Ideen zur Ausgestaltung von "Freizeit" im Jahr des Greifen (MI!)

  • Hallo liebe Community,

    da ich neben meinem Spielerdasein auch aktuell in einer Runde als Meister fungiere, möchte ich auch hier nach Vorschlägen und Ideen fragen. Im Moment spiele ich mit der Gruppe das "Jahr des Greifen" und überlege, wie ich bestimmte Dinge in Greifenfurt (kurz GF) gestalten soll. Das ganze richtet sich natürlich vor allem an Spielleiter und Spieler, die die Kampagne schon einmal gespielt haben, aber auch andere interessierte und Leser/Hörer des Romans können natürlich gern ihre Meinung kund tun.

    Kurz die Gruppe( da das Abenteuer an einigen Stellen recht heftig ist und es sich an anderen Stellen anbietet, sind Zweitcharacktere auch vorgesehen):

    • ehm. Holzfäller, jetzt Grobschmied/Handwerker aus dem nordöstlichen Kosch (Zweitcharackter ist ein Hesinde-Geweihter, der auch schon in GF ist)
    • Leibwächter aus Thorwal (ZC ist eine horasische Einbrecherin)
    • Söldnerin aus Aranien (ZC ist ein bornländischer Ritter, der mit v. Blautann eintreffen soll)
    • Entdecker aus dem Horasreich (ZC ist ein andergastischer Jäger, der schon in GF ist)
    • zwergischer Drachenkrieger aus Xorlosch (ZC ist ein Schwertgeselle nach Adersin)
    • halbelfischer Jäger (ZC ist eine Wundärztin)

    Wie ihr seht, ist die Gruppe eher kampfstark (muss auch zugeben, dass das auch etwas meine Schuld ist, da sie in der Anfangskonstellation zu schwach war...). Der Spieler des Holzfällers/Geweihten, wird die beiden im Wechsel spielen, da der Holzfäller teils sehr stark mit seinem Handwerk beschäftigt sein wird. Ebenso ist der andergastische Jäger mit Bogenbau und Schießausbildung beschäftigt.

    Zur Lage:
    Wir haben in der letzten Sitzung GF am 4.PER befreit und ich muss nun mit den Jungs und Mädels die Zeit bis Mitte Rahja "totschlagen", da der Plot erst dann wieder so einsetzt, dass die Helden damit viel beschäftigt sind. Den ersten Mord in der Stadt hatten wir am 5.PER und meine Helden haben keine wirkliche Spur gefunden, sind sich aber sicher, dass es wohl kein Ork gewesen sein kann. Außerdem habe ich (im Namen Marcians) eine Liste mit Dingen erstellt, die erledigt werden müssen um die Stadt wieder verteidigungsbereit zu machen. Darauf finden sich Sachen wie: Waffen beschaffen/bauen, Wehranlagen und -Geräte in Stand setzen, Stadtwache und Miliz organisieren etc. Also alles Sachen, die man nicht über 1 1/2 Monate ausspielen kann.

    Meine Ideen bisher:

    • Söldnerin "infiltriert" die Freischärler um Lysandra und bekommt in "Einzelsitzungen" auf ihren "Streifzügen" deren Brutalität und Hass auf die Orks mit
    • Hesinde-Geweihter darf alles mögliche Segnen (Geburten, Hochzeiten etc,) und beschäftigt sich mit den Überbleibseln der orkischen "Kultur" (hat sich den Kram des Tairachi geschnappt), in Folge seiner Entrückung und des Einflusses der Tairach-Ritualgegenstände etc. bekommt er ab und an Visionen und Albträume
    • bei einem Streifzug ins Umland bekommen die Spieler die Rache der Orks an Dörflern der Umgebung mit
    • Bewohner und Pächter von Grundstücken, die vor der orkischen Besatzung der Stadt/dem Grafen gehörten, weigern sich die neuen Mieten und Pachten zu bezahlen
    • Die Mondsilberdolche, mit denen Zerwas unter dem Praiostempel gebannt war, hat dieser bei der Eroberung aus dem Bergfried in den Fluss geworfen, von dort lasse ich einige nach und nach auftauchen (hab daraus 12 Dolche gemacht, je mit dem Symbol eines Gottes), den mit dem Symbol Borons hat der Mühlenbursche am Morgen des 6.PER gefunden und den Helden gebracht
    • Die wieder organisierten Zünfte streiten sich mit "neuen" Handwerkern, die unter der Orkbesatzung ihre eigenen Geschäfte aufmachten und sich dem Zunftzwang nicht unterwerfen wollen. Die Helden sollen schlichten
    • Ein orkischer Nachschubkonvoi, der von der kürzlichen Eroberung noch nicht erfahren hat, hält auf die Stadt zu -> Abfangen oder nur wegjagen?4


