Antisemitismus oder nur ein kleiner Witz?

  • Fazit:
    Ich kann keine Zensur / Sprechverbote erkennen lieber @Turajin, wir bleiben also unterschiedlicher Meinung.


    Unterschiedlicher Meinung zu sein ist ja kein Problem. Das ist ja das tolle an unserem Land - noch darf jeder seine eigene Meinung haben. Gut, mittlereile darf nicht mehr jeder seine eigene Meinung sagen, ohne gleich von (fast) allen niedergebrüllt zu werden. In meinen Augen ist das Zensur, in deinen nicht.

    Zunächst: Verhaltensoriginell ist bisher ein Vorschlag, der sich keineswegs durchgesetzt hat.


    Also, ich kenne pädogische Einrichtungen, in denen dieser Begriff als feststehender Ersatz die Vorgängerbegriffe ersetzt hat.

    Wenn ich dann antworte: Das von dir (fiktive Person oben) gesagte ist rassistisch! , dan ist das doch keine Zensur, sondern Widerspruch.


    Die Person, auf die ich anspielte, ist alles andere als fiktiv. Hat vor einiger Zeit ein Buch herausgebracht, das von vielen Leuten verrissen wurde - dabei konnta man an ihren Äußerungen erkennen, das sie das Buch entweder gar nicht gelesen haben (ihr Kritik also nur auf Hörensagen basierte) oder das Buch offensichtlich nicht verstanden haben ("Ah, der sagt etwas nicht-positives über Ausländer - böser Nazi!").

    Und weil es die schwarzäugige Eule eingebracht hat:
    Aufgrund des ständigen von "political correctness" mitverursachten wandels habe ich mittlerweile keine Ahnung mehr, wie man den nun neuerdings jene Bevölkerungsgruppe(n) nennen darf: negird ist nicht mehr gebräuchlich, neger ist böse, farbig darf man auch nicht sagen, schwarz wird ebenfalls kritisiert. Afroamerikaner (oder in unserem Fall Afrodeutsch) ist aber eigentlich auch wieder nicht korrekt, da u.U. der betreffende bereits in der 4. oder 5. Generation in einem nichtafrikanischen Land wohnt, und umgekehrt auch nicht eindeutig, weil es ja auch nicht-schwarze Volksstämme in Afrika gibt/gab - ein Afrodeutscher könnte also gleichermaßen weiße Haut haben.

    Und als "Otto-Normalbürger" ist es mir einfach herzhaft egal, ob hinter Begriffen wie "Verhaltensgestört" oder "Negride" veraltete wissenschaftliche Erkenntnisse stecken bzw. für die Neuformulierung der wissenschaftlich genutzen Begriffe neue Erkenntnisse verantwortlich sind... ich will einen Begriff für den ganz gewöhnlichen Alltagsgebrauch, bei dem ich nicht schief angeguckt und/oder als "ewig Gestriger", "Rassist" oder was weiß ich bezeichnet werde, nur weil ich mich nicht in allen Bereichen auf dem neuesten Stand der Wissenschaft halte. Und dieses ständige Erzwingen von neuen Begrifflichkeiten, weil sie - aus welchem Grund auch immer - falsch, nicht eindeutig genug oder was auch immer sind... das ist in meinen Augen auch überzogene "political correctness". Ja, Sprache ist stets im Wandel, aber das sollte auch grenzen haben.

    P.S. - Zum Thema Parteien:
    ja, die Grünen ordne (oder ordnete) ich links ein - aus Ermangelung der Tatsache, das es das lager "lächerlich weltfremd" nicht gibt. Diese andere Mischpoke um Gysi, Kipping und Höhn sind da schon eher die Elemente, um die ich mir sorgen mache - und außerhalb der Regierung die Typen, die immer wieder auf Demonstrationen auftauchen und für Krawall sorgen. Ja, ich halte die "Gewalt von Links" mittlerweile für ein ernsteres Problem als die von Rechts.

  • Gut, mittlereile darf nicht mehr jeder seine eigene Meinung sagen, ohne gleich von (fast) allen niedergebrüllt zu werden. In meinen Augen ist das Zensur, in deinen nicht.

    Niederbrüllen würde ich schon (in der Situation) als Zensur verstehen. Ist aber eine Handlung die ich in Sälen und Zelten kenne (nicht aus eigener Erfahrung), im öffentlichen Diskurs aber nicht.

    Die Person, auf die ich anspielte, ist alles andere als fiktiv.

    Müsstest du schon einen Namen nennen, damit ich darauf eine Antwort formulieren könnte. So generell aber: Wenn jemand eine Person ein Buch veröffentlicht (ist gar nicht so einfach einen Verlag zu finden zum Beispiel), dann finde ich es erstmal irritierend von einer Zensur / einem Redeverbot zu sprechen.

    Aufgrund des ständigen von "political correctness" mitverursachten wandels habe ich mittlerweile keine Ahnung mehr, wie man den nun neuerdings jene Bevölkerungsgruppe(n) nennen darf: negird ist nicht mehr gebräuchlich, neger ist böse, farbig darf man auch nicht sagen, schwarz wird ebenfalls kritisiert. Afroamerikaner (oder in unserem Fall Afrodeutsch) ist aber eigentlich auch wieder nicht korrekt, da u.U. der betreffende bereits in der 4. oder 5. Generation in einem nichtafrikanischen Land wohnt, und umgekehrt auch nicht eindeutig, weil es ja auch nicht-schwarze Volksstämme in Afrika gibt/gab - ein Afrodeutscher könnte also gleichermaßen weiße Haut haben.

    Dazu drei Antworten:

    a.) Wenn man nicht annimmt, dass Personen auf Grund ihrer Hautfarbe irgendwas gemeinsam haben (Verhaltensweisen, etc.), gibt es außerordentlich selten einen Anlass einen solchen Begriff zu brauchen.

    b.) Wenn ich mit einer konkreten Person zu tun habe, also nicht "über" nicht anwesende Dritte spreche, dann wäre es das einfachste die Person zu fragen, wie sie sich selbst bezeichnet

    c.) Wenn ich aber etwas beschreiben will, dass sich nur mit einem solchen Sammelbegriff bezeichnen lässt, dann ist es richtig, dass es keinen wirklich passenden Begriff gibt, weil es faktisch die Gruppe die ich damit benenne so gar nicht gibt, aber ich kann auf "Selbstbezeichnungen" zurückgreifen, dass wären in Deutschland zum Beispiel "Schwarze", oder "Afrodeutsche". Aber wie gesagt: punkt a verhindert in der Regel, dass Punkt c überhaupt auftaucht.

    Und als "Otto-Normalbürger" ist es mir einfach herzhaft egal, ob hinter Begriffen wie "Verhaltensgestört" oder "Negride" veraltete wissenschaftliche Erkenntnisse stecken bzw. für die Neuformulierung der wissenschaftlich genutzen Begriffe neue Erkenntnisse verantwortlich sind... ich will einen Begriff für den ganz gewöhnlichen Alltagsgebrauch, bei dem ich nicht schief angeguckt und/oder als "ewig Gestriger", "Rassist" oder was weiß ich bezeichnet werde, nur weil ich mich nicht in allen Bereichen auf dem neuesten Stand der Wissenschaft halte. Und dieses ständige Erzwingen von neuen Begrifflichkeiten, weil sie - aus welchem Grund auch immer - falsch, nicht eindeutig genug oder was auch immer sind... das ist in meinen Augen auch überzogene "political correctness". Ja, Sprache ist stets im Wandel, aber das sollte auch grenzen haben.

    Das ist tatsächlich ein Argument, dass ich gar nicht verstehe, bei mir kommt das so an:

    "Ich will sagen was ich schon immer gesagt habe. Ich will kein neues Wissen in meine Sprache integrieren und damit ich mich nicht plötzlich fremd in "meiner" Muttersprache fühle, will ich das auch niemand sonst neues Wissen in die Sprache integriert".

    Warum sollte der Wandel der Sprache Grenzen haben, außer der, dass wir einander nicht mehr verständigen können?

    In der Abschweifung eine Abschweifung zu Parteien und Extremismus

    P.S. - Zum Thema Parteien:

    ja, die Grünen ordne (oder ordnete) ich links ein - aus Ermangelung der Tatsache, das es das lager "lächerlich weltfremd" nicht gibt. Diese andere Mischpoke um Gysi, Kipping und Höhn sind da schon eher die Elemente, um die ich mir sorgen mache

    Ja, wenn ich an Katja Kipping denke bekomme ich auch Angst und Alpträume

    - und außerhalb der Regierung die Typen, die immer wieder auf Demonstrationen auftauchen und für Krawall sorgen. Ja, ich halte die "Gewalt von Links" mittlerweile für ein ernsteres Problem als die von Rechts.

    Verstehe ich, wenn ich aus dem Haus trete frage ich mich auch ob ich heute von irgendwelchen Antifa-Jugendlichen angegriffen werde. Allein schon die Toten der letzten zehn Jahre und die Toten Kolleginnen bei der Polizei ..., klick und klick

    "Unser Wissen ist ein kritisches Raten, ein Netz von Hypothesen, ein Gewebe von Vermutungen." (Karl Popper)

    "Im Fall Wissenschaft gegen Religion erlasse ich eine einstweilige Verfügung: Die Religion muss sich immer 500 Meter von der Wissenschaft entfernt halten." (Die Simpsons)

    About sex

  • Langer Text...ich kommmeeeeeee https://www.orkenspalter.de/wcf/images/smi…jione/1f609.png" class="smiley

    Was sie aber gut verstehen, ist wenn man ihnen Dinge erklärt, zum Beispiel folgendes:

    trigger

    Statement "Das ist doch schwul" Erklärung: "Du benutzt schwul als Ersatz für ätzend, nervend, usw. ist dir das bewusst?" "Ist ja nur so nen Spruch" "Ja, ist es. Woher willst du wissen, dass gerade keine Schwulen im Raum sind? Denen würdest du damit dann sagen, dass sie ätzend und nervend sind. Musst du wissen, ist aber ziemlich respektlos"

    Das verstehen junge Leute (die mit denen ich zu tun habe, dass ist schon eher Mittelschicht) ganz gut, weil es Ihnen wichtig ist nicht respektlos gegenüber anderen zu sein. Sie haben einfach nicht drüber nachgedacht.

