• EDIT Schattenkatze: Diese Diskussion wurde aus einer anderen ausgegliedert und basiert auf diesem Zitat:

    Im Endeffekt fällt es wie leider ein großer Teil von Abenteuerstoff in DSA unter "Warum tun die offiziellen das nicht, warum sollen wir es tun?"

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    "Warum tun die offiziellen das nicht, warum sollen wir es tun?"


    Aventurien wäre an sich schon in 50% der Abenteuer Heldenlos, wenn die Kirchen und Organisationen mal ihren Job machen würden. Andererseits: Wo die Dämonenbrache besteht, Trümmer der Feste noch rumliegen und die Praioten einen Dachschaden haben (in der Stadt des Lichts nur, natürlich), da dürfen auch noch ab und an Gargylen ihr (Un)Wesen treiben.

    Per noctem ad lucem.
    Durch die Nacht zum Licht.
    ____

    Pardona? Ist das nicht ein Kochrezept?

  • Jein, es ist eher eine Frage des "Level-Designs" als ein inhärentes Problem Aventuriens (auch nicht zum ersten Mal erwähnt).

    Beispiel: Szenaro ist ein fieser Nekromant, der die Bevölkerung terrorisiert. Wenn ich den irgendwo nach Sewerien oder Thorwal packe, habe ich kein Problem: Geringe Geweihtendichte, dazu sehr wahrscheinlich noch die "falschen" und die örtlichen Herrscher sind vielleicht selbst eingeschüchtert. Ein guter Ort für Helden. Packe ich den gleichen Nekromanten aber nach Al'Anfa, Punin o.ä. wird es plötzlich absurd und der Effekt "Und wir müssen das jetzt machen, weeeil?" entsteht. Dummerweise gibt es eine gewisse Tendenz zu zweiterem und das unabhängig von "Autorengeneration" Regelversion, usw. Die Geschichte wird der Plausibilität vorgezogen und ignoriert, dass nicht jedes Szenario überall gleich gut funktioniert.

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

    Einmal editiert, zuletzt von Ehny (11. März 2016 um 07:54)

  • Schlimmer finde ich es, wenn die Geweihten, Stadtwachen usw. ihren Job sehr inkonsequent machen. Sie wissen, dass in dem Haus dem Namenlosen Geweihte sind oder sie sehen wie die Helden gerade so Meuchelmörder (am Ende auch Diener des Namenlosen) abwehren können. Machen sie was? Nene, das sollen die Helden mal schön alleine machen.
    Aber wehe die Helden stehen auch nur beweislos unter Verdacht irgendetwas (weitaus weniger Schlimmes als Namenlose zu sein) Unrechtes getan zu haben, Dann sind die Offiziellen aber sowas von fleißig.

    "Er hat die Grenzen der Unwissenheit erweitert. Im Kosmos gibt es vieles, von dem wir überhaupt nichts ahnen."
    Die beiden Männer sonnten sich in dem herrlichen Gefühl, weitaus weniger zu wissen als gewöhnliche Leute, die nur von gewöhnlichen Dingen nichts wussten.

  • Wie gesagt: "Der Plot will es", ist eine chronische Krankheit im DSA gegen die kein Mittel gewachsen scheint und da hilft meist nur noch Not-OP durch den Meister ;) .

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Andererseits sehe ich auch Abenteuer wie "die Namenlosen Orgien" wo dieses Problem gut gelöst wurde.

    Spoiler anzeigen

    Namenloses Treiben mitten in der Weststadt, nichtmal 50 Meilen von der Stadt des Lichts entfernt. Helden blockiert durch einen Zauber. Wenn sie rauskommen muss man diese und jene Probe bei Stadtwache mit SO oder Leumund ablegen, um eine ganze Staffel an Bannstrahlern und Inquisition ausrücken zu lassen, das Abenteuer ist dann aber so gut wie vorbei.

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    Pardona? Ist das nicht ein Kochrezept?