    So viel erst einmal zu meinen Ideen. Ich bin für vieles offen und hätte gern noch Dinge, die Zwerg und Halbelf besser einbinden, da ich das Spiel der beiden "Neulinge" etwas fördern möchte.

    Mfg,
    euer Mantel

  • Du könntest hier mal schauen und hier. Die Ausgangsfragestellungen sind nicht die Deinen, aber manchmal entwickeln sich Diskussionen ja auch in andere Richtungen.

    Bei uns hatte Marcian die die SC noch so im Rang von Unteroffizieren hierhin und dorthin geschickt, nachdem die Stadt befreit war, hatte ihnen Mauerabschnitte für die Verteidigung zugeteilt, sie haben die Nachforschungen für die Morde geführt, etc.

  • Danke erstmal für den Hinweis, ich habe aber beide Threads (und auch alle anderen auffindbaren im Netz) bereits in der Vorbereitung auf das JdG gelesen und manche Ideen auch positiv aufgenommen, jedoch war wenig für "diese" Zeit des Abenteuers dabei.

    Das reine "hin und her"-Schicken und die Vorbereitungen für die Verteidigung hab ich ja schon geplant und damit werde ich meine Spieler auch beschäftigen, mir geht es eher um Ideen, wie man Szenen in der Stadt noch gestalten und die Stimmung in und um GF darstellen könnte.

  • Da hilft es (fast nur) die Romane zu lesen - oder einen anderen Bericht über eine belagerte Stadt.
    Das wichtigste ist immer (Trink-)Wasser und Nahrung. Ebenso müssen Schäden an der Mauer ausgebessert werden und die Stadt allzeit auf einen Angriff vorbereitet werden.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Außerdem habe ich (im Namen Marcians) eine Liste mit Dingen erstellt, die erledigt werden müssen um die Stadt wieder verteidigungsbereit zu machen.


    Wie ist "Dein" Marcian eigentlich? Unserer war ein ziemlicher Machtmensch, der der alleinige Chef und Entscheidungsträger war und auch die SC (leider) an einer recht kurzen Leine gehalten (wenn auch nicht so kurz, dass sie eben nicht auch eben die Nachforschungen führten oder eigene kleine Einheiten führten, etc.). Würde er den SC offizielle Befugnisse und Ränge in der Stadt geben, damit sie auch vor den Einwohnern als mit gewisser Autorität auftreten können?
    So oder so könnte er er sie in die Vorbereitungen einbinden, dass nicht nur er (also Du) sagst, was gemacht wird, sondern das sie auch eigenen Ideen und Vorschläge einbringen und verfolgen und umsetzen können.

    Der Hesinde-Geweihte könnte nicht nur den seelsorgerischen Geweihten-Pflichten nachkommen, er könnte einen Schrein der Hesinde einrichten, vielleicht sogar einen inoffiziellen Tempel (da nicht geweiht) und könnte am Ende damit belohnt werden, dass der Schrein bleibt oder sogar ein Hesinde-Tempel fest errichtet wird (beides gibt und gab es im offiziellen Greifenfurt nicht)?

    Zum Jäger; wäre der nicht mit am ehesten dazu prädestiniert, die Schützen der Stadt auszubilden und Erkundungsgänge zu machen?

    Zwerg: Kann er noch etwas außer kämpfen? Irgendwelche handwerklichen Neigungen? Vielleicht kann man ihn da irgendwo auch mit an einer Schmiede, oder beim ausbessern der Verteidigungsanlagen einsetzen, oder vielleicht möchte er sich gerne mit den Geschützen beschäftigen?

