Romanreihe Phileasson-Saga (früher Cover und Erscheinungsdaten zu den ersten beiden Phileasson-Romanen)

  • DSA-Spieler wissen es besser und der 'generische' Fantasyleser (für die die Romanreihe vorrangig geschrieben sein dürfte, da Aventurien mir doch teilweise sehr stark verändert vorkommt) schaut nicht ins Scriptorium oder DSA-Foren.

  • Die neue Generation DSA-Spieler bekommt Pardona in der Drachenchronik präsentiert, als jemanden der keinen Plan hat, in der G7 als eine Frau, die nur Gezeichnete bespringen will und generell mit Wertekasten und in den Romanen als eine Figur, die im besten Fall als Witz daherkommt... Ich glaube nicht, dass sie es besser wissen...

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  • Die neue Generation DSA-Spieler bekommt Pardona in der Drachenchronik präsentiert, als jemanden der keinen Plan hat, in der G7 als eine Frau, die nur Gezeichnete bespringen will und generell mit Wertekasten und in den Romanen als eine Figur, die im besten Fall als Witz daherkommt... Ich glaube nicht, dass sie es besser wissen...

    Kann man die 7G-Kampagne tatsächlich als Beispiel für etwas, das die "neue DSA-Generation" liest heran ziehen? Abseits der Phileasson-Kampagne kenne ich Pardona tatsächlich nur aus der 7G, und da verhält sie sich nicht anders als im aktuellen Roman...
    Vermutlich ist die Romangestalt gar nicht so weit von der original-offiziellen, sexsüchtig-unglaubwürdigen Pardona entfernt. Nur wurde sie von den alten DSA-Hasen so weit abgeändert, dass sich niemand mehr an die konkreten Fakten erinnern möchte sondern nur noch weiß, dass sie in der Gruppe "schon immer" eine intelligente Antagonistin war, deren Pläne die Äonen überdauern, deren Magie durch gewöhnliche Regeln nicht dargestellt werden sollte und die bestimmt nicht aus Langeweile an den knien eines Gefangenen herum sägt oder mit einem ungewaschenen Thorwaler Hetmann ins Bettchen springt.

    Ich nehme mich da selbst nicht aus, in unserer Gruppe wurde Pardona auch stets etwas mystischer dargestellt. Aber wenn ich so darüber nachdenke, dann ist sie in offiziellen Publikationen verdächtig oft nackt.

  • Wenn ich wiederum Pardona-Threads in Foren lese, habe ich schon denn Eindruck, dass in der Spielerschaft so mancher doch unzufrieden ist mit ihren Werten und Darstellungsweisen (wenn auch gilt, dass sich in den Foren nur relativ wenige DSA-Spieler herum treiben, aber es ist anzunehmen, dass daher unter den anderen auch ein Anteil solcher Spieler ist).

    In unserer 7G hat sie sich zu so etwas übrigens nicht her gegeben (auch wenn das keine offizielle Setzung ist), in der Phileasson-Saga (den AB, auch wenn ich die ganz neue Auflage noch nicht kenne) macht sie das auch nicht und in Simyala auch nicht. So standhaft wird sie also auch in AB so nicht verkauft (schon gar nicht so wiederholt/anhaltend).

  • Ich nehme mich da selbst nicht aus, in unserer Gruppe wurde Pardona auch stets etwas mystischer dargestellt. Aber wenn ich so darüber nachdenke, dann ist sie in offiziellen Publikationen verdächtig oft nackt.

    Sobald sie in Abenteuer gezogen wurde, war es immer seltsam. Wobei ihr Auftritt in der G7 eigentlich noch nicht verkehrt war. Dort hat sie in der Tat die Begehrensauslöserin gespielt, die nur mit purer Präsenz und einem Hauch Magie schon Unheil stiften kann. Selbst die "verbrachte Nacht" war letztlich dann nur ein Blutopfer des entsprechenden Gezeichneten, bei dem sie ihn seiner Kraft und evtl. des Auges beraubte. In der Originalfassung wird auch noch anders von ihr gesprochen. Da klingt sie mehr nach einer Begehrensauslöserin als nach einem billigen Flittchen (z.B. gibt es diesen Satz "Gib mir einen Kuss, das hält warm" nicht) und auch im Text zu ihrer Darstellung wird gesagt, dass sie nach 1000 Jahren Niederhöllen für menschliche Schönheit ohnehin keinen Blick mehr hat, sondern hier ihr Spiel mit absoluter Boshaftigkeit treibt. Auf diese schönen Hinweise verzichtet man in der Neuauflage dann wieder.

