Ist DSA5 das beste DSA aller Zeiten?

  • Na die Behauptung, dass mehr Geld für Ulisses, mehr Spaß für uns Spieler bedeutet, teile ich nicht. Wenn ich so auf viele der letzten Produkte schaue, bin ich mir auch nicht sicher, ob man mit mehr Geld auch mehr Qualität bekommen wird. Bisher scheint der finanzielle Erfolg ja durchaus da, der qualitative hingegen ist jetzt, zumindest von den Dingen, die ich so gelesen habe, nicht unbedingt angestiegen. Das ist sicherlich auch Geschmackssache - welche Texte findet man gut, welche Spielinhalte sollen geliefert werden - manchmal aber eben auch nicht - Karten passen nicht in die entsprechende Box, schlechte Verarbeitung von Produkten und massive Fehldrucke etc.. Natürlich hat Ulisses eigentlich gar nicht so viel Geld, ist eben ein mittelständisches Unternehmen, aber ob mehr Kunden auch gleich bessere Produkte bedeuten... na... das muss man mir erst mal beweisen.^^ Vielleicht sorgt ja auch weniger Geld dafür, dass man sich mehr Mühe gibt?^^

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  • Dazu muss man aber sagen, dass das nicht unmittelbar an Ulisses liegt. Die drucken ja bekanntlich nicht "made in Germany", sondern irgendwo in der EU, wo es billiger ist. Und da kam in den letzten Jahren öfter mal großer Murks zustande, nicht erst seit DSA5. Okay, dass sie die hinterletzte Billigdruckerei auswählen liegt tatsächlich an Ulisses, aber layouttechnisch sind die Produkte sehr viel hochwertiger als früher, da gibt es wohl nichts zu meckern.
    Und mal ganz unabhängig von den Regelmechanismen sind die DSA-Produkte auch inhaltlich besser geworden. Der Qualitätssprung ist überdeutlich.

    - nicht mehr im Forum aktiv -

  • Das ist wohl diskutabel. Was ich bisher an Abenteuern und Hintergrundsachen in die Hand bekommen habe, sehe ich inhaltlich nicht als deutlich besser an. Es ist bunt und es ist anders strukturiert (weitläufiger verteilt), aber besser? Anhand welcher Kriterien? Farbdruck und Bilder? Das sind für mich sogar vernachlässigbare Faktoren, bzw. Farbdruck gehört zum Standard und der Comicstil von DSA5 ist für mich nicht so mit Aventurien verbunden und daher auch kein Mehrwert. Was die Tiefe der Informationen angeht, sehe ich auch keinen "Meilenstein" sondern ganz deutlich den Hang zu viel Text mit wenig Inhalt, sowie einer rigorosen Platzverschwendung zugunsten von weiteren, ausgliederbaren Produkten.

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  • Also, was les ich denn hier...Wo ist hier die Selbstständigkeit? Wo die Reflektion? :P

    Die Graphen sind (wie auch direkt bei Google zu lesen) keine absoluten Werte, sondern zeigen nur eine relative Tendenz. Die geben eben genau das an: Relative "Beliebtheit" eines Begriffs verglichen mit seinem eigenen Maximum (=100), alle anderen Werte verhalten sich relativ dazu, wobei 0=0 ist, also die Basislinie =0. Das ist natürlich ziemlich schwierig zu greifen* und ich würde da als Firma auch keine konkreten Maßnahmen draus ableiten**. Was man aber durchaus ableiten kann, ist eben das, was der Titel sagt: Trend. Zwei Vergleiche in einen Graphen machen das gleiche. Es wird geguckt: Wo war die höchste Anzahl von Suchbegriffen. In diesem Fall war das DSA4 im Juni 2004 (die Werte können alle einzeln angesprochen werden, weswegen da keine Beschriftung ist). Alle anderen Werte beziehen sich dann auf diesen Wert und zeigen, wie sie relativ zu diesem stehen. Bei DSA4 vs. DSA5 passiert dadurch folgendes: DSA4 bleibt Referenz. Die Werte verändern sich nicht (weil sie den höchsten stellen) im Vergleich zur Einzelanfrage. Die von DSA5 verändern sich aber natürlich, weil sie nur für sich genommen natürlich ebenfalls einen höchsten Wert haben (um die Zeit der Veröffentlichung rum), der aber lange nicht so hoch ist, wie der bei DSA4 (konkreter wäre das natürlich DSA4.1, was in der Drehe des Peaks erschien).

    Kann ich damit Aussagen über das Kaufverhalten von DSA-Käufern machen? Nein, natürlich nicht. Kann ich damit irgendwie auf die absolute Zahl an Kunden rückschließen? Nein, natürlich nicht. Kann ich damit das Ende der Welt herauf beschwören? Nein, natürlich nicht. Aber es zeigt eben, dass DSA5 keine Revolution war, die die Häufigkeit der Suche nach ihm wieder auf Höhen von Drakensang und älter geschleudert hätte aka das Interesse am Thema hat sich momentan auf einen Wert eingependelt und oszilliert da jetzt wohl etwas herum. Schön ist auch der Aventurische Almanach. Den mag ich, weil es den ja zweimal gibt. Einmal den Ergänzungsband zum Lexikon, anno Drölfzig und einmal die neue Publikation ;) .
    Ist das jetzt schlimm? Nein, natürlich nicht. Solange es ein Interesse an DSA gibt und der Verkauf ausreicht, wird Ulisses das schon weiter vertreiben. Allerdings kann man den Graphen dahingehend interpretieren, dass der Puffer für Fehlgriffe geschrumpft ist. Und dann kommt die neue RSH...Ach, Ulisses. Du willst doch neue und alte Spieler begeistern || .

