Umfrage: Ist DSA 5 besser als 4.1?

  • Eh... warum sollte das ein wichtiges Kriterium sein, ob ich mit einem Blick abschätzen kann, wann eine Probe ge/mißlingt? Ob man ein Wagnis eingeht, sollte doch vielmehr davon abhängen, inwieweit sich das aus Situation und dem Umgang meines Charakters mit demselben rechtfertigt.

    Sagen wir mal so, als Spieler und als SL sollte man doch schon einschätzen können wie wahrscheinlich eine Probe gelingt. Nehmen wir an, der SL will dass die Spieler eine morsche Brücke überqueren. Jetzt weiß dummerweise weder der SL wie die Wahrscheinlichkeit des Gelingens einzuschätzen ist noch die Spieler. Er sagt eine Probe -3 auf Körperbeherrschung an, weil es eben so "anspruchsvoll" sein soll. Die Spieler schauen auf ihre Werte, die Probe geht auf GE/GE/KK, der Krieger mit FW 8 fühlt sich recht sicher, er würfelt ja immerhin auf 14/14/15, das sollte doch sicher gelingen, oder? Klar, er hat einen Punkt Belastung, aber nun ja, er ist immerhin gut, nicht wahr? Die Streunerin der Gruppe würfelt auf 14/14/12, hat Körperbeherrschung sogar 9, allerdings durch einen unglücklichen Umstand hat sie ein paar SP erlitten und den Zustand Schmerz 1. Dem Magier hingegen geht es gut. Er ist zwar ungeübter, würfelt auf 12/12/11, hat aber keine weiteren Einbußen und hat immerhin Körperbeherrschung 6. Nun ist die Frage, wer von allen hat die höchste Wahrscheinlichkeit rüber zu kommen?

    DSA4.1 Der Krieger hätte effektiv einen TaW von 3 (Abzug von 2 Punkte durch BE) zur Verfügung und würfelt auf 14/14/14, die Streunerin hätte einen TaW von 6 (noch kein Abzug von Punkten bei LE 3/4) und würfelt auf 14/14/12, der Magier hat keinerlei Abzüge und würfelt auf 12/12/11 mit 3 TaP* zum ausgleichen. Wer hat hier die höchsten Chancen?

    Auflösung:

    Spoiler anzeigen

    Der Krieger in DSA5 hat knapp 54% Chance die Probe zu schaffen, er würfelt effektiv auf 10/10/10. Hätte man gedacht, dass er in beinahe der Hälfte aller Fälle von der Brücke fallen wird bei Werten von 14/14/14 und TaW 8? Die Streunerin hat eine Erfolgschance von 53% es ohne Zwischenfälle hinüber zu schaffen, sie würfelt auf 10/10/8. Der Magier hat eine Chance von gerade mal 30% sicher auf die andere Seite zu kommen.

    DSA4: Krieger 58% Chance (noch recht ähnlich, nicht wahr?), Streunerin 77% Erfolgschance (eine ziemliche Abweichung von DSA5) und der Magier 57% Chance (auch hier fast doppelt so hoch wie im anderen Setting). Woran liegt das? Und kann man es intuitiv erkennen? Schwer. Denn mathematisch "explodiert" die Wahrscheinlichkeit Punkte zu verwürfeln, sobald man den Durchschnittswurf von 10,5 unterschreitet. Und das bedeutet, wenn man nicht 15 in seinen Attributen hat, verwürfelt man ganz schnell viele Punkte, wenn mal ein bisschen was an Zuständen UND Erschwernissen zusammen kommt. Es geht eben direkt auf die Eigenschaftswerte.

    Hat man also kein "Gefühl" dafür (und ich sage ja, dass ist schwer abzuschätzen), schickt man seinen doch eigentlich so geschickten Charakter in den Tod, weil man die Wahrscheinlichkeit für einen Erfolg falsch einschätzt, sowohl von Seiten des SL als auch von Seiten des Spielers. Und zwar teilweise drastisch.