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  • Da Crowdfunding gerade seine Runde antritt: Zur Phileasson-Saga gibt es auch ein Crowdfunding: https://www.gameontabletop.com/crowdfunding-73.html

    Mich persönlich reizt es nicht, da ich die ersten beiden Bände habe (die ersten drei, um genau zu sein), und mir überlege, ob ich den vierten nicht erst einmal abwarte, wie die Meinungen dazu ausfallen. "Die Wölfin" fand ich doch ziemlich schwach.

    Ledereinband und Co sehen zwar schick aus, aber grundsätzlich habe ich Bücher zum Lesen und diese habe ich halt schon.

  • Es richtet sich definitiv nicht an mich. Ich meine, 1000 € sind zusammen bei 6 Leuten und das für zwei Bücher, die literarisch nun wirklich keine Meisterwerke sind aber jetzt hübsch herausgeputzt werden sollen. Ich kann nicht nachvollziehen, was diese "Baker" bewegt, aber offenbar hat Ulisses das Glück eine echt monetär gut aufgestellte Kundschaft zu haben, die bereit ist für seltsame Dinge eine Menge Geld dazulassen.

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  • Naja, das diese Nummer teuer werden würde, war direkt klar als "der Plötz" das auf der Keynote angekündigt hat. Wenn man sich dann die Auflage anguckt und einbezieht, das diese auch noch aufgrund der unterschiedlichen Einbände in 2 Chargen gesplittet wird.... Kleinauflagen mit richtigen Einbänden (Leinen/Leder) sind auch heute noch ziemlich teurer. Getriggert hat es mich anfänglich durchaus... aber mir ist der Preis letztlich doch zu hoch, zumal es dabei noch Risiken gibt. Es ist keineswegs sicher, das die geplanten 12 Bände überhaupt erscheinen, lt. Corvus sind bisher nur 6 save. Der Rest muss mit Heyne noch verhandelt werden. D. h. wenn man Pech hat, bekommt man nur 3 dieser Bände, und selbst das ist nicht sicher, weil das jetzige Crowdfunding nur für das 1. Buch (Band 1 + 2) gilt. Zudem hat Ulisses sich bisher nicht geäußert, wie man sicher stellen will, wie Käufer des 1. Bandes dann auch sicher die Chance bekommen sollen, den 2. und 3. sicher zu bekommen. Im günstigsten Fall hat man später für 540 € die 6 Doppelbände, im schlimmsten Fall ein gut aussehendes Buch und den Rest als Heyne-Taschenbücher.

    Die Idee hier gefällt mir durchaus, ist aber viel zu unsicher was das Ergebnis angeht. Mit persönlich wäre die Nummer auch zu teuer. Dagegen war die Retro-Box selbst mit allen Zusatzprodukten ein Schnäppchen im überschaubaren Rahmen ^^

  • Ich habe mich bis jetzt zwar so gut unterhalten gefühlt, dass ich das vierte Buch bereits vor ein paar Monaten vorbestellt habe (auch wenn ich zustimme, dass der dritte Band schwächer ausgefallen ist), aber das Crowdfunding reizt mich null. Rufio bringt die Gründe dazu sehr gut auf den Punkt.

    Andererseits würde ich bei einem Crowdfunding das am Ende der Serie stattfindet und alle 12 Bücher als sechs auf ein mal auflegen möchte auch nicht mit machen. Dann hat man ja wahrscheinlich schon 12 Schinken im Regal stehen...