    *Bevor Foren-Archimedes sich jetzt hier wieder aufplustert: Das ist keine Unterstellung, dass man sie nicht verstanden hätte.
    **Zumal die Y-Achse doch unter Garantie nach Jenks eingeteilt wurde. Das riech ich doch hundert Meter gegen den Wind, wenn ich mir die verschiedenen Graphen ansehe. Nicht jeder Standard ist sinnvoll... :rolleyes:

    Bei euch beiden hat es doch schonmal geklappt, jetzt noch ein paar (zehn-/hundert-)tausend andere und schon sieht die Statistik wieder ganz anders aus

    Ich fürchte, dass weder Sumaro, noch Zwerg Nase DSA5 spielen, von daher dürfte die Kausalkette in der Tat wacklig sein ;)


    Edit sagt, dass ein weiterer Indikator, dass DSA5 nicht besser als DSA4 dasteht die Deluxe-Ausgaben sind. WdH 1000 Stück, DSA5-GRW 750. Auch das deutet nicht in eine Richtung, die nach deutlich mehr Spielern klingt. Wobei hier natürlich auch die Zunahme an pdf-Käufen nicht vernachlässigt werden sollte, die die Auflagenzahlen wahrscheinlich so oder so nach unten "drücken". Mir geht es insgesamt nur darum, dass man keine Aussagen, wie "DSA5 zieht deutlich mehr Spieler an" oder "die ganzen verlorenen Schäfchen kehren zurück" in den Raum werfen sollte, wenn es Hinweise darauf gibt, dass dem nicht so sein könnte. Eigene Erfahrung vs. Statistik (ohne dass eine vorhanden ware naturlich, aber genau das wird ja mit dem Argument "Ich kenne" bzw. "Ich bin" gemacht.

    Welches Regelwerk man zudem als besser empfindet, ist natürlich noch einmal etwas anderes ;) .

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

    2 Mal editiert, zuletzt von Ehny (29. Mai 2016 um 10:02)

  • Naja in kürze haben wir nochmal mindestens 1100 (die bisher vorverkauften) englischsprachige Regelwerke im Umlauf, wenn der Markt sich hält kann man da durchaus von profitieren.

    "Ohne DSA5 hätte es Herr der Ringe nie gegeben" - H.P.Lovecraft

  • Bin ein bisschen spät, aber da ich nun mit allen Helden etwa 500-600 AP gesammelt und noch mal etwa die Hälfte der Zeit gemeistert habe, sehe ich mich als DSA5-Veteran an. (Soweit das in der kurzen Zeit seit dem Erscheinen überhaupt möglich sein kann)

    - Talentprobe erschwert (3 Werte statt 1)


    Finde ich gut. Erschwernisse und Erleichterungen sind jetzt heftiger spürbar, der Unterschied zwischen zwei Erschwernissen ist bemerkbar. Dass wir nicht detailliert genug erschweren/erleichtern können ist mir so jetzt nicht aufgefallen, das einzige Problem, was wir ganz am Anfang hatten, war recht schnell geklärt: Wir haben einige Spieler, die absolut nicht matheaffin sind, denen musste erst mal klar gemacht werden, dass die Erschwernisse sich nicht eins zu eins (18=6, 15=5 etc) errechnen lassen. Wir haben aber recht schnell alle ein Gefühl dafür entwickelt, was Erleichterungen/Erschwernisse bedeuten und konnten sie nach ein bis zwei Monaten zuverlässig vernünftig einsetzen.

    - Waffenbalance/überflüssige Waffen


    Waffen müssen für mich überhaupt nicht balanciert sein. Wir spielen mit Waffen, die real eigentlich nicht alle in der gleichen Zeit existierten, und dass einige davon aus dem Fundus der Kämpfer verschwanden und durch andere ersetzt wurden, hat seinen Grund. Ich muss nicht den Oberimbasuper-Chara spielen, wenn eine schlechtere Waffe eher zu dem Chara passt, nehme ich diese und gut ist.
    Überflüssige Waffen? Das verstehe ich überhaupt nicht. Oo Wie kann eine Waffe überflüssig sein? Die Auswahl ist im Grundregelwerk schon super und wird jetzt durch den Waffenkammer-Erweiterungsband noch verbessert. Ich habe gerne viel Auswahl und kann eine Waffe wählen, die zu meinem Charakter sowohl äußerlich als auch vom Schaden her gefällt.

    - Geweihtensystem analog zu Magiern


    Bei DSA4 habe ich wenig Erfahrung mit Geweihten, es hat kaum jemand in meinen Runden einen gespielt - es war viel zu verklärt und langweilig, ua die Wiederherstellung von Karmapunkten war absurd. Dass ein Geweihter jetzt Input haben kann, einem netten Wirt auch mal einen Glückssegen spenden kann, ohne die nächsten Monate diesen Karmapunkt zu vermissen, empfinde ich als deutliche Verbesserung. In DSA4 hätte ich nie im Leben einen Geweihten gespielt, in DSA5 habe ich schon eine Firuni und denke über einen Phexgeweihten nach. Ebenso in meiner Gruppe, die Anzahl an Geweihten und deren Influx sind deutlich gestiegen.

    - Magiepatzer sorgen für Abwesenheit des Magiers den restlichen Abend


    Magie ist gefährlich, und das sollte auch durch die Regeln abgebildet sein. Unsere Feuermagierin spielt mit jedem Ignisphaero mit ihrem Leben, deswegen arbeitet sie hart daran, den Leib des Feuers zu perfektionieren und dann in ein Artefakt zu binden, um das Risiko zu minimieren.
    Davon ab haben wir in der gesamten Zeit noch keine so schlimmen Patzer gehabt, die den entsprechenden Magier den gesamten Abend ins Abseits gestellt haben. Außerdem kann man mit dem Einsatz von Schicksalspunkten keinen Patzer ausgleichen, aber immerhin noch ein wenig nachregeln.

    - Kämpfer generfed


    Empfinde ich als nicht so, das liegt aber auch an dem Spielstil, den ich in DSA4 gepflegt habe. 4W+5 Schadensoutput oder sowas habe ich dort nie gehabt, für mich hat sich der Schaden nicht groß verändert. Ich mache mit meinem Kämpfer auf etwa 1200 AP mit einer Erschwernis um 4 2W+6 Schaden. Das reicht bei durchschnittlichen LE von 25 um heftige Auswirkungen zu haben...

    - Elfen und Zwerge nutzlos, Besonderheiten für sie dahin


    Elfen sind endlich nicht mehr so ulhuhulhuhuhuÜbermenschen, wenn ich das mal so ausdrücken darf. Auch hier: Erst in DSA5 habe ich Lust darauf, einen Elfen zu spielen und mir selbige jetzt auch erstellt. Elfen haben stärkere Zauber durch ihre Tradition, außerdem können sie einige Vorteile wählen, die sie noch immer besonders machen.
    Mit Zwergen habe ich nicht viel zu tun, mein einziger Zwerg war ein DSA3 Zwerg. Unser Zwergenfanatiker hat aber mit Freuden seine Zwerge gebaut und gespielt, ohne sich (soweit ich weiß), über die neuen Regeln zu beschweren.
    Grundsätzlich ist der Unterschied der Rassen für mich zu großen Teilen vom Ausspielen abhängig, da sie ja immer noch alle die gleichen Werte (Eigenschaften, Talente etc) haben. Das kann ich noch immer tun. Das Feeling hat sich da nicht verändert.

