Aventurisches Liedgut

  • So, einmal für Schattenkatze ;) .

    Spoiler Phileasson-Saga

    Ich habe das Gedicht mit einigen Anspielungen auf die Phileasson-Saga versehen, die vielleicht als Forshadowing ganz nützlich sind (leider habe ich das Gefühl, dass sich das nicht nur positiv auf das Gedicht ausgewirkt hat :/). Ich hoffe, es taugt für deine Zwecke. Neben den offensichtlichen Anspielungen auf Niamh kann man gerade auch die dritte Strophe als Andeutung auf den späteren Fall Tie´Shiannas aufziehen.


    Auch dieses Gedicht enthält geringfügige Spoiler für die Phileasson-Saga.

    Spoiler anzeigen

    Letzter Abend in den Gärten Tie´Shiannas

    Nimmer werd ich sehen

    Wie rot der Abend steht

    Will doch weithin gehen

    Wo kalten Schnee es weht.

    Nimmer mehr singen im Winde,

    Durch den die Eichen klingen,

    Meine Stimmen mehr, die Linde

    allein kann dann Niamh besingen.

    Nimmer mehr seh ich dich wieder

    Doch allein, die Erzstadt kennt keinen Sieger.

    Und tritt einst Zerzal hernieder

    Singst du dennoch auf ewig das Lied aller Lieder.

    Das zweite Gedicht ist die Aventurisierung eines anderen Gedichts von Tolkien, wobei ich bei diesem hier wesentlich stärker vom ursprünglichen Text/der Übersetzung des ursprünglichen Textes abgewichen bin. Nach dem elegischen Charakter der anderen beiden Gedichte ist das hier jetzt eher im Stile eines Heldenepos gehalten und besingt den Kampf zwischen Simia und Maruk-Methai. Im Silmarillion hingegen beginnt es mit den Worten ,,Ein Lied sang er von Hexenkraft".


    Lied über den Kampf zwischen Simia und Maruk-Methai

    Fenvarien sang von Elfenkraft,

    Die trotz dem Schatten Licht erschafft

    Erhellt, enthüllt, dhaza bedroht,

    Sodass Maruk-Methai, in seiner Not

    Dem König der Elfen den Kampfe bot.

    Und Simias Zorn, das Licht, es tobt

    Während der Schatten seine Macht erprobt.

    Der Sang Fenvariens, sein Lied

    Die Kämpfer im Takt der Schlachte wiegt,

    Tanzend zuckt Monsilberstahl,

    Des Dämons Grauen bringt ihm Qual.

    Hin wogt und her der beiden Sang,

    Der durch das Toben der Waffen erklang.

    Das Licht, das Simia durchfließt

    Sich als Blut auf den Dämon ergießt.

    Und alle alte Elfenmacht

    Erneut singen Vögel in der Nacht,

    Noch einmal hebt Simia den Speer

    Und trifft Maruk-Methai damit schwer.

    Das Feuer, das seine Adern durchfließt

    Entzündet die Erde, die es begießt.

    Was nicht ist, das tobt,

    Bevor es zum letzten Mal Rache gelobt.

    Das Licht, das nicht ist und nicht werden kann,

    Ist Simias, des Königs, letzter Trauergesang.

    Einmal editiert, zuletzt von Elbenstern (8. August 2021 um 23:26)

  • Der ist für Dich, Elbenstern . :D

    SchattiApprovedStamp5a.png

    Ich danke vielmals. :)

    Was ich eigentlich vorschlagen möchte: Das Phileasson-Projekt könnte ebenfalls ein dankbarer Ort sein, um die Gedichte für den dortigen Download einzureichen, oder ins Forum zu stellen.

  • Lad das doch als Sammlung hochelfischer Lyrik im Scriptorium hoch.

    Darf das denn dann auch hier im Orkenspalter veröffentlicht werden? Ich hab das mit den Rechten nicht so ganz auf dem Schirm.