  • Ich bin fasziniert wie viel Geld DSA-Spieler ausgeben für eine Handvoll Bücher. Hier wittere ich eine Menge Geld. Vielleicht sollte ich mir auch ein Geschäftsmodell dazu überlegen. Tanzabende kann ich nicht anbieten, aber Rollen einsprechen bestimmt und auch mal einen DSA-Spielabend.^^

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  • Zwar könnte mich so eine Prachtausgabe bei der richtigen Publikation, wie dem Liber z, B., durchaus reizen, schließlich habe ich es unter anderem meiner Faszination für Bücher und ihren Erscheinungsformen zu Verdanken, dass ich Bibliothekarin geworden bin. Aber die Phileasson-Romane sind dabei wirklich die falschen Kandidaten. Sie konnten mich nach einem Blick im Buchhandel und den verschiedenen Rückmeldungen in den Foren noch nicht mal überzeugen, mich in der Normalvariante nach Hause zu begleiten. Und auch bei einem Buch und einer Prachtausgabe, die mir den Mund wässrig machen würden, wäre es immer noch eine starke Abwägungssache. Aber dadurch kann ich durchaus die Leute verstehen, die beim Crowdfunding mitmachen. Jeder hat nunmal andere Dinge, die ihn in Versuchung führen und dafür andere Leute komplett kalt lassen.

  • Ich habe vorhin Band 4, "Silberflamme" beendet.

    Das Folgende enthält eine Menge Spoiler zu dem Buch und damit zur Phileasson-Saga.


    Unterm Strich hat mir das Buch deutlich besser als sein Vorgänger (mein bisheriger Tiefpunkt) gefallen. Mit ca. 670 Seiten kommt er sehr dick daher und gelangweilt habe ich mich nicht. Das Cover stimmt sehr stark überein mit Beschreibungen im Roman (auch wenn da kein Wulfen auf dem Altar hockt) überein.

    Es gibt wie gehabt einen Prolog, der aber mit 60 Seiten etwas kürzer ausfällt.

    Der Prolog erzählt die Vorgeschichte von Lailath und Natiangel und wie es dazu kommt, dass er Geist in Vallusa ist und sie Nachtalp in Ysilia.

    Mich tatsächlich hätte mehr interessiert, wie, unter welchen Umständen und warum Erm Sen an Selflanatil kam. Es entstand der Eindruck, dass er es vielleicht nach einem Duell als Siegespreis genommen haben könnte, aber das ist auch nur eine Vermutung, das wird nirgendwo aufgeklärt. Die Elfen jagen ihn, aber machen keinerlei Versuche, mal mit ihm drüber zu sprechen.

    Und als er die Gelegenheit nutzt, nachzufragen, bekommt er keine Antwort, weil er als ruchloser Dieb keiner Antwort würdig ist (weil dann der Plot zu Ende wäre auf S. 60, aber bisschen gewollt fand ich es schon).

    Sehr gut gefallen hat mir die Einführung von Eilif. In unserer 7G ist sie als Nebenfigur in den 1:1 meiner Ritter einige Male aufgetreten und da hat sie mir sehr gut gefallen und ihre Darstellung im Roman geht ziemlich konform mit der Art, wie ich sie im Spiel erlebt habe: burschikos, den Mund voll nehmend, und wo sie hinlangt, wächst kein Gras mehr, dabei sehr stolz auf ihre Stärke.

    Die Szene im Buch traf sie ziemlich gut, finde ich, und war auch dabei recht lustig, wie sie mit Bravour über ihre eigenen Aufschneiderei gestolpert ist.

    Es wurde sich bemüht, den mittlerweile sehr vielen Protagonisten gerecht zu werden, die in beiden Mannschaften dabei sind. Mal wurde ein Kapitel aus jener Sicht beschrieben, das nächste dann aus der einer anderen Figur.

    Aber weil es so viele Personen sind, hat sich da auch das Problem aufgetan, all den vielen Figuren, ihren Motivationen und Beziehungen untereinander in dieser Hinsicht Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Immer, wenn bei einer Beziehung sich eine neue Station auftat, war da die nächsten IT-Tage Ruhe und der Fokus lag woanders. Das fand ich schade, weil man aus der neuen Situation nur Konsequenzen am Rande mit erfuhr, oder erst viel später das kurz zusammengefasst wurde. Das fiel mir bei Tylstyr und Zidaine und Nirka und Sven besonders auf.