  • Andererseits sehe ich auch Abenteuer wie "die Namenlosen Orgien" wo dieses Problem gut gelöst wurde.

    Spoiler anzeigen

    Namenloses Treiben mitten in der Weststadt, nichtmal 50 Meilen von der Stadt des Lichts entfernt. Helden blockiert durch einen Zauber. Wenn sie rauskommen muss man diese und jene Probe bei Stadtwache mit SO oder Leumund ablegen, um eine ganze Staffel an Bannstrahlern und Inquisition ausrücken zu lassen, das Abenteuer ist dann aber so gut wie vorbei.

    Ööh.... ist das nicht exakt das, was wir sagen? Es ist einfacher, einen Berg zu versetzen, als Offizielle zu bewegen etwas Offensichtliches zu tun?

  • @Gillion Feuerglanz wollte wahrscheinlich sagen, dass das Thema (Hilfe von offizieller Seite) in dem Orgienabenteuer ausnahmsweise mal gut adressiert ist.

    Ja. Die Orgien find ja explizit im Geheimen statt, eine geschlossene Gesellschaft, von der niemand sonst außer die Gäste ja etwas weiß. Zudem das dort etwas passiert, was über "ein bisschen schmutzigen Sex während der Jahreswende" hinausgeht, ist keinem der Gäste bei beginn bewusst. Gerade wenn man es weiß und die Hürden genommen hat, kann man die Offiziellen, ob nun Stadtwache oder Stadt des Lichtes, informieren. Diese werden aber erst aktiv werden, wenn man einen gewissen SO hinter sich versammelt hat, oder sehr überzeugend ist. Denn das einige verrückte Bettler, Bürger und Streuner während der Namenlosen Tage "böses Treiben sehen" und deswegen bei der Praioskirche antanzen ist normal und gehört zum Berufsalltag während der fünf Tage in der Stadt des Lichtes. Eine bewusste "nein wir rühren keinen Finger, wir sind am beten"-Hürde/Ausrede gibt es hier nicht.

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  • Eine bewusste "nein wir rühren keinen Finger, wir sind am beten"-Hürde/Ausrede gibt es hier nicht.


    Außerdem darf man gewisse Standesschranken nicht außer Acht lassen. Was kümmert denn die Stadt des Lichts (einfach mal für die Praioskirche in toto stellend), wenn im weltlichen Gareth ein Paar Unterschichtler draufgehen? Wenn mich nicht alles täuscht, ist die Praioskirche ja mehr eine Veranstaltung für den Adel, die vom hoi polloi nur den praiosgefälligen Gehorsam erwartet, ohne dafür eine Gegenleistung geben zu müssen.

    Erklärt natürlich nicht, warum man in mehr als 1000 Jahren nichts gegen die Dämonenbrache unternommen hat. :)

    Meine Lieder, die klingen nach Wein, und meine Stimme nach Rauch; mag mein Name nicht Orpheus sein, mein Name gefällt mir auch.

    Aktuelle Spielrunden:

    DSA: 7G - Bastrabuns Bann (SL)

    DSA: Rhetorischer Sesselbrand (SL)

    DSA: Die Silberne Wehr (Söldner)

    D&D: Tchazzars Rückkehr (SL)

  • Schlimmer finde ich es, wenn die Geweihten, Stadtwachen usw. ihren Job sehr inkonsequent machen. Sie wissen, dass in dem Haus dem Namenlosen Geweihte sind oder sie sehen wie die Helden gerade so Meuchelmörder (am Ende auch Diener des Namenlosen) abwehren können. Machen sie was?

    Die Götter sollen zwar auch nicht alles machen und dürfen sich praktischerweise auch nicht in alles einmischen, aber wenn sie das doch mal tun, wünscht man sich manchmal, sie hätten es gelassen. Oder ihre Heiligen. Wenn die was machen, statt es dann mal den Helden zu überlassen, ist das auch nicht immer gut, um mal die andere Seite der Medaille von "tun nichts" aufzuzeigen.

