bein und Armlänge dann.
    Spätestens ab da jedoch geht die Scheide dann auch recht schnell in die Horizontale über.
    Hier kommt es nun auf Länge und Aufhängung an. Ich kenn abgesehen von Leuten mit Offizierssäbeln beim Schützenfest eigentlich kaum wen, der die Scheide an einer einzelnen Aufhängung trägt. Und diese sind dann meist die, die alle Leute drummherum mit ihrer Scheide erschlagen wollen -.-
    Sehr sicher und fest sind Doppelaufhängungen gefolgt von Abgesenkten:

    Doppel: Die Scheide ist an zwei oder mehr Punkten am Gürtel befestigt. Zwei Ringe, oder oft über zwei Riemen, manchmal sind beide Riemen dann noch mit einer Stange verbunden. Damit ist die Lage der Scheide sehr fest- und die Probleme beim Treppensteigen halten sich in Grenzen. Der Nachteil ist jedoch: Mann kann die Scheide auch nicht all zu weit, eigentlich nahezu gar nicht zur Seite lehnen beim Ziehen (was man eh nur begrenzt machen sollte). Die maximale Klingenlänge bei der sich so etwas anbietet ist also sehr stark durch die Armlägne begrenzt, bevor man sich beim Ziehen auch gleich die Hose auszieht. Die Klinge muss weit nach vorne gezogen werden. Auch Offizierssäbel haben gerne schon diese Variante, da der Vorteil gegenüber einer beinahe vertikalen Aufhängung eine bessere Beinfreiheit ist.
    Bei Doppelaufhängungen sollte man dann aber auch noch nicht die Hand am Knauf brauchen.

    Abgesenkt: Ein diagonaler Gürtel. Entweder ein eigener Gürtel über die Hüfte, bei schweren Waffen manchmal sogar Schulter, oder als Halbgürtel von der Mitte des eigentlichen Gürtel getragen.
    Der diagonale Gürtel ist meist über eine längere Distanz an der Scheide befestigt, die dann sozusagen parallel zu der Linie hängt, wo man sonst seine Hosentaschenöffnung hätte. Das fixiert die Scheide mehr als eine Einzelaufhängung, aber ist nicht so starr wie die Doppelaufhängung. Besonders bei einem kompletten diagonalen Gürtel oder gar Schultergurt kann man also die Scheide auch gut zur Seite lehnen. Und den Nebenmann damit erschlagen (...).
    Die Maximallänge ist hier auch mehr durch die Praxis begrenzt. Ab einer gewissen Länge macht auch die keinen Sinn mehr, noch weniger ab einem gewissen Gewicht. Denn damit man eben NICHT den Nebenmann erschlägt, gehört die Zweithand auf die Scheide. Kennt ihr, aus allen Samuraifilmen. Klappt dann aber selbst mit einem Katana. Eine Flammberge jedoch...Eher nicht. Je länger desto wahrscheinlicher gibt es nun auch Probleme beim Treppensteigen, oder schon beim Umdrehen auf dem Markt!
    Entsprechend ist hier die Hand lässig aufm Knauf schnell eine gute Wahl.

    Ein weiterer Faktor ist natürlich auch, wie "vorbereitet" man ist.
    Beispiel: Ich geh auf ne Larp. Mal abgesehen davon, dass ich nun eine "Pompfe" nehm (Gummischwert, nicht sehr schwer), leg ich ansonsten auch etwas mehr Wert auf Komfort. Der Gürtel ist nicht all zu fest, keine Eisenrüstung...Kurz um, das Ding klappert. Muss oft mal mit der Hand gebändigt werden. Vergleichbar mit Aventurischer Reisesituation?

