Abenteuer/Kampagnen-Probleme (eigenes Abenteuer)

  • Salut les gens,


    …also ich häng' inhaltlich gerade komplett in der Luft mit meiner Gruppe und würd' nach Ideen (konkrete wie weniger konkrete) suchen:


    1. Spieler und Helden:
    Also ich hab' eine (tierliebe) Kriegerin und einen (blutgeilen) Gladiatoren. Der Spieler des Gladiators is' ein ziemlich fokussierter Problemlöser (also Gespräche in der Bar interessieren ihn nur dann, wenn sie zu irgendwas führen), es stößt ihm einwenig auf, dass die Kriegerin "irgendwie in allem besser ist" (schaut tatsächlich ziemlich danach aus, darum werd' ich auf seine Idee eingehen, dass seine Axt irgendwann "belebt" wird. Genauen Plan hab' ich noch keinen, aber es soll mit Trollzacker-Ritualen und sowas zusammenhängen), gleichzeitig aber würfelt er eigentlich nicht so gern.
    Die Spielerin der Kriegerin is' da toleranter, manchmal einwenig naiv, unsensibel, aber neugierig. Keine große "Rollenspielerin" oder "Geschichtenerzählerin", aber lässt sich durchaus auf alles mögliche ein.


    2. Setting
    So… jetzt is' es so, dass ich mir nach zwei kleinen Abenteuern dacht, dass ich meinen Helden mal komplett den Weg überlass'. Also nach dem zweiten Abenteuer hab' ich gefragt: "So… was jetzt?" Völlig ohne Auftraggeber und so weiter. Der Gedanke war der, dass sie dann eventuell auf Hintergrund ihrer Charaktere eingehen, sich ein gemeinsames Ziel suchen oder sowas. Rausgekommen is', dass sie nach Schwarztobrien wollen, weil einerseits eine der Heldinnen als kleines Kind (nur kurz) dort gelebt hat, und weil dort irgendwie immer Helden gebraucht werden.
    Wir spielen an sich im Früh-Winter 1027 BF, allerdings is' die allgemeine Verbindlichkeit mit der aventurischen Geschichte für uns relativ unwichtig. Ich hatte den Regionalband zu den Schwarzen Landen nicht und letztlich nur 'ne grob Vorstellung. Gemeinsam mit einer Freundin aber (wir haben mal ein Co-Meister-System versucht; das war echt chillig), haben wir uns Entschieden, Tobrien als Ort der Hoffnungslosigkeit darstllen zu wollen; in Anschluss an "Unter der Dämonenkrone" als Ort, in dem irgendwie jede Menge "richtig kranker Scheiß" passiert, ohne, dass sich jemand groß wundert. einfach ein richtig kaputtes, dämonisch verdorbenes, verfluchtes und gebrochenes Land.


    3.Abenteur:
    Zuviel zur Idee, so ganz hinbekomemn haben wir das nicht. An den Tag, an dem die Helden in "Kleinwardstein" angekommen sind, das bei mir zu Schwarztobrien gehört, hat der schwarze Vogt gerade die Stadt verlassen und es war diese "was..? Sind wir jetzt endlich frei…? Wirklich? Kann doch nicht sein…?"-Situation.
    Die Einreise haben wir leider irgendwie nicht gespielt, ich hatte selbst keinen Bock auf ein großes Reiseabenteuer, weil ich die Helden eigentlich schnell mal dort hinbrignen wollte. An sich bin ich aber absolut kein Fan von "Und jetzt seid ihr mal so über den Sichelsteig drüber und schwupps,… seid ihr plötzlich in Schwarztobrien und eine Stadt taucht vor euch auf". Aber irgendwie … ja. Done is done.