  • Die Dämonenbrache ist zu stark geworden. Dafür haben Metaplot und Brigel der Busch Belphemor gesorgt. ^^

    Per noctem ad lucem.
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    Pardona? Ist das nicht ein Kochrezept?

  • Ist es bei Euch nie so, dass ein NSC eine bessere Idee hat als der Plot vorgesehen, wenn ihn SCs um Rat fragen oder Hilfe bitten?

    Nur wenn wir uns so richtig verrannt haben, und auch dann gibt's nur vage Tipps.

    Wir wollten die Phileasson-Saga schon in SC-Saga umbenennen weil der 'Chef' keinerlei Initiative gezeigt hat...

    "Eine grelle Sonne geht auf. Heute Nacht ist Bier vergossen worden"

  • Das ist aber nicht nur ein Problem der Abenteuer, sondern auch der Spieler. Es gibt ja auch genug Spieler, welche die Meinung vertreten, dass die NSC ihnen mal nicht die Screentime klauen sollen, in dem sie etwas kompetentes zustande bringen. Zugleich regt man sich dann aber auch wieder auf, wenn sie inkompetent sind, weil man die ganze Arbeit selbst machen muss.

    Letztlich muss ich ja gestehen, dass die Problematik von meiner Seite aus weder plottechnisch noch spielerisch leicht nachvollzogen werden kann. Ein Plot ist doch das flexibelste von allen Konstrukten, die man in ein Abenteuer einbringt. Der Plot lässt sich am leichtesten anpassen, während die Stadt und die NSC ja häufig schon gesetzt sind. Zugleich aber ist es eigentlich recht gut möglich, einen Plot auch mit verschiedenen Fixpunkten festzuhalten und ihn daran ablaufen zu lassen, während der Weg zwischen den Fixpunkten möglichst offen und weitläufig gestaltet sein kann.
    Außerdem bietet sich eigentlich immer an, die NSC mit Teilbeiträgen zum Plot zu beschäftigen und den Spielern zuarbeiten zu lassen. So vermeidet man nämlich den Eindruck, der allzu oft aufkommt, wenn Spieler sich alleine in eine Ecke manövriert haben und dann plötzlich ein NSC seine Kompetenz findet, um ihnen als Deus ex machina aus der Patsche zu helfen, während er vorher quasi die ganze Zeit unfähig daneben gestanden hat.

    Hier sollte, meiner Meinung nach, ein Umdenken, sowohl von Seiten der Spieler als auch der Autoren stattfinden. Denn nur so lässt sich auch das Spielerlebnis optimieren. Nichts ist schlimmer als das Gefühl zu haben für einen Haufen nutzloser Idioten die Arbeit zu machen, während man selbst von denen nur behindert und gerade in seltsamen Randfällen doch wieder gerettet wird. Dann passiert genau das: Aus der Phileasson-Saga wird eine Lachnummer, weil Asleif Foggwulf Phileasson den Arsch nicht aus der Taverne bekommt und wenn dann nur als Notnagel des SL, um doch mal die übermächtigen Feinde zu erschlagen, wenn die SC Würfelpech haben.

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  • Eigentlich hatte ich da noch nie eine große Schwierigkeit. Die meisten Spieler waren voll auf zufrieden, wenn die Welt in sich schlüssig funktioniert und damit die Stadtwache, Ordnungsmächte, Geweihte, Magierakademien, sonstiges eben nicht aus lauter Vollidioten besteht, sondern nach besten Gewissen und Fähigkeiten helfen. Erst neulich haben sie lieber eine Per-ai-ne-Geweihte um Hilfe geholt, um einen Dämonen zu exorzieren, der an ein Gefäß gebunden war. Wahrscheinlich hätten sie mit 'Drauf-Schlagen' auch ohne Hilfe geschafft, aber so war es doch für alle SCs angenehmer (weniger blutende Wunden und so). Die Spieler fanden es genauso interessant, als die Dame Lauchzwiebeln dafür verwendet hat.

