Fußkämpfer vs Reitkämpfer

  • Hallöchen gerade kamen wir auf eine Situation zu sprechen, die es vor einer Weile in unserer Runde gab. Und joa da wollt ich das Thema einfach mal ansprechen.

    Reiter gegen ungerüsteten Fußkämpfer. Das der Fußkämpfer unterlegen sein dürfte, dürfte klar sein. Mein Einfall (nicht sonderlich ehrenhaft, aber es war schließlich kein Rondrageweihter also was solls x) ) war ein hübscher Schwerthieb gegen eines der Pferdeläufe. Sieht man in jedem Fantasy-Film, funktioniert.^^

    Ein pferd hat verhältnismäßig dünne Beine und eben diese Beine könnte man leicht als Schwachpunkt eines Pferdes sein, es sollte also ein leichtes sein, mit einem Schwerthieb eines der Beine soweit zu verletzen, dass das Pferd zusammenbricht, oder aber zumindestens aufscheut.

    das Problem ist nur.. ein Pferd hat eine KO von 20 - 23 was eine Wundschwelle von um die 10-12 ergibt das ist kein leichter Pappenstiel vor allem, wenn es um die relatiev instabilen Beine geht. Ich weiß nicht mehr genau wie hoch der Schadenswurf ausviel den ich erwürfelt hatte, ich weiß nur noch das ich einen Kusliker Säbel trug der Schaden wird also so um die 8 Punkte gelegen haben. Gut. Ende vom Lied war - Keine WUnde erzielt, schaden also nicht hochgenug, Meister würfelt aus Kulanz ne reiten-probe besteht, nichts passiert.

    Gut die darauf folgenden 2 Kampfrunden das gleiche Spiel.
    Ich also total angepisst auf gut deutsch und hab solange auf den Reiter eingehauen bis der vom Pferd gefallen ist mit den Worten "Na geht doch." Über die Ehrhaftigkeit der ersten 3 KR konnte danach mit der Amazone der Gruppe gestritten werden.^^

    Nun zum eigentlichen Diskussionspunkt.. wie kann es möglich sein, dass man einen Reiter schneller vom Pferd haut als das Pferd zum scheuen, oder zum Umfallen krigt, selbst wenn man die offensichtlichen Schwachpunkte ausnutzt. In den Regeln ist das natürlich nicht abgedeckt aber es erscheint irgendwie logisch als Fußkämpfer den Pferd eins zu geben, in der Hoffnung, der Reiter wird vielleicht sogar vom Pferd begraben.

    wie Regelt ihr soetwas? oder würdet es regeln, wenn ein ähnlicher Punkt bei euch im Abenteuer auftaucht?

  • Tja, William Wallace benutzt halt nen Zweihänder, der hat mehr Wumms. Bei 8 Schadenspunkten hast du aber entweder jedes mal mies gewürfelt, oder keinen Wuchtschlag, oder?

  • wie kann es möglich sein, dass man einen Reiter schneller vom Pferd haut als das Pferd zum scheuen, o

    Wie kann es möglich sein, dass man in DSA einen Gegner effektiver und schneller und einfacher tötet, als unblutig aus einem Kampf zunehmen? Es ist das DSA-System!^^
    Dazu ist der Reiterkampf ziemlicher Murks.
    Aber es sollte zu beachten sein, dass man als Fußkämpfer das Pferd um 3 Punkte erleichtert treffen kann, den Reiter um 3 erschwert. Also man kann diese Erleichterung für einen WS oder sonstiges Manöver nutzen und wenn man nur oft genug auf das arme Pferd eindrischt, das auch weniger RS als der Reiter hat (in der Regel, auch Pferde kann man mit Rüstung ausrüsten), wird der Schaden groß genug sein, dass auch irgendwann die reiten-Probe des berittenen Angreifers mal daneben gehen kann. Die zu würfeln ist keine Kulanz, die ist Pflicht bei sowohl Treffer bei Reiter oder Pferd, erschwert um SP (allerdings für den Reiter je nach SF erleichtert - ja der Reiterkampf ist ein ziemliches quer im Magen liegendes Regelkonstrukt). Allerdings darf auch das Pferd ausweichen, da Tiere aber popelige Werte haben, stehen da die Chancen gut, außerdem kostet es den Reiter eine Aktion Position.
    Andererseits sind Angriffe eines Reiters mit Reiterkampf um 3 erleichtert und machen 2 TP mehr, man sollte sich also ranhalten.