    Mir der Darstellung von Pardona komme ich weiterhin nicht klar. Beorn erotische Avancen machend (aber immerhin das nicht umsetzend), nun sogar offenbar irgendwie wirklich an ihm Gefallen findend, die Shakagra ursprünglich ihre Leibesfrucht, und dafür, wie ich sie mir vorstelle, viel zu gut in ihre Rolle als Travia-Geweihte findend, die auch mal scherzhaft mit Menschen plaudert ... Die Darstellung Pardonas in den Romanen trifft überhaupt nicht, wie ich mir eine Gestalt wie sie vorstelle.

    Manche Szenen waren für meinen Geschmack etwas zu ausufernd beschrieben (etwa als 1,5 Seiten besprochen wurde, wer nun in einen Tempel mitgeht), andere Dinge wurden übersprungen und zeitlich weiter vorne eingesetzt, was mich dann überrascht hatte, leider waren das öfter die Stellen, an denen ich mir mehr Ausführlichkeit gewünscht hätte (etwa als einige von Phileassons Mannschaft von Sven und seinen Leuten erwischt wurden, Nirka sich befreien konnte, und dann plötzlich Tylstyr gefangen angebracht wurde und dann ganz fix die Situation aufgelöst wurde, oder als Pardona aus dem Himmelsturm zurückkehrt (weil sie ja den Wulfen so toll fand und erst mal zu Hause sicher bunkern musste weil, sie ganz neidisch war, dass es solche Wesen gibt und sie das in all der Zeit nicht geschafft hatte) und auf einmal auf Apeps Rücken saß - so etwas hätte ich gerne ausführlich gelesen).

    Die Darstellung von Geweihten ist für mich auch weiterhin nicht ganz konform. Gerade Praioslob als Geweihter des Praios wird ständig behandelt wie ein Penner, wird als "Praiot" und anderes abfällig angesprochen, die Schüler der Fechtschule (ohne anwesenden Lehrer) fordern einen Nivesen heraus (und so ganz klar warum, ist es mir nicht) und seine Bemühungen für eine friedliche Einigung tun sie ab und behandeln ihn irgendwo zwischen ignorieren und verspotten, aus dem Tempel der Rahja wird her heraus komplimentiert (Geweihte sind doch Seelsorger - warum setzt ihn eine Geweihte vor die Tür, weil er im Tempel der Rahja traurig ist, statt mal nachzugehen, warum er das ist und wieder Freude in sein Herz zurückzubringen, wie ich das von einem Seelsorger erwarten würde).

    Bei Tjorne ist mir weiterhin nicht klar, warum er wegen seinem Brass auf Zidaine Beorn für den besseren Kapitän hält, und stracks zu ihm marschiert, statt nach Hause zu reisen, bei Beorn nicht glücklich ist, und trotzdem bei ihm bleibt, weil er diesmal den Treueschwur halten möchte.

    Bei Zidaine glaube ich, dass deren Anschluss an Beorn wieder Doppelagententätigkeit verbergen soll. Mir ist zwar nicht klar, warum Beorn sie so ganz spontan zu sich ruft, statt sie bei Phileasson zu lassen, aber sie geht da sofort und ohne zu Zögern hin, und keiner in Phileassons Mannschaft schaut verwundert, sagt was Böses, und Tylstyr schon gar nicht.

    Ich könnte mir vorstellen, dass sie nun bei Beorn für Phileasson spioniert.

    Überhaupt, Zidaine. Nachdem in der "Wölfin" mit allen Zaunpfählen gewunken wurde und alle Figuren das ignoriert haben, fällt nun bei Praioslob der Groschen angesichts ihres Namens.

    Was macht also ein Praiot, der gerade einen Paktierer des entgegengesetzten Erzdämons in seiner unmittelbaren Umgebung entdeckt? Er geht mit ihr abseits, um unter vier Augen mit ihr zu sprechen, sie könne sich versuchen zu retten, müsse das aber selber schaffen, die Praios-Kirche könne zwar helfen, aber das würde sie nicht überleben.