    Der Basilisk aus dem Bestiarium zeigt gut die Problematik. Er hat Sinnenschärfe 7, würfelt auf 1/20/20. Gegen einen kompetenten Dieb, wie oft wird er da die Sinnenschärfe schaffen, bevor er den Spiegel vorgehalten bekommt und versteinert? Der Dieb mit FW 8 und EW 14/14/14 hat eine Chance von 85 % die Probe mit 2 oder mehr TaP* zu schaffen. Der Basilisk hat eine Chance von 30% das zu schaffen. Bedeutet, dass in 2/3 Fällen ein einfacher Dieb sich an den Basilisken anschleicht und ihm den Spiegel vorhalten kann. In 60% der Fälle sieht der Basilisk gar nichts (Probe misslungen), in den meisten Fällen wird er nicht mehr TaP* übrig haben als der Dieb. Sobald der Dieb ein wenig geübter wird, wird es fast eine sichere Kiste (er muss natürlich einen Heiltrank dabei haben, um dem Schaden aus der Umgebung des Basilisken ausgleichen zu können).

    Hätte man das so eingeschätzt? Ich ohne Berechnung und Erfahrung, rein intuitiv nicht.

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  • Das Problem bei DSA (war auch schon bei 4.1 so, wenn man das nicht grade wie Sumaro gehausregelt hat...) ist ja auch, dass sich hohe Eigenschaftswerte nicht lohnen, wenn sie nicht grade Vorraussetzung für weitere Talentsteigerungen/SF sind.

  • @Marchiali Schätze ich das jetzt faltsch ein, oder ist eine hohe Eigenschaft im DSA 5 System nicht deutlich Bedeutender für die Probe als bei DSA 4.x?

    Gefühlt möcht ich bei den Eigenschaften für die Haupttätigkeit bei DSA 5 nicht unter 15 anfangen xD!!!
    Bei 4.1 nahm ich Werte von 13 +/-1 relativ lockerer hin...

    So long and thanks for all the Fish.

    Stefan Fritsch
    Alias :
    LordShadowGizar

    Diese Welt mit ihren Regeln ist wie Wachs in meinen Händen! Und mein Wahnwitz wird sie formen...

  • Seufz - und bei DSA1 hatten wir AT10 und PA8 - was ist Parade, gibt es bei D&D nämlich nicht ... ich habe vor paar Jahren versucht mit einer reinen RPF-unerfahrenen Gruppe zu spielen; ohne meine Hilfe (und des Computers) hätten die für ihre Charaktere Tage gebraucht. Ein Spruch, der von mir während des 1. Abenteuers häufig zu hören war, lautete: "Wollt ihr das wirklich machen?!"

    Wenn sich jemand nicht sicher ist sollte er sich absichern - klassische Grundregel für alle RPGs und Actionfilmen. ;)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ich habe in den letzten 20 Jahren nicht wissen müssen, wie wahrscheinlich das Gelingen einer Probe ist. Aber ich erschwere oder erleichtere nie Proben. Ich lass mir nur die TaP* sagen und überlege mir vorher wie viele es ungefähr sein müssen, um es locker über diese Brücke zu kommen. Meistens liegt der Wert irgendwo zwischen -5 und 5. Bei wenig daneben schafft man es eben weniger locker über die Brücke und erst bei verdammt viel daneben fällt man tatsächlich runter oder muss irgendwas würfeln, um sich noch zu fangen.

    Ist natürlich viel Handwedeln, aber im Endeffekt ist die Brücke eh nur da damit die SCs darüber laufen.

    I ♡ Yakuban.

  • @zakkarus
    Zugegeben, ich habe keinen Plan was du damit sagen willst. xD

    @hexe
    Eine Möglichkeit, aber als SL sollte ich doch schon wissen wie viel ungefähr übrig bleiben könnte, oder? Und bei einer Wertspanne von -5 bis +5 hat man wirklich nicht viel "misslingen" oder Risiko drin.^^ Aber danach kann ich zugegeben kein Regelsystem bewerten. Nur weil ich die Probe auch als SL jederzeit als gelungen oder misslungen deklarieren kann, macht das ja den Probenmechanismus nicht besser.

    Zu den Eigenschaftswerten: Diese haben mit DSA5 eine höhere Bedeutung zugeschrieben bekommen, auch weil man eben für einen "einfachen" Wuchtschlag +6 KK 17 braucht. Aber wie schon angedeutet, es macht stochastisch gar keinen Sinn seinen Charakter zu spezialisieren. Jemand der gerne einen Mutigen, aber nicht so gewandten und körperlich starken Kämpfer spielen will, wird von dem Mechanismus der Probe in den Hintern gebissen. Immer schön gleichmäßig alle Eigenschaften steigern ist die DSA5-Methodik.