  • Ich bin nicht sicher, ob soetwas wirklich in den Regeln steht, aber das Tier wird auch ohne Wunde scheuen und schwer zu kontrollieren sein, da muss man mit Sicherheit nicht erst eine Wunde verursachen.

    Als SL würde ich den Reiter eine Reitenprobe würfeln lassen, die um die TP erschwert ist (Bei SF Reiterkampf und Kriegsreiterei um 3-5 Punkte erleichtert), damit er das Tier unter Kontrolle behält. Auch die Ausbildung des Pferdes sollte eine Rolle spielen. Ein ausgebildetes Streitross wird mit Sicherheit auch leichter zu beherrschein sein, als ein einfaches Reitpferd.
    Bei Misslingen der Probe wird sich der Reiter entweder auf dem Boden wiederfinden oder sein Pferd erst weit vom Kampfgeschehen in den Griff bekommen. Das würde ich situativ entscheiden (oder eine weitere Reitenprobe würfeln lassen).

    Man muss übrigens nicht unbedingt Rondrageweihter sein, um das nicht zu tun. Auch ein normaler Krieger, der an die Zwölfe glaubt, wird es sich wohl zweimal überlegen. Es ist nämlich ein Frevel gegen Rondra und auch Rahja gezielt Pferde anzugreifen und nicht den Reiter. Und für einen Räuber nicht uninteressant ist auch der Wert des Tieres. Nicht nur in Dukaten. Man ist plötzlich selbst viel mobiler und damit auch gefährlicher für die nächsten Opfer. ;)

  • wie kann es möglich sein, dass man einen Reiter schneller vom Pferd haut als das Pferd zum scheuen, oder zum Umfallen krigt, selbst wenn man die offensichtlichen Schwachpunkte ausnutzt.


    Die einfache Antwort: Der Reiter ist offensichtlich ein mieser Kämpfer und ungerüstet.

    Ansonsten ist es i.d.R. viel leichter die Angriffe gegen das Pferd zu richten, da das Pferd mit dem eigenen PA Wert parieren muss (der Reiter kann solche Angriffe i.d.R. nicht für das Tier parieren) und dieser ist Tier typisch nicht besonders hoch. Ein Reiter ist da meist viel schwerer zu treffen und oft auch deutlich stärker gepanzert.

    Sowohl der Ausweichversuch (PA) des Pferdes, als auch ein Treffer haben Reitenproben zur Folge, wobei letztere die Probe noch um die SP erschweren. Sollte die Probe misslingen, stürzt der Reiter vom Pferd (Schaden, Am Boden, INI Verlust). Außerdem kostet die PA auch den Reiter eine Aktion (-> Aktion Position).

    Damit das nicht passiert, muss der Reiter ordentlich AP in Reiten SF und TAW stecken (AP die ein Fußkämpfer in andere Dinge stecken kann). Gegen mäßige Reiter und vor allem solche ohne Reiterkampf SF bringen Angriffe gegen das Pferd also durchaus etwas.

    "Einfach mal auf die Beine hauen" ist nach Regeln gar nicht so einfach. Letztendlich braucht man dazu einen gezielter Stich (bzw. gezielten Schlag), welcher wie beim Kampf gegen Tiere üblich eine (modifizierte) Tierkundeprobe erfordert. Wegknicken tun die Beine deshalb aber noch lange nicht. Ein Mensch fällt ja auch nicht bei jedem kleinen Beintreffer sofort um. Wundes des Pferdes erschweren aber folgende Reitenproben.

