[Eigenes Abenteuer, Tipps?] Zyklopeninseln, Hochzeit mit Grauen

  • Den Zwölfen zum Gruße, Efferd voran,

    ich schreibe derzeit an einem eigenen Abenteuer.
    Ganz grob: Zyklopäische Hochzeit, Braut wird von Minotaurus entführt!

    Das Grundgerüst steht weitgehend, aber ich suche noch nach Ideen, Tipps und Anregungen, damit der Plot nicht zu eindimensional bleibt und natürlich um Rückmeldung zu meinen Ansätzen zu bekommen.

    Zuerst jedoch eine "kurze" Zusammenfassung:
    - Die Helden werden aus individuellen Motivationen zu den Zyklopeninseln geführt.
    - Dort treffen sie auf einen Mann, der ihnen am ersten Abend Obdach auf ihrer Reise gewährt. Er wurde von seiner Heimatinsel Phenos verbannt aufgrund eines Mordes, beteuert jedoch seine Unschuld. Außerdem erzählt er, dass seine Tochter auf Phenos demnächst den Traviabund (=Hochzeit) schließen will. Er bittet die Helden darum, seiner Tochter zur Heirat einige Erbstücke der Familie (auf Wunsch ihrer verstorbenen Mutter) zu überreichen. Das traditionelle Hochzeitsband (mit dem das Brautpaar bei der Zeremonie zusammengebunden wird), sowie Geschenke (v.a. einen Zierdolch) und einen Brief mit seiner Reuebekundung.
    - Gesagt getan: Die Überfahrt führt über Rethis und Teremon nach Phenos in ein kleines Fischerdorf. Dort werden die Helden gastfreundlich aufgenommen und zu den Feierlichkeiten eingeladen. Die Vorbereitungen und (zugegebenermaßen sehr rustikalen) Bräuche sind in vollem Gange: die Travianacht (=Jungesellenabschied), das Stieropfer mit der Eingeweideschau durch den (aus Phrygaios angereisten) Traviageweihten, und mehr.
    - Bei der freudigen Zeremonie schlägt die Stimmung plötzlich um: Der Traviageweihte entpuppt sich als Brazoragh-Kultist, "verwandelt" in einem blutigen Ritual (Gäste trinken das u.U. mit Zurubans Tinktur "vergiftete" Stierblut vom Vortag --> alle sind geblendet und wehrlos; dem Trauzeugen wird die Kehle aufgeschnitten mit demselben Zeremonierdolch wie beim Stieropfer etc.) den Trauzeugen in einen blutrünstigen Minotaurus, der die Braut entführt und den Bräutigam schwer verletzt und flieht.
    - Die Helden müssen die Braut aus dem labyrinthartigen Feenwald befreien und das Dilemma lösen, da auch der Kultist verschwunden ist.
    - Das Labyrinth im phenoischen Feenwald birgt zahlreiche Rätsel, Hindernisse, (griechisch anmutende) Fabel-/Feenwesen wie Satyre, Dryaden und letztlich den wilden Minotaurus (den Trauzeugen), der die Braut gefangen hält.
    - Der Traviageweihte/Brazoragh-Kultist steckt übrigens mit dem verbannten Vater der Braut unter einer Decke, der ihm den Zeremoniedolch zugespielt hat. Der Vater stellt sich also ebenfalls als Bösewicht heraus. Beide müssen gefasst und die Hintergründe aufgedeckt werden.
    - Je nach Verlauf endet das Abenteuer mit der Hochzeit und Hochzeitsgeschenken als Happy End.

    Ein paar Fragen und Bitten:
    Das Abenteuer wirkt mir bisher etwas zu stringent, weshalb ich mich an das Forum wende.
    - Wie gefällt euch die Idee?
    - Mir fehlt noch eine driftige Motivation des (als Traviageweihten getarnten) Brazoragh-Kultisten und des verbannten Vaters. Ideen?
    - Wie findet ihr das Minotaurusritual? In Verbindung mit der Zeremonie wird es eher Richtung Chimäroform, habe zur Mintaurenerschaffung wenig gefunden. Obwohl es "heutzutage" eher ungewöhnlich ist, würde ich es gerne einbauen.
    - Auch der (kurze) Aufenthalt in Teremon und Rethis bieten Stoff für Nebenhandlungen o.ä.
    - Die Zyklopeninseln mit ihrer hellenistischen Atmosphäre bieten bestimmt Raum für weitere Abschweifungen. Nebenplots oder Ausschmückungen würden sicher passen. Ideen?
    - Gerne würde ich auch Requisiten wie Briefe oder ähnliches an die Spieler (am Spieltisch) einbauen.

    Ich würde freue mich über jede Art an Rückmeldung, Korrekturen, Tipps, weiteren Ideen Anregungen und alles, was mir helfen könnte.


    Vielen Dank bereits im Voraus!
    ... möge Tsa ihre schützende Hand über euch halten, damit euch nicht ähnliches passiert!

    Euer Sinbad

  • Also erstmal herzlich willkommen auf dem Orkenspalter, lieber Sinbad!

    Zu deinen Fragen:
    Die Idee finde ich ganz hübsch, auch der Einschlag in die griechische Mythologie hat viel Potenzial. Ich weiß nicht, wie deine Spielgruppe tickt, ggf. könnte man die Hochzeitsbräcuhe nocht etwas mehr ins Rampenlicht rücken (du sagtest ja selbst, dass es eher unmodern ist, was das Ganze - richtig ausgespielt - ungeheuer exotisch und interessant macht).
    Als Motivation: Kultist sollte/wollte eigentlich der Bräutigam sein, hatte auch schon vom Vater den Segen, die Tochter entscheidet sich allerdings für einen anderen, Vater und Kultist ziehen Schnute und wollen das Freudenfest vereiteln. Was sie nicht geplant haben: Die Tochter, die ja nun wieder single sein sollte, wird vom Minotauren gleich mitgenommen. Praktischerweise steht ja die Heldengruppe parat ^^
    Nebenplots auf den Inseln nicht allzu viele, wenn es ein kurzer Ausflug werden soll. Auf dem Schiff wäre ein anderer Ort, wo man welche einbauen könnte.
    Requisiten sind an sich immer eine gute Idee zur Visualisierung. Nur der Opferdolch könnte Probleme darstellen, wenn du nicht zufälligerweise einen auf dem Dachboden hast.

    Viel Glück beim Kreativen Schaffen!

    Du meinst es gibt bei den Achaz keinen Sexismus oder Diskriminierung? Kein Ablenkung durch Unterhaltungsmedien? Keine Gewalt aufgrund von übermäßigen Alkoholkonsum oder gar Fortpflanzungstrieb? Aber dafür ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das über leibliche Verwandte hinausgeht?? Ja, klingt schon schrecklich. Da sind Säugetierschweinereien sicher besser. -hexe
    #hexenfanclub :thumbsup:

    Achaz tragen keine schönen Schuhe. Sie sind schöne Schuhe. -Sanyadriell

  • Vielen Dank, Kr'Thon'Chh, für deine schnelle erste Antwort! Macht schonmal Mut für weiteres Schaffen!
    Meine Spielgruppe ist sehr pflegeleicht. Allerdings sollte nicht zuu selten gewürfelt werden. Also ein paar Talentproben oder Hindernisse/Aufgaben sollte ich noch einstreuen.