    - ein paar wenig zielführende Vorteile/Fähigkeiten


    Mir ist die Vor-/Nachteilswahl ein wenig zu eingeschränkt, hoffe aber darauf, dass sich das mit den Erweiterungsbänden ändert, da ich nicht von einem GRW erwarte, dass es mir die gesamte Bandbreite der Details, die ich haben möchte, bietet.
    Die Fähigkeiten empfinde ich so als sehr gut, insbesondere, da der Fähigkeitenwust insbesondere in den Handwerkstalente reduziert und durch Spezialisierungen ersetzt wurde. Wir haben trotz des großen Haufen Fähigkeiten in DSA4 auch dort gehausregelte Fähigkeiten erstellt, das haben wir auch in DAS5 getan.

    - Fähigkeiten überschneiden sich


    Hängt immer von der Interpretation ab. Würde man die Fähigkeiten absolut unique erstellen, würde sich der Fähigkeitenpool noch einmal drastisch reduzieren. Ich empfinde die aktuelle Balance zwischen Überschneidung und Auswahl als sehr gelungen.

    - große Abweichungen der Preise und Eigenschaften von Waren in DSA 5 (DSA-Kompass "Südweiser" billiger für die Charaktere als unter DSA4)


    Da Ulisses keinen Fachmann für Wirtschaftssimulationen beschäftigt, müssen die Preise auch mal angepasst werden. Dass die Abweichungen größer sind ist nicht schön, aber imo auch nicht vermeidbar. Das Preisverhältnis der einzelnen Waren zueinander empfinde ich als besser als in DSA4.


    Der Grafikstil ist mir im übrigen komplett wumpe. Er macht das Regelwerk nicht schlechter oder besser, ich lese nicht so häufig darin. (Letzteres auch ein Vorteil gegenüber DSA 4 ^^)


    Insgesamt kann ich die Frage aus dem Titel mit einem klaren "Ja!" beantworten. DSA5 ist nicht so detailliert wie DSA4.1, das erwarte ich aber auch nicht. Ich kann mit dem Grundregelwerk und ein wenig Konvertierungsarbeit der fehlenden Zauber/Liturgien sehr gut spielen. Die Detailmagieregeln erwarte ich sehnsüchtig, obwohl ich nur meine Elfe als Magier habe und noch nicht sicher bin, wie und ob ich diesen Charakter weiterführe, weil meine beiden Magierspieler das gut gebrauchen können. Ihre Charaktere funktionieren allerdings auch ohne die Detailregeln sehr gut. :)
    Es hat auch seine Schwächen, aber man kann nicht alles haben. Es ist auf jeden Fall besser als DSA4, und ich gehe davon aus, dass es auch bedeutend besser wird als DSA3, wobei es da bisher nur aufgrund der nicht mehr zufallsgesteuerten Generierung vorne liegt.

    Wie nennt man eine Mischung aus Mensch und Möhre? Chimöhre!

  • Finde ich gut. Erschwernisse und Erleichterungen sind jetzt heftiger spürbar, der Unterschied zwischen zwei Erschwernissen ist bemerkbar. Dass wir nicht detailliert genug erschweren/erleichtern können ist mir so jetzt nicht aufgefallen, das einzige Problem, was wir ganz am Anfang hatten, war recht schnell geklärt: Wir haben einige Spieler, die absolut nicht matheaffin sind, denen musste erst mal klar gemacht werden, dass die Erschwernisse sich nicht eins zu eins (18=6, 15=5 etc) errechnen lassen. Wir haben aber recht schnell alle ein Gefühl dafür entwickelt, was Erleichterungen/Erschwernisse bedeuten und konnten sie nach ein bis zwei Monaten zuverlässig vernünftig einsetzen.

    Das finde ich interessant als Statement. Kannst du das mal an einem Beispiel demonstrieren? Nehmen wir an, du willst deiner Gruppe ein recht schweren, aber in ca. 75% aller Proben schaffbares Ereignis generieren (z.B. eine Steilwand, die zumindest ein SC überwinden muss, bei der es hinreichend spannend sein soll und ein misslingen, durchaus im Rahmen der Optionen des besten Kletterers), wie würdest du dann vorgehen? Nehmen wir an, der beste Kletterer hat die relevanten Eigenschaften 13/15/14 und einen FW von 10 in Klettern. Wie wäre deine Erschwernis?

    Waffen müssen für mich überhaupt nicht balanciert sein. Wir spielen mit Waffen, die real eigentlich nicht alle in der gleichen Zeit existierten, und dass einige davon aus dem Fundus der Kämpfer verschwanden und durch andere ersetzt wurden, hat seinen Grund. Ich muss nicht den Oberimbasuper-Chara spielen, wenn eine schlechtere Waffe eher zu dem Chara passt, nehme ich diese und gut ist.
    Überflüssige Waffen? Das verstehe ich überhaupt nicht. Oo Wie kann eine Waffe überflüssig sein? Die Auswahl ist im Grundregelwerk schon super und wird jetzt durch den Waffenkammer-Erweiterungsband noch verbessert. Ich habe gerne viel Auswahl und kann eine Waffe wählen, die zu meinem Charakter sowohl äußerlich als auch vom Schaden her gefällt.

    Ist das nicht ein Widerspruch? Ich meine, mit der Aussage könnte man auch einen beliebigen Waffenwert setzen (z.B. 1W+4) und diese einfach den Waffen zuordnen, die einem gerade gefallen (z.B. der Axt des Thorwalers, dem Speer des Utulu etc. pp.). Ich verstehe deine Implikation nicht, dass eine effektive Waffenwahl etwas mit Oberimbasuper zu tun haben sollte. xD

    Bei DSA4 habe ich wenig Erfahrung mit Geweihten, es hat kaum jemand in meinen Runden einen gespielt - es war viel zu verklärt und langweilig, ua die Wiederherstellung von Karmapunkten war absurd. Dass ein Geweihter jetzt Input haben kann, einem netten Wirt auch mal einen Glückssegen spenden kann, ohne die nächsten Monate diesen Karmapunkt zu vermissen, empfinde ich als deutliche Verbesserung. In DSA4 hätte ich nie im Leben einen Geweihten gespielt, in DSA5 habe ich schon eine Firuni und denke über einen Phexgeweihten nach. Ebenso in meiner Gruppe, die Anzahl an Geweihten und deren Influx sind deutlich gestiegen.