    Gerade wenn die SCs bei X um Hilfe oder Rat fragen, dann haben die Spieler anscheinend nichts dagegen, dass da auch NSCs etwas zur Lösung beitragen - allmächtig sind die ja allesamt genauso wenig. Je nachdem wo und bei wem... oder wer da wie nachfragt...

    I ♡ Yakuban.

  • Eigentlich hatte ich da noch nie eine große Schwierigkeit. Die meisten Spieler waren voll auf zufrieden, wenn die Welt in sich schlüssig funktioniert und damit die Stadtwache, Ordnungsmächte, Geweihte, Magierakademien, sonstiges eben nicht aus lauter Vollidioten besteht, sondern nach besten Gewissen und Fähigkeiten helfen.

    Meine Erfahrung dahingehend beschränkt sich auch auf Forenrollenspiel und die Aussagen in diversen Threads. Du inkludierst es ja bereits selbst, wenn die Welt schlüssig funktioniert und die Leute kompetent und nachvollziehbar handeln, dann läuft es. Nur gehen ja einige Plots davon aus, dass die NSC genau das nicht tun. Und einige Aussagen von Autoren und Redakteuren gehen genau in die gleiche Richtung, dass man in einem solchen Umfeld gar keinen Platz für "Helden" hat. Das stelle ich aber in Frage. Ich glaube kompetente NSC nehmen den SC keine "Arbeit weg" sondern sind durch die Bank weg eine Bereicherung für das Spiel. Den Plot sollte man eben um diese NSC herum kreieren, nicht an ihnen vorbei.

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  • Persönlich stört es mich, wenn NSC zu unfähig daher kommen. Wenn die Stadtwache ganz einfachen und auf der Hand liegenden Hinweisen nicht folgt, wenn die Bewohner eines Orts rein gar nichts über ihren Ort wissen, wenn der Heerführer eine ebenso offensichtliche dumme Entscheidung trifft, oder Phileasson lieber mit Ohm Folker wettpinkeln macht (oder gewisse Götter und Heilige Dinge geschehen lassen, die ausgesprochen kontraproduktiv sind bezüglich des eigentlich damit anvisierten Zieles).

    Im Rahmen ihrer Möglichkeiten und Funktionen sollten NSC halt ihre Kompetenzen und Beiträge haben.

    Zugegeben mag ich es als Spielerin nicht, wenn die NSC alles regeln und die schicksten Szenen abkriegen. Da muss man halt, gerade in so Fällen wie Phileasson (als Vorgesetzter), die das rechte Maß finden, zwischen Kompetenz und nicht das Wasser abgraben.

  • Mit der Phrase 'Plot lo vult' verbinde ich persönlich nicht primär NSCs mit geringer bis unpassender Hilfsbereitschaft, sondern ein unerbittliches Railroading mit allem, was dazu gehört: Naturgewalten, die zufällig alle Wege außer jenem, welcher im Abenteuer beschrieben wird, zerstören; sehr sture Gesprächspartner, die sich auf gar keinen Fall von ihrer Handlungsweise abbringen lassen etc. pp.

    Mit der angesprochenen Thematik hatte ich tatsächlich weder als Meister noch als Spieler selten Probleme - klar hat die Stadtwache nicht immer sofort auf alle Probleme reagiert, aber solange es niemandem am Spieltisch auffällt oder sich jemand darüber zu mokieren ansetzt, fällt es spielspaßtechnisch nicht ins Gewicht.

    Du meinst es gibt bei den Achaz keinen Sexismus oder Diskriminierung? Kein Ablenkung durch Unterhaltungsmedien? Keine Gewalt aufgrund von übermäßigen Alkoholkonsum oder gar Fortpflanzungstrieb? Aber dafür ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das über leibliche Verwandte hinausgeht?? Ja, klingt schon schrecklich. Da sind Säugetierschweinereien sicher besser. -hexe
    #hexenfanclub :thumbsup:

    Achaz tragen keine schönen Schuhe. Sie sind schöne Schuhe. -Sanyadriell