  • Es klingt auch ein bisschen unrealistisch, dass ein Pferd erst bei einer Wunde sich aufbäumen würde. Schließlich ist ein ordentlicher Schwerthieb gegens Bein nichts, was man leicht wegsteckt, weder ein Tier noch ein Mensch. Ich würde (wenn man es gaanz einfach gestalten will, was meine oberste Devise als Meister ist) bei einem Treffer eine Reiten-Probe würfeln lassen, erschwert um einen bestimmten Anteil der SP, z.B. 1/2. Das wären bei 8 SP bereits 4 Punkte, also ein nicht allzu starker Treffer bringt eine moderat erschwerte (aber trotzdem fordernde) Probe. Der Reiter kann mit seinen TaP ausgleichen.
    schafft er die Probe, bleibt er sitzen. Kritischer Erfolg: Er kontrolliert das Pferd so gut, dass es ganz ruhig bleibt
    schafft er die Probe nicht, bäumt sich das Pferd auf und er hat die Runde keine Aktionen mehr, kann aber nur erschwer angegriffen werden (misslungener Angriff --> Angreifer vom Pferd getreten?). Kritischer Fehlschlag: er fällt vom Pferd und erhält einen Zustand Betäubung nach Wahl des Meisters.
    Das sind allgemeine Überlegungen, wie man so eine Situation recht schnell lösen könnte, die auch für mich als Anfänger einleuchtend wäre.

    - Es ist an der Zeit -

  • Ich möchte hier einfügen, das ein beliebiger SC auch nicht seine Waffe fallen lässt, nur weil er einen Treffer gegen den Arm bekommen hat ... in der Realität nichts, was man leicht wegsteckt, aber beim Rollenspiel allemal.

    Deshalb sollte man auf keinen Fall mit der Realität argumentieren, wenn es um ein Spiel geht.

    Es geht übrigens auch anders herum. Es gibt genug Fälle, in denen Leute auch nach zwanzig Messerstichen noch nicht Tot waren, bei DSA ist man nach 20x 1W6 ganz sicher sehr tot.
    Es ist nur ein Spiel, und so wie man das Pferd des SC nicht zum Scheuen und Abwerfen bringt so bringt man auch die Pferde der Schurken nicht zum Scheuen, wenn es die Regeln nicht hergeben.

    Es liest sich, als würde man über den Umweg der Realität einen Bonus herausschinden wollen. Realität hat im Spiel nichts verloren. Das weis jeder Magier.

  • Regeln sollen aber auch die Realität darstellen. Dass das nicht perfekt gelingen kann ist klar, aber die Realität sollte schon ein wichtiger Anhaltspunkt sein. Dass das Pferd nen leichten Treffer einfach wegsteckt find ich dabei jetzt nicht so super fern von der Realität, aber zu sagen, dass Realität im Spiel nichts verloren hat ist eine Ansicht mit der man nicht DSA spielen sollte, sondern eher einfach ne Münze werfen und die Regeln komplett weglassen und alle Kämpfe nur noch rollenspielerisch ausfechten.

  • Regeln versuchen durch Zahlen und ein Regelkonstrukt eine Realität abzubilden, das ist aber im Falle DSA nicht die irdische, wie allein die athletischen Fähigkeiten des durchschnittlichen Aventuriers oder das Magiesystem beweisen. Oder der Umstand, mit einem Zweihänder im Leib noch herum zu laufen oder das gebrochene Bein mit Glück am nächsten Tag geheilt zu haben.

    Und für den Fall auf das Pferd zu schlagen gibt es in dem Falle eine tatsächlich einfache Regelung: reiten-Probe des Reiters erschwert um SP und modifiziert um etwaige Reiterkampf-SF. Das und was daraus entsteht ist in dem Fall die aventurische Realität.

  • Ja, die Realität sollte durchaus Anhaltspunkt sein, und die Regeln versuchen diese ja uch abzubilden, aber zu genau darf man es auch nicht nehmen. Leider treffen, wenn der Fußkämpfer gegen den Reiter bzw. eher dessen Pferd kämpft, mit Reiterkampf und dem Kampf gegen Tiere zwei eher mäßig gelungene Teile des Regelkonstrukts aufeinander. Aber wie Schattenkatze bereits erwähnt hat ist es tatsächlich nicht besonders kompliziert.

    Da aber die aventurische Realität angesprochen wurde: Die Rahjakirche und deren Geweihte, finden es gar nicht lustig absichtlich das Pferd anstelle des Reiters anzugreifen.