    Ja gut, DSA5-Veteran gerne, aber das DSA4.1 Statement kann ich dahingehend nicht nachvollziehen. Wer hat denn bei DSA4.1 Probleme mit der KE-Regeneration, gerade wenn man mit dem SL spielt? oO
    Die Regeneration bei DSA5 ist ja auch nur um 2,5 KeP pro Nacht gestiegen, dafür ist die Regeneration durch Meditation gesunken. Ich sehe da rechnerisch kaum einen Unterschied (auf hohen Erfahrungsstufen sehe ich sogar deutlich weniger Regeneration bei DSA5 als bei DSA4.1).

    Empfinde ich als nicht so, das liegt aber auch an dem Spielstil, den ich in DSA4 gepflegt habe. 4W+5 Schadensoutput oder sowas habe ich dort nie gehabt, für mich hat sich der Schaden nicht groß verändert. Ich mache mit meinem Kämpfer auf etwa 1200 AP mit einer Erschwernis um 4 2W+6 Schaden. Das reicht bei durchschnittlichen LE von 25 um heftige Auswirkungen zu haben...

    Erscheint mir jetzt aber im Kampf gegen irgendwelches tierisches, großes Viehzeug (Tatzelwurm etc.) ziemlich wenig und außerdem noch wenig sicher, als Trefferchance (ich nehme an, die AT liegt irgendwoe bei 18+). Gegen den Straßenräuber mag das noch bedrohlich sein, aber gegen alles was irgendwie viele Aktionen und viel LeP hat oder ein wenig Rüstung erscheint mir das sehr wenig.

    Ich freue mich sehr, dass du und deine Runde mit DSA5 viel Spaß habt, ich frage mich nur, ob ihr die Punkte, die du an DSA4.1 kritisierst (Regelmoloch) nicht bald in DSA5 wiederfinden wirst.^^

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  • Das finde ich interessant als Statement. Kannst du das mal an einem Beispiel demonstrieren? Nehmen wir an, du willst deiner Gruppe ein recht schweren, aber in ca. 75% aller Proben schaffbares Ereignis generieren (z.B. eine Steilwand, die zumindest ein SC überwinden muss, bei der es hinreichend spannend sein soll und ein misslingen, durchaus im Rahmen der Optionen des besten Kletterers), wie würdest du dann vorgehen? Nehmen wir an, der beste Kletterer hat die relevanten Eigenschaften 13/15/14 und einen FW von 10 in Klettern. Wie wäre deine Erschwernis?

    Ich rechne dabei nicht mit Wahrscheinlichkeiten, sondern gehe nach Gefühl. Es kann durchaus sein und ist sogar sehr wahrscheinlich (ha!), dass mein Gefühl mich trügt, aber es geht mir hier auch gar nicht um die mathematische Wahrheit, sondern um unser Spielgefühl: Die Probenerschwernisse wirken angemessen und liefern in etwa die Ergebnisse, die man auch von den Fähigkeiten der Charaktere her erwarten würde.
    Die Situation, die Du schilderst, existiert so bei mir nicht. :) Ich habe keine Steilwand, die mindestens ein SC überwinden muss, Hindernisse im Abenteuer, die einfach nur Werte testen sind langweilig, eine Überlegung "Hmm, in dreiviertel der Fälle schaffen sie das jetzt" habe ich ebenfalls nicht. Dementsprechend: Keine Ahnung!

    Davon ab: Auch in DSA4 hatte keiner meiner Spieler eine Ahnung, wie die Wahrscheinlichkeiten sind, mich eingeschlossen. Auch da könnte ich Deine 75% nicht anhand einer Erschwernis oder Erleichterung festmachen. :)


    Ist das nicht ein Widerspruch? Ich meine, mit der Aussage könnte man auch einen beliebigen Waffenwert setzen (z.B. 1W+4) und diese einfach den Waffen zuordnen, die einem gerade gefallen (z.B. der Axt des Thorwalers, dem Speer des Utulu etc. pp.). Ich verstehe deine Implikation nicht, dass eine effektive Waffenwahl etwas mit Oberimbasuper zu tun haben sollte. xD


    Es geht mir darum: Die Waffen müssen nicht alle gleich stark sein. Es gibt stärkere, und es gibt schwächere Waffen, das empfinde ich als vernünftig. Wenn ich für meinen Charakter jetzt Waffe A haben will, weil sie loretechnisch besser zu ihm passt, Waffe B aber in allen möglichen Werten unterlegen ist, dann stört mich das nicht im geringsten - ich entscheide mich einfach, ob mir an der Stelle die Stärke oder die Lore wichtiger ist, und gut ist.
    Würde ich einen (meiner Ansicht nach) Oberimbasuper-Charakter bauen wollen, würde ich hier immer die stärkste Waffe wählen und kann mich dann zurecht darüber beschweren, dass diese stärker ist als die Waffe, die meinem Charakterfeel zuträglicher wäre. Da ich darauf aber nicht aus bin, ist dieses Argument für mich hinfällig. Ich kann aber nachvollziehen, dass es bei anderen Spielstilen wichtig ist und verstehe die Kritik demnach völlig. Sie ist nur für mein Spiel irrelevant. :)

    Ob die Verhältnisse der Waffenstärken untereinander passen, kann ich nicht beurteilen, ich kenne mich mit der tatsächlichen Schlagkraft in der Realität nicht aus. Für mich fühlt es sich so an, als ob die Waffen vernünftige Werte hätten, wobei ich mich da auch vollkommen irren kann.


    Ja gut, DSA5-Veteran gerne, aber das DSA4.1 Statement kann ich dahingehend nicht nachvollziehen. Wer hat denn bei DSA4.1 Probleme mit der KE-Regeneration, gerade wenn man mit dem SL spielt? oO
    Die Regeneration bei DSA5 ist ja auch nur um 2,5 KeP pro Nacht gestiegen, dafür ist die Regeneration durch Meditation gesunken. Ich sehe da rechnerisch kaum einen Unterschied (auf hohen Erfahrungsstufen sehe ich sogar deutlich weniger Regeneration bei DSA5 als bei DSA4.1).