    So, jetzt das letzte "Halb-Abenteuer". Also wir haben uns für meine Helden ein schönes "Willkommen in Tobrien"-Szenario ausgedacht: Die Helden reisen ein, es ist eben besagte "…was echt jetzt?"-Stimmung, ein hoffnungsvoller, verhalten euphorischer Wirt nimmt das Schild zu seiner Taverne ab, weil es sie wieder "Tsas ruhige Stube" nennen will, und die Helden sitzen schließlich in der Gaststube. Der Kamin ist an, ein kleines Mädchen (Wirtstochter) spielt mit einer Puppe, und die Mutter ermahnt es, nicht zu nah zum Feuer zu gehen.
    Irgendwann mitten am Abend, beginnt das Mädchen in einen Trance zu verfallen und so ein Lied zu singen, das wir in "Unter der Dämonenkrone" gefudnen haben: "Hey ho, zünd' die Häuser an! Denn der Wind treibt wütend über's Land. Lasst sie alle Sterben! Lasst sie alle sterben!" Von draußen hören die Helden, dass scheinbar mehrere Kinder dieses Lied singen, und plötzlich zündet das Mädchen die Puppe am Kamin an und legt sie ins danebenliegende Feuerholz, ein mit brenndem Stroh umwickelter Stein wird durch das einzige Glasfenster weit und breit geworfen (der Stolz es Hauses) und von draußen hört man die Kinder im Chor singen.
    Ja,… jetztlich gibt's einen richtig großen Stadtbrand, den die Helden nicht verhindern konnten (auch sonst keiner) und alle, die können, flüchten aus der Stadt.


    Großartig durchstrukturierte Erklärung dafür haben wir uns keine ausgedacht, nur dass es ein alter Fluch Borbarads ist, und alle Kinder zwischen der Eroberung Tobriens und Borbarads Tod, die keinen Geburtssegen empfangen haben (der sicher verboten war), davon betroffen sind (das alles wissen die Helden nicht).
    Ein Abenteuer drum herum haben wir uns aber eigentlich gar nicht ausgedacht. Die Botschaft sollte mehr sein: "In Tobrien passieren wirklich schlimme Sachen, und kaum irgendwer kann irgendwas dagegen tun."


    Jetzt is' allerdings klar: die Helden wollen da bleiben und herausfinden, was es damit auf sich hat. Die Stadt is' abgebrannt, die Nahrungsreserven sind weg, die Hoffnung wieder zerstört,… was is' mit dem Vogt (er haut am selben Tag ab, wie das passiert)? Was jetzt…? Aber eine Fortsetzung is' nicht vorgesehen, weil's keinen Bösewicht gibt, der hinter all dem steckt, den man bekämpfen könnte oder so.


    …habt ihr groß Ideen?


    4.Ideenfragmente:
    …beide sind begeisterte "Werwölfe vom Düsterwald"-Spieler; daher kennen wir uns auch (haben hier in Wien einen Werwolf-Verein gegründet, spielen zweimal die Woche). Ich dachte mir, dass ich die Grundidee hier übernehmen könnte. In einer abgebrannten Stadt wollen jetzt verschiedene Leute die Macht übernehmen. Allerdings braucht's eine ordnende Hand, die zumindest den offenen Krieg unterdrücken kann.
    So genau hab' ich mir das nicht überlegt, aber das Szenario wäre nett: nachts tun verschiedene Leute verschiedene Sachen, tagsüber sieht man die Konsequenzen und hängt dann Leute, die man für schuldig hält.


    …außerdem find' ich Torxes einfach geil, will, dass meine Helden ihn später in zwei Abenteuern als Widersacher haben. Für mich is' das so 'n Charakter für die Verrückten Sachen, und wir dachten uns, der könnte hier zumidnst eine Erwähnung, wenn nicht einen kleinen Auftritt haben. Er is' nämlich extra wegen dieses Stadtbrandes gekommen,… weil er zuschauen wollte.
    Der könnte auch die angeblich (oder vielelicht auch tatsächlich) weißtobrische Befreiungsarmee bringen, die dann die unterdrückende Gewalt darstellt (dass nicht offen um die Macht gekämpft wird) oder aber der Vogt stellt so eine Macht dar (und die Helden wären dann quasi die wenigen, die sich dagegen stellen; quasi die "Werwölfe").


    Aber…! Während all dem muss ja einerseits das Überleben der Menschen irgendwie gesichert sein, das ganze muss irgendwie auf irgendwas hinauslaufen und außrdem wollen die Helden ja wissen, was es mit diesem Brand auf sich hat (Torxes könnte ihnen da haufenweise Informationen geben, wenn er Spaß dran hat; der is' für mich ein Charakter, den ich einfach alles machen lassen kann; der den Guten auch helfen kann, einfach weil er's witzig findet).


    Hm,… was denkt ihr?