    Das ist alles. Danach wird da nicht wieder drauf eingegangen, Praioslob erzählt es weder Shaya noch Phileasson oder Tylstyr und irgendwelche Maßnahmen ergreift er auch nicht, wie weit ihr Pakt fortgeschritten ist, weshalb sie ihn eingegangen ist, sie dazu zu bringen, ihn lösen zu wollen oder sonst was.

    Den Verlauf in dem Dorf Gerlara fand ich ebenfalls schwer nachvollziehbar. Beorn kommt mit einer Travia-Geweihten, die unterhält sich gut mit den Leuten, Galayne bespaßt die Kinder mit Märchenerzählungen, und die Dörfler wollen sie umbringen, weil sie Geschichten kennen, dass Thorwaler Plünderer sind.

    Dann kommt Phileasson, nachdem Beorn da gewütet hat, und sagt, seine Leute und er wollten nichts tun und sie seien Feinde der anderen Thorwaler - und das reicht dann zwar nicht, keine Freunde zu sein, aber doch immerhin das zu erhalten was benötigt wird, ohne dass es zu Problemen führt.

    Ebenfalls wird nicht geklärt, wie genau die Wulfen entstanden sind, außer dass wie wohl auf zumindest menschlicher Seite von einer Hexe abstammen, aber insgesamt hätte ich da gerne mehr erfahren, als ein paar Andeutungen und Informationsfetzen, die verteilt sind.

    Fußnote am Rande: Mut ist doch eine geistige Eigenschaft ... warum ist Selime so mutig, seit sie Eichwards Herz hat nach Pardonas Dr. Frankenstein-OP?

  • MU/Herz: das könnte eine symphathetische Verbindung sein, ähnlich wie unser Orkschamane beim Verspeisen eines Einhornherzens 2 pASP bekam.

    Spoiler anzeigen
    Firuns Flüstern

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Ich muss gestehen, dass für mich vollkommen unverständlich ist, wieso diese Romane so gute Bewertungen bekommen. Sie bedienen einfach so gut wie nie auch nur im Ansatz meinen Anspruch an die Figuren. Aber zugegeben, nachdem was ich über Pardona gelesen habe, ist das Buch für mich ohnehin verbrannt. Über die ersten zwei Teile konnte ich einfach nicht mehr hinaus, da hat mich die Profanität wirklich angewidert, mit der viele Themen behandelt werden und auch wie viele NSC dargestellt werden.

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  • Ich hatte nach Band 3 für mich erst einmal eine Kaufpause festgelegt, weil ich erst abwarten wollte, wie der vierte Band bewertet wird, nämlich ob es nach der "Wölfin" wieder besser wird. Die Bewertungen waren gut, bzw. besser als die nach Band 3, der allgemein nicht gut eingeschätzt wurde. Bei den besseren Bewertungen reichte es, ihn mir zu Weihnachten zu wünschen.

    Ob ich mir alle 12 zulege, bzw. neu zulege, weiß ich immer noch nicht. das ist bei 12 Bänden schon einiges an Geld dafür, dass ich doch meine ständigen Kritikpunkte an der Hintergrundumsetzung habe. Vor allem ist Pardona in den Romanen so etwas wie ein Stein in meinem Schuh, der nie schwindet, zusammen mit vor allem dem Umgang mit Geweihten.

    Das Übermaß an ganz besonderen Exoten in den Mannschaften (Pardona, Galayne, Vascal, Zidaine), die alle unter ihren Möglichkeiten laufen und deren Motivationen teilweise gar nicht angegeben werden, geht dagegen schon fast unter.

    MU/Herz: das könnte eine symphathetische Verbindung sein, ähnlich wie unser Orkschamane beim Verspeisen eines Einhornherzens 2 pASP bekam.

    Ich habe wohl nicht deutlich genug gemacht, dass es eine rhetorische Frage von mir war.