    Ich selbst lade jedenfalls meine Sachen, wenn denn mal was dabei ist, traditionell lieber hier hoch. Ist ja immer noch das größte DSA-Downloadarchiv - wenn ich mich nicht täusche. Und die Rechte liegen dann ganz und gar bei mir. Wobei die neueren Urheberrechtsregelungen ja recht weitgreifend und, soweit ich weiß, nicht übertragbar sind. Aber das zu erörtern ist hier ja nicht so der rechte Ort. Gibt es da schon einen Faden zu?

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

  • Nein, da juristische Diskussionen oder Meinungen/Einschätzungen nicht gewünscht sind.

  • Inspiriert von Elbenstern s wunderschönen Tolkien-Umdichtungen habe ich mich jetzt mal an einen eigenen Favoriten gewagt, nämlich den Lament for Boromir, großartig vertont von Clamavi de Profundis. Ich habe es zur Klage um Simia der-aus-dem-Licht-trat gemacht, der in derselben Schlacht fiel, wo Fenvarien sich erstmalig einen Namen machte. Dabei habe ich auf den Roman Aldarin sowie die Szene Der Tod Simias auf dem Phileasson-Projekt zurückgegriffen.

    Klage um Simia

    Im Norden, auf dem Felsplateau in Sala Mandras Wald

    Lauscht Aldarin dem alten Lied, wie es durch die Lande hallt.

    „Oh Sternenträger, sei gegrüßt, du, der Simia geliebt!

    Lang sprach der König nicht zu uns. Sag, ob es Kunde gibt.“

    „Ich sah ihn treten aus dem Licht, den Sternenstein im Haar.

    Die Welt bereiste er und ich blieb hier in Sala Mandra.

    Es heißt, er zog nach Norden hin, dann sah ich ihn nicht mehr.

    Sein Waffenbruder Lariel folgte ihm mit einem Heer.“

    "Oh Simia! Aus Licht und Traum kamst du in diese Welt.

    Doch zogst du aus der Heimat fort, wo dich nichts mehr hält."


    Hoch zu Ross und gerüstet kommt Lariel, stark sein Arm und fest sein Blick.

    Der Wind weist stürmisch ihm den Weg, stets nach vorn und nie zurück.

    „Oh Sternenträger, sei gegrüßt, du, der Simia bewahrt!

    Warst du wohl an des Königs Seit‘ auf seiner Heeresfahrt?“

    „Oh, fragt nicht mich, wo der König ist, zu gewaltig war die Schlacht

    Gegen die Schar des Rattenkinds voll namenloser Macht.

    Getrennt ward ich von Simia und weiß nicht, was geschehen.

    Fragt Orima, wohin er ging, sie kann jedes Schicksal sehen.“

    "Oh Simia! Vom Waffenfreund getrennt durch dhazas List

    Weiß niemand, was dir widerfuhr und wo du bist."


    Blaue Rosen blühen, Schwert und Füllhorn ruhen in Orimas Hand.

    Ihr Blick schweift, wohin niemand sieht, jedes Los ist ihr bekannt.

    „Oh Sternenträgerin, sei gegrüßt, du, die Simia berät!

    Weißt du, wo unser König ist und wie es um ihn steht?“

    „Sein Hippogriff trug ihn zur Schlacht, wo Fenvariens Lied erklang.

    Maruk-Methai, des dhazas Knecht, er in den Zweikampf zwang.

    Ein letztes Mal erstrahlte hell sein funkelnd‘ Sternenstein

    Und als der Feind fiel, ging Simia zurück ins wahre Sein.“

    "Oh Simia! Im letzten Kampf dein Leib in Licht zerstiebt.

    Als Stern wacht es am Himmelszelt, solang‘ es Elfen gibt."

    Es gibt immer einen weiteren Alrik.

  • Sehr schön! :)

    Auch das nehme ich mit Freuden, um es in den nächsten Sitzungen hoffentlich IT finden zu lassen.

  • Stark angelehnt an: Warframe | We All Lift Together - YouTube (und die Strophen wurden zugelassen!)

    [Rondra Vademecum]

    Und fehlt der letzte Hieb mich nicht,

    Herrin Rondra, Himmelslicht,

    halt mir nicht zu streng Gericht,

    wenn du meine Fahne senkst.