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  • Ich finde es einerseits richtig, dass man mit mathematischen Methoden schon überprüfen sollte, ob das Würfelsystem angemessen ist - möglichst vor dem Veröffentlichen eines Regelwerkes.
    Andererseits muss ich hexe recht geben. Es war auch bei uns in 10 Jahren noch nie notwendig, dass man die genauen Erfolgswahrscheinlichkeiten in Prozent kennt. Man hatte bei DSA4.1 ein Gefühl dafür bekommen, wann man was ganz gut schaffen könnte oder nicht. Bei DSA5 musste man umdenken, aber dass beispielsweise eine 13/13/15 Probe erschwert um 3 mit dem daraus resultierenden Würfeln auf 10/10/12 mit einem immer noch vollen Fertigkeitswert je nach Höhe des Fertigkeitswerts eher leichter oder eher schwieriger zu bestehen ist, konnte man doch recht schnell abschätzen. Abgesehen davon hat bei uns noch keiner vor einer Brücke eine Prozentpunkte-Wahrscheinlichkeitsdiskussion angefangen, damit die Gruppe entscheiden kann, welcher Charakter nun am besten hinüber kommen kann: Ich behaupte IT können die Helden ihre Erfolgschancen sowieso noch viel schlechter einschätzen als der werteversierte Spieler am Tisch. Interessanter ist da schon die IT-Diskussion darüber, wer nun zuerst geht oder gehen sollte und wie die Spieler dies rollenspielmäßig 'rüberbringen.
    @Sumaro Wie viel Zeit verbringt ihr eigentlich während des Spiels mit bloßem Herumrechnen und Abschätzen? No offense, würde mich aber echt interessieren.

    »Leben ist Kampf und Kampf ist Leben, die Art, wie wir den Kampf führen, ist es, die uns erhebt oder verdammt!«

  • Wie hoch sind Erschwernisse bei DSA 5 denn? Grade so was wie Beschwörung oder Schmiedekunst kann ja durchaus auch mal Erschwernisse+10 oder so mit sich bringen. Und das ist auch mit TaW 20 dann plötzlich alles andere als realistisch. Wenn man mal von 14/14/17 ausgeht - bei DSA 4.1 problemlos möglich, in DSA 5 grade mal 50%. Und bei so Sachen wie Dämonenbeschwörung wüsste ich doch ganz gern, wie hoch die Chancen sind, von einem Zant zerfleischt zu werden...

  • Eine Möglichkeit, aber als SL sollte ich doch schon wissen wie viel ungefähr übrig bleiben könnte, oder?

    Nein, warum? Für die Brücke braucht man -2 TaP*. Die Brücke wird doch nicht stabiler oder brüchiger, weil die SCs bessere oder schlechtere Werte haben. Der Probenmechanismus ist dafür eher unwichtig.
    Oder anders ausgedrückt für mich ist 'die SL muss wissen wie wahrscheinlich eine Probe ist' kein Punkt, an dem ich ein Regelsystem bewerten müsste. Sie muss eher wissen gut 5 TaP* wirklich sind. Dafür reicht, aber auch eine einfache Tabelle (die muss natürlich jemand gemacht haben, der Ahnung von Wahrscheinlichkeitsrechnung hat). Sonst wird Kochen wie in DSA 4 auf einmal sehr, sehr schwer. ;)

    I ♡ Yakuban.

  • @Famerlors 3872ste Schuppe

    Ich verbringe am Spieltisch damit keine einzige Minute.^^ Ich weiß bei meinen Hausregeln sehr genau wie der Einfluss der Erschwernisse ist, wie viel Erfolgswahrscheinlichkeiten die Spieler ungefähr haben und welche Proben anspruchsvoll, welche schwierig und welche einfach sind. Das liegt aber auch daran, dass es erst an die Eigenschaften geht, wenn die Erschwernisse den TaW übersteigen. Bei einer Probe die auf 15/11/7 abgelegt würde, hätte ich definitiv nicht schnell eine Wahrscheinlichkeit parat und müsste wirklich rechnen, weswegen ich das Probensystem von DSA5 auch so umständlich finde. Man hat als SL eben keinen intuitiven Eindruck von der Wahrscheinlichkeit und den Ergebnissen, die SC damit erreichen können.