    Anderes Beispiel. Re-enactment: Nix mit Gummischwertern!
    Ich hab nen Strohgambeson der normalerweise gut zwei Daumen dick ist. Das Kettenhemd reduziert das dann aber mal enorm. Dazu die Plattenbrigantine, die Krause, der Schaller, die Kettenhose...das "Unterzeug" wird papierdünn. Alles fest verschnürt, dauert nicht umsonst ne halbe Stunde sich anzuziehen. Entsprechend sind alle Gürtel auch auf Hochspannung. Der mitsammt Scheide gut 5+ KG schwere Anderthalber ist in Diagonalaufhängung am Hauptgürtel der Kettenhose befestigt, und dieser (ich cheater! Aber nochmal steh ich nicht ohne Hose da..) innen nochmal mit einem Haken am seitlichen Schliessgurt des Kettenhemdes. Da klappert alles, aber es bewegt sich nix mehr. Der Anderthalber hängt durch diverse Gurte und sein hohes Eigengewicht bombenfest in Position- bis ich meine Hand auf die Scheide lege und diese ganz leicht zur Seite wegdrücke- um zu ziehen.
    Vergleichbar mit Vorbereitung auf ein Turnier oder eine Schlacht. Reisen möchte ich so nicht...Und spätestens nach den ersten Kämpfen wurden dann auch diverse Gurte mal gelockert.

    Da hier schon die Körpergröße als Größe genannt wurde:
    Wie praktikabel eine Scheide ist hängt sehr von der Armlänge ab.
    Als Faustformel hab ich gelernt: Alles was theoretisch einhändig geführt werden kann, kann man auch seitlich tragen (Und das bezieht z.B. Katana sehr wohl mit ein).
    Als Faustformel dafür: Man nehme das Schwert zur Brust, das Kreuz zum Herz, und strecke die Klinge zur Herzseite aus (waagerecht nach links).
    Wenn man nun mit dem Mittelfinger die Spitze berühren kann: Einhändig (theoretisch) möglich. Das bezieht jedoch nur Länge und Hebelwirkung mit ein, nicht Gewicht.

    Bei mir (1.91m) wäre das dann z.B. mein 1500er Anderthalber ("Bastardschwert", Reitschwert, Langschwert). Den führte ich auch oft einhändig, wobei meine Ausdauerpunkte dann allerdings auch schnell mal durch waren :D
    Der liegt dann bei meinen 1.91m im Bereich, dass eine Doppelaufhängung nicht mehr funktioniert. Ich hatte wie beschrieben ne Weile eine abgesenkte mit Halbgurt von der Gürtelmitte (sozusagen die schwächste Form davon), das ging so gerade eben noch gut. Beim Gehen war die Hand eher auf dem Knauf, weil die Arme in der Rüstung auch schnell müde werden. Ziehen war aber schon oft umständlich. Ein diagonaler Vollgürtel wäre wohl optimal gewesen, leihweise hatte ich mal einen Schultergurt, den ich dann aber nicht zusätzlich sichern konnte- das klapperte dann wieder zuviel. Treppen runter war tatsächlich ein riesen Problem, und bei engen Wendeltreppen (die es in Burgen ja sowas von selten gibt!) musste der Anderthalber sogar abgenommen und dann geschultert werden. Zweihänder haben nochmal ne ganze Ecke mehr Länge, sowohl in Klinge als auch besonders in Grifflänge.

    Hatte mir dann ein Rückengehänge mit mittlerer Spitzenlänge in Trichterform zugelegt. Das hatte keine dieser Probleme mehr ;) Und selbst ohne die Aussparung war das mindestens genauso schnell wie eine seitliche. Wenn nicht sogar schneller. Beim seitlichen Ziehen muss man noch das Handgelenk halb drehen und den Arm von der "Körpermitte vorne" auf die Seite und "nach hinten" bringen, bis die Klinge in einer Standard Defensivposition hängt. Beim (einhändigen) Rückenziehen "nimmt man einfach den Arm runter" (im Freien. Rückenziehen in geschlossenen Räumen ist ein Thema für sich...)
    Das größte Problem war da, dass ich mit dem hoch gehobenen Arm meine Kettenhose "unangenehm" hochzog :D

    Und zu guter Letzt:

    Die tragen die MP auch nicht im Halfter oder auf dem Rücken sondern in der Hand.

    Ich dürfte meinerseits beim Bund auch in VIP Gegenwart eine mit scharfer Munition geladene Schusswaffe haben. Sogar in Scharpings (damals Bundesminister der Verteidigung) Gegenwart. Gut sichtbar sogar! Im geschlossenen weissen Lederhalfter an meiner Seite. Wehe -wenn die in der Hand gewesen wäre! Hand ab, mindestens!