    Kalt: Das Wasser fließt vom Berge,

    Hart: Des Elfen Unverstand,

    Kämpft, Nacka Rachti aufzuhalten,

    Das Gewicht der ew‘gen Schuld

    Dies: Das Lied von Kunga Suula,

    Verbarg die Herzen vor der Welt,

    Die Tugend für die Zukunft sichernd,

    wiederkehrend, kämpfend bis zuletzt.

    Kalt: Das Wasser fließt von Berg,

    Hart: Des Oroki Unverstand,

    Kämpft, das Dunkel aufzuhalten,

    Die Schwere der morgen Schuld

    Dies sein Lied von Kunga Suula,

    Verbarg groß Herzen von Dunkelwelt,

    Alt Wjassula viel verloren,

    doch wiederkehrt, dann Suulak sein stark.

    Und Suulak tragen, und entsagen zusammen, zusammen.

    Durch dicht Nebel, bis verstehen zusammen, zusammen.

    [Rondra Vademecum]

    Und fehlt der letzte Hieb mich nicht,

    Herrin Rondra, Himmelslicht,

    halt mir nicht zu streng Gericht,

    wenn du meine Fahne senkst.


    [Gedicht: Gelesen]

    Junger Suulak, hab Geduld.

    Vierfach steinern, die Ketten der Schuld.

    Wenn Nacka Rachtis Augen alte Verluste rächen,

    Junger Suulak, Fesseln brechen.

    --

    Verwendung der 1. und letzten Strophe aus dem Rondra Vademecum mit freundlicher Genehmigung von Ulisses Spiele.

    --

    Wer noch weitere goblinische Vokabeln hat, die man einbauen könnte: Melden!

  • Da ich gerade zwei Helden durch Aradolosch scheuche und dafür Brogars Blut von Jörg Raddatz und Heike Kamaris zu Rate gezogen habe, bin ich darin auf ein kleines Juwel gestoßen. Aus der Feder des Komponisten Gramax Sohn des Ormax stammt das Lied, wie sich Simia den Brilliantzwergen offenbarte. Die Melodie ist Lady in Black von Uriah Heep.

    Der Stein der Simia

    Wir flohen einst vor Jahren fort von der Herrschaft Xorloschs,

    da trafen wir die Frau, die zugleich schön und furchtbar war.

    So schlank und hochgewachsen, wie keine Tochter Angroschs,

    Wildfeuer in den Augen, Flammenlohe war ihr Haar.

    Ihr Haar wie Regenbogen war siebenfach gefärbet.

    Sie sprach: „Kehrt um nach Xorlosch oder tragt, was ihr bekommt.

    Verbleibt, wo ihr geboren, bewohnt, was ihr ererbet.

    Seid standhaft, stur und ehern, wie es Angroschs Kindern frommt!“

    Da sagte ihr Prinz Calaman: „Erhabne, wir bedauern.

    Verbannt bin ich aus Xorlosch wegen einer Diebestat.

    Wir dürfen nicht mehr hausen in seinen heil‘gen Mauern,

    drum werden wir ein Leben führen völlig neuer Art.“

    Nun lächelte die Fremde: „So sollt ihr weiter wandern:

    An allen Orten Gast, bei Troll‘n und Elfen zu Besuch.

    Liebt Kunst, Musik und Blumen! Nehmt, was ihr braucht, von andern!

    Vernehmet Simias Urteil, sei es Segen oder Fluch!“

    So fragte da Prinz Calaman: „Bleibt doch an meiner Seite!“

    Sie sagte: „Ich muss fort, doch nehmet diesen Funkelstein!

    Und wollt ihr Neues schaffen, hilft er, dass ich euch leite.“

    Wir zogen glücklich weiter, denn sie wird stets mit uns sein.

    Der Stein gab uns den Namen, wir sind brilliante Zwerge

    Und über uns‘rem Königreich strahlt hell der Diamant.

    Im blumenreichen Schatodor, der schönsten Stadt der Berge,

    wacht über uns‘re Zukunft strahlend Simias Unterpfand.

