Wildnis mit Leben füllen - Spannung im Wald

  • Der TaW ist ist unabhängig von der Region, nicht aber unweigerlich die Modifikatoren einer Probe (für bestimmte Regionen sind ja durchaus Erschwernisse vorgesehen, die es in sich haben können. Maraskan oder Khom z.B.). Der Orientierungscrack aus dem Svellttal wird beim ersten Mal in der Khom durchaus neue Erfahrungen machen und feststellen, dass er mit seinen ausgezeichneten Kenntnissen Einschränkungen hat, während der Khom-Novadi mit dem Wald seine Probleme haben dürfte. Und wenn man sich mit etwas auskennt (und einen Pfeifhasen kennt), bzw, nicht, könnte der mit der Kenntnis eine geringere (oder gar keine, je nachdem, als wie schwer oder einfach etwas eingeschätzt wird, oder Erleichterung) Erschwernis haben (oder derjenige, der sich nicht auskennt und z.B. noch nie einen Pfeifhasen gehört oder gesehen hat, etwas mehr, bzw, keine Erleichterung).
    Aber das relativiert sich halt bei einer Gruppe, bei der die SC von überall her kommen, schon fast überall waren und noch NSC bei sich haben.

  • Ich sah da mal vor Ewigkeiten eine interessante Doku auf Arte (kann mich nicht 100%ig verbürgen, dass es auf dem Sender war), wo ein christlicher Missionar im Wechsel von später Antike zu frühem Mittelalter mit einem ortskundigen "Wilden" in den Norden ist, um eben zu missionieren. Ich glaub sie hieß "Die Götterdämmerung" - basierte auf dem Reisebericht des Klerikers. Was mir da unter anderem hängen geblieben ist, ist, dass der "Südländer" (obwohl er eigentlich eh auch mit Wald vertraut war, aber eben nicht in dieser urigen Form - wohl eher ein Mittelländer) beinah verrückt bei den Geräuschen in der Nacht geworden ist, was sein Führer sinngemäß kommentiert hat: "Ja, ihr glaubt nicht an Trolle und Feen, aber die Wahrheit ist, sie sind überall und es sind unzählige."
    Da schien mir irgendwie ein Licht aufzugehen. Wenn der Charakter nicht gerade Tierkunde auf einen hohen Wert hat, ist er die Geräusche durch Wildnisleben zwar gewohnt, weiß wie man sich in der Regel zu verhalten hat, wird sie aber nicht unbedingt gleich jedem Exemplar wissenschaftlich richtig zuordnen können. Diese abergläubische Unterfütterung des Wilden in der Geschichte ist wohl einfach ein Mechanismus den Fokus nicht zu verlieren und nicht der Paranoia zu verfallen. Das Verständnis von unüblichen Geräuschen basiert dann wohl eher auf einer intuitiven Wahrnehmung, nicht auf einer akademischen im Sinne von: "Ah, ein Pfeifhase. Ganz klar zuzuordnen, siehe auch Prems Tierleben Seite soundso..." sondern "Das ist die Musik des Waldes. Nur eine Harmonie unter vielen." Natürlich fallen ihm dann unübliche Geräusche eher auf (Wildniskunde), aber er muss ja nicht immer gleich den richtigen Ursprung wissen (Tierkunde / Aberglaube). Vor allem Nachts ist es doch (außer vielleicht bei Elfen durch Erfahrungen in Tiergestalt) unwahrscheinlich, dass jedes Geräusch dem richtigen Tier zugeordnet werden kann - denn selbst ein eingefleischter Jäger wird da kaum mit einer Fackel mal auf lustig Tiere suchen gehen.

    Das Ganze bietet natürlich noch ganz andere Ansätze. Nämlich, wenn Flora und Fauna gar nicht für die Paranoia der Helden verantwortlich sind. Wenn sie einem Fluss folgen, haben wir zwei Elemente, die in starkem Wechselspiel sind (Wasser, Humus und nachts vielleicht auch noch ein Feuer). Wenn man da unbewusst magischere Orte passiert (Verlauf einer Kraftlinie, Feentor), könnten sich durch die astralen Energien durchaus Mindergeister manifestieren. Allein das mag einen verunsicherten Helden beunruhigen, wenn da plötzlich schemenhafte Gestalten durch die Nacht zu streifen scheinen. Und wer außer Elementaristen und Schelmen hat sich schonmal ernsthaft mit der Natur und den Erscheinungsformen von Mindergeistern auseinandergesetzt?
    Wo wir schon bei Schelmen sind: vielleicht macht sich ja ein Kobold einen Heidenspaß den Helden nachts das Fürchten zu lehren. Wenn die Helden dann aus Schlafmangel drohen dem Wahnsinn zu verfallen oder sich ernsthafte Probleme einstellen wie Nahrungsmangel oder sowas, dann kann sich der Übeltäter ja reumütig zu erkennen geben und den Armen aus ihrer misslichen Lage helfen.
    Auch eine Gruppe von Händlern, die eigentlich ganz freundlich scheint, kann sich als hinterlistig bis bösartig herausstellen. Wenn deine Helden erfahrener sind, werden sie ja einige begehrenswerte Gegenstände mit sich herumtragen. Von Goldgier verführt, könnten die Händler den Entschluss fassen die Gruppe kurzerhand zu vergiften oder mit Drogen einzulullen, um deren Habseligkeiten zu erbeuten.
    Eine andere kuriose Begegnung wäre ein Firungeweihter, der gerade dabei ist sich seinem Herren zu beweisen, indem er nackt und schweigend durch die harsche Wildnis schreitet. Dann kann man, wenn die Taiga ja wie oben genannt manchmal einer Moorlandschaft gleicht, eine Moorleiche auftauchen lassen. Mitten in der Nacht ein verlorenes, weinendes, nivesisches Kind auszumachen, das starr mit dem Rücken zu den Helden steht, nur um darauf zu warten, dass sich einer von ihnen unbedacht demselben nähert. Apropos Nivesen: Wie wär's mit nem Werwolf? Aber das wird wohl wieder ein zu zeitintensiver Nebenstrang sein.