    Würd mich doch stark wundern, wenn eine MP nicht am Gurt auf dem Rücken baumelt -oder im geschlossenen Beinhalfter steckt.
    Ausser- die wird gerade tatsächlich aktiv benutzt. Denn genau das impliziert das dann. Sogar gesetzlich. Das Ding (in der Öffentlichkeit) in der Hand haben ist bereits Schusswaffengebrauch, und das ist sollte da nicht gerade ein Terrorist stehen, den man direkt aktiv den Lauf in die nase schiebt oder beschiesst- strafbar. Das gibt mehr als nur riesen Ärger.
    Maximal löst man bei einer P8/9 zb den Gurt, der die Waffe sicher im Halfter hällt- und das ist dann schon eine verdammt brenzlige Situation. Ob man die nur in der Hand hällt oder durchläd um dem Gegenüber zu beweisen dass die geladen ist oder sogar alle 2 Sekunden Warnschüsse abfeuert macht schon keinen Unterschied mehr, kommt aufs selbe raus.
    Und das ist selbst bei den ach so schiesswütigen Ammies der Fall. Die machen nur schneller von der Schusswaffe gebrauch, aber selbst bei denen bleibt die bis dahin verdammt nochmal stecken.

    3 Mal editiert, zuletzt von Deprocas (7. April 2016 um 06:28)

  • Die funktioniert auch sehr gut. Ich persönlich frag mich da eher, warum das länger dauern soll. Bei meinem Anderthalber geht es damit imho schneller als mit seitlicher Scheide.

    Weil das DSA-System so etwas nicht vorsieht, und sich tatsächlich überhaupt keine Gedanken zu Scheiden und Waffenunterbringung macht. Das sieht man ja schon auf dem Bild, in dem der Tulamide den Khunchomer in der Scheide an der Seite hängen hat und klar erkennbar ist, dass diese Waffe nicht gezogen werden kann und auch niemals in die Scheide geschoben worden sein kann. Ebenso wird gar nicht auf Scheiden oder deren unterschiedliche Art sie zu machen und zu befestigen eingegangen, und eben davon ausgegangen, dass selbst Waffen von 1,30 und mehr in einer Scheide an einer Person stecken (egal, wie klein oder groß diese Person ist) und trotzdem noch gezogen werden können und keinerlei Einschränkungen mit sich bringen.


    Vielen Dank, @Deprocas, für Deinen ausführlichen Beitrag. :)

  • Rückenscheiden gibt es. Ein Schwert aus ihnen zu ziehen dauert X-KR.
    Waffen am Gurt behindern NIE egal ob Dolch im Armhalfter oder Andergaster am Gürtel.

    Naja beim Schleiche steht explizit dabei, dass der Meister auch Aufschläge für alle möglichen Schwertgehenge geben kann. Gerade bei so Sachen wie "ich klettere durch das Fester" ist jede Waffe, die größer als ein Dolch ist immer im Weg.

    Naja bei Kriegswaffen (Zweihänder etc.) muss man schon einen guten Grund parat haben, warum man mit dem Ding in die Stadt möchte. Kann gut sein, dass sich eine Stadtwache dass nicht antut und generell sagt draußen bleiben. Im Mittelalter war es auch üblich, seine Seitenwaffe an einem Stein vor der Stadt stumpf zu schleifen, um zu zeigen, dass man keine schlechten Absichten hat. Und klar je höher der (anzunehmende) Status ist, desto eher wird man auch unbehelligt reingelassen.

    An der Stelle ist aber in meinen Augen zu viel Überlegung und Realismus nur dem Spielfluss im weg. Ich finds völlig ok, dass man Dolche und Schwerter an der Seite einfach nen Tick früher ziehen kann als die ganzen großen Brocken. Macht auch von der Balance her ein bisschen mehr Sinn denke ich.
    Ich würde auch nie jemanden zusätzlich dafür bestrafen, dass er sein Schwert oder seinen Pfeilköcher auf dem Rücken trägt, auch wenn das in manchen fällen absolut unrealistisch ist. Da muss für mich einfach mein Bild von meinem in meinem Kopf passen, sonst machts mir keinen Spass.