    Ich muss zugeben, dass ich mich bei DSA4.1 wirklich kaum mit Geweihten auskenne. Die Regeln waren mir zu kompliziert, dass, was ich überflogen habe, gefiel mir nicht. Es mag sein, dass es sich in hohen Erfahrungsstufen da verändert, aber auch hier siegt für mich wieder das Gefühl vor der realen rechnerischen Version: Ich mag die "astrale" Wiederherstellungsmethode der Karmapunkte. Sie ist einfach und gut umzusetzen. Nichtsdestotrotz kann ich als Meister noch runter- oder hochregeln, je nachdem, ob der Geweihte sich gerade gottgefällig oder eher nicht so verhält. Es wurden auch schon flat Karmapunkte vom Meister genommen und gegeben, abhängig vom Verhalten des Geweihten. (Das bezieht sich auf das Hauptargument, das ich bisher bezüglich der Karmaregeneration gelesen habe: es ist zu wenig vom Gott abhängig. Ist es bei uns halt immer noch, aber trotzdem hat der Geweihte einen regelmäßigen Input.)


    Erscheint mir jetzt aber im Kampf gegen irgendwelches tierisches, großes Viehzeug (Tatzelwurm etc.) ziemlich wenig und außerdem noch wenig sicher, als Trefferchance (ich nehme an, die AT liegt irgendwoe bei 18+). Gegen den Straßenräuber mag das noch bedrohlich sein, aber gegen alles was irgendwie viele Aktionen und viel LeP hat oder ein wenig Rüstung erscheint mir das sehr wenig.


    Nun, wie gesagt, das liegt am Spielstil. Ein Tatzelwurm ist für mich eine große Bedrohung. Wir sind letztens mit drei Spielern gegen einen Wolfskönig (inspiriert von The Witcher) und seine Wölfe fast verreckt, und genau so mag ich mein DSA. Wir sind nicht nur epische Helden, sondern auch sterblich, und das kriegen wir regelmäßig ins Gesicht geklatscht. Ich will gar keine 30-40 Schadenspunkte verteilen können. Ich will taktisch vorgehen, mit meiner Umgebung interagieren und die Stärken und Schwächen meiner Mitkämpfer und Gegner ausnutzen, um mir die Vorteile zu verschaffen, die ich brauche, um den Tatzelwurm zu erlegen. Ich will nicht einfach draufschlagen und gewinnen können.
    Wie gesagt: Mein Kämpfer jetzt ist von der verringerten Parade (die ja alle betrifft und ihn deswegen im Vergleich nicht schwächt) mal abgesehen nicht schlechter als mein Kämpfer gleicher Erfahrung in DSA 4 es auch war. Das ist einfach ein Unterschied im Spielstil.

    Ich freue mich sehr, dass du und deine Runde mit DSA5 viel Spaß habt, ich frage mich nur, ob ihr die Punkte, die du an DSA4.1 kritisierst (Regelmoloch) nicht bald in DSA5 wiederfinden wirst.^^

    Das mag zwar sein, ich bezweifele es aber. DSA5 passt sehr gut zu meinem Spielstil, weil es sich für mich sehr realistisch anfühlt. (Also, soweit ein P&P in einer magischen Mittelalterwelt mit existenten Göttern, die Einfluss haben, sich realistisch anfühlen kann. ^^)

    Wie nennt man eine Mischung aus Mensch und Möhre? Chimöhre!

  • @Brennil

    Danke für deine Antworten. In Hinsicht auf Gefühle zum Spiel kann und will ich auch gar nicht argumentieren. Mein Eindruck von Regelseite ist ein anderer, als der, den du gefühlt beschreibst, bzw. ich glaube, dass man diese Gefühle auch mit DSA4.1 Regeln genauso haben könnte (und sie vermutlich auch nicht besser oder schlechter begründet wären).

    Denn für mich sind beispielsweise Geweihte keineswegs besser gestellt worden, der Mechanismus wurde vereinfacht, aber sie können definitiv weniger als vorher. Ebenso sieht das mit Kämpfern aus. Sobald man den Kampf Mann gegen Mann (Frau gegen Frau) verlässt, wird es deutlich schwieriger, sich zu behaupten. Allein schon durch die Mehrfachparade, die jedes Tier hat (und die nicht reduziert wird, im Gegensatz zur Mehrfachparade der SC). Einen erhöhten "Realismus" kann ich den Regeln jetzt auch nicht attestieren, ebenso wenig wie eine erhöhte Sterblichkeit (für sowas hat man ja auch SchiPs eingeführt). Daher freut es mich, dass es dir so viel Freude bereitet, ich kann nur eben die Gefühle nicht auf das Regelsystem bezogen nachvollziehen. Aber solange es für dich und deine Runde klappt, ist ja alles bestens.^^

    Drama-Karten und Geschichten für alle Spielwelten: Jetzt mit Jannasaras Tagebüchern und Kartenmappen! Klickt rein!

  • Ich kann Brennils Eindrücke bzgl. Geweihten sehr gut nachvollziehen. Die 4.1 Regeln für Geweihte mögen stimmungsvoll, ausgewogen und durchdacht gewesen sein. Ich hab aber in all der Zeit, die ich DSA4 gespielt habe (von Beginn an) nicht eine Person getroffen, die gesagt hätte, dass diese Regeln Spaß machen. Und ich hab seit 1998, eine Zeit die ich durchgängig spiele, noch nie einen Geweihten in der Gruppe gehabt. Wohlgemerkt nicht, weil es nicht erlaubt gewesen wäre. Es hatte nur keiner Bock auf die Regeln. Allein im letzten Dreivierteljahr gab es in meinen Runden sechs (!) Geweihte. Tenor: "Endlich sind die spielbar." Fazit für mich: Ein System kann noch so durchdacht und objektiv gut sein; wenn aber viele Spieler explizit wegen jenes Systems eine Rolle NICHT spielen wollen, dann ist es einfach KEIN gutes System.

    @Sumaro Zum "Regelmoloch": Die Gefahr besteht nachweislich nicht mehr. Weil jeder Spieler sich sein persönliches Menü vom großen DSA-Buffet frei zusammen stellt und keiner am Spieltisch gezwungen wird, die individuellen Regeln des Mitspielers zu kennen oder zu erwerben. Mein Nostergaster Druide besteht aus GRW und RSH-Nostergast. Und daran wird sich auch nach unendlich vielen Publikationen NICHTS ändern. Bei DSA4 war ein solcher Druide nur effektiv spielbar, wenn ich ihn mit WdH, WdZ, WdA, UdW und LC gefüttert habe. Nun bekomme ich mit DSA5 sogar noch Dinge dazu, die ich in den betreffenden 4er Werken gar nicht hatte. Zum Beispiel eine explizite Beschreibung meiner Heimatregion insbesondere in Bezug auf diesen Chara. Inklusive Ausrüstung und Klimbim sowie passende Kräuter, Devotionalia und Alchemika.