    Die Bräuche:
    Die Hochzeitsvorbereitungen und ländlich-exotischen Bräuche werde ich noch weiter hervorheben.
    Schließlich sollen die Helden ja in der Travianacht (Jungesellenabschied, geschlechtergetrennt) das Brautpaar und vor allem den Trauzeugen beim Feiern kennen lernen.
    Für weitere gute Ideen bin ich offen.

    Der Vater der Braut:
    Der Vater fädelt das ganze recht geschickt ein, sodass er vorerst von niemandem in dem Zusammenhang gezogen wird. Lediglich der (Zeremonie)Dolch deutet darauf hin, dass er etwas damit zu tun haben könnte.
    Mir fehlt noch etwas Hintergrundgeschichte, warum der Vater verbannt wurde. Ein Mord oder ähnliches?
    Mein "Wissen" bisher ist: Er wurde durch die Freigerichtsbarkeit des Einokraten von der Insel verbannt und ist nun in Sorabis auf Tenos niedergelassen, wo er den Helden am ersten Abend Obdach gewährt.

    Der Kultist:
    Den Kultisten als ursprünglichen Bräutigamskandidaten einzusetzen finde ich schwierig, da er sonst sofort unter Beobachtung stehen würde, oder? Ich will ihn bis zur Hochzeitszeremonie eher bedeckt und unauffällig und harmlos halten.
    Da es keinen Traviageweiten auf Phenos gibt, wird er aus Phrygaios herangeholt. Jedoch sollte für ihn noch mehr Motivation als eine einfache Bauernhochzeit dahinterstecken:
    Vielleicht war kommt der Kultist ursprünglich von Phenos und wurde nur auf Phrygaios "ausgebildet" und hat noch eine Rechnung aus Kindesjahren mit jemandem offen. Entweder mit dem Trauzeugen oder dem Bräutigam? Die Hochzeit wäre ein guter Anlass, um inkognito zurück auf die Insel zu kommen und sich zu rächen. Was ist das für eine Rechnung? War die Braut einst seine "Kindergartenliebe"?
    Außerdem muss das Motiv und die Handlung von längerer Hand geplant sein, wenn der Vater (ob freiwillig oder sogar nur gezwungenermaßen) verwickelt ist.
    Daran kaue ich momentan sehr und bräuchte etwas Hilfe.

    Weitere Entwicklung:
    Den gewitzten Zwiespalt wird auch der Umgang mit dem Minotauren darstellen: Bringen die Helden den "verwandelten" Trauzeugen um, gibt es eine Möglichkeit der Rückverwandlung, retten sie ihn, lassen sie ihn laufen?
    Wohin flüchtet der Kultist, was passiert mit dem?

    Gibt noch spannende Angelegenheiten, bei deren Ausarbeitung ich gerne für Unterstützung offen bin!

    Danke bereits!

  • Mir würde es als Spieler besser gefallen, wenn mal die Braut schwer verletzt zurück bleibt und der Bräutigam entführt wird. Solche eher klassischen Geschichten gibt es oft eine besondere Würze, wenn man ein bisschen die Geschlechter tauscht. ;)

    Eine Brazoragh-Kultistin? Die von der Braut angeheuert wurde, um den Bräutigam los zu werden?

    Oder der Bräutigam(die Braut) ist ein noch viel schlimmer Typ, weshalb der Vater seine Tochter(seinen Sohn) nicht dorthin verheiraten wollte? Er hatte schon versucht ihn/sie aus den Weg zu räumen, hat dabei leider den falschen erwischt und wurde verbannt. Deshalb sucht er sich jetzt professionelle Hilfe um seine Tochter/seine Sohn von den dunklen Machenschaften des Bräutigams/der Braut zu schützen.

    Wie verhinderst Du vorher, dass die SCs nicht herausfinden, dass mit dem Zierdolch irgendwas nicht stimmt? Manche Odemen ja alles, was man ihnen, in die Hand gibt. Oder haben eine hohe Menschenkenntnis um den Vater zu durchschauen. Andere sind schon oft genug irgendwo eingeladen worden, nur um dann festzustellen, dass irgendwas schief läuft... :)

    I ♡ Yakuban.

  • Danke Hexe für deine Ideen. Ich merke im Dialog sprudeln ja nur so die Ideen.

    Prinzipiell finde ich die Idee um einen Geschlechtertausch recht gut. Eine Traviageweihte ist noch unauffälliger als ein männlicher Kultist. Ebenso ist eine "Minotauress" mal was anderes.

    Allerdings gefiel mir die offene Rechnung aus Kindheitstagen auch recht gut.
    Z.B. ist die Kultistin/der Kultist ist eifersüchtig auf die Braut, enttäuschter Jugendschwarm des Bräutigams und wollte schon immer ein Kind von ihm o.ä.

    Den klassischen Jungfrauenraub durch Minotauren zur Paarung könnte man auch umkehren:
    Die Kultistin lässt die Trauzeuginnen-Minotauress den Bräutigam entführen, um von diesem durch Samenraub ihr erwartetes Kind zu bekommen. Oder sie hat mit dem Samen dunkle Hexerei vor. Hat Raum für weitere Spinnereien.
    Klingt jetzt etwas abstrus, aber ist mal was anderes.
    Wie könnte da der Vater verwickelt sein?

    Die Helden sind frisch gebacken, daher noch unbelastet und dazu abenteuerlustig und erwartungsvoll. Zudem versuche ich den Vater und den/die Traviageweihte möglichst unauffällig darzustellen, damit keiner Verdacht schöpft.
    Damit keiner Verdacht schöpft und für die Feststimmung würde ich das Brautpaar wirklich verliebt und ehrlich sein lassen. Also keinen der beiden als dunklen Widersacher entpuppen lassen. Das soll eine Liebeshochzeit sein. Ja?

    Es macht sehr Spaß, mit eich zu spinnen. Ihr habt gute Ideen. Vielleicht noch Tipps, was rundum geschehen kann?
    Auf der Reise können die Helden von einem Zyklopen mit Steinen beworfen werden, wenn sie zu nah an eine Insel (z.B. Baltrea) entlangsegeln... aus Neugier. Was könnte im Labyrinth noch warten? Und auf dem Weg dorthin? Rätsel, Satyre, Dryaden...

    Bitte um weitere Anregungen. Bisher läuft es Spitze!

    Gruß
    Sinbad

  • - Die Helden werden aus individuellen Motivationen zu den Zyklopeninseln geführt.

    Daraus folgt dann aber für das AB nichts? Das fände ich dann weniger gelungen. Besser finde ich es, wenn man die individ. Motivationen mit dem Plot verknüpft. Wie sehen die Motive denn aus?