  • Die Regeln können die wirkliche Realität ohnehin nicht abbilden ... ich bezweifle, das ein typischer Mensch einen typischen Wolf im Zweikampf besiegen würde. Selbst mit einer Waffe sollte der erste Schlag besser fast tödlich sein, sonst ist man selber tot. Und in Anbetracht eines 700 kg schweren Pferdes sollte man besser das Weite suchen, als sich ihm in den Weg zu stellen. Ich bezweifle nämlich ebenfalls, das der typische Mensch einen Treffer mit einem Huf überleben würde - zumindest ist man mehr als ernsthaft verletzt.

    So will natürlich niemand seinen Charakter spielen, denn in der echten Realität ist jede Verletzung potentiell Lebensbedrohend.

    Daher bin ich der Meinung, die Regeln einfach anzuwenden und alles was merkwürdig oder "unrealistisch" ist, mit etwas Fluff zuzukleistern, anstatt sich durch Berufung auf reale Physik oder ähnliches besser hinzustellen als es die Regeln zulassen.

    DSA ist eben ein Rollenspiel, und es ist sicher kein Problem, die Nicht-Wunde am Pferd als: "... die Klinge schneidet ins Fleisch und trifft knirschend auf den unterarmstarken Knochen des Tieres. Fast wird dir das Schwert aus der Hand gerissen, als das Pferd einfach weiter donnert. Dir bleibt noch der finstere Blick des Reiters im Gedächtnis, der von weit oben auf dich herabblickt. Ohne wirklich große Waffe wirst du diese Knochen im Pferdebein niemals brechen können."

    Das ist regelkonform und fluffig zugleich. Ausserdem wahrscheinlich sogar ernsthaft realistisch. Ich gebe einem Pferdeunterschenkel locker seine acht bis zehn Zentimeter Durchmesser.

    Man spart sich einfach viel gestreite und ärger. Es ist, wie es ist.

  • Regeln sollen aber auch die Realität darstellen. Dass das nicht perfekt gelingen kann ist klar, aber die Realität sollte schon ein wichtiger Anhaltspunkt sein. Dass das Pferd nen leichten Treffer einfach wegsteckt find ich dabei jetzt nicht so super fern von der Realität, aber zu sagen, dass Realität im Spiel nichts verloren hat ist eine Ansicht mit der man nicht DSA spielen sollte, sondern eher einfach ne Münze werfen und die Regeln komplett weglassen und alle Kämpfe nur noch rollenspielerisch ausfechten.

    Nein, Regeln sollen nicht die Realität darstellen. Wollte man ein realistisches SPiel, würden alle Waffen mal locker 10-15 mehr TP verursachen, oder jeder Held hätte (bei gleichen Schadenswerten) nur 1/3 seiner LE. Wenn ich in der Realität einem ungerüsteten Menschen einen Streitkolben auf den Kopf schlage, dann ist der mit hoher Wahrscheinlichkeit tot, oder zumindest so schwer verletzt das er bleibende Schäden davon trägt. Bei DSA kippt er nicht mal um, hat schlimmstenfalls 2 Wunden (im Durchschnitt eher nur eine) und ist bestenfalls nach 2 Tagen wieder so fit als wäre nie irgendwas geschehen.

    Realistische Regeln will (fast) niemand.

    Regeln sollen in erster Linie in sich plausibel sein. Sie sollten sich dabei an der Realität orientieren, aber damit ist eher so etwas gemeint wie "ein Mensch kann nicht mit Tempo 100 km/h laufen, aus dem Stand 346 m weit springen und 67879 min. die Luft anhalten und mal eben 254 Tonnen stemmen".

    Die Regeln sollen auf einander abgestimmt sein. Und da ein Mensch, der einen Treffer kassiert, ohne das es dabei zu einer Wunde kommt, auch keinerlei Reaktion zeigt (zumindest wird von den Regeln nichts diesbezüglich diktiert), warum sollte es bei einem Pferd (im genannten Beispiel vermutlich ein trainiertes Streitross) anders sein? Der Hieb war eben - aus Sicht des Pferdes - nur ein leichter Treffer, eine Unannehmlichkeit (die in der Summe mit weiteren ähnlichen "Unannehmlichkeiten" durchaus zu etwas kritischerem werden kann), aber nichts was ein trainiertes Pferd (besonders ein Streitross) aus dem Konzept bringt.