    Das man auch bei DSA5 Erfahrungswerte generiert ist klar. Ich weiß, die Probe auf 10/10/13 mit 20 TaP* gelingt eher als die auf 10/10/13 mit 15 TaP*. Aber wie sieht es bei der Probe mit 7/11/15 aus (gleiche Augensumme, gleiches Ergebnis?)? Oder mit der Probe auf 8/5/20 (ebenfalls gleiche Augensumme)?

    Auflösung:

    Spoiler anzeigen

    10/10/13 hat 92% Erfolgswahrscheinlichkeit, allerdings eine unglaublich breite Streuung wie viel TaP* übrig bleiben und wie viel QS man behalten wird, 7/11/15 hat 90,5 % Wahrscheinlichkeit, ebenfalls breite Streuung, 8/5/20 hat 80% Erfolgswahrscheinlichkeit und stürzt damit, trotz gleicher Augensumme, um fast 50% ab im Verhältnis zu den anderen Verteilungen.

    In DSA5 kann sowas eben vorkommen und dann fällt es schwer einzuschätzen, was passieren wird. Selbst wenn die Spieler und die SC keine Ahnung haben wie gut ihnen das gelingen wird (was schon bissel seltsam ist, die meisten Leute, die sich in ihren Spezialbereichen bewegen wissen sehr genau einzuschätzen, was sie können und was nicht oder zumindest, dass es ein reines Glücksspiel wird bei Dingen die unbekannt sind), sollte der SL zumindest eine solide Ahnung haben, wie die Probe ausgehen wird, um damit auch das Element der Spannung befördern zu können (wenn man schon nicht gamistisch argumentieren mag, dann vielleicht zumindest aus der Narrative heraus).

    Ich finde sowas wichtig, damit ich als SL eben nicht alle Dinge nachher nur "handwedele" mit "Ach, ihr schafft es schon irgendwie" oder "Du fällst auf einen Vorsprung, statt in die Schlucht, den habt ihr vorher nur nicht gesehen".

    Die neue Probe hat eben richtig, richtig starke Ausreißer. Und das macht sich spätestens bei den Bestiarium-Werten der Tiere bemerkbar, aber auch recht schnell bei den SC.

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  • ...Wenn ich dich nun richtig verstehe (was ich allmählich sowieso bezweifle) regt dich im Prinzip auf, daß die Qualität einer Probe von einem Wert abhängt, der durch die Erschwernis/Erleichterung nicht direkt manipuliert wird und damit außer auf den Umstand geschafft/nicht geschafft, keine verläßliche Aussage zuläßt?

    Meine Lieder, die klingen nach Wein, und meine Stimme nach Rauch; mag mein Name nicht Orpheus sein, mein Name gefällt mir auch.

    Aktuelle Spielrunden:

    DSA: 7G - Bastrabuns Bann (SL)

    DSA: Rhetorischer Sesselbrand (SL)

    DSA: Die Silberne Wehr (Söldner)

    D&D: Tchazzars Rückkehr (SL)

  • Er sagt eine Probe -3 auf Körperbeherrschung an, weil es eben so "anspruchsvoll" sein soll. Die Spieler schauen auf ihre Werte, die Probe geht auf GE/GE/KK, der Krieger mit FW 8 fühlt sich recht sicher, er würfelt ja immerhin auf 14/14/15, das sollte doch sicher gelingen, oder? Klar, er hat einen Punkt Belastung, aber nun ja, er ist immerhin gut, nicht wahr?

    Gerade weil er immerhin gut ist, sollte es dem Krieger dann doch bewusst sein, dass er bei den meisten körperlichen Tätigkeiten seine Belastung berücksichtigen muss. Wäre dies nicht der Fall, erscheint mir dieser Krieger etwas rücksichtslos, wenn er immer seine hausgemachten Erschwernisse "vergisst" mit einzubeziehen...