    Trauriger Weise hat mir erst am Samstag ein Freund von mir, der Lehrer ist, genau das gleiche Vorgehen gegenüber Schülern beschrieben, aus genau dem gleichen Grund und beinahe sogar in dem Wortlaut. Die Reaktion war plus/minus: Haben sie auch nicht anders verdient, sind ja abnormal und eklig. Sprich: Die wissen ganz genau, dass sie damit verletzend sind und haben nicht nur, nicht nachgedacht. Die Szene hat er wiederholt mit diversen Schülern, diverser Altersklassen. Auch eher Mittelschicht. Damit will ich jetzt nicht sagen, dass dein Vorgehen jetzt doof ist oder sinnlos. Das ist jetzt nur von meiner Seite ein Beispiel, wie düster es in manchen Bereichen aussehen kann.

    Aber: Das ist ja schon wieder etwas anderes, als political correctness. Hier geht es dann ja tatsächlich darum, dass Wörter beleidigend eingesetzt werden und auch genau so gemeint, wie gesagt sind. Schwul wird hier als Schimpfwort benutzt, weil man ein Problem mit Homosexualität hat und die entsprechend Bezeichnung aus genau diesem Grund als Beleidigung nutzt. Political correctness wäre, wenn ich als jemand, der mit Homosexuellen keine Probleme hat das Wort "schwul" nicht mehr verwende, weil ich denke, dass das Wort an sich schon eine Beleidigung ist, weil es ja andere in diesem Kontext verwenden. Also verbanne ich das Wort und kritisiere jeden, der es verwendet, weil ich der Meinung bin, dass das Wort in sich schon eine Gegenhaltung ausdrückt und damit wird es irgendwann auch genau dazu, wenn es nur noch so verwendet wird.

    Das führt dann auch sehr schnell dazu, dass man sich ausgiebig mit Nomenklaturen beschäftigt, aber nichts dafür unternimmt, dass sich hier ein Missstand wirklich ändert. Etwas ändern ist halt auch schwerer, als ein paar Wörter in Texten umzuformulieren und Verbote sind sowieso am einfachsten. Da braucht man Zeit, Geduld und (aus der politischen Ecke kommend) oft auch Geld. Klar, Worte sind wichtig und haben einen immensen Einfluss. Aber ich kann einem Wort auch die negative Bedeutung nehmen, in dem ich es positiv/neutral einsetze, anstatt es aus dem "guten Wortschatz" zu streichen und nehme damit jenen, die es negativ einsetzen ordentlich den Wind aus den Segeln.

    Um den Schwenk zu Witzen zu schlagen: Ich kenne tatsächlich die härtesten Witze über Behinderte von Behinderten selbst. Die lachen da herzlich drüber, auch weil es eine Art ist mit der eigenen Situation umzugehen und zu zeigen, dass man damit kein Problem hat. Gemäß dem Motto: Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Nicht-Behinderte (merke: Man ist nicht behindert, man wird behindert) bzw. Menschen, die damit nicht regelmäßig in Kontakt sind, reagieren da eher mit jenem "hohoho", was ausdrückt, dass man sich nicht sicher ist, ob man darüber jetzt lachen darf oder nicht. Mein Bruder sagt auch jedes mal, wenn er neu in einer Gesellschaft ist: Ich spreche manchmal undeutlich. Wenn ihr etwas nicht versteht, dann fragt. Warum tut er das? Weil er genau weiß, dass andernfalls eben nicht nachgefragt wird, die Leute ihn nicht verstehen, Angst haben irgendetwas falsches zu sagen und er am Ende mit niemanden redet, weil sich keiner traut und er damit wirklich isoliert wird - aus einer "political correctness" heraus (sprich den Behinderten nicht auf seine Behinderung an, das wäre unhöflich!), die dafür sorgt, dass die Leute, weil sie ihn als Behinderten nicht beleidigen wollen erst gar nicht auf ein Problem ansprechen und am Ende meist gar nicht ansprechen (ja, das ist von nicht wenigen Behindeten, die ich in meinem Leben schon kennen gelernt habe die harte Realität: Die Menschen wissen nicht mit ihnen umzugehen, haben Angst etwas falsch zu machen, also meiden sie sie). Hat er am Ende des Tages unheimlich viel von, also macht er klare Ansagen im Vorfeld und gut ist.

    Und um das Eis endgültig zu brechen, wir etwas in dieser Art hier zitiert: http://ruthe.de/cartoons/strip_0200.jpg

    Mein Bruder fand das Teil so großartig, dass er sich Wanderschuhe besorgt hat. Jetzt kann er das selbst machen https://www.orkenspalter.de/wcf/images/smi…jione/1f606.png" class="smiley
    . Dazu Sprüche, wie: "Ich bringe aus Höflichkeit immer meinen eigenen Stuhl mit" "Gestattet Sie, dass ich sitzen bleibe", "Ich sitze das einfach aus." "Laufen? Ist mir zu Mainstream, ich meine...wie viele Menschen machen das?" "Du fährst Auto? Also, ich habe ja einen Chauffeur." usw. Er hat da ganze Batterien auf Lager. Bricht das Eis sofort, die Leute erkennen, dass er fit im Kopf ist, man sich mit ihm unterhalten kann und tadaaa: Es flutscht. Täte er das nicht, stünde er oft allein da.

    Summa summarum: Es kommt bei so etwas immer auf den Kontext an, wer das sagt, wann es gesagt wird usw. Ein Witz über Behinderte ist prinzipiell nicht gegen Behinderte gerichtet (wie auch alle anderen "Gruppenwitze") und kann in der richtigen Situation mehr als hilfreich sein. In andere Situationen ist er absolut fehlplatziert. Als erwachsener Mensch sollte man den Unterschied zwischen beiden erkennen können und weder pauschal buh, noch pauschal: Hab dich nicht so, sagen.

    @Tura: Ich darf mich seit Wochen in meiner Wohngegend mit "besorgten Bürgern" herum schlagen, die hier gegen ein Asylantenheim* "protestieren" . In meinem Haus wohnen sehr viele Spätaussiedler und Vietnamesen. Frag die mal, ob die die Gefahr von links wirklich für gefährlicher halten, als die von rechts. Extremisten sind Extremisten. Rechts oder links ist da doch völlig egal. S-Bahn Kabel anzünden kann hunderte Menschen töten, wenn dadurch der Zug entgleist und ist nicht einfach mal so ein Spaß nebenbei oder ein gerechtfertigter Protest gegen das "Establishment", sondern das billigende Inkaufnehmen von Toten und gehört mit Gefängnis bestraft. Das zu den Linken. Gebäude angreifen (durchaus mit dem Gedanken daran Leute zu verletzen), weil da Menschen drin sind, die man nicht leiden kann, ist widerwärtig und gehört mit Gefängnis bestraft. Das zu den Rechten. Du bist halt niemand, der unter das "Beuteschema" der Rechten fällt, damit ist für dich individuell natürlich der linke Krawall tatsächlich gefährlicher, wenn man in einer Gegend lebt, wo Kabelbrände o.ä. öfters vorkommen. Denn du wirst ja kaum "Aus Versehen" durch Polizeiabsperrungen in eine Demo des schwarzen Blocks laufen, oder? Insgesamt ist das aber Augenwischerei. Die richten sich beide unterm Strich gegen Menschen und sind keinen Deut besser als der jeweils andere. Das gilt sowieso für alle Extremisten, egal, was die davor als Bezeichnung haben.

    Hat das jetzt etwas mit den Politikern der Linken zu tun? Nö. Das sind unterm Strich auch bloß Politiker, wie alle anderen auch und die beugen sich, wenn sie an der Macht sind genauso äußeren wirtschaftlichen und politischen Zwängen, wie alle anderen auch. Derzeit sind sie aber die einzige Opposition im Bund, die wir haben (die Grünen kann man in den Skat drücken, die sind mehr mit sich selbst beschäftigt als alles andere) und daher sehr, sehr wertvoll, wenn natürlich auch zahnlos. Suspekt sind mir da eher andere und wir können uns wirklich glücklich schätzen, dass wir bisher immer Justizminister hatten, die einigen Dingen den Riegel vorgeschoben haben, wo uns sonst die Ohren geschlackert hätten, wenn z.B. Innenminister damit durchgekommen wären.

    Was das Bild angeht: Das ist von Star Wars Fans für Star Wars Fans. Demnach sollte man da auch bei denen nachgucken, ob das auch so gemeint sein kann, wie es hier die Ausgangsthese ist: antisemitisch. Der Sith ist auf dem Bild eindeutig der coolere Hecht im Teich und wenn man sich die beiden ansieht, deutlich überlegen. Sith werden innerhalb der Star Wars Fans nicht als zwingend böse betrachtet, wodurch das Sith = Jude = böse Bild, was hier vermutet wird, wohl so gar nicht ankommt. Sith = cool = Jude ist eine ganz andere Sichtweise auf das Bild, wie ich finde und in der Intention durchaus sehr wahrscheinlich. Eher wird sich hier also über das Christentum lustig gemacht, als dass das Judentum verunglimpft wird.