  • Mein Marcian hält sie im Moment auch an der recht kurzen Leine, aber wie schon gesagt, mir geht es vor allem um kleine Szenen, die die Probleme der Stadt abseits des Plots thematisieren. Der Hesinde-Geweihte hat da schon etwas von mitbekommen, als er auf eine recht große Zahl von "nachträglichen" Segen für verschiedene Dinge angesprochen wurde. Solche Kleinigkeiten und Szenen fehlen mir teils für die anderen Chas eben noch. Deswegen ja auch das "Freizeit" in der Überschrift. Die Hauptzeit wird natürlich für Training, Ausbau und Beschaffung drauf gehen, aber ich möchte eben auch keine Wirtschaftssimulation der nächsten 1 1/2 Monde daraus machen, gerade da man solche Dinge auch nur begrenzt ausspielen kann, ohne die Gruppe zu langweilen.

    @zakkarus
    Den Roman hab ich mir als Hörbuch angehört, leider schweigt der sich über diese Zeit im Großen und Ganzen auch aus und thematisiert ja vor allem Marcians Handeln. Für die Zeit der Belagerung habe ich noch eine Menge Ideen und da werde ich auf jeden Fall auch viele Register aus historischen Beispielen ziehen können, aber die aktuellen Monate sind ja die "erholsamen", in denen GF die Spuren der orkischen Besatzer zu vernichten versucht und ein "geregeltes" Leben einkehren soll. Man glaubt ja, dass der Prinz demnächst mit dem Heer vor der Tür steht und die Orks ja mehr oder weniger geschlagen sind. Natürlich bereitet man sich auf Kämpfe vor, aber im Grunde ist die Grundstimmung ja die einer "befreiten" Stadt.

  • Eine möglichkeit wäre es mal die Spieler zu fragen was ihre Charakter mit ihrer freizeit machen. Da kann man vielleicht ansetzten. Mein Krieger hatte die Zeit genutzt den Rondratempel in ordnung zu bringen und einen Schrein auf den Praiosplatz aufzustellen. Das muss auch nicht groß ausgespielt werden. Der Spieler brauch nur zu erzählen was er macht und Punkt. Du könntest auch eine falsche Spur für den Mord legen, vielleicht hat sich ja doch ein Ork in der Stadt versteckt und tötet immer wieder mal wieder, bis die Helden in finden. Und dann gibt es plötzlich noch einen Mord. Es könnten Streitigkeiten zwischen verschiedenen Familien/Gruppen/Zünfte entstehen die (gewaltlos) geschlichtet werden müssen bevor sie eskalieren. Bei der Wundärztin könnte eine Schwangere auftauchen die ihren hilfe braucht und als das Kind dann da ist stellt sich heraus das es ein Halbork ist.

    mit ritterlichem Gruß
    Ebendieser

  • Die Bevölkerung bei Laune (Moral) zu halten, dürfte auch ein wichtiger Anreiz sein. Gibt den Bürgern etwas zu tun, feiert ein "Fest" etc. Rumsitzen und auf die Orks warten gilt nicht!

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ein Fest gab es ja eben erst zur "Befreigung", gab auch den typischen kladderadatsch mit saufenden Helden, eine Prügelei und der Müllersbursche wachte morgens in der Garnision neben der Söldnerin auf.
    Mal sehn, ob die Helden bis zum Maraskantag eine paradebereite Truppe aufbauen können :D

    Nur mal so, da mir das als Spieler noch nie begegnet ist, wie sieht ein Halborkbaby aus? ?(

  • Gute Frage, nächste? :D
    Die frage ist halt ob Orks mit Fell auf die Welt kommen oder nicht. Wenn ja dürfte das schon auffallen wen dem Baby das Blut abgewaschen wird. Dann wirds interessant was gemacht wird.
    Wenn das Fell erst nachher wächst, wird man sich voll erst nur denken "was ein Häßliches Baby". Die Mutter könnte aber nach ein paar Wochen wieder zur Ärztin kommen weil irgendetwas mit dem Kind nicht stimmt. Ich weiß jetzt nicht wie schnell die ersten Zähne wachsen, würde aber die (kleineren) Hauer als erstes wachsen lassen. Je nachdem wie sich die Wundärztin um die Mutter und ihr Baby kümmert könnte es auch ihr auffallen dass das Kind kein Mensch ist. Ab solltest du den Helden überlassen was gemacht wird.

    mit ritterlichem Gruß
    Ebendieser

  • Ich vermute mal, dass ist keine Option, aber ich schlags trotzdem mal vor: wie wärs mit Spulen?