  • Der typische Wolf, weltweit betrachtet, ist ehrlichgesagt nicht all zu furchterregend, wenn man bewaffnet ist, da die meisten Unterarten doch recht klein sind. Massai töteten früher als Teil des Initiationsritus einen Löwen mit einem Speer und Inuit einen Eisbären. Das sind ganz andere Kaliber als ein Wolf. Und ein Pferd rennt weg, oder ist so trainiert, dass es eben gegen seine Natur einfach weiter rennt, trotz Hindernisse. Und 10cm Durchmesser hat vielleicht ein Elefant oder Nashorn Beinknochen, aber sicher kein Pferd ;)
    Dennoch stimme ich dir eben zu, dass man die meisten Regeln so übernehmen sollte, aber eben weil sie relativ ausgereift sind.


    Nein, Regeln sollen nicht die Realität darstellen. Wollte man ein realistisches SPiel, würden alle Waffen mal locker 10-15 mehr TP verursachen, oder jeder Held hätte (bei gleichen Schadenswerten) nur 1/3 seiner LE. Wenn ich in der Realität einem ungerüsteten Menschen einen Streitkolben auf den Kopf schlage, dann ist der mit hoher Wahrscheinlichkeit tot, oder zumindest so schwer verletzt das er bleibende Schäden davon trägt. Bei DSA kippt er nicht mal um, hat schlimmstenfalls 2 Wunden (im Durchschnitt eher nur eine) und ist bestenfalls nach 2 Tagen wieder so fit als wäre nie irgendwas geschehen.
    Realistische Regeln will (fast) niemand.

    Regeln sollen in erster Linie in sich plausibel sein. Sie sollten sich dabei an der Realität orientieren, aber damit ist eher so etwas gemeint wie "ein Mensch kann nicht mit Tempo 100 km/h laufen, aus dem Stand 346 m weit springen und 67879 min. die Luft anhalten und mal eben 254 Tonnen stemmen".

    Die Regeln sollen auf einander abgestimmt sein. Und da ein Mensch, der einen Treffer kassiert, ohne das es dabei zu einer Wunde kommt, auch keinerlei Reaktion zeigt (zumindest wird von den Regeln nichts diesbezüglich diktiert), warum sollte es bei einem Pferd (im genannten Beispiel vermutlich ein trainiertes Streitross) anders sein? Der Hieb war eben - aus Sicht des Pferdes - nur ein leichter Treffer, eine Unannehmlichkeit (die in der Summe mit weiteren ähnlichen "Unannehmlichkeiten" durchaus zu etwas kritischerem werden kann), aber nichts was ein trainiertes Pferd (besonders ein Streitross) aus dem Konzept bringt.


    Ja, die Heilung von Wunden ist ein Punkt, der bewusst unrealistisch ist, aber die allermeisten Regeln zu Kampf und Physik sind vereinfachte Simulation der physikalischen Realität. Nur weil diese nicht perfekt sind oder es eben explizite Ausnahmen gibt, ist es aber dennoch extrem übertrieben zu sagen, dass Realität im Spiel NICHTS verloren habe. Wenn der GMV nichts mehr zählt, dann brauch ich keine Regeln mehr...

    Einmal editiert, zuletzt von Faust (12. Juli 2015 um 13:03)


  • Nur weil diese nicht perfekt sind oder es eben explizite Ausnahmen gibt, ist es aber dennoch extrem übertrieben zu sagen, dass Realität im Spiel NICHTS verloren habe. Wenn der GMV nichts mehr zählt, dann brauch ich keine Regeln mehr...

    Ja, es gibt Ausnahmen. Und wer die Ausnahme "dein Held wurde gerade von einer Streitaxt am Kopf getroffen, kann aber dennoch problemlos ohne Einschränkungen weiterkämpfen und wird auch keine entstellende Narbe, fehlendes Ohr und schwere bleibende Hirnverletzung davon tragen" hinnimmt, der sollte gleichermaßen auch die Ausnahme "du hast dem Pferd mit dem Schwert gegen das Bein gechlagen und nichts passiert" hinnehmen. Entweder der ach so viel zitierte (aber selten bei denen, die danah schreien, vorhandene) "GMV" gilt in jeder Situation, oder er wird durch die Regeln der Welt ersetzt.