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Was das Bild angeht: Das ist von Star Wars Fans für Star Wars Fans. Demnach sollte man da auch bei denen nachgucken, ob das auch so gemeint sein kann, wie es hier die Ausgangsthese ist: antisemitisch. Der Sith ist auf dem Bild eindeutig der coolere Hecht im Teich und wenn man sich die beiden ansieht, deutlich überlegen. Sith werden innerhalb der Star Wars Fans nicht als zwingend böse betrachtet, wodurch das Sith = Jude = böse Bild, was hier vermutet wird, wohl so gar nicht ankommt. Sith = cool = Jude ist eine ganz andere Sichtweise auf das Bild, wie ich finde und in der Intention durchaus sehr wahrscheinlich. Eher wird sich hier also über das Christentum lustig gemacht, als dass das Judentum verunglimpft wird.

    Interessante Sicht auf die Sache. Folglich handelt es sich um eine Karrikatur, die die antijudaistische Haltung (nicht antisemitische, wenn überhaupt wäre das Bild eher antijudaistisch, da muss man, wie ich finde, schon unterscheiden), die einiger christlicher Gruppierungen aufs Korn nimmt und sagt somit aus der Sicht eines Star-Wars-Experten das Gegenteil dessen aus, wie es von anderen interpretiert werden könnte. Danke dafür!

  • Die Person, auf die ich anspielte, ist alles andere als fiktiv.

    Müsstest du schon einen Namen nennen, damit ich darauf eine Antwort formulieren könnte.

    Sarazin - ich dachte die Andeutungen wären eindeutig genug gewesen.

    a.) Wenn man nicht annimmt, dass Personen auf Grund ihrer Hautfarbe irgendwas gemeinsam haben (Verhaltensweisen, etc.), gibt es außerordentlich selten einen Anlass einen solchen Begriff zu brauchen.

    b.) Wenn ich mit einer konkreten Person zu tun habe, also nicht "über" nicht anwesende Dritte spreche, dann wäre es das einfachste die Person zu fragen, wie sie sich selbst bezeichnet

    c.) Wenn ich aber etwas beschreiben will, dass sich nur mit einem solchen Sammelbegriff bezeichnen lässt, dann ist es richtig, dass es keinen wirklich passenden Begriff gibt, weil es faktisch die Gruppe die ich damit benenne so gar nicht gibt, aber ich kann auf "Selbstbezeichnungen" zurückgreifen, dass wären in Deutschland zum Beispiel "Schwarze", oder "Afrodeutsche". Aber wie gesagt: punkt a verhindert in der Regel, dass Punkt c überhaupt auftaucht.

    Punkt b kann ich nachvollziehen, a+c aber kein bisschen: in wie fern sind kuturspezifische Unterschiede relevant, wenn ich eine Aussage treffen will, die sich allein auf die Hautfarbe bezieht? Es ist doch vollkommen unerheblich, ob es andere Gemeinsamkeiten gibt oder nicht, wenn diese eine das ist, die ich thematisieren möchte.

    Ich kann ja auch Problemlos "Blonde" als Gruppe zusammenfassen und eine Aussage über diese treffen (ohne es im Kontext eines Witzes oder als "rassistische" Äußerung zumeinen). Ich kann sagen, dass nur ca. 2% der Weltbevölkerung blond sind (und ich als Blonder somit eigentlich einer Minderheit angehöre - wo bleibt da der Minderheitenschutz? *g* ), ich kann sagen das meine Freundin ebenfalls blond ist, ich kann sagen das das Gen, das für die Blondfärbung verantwortlich ist, rezessiv vererbt wird (was ein Grund ist, warum diese Haarfarbe so selten ist) etc. etc. etc. - und das alles, ohne das "die Blonden" außer der Haarfarbe irgendeine kutltuspezifische, ethnische oder sonstige Gemeinsamkeit haben. Warum sollte also auf einmal bei der Hautfarbe, über die ich ähnliche Aussagen treffen kann, die ethnische Herkunft der betroffenen Person wichtig sein und eine Verallgemeinerung nur über das Merkmal "Farbe der Haut" inakzeptabel?

    Das ist tatsächlich ein Argument, dass ich gar nicht verstehe, bei mir kommt das so an:

    "Ich will sagen was ich schon immer gesagt habe. Ich will kein neues Wissen in meine Sprache integrieren und damit ich mich nicht plötzlich fremd in "meiner" Muttersprache fühle, will ich das auch niemand sonst neues Wissen in die Sprache integriert".

    Warum sollte der Wandel der Sprache Grenzen haben, außer der, dass wir einander nicht mehr verständigen können?

    Du verwendest hier meiner Meinung eine Argumentation, die nur extreme kennt. Zwischen "muss wirklich jeder Scheiß ständig und regelmäßig geändert werden" und "ich will keine Änderungen, niemals, keine einzige" liegen ja wohl tausende von Abstufen. Aber das kennt man ja bereits von anderen Diskusionen...

    "Ich mag die neuen DSA5-Regeln nicht, weil..." - "Jaja, immer diese ewrig gestrigen die Angst vor Veränderungen haben!!!"

    In der Abschweifung eine Abschweifung zu Parteien und Extremismus
    Verstehe ich, wenn ich aus dem Haus trete frage ich mich auch ob ich heute von irgendwelchen Antifa-Jugendlichen angegriffen werde. Allein schon die Toten der letzten zehn Jahre und die Toten Kolleginnen bei der Polizei ..., klick und klick

    Jupp, großartige Argumentation - weil man gerade keinen Presselink zum Thema "linke Gewalt" gibt existiert diese nicht. Ist es das, was du mi damit sagen willst?

    Political correctness wäre, wenn ich als jemand, der mit Homosexuellen keine Probleme hat das Wort "schwul" nicht mehr verwende, weil ich denke, dass das Wort an sich schon eine Beleidigung ist, weil es ja andere in diesem Kontext verwenden. Also verbanne ich das Wort und kritisiere jeden, der es verwendet, weil ich der Meinung bin, dass das Wort in sich schon eine Gegenhaltung ausdrückt und damit wird es irgendwann auch genau dazu, wenn es nur noch so verwendet wird.

    Genau das... und man ließt/hört oft genug, das "es sich nicht gehört" die Worte "schwul" oder gar "schwuchtel" zu verwenden. Allerdings sind es weitestgehend die nicht-schwulen, die solche ungeschriebenen Verbote in die Welt setzen. So ziemlich alle Schwulen, die ich kenne (ist schon eine Hand voll) haben weder mit dem Begriff "schwul" noch mit der Bezeichnung "Schwuchtel" ein Problem - im Gegenteil, die benutzen untereinander noch ganz andere Begriffe, und haben auch auch kein Problem, wenn andere nicht-schwule ihnen gegenüber solche Begriffe verwenden (außer, es ist ganz offensichtlich als Beleidigung gemeint - aber das ergibt sich aus Kontekt und Tonlage). Wenn ich also meinen homosexuellen Kumpel mit "na du Schwuchtel" begrüße, ist das weder für ihn noch für mich ein Problem, und wenn ich mich mit Bekannten in seiner Abwesenheit über ihn unterhalte und da als solche bezeichne, ist das auch kein Problem. Spreche ich aber mit Fremden über ihn und bezeichne ihn dann (warum auch immer das im Laufe des Gespräches relevant sein sollte) als "Schwuchtel", habe ich mit sicherheit haufenweise Leute, die mich als "homophobes A***loch" oder ähnliches Bezeichnen - eben weil der Begriff "Schwuchtel" nicht "political correct" ist.

    Das führt dann auch sehr schnell dazu, dass man sich ausgiebig mit Nomenklaturen beschäftigt, aber nichts dafür unternimmt, dass sich hier ein Missstand wirklich ändert

    Das sehe ich auch als ein Problem. Schönes Beispiel, auch wenn aus einer anderen, aber ähnlichen Thematik: die Sache mit dem Ampelmännchen, das jetzt in diversen Kommunen ganz oder teilweise vom "Ampelweibchen" ersetzt werden soll. Kostet haufenweise Geld, ändert in Bezug auf die Verkehrssicherheit nichts (naja, nicht ganz - irgendeine Politikerin hat wohl angemerkt, aufgrund der Oberweite hat das Ampelweibchen ja mehr Fläche und daher mehr Leuchtkraft), und in wie weit das die Gleichstellung der Frau vorantreiben soll, wissen wohl auch nur die, die das ins Rollen gebracht haben (wenn überhaupt).

    Um den Schwenk zu Witzen zu schlagen: Ich kenne tatsächlich die härtesten Witze über Behinderte von Behinderten selbst.

    Geht mir ähnlich. Und nicht nur Behindertenwitze... die meisten frauenfeindliche Witze kenne ich von Frauen (selbstbewusste Frauen die mitten im Leben stehen und über diese WItze trotzdem herzhaft lachen können), die meisten Blondinenwitze von Blondinen, viele Ausländerwitze von Ausländern, hey, ich kenne sogar einen Juden der ganz schön heftige Judenwitze erzählt...

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (8. Dezember 2014 um 14:02)

  • Dann eben doch...

    Das ist ja das tolle an unserem Land - noch darf jeder seine eigene Meinung haben.