    Es ist eindeutig genug, dass die Romane für eine breite und damit nicht-DSA-Leserschaft geschrieben werden (auch wenn da ein anderer, konformer, Umgang mit Geweihten, der Stellungen und Möglichkeiten, und im Weiteren das auch bei Magiern, trotzdem möglich gewesen wäre), und das Herz steht nun mal für Tapferkeit (weshalb ja auch einige Barbaren sich das einverleiben, in der Hoffnung, so etwas Tapferkeit vom besiegten Gegner einzuverleiben).

    Dass das nur tatsächlich funktioniert, finde ich halt schon etwas eigenwillig, auch ganz ohne dass Mut eine geistige Eigenschaft ist und nicht im Herz sitzt.

  • Vielleicht muss man dabei auch bedenken, dass die beiden Autoren sich vermutlich nicht sonderlich in DSA auskennen und auch keine Freiheiten haben die Setzungen von damals irgendwie zu erweitern. Mir erscheint die gesamte Geschichte immer sehr generische Fantasy zu sein und wüsste ich nicht wer Pardona ist, dann wäre sie eben die typische, etwas nuttige böse Zauberin, die ihren Kram abzieht.

    Vielleicht ist es bewusst wenig aventurisch gehalten, weil man den Kontext nicht kennt oder ein größeres Publikum haben will. Letztlich scheint es ja zu klappen, was mich ehrlich gesagt am meisten stört. Die Vorstellung, dass es Runden gibt, die diese Pardona cool finden... urghs... nun ja, jedem sein Rollenspiel, aber da ist mir einiges zu plump und dann nicht einmal sonderlich schön geschrieben.

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  • Vielleicht muss man dabei auch bedenken, dass die beiden Autoren sich vermutlich nicht sonderlich in DSA auskennen

    Hmmm, eine gewagte Vermutung... :/ Immerhin hat Herr Hennen Aventurien in einigen Bereichen höchst aktiv mitgestaltet und schreibt in einem der Vorworte von Magische Zeiten: "In 20 Jahren habe ich als Autor, Spieler und Leser den Kontinent Aventurien von Al'Anfa im tiefen Süden bis zum Himmelsturm im äußersten Norden durchmessen. Manch erdachter Ort ist mir vertrauter als die Sehenswürdigkeiten dieser Erde [...]" (S. 14). Sein Wiki-Eintrag spricht auch eher für das Gegenteil. Herr Robker ist ebenfalls nicht ganz unbeleckt, heißt es doch in seinem Wiki-Eintrag: "In seiner Schulzeit war er begeisterter Rollenspieler – sechs Abende pro Woche waren fest verplant, oft mit Abenteuern im Land des Schwarzen Auges." Das heißt ja nun nicht, dass man die Phileasson-Romanreihe als gelungen bewerten muss. Vielleicht haben die zwei Autoren einfach nur eine andere Sichtweise auf Aventurien. Ob Pardona jetzt eher dem entspricht, was sich Jahrzehnte lang etliche RollenspielerInnen am Spieltisch unter ihr vorgestellt haben oder dem, was sich ihr Erfinder dabei gedacht und jetzt detaillierter ausgeführt hat... Letzteres würde mich nicht wundern ;)

    und auch keine Freiheiten haben die Setzungen von damals irgendwie zu erweitern.

    Tun sie doch hiermit, aber offenkundig nicht in Jedermanns Sinne :D

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

    Einmal editiert, zuletzt von Zwerg Nase (9. Januar 2018 um 18:44)

  • Das heißt vor allem nicht, dass sie eine Ahnung vom aktuellen Aventurien bzw. der Gestaltung seitdem haben. Magische Zeiten ist, obwohl ich zwei Geschichten darin wirklich sehr gelungen finde und für zeitlos halte, ein ganz schön alter Schinken. Seitdem ist über ein Jahrzehnt Entwicklung durchs Rollenspiel gegangen.

    Es kann natürlich sein, dass die Personen Pardona genau so sehen und auch die Welt des schwarzen Auges genau so befinden. Ich gehe sogar davon aus, dass sie es tun, was ich natürlich für diese beiden Personen arg bedauerlich finde, aber noch viel grausamer ist wohl, dass jetzt auch die meisten anderen Rollenspieler Pardona auf dem Niveau eines billigen Flittchens mit zu wenig Würde veranschaulicht bekommen, während die gute Frau eigentlich eine Erfahrung und einen Lebenslauf hat, der viel mehr darstellen könnte.