    Ich finde die Hinführung zu der Ziel-Insel recht lang und bis dahin passiert ja recht wenig. Ich glaube es wäre eine Überlegung wert, das Inselhopping auf ein Minimum zu beschränken. Hängt allerdings auch mit der individ. Motivation derSCs zu sammen.

    Der Plot ist in seiner Struktur recht klassisch. Was dabei vielleicht ein wenig bedenklich ist, ist das Railroading durch das Ritual. Da müssen die SCs nur zuschauen (werden betäubt oder was auch immer). Wenn sie eingreifen funktioniert der Rest nicht mehr (der mir aber der Kern des ABs zu sein scheint).
    Vielleicht kann man das etwas anders machen und den SCs mehr Optionen bieten? Hängt auch davon ab, was für SCs da mitmischen.

    Hinzu kommt, dass dies wieder einmal ein AB ist, indem Paktierer und/oder Kultisten vorkommen. (btw., was davon ist es hier? Paktierer, Kultisten, Minderpakt?)
    Ich würde vorschlagen, das wenn möglich wegzulassen. Das witzige ist doch bei der griechischen Mythologie, dass die ohne Dämonen auskommt, denn da sind die Götter schon so launig und ambivalent, dass sie die Menschen in genug Schwierigkeiten bringen, es braucht da also kein so klares gut/böse. Das scheint mir also eine gute Gelegenheit, das aventurische Pantheon etwas grauer zu malen, so wie es auch in der umstrittenen Historica Aventurica durchklingt.

    Wie wäre es also mit so etwas wie z.B. einem Fluch eines der Götter? Z.B., ich spinne mal rum, könnte Travia die Familie verflucht haben, weil (der verbannte Vater? Großmutter?) häufigen Ehebruch begangen hat oder auf andere Weise missfallen hat. Eine archaische Rondra würde vllt aber besser passen aufgrund des ganzen Blutes. Und auch ein Minotaurus passt vllt. besser zu Rondra als zu Travia. Dann könnte das Dorf irgend wann mal eine schwere "Ehrschuld" auf sich geladen haben. Z.B. weil sie sich einem Kriegszug verweigert haben (ein Kollektiv von Feiglingen, heute würde man Pazifisten dazu sagen ;) )
    Wahrscheinlich wäre es also sinnvoller, das ganze Dorf verflucht zu haben und das "Verbrechen" schon einige Generationen in die Vergangenheit zu legen.
    Zur Besänftigung der zornigen Götter sind jetzt bei jeder Hochzeit im Dorf immer aufwendige Opfer notwendig, so wie du sie beschreibst. Wenn die nicht korrekt durchgeführt werden, droht eine den Dörflern unbekannte Strafe (-> die Verwandlung in einen Minotauren).
    Ein Plottwist könnte jetzt sein, die SCs dazu zu bringen, dass sie das Ritual selbst sabotieren (und dann an der Verwandlung Schuld sind), weil sie denken, es sei dämonisch. Dazu müsste man nur einige gut platzierte Gerüchte steuern: z.B. erfahren die SCs (über einen [Travia-]Geweihten auf Teremon oder besser noch auf dem Festland), dass es auf dieser Insel Blutopfer gibt, welche bedenklich und womöglich dämonisch sind. Wenn sie mit dieser Brille dann losreisen, sehen die archaischen Rituale der Dörfler tatsächlich bedenklich aus, aufgrund der Opferungen und dem ganzen Blut und einger anderer Elemente. Also verhindern die SCs das scheinbar dämonische Ritual und dadurch kommt Rondras Strafe.
    Dazu sollte man dann aber auf einen angereisten Travia-Geweihten verzichten, der die SCs darüber aufklären könnte, dass die Rituale nicht dämonisch sind. Was geht wäre aber ein angereister Akoluth, denke ich.
    Ebenso sollten die Dörfler wenig Ahnung von den Zwölfen haben. Und weil sie alle so friedlich sind, brauchen sie natürlich dann die Hilfe der SCs.
    Oder vllt. macht man es so, dass der Akoluth/Geweihte aufgrund eines Sturms (wieder Rondra) zu spät kommt und dann erst einen Tag nach dem gestörten Ritual die SCs aufklärt, dass sie einen schweren Fehler begangen haben ("was habt ihr nur angestellt? das Blut ist hier ganz normal, wir sind hier nicht im Mittelreich!")

    Also, was hälst du von dieser Alternative? Falls die SCs sich von selbst nicht in das Ritual einmischen wollen, könnte man es ja als Notlösung dann auch noch irgendwie anders scheitern lassen. z.b. weil der/die abwesende Geweihte nicht für eine korrekte Durchführung sorgen kann.

    Man würde damit den Kern des ABs (Labyrinth und so) erhalten und die SCs stärker in das Ritual einbeziehen. Die Geschichte mit dem Vater müsste man evtl. streichen. Evtl. ist der Verbannte dann aber auch ein Fanatiker, der verbannt wurde, weil er das Ritual schon mal stören wollte (aber ich hör mal auf, sonst wirds glaube ich zu verwirrend).

  • Willkommen auf dem Orki, Sindbad. :)

    Auch in Aventurien sind Minotauren ausschließlich männlich. Da kann man sich zwar auch drüber hinweg setzen, aber vielleicht verformt sich bei dem Ritual jedweder benutzte humanoide Körper zu einem (männlichen) Minotaurus.
    Findet diese Verwandlung direkt am Traviaabend statt vor den AUgebn der Helden? Es liest sich so, aberauch so, dass alle geblendets ind also visuelle gar nicht mitbekommen, was konkret vorgeht. Eventuell geht der Kultist auch mit seinem Opfer in einen anderen Raum, um ungestört zu sein (das verhindert auchm, das die Helden trotz Blendung völlig wehrlos sind und es könnte bei den Sielern der EIndruck erschaffen werden, wenn sih ihre Helden doch zusammenreißen, das sie vielleicht noch das Schlimmste verhindern können, dann liegen sie nicht betäubt und reglos in der Ecke, sondern können noch versuchen, etwas zu machen, sich zusammenzu reißen, Tür aufzubrechen, etc.).
    Das würde zu einiger Verwirrung, falls die Helden doch eine weibliche 'Minotauress' suchen und sie nicht wissen, dass sie Braut zu dem Standard-(männlichen) Minotaurus verändert wurde

  • Danke auch euch beiden, Scaw und Schattenkatze.
    Ich finde die Einwände gut! Deine Ideen brechen die Strigenz der bisherigen Idee auf. Auch die Travia-Akoluthin statt der Priesterin finde ich als Rolle passender. Und den von Scaw aufgeworfenen Vorschlag des zu beschwichtigenden Götterzorns kontra Brazoragh-Kultist könnte man diskutieren:

    Variante 1 - Die Brazoragh-Kultistin:
    Um Missverständnisse zu beseitigen:
    Die Verwandlung sollte an der Hochzeitszeremonie selber stattfinden, damit die fröhliche Stimmung in Grauen umschlägt und die Perplexität authentisch wirkt. Die Travianacht dient lediglich zum Feiern, Einleben und Näherkennenlernen des Trauzeugen (Minotaurus in spe).