    Jeder darf seine Meinung haben, aber unsere Gesellschaft ist so stabil, dass selbst die extremsten Meinungsäußerungen nur kleine Auswirkungen nach sich ziehen. Das ist verstörend und beruhigend zur gleichen Zeit... aber das nur am Rande.

    negird ist nicht mehr gebräuchlich, neger ist böse, farbig darf man auch nicht sagen, schwarz wird ebenfalls kritisiert.

    Außer du bist Adorno. :lol2:

    Allein schon die Toten der letzten zehn Jahre und die Toten Kolleginnen bei der Polizei...

    Diese Karte ist gleich in zweierlei Hinsicht verwirrend: Einmal sieht es so aus, als ob die Anzahl der Morde durch Rechtsextremisten zunimmt, da sich die Morde akkumulieren und nicht für jedes Jahr einzeln angezeigt werden. Ob solche Morde tatsächlich zunehmen weiß ich im Übrigen nicht. Andererseits fehlt - wie bereits angemerkt - ein Vergleich mit Morden durch Linksextremisten. Nicht das der das Ganze irgendwie leichter erträglich machen würde, aber gerade der Zeit müsste das Potential, dass in der Darstellung nur eines Extrems liegt, hinreichend bekannt sein. Extremisten sind Extremisten, wie Ehny so schön geschrieben hat.

    Das führt dann auch sehr schnell dazu, dass man sich ausgiebig mit Nomenklaturen beschäftigt, aber nichts dafür unternimmt, dass sich hier ein Missstand wirklich ändert. Etwas ändern ist halt auch schwerer, als ein paar Wörter in Texten umzuformulieren und Verbote sind sowieso am einfachsten. Da braucht man Zeit, Geduld und (aus der politischen Ecke kommend) oft auch Geld. Klar, Worte sind wichtig und haben einen immensen Einfluss. Aber ich kann einem Wort auch die negative Bedeutung nehmen, in dem ich es positiv/neutral einsetze, anstatt es aus dem "guten Wortschatz" zu streichen und nehme damit jenen, die es negativ einsetzen ordentlich den Wind aus den Segeln.

    Genau das sagt die Euphemismus-Tretmühle aus. Habe ich schon wieder zu gestelzt geschrieben? (ach was... wann nicht? :iek: )

    Warum sollte also auf einmal bei der Hautfarbe, über die ich ähnliche Aussagen treffen kann, die ethnische Herkunft der betroffenen Person wichtig sein und eine Verallgemeinerung nur über das Merkmal "Farbe der Haut" inakzeptabel?

    Wer leugnet, dass sein schwarzes Gegenüber schwarz ist, der ist farbenblind. Und Neger bedeutet nichts anderes als "schwarz"...
    Ja, ist klar. Von der reinen sprachlichen Wortbedeutung her gibt es keinen Grund dazu. Es gibt auch keinen sprachlichen Grund dazu, die Verwendung dieser Aufschrifft zu unterlassen (Windweber? DAS ist antisemitisch). Wieder die Euphemismus-Tretmühle: Diese Begriffe haben ein Gschmäckle wie der Schwabe sagt, sie haben durch bestimmte Ereignisse eine implizierte Bedeutung erhalten.

    Non serviam!

    Beherrscher des Kophtanischen Imperavi nach Zant...
    und lobet Thargunithread, die Herrin der Threadnekromantie!


    2 Mal editiert, zuletzt von the_BlackEyeOwl (8. Dezember 2014 um 16:26)

  • Um mal @teddypolly aufzugreifen mit der Erklärung zu Verhaltensgestört ->auffällig->originell: sicher mag stimmen, das die Begriffe wissenschaftlich korrekt verwendet werden sollten um Missverständnissen aus dem Wege zu gehen. Nun kommen wir aber zum "Gschmäckle" (dank an die Eule für das Wort): Originell ist, wenn man die Wortherkunft betrachtet tatsächlich ein passender Ausdruck für von der Norm abweichendes Verhalten. Originell ist aber auch positiv besetzt, d.H. das abnorme Verhalten des Kindes wird auf einmal im Bewustsein der breiten Masse verniedlicht und verharmlost. Das versteht ein normaler Mensch nicht ohne weiteres, und schon sind wir in der PC-Falle: trotz hehren Absichten wie man das Kind beim Namen zu nennen hat(sic) regt sich Unmut. Es wird als lächerlich empfunden.

    @Ehnys Bruder scheint ein lebensfroher Mensch zu sein, der offensiv mit der PC-Problematik umgeht. Er hat aber auch das, in Ermangelung eines besseren Wortes, "Privileg" selbst betroffen zu sein. Er darf über Behinderte und Rollstuhlfahrer Witze reissen, er darf sich und seine Mitmenschen so bezeichnen, wie er will. Selbes gilt für Homosexuelle, die sich als Tucken, Schwuchteln, Schwuppen, Salamischmuggler und anderes bezeichnen. Türken, die sich selbst als Kanacke titulieren. Afroamerikaner in den USA, die sich gewohnheitsmäßig als NIgga ansprechen. Als Aussenstehender darf man das natürlich nicht.

    Das wahre problem ist mMn jedoch, das man sich dessen zwar bewusst ist was man sagen darf und was nicht, unterbewußt aber die unkorrekten Begriffe immer präsent sind. Ich habe immer noch das Wort Negerküsse im Kopf, wenn ich eine Packung Dickmann's im Supermarktregal sehe. Ich lese Bürger mit Migrationshintergrund und denke Ausländer. Ich sehe einen anders Begabten und denke Dorftrottel. Das ist die Euphemismus-Tretmühle, der neue begriff kommt in den Köpfen nicht an und irgendwann ist der neue Begriff in seiner Bedeutung mit dem alten identisch -und ebenso abwertend.
    Solange das bewustsein der breiten Masse die Problematik der Ausgrenzung durch Begrifflichkeiten nicht wahrnimmt und ein Umdenken erfolgt kann man mit Wortneuschöpfungen nur Amüsement hervorrufen. Die Ursachen werden nicht bekämpft.

    Wir verfolgen im Grunde dasselbe Ziel:

    Ich möchte euch nicht töten und Ihr möchtet nicht tot sein.

    Handelt entsprechend.



  • Das sehe ich auch als ein Problem. Schönes Beispiel, auch wenn aus einer anderen, aber ähnlichen Thematik: die Sache mit dem Ampelmännchen, das jetzt in diversen Kommunen ganz oder teilweise vom "Ampelweibchen" ersetzt werden soll. Kostet haufenweise Geld, ändert in Bezug auf die Verkehrssicherheit nichts (naja, nicht ganz - irgendeine Politikerin hat wohl angemerkt, aufgrund der Oberweite hat das Ampelweibchen ja mehr Fläche und daher mehr Leuchtkraft), und in wie weit das die Gleichstellung der Frau vorantreiben soll, wissen wohl auch nur die, die das ins Rollen gebracht haben (wenn überhaupt).

    Hehe darüber haben wir (zwei Männer, drei Frauen, von denen eine politisch weiter links steht) uns gestern auch zu fünft unterhalten - fanden wir alle bescheuert. Aber das ist wirklich eine gute Parallelen zu weiten Teilen der PC-Debatte. Es wird viel aus Aktionismus gehandelt und wenig wirklich bewegt.
    Eine weitere Parallele: DIe Debatte um die Washington Redskins (Football-Team).
    Der Name Redskins erzeugt unter Native Americans immer wieder Unmut. 1992 wurden sie von einer Cheyenne erfolglos verklagt. In diesem Jahr gab es eine Image-Kampagne von Seiten des "National Congress of American Indians"
    Proud To Be - YouTube
    Und auf diesen Zug sprangen nicht nur ein Haufen US-Senatoren auf, sondern auch John Oliver
    Last Week Tonight with John Oliver: The Washington Redskins (HBO) - YouTube
    und South Park, deren erste Folge der aktuellen Staffel (go fund yourself) genau auf dieses Thema eingeht.
    Aber ganz so einfach ist es dann leider doch nicht.
    Laut mehreren Umfragen haben mindestens 80% der Native Americans überhaupt kein Problem mit dem Namen des Teams. Tatsächlich sind die Washington Redskins das mit Abstand beliebteste NFL-Team unter den Native Americans. Das Logo wurde sogar von einem Native American designt. Schließlich gab es auch noch eine Video-Antwort des Teams, die zeigen soll, wie umstritten das Thema ist:
    Redskins is a Powerful Name - YouTube
    Und einige Native Americans sagen sogar, dass man zwar ein negativ konnotiertes Wort wie etwa "Rothaut" aus der Sprache verbannen könne, es aber wesentlich besser sei, dieses mit einem positiven Inhalt zu füllen - und das der dreifache Super Bowl Sieger eben genau dieses täte.
    Auch hier sieht man, dass
    a) immer wieder Menschen außerhalb einer (vermeintlich) diskriminierten Gruppe einspringen, um diese vor Diskriminerung zu schützen - auch wenn dies innerhalb der Gruppe zu einem großen Teil gar nicht so gesehen wird.
    b) eben diese Menschen anscheinend der Meinung sind, irgend etwas würde besser, wenn ein Sportteam seinen Namen ändert, während in den Reservaten große Probleme mit z.B. der Hygiene und der Gesundheitsversorgung bestehen, was - und das sage ich als Football-Fan - wesentlich wichtiger sein sollte als der Name eines Sportteams.

    Um den Schwenk zu Witzen zu schlagen: Ich kenne tatsächlich die härtesten Witze über Behinderte von Behinderten selbst.