    Der "GMV" sagt nämlich: Axt in Kopf = mit hoher Wahrscheinlichkeit tot. Jeder Spieler nimmt es (vor allem in Bezug auf den eigenen CHarakter) hin, dass der "GMV" dort nicht greift, beschwert sich aber lautstark wenn der Schurke den Messerstich überlebt und fordert dann "GMV" und bla und blubb und was auch immer.

    Und nein, genau das Gegenteil ist der Fall: wenn man allei nach "GMV2 spielen würde, dann bräuchte man keine Regeln:
    "Unerfahrener Held will mit seinem Kurzschwert den Schlag eines Veteranen mit seiner Streitaxt parieren? Nö, GMV sagt klappt nicht...so... Axt trifft am Kopf? OK, nach GMV tot, mach dir nen neuen Helden..."

    Die Regeln ersetzen den "GMV" (oder das, was die meisten Leute glauben, dass der GMV sei) und geben eine innerweltliche Realität vor, in der eben "Axt trifft Kopf = tot" eben nicht mehr der Fall ist, in der ein Pfeil in der Briust nicht für baldiges Ableben sorgt, in der man einen Sturz aus 10 Meter Höhe mit recht passabler Wahrscheinlichkeit auch ohne größere Blessuren überleben kann, in der ein gebrochener Arm binnen 72 Stunden wieder problemlos ohne Folgeschäden heilt, etc. etc. etc.
    der ach so tolle "GMV" (bzw. das was die betroffene Person glaubt was der GMV sei) greift, wenn überhaupt, in den Bereichen die nicht mit Regeln abgedeckt sind...

  • Faust:

    Das Beispiel mit dem Wolf habe ich gewählt, weil wir heute im Zoo spazieren waren und ich muss dir ehrlich sagen, ich traue mir nicht zu, irgendeines der etwas größeren Tiere unbewaffnet zu besiegen. Selbst wenn du ein Schwert oder eine Axt in der Hand hast, bist du erledigt, wenn der erste Schlag den Wolf, den Bären, den Löwen, den Geier oder auch nur den Schwan nicht halb Tot zu Boden bringt. Was willst du als Mensch schon gegen einen Hund ausrichten, wenn er sich einmal in deinen Arm verbissen hat? Du kannst ihm mit der anderen Hand den Schädel einschlagen oder ihm das Genick brechen, wenn du wirklich, wirklich stark bist. Aber dein anderer Arm ist sicherlich extrem verletzt und infiziert. Und ein Hund ist noch eines der kleineren Raubtiere. Alles was eine Schulterhöhe von über einem Meter hat ist kaum unbewaffnet zu besiegen und selbst bewaffnet sollte man Profi sein und das richtige Werkzeug für das jeweilige Tier dabei haben. Niemand stellt sich einem Stier im Nahkampf. Nicht mal einer Kuh.

    Das dazu.

    Es gilt, das die Regeln das Spiel ermöglichen, was nicht abgedeckt ist, kann man anders abwickeln. Und bei Regeln, die nicht zur Spielwelt passen, kann man drüberfluffen.

  • Ich habe an keiner Stelle die Pferderegel kritisiert. Und alles was du bringst ist eben letztendlich die Ausnahme mit der Wundenheilung. Dass die Streitaxt dich am Kopf trifft muss erstmal nicht viel heißen. Wie hart du erwischt wurdest zeigt dann eben, ob und wie viele Wunden du dadurch bekommst. Dass aber die unterschiedlichen Waffen verschieden viel Schaden machen usw. zeigt doch ziemlich deutlich die Bemühung die Realität abzubilden. Und warum unterstellst du mir, ich würde den GMV entsprechend ausnutzen? Die Regeln sind eben erst durch GMV entstanden. Dennoch decken sie nicht alles ab und wenn sie als solche total abstrus missbraucht werden, weil es nunmal laut Regeln so klappt, dann sollte man doch nochmal überlegen, ob man nicht mal was mehr Realismus braucht. Ist ja z.B. in "The Gamers" an ein paar Stellen schön gezeigt. Und auch das Regelwerk sagt zu einigen Sachen klar, dass diese einfach unmöglich sind, egal was die Würfel zeigen. Zu leugnen, dass die Erfinder die physikalische Reallität wiederspiegeln wollten halte ich für ziemlich haltlos, bis auf eben ein paar wenige gewollte Ausnahmen.
    Und dass es eine eher schlechte Idee ist, wenn ein unerfahrener Held mit Kurzschwert auf einen Veteranen mit Streitaxt losgeht geben die Regeln auch her. Nur gibt es dabei eben eine kleine Möglichkeit mit Glück zu gewinnen, was nicht unrealistisch ist. Die Wahrscheinlichkeit ist aber klar für den Veteranen.