    Ansonsten scheint es dir ja vor allem um das Gefühl des Settings zu gehen: Eine Stadt im Belagerungszustand. Wie wäre es da mal mit Ideen um den Spieltisch herum, um eine ähnliche Stimmung zu erzeugen?
    Z.B. könntest du bei den Spielern ankündigen, dass du dich heute um Speis und Trank kümmern wirst und sie bitte gar nichts mitbringen sollen (erzähl ihnen was von Resten einer Party eines Verwandten oder sowas). Aber dann kommt irgendwann der Schock wenn die Leute am Tisch sitzen: es gibt gar nichts zu Trinken und zu Essen! Hunger und Durst stellen sich nach und nach OT ein. Oder serviere alternativ altes trockenes Brot und Leitungswasser (das aber irgendwie komisch schmeckt, weil du wenige Tropfen einer harmlosen Flüssigkeit hinzugefügt hast).
    Das muss man ja nicht den ganzen Abend durchhalten, aber vielleicht funktioniert es, um die Spieler etwas ins Setting zu versetzen.

    Oder ihr setzt euch in einen besonders engen Raum, so dass man sich eingeengt fühlt und die Luft langsam schlecht wird.

    Dazu noch die obligatorischen Kerzen auf dem Tisch, eine subtil bedrückende Musik und wenn deine Spieler bereit sind, sich darauf einzulassen, könnte das was werden.

  • Tja, und jeden Moment könnte die Polizei durch die Tür gestürmt kommen ... Belagerung heißt ja nicht, daß da nur ein paar Typen vor den Mauern herumstehen und brav warten das die Bürger die Stadttore öffnen - nein, die Typen wollen rein! Und die Bürger wissen das - schlimmer, den da vor der Mauer geht (meist) es besser: Nahrung, Trinkwasser, Schlafen und täglich kommen ausgeruhte Neue hinzu. Angst herrscht in der Stadt!

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Die Belagerung beginnt ja erst im Praios, also in zwei Monaten! Das ist ja das Problem an der Sache. Dann hab ich auch wieder nen Arsch voll Plot und kann jede "Lücke" mit Orks, Dämonen und andere Pack schließen.

  • Ähm, du hast die Neuauflage, ja? Seite 48-50 beschreiben ja das Grundgerüst. Alles wartet auf die vollständige Befreiung durch das ksl. Heer. Die Orks machen wir fertig etc. In dieser Zeit des Hoffens können die Helden gar neue Freundschaften schließen ... ich würde dies gar in die "Hände" der Helden legen.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Vielleicht möchten sie die Gelegenheit auch nutzen, noch einige Dinge zu lernen und es gibt die Möglichkeit, in NSC oder gegenseitig Lehrmeister zu finden?

  • Es herrscht ja fast so etwas wie Alltag. Gut, die Schäden von den Orks müssen beseitigt werden, aber ...

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Moin,

    ich leite derzeit auch JdG, wir sind allerdings immer noch auf den Silkwiesen weil wir viele Kämpfe ausspielen.
    Vor einigen Jahren habe ich allerdings das JdG auch als Spieler genießen dürfen. Damals auch noch ein Blutiger Anfänger.

    Eine Option wäre für den Zwergen vllt, ihm einen Haufen zu unterstellen. Oder wenn Du magst auch mehrere Leute. Als Krieger wird er ja immer etwas mit "seinen" Soldaten zutun haben.
    Oder er könnte den Auftrag haben die (ehemals) reichen Familien im Auge zu behalten.

    Der Halbelf könnte sich mit Sartassa anfreunden. Zusammen auf die Jagd gehen. Gemeinsam Wacht halten. In ihrer Beschreibung steht ja auch, zitat:" Eine Affäre mit einem Helfen kann ggf. den emotionalen Bezug dieser Figur verstärken".