    Geht mir ähnlich. Und nicht nur Behindertenwitze... die meisten frauenfeindliche Witze kenne ich von Frauen (selbstbewusste Frauen die mitten im Leben stehen und über diese WItze trotzdem herzhaft lachen können), die meisten Blondinenwitze von Blondinen, viele Ausländerwitze von Ausländern, hey, ich kenne sogar einen Juden der ganz schön heftige Judenwitze erzählt...
    [/quote]
    Das kann ich gerade für Juden unterschreiben, ich kenne Rabbiner, die dermaßen derbe Witze über Juden raushauen, dass man mit den Ohren schlackert.

    Zum eigentlichen Thema: Das Bild an sich finde ich nicht schlimm, ist aber kontextabhängig.

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  • Ruthe hat noch paar andere schöne "Comics" gezeichnet ... nunja, wohin wollen wir? Negerküsse - gibt es nicht mehr. Zigeunerschnitzel war im Gespräch. Bei Pippi Langstrumpf (ein altes Kinderbuch!) wird/wurde das "Negerköniglied" ähm modernisiert. Wenn Bücher nachträglich umgeschrieben werden - und Bücher gehören zur Kunst - dann ist das für mich eindeutig eine Zensur. Finde jetzt leider nicht "Und dann gab's keinen Mehr", da in der Einleitung auf den Originaltitel eingegangen wird.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Eigentlich wollte ich hier ja nichts schreiben, zumal teddypolly und Ehny schon so viel Kluges hier geäußert haben und es nicht nötig ist, das noch mal mit anderen Worten zu wiederholen. Aber wie das so ist…

    Was es mMn braucht im Umgang miteinander, sind die Fähigkeit zum Perspektivwechsel und daraus folgend, zur Empathie.

    Spontan fällt mir dazu eine Geschichte ein, die mir eine Mutter über ein Erlebnis ihrer kleinen Tochter im Kindergarten berichtet hat.:

    Die Kinder saßen gemeinsam am Tisch und malten. Meint ein Kind zum andern: ‚Gib mir mal die Hautfarbe!’. Alle Kinder wussten genau, welche Farbe damit gemeint war, nämlich helles Beige. Nur das Kind mit der abweichenden Hautfarbe war verunsichert und fragte später seine Mama, warum denn nun gerade diese Farbe ‚Hautfarbe’ wäre.

    Alles klar?

    Was allgemein als Konsens behandelt wird, mag für Einzelne verletzend sein. Deshalb sollten wir uns einfach öfter in andere hineinversetzen, bevor wir den Mund aufmachen, und das hat nichts, aber auch gar nichts mit Selbstzensur oder pc zu tun, sondern mit oben erwähnter Empathie.

    Dabei ist es nicht sinnvoll, Unterschiede zu leugnen, das ist kontraproduktiv. Der Mensch als biologisches und soziales Wesen ist darauf gepolt, sich im Unterschied zu anderen wahrzunehmen und zu definieren. 'Mama hat keinen Schniedel, Papa hat einen und ich? Mal nachsehen' ;)

    Entscheidend ist, dass man die Unterschiede nicht als Rechtfertigung nutzt, den Anderen abzuwerten, und das geschieht gerade dort sehr schnell, wo Macht- oder Mehrheitsverhältnisse es einem besonders leicht machen.


    Das Thema 'Modernisierung von Sprache in alten Kinderbüchern' würde ich anders lösen, als es z.B. der Thienemann-Verlag es mit den Büchern von Otfried Preußler oder Michael Ende getan hat. Einer Anpassung an den modernen Sprachgebrauch würde ich eine Fußnote zu dem beanstandeten Wort vorziehen, die die vorlesenden Eltern darauf hinweist, dass man dieses Wort heute als abwertend betrachtet. Den Eltern steht es dann frei, selbst zu entscheiden, ob sie ihr Kind darauf hinweisen oder nicht. Und man sollte Kinder nicht unterschätzen. Sie werden sicher fragen: was ist ein Nigger? (Gerne benutzter Terminus von Mark Twains Huck Finn). Und dann kann man es ihnen erklären.

    wir halten noch immer / die wolkenfäden fest in den händen / das versprechen: ich webe dir ein kleid aus traum und dunst und zuversicht / damit du es schön warm hast / im augenblick der zählt

    seebruecke.org

    mission-lifeline.de

    sea-watch.org


  • Entscheidend ist, dass man die Unterschiede nicht als Rechtfertigung nutzt, den Anderen abzuwerten, und das geschieht gerade dort sehr schnell, wo Macht- oder Mehrheitsverhältnisse es einem besonders leicht machen.

    Diesem Satz ist nichts mehr hinzuzufügen.

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  • Da ich zwischendurch schlafen und leider auch arbeiten musste konnte ich nur mitlesen, hatte aber noch keine Zeit für eine Antwort. Da inzwischen vieles andere geschrieben wurde, suche ich mir einfach Teile raus ...

    Erstmal sorry @Turajin, wolte nicht pampig oder beleidigend werden, will dir auch nicht irgendwelche Labels ankleben oder Vorwürfe machen, wir kennen einander ja gar nicht. Wenn sich das manchmal so liest / anhört, dann liegt es daran, dass ich es nicht besser formuliert bekommen habe.

    Allein schon die Toten der letzten zehn Jahre und die Toten Kolleginnen bei der Polizei...

    Diese Karte ist gleich in zweierlei Hinsicht verwirrend: Einmal sieht es so aus, als ob die Anzahl der Morde durch Rechtsextremisten zunimmt, da sich die Morde akkumulieren und nicht für jedes Jahr einzeln angezeigt werden. Ob solche Morde tatsächlich zunehmen weiß ich im Übrigen nicht. Andererseits fehlt - wie bereits angemerkt - ein Vergleich mit Morden durch Linksextremisten.

    Das war mal wieder so ein Fall, wo ich besseren Wissens im Chat auf Ironie zurückgegriffen habe. Der Punkt den ich machen wollte ist: Es gab in den letzten zehn Jahren (so weit ich das überblicke) keine Todesfälle durch politisch links motivierte Taten. Der letzte Fall an den ich mich in mit solchem Kontext erinnern kann wäre Anfang der neunziger im Kontext der RAF. In so fern teile ich turajins Einschätzung, dass eine Bedrohung von links besteht so gar nicht.

    Extremisten sind Extremisten, wie Ehny so schön geschrieben hat.

    Ich halte ja schon den Begriff "Extremismus" für politische Propaganda und würde von "Radikalen" sprechen, aber darüber wurde schon mal in einem anderen Thread gesprochen. Für mich sind Linksradikale und Rechtsradikale keineswegs gleich, schon weil die einen die schwächsten Teile der Gesellschaft attackieren, bis hin zur Auslöschung. Wie gesgat, dass wollte ich damit sagen.

    Aber ich kann einem Wort auch die negative Bedeutung nehmen, in dem ich es positiv/neutral einsetze, anstatt es aus dem "guten Wortschatz" zu streichen und nehme damit jenen, die es negativ einsetzen ordentlich den Wind aus den Segeln.

    Ja, dass sehe ich genau so.

    Allerdings muss diese Aneignung des Begriffes meines erachtens durch die Geschehen, die mit diesem Begriff angesprochen werden, andere können das dann unterstützen. Aber die Frage wann und wie etwas verletzt oder herabsetzt können nur die beantworten, die von dieser Herabsetzung betroffen sind, deswegen können auch nur sie zeigen wie ein Begriff eine andere positive Bedeutung bekommen kann. Zu den Begriffen "Queer" und "Schwul" gibt es dazu auch ganz gute Arbeiten / Studien, wie so etwas abläuft.

    Warum sollte also auf einmal bei der Hautfarbe, über die ich ähnliche Aussagen treffen kann, die ethnische Herkunft der betroffenen Person wichtig sein und eine Verallgemeinerung nur über das Merkmal "Farbe der Haut" inakzeptabel?

    Zu sagen "Tja, wie sieht meine Freundin aus, sie hat riesige wunderschöne Augen, eine Haut schwarz wie Milchkaffee, ..." ist kein Problem und wenn es das ist worüber wir gerade sprechen, dann gibt es kein Problem mit "PC", sondern mit den Menschen mit denen du so zu tun hast.

    Ein Problem ist zu sagen: "Ach, da in dem Haus, die sind doch alle schwarz". Nun kann eingewendet werden, dass sei doch ebenfalls eine Beschreibung, ist sie aber eben nicht. Da gibt es eine Vielzahl von Argumenten, aber da wir hier keine Einführung in die "postcolonial studies" machen nur mal das aus meiner Sicht grundlegenste: Die Kategorie fast (in aller Regel) Personen zusammen, die sich selbst nicht als gleich wahrnehmen und sich eben so sehr unterscheiden wie sie sich von Personen unterscheiden die als weiß bezeichnet werden. Personen aus Südindien haben in der Regel ein ganz anderes Hautbild als Personen aus Somala und frage die Inderin mal, ob sie sich als schwarz bezeichnen würde, wenn dihr nur die Unterscheidung weiß und schwarz angeboten wird, wird sie sich regelmäßig eher als weiß bezeichnen.