    Hochzeitstag T-2: Ankunft der Helden
    Hochzeitstag T-1: Stieropfer (zur Besänftigung der Götter?), Eingeweideschau, abends Travianacht
    Hochzeitstag: Hochzeitszug, Hochzeitszeremonie: Brautpaar wird durch Hochzeitsband verbunden, Alle Anwesenden trinken das Stierblut des Opfertiers vom Vortag (evtl. vergiftet oder mit Zurubans Tinktur [--> vgl "Chimäroform"-Zauber], dieser senkt übrigens die MR), Brautpaar wird symbolisch mit Stierblut eingeschmiert (Männlichkeit, Fruchtbarkeit)...
    plötzlich Twist: Akoluth schlitzt Trauzeuge/in Kehle auf, verwandelt diese/n spektakulär (dafür suche ich noch weitere rituelle Ausschmückungen) in eine/n Minotaurus/Minotauress. Minotaur verletzt Braut und entführt Bräutigam (oder andersrum), Kultist blendet die Anwesenden (mit Zauber oder durch das getrunkene Blut) und flieht...

    Wie könnte man bei dieser Option das Handeln der Helden nicht zu sehr einschränken? Meine Gruppe hätte damit kein Problem.
    - Ich habe die Geschichte um die Jugendliebe und Eifersucht einer rachesehnenden Kultistin, die sich als Akoluthin ausgibt, auch sehr lieb gewonnen habe. Den Samenraub fand ich als weibliches Pendant zum klassischen Bild des "Jungfrauen vergewaltigenden Minotauren" äquivalent und treffend.
    - Ich finde die Idee des Geschlechtertauschs passend, weshalb ich fortfolgend vorerst nur Kultistin geschrieben habe.
    Schlussfolgerung daraus: Diese will natürlich den Bräutigam, nicht die Braut und zu dessen Entführung wäre mMn eine "Minotauress" passender, also müsste eher die Trauzeugin rituell verwandelt werden!
    - Der Vater brauch noch eine Verbindung zu der rachsüchtigen Kultistin.


    Variante 2 - Der Fluch:
    Einen anderen Ablauf würde es geben, wenn das Dorf verflucht ist:
    Kein Kultist oder Dämonisches; ein verspäteter Akoluth, der alles bewachen sollte; ein archaisches Zwölfgötterbild; ein blutiges Stieropfer zur Besänftigung; Verwandlung eines herumwütenden Minotaurus als Bestrafung...
    Der Fluch durch eine archaische Rondra wegen Feigheit oder andere Götter mit anderen Aspekten/Gründen.
    Allerdings sollte ein Gänsebund (Hochzeit) im Zeichen der Travia geschlossen werden, weshalb der Akoltuh traviagehörig sein sollte.

    - Aber wie spielt dann der Vater mit hinein?
    - Wie kommen die Helden auf das Dorf?
    - Gehen die Helden also erst ihren individuellen Motivationen nach, bevor sie auf die Spur nach Phenos stoßen?
    - Weitere Ideen für diese Variante?
    Diese Variante müsste definitiv noch ausreifen.


    Die 5 Helden und ihre Motivationen:
    - Der ambosszwergische Schmied ist auf der Walz und will die Meisterschmiede der Zyklopen sehen.
    - Der thorwalsche Entdecker aus Südaventurien will natürlich Ruinen und Kultstätten der antiken Inseln erforschen.
    - Die maraskanischen Akrobatenzwillinge wollen am Theater der Arena in Rethis anheuern.
    - Der letzte Spieler ist noch am basteln: Ein wandernder Akoluth kommt vielleicht über den Geronspfad nach Tenesh. Die Gottheit steht noch nicht fest. Jedenfalls will er Richtung waffenloser Kampf spezialisiert sein. Da der Spieler jedoch immer recht gutmütig spielt, sollte keine Diskrepanz zu den Ritualen entstehen.


    Wichtige Grundideen sollten nicht verloren gehen:
    - die Hochzeit
    - der Minotaurus (wobei mir der weibliche auch sehr gefällt, schließlich spielt jeder sein eigenes Aventurien ;) )
    - das Labyrinth im Feenwald
    und die griechisch-antike Atmosphäre der Zyklopeninseln.


    Ich liebe eure Kreativität und Engagement für meine Idee.

    Sinbad

  • Sehe ich das richtig, dass die Gruppenzusammenführung so funktioniert, dass alle gleichzeitig ankommen und dann beim Vater Unterkunft erhalten? Oder kennen die SCs sich schon vorher?

    [1.] Aber wie spielt dann der Vater mit hinein?
    [2.] Wie kommen die Helden auf das Dorf?
    [3.] Gehen die Helden also erst ihren individuellen Motivationen nach, bevor sie auf die Spur nach Phenos stoßen?
    [4.] Weitere Ideen für diese Variante?

    1. Den Vater bräuchte man dann nicht mehr unbedingt, zumindest nicht als "Vater" der Geschenke mitgibt, ich nenn ihn daher mal den "Verbannten", siehe nächster Punkt.

    2. Bisher gäbe es zwei Wege, die auch kombinierbar sind:
    -- ein Gelehrter/Geweihter o.ä. beauftragt die SCs (oder nur einzelne, z.B. den Akoluthen), Gerüchten nachzugehen, auf einigen der Zyklopeninseln würden dunkle Rituale abgehalten. Das kann jetzt direkt zur richtigen Insel führen, aber auch erst weitere Recherche auf der Hauptinsel notwendig machen.
    -- der/die "Verbannte" wurde von der Insel verbannt weil er/sie eine frühere Hochzeit stören wollte und damals schon fast eine Katastrophe (die Minotrauen-Verwandlung) ausgelöst hätte. Dieser SC ist tatsächlich derjenige, der die Gerüchte über die duklen Rituale verbreitet oder sogar erst in die Welt gesetzt hat. D.h. der Weg vom Geweihten kann dann auch direkt zum Verbannten führen.
    --- Der/die Verbannte könnte ein/e verprellte Liebschaft des aktuellen Brautpaars sein die/der jetzt auf Rache sinnt.
    --- Es könnte auch eine alte Familienfehde auf der Insel geben, die durch eine Hochzeit zwischen den Familien beigelegt werden soll.
    Der/die Verbannte könnte jetzt also jemand sein, der gegen diese Befriedung gearbeitet hat und deshalb vor einiger Zeit verbannt wurde. Vllt. ein unverbesserlicher Onkel/Tante oder so etwas, evtl. auch Vater/Mutter des aktuellen Brautpaars.
    Vllt. gab es damals auch schon einen Unfall, Braut oder Bräutigam sind zu Tode gekommen und die Hochzeit/Befriedung der Fehde konnte daher nicht stattfinden (deshalb: Verbannung des Unruhestifters). Jetzt ist also der 2. Anlauf dafür, nachdem nach einigen Jahren sich wieder zwei junge Menschen gefunden haben, die sich verliebt haben. Dies möchte der/die Verbannte aber wiederum verhindern, weil er die Vergangenheit für sich so umgedeutet hat, dass "alle anderen Schuld sind" und instrumentalisiert jetzt die SCs dafür.
    (die Fehde könnte auch auf den ursprünglichen Götterfluch zurückzuführen sein. Die Familie des Verbannten wäre dann z.B. diejenige, die von dem Fluch ausgenommen ist, da sie sich damals als Einzige an dem Kriegszug beteiligten). Dann könnte der Verbannte z.B. auch ein mit Ehren dekorierter Kriegsveteran sein, eine Tochter/Sohn oder Enkel/in o.ä. ist Braut/Bräutigam.