  • Der Kamin ist an, ein kleines Mädchen (Wirtstochter) spielt mit einer Puppe, und die Mutter ermahnt es, nicht zu nah zum Feuer zu gehen.
    Irgendwann mitten am Abend, beginnt das Mädchen in einen Trance zu verfallen und so ein Lied zu singen, das wir in "Unter der Dämonenkrone" gefudnen haben: "Hey ho, zünd' die Häuser an! Denn der Wind treibt wütend über's Land. Lasst sie alle Sterben! Lasst sie alle sterben!" Von draußen hören die Helden, dass scheinbar mehrere Kinder dieses Lied singen, und plötzlich zündet das Mädchen die Puppe am Kamin an und legt sie ins danebenliegende Feuerholz, ein mit brenndem Stroh umwickelter Stein wird durch das einzige Glasfenster weit und breit geworfen (der Stolz es Hauses) und von draußen hört man die Kinder im Chor singen.

    Auch wenn dir persönlich mein Kommentar wahrscheinlich wenig bringt, möchte ich dir dennoch sagen, dass die Idee super ist. Ich habe beim lesen eine Gänsehaut bekommen und klaue dir für ein zukünftiges Abenteuer die Idee. Kinder die gruselige Sachen tun UND dabei auch noch mit zarter Stimme singen sind die Krönung des Horrors! :)

    Allerdings solltest du dich auf einen Grund für das Verhalten der Kinder festlegen, denn es könnte sein, dass deine Spieler diesen "Flcuh" untersuchen wollen, da er ja immerhin der Auslöser der Gesamtereignisse ist.



    …beide sind begeisterte "Werwölfe vom Düsterwald"-Spieler; daher kennen wir uns auch (haben hier in Wien einen Werwolf-Verein gegründet, spielen zweimal die Woche). Ich dachte mir, dass ich die Grundidee hier übernehmen könnte. In einer abgebrannten Stadt wollen jetzt verschiedene Leute die Macht übernehmen. Allerdings braucht's eine ordnende Hand, die zumindest den offenen Krieg unterdrücken kann.
    So genau hab' ich mir das nicht überlegt, aber das Szenario wäre nett: nachts tun verschiedene Leute verschiedene Sachen, tagsüber sieht man die Konsequenzen und hängt dann Leute, die man für schuldig hält.

    Ebenfalls eine sehr gute Idee, die ich dir klauen werde :D

    Allerdings habe ich keine Ahnung, wie man zwei mal wöchentlich das Werwolfspiel spielen kann. Ich spiele es einmal im Jahr am Lagerfeuer auf einer Freizeitfahrt mit Kids ca. 1 Stunde lang und dann bin ich den Rest des Jahres bedient... :D

    Wenn deine Spieler auf soziale Detektivabenteuer stehen und du einen Bösewicht hinter den nächtlichen Ereignissen brauchst, dann könntest du auch mein AB Gelenkter Hass variieren. Darin geht es eigentlich um Fremdenhass in einer Kleinstadt, aber sicherlich kann man das auch gruseliger aufziehen. Und am Ende wird sogar eine Szene mit einem mysteriösen Schelm erwähnt. Da könnte auch Torxes hineinpassen...

    Und aus dem Chaos sprach eine Stimme: ´Lächle und sei froh, denn es könnte alles viel schlimmer kommen.` Also lächelte ich, war froh und es kam schlimmer...

    Im Balash gibt es auf alle Waren 19% Mherwed-Steuer

  • Auch wenn ihr aus der aventurische Geschichte herausgelöst spielt - ihr befindet euch "offiziell" am Beginn des Jahr des Feuers :)
    Hm, kennt ihr "Das Dorf der Verdammten"?
    In Schwarztobiren muß nicht alles mit Borbarad zu tun haben, erst nicht um 1027 BF. Die Menschen beten bereits Erzdämonen um günstige Ernten an etc.
    Vielleicht versuchte ein Dämonenbeschwörer im Hintergrund eine neue unsterbliche Armee - wie Galotta- zu erschaffen ,nur mit anderen Dämonen - warum kein Feuerdämon? Oder etwas wurde entlang einer Kraftlinie geweckt, die unterm Dorf durchläuft ...

    Da fällt mir, bei D&D gab es ein böses Abenteuer, wo die Dörfer in Wahrheit "Tiermenschen" waren, die von einem bösen Fluch bedroht wurden. Das erinnert mich dann wieder an "Die Dämonisch", wo ein Kind sagt, "das ist nicht meine Mutter!". Am nächsten Tag ist alles in Ordnung - da das Kind über Nacht "ausgetauscht" wurde ...

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)