    Warum verstehe ich aber trotzdem was der Satz oben sagt, warum weiß ich wer mit "schwarz" gemeint ist, wenn es doch gar nichts "real existierendes" - im Sinne einer genaueren Betrachtung standhaltent - beschreibt. Weil schwarz die Kategorie "Sonstige" ist, die sind schwarz heißt eigentlich nur die sind nicht weiß. Wer das sagt ist deswegen kein Rassist, aber was er oder sie sagt wirkt rassistisch, weil so eine Restkategorie immer auch heißt Normal - Anders, Dazugehörig - Fremd. Das ist in der Regel (ich glaube an diese Menschheit) nicht so gemeint, aber es gibt einen Teil der Menschen die um mich Leben für die es genau diesen Effekt hat, warum also sollte ich nicht den relativ bequemen Schritt tun an der Stelle auf meine Sprache zu achten, um anderen Bürgern nicht ständig wieder Probleme zu bereiten und Verletzungen zuzufügen.

    trigger

    Und das gilt auch für Begriffe wie Nigger und Schwuchtel, wegen ihrer Geschichte und all dem was sie aufrufen, an Entwürdigung und Herabsetzung

    Dabei ist es vollkommen irrelevant, ob es auch Personen gibt, die damit bezeichnet werden und mit dem Begriff gut leben können. Wenn es Persoen gibt, die diese Begriffe verletzen, dann hat für mich meine Bequemlichkeit -"Ich will nicht auf meine Wortwahl achten"- weniger Bedeutung, als mein Wunsch nicht andere Leute zu verletzen. Um meinen alten Pfarrer zu zitieren: Es ist für mich eine Frage des Anstandes. Oder um Traumweber zu zitieren:

    Was es mMn braucht im Umgang miteinander, sind die Fähigkeit zum Perspektivwechsel und daraus folgend, zur Empathie.

    [...]

    Was allgemein als Konsens behandelt wird, mag für Einzelne verletzend sein. Deshalb sollten wir uns einfach öfter in andere hineinversetzen, bevor wir den Mund aufmachen, und das hat nichts, aber auch gar nichts mit Selbstzensur oder pc zu tun, sondern mit oben erwähnter Empathie.

    Entscheidend ist, dass man die Unterschiede nicht als Rechtfertigung nutzt, den Anderen abzuwerten, und das geschieht gerade dort sehr schnell, wo Macht- oder Mehrheitsverhältnisse es einem besonders leicht machen.

    Hier zu möchte ich noch etwas hervorheben, was das Kindergartenbeispiel auch schon zeigt:

    Die Abwertung kann auch erfolgen ohne das ich das will oder überhaupt bemerke, einfach weil die Worte für mich normal und unproblematisch sind, deswegen ist es so notwendig, dass ich drauf hingewiesen werde, wenn Worte andere verletzen (können). Und das können nicht nur die Betroffenen machen, weil es sie in eine richtig ätzende Lage bringt, immer wie so ein Schulmeister auftreten zu sollen ... Deswegen ist es notwendig und gut, dassauch gerade nicht betroffene dies übernehmen.

    Ach so, das ist übrigens auch keine Zensur, denn es steht ja jeder und jedem weiterhin frei zu entscheiden: "Ist mir egal ob meine Worte verletzen, ich rede wie es mir gefällt", nur darf man sich dann auch nicht wundern, wenn Menschen wie ich sagen "Ok, deine Entscheidung, aber wenn du diese Entscheidung triffst, dass andere dir diese Mühe nicht wert sind, dann will ich dich nicht auf meiner Party sehen, ich will nicht mit dir zusammenarbeiten und wo immer ich dich treffe geht werde ich darauf hinweisen, dass du bewusst diese Entscheidung so getroffen hast"

    Das Thema 'Modernisierung von Sprache in alten Kinderbüchern' würde ich anders lösen, als es z.B. der Thienemann-Verlag es mit den Büchern von Otfried Preußler oder Michael Ende getan hat. [...]

    Stimme ich zu.

    Und abschließend zu Ehnys Bruder und seinem Humor:

    Irgendjemand schrieb im Thread so ungefähr "Humor ist wenn man dennoch lacht". Das ist für mich der Punkt. Menschen mit Behinderung können (ich finde keine bessere Formulierung, an dieser stört mich, dass es klingtt als bräcuhten sie [m]eine Erlaubnis) so viele Witze über Menschen mit Behinderung machen wie sie wollen, Juden so viele Juden Witze wie ihnen nur einfallen, etc. Humor ist wenn man trotzdem lacht.

    Humor ist aber nicht, wenn man sich überlegen sollte wie das Leben des anderen ist und trotzdem lacht. Ich arbeite zum Teil mit Menschen mit Behinderung, bzw. bilde Leute mit aus, die vor allem so Assistenztätigkeiten für Menschen mit Behinderung machen. Viele von den Menschen mit Behinderung wolle das und brauchen das in gewisser Weise auch, dass sie einander und mit ihren Assistenzkräften sich ständig blöde Sprüche drücken. Und für die Assistenzkräfte ist es auch wichtig sich auszutauschen und sich zu erzählen was für ein Mist die Leute die sie begleiten mal wieder gemacht haben. Humor ist also kein Problem, wer aber anfienge Witze über Menschen mit Behinderung zu machen, der wäre raus.

    (Nicht mal das ist in meinen Augen Zensur, die Person hätte nur dokumentiert, dass es ihr an einer Mindesvorraussetzung für diese Tatigkeit fehlt: Empathie. Wer ungeeignet für eine Arbeit ist, sollte sich eine andere suchen) Und Glückwunsch zu diesem Bruder @Ehny

    Meine waren immer ziemlich unwitzig (sorry ihr Lieben :D , hab euch ja trotzdem lieb :saint: )

    "Unser Wissen ist ein kritisches Raten, ein Netz von Hypothesen, ein Gewebe von Vermutungen." (Karl Popper)

    "Im Fall Wissenschaft gegen Religion erlasse ich eine einstweilige Verfügung: Die Religion muss sich immer 500 Meter von der Wissenschaft entfernt halten." (Die Simpsons)

    About sex

  • Es gab in den letzten zehn Jahren (so weit ich das überblicke) keine Todesfälle durch politisch links motivierte Taten. Der letzte Fall an den ich mich in mit solchem Kontext erinnern kann wäre Anfang der neunziger im Kontext der RAF. In so fern teile ich turajins Einschätzung, dass eine Bedrohung von links besteht so gar nicht.


    Nur weil die Presse keine Berichte über linksmotivierte Mordfälle publiziert hat heißt es nicht, dass es die nicht vielleicht doch gab. Nur weil die Polizei bei ihren Ermittlungen keine linkspolitische Motivation bei einem Mord festgestellt hat heißt das nicht, dass es diese nicht gab. Vor allem aber: braucht es für eine Bedrohung zwingend Todesopfer? Ist der eine (hypotetische) Typ, der einen einzelnen Menschen getötet hat (und danach nie wieder) eine größere Gefahr als der andere (hypotetische) Typ, der 20 zum Invaliden geprügelt hat?

    Was offizielle Zahlen angeht: die Polizeikriminalstatistik erfasst politische Motivation nicht gesondert. Von daher gibt es keine offiziellen Zahlen, aus denen man konkret Ableiten kann, welche Fraktion aus welcher Motivation was alles getan hat.

    Es geht mir persönlich um das "Gefühl" von Bedrohung. Und da empfinde ich die linke Gewalt als deutlich Bedrohlicher - unter anderem auch, weil linke Gewalttäter i.d.R. eher Sympathien bekommen als die rechten, die Gewalt in der breiten Maße also weniger schwer wahrgenommen wird und eher toleriert wird. Bahnschienen beim Castortransport sabotieren - voll OK. Polizisten verprügeln die bei Asylanten die Aufenthaltsgenehmigung prüfen wollen - wird als "Zivilcourage" hochgelobt. Fremde Autos abfackeln, weil mal wieder Chaostage sind - kein Problem...

    Ein Problem ist zu sagen: "Ach, da in dem Haus, die sind doch alle schwarz".


    Wieso it das ein Problem? Wenn man mal den von dir eingebauten gewollten negativen Unterton rausnimmt und eiunfach sagt "Alle die in dem Haus leben sind Schwarze", wo ist dann da das Problem? An der Aussage ist, in sich genommen, nichts (ab)wertend, nichts negativ... es ist eine rein informative Aussage. Könnte zum Beispiel in folgendem Dialog vorkommen: "Du, ich suche da eine Bekannte, die heißt *****, etwa so groß, schwarze Haut. Wohnt hier irgendwo." - "Keine Ahnung, kenn den Namen nicht, aber versuchs mal bei den drei Häusern da drüben, da wohnen in allen Wohnungen nur Schwarze. Vielleicht wohnt sie ja da."

    Schon allein dieser von dir geäußerte Gedanke, man bräuchte eine solche Verallgemeinernde Floskel ausschließlich um etwas negatives auszusagen, sprich etwas "politisch inkorrektes" Auszudrücken zeigt doch, dass auch du ganz massiv von diesem Gedanken der "political correctness", die es deiner Meinung nach ja gar nicht gibt, beeinflusst bist. Soll jetzt kein Vorwurf sein, aber letztendlich ist das, was du betreibst, Haarspalterei: "ich nenn das nicht political correctness, ich nenn das [wieauchimmer]". Du magst dem ganzen für dich persönlich einen anderen Begriff geben, aber letztendlich meinst du das gleiche, und der Begriff im allgemeinen Sprachgebrauch dafür ist nun mal "political correctness" - oder "politisch korrekt", um beim Deutschen zu bleiben.

  • Es geht mir persönlich um das "Gefühl" von Bedrohung.