    Es gibt immer einen weiteren Alrik.

  • OT: Eine aventurisierte Version von Reinhard Meys Diplomatenjagd.

    IT: Ein Spottgesang des Bänkelsängers Reinhard Yngerymm, entfernter Verwandter des Autoren Kara ben Yngerymm, auf eine horasische Jagd der Comti. Nach dem ersten Vortrag des Liedes empörte sich der horasische Adel so sehr ob der gesungenen Respektlosigkeiten, dass der Sänger sich gezwungen sah, in die Obhut eines Firungeweihten zu flüchten, der ihm mit geradezu warmherziger Bereitwilligkeit Kirchenasyl gewährte.

    Comtijagd

    Auf Schloss Rosenhecke, Yaquiria –

    Es hat soeben getagt –

    Lädt die Comtessa wie jedes Jahr

    Zur großen Comtijagd

    Durch Felder und Auen

    Auf haarige Sauen,

    In Wiesen und Büschen

    Den Hirsch zu erwischen.

    Die hat die Comtessa für teures Geld

    Am Vorabend selber hier aufgestellt.

    Schon bricht herein über Wald und Flur

    Ein Perücken tragendes Korps,

    Die Hohen des Reiches der Kunst und Kultur,

    Zwei Adlerritter zuvor.

    Die Orden blitzen

    Auf Drôler Spitzen.

    Es folgt sonnig-heiter

    Ein Praiosgeweihter.

    Selbst die ältliche Gräfin del Sauerkirsch

    Trägt man in der Sänfte mit auf die Pirsch!

    Es knallt die Armbrust, ein Bolzen flitzt...

    Es wird soeben gesagt,

    Dass Herzog Berlînghan von Methumis

    Den Verlust seines Schoßhunds beklagt.

    Der Adlerritter

    Erlegt einen Widder,

    Den, frisch geschoren,

    Die Pfeile durchbohren.

    Viel zu langsam der Diener mit Wein, unerhört!

    Ein Keiler ergibt sich, vom Lärm ganz verstört.

    „Bewegt sich dort etwas am Waldesrand?“

    Die Gräfin sieht nicht mehr recht.

    „Das kriegt kurzerhand eins übergebrannt!“

    Denn schießen kann sie nicht schlecht.

    Auf Treu und Glaube:

    Sie trifft jede Taube.

    Man trägt sie ganz leise

    Bis dicht an die Schneise.

    Man reicht ihr die Armbrust, der Bolzen knallt:

    So stirbt der Graf von Bethana im Wald.

    Dass die Gräfin darauf auch noch „Firunsheil!“ krächzt,

    Hat alle peinlichst berührt.

    Der Praiosgeweihte weist sie zurecht,

    Besonders scharf formuliert.

    Doch muss man der Alten

    Zugute halten:

    Das war schon, bei Nandus,

    Ein prächtiger Blattschuss.

    Nur dass sie die Phrase der Comtijagd

    Wohl etwas zu wörtlich genommen hat!

    Die Nacht bricht herein und Schloss Rosenhecke

    Bietet ein friedliches Bild:

    Der Praiosgeweihte segnet die Strecke

    Von leblosem, greisen Wild.

    Schon fast vergessen,

    Will doch keiner essen:

    Die Veteranen,

    Die zähen Fasanen,

    Die Ente mit Beinbruch,

    Den Keiler mit Schwindsucht.

    Die Jagd wird begossen

    Und es wird beschlossen:

    Der Krempel wird, weil man hier großzügig denkt,

    Dem nächsten Traviatempel geschenkt!

    So wird auch den Ärmsten der Segen zuteil!

    Es lebe das Waidwerk, dreimal Firunsheil!

    Es gibt immer einen weiteren Alrik.