    3. Nach meiner Vorstellung eher nicht. Aber wie war das denn bisher gedacht nach Variante 1? Man könnte den Zwerg z.B. auch damit locken, dass es auf Phenos einen Zyklopen gibt.

    4. s.o.

    PS: Das Labyrinth wäre dann übrigens eine gute Götterprüfung für die Dörfler bzw. die SCs als deren "Champions": denn Labyrinth und Minotaurus sind eine rondragefällige Prüfung, mit der die Dörfler ihre Sünden gegen Rondra womöglich büßen können. Vllt. ist Rondra auch Sauer auf ihre Schwester Travia, weil damals, als der Fluch ausgesprochen wurde, sich die milde Travia eingemischt hat. Rondra wollte nämlich, dass ein Dörfler direkt verwandelt wird und die Dörfler dann im Labyrinth bestraft/geprüft werden (eine Art Bootcamp ;) ). Das hat Travia aber verhindert, indem sie durch einen Geweihten so ein Hochzeitsritual hat einführen lassen, das diese Verwandlung immer wieder aufschiebt/verhindert. Also Travia verhindert zwar menschliches Leid, aber zögert Rondras Prüfung damit auch immer weiter hinaus, bis nach zwei drei Generationen in Vergessenheit geraten ist, was überhaupt genau vorgefallen ist.

  • Langsam komme ich auch auf den Geschmack von Variante 2. So habe ich mir das mal grob gestrickt:

    Die Motivationen der Helden führen sie nach Rethis, der Hauptstadt und Tourismusort Nummer 1 der Zyklopeninseln! Als zentraler Anlaufpunkt gibt es dort für jeden sein Pläsierchen.

    Was haltet ihr davon:
    Den letzten Held werde ich wohl Richtung "wandernden Rondraakoluth mit Hauptaugenmerk auf waffenlosen Kampf" anstupsen. (Er wird also weniger eine Kampfmaschine und hat ein anderes [Faustkampf: harmloseres?] Götterbild als dieses archaische mit Blutritualen etc.). Dieser läuft natürlich in Rethis den Rondratempel an und schnappt dort irgendwelche Gerüchte über einen Fluch der Phenoer auf. (Vielleicht sogar als Auftrag? Meinungen dazu erwünscht!)

    Nachdem die Fährte über das Gerücht aufgenommen, der Verbannte (siehe unten) gefunden wurde und und und....
    ... kommen die Helden also auf Phenos an und erleben die Hochzeitsbräuche und -vorbereitungen.
    Allerdings will ich nicht, dass die gesamte Stimmung permanent von diesem Fluch überschattet wird, sondern dass ordentlich gefeiert wird.
    Vielleicht ist der Fluch in Vergessenheit geraten (nach dem Motto: nur alle xxx Jahre...?) und alle feiern ausgelassen und bedenkenlos.
    Die Opferrituale und Eingeweidenschau werden traditionell durchgeführt. Der Rondraakoluth-SC könnte das ja übernehmen (müssen) und aufgrund seiner geringen rituellen Kenntnis irgendwie nicht ganz ordentlich machen, weshalb die Konsequenzen folgen. Abends steht noch die Travianacht an.
    Doch bei der Zeremonie gewittert es ... weitere Effekthascherei ... und der Zorn Rondras verwandelt die Trauzeugin in den randalierenden und bräutigamraubenden Minotaurus.

    Weiter geht's mit dem Labyrinth. Klingt grade weniger episch erzählt als es am Ende wirklich ist. :evil:;)


    PS: Das Labyrinth wäre dann übrigens eine gute Götterprüfung für die Dörfler bzw. die SCs als deren "Champions": denn Labyrinth und Minotaurus sind eine rondragefällige Prüfung, mit der die Dörfler ihre Sünden gegen Rondra womöglich büßen können. Vllt. ist Rondra auch Sauer auf ihre Schwester Travia, weil damals, als der Fluch ausgesprochen wurde, sich die milde Travia eingemischt hat. Rondra wollte nämlich, dass ein Dörfler direkt verwandelt wird und die Dörfler dann im Labyrinth bestraft/geprüft werden (eine Art Bootcamp ;) ). Das hat Travia aber verhindert, indem sie durch einen Geweihten so ein Hochzeitsritual hat einführen lassen, das diese Verwandlung immer wieder aufschiebt/verhindert. Also Travia verhindert zwar menschliches Leid, aber zögert Rondras Prüfung damit auch immer weiter hinaus, bis nach zwei drei Generationen in Vergessenheit geraten ist, was überhaupt genau vorgefallen ist.

    Das klingt hervorragend! Danke!


    Was ist der Grund für den Fluch der Phenoer?
    Aus irgendeinem Grund sind die Phenoer in Ungnade der Rondra gefallen. Seitdem verwandelt sich (wie oft bzw. wann? Zu jeder Hochzeit/alle 10 Jahre?) ein Inselbewohner in einen wütenden Minotaurus. Dank Travia kann dieses Unheil immer verhindert werden. Dazu muss ein gewisses Hochzeitsritual (Stieropfer und weitere Bräuche) korrekt durchgeführt werden.
    Diese Bräuche haben sich allerdings als selbstverständlich eingebürgert und der Fluch ist in Vergessenheit geraten.
    Deshalb geht es diesmal schief!

    Die Ursache des Fluches würde ich weiter in die Vergangenheit zurückdatieren, sodass die Helden entweder einen sehr alten Verbannten (Kriegsveteran klingt gut) treffen oder dessen im Exil etablierten Nachkommen (Sohn/Tochter/Enkel), der die Geschichte nur aus zweiter Hand kennt, wodurch möglicherweise einige Fakten mystifiziert oder verwischt wurden.
    Allerdings brauche ich noch den perfekten Grund, die Sünde (der Inselbewohner) gegen Rondra, den Verbannungsgrund. Da steh ich noch auf dem Schlauch.
    Pazifismus oder phlegmatische Neutralität würden einerseits gut zur zyklopäischen Mentalität und Philosophie passen.