    Nun ja, über ein persönliches Gefühl von Bedrohung lässt sich nicht diskutieren.
    Konkrete Zahlen lassen sich aber schnell finden, zum Beispiel im Verfassungschutzbericht 2013 ab S.43, (ich habe diese Quelle gewählt weil sie wohl kaum als links bezeichnet werden kann) und wer regelmäßig etwas zu linksmotivierten Straftaten lesen möchte muss eigentlich nur rechte Medien lesen, zum Beispiel den Focus, die schreiben über so was. Tut aber auch die taz, allerdings anders kontextualisiert.
    Die polizeilichen Statistiken sind in der Tat einfach schlecht, die Daten weder reliabel noch valide, aber da die Polizei wohl nicht im Verdacht steht linksorientiert zu sein, scheint mir die Gefahr das Daten unterschlagen werden überschaubar.


    Wieso it das ein Problem?


    Da würde ich jetzt das selbe schreiben, wie schon im Post zuvor. Die Argumente scheinen dich nicht zu überzeugen, deine Einwände überzeugen mich nicht, in so fern haben wir da wohl den Punkt erreicht wo die Argumente ausgetauscht sind und das beenden können.


    Schon allein dieser von dir geäußerte Gedanke, man bräuchte eine solche Verallgemeinernde Floskel ausschließlich um etwas negatives auszusagen,


    Genauer: Wann immer man eine solche Floskel nutzt sagt man auch etwas negatives / wertendes / herabsetzendes / potentiell verletzendes aus, auch wenn man das nicht will, oder gar das Gegenteil will.

    zeigt doch, dass auch du ganz massiv von diesem Gedanken der "political correctness", die es deiner Meinung nach ja gar nicht gibt, beeinflusst bist.


    Das ich der Auffassung bin, dass Worte verletzen können, und manche Worte (aufgeladen durch Geschichte und sozialen Kontext) auch unabhängig von den Intentionen der sprechenden Personen verletzen, ist eher Ausdruck meiner massiven Beeinflussung durch mein Studium. :sleeping:


    Soll jetzt kein Vorwurf sein, aber letztendlich ist das, was du betreibst, Haarspalterei: "ich nenn das nicht political correctness, ich nenn das [wieauchimmer]". Du magst dem ganzen für dich persönlich einen anderen Begriff geben, aber letztendlich meinst du das gleiche, und der Begriff im allgemeinen Sprachgebrauch dafür ist nun mal "political correctness" - oder "politisch korrekt", um beim Deutschen zu bleiben.


    Das habe ich vielleicht unklar formuliert, ich wollte sagen: "Das was hier im Thread mit dem Begriff "political correctness" gemeint ist, gibt es so nicht". Da das was gemeint ist, ja im wagen blieb, habe ich ganz zu Beginn nach einer Definition gefragt. Darauf wurde geantwortet, dass die Bedeutung allgemein klar wäre. Da mir scheint, dass die Vorstellung das eine Zensur stattfindet, die Schnittmenge ist, die alle Personen teilen, die als Kriter_innen der political correctness auftreten, habe ich mich dann im weiteren immer wieder auf diesen Teilaspekt bezogen. Und in so fern bleibe ich dabei, political correctness gibt es (in Deutschland) nicht.

    Auch benutze ich den Begriff tatsächlich nicht; political correctness ist (im deutschen Kontext) ein neurechter Kampfbegriff innerhalb der politischen Auseinandersetzung. Verbunden mit Ideen von Zensur, Kontrolle, Tyrannei.
    Mir geht es darum, dass ich das (bisschen) an Mühe investiere, dass es mich kostet, zu vermeiden andere durch unbedachte Worte / Handlungen zu verletzen, oder eben das nicht zu tun. Und wie oben beschrieben, wenn anderen es diese Mühe nicht Wert ist, dann reagiere ich darauf.
    Ich kann nicht erkennen, dass hier die selben Dinge gemeint sind, wobei mir so ein bisschen eine Definition / Erklärung fehlt, was den hier im Forum Leute meinen wenn sie von political correctness sprechen, um das abschließend beurteilen zu können.

    Nun lieber @Turajin
    damit sind wir dann wieder am Anfang ^^
    haben den Kreis geschlossen
    einander nicht überzeugt
    und können jetzt einen neuen Durchlauf beginnen 8o
    oder wir belassens dabei. :sleeping:
    Was meinste?

    "Unser Wissen ist ein kritisches Raten, ein Netz von Hypothesen, ein Gewebe von Vermutungen." (Karl Popper)

    "Im Fall Wissenschaft gegen Religion erlasse ich eine einstweilige Verfügung: Die Religion muss sich immer 500 Meter von der Wissenschaft entfernt halten." (Die Simpsons)

    About sex

  • Nur weil die Presse keine Berichte über linksmotivierte Mordfälle publiziert hat heißt es nicht, dass es die nicht vielleicht doch gab. Nur weil die Polizei bei ihren Ermittlungen keine linkspolitische Motivation bei einem Mord festgestellt hat heißt das nicht, dass es diese nicht gab. Vor allem aber: braucht es für eine Bedrohung zwingend Todesopfer? Ist der eine (hypotetische) Typ, der einen einzelnen Menschen getötet hat (und danach nie wieder) eine größere Gefahr als der andere (hypotetische) Typ, der 20 zum Invaliden geprügelt hat?

    Was offizielle Zahlen angeht: die Polizeikriminalstatistik erfasst politische Motivation nicht gesondert. Von daher gibt es keine offiziellen Zahlen, aus denen man konkret Ableiten kann, welche Fraktion aus welcher Motivation was alles getan hat.

    Es geht mir persönlich um das "Gefühl" von Bedrohung. Und da empfinde ich die linke Gewalt als deutlich Bedrohlicher - unter anderem auch, weil linke Gewalttäter i.d.R. eher Sympathien bekommen als die rechten, die Gewalt in der breiten Maße also weniger schwer wahrgenommen wird und eher toleriert wird. Bahnschienen beim Castortransport sabotieren - voll OK. Polizisten verprügeln die bei Asylanten die Aufenthaltsgenehmigung prüfen wollen - wird als "Zivilcourage" hochgelobt. Fremde Autos abfackeln, weil mal wieder Chaostage sind - kein Problem...

    Das ist doch Wahnsinn! Wie kann man nur in einem Atemzug seine eigene Objektivität selbst leugnen und dann von irgendwelcher "linken Gewalt" fabulieren? Es gibt keine "linken" Morde (oder bitte nenne einen, wenn du einen kennst) - es gibt aber genug "rechte" Morde! Von angezündeten Autos und "verprügelten" PolizistInnen zu reden verdeutlicht doch allein schon den qualitativen Unterschied! Im übrigen würde ich solche Taten nicht als "links" bezeichnen, sondern apolitisch - sie werden aber als solche im Verfassungsschutz geführt -, während gleichzeitig in vielen deutschen (vor allem ländlichen) Zonen (aus denen ich auch komme), eindeutig rechtsradikale Taten von der örtlichen Polizei und Politik als unpolitisch heruntergespielt und tauchen daher niemals in einem entsprechenden Verfassungsschutzbericht oder ähnlichem auf.

    Das müsstest du auch aus Dürkheim kennen - ich tue es! Stichworte: "Dritter Weg", NPD, diverse Kameradschaften und Freunde!


    Das ganze ist jetzt etwas am Thema vorbei - aber ich stelle einfach immer wieder fest, dass in diesem Forum ein politisches Klima herrscht, in dem ich mich ganz und gar nicht wohlfühle. Daher werde ich auch nichts weiter zu der Frage des Antisemitismus/ Antijudaismus schreiben - nur so viel:

    Meiner Meinung nach ist Antisemitismus in der Welt ein Problem. Und immer wieder kann man diesen transformiert vorfinden - zum Beispiel in solchen "witzigen" Bildern und gerade in Karikaturen. Daher wäre ich einfach sehr vorsichtig mit so einem Thema.

    Zum Thema PC:

    Es ist immer wieder beeindruckend, was sich die Gegner der Zivilisation so alles ausdenken, was "Political Correctness" alles tue, könne oder mache. Es wird ständig irgendeine Front herbeigefiebert und eine Zensur herbeigeredet, die so nirgends beobachtbar ist. Wenn ich persönlich darüber nachdenke, wie ich spreche, dann schränkt das genaugenommen niemanden in IRGENDETWAS ein - es ist allgemein eine sehr gute Idee, über das, was man sagt, nachzudenken...

    Das war es aber auch von mir. Ich habe echt keine Lust mehr, hier (nach dem Bisherigen) noch was lesen zu müssen. Viel Spaß noch!

  • Ich dachte immer Hautfarbe sei gelb - seihe Simsons oder Legofiguren. Und seltsam, niemand kommt auf die Idee - hui, daß sind ja Chinesen ... aber Indianer dürfen weiterhin als Rothäute bezeichnet werden - was zudem ja auch noch falsch ist - nichts gegen Karl May-Fans (gehe selbst öfters nach Segeberg).
    Fragt doch mal einen Blinden, wie er/sie die andere Menschen "sieht" ...
    Kinder sind die besseren Menschen, denn sie sehen die Welt wie sie sein sollte - frei von Vorurteilen. Wir erwachsene sollten uns öfters bemühen, die Welt durch Kinderaugen zu sehen ... nebenbei, daß Hautbleichmittel aus IronSky wurde anscheinend auch bei Mr. Propper in den letzten Jahren angewandt, aber wenigstens das Sarotti-Männchen darf weiterhin ein Mohr sein.