    4 Mal editiert, zuletzt von Avessandra (18. September 2021 um 23:33)

  • ,,Meine Damen und Herren, liebe Zwerge, ich freue mich, sie heute zu einem künstlerischem Leckerbissen der besonderen Art willkommen heißen zu dürfen. Durch die, ähm, Grenzen überschreitenden Art, mit der die Nordmärker in den vergangenen Jahren ihr Interesse an ihren albernischen Mitbürgern und deren Kultur gezeigt haben, wurde dieses beispiellose Zeugnis der tsa- und hesindegefälligen intellektuellen Befruchtung der Kulturen von einem anonymen albernischen Dichter verfasst, der momentan im Gefängnis von Burg Eilenwid-über-den-Wassern auf seine Hinrichtung wartet."

    Nach dem Erlkönig des großen Johann Wolfgang von Goethe (als passende Vertonung empfehle ich klar die Schubert-Version, die die meisten sowieso im Ohr haben dürften):

    Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?

    Es ist der Herzog auf einem Rind.

    Er packt den Bauern wohl in den Arm,

    Er faßt ihn sicher, er hält ihn arm.

    ,,Kein Lohn, doch was birgst du so bang dein Gesicht?"

    ,,Siehst ,Gorsam, du die Feenkön´gne nicht?

    O Götterkönig, mit Kron und Greif,

    Dein Lohn, es ist ein Bauernstreich!"

    ,,Du böses Rind, komm geh mit mir,

    Gar schöne Töne krieg ich aus dir

    Deiner Familie nehm ich all ihr Land

    Lasse dir nur dein Festtagsgewand."

    ,,O Gorsam, o Gorsam, und hörest du nicht

    Was Farindel mir leise verspricht?"

    ,,Sei still, halt´s Maul, mein Rind,

    In dürren Blättern säuselt der Wind."

    ,,Willst, junger Mensch, du mit mir geh´n,

    Tanzen in meinen Hallen schön?

    Stehen in der Feenköningin Reihn

    Zum Wiegen und Tanzen und Singen allein?

    O Gorsam, O Gorsam, siehst du nicht dort

    Farindels Macht umfängt diesen Ort!"

    Mein Rind, mein Rind, ich seh es genau

    Du hinterziehst die Steuern mit deiner Frau!"

    ,,Du gefällst mir, mich reizt deine hässlich Gestalt

    Uns bist du nicht sicher, gebrauch ich Gewalt!"

    ,,O Gorsam, O Gorsam, jetzt fasst sie dich an,

    Ich hoff, sie hat dir ein Leids getan."

    Dem Gorsam grauset´s, er reitet geschwind,

    Doch es wirft ihn ab, das schadenfrohe Rind.

    Für ihn ist´s die bitter größte Not

    Denn seine Steuerkuh war tot.

  • Es säuft der Adel, was er Kann

    Es säuft der Adel, was er kann.

    Es säuft der Adel, was er kann.

    Fragt nicht, woher das Gebräu kam.

    Der Peraine sei Dank! Sei Dank!

    Es könnt' ja sein ein Gift darin.

    Es könn't ja sein ein Gift darin.

    Nach erstem Schluck die Sinn dahin.

    Der Peraine sei Dank! Sei Dank!

    Und kriegt er doch bös' Grimmen,

    Und kriegt er doch bös' Grimmen,

    Wird jeder Bot' ihn schnell verstimmen.

    Der Peraine sei Dank! Sei Dank!

    Herzogs Butler klagt:"Der Jäger war's!"

    Herzogs Butler klagt: "Der Jäger war's!"

    Erlaubt sich schlechten Scherz! 'Nen Scherz! 'Nen Scherz!

    So brachte man den armen Mann,

    So brachte man den armen Mann

    Zum Hofe, verhört' ihn tagelang.

    Kein schlechter Scherz! Kein Scherz!

    Der Jäger verteidigt' sich,

    Der Jäger verteidigt' sich:

    "Weiß Bauer nicht viel mehr als ich?"

    Kein schlechter Scherz! Kein Scherz!

    Man zerrt' den Bauern vor die Leut'

    Man zerrt' den Bauern vor die Leut',

    Prüft, ob er gesteht, bereut.

    Sieben Nächte lang. Nächtelang.

    Der Bauer blinzelt': "Bejahe ich, was wäre dann?

    Der Bauer blinzelt': "Bejahe ich, was wäre dann?