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • Danke für diesen ausführlichen Post. Ich will aber anmerken das Doppelsöldner Elitetruppen waren welche aufgrund ihrer Ausbildung und Ausrüstung doppelten Sold bezogen haben - daher der Name.

  • Ich dachte die haben Doppelten Sold bekommen, weil sie mit den gefährlichsten Job unter den Söldnern hatten, kann mich aber auch irren

    Alles von mir Geschriebene ist nur eine Meinung und soll zum Meinungsaustausch anregen.

  • Das kommt noch dazu ;). Doppelsöldner mit Zweihandschwerter und Plattenpanzern wurden in den ersten Reihen einer Landsknechtsformation eingesetzt um die gegnerische Formation aufzubrechen.

  • Ich dachte die haben Doppelten Sold bekommen, weil sie mit den gefährlichsten Job unter den Söldnern hatten, kann mich aber auch irren

    Stimmt.
    Die haben ihre Zweihänder einfach "auf Touren gebracht", z.B. in einer Acht geschwungen, und sind dann mitten in die gegnerische Infanterie marschiert. Klar dass die "reichlich Ernte" gehalten haben. Einen so geschwungenen Zweihänder hält nichts, nicht einmal ein anderer Zweihänder auf (selbst der würde brechen, und wenn nicht der, dann das Handgelenk dazu).

    Allenfalls die Stadt/Burgmauer, oder der Tot stopten sie.

    Besonders da die jedoch in einer in der Waffe begründeten recht offenen Formation mitten in die Gegner preschten, dazu ohne Schild-waren sie auch gerne Ziel gegnerischer Fernkämpfer oder schnell umzingelt und von hinten abgestochen. Sehr hohe Sterblichkeitsrate, doppelter Sold.
    Leben am Limit, jeder Tag, als wäre es der letzte.
    Durchaus eine Elite. Eine die besonders mit ihrem ausschweifenden Lebensstil auffiel und andere Leute zum träumen brachte. Es gibt so Sprüche wie die wichtigste Fähigkeit bei denen war es sich nur so weit zu besaufen, dass die Huren einen nicht übern Tisch ziehen. Der einfache Soldat konnte davon nur träumen, oder allenfalls nach einer Stadtplünderung von diesem Teil des Marketenders mal Gebrauch machen.
    Und dann stapft dieser nach der Schlacht erschöpft durch den Schlamm, weiss er wird noch Tagelang kein Bett kriegen, vielleicht nichtmal was anständiges zu Essen, da die Beute erst in einigen Tagen eingefahren wird- und dann liegt da plötzlich so ein Schwert, so ein Schlüssel zu Ruhm und Gold vor ihm...

  • Das stimmt so einfach nicht. Doppelsöldner mit Bihändern wurden in den erstens Gliedern von Piken Formationen eingesetzt. Die Bihändern wurden nicht zuletzt dazu benutzt die gegnerischen Piken zu zerschlagen aber das alles in disziplinierter Formation. Keine wild um sich schlagenden Todeskommandos. Vielleicht verwechselst du das mit den Verlorenen Haufen die auf Reichsseite gebildet wurden.

  • Hier bitte zurück zum rein aventurischen Thema. Alles andere an anderer und passender Stelle diskutieren. :)

  • zu der Sache mit der MP heutzutage. (nicht so ne schnuklige Pistole zur Zierde. ;) )

    Auf den letzten Flughäfen auf dennen ich war sind die (Bundes)Polizisten recht entspannt mit der MP durch die Gegend geiert.
    In Spanien auch schonmal auf Bahnhöfen.

    Dann im weiteren, zum reinen Transport ist der Zweihänder wie gesagt am besten auf einem Transportmittel angebracht. (Wagen, Packpferd, Knappe).


    Aber klar ist, das dass Teil eine Kriegswaffe ist.
    Wer nicht so aussieht als ob er das Teil haben dürfte kommt erst garnicht in die Stadt rein!

    Jedes Bärenjunge schützt sich mit den Zähnen, seiner Mutter seines Vaters !

  • Hier bitte zurück zum rein aventurischen Thema. Alles andere an anderer und passender Stelle diskutieren. https://www.orkenspalter.de/wcf/images/smi…ojione/263a.png" class="smiley
     

    Tschuldigung *unschuldigguck*.