    EDIT

    Faust:

    Das Beispiel mit dem Wolf habe ich gewählt, weil wir heute im Zoo spazieren waren und ich muss dir ehrlich sagen, ich traue mir nicht zu, irgendeines der etwas größeren Tiere unbewaffnet zu besiegen. Selbst wenn du ein Schwert oder eine Axt in der Hand hast, bist du erledigt, wenn der erste Schlag den Wolf, den Bären, den Löwen, den Geier oder auch nur den Schwan nicht halb Tot zu Boden bringt. Was willst du als Mensch schon gegen einen Hund ausrichten, wenn er sich einmal in deinen Arm verbissen hat? Du kannst ihm mit der anderen Hand den Schädel einschlagen oder ihm das Genick brechen, wenn du wirklich, wirklich stark bist. Aber dein anderer Arm ist sicherlich extrem verletzt und infiziert. Und ein Hund ist noch eines der kleineren Raubtiere. Alles was eine Schulterhöhe von über einem Meter hat ist kaum unbewaffnet zu besiegen und selbst bewaffnet sollte man Profi sein und das richtige Werkzeug für das jeweilige Tier dabei haben. Niemand stellt sich einem Stier im Nahkampf. Nicht mal einer Kuh.

    Das dazu.

    Es gilt, das die Regeln das Spiel ermöglichen, was nicht abgedeckt ist, kann man anders abwickeln. Und bei Regeln, die nicht zur Spielwelt passen, kann man drüberfluffen.

    Ich glaube du unterschätzt Menschen. Klar, unbewaffnet bleibt nur erwürgen gegen Hunde und so, aber da würden einem die Regeln auch nicht gerade große Chancen einräumen. Aber bereits ein Dolch entspricht einem sehr großen Fangzahn in der Tierwelt und braucht nicht viel Kraft um Wunden zu schlagen. Bären Und Großkatzen töten dich tatsächlich mit etwas Pesch mit einem Hieb/Biss, bzw. machen dich Kampfunfähig, aber gerade Hundearttige sind dazu nicht stark genug. Schwäne werden vor allem wegen ihrer agression überschätzt, aber bekommt man einmal den Hals zu packen macht der auch nix mehr... und Geier? Adler sind übel, aber Geier sind nun echt keine Bedrohung ;) Und was ist mit Stierkämpfern?


    EDIT Schattenkatze: Bitte kurzzeitige Nachträge mittels Editierfunktion nachholen.

  • Und warum unterstellst du mir, ich würde den GMV entsprechend ausnutzen?

    Weil die ganze Argumentation mit "GMV" (wie eigentlich fast immer, wenn einer diesen Begriff in die Diskussion wirft) nahezu immer klingt wie ein "du hast keine Ahnung, ich bin schlau, du doof" interpretieren lässt. Was schon allein daran liegt, dass es keine allgemeingültige Regelung gibt, was denn jetzt GMV ist. Was für den einen logisch ist, ist für den anderen (Aufgrund anderer Erfahrungen, anderen Kenntnisstandes etc) schlicht vollkommener Schwachsinn.

    Die Regeln decken ab, was wie wo funktioniert. Und wenn die Regeln nunmal besagen "wenn keine Wunde, dann keine Reitenprobe etc.", dann ist das halt so, da kann dann der GMV (oder was auch immer du so bezeichnen möchtest) bleiben wo auch immer er herkommt.