    Zündet ihr den Haufen an?

    Sieben Nächte lang. Nächtelang.

    Wollt' ihr der Götter Zorn riskier'n?

    Wollt' ihr der Götter Zorn riskier'n?

    Dass sie euren Schopf rasier'n?

    Sieben Nächte lang. Nächtelang.

    Die Menge, bleich, die wich,

    Die Menge, bleich, die wich:

    Mehr als Wein war auf dem Tisch.

    Der Peraine sei Dank! Sei Dank!

    Damit war der Bauer frei.

    Damit war der Bauer frei,

    Zu zahl'n, was auf seinem Feld gedeiht

    Dem Adel sei Dank! Sei Dank!

    Aus Adels Fässern es wieder reichlich floß.

    Aus Adels Fässern es wieder reichlich floß.

    Bis Butler Herzog ein Mittel in den Kelche goß.

    Der Peraine sei Dank! Sei Dank!

    Der Adel gab ein Fest,

    Als Herzog starb.

    Der Adel gab ein Fest,

    Als Herzog starb.

    Trugen ihn samt Mordwaff' zu Grab'.

    Kein Scherz! Ein Scherz!

    Es duften Braten, Fisch.

    Es duften Braten, Fisch.

    Der Peraine sei Dank! Sei Dank!

    Der Peraine sei Dank! Sei Dank!

    Der Peraine sei Dank! Sei Dank!

    Unbekannt, gefunden am Peraine- Schrein zu Hirschquell.

  • Eine Ballade über Organa Tochter des Ordamon, die erste Drachentöterin. Im Drachenkrieg bezwang sie unter Aufopferung ihres eigenen Lebens Pyrdacors Sohn Ancarion den Roten. Die Melodie ist Far Over the Misty Mountains Cold.

    Die Schlacht des Himmelsfeuers

    Verborgen die Stadt der Zwerge lag

    Kein Fremder sie zu finden vermag.

    Zu Xorloschs Tor drang niemand vor

    Bis hin zu jenem Schicksalstag.

    In seinem Hochmut ging Ordamon einst fort

    Um Gold zu stehlen aus Pyrdacors Hort.

    Da er verlacht‘ des Drachen Macht,

    Ward er gefangen an gold‘nem Ort.

    Das Mal des Drachen ward in seine Stirn gebrannt

    Bevor er tückisch nach Haus gesandt.

    So führte er des Drachen Heer

    Zu Xorloschs Toren, das kein Fremder fand.

    Doch seine Tochter, Organa ward sie genannt,

    War ihm voll Glück entgegen gerannt.

    Er sagte ihr: „Sie folgen mir!“

    Bevor durch Zauber er ward verbrannt.

    Entsetzt und zornig schwor sie voller Heldenmut:

    „Ich werde kämpfen gegen diese Brut!

    Für Vaters Mord am heil‘gen Ort

    Bezahlt der Wurm mit seinem Blut!“

    Dem Heer der Drachen Ancarion gebot,

    Pyrdacors Sohn, wie Blut so rot.

    Der Zwerge Land steckt‘ er in Brand,

    Brachte Zerstörung, tausendfachen Tod.

    Organa rief in Waffen und Helm zur Wehr

    Wider den Roten ihrer Sippe Heer.

    Den Drachenspieß sie schmieden ließ.

    Doch lebt‘ bald niemand ihres Stammes mehr.

    Da schrie Organa: „Ancarion, hörst du mich?

    Zu einem Zweikampf fordere ich dich!

    Wer heute siegt, ganz Xorlosch kriegt!

    Am Hang beim Bergsee warte ich!“

    Im Sturzflug kam er, blutrot und riesengroß

    Und lachte hämisch: „Eine Zwergin bloß?

    Du bist allein, der Sieg ist mein!

    Nun teile deines Vaters Los!“

    Er stieß herab, doch ohne zu verstehen,

    Dass sie den Bergsee hatte ausersehen.

    Sein Wasser klar und heilig war.

    Kein Drachenfeuer kann ihm widerstehen.