    PS: Vieles was seit Jahren in Isreal geschieht kann man nicht gerade als "gesunden Menschenverstand" bezeichnen und spielt gewissen Gruppen direkt in die Hände. Es gab da mal eine klugen Mann, Rabbin ... aber dieser wurde erschossen - aber nicht vom "Feind" ... soviel dazu.
    Ich bemühe mich, frei zu denken und mich von schlechter Presse nicht zu einem eingleisigen Weltbild verleiten zu lassen. Aus meiner Schulzeit "weiß" ich, was Vorurteile mit Menschen machen - heute läuft das inzwischen zum Mopping aus - daher versuche ich alles von beide Seiten zu betrachten.
    Es gibt einen klugen Satz, denn alle Menschen nur beherzen müßten: "Was du nicht willst, was man dir tu, das tue keinen anderen an."

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • "Rothaut" wird auch diskutiert, siehe die Debatte um die Mannschaft der Redskins....Karl May hat das Wort wohl nicht negativ besetzt gesehen.
    Letztlich kommt es mMn nach auch weniger auf das eigentliche Wort als auf die mit diesem beim Benutzer verbundene Einstellung an, letztere erschließt sich u.U. aber nur schwer, Worte lassen sich einfacher verbieten.
    Worte wandeln im Laufe der Zeit oft ihre soziale Wertigkeit. Luther sprach vom "verzagten Arsch", damals deftig, aber von der Sprachebene angemessen. Zumindest das ganze 19. Jahrhundert bis vor ca. 20 Jahren völlig unmöglich für einen Pfarrer, heute wieder denkbar. Dirne war mal das Wort für junge Frau/Mädchen (noch erkennbar in Deern und Dirndl), heute nur noch für Prostituierte gebraucht. Die meisten Wörter - Schimpfwörter, Beleidigungen usw. ausgenommen - sind erstmal "neutral".
    Problematisch wird es mMn, wenn Wörter, die bestimmte Volksgruppen bezeichnen, welche schlecht angesehen, benachteiligt o.ä. sind, plötzlich - nur weil sie eben diese Gruppe bezeichnen - "schlecht", d.h. nicht mehr pc sind.
    Weiter oben im Faden wird das Beispiel Nigger - Neger - Black- Coloured - African American usw. erwähnt. Nigger kenne ich zwar nur im negativen Kontext (Mark Twain hat das Wort auch benutzt, aber ich weiß zu wenig über ihn und das Amerikanisch des 19. Jahrhunderts um zu wissen, ob das Wort damals neutral (für ihn) war); die anderen sind für mich neutral. Ich habe allerdings auch keine Vorurteile (hoffe ich zumindest) gegenüber Negern, deswegen ist das Wort für mich auch nicht negativ besetzt und bezeichnet einfach eine Gruppe von (sehr unterschiedlichen) Menschen, die man anhand dieses Merkmals zusammenfassen kann, wenn man das will. Das (die Zusammenfassung) mag manchmal sinnvoll sein, manchmal nicht, das Wort dafür ist für mich neutral. Ich habe einmal unter einem dunkelhäutigen (rabenschwarzen) Vorstand aus Mittelamerika gearbeitet, der sich - deutsch wie englisch - als Neger/Negroe bezeichnete, die anderen Worte entweder als negativ/beleidigend ablehnte (Nigger) oder aber ungenau oder "gezwungen" fand. "Neger =>nigra=>schwarz, das ist meine Hautfarbe".
    Interessanterweise ist das Wort Neger für meine Kinder negativ besetzt. Neger - Black- Coloured - African American haben immer die gleiche Bevölkerungsgruppe bezeichnet, wurden dadurch irgendwann negativ besetzt und schließlich als non-pc stigmatisiert. Dann durch das nächste Wort, welches zunächst pc war, abgelöst und das Spiel begann von Neuem. An der sozialen Situation dieser Bevölkerungsgruppe ändert sich aber rein gar nichts, wenn jede Generation sich dafür eine neue PC-Bezeichnung aussucht, sich durch das Aussuchen vielleicht auch noch gut - gar "besser" als die Vorgängergeneration - fühlt. Diese Energie sollte man lieber in die Verbesserung der Situation und des gegenseitigen Verständnisses investieren.
    "PC" ist für mich oft hohl, auf Außenwirkung und "Gutmenschengefühl" ausgerichtet, bewegt letztlich nichts. Ob wir nun Zigeuner oder Sinti&Roma sagen (was faktisch auch nicht völlig korrekt ist, da die jenischen und Lovara fehlen), ist mMn nach Sch...egal, solange sich die Einstellung zu dieser Bevölkerungsgruppe nicht ändert. Etymologisch ist "Zigeuner" der Oberbegriff, die anderen Wörter bezeichnen die einzelnen Völker oder Gruppen, sprachlich ist "Zigeuner" also immer dann, wenn es um die Gesamtgruppe geht, genauer als" Sinti&Roma", da bei letzteren ja die anderen Gruppen fehlen. Wenn man von einer einzelnen Gruppe spricht, macht es natürlich Sinn, die genaue Bezeichnung zu verwenden.
    Für mich abstruse Diskussionen, wie die ob es im Lokal weiterhin ein Zigeunerschnitzel geben darf - da das ja hoffentlich nicht aus diesen hergestellt wird, kann ich darin keinerlei Diskriminierung erkennen - lenken vom eigentlichen Problem ab. Wenn sich die Einstellung der "Nicht-Zigeuner" zu den "Sinti&Roma" nicht ändert, dann wette ich darauf, dass auch Sinti und Roma zu negativ besetzten Wörtern werden.
    Manchmal frage ich mich, ob wir alle einfach die "bösen" Wörter inflationär verwenden sollten, um sie somit wieder "reinzuwaschen"....

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Das war mal wieder so ein Fall, wo ich besseren Wissens im Chat auf Ironie zurückgegriffen habe. Der Punkt den ich machen wollte ist: Es gab in den letzten zehn Jahren (so weit ich das überblicke) keine Todesfälle durch politisch links motivierte Taten. Der letzte Fall an den ich mich in mit solchem Kontext erinnern kann wäre Anfang der neunziger im Kontext der RAF. In so fern teile ich turajins Einschätzung, dass eine Bedrohung von links besteht so gar nicht.

    Dann müsste genau das in einem Medium mit dem Anspruch der Zeit aufgeführt werden - das eben keine linksmotivierten Morde im gleichen Zeitraum bekannt sind. Das kann gut sein, ich weiß es nicht. Die Ironie in diesem Satz "Allein schon die Toten der letzten zehn Jahre und die Toten Kolleginnen bei der Polizei..." war nicht nicht zu verstehen, keine Sorge. Ich habe die Infografik der Zeit kritisiert, nicht dich. Eine Bedrohung sehe ich weder von links noch von rechts noch von sonstwo innerhalb Deutschlands. Unsere Stabilität ist beruhigend und verstörend zugleich, hat etwas von der Stabilität der schönen neuen Welt...

    OT... aber das macht mir langsam Angst

    Schreibe ich wirklich so undeutlich? Wird meine Meinung als so vorhersehbar wahrgenommen, dass ein Überfliegen als ausreichend zum Verständniss empfunden wird? :paranoia:

    Zitat

    Ich halte ja schon den Begriff "Extremismus" für politische Propaganda und würde von "Radikalen" sprechen, aber darüber wurde schon mal in einem anderen Thread gesprochen. Für mich sind Linksradikale und Rechtsradikale keineswegs gleich, schon weil die einen die schwächsten Teile der Gesellschaft attackieren, bis hin zur Auslöschung. Wie gesagt, dass wollte ich damit sagen.

    Ich weiß, dass "Extremismus" vom Wertegerüst einer Demokratie ausgeht (er ist aber nicht staats- oder systemtreu!) und damit politische Propaganda ist, aber solange mir niemand das Gegenteil beweist, bleibe ich bei Sir Winston - schlechtestes System abgesehen von allen anderen. Wobei ich gleichzeitig befürchte, dass ich ein besseres System wohl gar nicht als solches erkennen würde. Ja, diesen Satz habe ich so ähnlich schonmal geschrieben, und die Subjektivität von "beste" und "schlechteste" ist mir bewusst, aber im Ende ist jedes Ideal beliebig... Oh, eine Reflexion der Reflexion...

    Das ich der Auffassung bin, dass Worte verletzen können, und manche Worte (aufgeladen durch Geschichte und sozialen Kontext) auch unabhängig von den Intentionen der sprechenden Personen verletzen, ist eher Ausdruck meiner massiven Beeinflussung durch mein Studium.

    Worte können nicht verletzen. Begriffe verletzen. Nochmal Wikipedia: "In der ursprünglichen Bedeutung bezeichnet der englische Begriff politically correct die Zustimmung zur Idee, dass Ausdrücke und Handlungen vermieden werden sollten, die Gruppen von Menschen kränken oder beleidigen können".

    Worte bzw. die Begriffe, die mit diesen assoziiert sind und eine Gruppe kränken können, sollen vermieden werden - die Political Correctness greift beim Empfänger an. Das Ding ist nur - wenn sich die Intention des Senders (hier die Soziale Realität) nicht ändert, dann kommt der Empfänger diesem Euphemismus früher oder später auf die Schliche und lernt, das neue Wort mit dem gleichen Begriff zu assoziieren wie das Vorgängerwort. Ob ich nun das Wort "behindert" oder "I-Kind" als Beleidigung verwende, ändert nichts daran, dass ich dieses Wort als Beleidigung verwende - und das Kind merkt das. Deshalb Tretmühle.

    Non serviam!

    Beherrscher des Kophtanischen Imperavi nach Zant...
    und lobet Thargunithread, die Herrin der Threadnekromantie!


    Einmal editiert, zuletzt von the_BlackEyeOwl (10. Dezember 2014 um 15:29)