    Es muss sich bei dem Grund eher um einen aktiven statt verteidigenden Kriegsakt gehandelt haben. Welchen genau muss ich bzw. wir noch austüfteln.
    Nur ein Mann des Dorfes (oder mehrere, die mittlerweile verstorben sind?) hat ohne Erlaubnis (des Einokraten) daran teilgenommen, worauf die Verbannung von Phenos folgte. Weil die restlichen Phenoer jedoch nicht mitgemischt haben wurden sie als Feiglinge Jedenfalls wurden sie von Rondra verflucht.

    Oder die Verbannung hat nichts mit der Fluchursache zu tun:
    Alle Inselbewohner wurden ausnahmslos verflucht! Die Verbannung rührt daher, dass der Verbannte versucht hat, das Ritual zu sabotieren, oder es geschafft hat, in Zeiten bevor der Fluch in Vergessenheit geraten war.

    Desweiteren fänd ich eine beziehungstechnischen Konflikt à la "Eifersucht", "Jugendliebe", "Familienfehde" oder ähnliches spannend.


    Ich bin gespannt auf weitere Ideen! Nur her damit!

  • Nur ein Mann des Dorfes (oder mehrere, die mittlerweile verstorben sind?) hat ohne Erlaubnis (des Einokraten) daran teilgenommen, worauf die Verbannung von Phenos folgte. Weil die restlichen Phenoer jedoch nicht mitgemischt haben wurden sie als Feiglinge Jedenfalls wurden sie von Rondra verflucht.

    Einfach nur für „nicht mitmachen“ fände ich so einen Fluch zu heftig. Aber wie wäre es damit: Die Dörfler haben den einen Tapferen den Rondra berufen hatte nicht geachtet, sondern davongejagt, und wurden dafür verflucht. Dann hättest du Verbannung und Götterfluch in direktem Zusammenhang.

    „Ich habe ja durchaus Verständnis dafür, daß die Beschwörung eines Humus-Elementars nicht ganz so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Aber wie, bei allen Zwölfen, kann man versehentlich einen Elefanten beschwören?“ (aus dem DSA4 Forum)

  • Stimmt. Um welche kriegerische Auseinandersetzung handelt es sich?

    Die Seeschlacht von Phrygaios in 1030BF würdr sich eignen.
    Das Abenteuer sollte also später spielen. Aktuell schreiben wir ja offiziell aber erst das Jahr 1038BF. Der zeitliche Abstand von mehreren Generationen ist also nur mit länger zurückliegenden Schlachten oder in der Zukunft möglich.
    Weiß nicht, ob wir in einer fiktiven Zukunft spielen sollten. Wobei das meinen Spielern egal wäre.

    Weitere Ideen? Macht Spaß mit eurer Hilfe zu basteln.

    Sinbad

    Einmal editiert, zuletzt von Sinbad (29. September 2015 um 20:12)

  • Gehört das Stierblut zu trinken zum Standard-Hochzeitsritus? Denn wenn nicht, würde ich nicht davon ausgehen, das es alle tun.

    Ich finde so bei kurzer Suche keine Angabe, wie lange es dauert, einen Minotauren zu erschaffen. Der Chimäroformo dauert von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang. Das ist deutlich weniger Zeit durchziehen wäre vielleicht schon sehr geschönt, das in einer Viertelstunde oder so durchzuziehen in meinen Augen zu gut und zu mächtig. "Vor den Augen" der Helden würde aber bedeuten, die über Stunden oder länger still zu halten, was vielleicht die Spieler ganz und gar nicht glücklich machen könnte.

    Der Fluch sollte einen sehr tiefgreifenden Grund haben, Götter mischen sich eher selten so direkt ein und für Kinkerlitzchen (der hat sich mal unehrenhaft verhalten) werden keine so anhaltende Flüche ausgesprochen. Zumal ich bei Rondra eher anderes erwarten würde als eine Verwandlung in ein Chimärenwesen.

  • Meiner Meinung nach sind Abweichungen vom offiziellen DSA-Kanon zugunsten des Spielspaßes immer gerechtfertigt.

    Natürlich wäre ein driftigerer Grund für einen Rondrafluch wünschenswert. Ich bin für Vorschläge dankbar.

    Bei der göttlichen Fluchvariante ist ein regeltechnischer "Chimäroform" oder ähnliches nicht mehr von Nöten, da es durch Götterhand geschieht. Und das auch noch von einer archaischen, blutrünstigeren Rondra.

    Den Ritus können wir uns komplett selber ausdenken, da Travia diesen ausgehandelt hat. Außerdem muss ja bei dem Ritual etwas schiefgehen, damit die Strafe folgen kann. Wenn nicht alle mittrinken wäre das ja ein Kriterium. Für weitere Ritualergänzungen bin ich ebenso offen.

    Also: Nur her mit plausibleren Gründen für Fluch, Verbannung, Ritualideen und weitere Abenteueranregungen, um den Spielspa§ zu fördern. Das ist natürlich das A und O!

    Sinbad

  • Kurz dazu: Es gab in einem Boten (87) ein Szenario mit einer Hochzeit auf den Zyklopeninseln und als Brautgeschenkt ein Zyklopen.
    Vielleicht mag es als Anregung dienen.

    Die Zyklopen-Minotauren unterscheiden sich von denen aus dem Orkland. Über Minotauren stand zuletzt etwas in den Boten um No.140.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ich beziehe den aventurischen Boten nicht, weshalb mir das nicht großartig weiterhilft. Über Minotauren habe ich mich rundum belesen.
    Die Hochzeit wird durch das Ritual, aber auch mit ganz witzigen eigenen Bräuchen sicher nicht 08/15.
    Außerdem ist die Grundidee auf meinem eigenen Mist gewachsen. :D Abkupfern finde ich immer etwas öde.

    Möglicher Grund des Fluchs:
    Die Phenoer wurde vielleicht bestraft, weil sie sich trotz der geographischen Nähe ganzheitlich vor einer großen Seeschlacht (Seeschlacht von Phrygaios zwischen dem Horasreich und dem Al'Anfanischen Imperium) gedrückt hat. Diese vaterlandsverräterische Feigheit stieß der Kriegsgöttin böse auf, weshalb sie den Fluch belegte. Ihre Schwester Travia entschärfte diesen Fluch jedoch durch das Ritual, das seit jeher gepflegt werden soll.
    Meinungen?

    Ich suche aber immer noch nach Ideenschmieden für mein Abenteuer.
    ;) Das Abenteuer gedeiht!

    Einmal editiert, zuletzt von Sinbad (30. September 2015 um 00:47)

  • Allerdings will ich nicht, dass die gesamte Stimmung permanent von diesem Fluch überschattet wird, sondern dass ordentlich gefeiert wird.

    Stimmt, das wäre bei dem Auftrag: "sucht mögliche Dämonenanbeter auf dieser Insel" natürlich ein Problem. Möglichkeit A wäre, so wie du es bisher schilderst, dass man daher gar nicht mehr von Dämonen oder so spricht. Finde ich eigentlich gut. Dann ist aber natürlich bis vor der Minotaurentransformation die Stimmung nicht ganz so bedrohlich und folglich auch weniger Spannung für die Spieler drin. Aber wenn du denkst, dass deine Spieler voll in den Feierlichkeiten aufgehen, ist das auch gar kein Problem.