    Vor rote Nüstern Ordamons Tochter sprang

    Zur Hand den Spieß, silbrig, scharf und lang.

    Im roten Brand ihr Leben schwand,

    Doch ihre Waffe in den Drachen drang.

    Den Spieß im Schlund der Rote fällt in die Flut

    Das heilige Wasser brodelt in wilder Wut.

    Die List gelingt, der Drache sinkt

    Und in den Wellen erlischt die Glut.

    „Vom Himmelsfeuer“ ward fortan die Schlacht genannt,

    Wo Kaiserdrache starb von Zwergenhand.

    Organa fiel, doch erreicht‘ ihr Ziel:

    Das heilige Xorlosch sicher stand.

    Preis sei Organa, ihr Leben gab sie hin.

    Ihr Beispiel bleibe allen stets im Sinn:

    Ergebt euch nie, seid stark wie sie,

    Die erste Drachentöterin.

    Es gibt immer einen weiteren Alrik.

  • Dere, sei Geheilt!

    Schatten ziehen wie Wolken übers Land,

    Packen fest wie Praios eisern' Hand,

    Ballen sich wie Firuns eis'ge Faust

    Zu Beginn ein neuen Götterlaufs.


    Erklimm' Greifenthron;

    Dicht gefolgt vom Namenlos'n.

    In dessen Sinn ein Kultist

    Ein Dorf mit Rattenpilz vergift.


    Derweil es aus Alv'ran schallt:

    "Dere, sei geheilt!

    Sei geheilt!"


    In den Tempeln brennen Kräuter,

    Verbreiten würz'gen Duft;

    Auf dem Markt schreien

    Die Verkäufer,

    Machen allem Frust Luft.


    An den Küsten stranden Necker,

    Drachen steigern sich

    In G'mecker:

    "Alles fürchterlich!"


    Derweil es aus Alv'ran schallt:

    "Dere, sei geheilt!

    Sei geheilt!"


    Unbekannt, Gareth 1040 BF.

  • Ein Lobgesang an die schöne Göttin Rahja auf die Melodie von Freude, schöner Götterfunken. Gehört im Rahjatempel zu Festum.

    Ode an Rahja

    Rahja, schönster Liebesfunken,

    Lebensfreuds Refugium,

    wir betreten feuertrunken,

    Herrliche, dein Heiligtum.

    Deine Güte bindet wieder,

    Was die Stände streng geteilt.

    Alle werden Schwestern, Brüder,

    Wo dein sanfter Odem weilt.

    Wem der große Wurf gelungen,

    Einem Herzen gut zu sein,

    Wer ein edles Ross errungen,

    Mische ihren Jubel ein!

    Ja, wer auch nur eine Seele

    sein nennt auf dem Derenrund!

    Niemals wanke, niemals fehle

    Rahjas holder Freudenbund!

    Freude trinken alle Kinder

    An den Brüsten der Natur.

    Alle Frommen, alle Sünder

    folgen deiner Rosenspur.

    Küsse gabst du uns und Reben,

    Mitgefühl mit Mensch und Tier.

    Selbstsucht ward dem Wurm gegeben.

    Die, die schenken, stehen vor dir!

    Es gibt immer einen weiteren Alrik.

    Einmal editiert, zuletzt von Avessandra (5. Januar 2022 um 16:33)

  • Ein Lobgesang an die schöne Göttin Rahja auf die Melodie von Freude, schöner Götterfunken. Gehört im Rahjatempel zu Festum.

    Was war denn da derisch vorher da, der Yalsicor Choral der Travia Kirche ("Freundschaft schöner Götterfunken") oder das? ;)

  • Was war denn da derisch vorher da, der Yalsicor Choral der Travia Kirche ("Freundschaft schöner Götterfunken") oder das? ;)

    Jetzt, wo du es erwähnst, es gab Gerüchte, dass die Festumer Traviageweihten etwas irritiert ob einer neuen Hymne zu Ehren Rahjas wären. Unsere Bardin vor Ort wird ermitteln und die geneigten Leser auf dem Laufenden halten. 8)

    Es gibt immer einen weiteren Alrik.