    Ich brauche nichtmal den kommenden Magieband, denn der wiederholt lediglich, was ich so schon weiß. Noch dazu nicht einmal so tiefschürfend. 2 Bücher. Eine GRW-PDF für 10 Euro und eine RSH-PDF für 20. Für dreißig Euro gibt es im günstigsten Fall also mehr für diesen expliziten Chara, als ich mit DSA4.1 überhaupt hätte kaufen KÖNNEN, selbst wenn ich nicht aufs Geld geachtet hätte.

    Und diese Publikationsweise endet ja nicht bei den Nostergast-Charas. Sie setzt sich ab jetzt noch zweidutzendfach fort.

    Ja, wenn man mit dem Anspruch dran ginge, alle Regeln doppelt und dreifach zu kaufen und alles wissen zu wollen, dann ist das ein stattlicher Moloch. Aber diese Vorgehensweise ist weder von Publikationsseite beabsichtigt, noch von Fanseite angestrebt. Warum sollte man es sich auch schwer machen? Du, lieber Sumaro, gehst ja vom schlechtmöglichsten Fall aus. Dass "Komplettierer" alles kaufen wollen und SLs alles wissen sollten. Das entspricht aber nicht der von Ulisses beabsichtigten Spielphilosophie. Die sagen immer wieder: Jeder einzelne Spieler kann sein Spiel individuell ausbauen. Und diese Freiheit bedeutet auch, dass man auf Zusatzregeln verzichten kann, ohne dass hieraus Nachteile erwachsen. Man kann davon halten, was man will. Ich halte viel davon. Du wohl eher nicht. Aber ein Regelmoloch kann es nur sein, wenn Spieler gezwungen werden Zusatzregeln zu kennen und zu besitzen, oder sonst benachteiligt werden. Und das ist bei DSA5 nicht der Fall.

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    Einmal editiert, zuletzt von Thorus84 (5. Juni 2016 um 17:17)

  • habe (von Beginn an) nicht eine Person getroffen, die gesagt hätte, dass diese Regeln Spaß machen. Und ich hab seit 1998, eine Zeit die ich durchgängig spiele, noch nie einen Geweihten in der Gruppe gehabt.

    Mir machen diese Regeln Spaß und ich hatte Geweihte in der Gruppe, u.A. mich selbst.

  • Mir machen diese Regeln Spaß und ich hatte Geweihte in der Gruppe, u.A. mich selbst.

    Tja, dann bin ich froh, dass es der Redax und den Betatestern so erging wie mir und nicht wie dir. :)
    Nicht bös gemeint.

    Ich hab auch auf Cons immer wieder gehört, wie unnötig kompliziert das alte System war.
    Es hat hingegen kaum jemand bestritten, dass es tatsächlich sehr stimmungsvoll war. Und durchdacht.
    Aber spaßig? Nee.

    Mag natürlich sein, dass mal wieder die Minderheit Recht bekommen hat, die am lautesten rumbrüllte; aber ganz ehrlich: das müsste in dieser jahrelangen Stringenz schon ne verdammt leise Mehrheit gewesen sein; denn oftmals wurde das nicht wutschnaubend von einer Minderheit postuliert, sondern eher beiläufig erwähnt, dass halt die Geweihtenregeln Murks sind, inklusive verzweifeltes Augenrollen, Stoßseufzer und dem Nachsatz "DSA ist eben deutsch..."

    Und mal ehrlich: Aufgeregt haben sich die Leute doch nicht darüber, dass die Geweihtenregeln überarbeitet wurden. Der Aufreger war, WIE es gemacht wurde. Die "Karmalzauberei" wurde im letzten Jahr kritisiert, nicht die Tatsache, dass die 4.1-Geweihtenregeln dringend ne Frischzellenkur brauchen. Dass die Geweihtenregeln eine dringende Überarbeitung erforderten, haben sogar die meisten DSA5-Kritiker eingestanden und in kritischen Rezensionen erwähnt.

    - nicht mehr im Forum aktiv -

    Einmal editiert, zuletzt von Thorus84 (6. Juni 2016 um 21:19)

  • Werter Packmaster, dass explizit deine Meinung da entsprechend ist, habe ich nicht bezweifelt. Du findest ja auch das Aussehen der "neuen" Elfen doof, die Geweihtenregeln, die Redax; und Ulisses wünscht du, dass es "Gegen die Wand fährt" und die Lizenz verliert. :)
    Aber selbst du kannst - in puncto Geweihtenregeln und allem anderen - nicht ignorieren, dass DSA5 eben nicht der von dir prophezeite Megaflop ist, der die Lizenz begräbt, sondern sich die neuen Produkte verkaufen wie geschnitten Brot (Neuauflagen incoming), gespielt und gemocht werden. Und zwar nicht von einer kleinen elitären "Ich kauf eh alles"-Gruppe, sondern weit darüber hinaus.
    Und das böse Ulisses, für das du nicht mehr als Mod tätig sein wolltest, hat es tatsächlich geschafft eine zugestaubte, 32 Jahre alte Lizenz (bereits jetzt) fast 1700 mal jenseits des großen Teichs zu verkaufen; etwas, was es so in der Geschichte des Schwarzen Auges noch nie gegeben hat.
    Unabhängig von Geschmacksfragen ist DSA5 de facto ein Produkt, das mehr Menschen inkludiert als exkludiert. Sei es durch geschicktes Marketing, persönliche Ansprache oder die Qualität der Regeln.
    Irgendwas muss richtig laufen. Irgendwas muss sogar besser laufen, um mal den Threadtitel zu zitieren. Und dieses irgendwas nimmt keine Rücksicht auf "Früher war alles besser!"-Rufer. ;)
    Die Geweihtenregeln waren nicht besser. Sie waren anders.

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  • m "Regelmoloch": Die Gefahr besteht nachweislich nicht mehr. Weil jeder Spieler sich sein persönliches Menü vom großen DSA-Buffet frei zusammen stellt und keiner am Spieltisch gezwungen wird, die individuellen Regeln des Mitspielers zu kennen oder zu erwerben. Mein Nostergaster Druide besteht aus GRW und RSH-Nostergast. Und daran wird sich auch nach unendlich vielen Publikationen NICHTS ändern. Bei DSA4 war ein solcher Druide nur effektiv spielbar, wenn ich ihn mit WdH, WdZ, WdA, UdW und LC gefüttert habe. Nun bekomme ich mit DSA5 sogar noch Dinge dazu, die ich in den betreffenden 4er Werken gar nicht hatte. Zum Beispiel eine explizite Beschreibung meiner Heimatregion insbesondere in Bezug auf diesen Chara. Inklusive Ausrüstung und Klimbim sowie passende Kräuter, Devotionalia und Alchemika.