    Rein überschlagsmäßig würde ich es zB bei der Streunerin in etwa so angehen: Ihre Werte nach allen Abzügen lauten 10/10/8. Macht im Durchschnitt also einen Wert von 28/3. Wenn ich gerade nur so über die Brücke kommen will, kann ich meinen TaW ganz einfach dazugeben, was den Wert auf 34/3 steigert. Ich muss also im Durchschnitt einen Wurf von 11,3 machen, was etwas höher als 10,5 liegt, ergo schaffe ich das in etwas mehr als 50% der Fälle.
    Auch der Zauberer wird sich da hoffentlich doch am Barte zupfen und ganz grob seinen niedrigsten Wert betrachten: 11 - 3 Belastung macht 7 ... 7/20 sind gerade mal so ein Drittel, nicht besonders rosige Aussichten!
    Wenn man sich also nicht gerade innerhalb von Sekunden entscheiden muss und sich auch nicht blindlings auf alles einlassen will, kann man mit so Durchschnittswerten oder Niedrigstwerten doch mM nach relativ intuitiv, schnell und einfach die Situation abschätzen...

    Und dass der Basilisk wirklich dermaßen einfach gestrickt ist mit seinem KLwert von 1 - der muss dann ja gerade noch nicht künstlich beatmet werden, will ich irgendwie nicht ganz glauben ?( Ich besitze zwar das Bestiarium noch nicht, aber wenn Du das daraus beschreibst, wird das schon so seine Richtigkeit haben... Dann sollte man dem armen Tier aber doch bitte etwas nachbessern in zukünftigen Auflagen!


    Das Problem bei DSA (war auch schon bei 4.1 so, wenn man das nicht grade wie Sumaro gehausregelt hat...) ist ja auch, dass sich hohe Eigenschaftswerte nicht lohnen, wenn sie nicht grade Vorraussetzung für weitere Talentsteigerungen/SF sind.

    Ich habe mir vor kurzem mal die Arbeit angetan, diese Problematik in dsa5 in die Form einer Excel-Tabelle zu gießen und hier ins Forum zu stellen. Es war interessant zu sehen, dass selbst wenn man einen Held mit allen Talenten haben will, es am Vorteilhaftesten ist die Eigenschaftswerte nur bis etwa maximal 15 zu steigern und danach in die Talente zu investieren. Wie Du eben bereits richtig angemerkt hast, sind bei manchen SF (siehe Wuchtschlag etc) 17er-Werte erforderlich, aber eben nicht überall :)

  • Wie hoch sind Erschwernisse bei DSA 5 denn? Grade so was wie Beschwörung oder Schmiedekunst kann ja durchaus auch mal Erschwernisse+10 oder so mit sich bringen. Und das ist auch mit TaW 20 dann plötzlich alles andere als realistisch. Wenn man mal von 14/14/17 ausgeht - bei DSA 4.1 problemlos möglich, in DSA 5 grade mal 50%. Und bei so Sachen wie Dämonenbeschwörung wüsste ich doch ganz gern, wie hoch die Chancen sind, von einem Zant zerfleischt zu werden...

    auf Seite 19 im GRW findet sich ein Infokasten im dem geschrieben steht für Eigenschaftsproben: +6 bei extrem leichter Probe .... -6 extrem schwere Probe.
    auf Seite 24 im GRW hingegen findet man wieder einen Kasten für Fertigkeitsproben: (am Beispiel Klettern) +5 steiniger Hügel bis hin zu -5 bei wenigen Griffen und zusätzlich rutschigem Moos.
    ebenfalls auf S24 steht noch, dass Fertigkeitsproben mit +- 0 nicht als mühelos zu erachten sind und sie auch jeder Held schaffen sollte, daher sollte man als Meister wohl etwas großzügiger bei Erleichterungen sein bei banalen Handlungen.

  • Eine Probe+0 ist nicht einfach!

    Und eine extrem leichte KK-Probe ist für mich eine Probe, die jeder besteht, wenn er nicht gerade sein ganzes Leben nie körperlich was geleistet hat. Das wäre bei Eigenschaften auf 10 eine Probe auf 16/16/16. Bei TaW 2 eine 70%ige Erfolgschance. Das ist nicht extrem einfach sondern einfach.