    Ich und meine Schreibwut. Okay, back to topic:

    Und Bilder sagen dabei doch mehr als tausend Worte! Manchmal. Hab mal was rausgesucht:

    Spoiler anzeigen

    Eine typische Doppelaufhängung, ich glaube man sieht auf den ersten Blick, warum die die Klinge etwas stabiler hällt und man sich damit nicht dauernt den eigenen Hintern versohlt https://www.orkenspalter.de/wcf/images/smi…jione/1f609.png" class="smiley

    Das Bild hier ist ziemlich gross, zeigt aber auch gleich mehrere sehr gute Beispiele:

    Spoiler anzeigen

    Ganz oben ein angesprochener abgesenkter Halbgürtel. Die sieht man eigentlich noch recht oft, oft vor allem mit Rapier oder Degen, hier mal für schwerere Kalliber, schätzungsweise Anderthalber. Also genau mein Ding.

    Direkt darunter ist der diagonale Schultergurt zum seitlichen Tragen- für noch schwerere Kalliber.

    Besonders wenn man die drei in Reihe sieht, kann man sich glaub ich deren unterschiedliche Beweglichkeit gut vorstellen. Natürlich kann man die aber auch mit Zusatzgurten in die richtige Bahnen lenken.

    Als drittes auf dem Bild ist eine sehr vereinfachte (~'günstige') Version der Doppelaufhängung. Schnell vom örtlichen Schuster/Sattler zusammengezimmert- erfüllt aber seinen Zweck optimal.

    Was dann folgt sind eine reihe Fantasy-Dinge, die damit ja durchaus auch nach DSA gehören, mir sich aber nie so richtig erschlossen haben. Fällt die Klinge kopfüber nicht raus? https://www.orkenspalter.de/wcf/images/smi…jione/1f609.png" class="smiley

    Auch interressant in dem Zusammenhang dürften Scheidenarten, nicht nur deren Befestigung sein. Wenn wir schon Kunchomer und Tuzak Messer hier erwähnen, das hier sollte auch mit exotischeren Klingenformen klarkommen:

    Spoiler anzeigen

    Meine zwei Kreuzer.

    Einmal editiert, zuletzt von Deprocas (7. April 2016 um 17:36)

  • Zweihänder brechen natürlich, wie Goltron schon andeutet nicht, wenn sie andere Zweihänder mit voller Wucht treffen, egal ob irdisch oder aventurisch ;)


    Weil das DSA-System so etwas nicht vorsieht, und sich tatsächlich überhaupt keine Gedanken zu Scheiden und Waffenunterbringung macht. Das sieht man ja schon auf dem Bild, in dem der Tulamide den Khunchomer in der Scheide an der Seite hängen hat und klar erkennbar ist, dass diese Waffe nicht gezogen werden kann und auch niemals in die Scheide geschoben worden sein kann. Ebenso wird gar nicht auf Scheiden oder deren unterschiedliche Art sie zu machen und zu befestigen eingegangen, und eben davon ausgegangen, dass selbst Waffen von 1,30 und mehr in einer Scheide an einer Person stecken (egal, wie klein oder groß diese Person ist) und trotzdem noch gezogen werden können und keinerlei Einschränkungen mit sich bringen.

    Vielen Dank, @Deprocas, für Deinen ausführlichen Beitrag. :)

    Naja, zumindest Rapiere und Langschwerter haben es schonmal öfters auf 1,30m Länge geschafft, aber das Ziehen wird dadurch tatsächlich sehr unpraktisch, wenn die Klingenlänge nicht zur Armlänge passt.

  • Der olle Raidri Conchobair hat deutlich größere Schwerter über Kreuz auf dem Rücken getragen. Das geht also. An der Seite gehen Kurzschwerter auch prima, weil sie eben nicht so lang und sperrig sind, passen die an deutlich mehr Stellen am Körper als zunehmend größere Waffen.

  • Regeltechnisch haben zwei Kurzschwerter auf dem Rücken den Nachteil, dass es länger dauert sie zu ziehen als von der Seite. Aber umsetzbar ist es auf jeden Fall.

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    In Carcosa.