    Was ich mit "Setzungen erweitern" meinte ist, dass sie vielleicht keine Freigabe haben die Wulfen mit irgendeinem Hintergrund zu versehen. Das sie dies bei den Protagonisten und Antagonisten dürfen, ist wohl klar. Auch hier eine große, verschenkte Chance. Die beiden Kapitäne schaffen es einfach nicht zu dem aufzuleben, was ich an Persönlichkeit und Integrität in sie gelegt habe und auch gerne wiedergefunden hätte. Bedauerlich ist eben auch wie profan vieles gezeichnet ist, aber da sollte einen nach der Historia wahrlich nichts mehr schockieren, was von der "alten Garde" produziert wird.

    Und vermutlich, so reflektiert muss ich wohl sein, bin ich auch einfach nicht Zielgruppe des Franchise von DSA geblieben. Ich trauere immer den verpassten Gelegenheiten nach und hoffe eigentlich sehr auf eine Besserung, aber bisher ist nichts in Sicht. Zuletzt haben die Abenteuerreihen eben auch nichts neues mehr gebracht. Vielleicht bin ich also rollenspielerisches mittelaltes Eisen und passe weder in die Leichtlebigkeit der aktuellen Umsetzung noch in das schummrig-anzügliche und etwas flachwitzige Augenzwinkern der alten Garde. *schulterzuck*

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  • Es kann natürlich sein, dass die Personen Pardona genau so sehen und auch die Welt des schwarzen Auges genau so befinden.

    Ich denke weiterhin, dass gewisse Vorgaben bestehen, wie etwa für den großen Markt zu schreiben und auch Pardona (hoffentlich) deshalb so weg kommt. Zumindest wird sie in früheren Editionen der Saga nicht als männermordende Dr. Frankenstein-"Schlampe" dargestellt (und dafür noch in der 3er Edition als den Höhepunkt ihrer Macht bereits hinter sich gelassen habend).

    Tun sie doch hiermit, aber offenkundig nicht in Jedermanns Sinne

    Mein Eindruck ist, dass Möglichkeiten durch Karmaeinsatz (besonders Gildenmagier) und Astralenergie, kräftig nicht erweitert, sondern eingeschränkt worden.

  • Mal eine andere Perspektive: Warum Energie verschwenden, wenn man den tumben Thorwaler auch mit einem vielsagenden Augenaufschlag und etwas körperlicher Nähe um den Verstand bringen kann. Hat doch super geklappt und seinen Zweck erfüllt. Zumal der Aufenthalt außerhalb ihres Verstecks ja auch nicht ganz ungefährlich zu sein scheint, wie z. B. der Armreif (oder war es ein Ring?) der erst beschafft werden muss beweist oder diese ganze Maskerade als Travia-Geweihte. Da dann noch mit Magie um sich zu schmeißen ist sicherlich nicht hilfreich.

    Für ein Lebewesen, das mehrere tausend Jahre alt ist, hat Sex wahrscheinlich einen ganz anderen Stellenwert. Hat diese körperliche Befriedigung überhaupt noch einen Wert für ein so altes Geschöpf? Das ist eben ein Mittel zum Zweck, ein Werkzeug, um die zu unterwerfen, die sich von solchen Belanglosigkeiten noch faszinieren lassen.

    Ich habe Pardona noch nicht in einem Abenteuer erlebt, auch habe ich die Phileasson Sage noch nicht gespielt, von daher bin ich ohne große Erwartungen an die Reihe ran, sondern habe mich eher gefreut in einem Roman ausführlich Thorwaler begleiten zu können. Perfekt ist die Reihe sicher nicht, Pardona ist dabei für mich jedoch keines der Probleme.

    Und sind wir mal ganz ehrlich, wenn man sich den Wiki Aventurica Artikel zu Pardona aufruft ist das erste Bild das man erblickt eine nackte Pardona... besonders züchtig war sie wohl "früher" auch nicht. ;)