  • Eine einzige 20 konnte bisher eine gesamte Probe gefährlich ins Wanken bringen - das habe ich gerade bei Kämpfen - recht oft zu spüren bekommen. Selbst Situationen, die ich für die Spieler als "leicht" ansah, konnte eine W20 ins Chaos stürzen.
    Ähnliches erlebte ich (trotz modifizierter Werte) bei allen DSA-Computerspielen; ich weiß nicht mit was für gezinkten Würfeln dort die Proben geworfen werden, aber bei AT18+ sollte man eigentlich sehr oft treffen ...
    bei einer morschen Brücke kommt es übrigens weniger auf die Geschicklichkeit sondern auf das Körpergewicht samt Ausrüstung an; "Kommando Olachtai" läßt grüßen :)
    Komisch, aber ich habe - egal welches RPG-System - bei meine Figuren in bedrohlichen Situationen genauso gehandelt wie im wirklichen Leben - ist sicherer!

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

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    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • @Executor

    Ja, deine Überschlagsrechnung ist schon richtig. Die Frage ist a) wie viele Spieler rechnen das so und b) gibt es irgendwo im Regelwerk einen Hinweis (zumindest für den SL) es so zu machen?
    Intuitiv ist nämlich der Anstieg der Varianz durch niedrige Eigenschaften nicht. Man muss schon genau hinschauen, um zu erkennen, wie viel weniger einem die eine Eigenschaft auf 17 im Gegensatz zwei Eigenschaften auf 13 bringt. Vor allem weil man ja unterschiedliche Probenmechanismen hat, die auch noch mit unterschiedlichen Erschwernissen belastet sind, auf die dann noch die Zustände kommen. Wenn man weiß wie, kann man sich das für jede Probe ausrechnen, aber es ist definitiv keine "leichte" Übung. Denn das Ergebnis, abseits von Erfolg und Misserfolg abzuschätzen, gelingt dir ja mit der Rechnung auch nicht. Und einzelne, niedrige Werte schlagen da sehr schnell Kerben rein (gerade wenn es um Qualitätsstufen geht)-

    @Artemiseon
    Was mich "aufregt" ist die hohe Varianz und die geringe Hilfestellung im Regelwerk zu genau diesem Fall. Das Regelwerk präferiert ganz eindeutig gleichmäßige Werte. Es gibt einen Königsweg der Steigerung und der heißt "steigere alle Eigenschaften auf 15". Das ist für mich schon ein Manko. Eines von mehreren. Aber letztlich kann man eben schwer einschätzen, was bei einer Probe rauskommt, wenn ich sie würfele. Ein Magier mit Paralysis FW 15 wird dennoch selten sicher sagen können, dass er einen Menschen mit Seelenstärke 2 versteinern kann. Ein Magier, der sich z.B. mehr als der logische Typ versteht und mit 18/12/12 daher kommt, hat deutlich schlechtere Chancen als der Magier der einfach alles auf 14/14/14 kann. Ersterer hat eine Chance von 45,7%, letzterer schafft die Versteinerung mit 53,4% Wahrscheinlichkeit. Und dabei hat er weniger für seine Eigenschaften bezahlt als der Typ mit KL 18. Aber es rechnet sich eben nicht. Und das ist eine Krux am System. Wer sich spezialisiert (von den Eigenschaften her) ist bestraft. Abseits davon, dass selbst meisterliche Zauberer nur noch eine knapp 50% Chance haben einen Gegner zu versteinern mit Paralysis.^^ Sobald man auch noch Kosten sparen möchte oder die Zauberdauer halbieren (weil 2 aktionen eben auch 2 KR zaubern bedeutet) hat der Zauberer mit 14/14/14 noch eine 43,7% Chance, der kluge Spezialist nur noch 37%. Wenn ich also darauf hoffe, dass mein Spieler einen Gegner mit Paralysis rausnehmen kann, wird das ne ziemliche Wildcard.^^

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  • Das mit den Qualitätsstufen habe ich zugegeben auch nicht wirklich bedacht, dann wird das ganze natürlich schon um einiges komplizierter... aber gerade wenn man über ne Brücke drüber will, sollte einem doch die QS schnuppe sein - außer natürlich der Zwerg will dabei unbedingt wie eine Primaballerina darüber hinwegtänzeln ^^
    Allzu viele Spieler dürften sich aber auch keine großen Gedanken über den Anstieg der Varianz machen - aber natürlich ist es ungünstig, wenn die ganze Problematik an keiner Stelle zumindest für Interessierte angesprochen wird...

  • Klar, ich kann mir als Spieler keine Gedanken über die Stochastik machen. Aber irgendwann nervt es auch, wenn ich einen Talentwert auf 18 habe und trotzdem relativ einfache Proben nicht regelmäßig bestehe.