    Möglichkeit B wäre allerdings, dass man sich eines kleinen Tricks bedient, wenn man den Fluch beschreibt und den SCs ihren Auftrag vermittelt. Man müsste dann einfach einen Rädelsführer identifizieren, welcher die "unwissenden und naiven Dörfler" laut dem/den Verbannten "täuscht und verführt". Dieser Rädelsführer (Dämonananhänger) ist in Wahrheit der Travia-Geweihte/Akoluth, der auf die Insel zwecks Hochzeit reist.
    Wenn die SCs dann auf die Insel kommen, ist dieser Rädelsführer aber gar nicht da (aufgrund des Sturms oder so). Die Insel ist also friedlich, man kann feiern. Der Akoluth wird gebeten, das Ritual durchzuführen. Leider klappt das nicht und der Fluch wird ausgelöst.
    Erst später kommt dann der Travia-Geweihte/Akoluth mit Verspätung auf die Insel und kann die SCs aufklären, dass sie da einen Fehler begangen haben. Er/sie ist kein Rädelsführer, sondern kümmert sich um die korrekte Durchführung des Schutz-Rituals, was die SCs ja jetzt leider mit-vergeigt haben.
    Mit dieser Variante könnte man unter Umständen sowohl die Spannung, als auch die Party haben. Aber vielleicht überschattet dann die Angst vor Paktieren u.ä. trotzdem doch zu sehr das Fest ("nee, mein SC trinkt keinen Wein, er bleibt nüchtern und beobachtet alles genau"), da musst du deine Spieler einschätzen.

    Was den Grund für den Fluch angeht, würde ich zwei Dinge sagen:
    1. Die Idee ist ja gerade, dass die Götter hier ein wenig kindisch/kleinlich/egoisitisch auftreten. Sie brauchen also gar nicht mal einen "sehr guten Grund". Es sind eben griechisch angehauchte Götter. Rondra wollte im Zorn strafen, die milde Travia mischte sich aber ein und so wurde daraus überhaupt ein langfristiger Fluch. Da Rondra dann aber, nach einigen Jahren ist ihr Zorn verraucht, merkt, dass sie es vllt etwas übertrieben hat, bleibt es dann bei einer Prüfung die man auch bestehen kann. Aber völlig nachgeben kann sie schließlich nicht, dann hätte ihre Schwester ja von Anfang an Recht gehabt.
    2. Muss es denn ein offizielles Ereignis sein, eine offizielle Schlacht? Ansonsten kann man sich auch einen Angriff der Al'Anfaner oder auch der Thorwaler vorstellen, welche die Inseln geplündert haben. Da denkt man sich einfach etwas aus, passen würden beide Länder.
    Man könnte auch eine der diversen Schlachten aus den Großkampagnen nehmen, also Borbaradkampagne z.B.. Die wäre dann schon einige Jahre in der Vergangenheit.

  • Das ist nunmal der Unterschied zwischen der ursprünglichen Variante 1 mit der Brazoragh-Kultistin und Variante 2 dem Götterfluch.

    Variante 1 würde das Abenteuer harmlos beginnen, jedoch nicht langweilig, da es mit einer Aufgabe und dem Kennenlernen der zyklopäischen Kultur, Bräuchen, Land und Leute von Beginn an etwas zu tun gibt. Erst bei der Hochzeitszeremonie beginnt der Twist und durch die Minotaurusmutation kommt Action ins Abenteuer.
    Allerdings müsste man dazu etwas mehr vom Kanon abweichen. Ich denke dabei an verkürzte Verwandlungsrituale und ähnliches. Manch einem mag dieses Variante zu eindimensional vorkommen. Zwar können gut und böse mehr verschwimmen durch verschiedene Motive (Traviageweihte, verbannter Vater, Intrigen etc.), aber die Story wirkt leicht gelenkt.

    Variante 2 bietet etwas mehr Freiraum. Die Helden gehen ihren Motivationen nach und kommen dabei auf die Spur eines Fluches. Dieser lockt sie bei der Recherche nach Phenos. Durch die Vorahnung des Fluches stehen die Spieler sichtlich unter Spannung, da immer etwas passieren könnte. Die sonst so heitere und ausgelassene Lebensweise der Zyklopäer (vorallem angesichts einer Hochzeit) würde wahrscheinlich in den Hintergrund treten und kaum wahrgenommen werden, da die Helden sich maßgeblich auf den Fluch und alles, was damit zu tun hat, konzentrieren würden. Außerdem wäre der Überraschungseffekt bei der Minotaurusmutation nicht mehr so spektakulär, da sie bereits davon wissen.
    Wie kann man dem entgehen? - Nunja, es gäbe die Option, dass die Spieler keine Ahnung haben, dass ein Fluch auf den Inselbewohnern lastet, sondern unbehelligt der Hochzeit und ihren rustikalen Bräuchen beiwohnen oder gar als Akoluth zu leiten versuchen. Zwar lastet ein Fluch auf den Phenoern, aber der ist so alt, dass sich das Ritual als Bräuche normalisiert haben und die Begründung dieser Bräuche bzw. der Fluch in Vergessenheit geraten ist.
    Schließlich wurde das Verbrechen, welches den Zorn der Göttin Rondra auf die Phenoer gerufen hat, vor vielen Jahren begangen und selbst die Nachfahren der (deshalb oder weshalb) Verbannten haben durch Überlieferung viel der Story mystifiziert und verschwimmen lassen.
    Wenn die Helden also irgendetwas von einem Fluch im Vorhinein wissen würden, würden sie mehr Acht geben und nicht den zyklopäischen Lebensstil genießen/erleben.
    Eine weitere Option wäre: Man verschweigt den Helden gegenüber bis zur Hochzeit alles über einen Fluch, sondern schickt den Akoluthen (mit Gruppe) lediglich zur Durchführung der Rituale auf die Insel. Alles schön und gut soweit, bis das Ritual falsch praktiziert wird und die Konsequenz folgt.

    1. Die Idee ist ja gerade, dass die Götter hier ein wenig kindisch/kleinlich/egoisitisch auftreten. Sie brauchen also gar nicht mal einen "sehr guten Grund". Es sind eben griechisch angehauchte Götter.

    Das sehe ich genauso! In der griechischen Mythologie spielte oft Eifersucht, Jähzorn, Machtgier, Beleidigtsein und eine gewisses kindisches Verhalten eine wesentliche Rolle und ich würde dies auch gern auf die typisch griechische Prägung der Zwölfgötter auf den Zyklopeninseln übertragen.
    Ebenso wäre es schön, wenn die Helden auch die zyklopäische Kultur und alles rundherum kennenlernen und genießen können - auch bei der Hochzeit und den Bräuchen, ohne dabei stets mit gezückter Waffe und nüchtern das ganze Treiben zu beobachten.