    Äpfel und Birnen. Mit DSA4.1 hattest du dann aber wirklich ALLES was du zum Druiden haben KONNTEST (bei weitem nicht musstest), während du bei DSA5 das anlegst was du haben MUSST, um überhaupt einen Druiden spielen zu können. Denn mit dem GRW funktioniert es nicht.
    Und das zusammenkaufen vom persönlichen Menu wird nicht funktionieren. Es wird neue Zauber geben, die du gerne haben willst, neue Tränke in wieder anderen Publikationen, wieder neue Rituale in weiteren Veröffentlichungen, wieder neue Fokusregeln zum Kräutersammeln, die du dann auch haben möchtest.
    Und ich gehe dabei von dem aus, was man besprochen und versprochen hat, neuer Inhalt mit jeder Publikation, neuer Inhalt für den SL mit jeder Publikation, Dopplungen von Inhalten in verschiedenen Publikationen, weiteres Regelwachstum in eine neue Regeltiefe in allen Publikationen (Fokusregeln Stufe 3). Sicherlich, das wird man alles gar nicht brauchen, aber dann kommen eben doch irgendwann die ABs in denen man nicht den normalen Dämon benutzen will, sondern den besonderen mit den Spezialregeln, dann kommen Dämonenpaktierer vor oder Zauberer außerhalb des GRW (mit Zaubern außerhalb des GRW) und dann habe ich nur 64 Seiten Platz, weil ich mich ja dran halten will und es günstiger ist. Und ich kann doch nicht für meinen NSC 5 Seiten reinen Regeltext schreiben...

    Ich gehe von dem Fall aus, der realistisch ist. Nämlich, dass der Verlag a) gerne Geld verdienen möchte (und das funktioniert mit Regeln nun mal am besten) und das der Verlag ein kleines mittelständiges Unternehmen ist, welches sehr wenig Personal für sehr viele Aufgaben hat und regelmäßig an externe Autoren etc. outsourcen will und muss, so dass jeder bald einen unterschiedlichen Kenntnisstand haben wird und unterschiedliche Ansprüche hat. I

    Denn dein Beispiel zeigt doch vor allem wie aufgespalten es bald sein wird, wenn ich bestimmte Waffen haben will, muss ich sie mir "nachkaufen" vom Regionalband. Und wenn ich für jeden von mir jemals generierten Charakter 20 € in die Hand nehmen muss xD... Ohje.

    Mag natürlich sein, dass mal wieder die Minderheit Recht bekommen hat, die am lautesten rumbrüllte; aber ganz ehrlich: das müsste in dieser jahrelangen Stringenz schon ne verdammt leise Mehrheit gewesen sein; denn oftmals wurde das nicht wutschnaubend von einer Minderheit postuliert, sondern eher beiläufig erwähnt, dass halt die Geweihtenregeln Murks sind, inklusive verzweifeltes Augenrollen, Stoßseufzer und dem Nachsatz "DSA ist eben deutsch..."

    Und mal ehrlich: Aufgeregt haben sich die Leute doch nicht darüber, dass die Geweihtenregeln überarbeitet wurden. Der Aufreger war, WIE es gemacht wurde. Die "Karmalzauberei" wurde im letzten Jahr kritisiert, nicht die Tatsache, dass die 4.1-Geweihtenregeln dringend ne Frischzellenkur brauchen. Dass die Geweihtenregeln eine dringende Überarbeitung erforderten, haben sogar die meisten DSA5-Kritiker eingestanden und in kritischen Rezensionen erwähnt.

    Tja, ich habe ganz viele Leute kennen gelernt, die fanden die Regeln zu Geweihten sehr gut, auf Cons und so, wenn ich SL war, habe ich eigentlich meistens nur gehört, dass Geweihte spielen Spaß macht mit diesen Regeln. :)
    Vor allem wird es doch mit DSA5 nicht weniger deutsch. Es wird sogar noch viel deutscher (Fokusregeln Stufe 1-3 sind doch wahrlich genau das, was man sich unter Unterparagraphen zu bestimmten Gesetzestexten vorstellt). Aber im aktuellen Klima ist das sicherlich auch ein Verkaufsargument. xD

    Grundsätzlich sind die 4.1 Regeln ziemlich gut, nur die Aufstufung muss man rauswerfen und die Einteilung der Liturgien ändern. Aber so viel gibt es da sonst nicht zu machen. Die DSA5-Regeln sorgen eben vor allem für schwächere Priester und für mehr Zaubertricks. Wem der tricksende Geweihte (nein, nicht der Phexpriester, der kann jetzt auch viel weniger als vorher) gefällt, schön. Ich bin doch froh, dass DSA5 so viele Anhänger hat, denn dann werden die Leute von Ulisses nicht arbeitslos. :) Aber grundsätzlich sind die Regeln dazu nicht besser geworden. Sie sind wenig innovativ, wenig exklusiv und Geweihte fühlen sich jetzt an wie Zauberer (genauso zusammengestaucht). Das mystische Spiel vom Geweihten geht in der Profanität der Zaubertricks ohnehin verloren (ist aber gewollt, weil es viele Spieler gibt, die sich an sowas erfreuen).

    Ich betrachte das ein wenig so, wie bei meinen Spielern damals in der Blutigen See / Bahamuths-Ruf Kampagne. Der eine Spieler bekam eine geweihte Waffe aus Titanium von einem Alveraniar der Meeresgötter, die ihm unendliches Karma brachte und seine Fertigkeiten deutlich verbesserte. Der andere Spieler bekam ein kleine U-Boot/magischen Jetski. Beide waren sehr zufrieden, aber einer von beiden hatte definitiv mehr Power und den besseren Deal gemacht. ;)


    Und das böse Ulisses, für das du nicht mehr als Mod tätig sein wolltest, hat es tatsächlich geschafft eine zugestaubte, 32 Jahre alte Lizenz (bereits jetzt) fast 1700 mal jenseits des großen Teichs zu verkaufen; etwas, was es so in der Geschichte des Schwarzen Auges noch nie gegeben hat.