  • Ein Magier mit Paralysis FW 15 wird dennoch selten sicher sagen können, dass er einen Menschen mit Seelenstärke 2 versteinern kann. Ein Magier, der sich z.B. mehr als der logische Typ versteht und mit 18/12/12 daher kommt, hat deutlich schlechtere Chancen als der Magier der einfach alles auf 14/14/14 kann. Ersterer hat eine Chance von 45,7%, letzterer schafft die Versteinerung mit 53,4% Wahrscheinlichkeit.

    Wie bist du bei diesem und den folgenden Beispielen auf deine Werte gekommen? Bzw. was verstehst du unter "versteinert"? Reicht dir eine einfach gelungene Probe oder müssen es die vollen vier QS sein?

    Dieser Rechner hier gibt mir jedenfalls deutlich andere Ergebnisse aus. Natürlich ist er für DSA4 gedacht, wenn man jedoch statt eine Erschwernis anzugeben die Attribute manuell um die SK senkt sollte das Ergebnis ja aufs Gleiche hinaus laufen...
    Jedenfalls finde ich hier für den 14/14/14-Magier mit FW 15 gegen eine SK von 2 eine 97.5%ige Chance, die Probe zu schaffen, wobei im Schnitt 9.9 TaP* (drei bis vier QS) übrig bleiben sollten. Der 18/12/12-Magier hätte bei der gleichen Probe eine 95.1%ige Erfolgschance und behält im Schnitt 9.6 TaP* übrig. Beide Szenarien weichen dabei deutlich von den von dir genannten Zahlen ab; wo liegt der Fehler? Oder reden wir aneinander vorbei?

    Natürlich ist der Letztgenannte Magier in beiden Fällen gegenüber dem ausgeglichenerem Typ sowohl in seiner Paradedisziplin, dem Zaubern, als auch offensichtlich in allen anderen Proben benachteiligt. Dafür bekommt er jedoch an anderer Stelle Vorteile: eine hohe Klugheit erlaubt (nach DSA4, bei DSA5 wird es etwas Vergleichbares geben) mehr spontane Modifikationen durchzuführen und mehr AsP zuzukaufen, außerdem darf der Magier mit dem höheren KL-Wert seine Zauber auf höhere Werte steigern; außerdem haben einige mächtige SF ggf. hohe Voraussetzungen. Übertragen wir das Beispiel auf Kämpfer, so profitieren diese immens von hohen KK/GE-Werten (jeder Punkt über einer Schwelle bringt im Kampf mehr TP) oder von einer hohen KO (allein verantwortlich für die LeP).

    Während der Probenmechanismus der 3W20-Regel eindeutig ausgeglichene Verteilungen bevorzugt gibt es abseits dessen durchaus Anreize, einzelne Werte deutlich höher zu steigern um in einem Spezialgebiet hervor zu ragen. Nur bei profanen Professionen mit breitem Anforderungsgebiet (Streuner, Jäger, Gaukler) habe ich den Eindruck, dass eine so breite Verteilung wie du sie vorschlägst wirklich sinnvoll ist.

    Übrigens sollte man auch nicht die Schicksalspunkte vergessen: diese lassen sich hervorragend offensiv einsetzen um bei einer nur leidlich gelungenen Versteinerung die nötige Qualitätsstufe zuzukaufen.

    Klar, ich kann mir als Spieler keine Gedanken über die Stochastik machen. Aber irgendwann nervt es auch, wenn ich einen Talentwert auf 18 habe und trotzdem relativ einfache Proben nicht regelmäßig bestehe.

    Das ist dann doch deutlichst übertrieben. Bei einem FW von 18 liegt die Erfolgswahrscheinlichkeit einer unmodifizierten Probe (laut dem oben verlinktem Rechner) selbst bei Minimalattributen von 7/7/7 bei 72.9%. Und da DSA5 bei einfachen Proben großzügige Erleichterungen von bis zu +5 (auch bei den Minimalattributen steigt die Chance auf 98.8%) vergibt scheint mir die Kritik noch unpassender. Außerdem gibt es ja noch die Regeln zu Routineproben, nach denen ab einemg ewissen FW für einen automatischn Erfolg keine Würfel mehr nötig sind.

    Nach DSA5 werden die leichten Proben leichter, während die schwierigen Proben tendentiell schwerer sind.