    Die Schlacht/der Grund muss kein offizielles Ereignis gewesen sein, ich tendiere bereits auch zu einem fiktiven Überfall oder einer Streitigkeit, bei der die Phenoer rondra-unwürdig (weniger feige, sondern verräterisch!) gehandelt haben. Durch dieses Verhalten haben sie ihren Zorn auf sich gezogen. Ideen dazu?

    Ich finde beide Varianten äußerst gut, vielleicht kann man beide ja verweben, sodass ein spannungsvolles, vielseitiges Abenteuer entsteht!
    Aus zwei mach eins?

  • Wenn die Helden also irgendetwas von einem Fluch im Vorhinein wissen würden, würden sie mehr Acht geben und nicht den zyklopäischen Lebensstil genießen/erleben.

    Doch, ich glaube das geht. Von der Story her würde ich entweder die Geschichte mit dem Fluch bewusst vage halten oder sogar eine Fehlinformation streuen, so dass die Spieler Fluch und Hochzeit nicht direkt assoziieren. Denkbar wäre z.B. so etwas wie ein "Fluch der Feiglinge", d.h. die Bewohnder der Insel können laut Erzählung keine Kämpfe gewinnen oder sowas in der Art, sie sind halt keine Träger von Rondras Tugenden (Travia hält man also bewusst aus der Geschichte raus zunächst). Vllt. können die SCs dann ja sogar bei ihrer Ankunft auf der Insel einen Piratenangriff abwehren, wo du dann suggerierst, dass das schon ein Fluchelement ist weil die schwachen Dörfler das nie allein geschafft hätten. Dann würden die Spieler eher Bedrohungen von Außen erwarten.
    (tatsächlich würde ich dann bzgl. der Ankunft des Travia-Akoluthen nicht mit Sturm sondern mit Flaute arbeiten - die Flaute sorgt dafür, dass der nicht ankommen kann hält aber auch jeden anderen von der Insel fern - also keine Gefahr!)

    Ansonsten würde ich sagen, ist das auch eine Aufgabe für dich als SL, die SCs und Spieler in Feierlaune zu bringen. Besser funktioniert das, wenn zeitliche Trennung zwischen der Erzählung über den Fluch und der Hochzeit ist und wenn man z.B. mit griechischem Wein am Spieltisch die Spieler in Stimmung bringt ;)
    Besonders genial wäre es vllt., wenn die Spieler sogar denken würden, mit der Abwehr des Piratenangriffs hätten sie das AB schon gemeistert und die Hochzeit ist dann nur die Abschlussfeier. Tatsächlich geht da das AB aber erst richtig los.

    Die Schlacht/der Grund muss kein offizielles Ereignis gewesen sein, ich tendiere bereits auch zu einem fiktiven Überfall oder einer Streitigkeit, bei der die Phenoer rondra-unwürdig (weniger feige, sondern verräterisch!) gehandelt haben. Durch dieses Verhalten haben sie ihren Zorn auf sich gezogen. Ideen dazu?

    Vllt. haben die Phenoer ja eine angeschlagene feindliche Flotte bei sich vor Anker gehen lassen, weil sie sich nicht trauten diese anzugreifen. Verhandelt wurde dann, dass die Feinde dafür die Insel verschonen wenn sie im Gegenzug Bauholz und Vorräte bekommen. So konnte die Flotte dann aber wieder regenerieren und entweder entkommen oder weiter Unheil auf anderen Inseln treiben. So was sollte reichen, damit die Phenoer eher einen schlechten Ruf bei anderen Insulanern haben.

  • Irgendwie verwischt mir langsam die Grundidee etwas. Ich habe da doch etwas mehr Stringenz lieber.
    Natürlich sind die Ideen alle hilfreich und zeigen auch Alternativen und neue Denkansätze auf. Danke dafür! :)

    Ich würde das ganze aber doch irgendwie in Verbindung mit der Hochzeit setzen. Grundidee war ja die Rache übende Kultistin, die als Jugendliebe verschmäht wurde, dann auf Phrygaios ausgebildet wurde und nun inkognito und rachsüchtig die Chance der Hochzeit ergreift.
    Dieses oder ähnliche Eifersuchts- und Intrigenspiele würde ich gerne einbauen. Natürlich können auch andere Beziehungskonflikte oder gar Familienfehden bestehen. Soetwas könnte ebenfalls Grund für die Verbannung oder sogar für den Fluch darstellen. Gut finde ich immer noch die Idee, dass die Helden bei den Ritualen helfen/leiten müssen.
    Der Ansatz mit dem "Fluch der Feigen" weicht mir zu sehr von diesem Grundgedanken ab. Andererseits bietet er Szenen für Zwischenhandlungen, siehe Piratenangriff o.ä.

    Am besten wäre es, wenn man alles miteinander verweben könnte:
    - zyklopäische Kultur und Lebensfreude, ausschweifende ländliche Hochzeitsbräuche,
    - eine gecrashte Hochzeit, ein zerrissenes Brautpaar, vom Minotaurus versehrt und entführt
    - eine rachsüchtige Kultistin inkognito, eine verschmähte Jugendliebe
    - ein in Vergessenheit geratener Rondrafluch, eine göttliche Prüfung
    - eine Minotaurusverwandlung (ob durch Menschen- oder Götterhand)
    --> vielleicht wird nur jene Person verwandelt, die etwas falsch macht und genau das nutzt die Kultistin aus?
    - mit dem Fluch zusammenhängende archaische Rituale, deren Ursprung kaum noch jemand auf der Insel genau kennt
    --> vielleicht ist nicht die ganze Insel verflucht, sondern nur eine Familie und das hat irgendwie mit der Verbannungsursache oder so zu tun...?- rätselhafte Labyrinthe im Feenwald, griechische Fabel- und Feenwesen,
    - Zyklopen, Piraten, Seefahrten, Erbstücke und und und.

    Vergessene Gründe:
    Die Helden werden zwar auf Merkwürdigkeiten auf der Insel hingewiesen oder ihnen werden alte Geschichten über dortige Hochzeiten erzählt oder gar Sagen über Flüche. Nichts genaues oder Dingfestes, sondern lediglich Geschichten, Mythen, nach feinster "Stille-Post"-Manier verwaschenen Überlieferungen (der Nachkommen des Verbannten oder geweihter Auftraggeber). Aber auf der Insel selbst ist das alles in Vergessenheit geraten, da schon lange nichts mehr ähnliches passiert ist.
    Das könnte daran liegen, dass nur eine Familie verflucht worden ist. Ob die des Verbannten, die der Braut, des Bräutigams oder gar des Trauzeugen ist noch zu klären.
    Diese Denkrichtung gefällt mir langsam auch.
    Das ganze noch kombiniert mit einer als Traviageweihte getarnte Kultistin. wacko.png

    Ich glaube, ich benutze zu viele Klammern :| , aber mir fällt beim Tippen immer mehr ein, was irgendwo untergebracht werden will... oder zumindest Erwähnung finden will, um ggf. Denkanstöße zu bieten. :D


    In Erwartung weiterer Ideen und mit großem Dank an die hilfsbereiten Schreiberlinge

    Euer Sinbad