Boron-Geweihter - trauern und erinnern?

  • EDIT Schattenkatze: Dieses Thema wurde aus den Kleinigkeiten ausgegliedert.

    Wieder zum Thema Borongeweihter:

    Mein Borongeweihter gewinnt so langsam an Gestalt. Er ist der ältere Bruder des Schwertgesellen nach Marwan Sabib, ein freundlicher Borongeweihter des Etilia-Ordens der eher die Nacht liebt als den Tag. Name, nach der Weihe, Corvan al-Kara (der Wanderer) ibn Tamur (Sohn des Raben).
    Nun hab ich bloss die Frage wegen der Hintergrundgeschichte ob ein Borongeweihter, der seine Familie verloren hat, nicht doch noch trauern könnte, den Erinnerungen erliegen, sie nicht vergessen kann, und deswegen auf Pilgerreise geht (was beim Orden der Etilia ja eh immer der Fall ist). Er trägt noch Schmuck (von seiner Frau) und eine Puppe (seiner Tochter) mit sich rum. Sein kleines, dunkles Geheimnis das ihn eher menschlicher werden lassen soll. Ich tu mir so schwer mit den Boronischen "Vergiss alles". In Momenten wo die Erinnerungen hochkommen, wo z.B. er hilft einer Mutter die letzte Beichte abzunehmen oder mitansieht wie ein kleines Mädchen stirbt, könnte er danach in Erinnerungen schwelgen die er noch nicht hinter sich lassen kann.

    Wäre das zu weit hergeholt? Würde ein solcher Charakter, der ein Prinzip Borons nicht erreichen kann, kein Geweihter mehr sein können? Oder wäre das eine gute Idee dem Charakter menschliche Tiefe zu geben und dem Geweihten Mensch sein zu lassen?

    Per noctem ad lucem.
    Durch die Nacht zum Licht.
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    Pardona? Ist das nicht ein Kochrezept?

    Einmal editiert, zuletzt von Gillion Feuerglanz (17. November 2015 um 03:17)

  • Ich halte es grundsätzlich für eine gute Idee einen Boroni etwas Menschlichkeit mitzugeben, schließlich soll er als SC nicht nur schweigend und düster in der Ecke stehen. Unser Boroni war in seiner Jugend ein kleiner Mädchenschwarm bis er die Richtige getroffen hat, die ihn dann nicht wollte. Solche kleinen Details machen meiner Meinung nach einen SC-Boroni nicht so unnahbar, sondern geben ihn eine Seite mit der die anderen SCs (vor allem sein Bruder, der hat ja dann eine Nichte verloren) agieren können. So völlig OT finde ich das für das gemeinsame Rollenspiel sinnvoll.

    Ansonsten weiß ibn Tamur natürlich, dass es seiner Frau und Tochter gut geht dort wo sie sind und genauso weiß er, dass er dorthin kommt, wenn Boron der Meinung ist, dass es soweit ist und er gefälligst so lange warten muss. Er weiß auch, dass Vergessen ein wichtiger Aspekt ist, damit eine Seele zur Ruhe kommt. Trauern sollte er eigentlich nicht, nur weil die Familie schon einen Schritt im Leben weiter gegangen ist als er. Aber ich denke er darf trotzdem schlicht vermissen - wie man eben jemanden vermisst, der sonst um einen herum ist, aber eben gerade verreist.


    Edit: Weil es ausgelagert wurde noch ein kurzes Fazit: Trauern nein, weil es gibt keinen Grund, sie sind bei Boron, Alles ist gut. Erinnern und vermissen, ja natürlich, schließlich sind sie nicht mehr da, auch wenn es ihnen gut geht.

    I ♡ Yakuban.

    Einmal editiert, zuletzt von hexe (17. November 2015 um 10:23)

  • Aber ich denke er darf trotzdem schlicht vermissen - wie man eben jemanden vermisst, der sonst um einen herum ist, aber eben gerade verreist.

    Hätte ich genauso gesagt, finde ich sehr gut!

  • Trauer ist Qual, Schmerz, Trübsal, Kummer, Unglück, Verlust. Aber ibn Tamur hat seine Familie nicht verloren. Sie sind nur wo anderes und warten dort auf ihn. Aber er kann noch nicht zu ihnen. Deshalb muss er nicht um sie weinen, denn sie sind nur temporär getrennt. Er darf sie natürlich vermissen, weil sie nicht hier sind, aber er muss nicht traurig sein.

    I ♡ Yakuban.

  • Ich denk gerade reisende Boronis sind von einem gewissen Schlag, den Menschen zugewander mit mehr Verständniss für die menschlichen Bedürfnisse, reisende Boronis haben sich die Seelsorge zur Aufgabe gemacht. Die stummen brütenden Boronis verschanzen sich hinter den Klostermauern.
    Also denke ich, in dem konkreten Beispiel wird dein Boroni sich dem Thema Trauer ambivalent nähern, ja er wird das Beisammensein mit seinen Lieben vermissen und traurig sein und ja, es wird Momente geben da wird er vielleicht auch von seiner Trauer übermannt. Aber er wird auch voller Hoffnung und Gewissheit sein, dass seine Liebsten sicher und behütet in Borons Hallen Ruhen und dass er ihnen wieder begegnet und aus dieser Hoffnung und dieser Gewissheit schöpft er Kraft um seine Arbeit zu erledigen, nämlich Verstorbenen den letzten Segen spenden und ihnen den Weg in Borons Hallen zu weißen, den Hinterbliebenen Mut und Trost spenden und ihnen in ihrer Trauer helfen wieder Hoffnung für die Zukunft zu finden. Und gerade da kann der Boroni aus seiner eigenen Erfahrung einen viel effektiveren Zugang finden als mystische Tempelgeweihte.

  • Das war auch das Ziel und sollte seine Begabung für heilkunde Seele erklären. Ausserdem weiß er ja was passiert wenn man Boron die Schuld am Verlust gibt. Lucardus von Kemet war da schon sehr beispielhaft. Dennoch bin ich am Überlegen ihn wirklich noch mit der schlechten Eigenschaft Trauer zu spielen die er unterwegs erst ablegen kann.

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    Pardona? Ist das nicht ein Kochrezept?

  • ICh würde die Trauer vielleicht nicht unbedingt als festen Nachteil verwenden, aber als rollenspieltechnischer Aspekt gern immer mal wieder einfließen lassen, sei es Nachts bei einsamer Wache, oder bei der Trauerbegleitung.

  • Angenommen die Familie des Geweihten wurde ermordet von Plünderern. Wie ist es dort? Mord ist nicht der Ruf Borons. ibn Tamur wird sicher wissen das seine Familie auf ihn wartet, aber was ist mit den Mördern die vielleicht, um Meistern Spielraum zu geben, nicht gestellt wurden? Könnte er aus einem Drang heraus auf Gerechtigkeit/Rache sinnen? Weil sie sich angemaßt haben seine Familie zu früh zu Boron zu schicken, etwas wozu keiner unüberlegt in der Lage sein sollte?

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