    Wenn sich der eine Held in seine Tierform verwandelt und die Lüfte erkundet und nicht gerade ein Greifvogel ist, kannst du einen solchen auftauchen lassen. Ein oder zwei Nachtwinde, die den Magisch Begabten immer wieder nachts zusetzen, dürften auch nicht gerade spaßig sein.

    Vielleicht schlagen die Helden einmal ihr Lager in der Nähe von einer trollischen Ruine auf (also verwachsene Steinzirkel) und es ertönen plötzlich mitten in der Nacht unheimliche, hymnische, rituelle Gesänge. Die trollischen Ruinen sind dem Namenlosen heilig und ein menschlicher Zirkel hat sich dort getroffen, um ein Ritual durchzuführen. Die kleinen Feuerteufeln des Namenlosen (wie hießen die nochmal?) können, einmal gerufen, im Wald für ein wahres Hölleninferno sorgen. Wenn man dann vielleicht noch ein oder zwei geschwächte menschliche Opfer ohne Schuhwerk retten will und alles rundherum in Flammen steht, dann stoßen sogar sehr eingefleischte Wildnishelden wohl an ihre Grenzen.

    Das sind jetzt mal etwas, zugegebenermaßen unübliche Vorschläge von mir. Setze auf keinen Fall alle ein. Trotzdem denke ich, kann man sich ein oder zwei Dinge rauspicken... Für was du dich entscheidest, überlasse ich deinem Gutdünken, wobei es dir natürlich auch frei steht, sie alle sein zu lassen ;)

    Schönen Tag noch! :)

    Mathematics is just a form of historicity. You can tell anecdotes, digress and get to the point. Every story, fictional or real, represents the cosmos as a mathematical formula. It is part of the cosmic game, the juggling of stardust and energy, because our brains and hence any discourse are just an expansion of what we call the universe. We are the spaceship, we are the captain and we are part of space. Beyond that, there is no truth to be found.
    See you, space Cowboy!

    Schreibwerkstatt – Work in progress…

  • Dass Wetter, Hunger, Kälte und Dunkelheit nicht zwingend von guten TaWs aufhören oder beeinflusst werden können, wurde ja schon gesagt. Deshalb noch ein paar bodenständige aber nicht nervende und schöne Vorschläge, damit es nicht immer auf Konflikt heraus läuft.

    Es gibt im Wald einen Bienenstock und einen Bären. Der Bär will den Honig. Das macht er zufällig im Geäst über den SCs und fällt dummerweise mit pissigen Bienen und Stock ihnen in den Weg. Oder dem armen Bären wurde die Nase ganz zerstochen und braucht Hilfe von Bärenlieben Helden.

    An einer Stelle ist gerade Paarungsflug einer Schmetterlingsart, sodass ein ganzer Schwarm der bunten Schönheiten die Luft erfüllt und eine Zeit lang um die SCs herum flattert.

    Oder irgendwelche hübschen Baumsamen erfüllen plötzlich die Luft.

    Bambi hat die Mutter verloren und läuft den SCs in die Arme, die essen es auf helfen ihm weiter.

    Vielleicht findet die Elfe auch ein Stückchen im Wald, das so schön und friedlich und angenehm ist, dass sie gar nicht wieder weg will, sondern jetzt ein bisschen dasitzen muss und die Natur genießen. Das "Ein bisschen" kann für die Anderen etwas zu lange werden, gerade wenn man etwas unter Zeitdruck ist.


    Als Nebenabenteuer oder mystisches würde ich die Theaterritterrunie aufgreifen, aber nicht als 'Dungeon'. Man übernachtet dort oder schaut sie sich eben kurz an, weil man darüber stolpert. Und ja, es gibt da einen ruhelosen Geist, der bemerkt allerdings, dass einer SCs oder NSCs irgendein Nachfahre seinerseits ist (das ist natürlich mal wieder so ein Zufall, der nur SCs passieren kann). Auf jeden Fall nimmt er von dieser Person Besitz. Allerdings nicht vollständig - war schließlich mal ein Rondrianer, der ist nicht gleich unhöflich. Er versucht lieber durch Träume, Hinweise oder ein paar gesagte Sätze, sein Ziel zu erreichen. Sein Ziel ist...uhm... ein kleineres Artefakt der Rondra-Kirche wieder zurück zu führen, dass er damals dort (zufällig in Heldenreiserichtung oder ähnlich) vor einer Gefahr versteckt hatte. Die vorbei kommenden SCs müssen es nur noch finden und "heim" bringen. Es kann inzwischen natürlich auch von jemand anderen gefunden wurden sein und man macht eine längere Schnitzeljagd daraus. Auf jeden Fall könnten die SCs so weiter in die richtige Richtung laufen und müssten sich nicht irgendwo zu lange aufhalten.

    I ♡ Yakuban.