    Dieses "da muss aber was passieren, weil in der Realität ist das ja auch so" hlte ich für Humbug, denn, wie bereits angeführt: einen Axttreffer am Kopf steckt ein Mensch in Aventurien ja locker weg, in der Realität aber nicht. Der "GMV" leidet also bereits hier, aber ich kenne keinen Spieler, der sich darüber beschwert, das sein Charakter einen Axthieb überlebt hat, obwohl das völlig unrealitisch ist. Beschwerden kommen immer nur, wenn es die anderen betrifft:
    "Ich hab dem in den Kopf geschossen, und der kämpft trotzdem weiter - unrealistisch!!" - "Aber du wurdest doch auch..:" - "Das ist was anderes, ich bin ein HELD!!!"
    Der ganze "Realismus"- und "GMV"-Mist kann man also getrost beiseite lassen. Es geht um Spielbarkeit, um Ausgeglichenheit, um Balance, und der Realismus ist da dann oftmals eher im Weg und wird ignoriert. Bestes Beispiel das von Schatti angebrachte "es ist leichter jemanden Umzubringen als ihn Bewsustlos zu schlagen". Natürlich ist dem so, und das lässt sich ganz simpel erklären: wenn es einfacher wäre, Leute KO zu schlagen, würden alle nur noch ihre Gegner KO schlagen - umbringen kann man den Bewustlosen nachher ja immernoch, wenn man will. Man macht immer zunächst das, was einfacher ist, außer man hat was bestimmtes vor. Häufig ist aber das "wir wollen einen Lebend" eher selten der Fall (außer aufgrund von Prionzipien vielleicht), also ist das "jemand Bewustlosschlagen" eine zusätzliche Komplikation, die entsprechend schwerer sein sollte als der Standardfall (einfach ohne Rücksicht draufknüppeln). Ob das realistisch ist oder niocht, ist dabei irrelevant.
    Und beim Pferdekampf ist es ähnlich: der Reiter sollte (massiv) im Vorteil sein - in der Realität hat ein einzelner Fußkämpfer kaum eine Chance gegen einen Reiter. Ein "ich schlag mal so nebenbei nach dem Pferd, dann stolpert das , der Reiter fällt runter, bricht sich daxs Genick und ich bin der supermegatolle Überheld" ist da unangebracht, und sollte eben nicht so einfach möglich sein. Wie das in der Realität funktioniert (und da funktioniert es berits nicht) ist da unerheblich. Und das ständige "Aber der GMV..." (das impliziert der Gegenüber hätte keinen) Gehabe ist erst recht nicht produktiv.

  • Dann zeig mir eine Stelle, wo ich GMV Gehabe an den Tag gelegt habe. Gerade, dass dieser in DSA angewandt wird unterscheidet das System nach meiner Erfahrung oft von D&D.

  • Dann zeig mir eine Stelle, wo ich GMV Gehabe an den Tag gelegt habe. Gerade, dass dieser in DSA angewandt wird unterscheidet das System nach meiner Erfahrung oft von D&D.

    Ich zitiere:


    Zitat von Faust

    Wenn der GMV nichts mehr zählt, dann brauch ich keine Regeln mehr...

    "Du hast den "GMV" ins Rennen gebracht. Allein diese Erwähnung werte ich als ein "ich habe die göttliche Weisheit mit Löffeln gefressen, nurt ich kenne die Wahrheit, nur was ich zähle ist richtig, alle die anders denkenb sind dumm" - etwas anderes kann ich in diesenb Satz nicht hineininterpretieren, da es den "GMV"-TM nicht gibt.

  • Ach komm, jetzt wirds aber lächerlich. Klar existiert immer eine gewisse Subjektivität in allen Bewertungen, aber es gibt doch wohl einen common sence. Wie betreibt ihr denn bitte Rollenspiel, wenn jeder in seinem ganz eigenen Kosmos lebt? Spielt ihr auch Überreden, Betören, Überzeugen usw. nicht aus, sondern würfelt nur und fertig? Alles andere wäre schließlich deiner Argumentation nach anmaßend. GMV bezieht sich auf Dinge denen alle am Tisch zustimmen würden. Gibt es dabei Kontroversen folgt man den Regeln, aber sind sich alle am Tisch einig, dass eine Sache Schwachsinn ist, dann muss man auch nicht starr an den regeln verhaftet bleiben. So kommen halt Hausregeln zu Stande.