    Das wiederum ist kein Qualitätsmerkmal. Bei den Amis verkauft man auch Glyphosat ;)

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  • Es wird neue Zauber geben, die du gerne haben willst, neue Tränke in wieder anderen Publikationen, wieder neue Rituale in weiteren Veröffentlichungen, wieder neue Fokusregeln zum Kräutersammeln, die du dann auch haben möchtest.

    Woher weißt du, was ich haben will und möchte? Hast du überhaupt mal in die RSH reingeschaut?

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  • Woher weißt du, was ich haben will und möchte? Hast du überhaupt mal in die RSH reingeschaut?

    Sieh es als literarischen Kunstgriff, du kannst von mir aus auch "du" durch "man" ersetzen.
    Und nein, ich habe mir die RSH nicht angesehen, dafür müsste ich sie kaufen und ich habe bisher keinen Grund gefunden, das zu tun. Wenn ich 20 € investieren will, kaufe ich mir lieber ein neues SR-Regelwerk in Vollfarbe und schön gedruckt und kein PDF zu einer Region, die ich schon kenne. Vor allem nicht nach allem, was ich bisher als Rezension gelesen habe.^^ Da tue ich lieber so als gäbe es keine insektoiden Flüche, die Andergast und Nostria im Griff haben.^^

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  • Wenn du sie gelesen hättest, dann wüsstest du, dass du explizit für den Druiden, den ich beschrieben habe, eben nicht mehr benötigst als GRW und RSH. :)

    Und was hast du denn für Rezensionen gelesen? Die 1-Sterne-Rezension bei Amazon, die behauptet, es würd nix neues drinstehen in der RSH? Steile Argumentation, wenn man berücksichtigt, dass aus 32 Seiten in UdW nun knapp 200 geworden sind...


    Das wiederum ist kein Qualitätsmerkmal. Bei den Amis verkauft man auch Glyphosat

    Dann nimm Frankreich. Es geht nicht um Amis oder Franzosen. Es geht darum, dass man zuvor über 3 Jahrzehnte im eigenen Saft köchelte und ein starkes Setting mit starker Historie unnötig kleingehalten hat und immer nur die selbe Klientel bedient hat, statt mal mutige Dinge zu tun und weiterzublicken.
    Es geht nicht nur immer um direkte und unmittelbare Verkäufe. Es muss auch gefragt werden, ob "Das Schwarze Auge" noch einmal 32 Jahre überlebt.

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  • Wenn du sie gelesen hättest, dann wüsstest du, dass du explizit für den Druiden, den ich beschrieben habe, eben nicht mehr benötigst als GRW und RSH.

    Und was hast du denn für Rezensionen gelesen? Die 1-Sterne-Rezension bei Amazon, die behauptet, es würd nix neues drinstehen in der RSH? Steile Argumentation, wenn man berücksichtigt, dass aus 32 Seiten in UdW nun knapp 200 geworden sind...

    Nein, ich habe mir auch von Leuten, die es haben eine Zusammenfassung geben lassen, ob es sich lohnt es zu kaufen. Die Bilanz ist "nein, tut es nicht". Es wird viel doppelt erzählt, vieles was mich nicht interessiert ausgewalzt (Beispieldörfer z.B. die gar nicht beispielhaft sind) oder etwas zum "Deichwesen". Also unglaublich furchtbar wichtige Dinge, bei denen ich mich frage, ob man es nicht besser bei 32 Seiten belassen hätte.^^

    Dann nimm Frankreich. Es geht nicht um Amis oder Franzosen. Es geht darum, dass man zuvor über 3 Jahrzehnte im eigenen Saft köchelte und ein starkes Setting mit starker Historie unnötig kleingehalten hat und immer nur die selbe Klientel bedient hat, statt mal mutige Dinge zu tun und weiterzublicken.
    Es geht nicht nur immer um direkte und unmittelbare Verkäufe. Es muss auch gefragt werden, ob "Das Schwarze Auge" noch einmal 32 Jahre überlebt.

    Ich weiß, du magst Pathos, aber das ist mir doch ein bisschen viel aufgetragen. Es ist mittlerweile einfach deutlich leichter geworden sich Fremdmittel zu sichern und die Kickstarter-Kampagne sichert dem Verlag Geld für so ein Projekt, ohne dass man viel riskiert, geschweige denn sich überheben würde. Und auch da helfen natürlich ein gutes Stück einheimische Fans mit, die mitstemmen. Was daran jetzt "neu" sein soll und "besser" weiß ich allerdings auch nicht. Erst mal expandieren anstatt Qualitätssicherung zu betreiben? Wer weiß. Die Ressourcen des Verlags werden ja deswegen nicht aufgestockt. Und wieso muss ich mich gleich fragen ob DSA noch 32 Jahre überlebt? Keiner weiß, ob man selbst 32 Jahre überlebt geschweige denn, ob es die Menschheit tut. Und da haben wir doch wahrlich drängendere Probleme als die Expansion eines kleinen Verlags in den englischsprachigen Raum. Das man es übrigens nie gewagt hat, stimmt ja so auch nicht. Es gibt nur jetzt eben fremdes Geld, dass man investiert und im Zweifel in den Sand setzt und kein eigenes. Damit kann man immer leichter "was riskieren" ;)
    Man köchelt auch jetzt noch fleißig im eigenen Saft. Wer ins Ulissesforum schaut und auf die Beteiligung der Redaktion am Forenleben bzw. der direkten Auseinandersetzung mit dem Kunden, der merkt es eben auch schnel, dass man nicht "weit da draußen" ist, sondern eben noch immer in Waldems, unter sich. ;) Man macht es nur jetzt auch noch auf Englisch.^^

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  • Ich hab auch auf Cons immer wieder gehört, wie unnötig kompliziert das alte System war.

    Das lese ich und höre ich und denke ich über das 4er Magiesystem. Das Geweihtensystem ist dagegen einfach.
    Daher habe ich mit einem gewissen Bedauern vernommen, dass man bei DSA 5 das Geweihtensystem an das Magiesystem angeglichen hat, statt umgekehrt.

    Monate benötigen, um 1 KP (und mehr wurden noch schwieriger) wieder zu bekommen, könnte eventuell in DSA 3 geschehen, wenn man nicht seine Stunden Meditation macht zum regenerieren. In DSA 4 geht das deutlich fixer.

    In DSA 3 und 4 gab es in meinen Gruppen in den letzten 15 Jahren recht viele Geweihte.