Probe auf Feinmechanik

  • Hallo,

    ich habe eine Frage, die sich, wie es die Überschrift schon aussagt, mit der Probe auf Feinmechanik befasst.

    Ich fange mal Vorne an. Ich spiele mit einer Gruppe DSA4 , aber wir haben keinen festen Meister, weswegen wir die meisten Diskussionen durch Demokratie Entscheidungen treffen.
    Nun ist aber ein Fall aufgetreten, wo wir uns überhaupt nicht einig werden können. Des wegen frage ich nun hier nach Ideen Vorschläge, wie ihr dieses Problem lösen würdet.


    Nun zum Problem :
    Wir haben einen Charakter in der Gruppe mit einem Stigma, sodass er als Hand eine Holzhand, die komplett funktionsfähig als normale Hand zu gebrauchen ist (abgesehen vom Gefühl in der Hand), hat.
    Nun kam er auf die Idee diese Hand durch eine Hand aus Bronze oder Eisen zu ersetzen, indem er sich einen selber baut. Die Grundstoffe hat er schon, d.h. er hat einen barren Bronze (1 Stein ,sollte genug sein).
    Nun ist die Frage, worauf muss er die Probe machen? Wir sind uns uneins darüber, ob er nur eine Probe auf Feinmechanik machen muss(er würde sich auch eine "Feinschmiede" mieten), da im Basis Regelwerk steht "..., mit der man Schmuck und andere filigrane Arbeiten aus Gold, Silber, Mondsilber und anderen Edelmetallen herstellen kann" (Basisregelwerk DSA4 S.125) oder ob er auch noch Proben auf andere Talente, wie Eisenguss, Grobschmied oder Hüttenkunde , ablegen muss.Er argumentiert damit, dass gesagt wird man kann mit Feinmechanik etwas herstellen, weswegen er keine anderen Proben machen muss, dagegen spricht meiner Ansicht nach, das man um das Bronze in die gewünschten Einzelteile für die Hand zu bringen, man das Bronze erst schmelzen müsste und man für das schmelzen andere Talent, wie die vorherig Aufgelisteten, benötigt.

    Danke für Ideen,

    Schattenklinge

  • Hüttenkunde braucht er nur, wenn er Zinnerz usw. erst schmelzen möchte.

    Wenn er sich ein Barren Bronze sozugen kauft, dann fällt das weg und wäre imho tatsächlich nur mit dem Talent Feinsmechanik möglich.

    Möglich heißt: Wenn er die Hand aus viele Teile zusammensetzt, muss er halt für jede Probe eine ablegen.
    Wenn er hingegen einen großen Block Hand gießen möchte, kann man in Streit geraten, da sowohl Feinmechanik "den Guss von kleinen und kleinsten Formen" beinhaltet, als auch Metallguß, wobei das eher für große Dinge steht.

    Imho ist eine Hand klein, daher reicht Feinmechanik - je nachdem würde ich noch Proben auf Anatomie verlangen, mal davon abgesehen, dass euer Stil schon sehr high-fantasy ist ;)

  • Um sich eine komplette Hand oder einen kompletten Arm (der dann auch irgendwie funktionieren muss s.u.) aus einen Barren Bronze zu fertigen würde ich mehr als nur eine probe auf Feinmechanik verlangen. Erst muss er den Arm selbst fertigen, das Gehäuse, das kann man mit Metallguss oder Grobschmied machen. Grobschmied würde wohl eh verlangen um das Gehäuse so zu fertigen und anzupassen das man auch nach dem zusammensetzen noch öffnen kann ohne den Kompletten Arm zu Demontiere (Wartungsklappen). Feinmechanik würd ich erst für das innenleben des Arms ansetzen also die Kolben Räder usw die die Bewegung des Arms erzeugen sollen. Dann aber auch mehrere für jeden abschnittz.B. Arm gesamt, Hand gesamt, einzelne Finger. 2 sollten das minnimum sein 1x zur Fertigung und einer zum einbau/Feinjustierung, am ende noch 1 für die gesamtfunktion. Als beispiel; 2x Arm gesamt, 2-4x pro Finger, 2-4x für Hand, 1x Gesamtunktion. Alles mit erschwernissen. Ein blick auf die Schmiederegeln sollte man auch werfen damit der Arm am ende nicht leichter zu fertigen ist als ein 0815-Schwert.
    Dazu kommt noch die planung, auf Feinmechanik (KL/KL/IN) sowie Malen/Zeichnen damit man eine Plan hat nach dem man arbeiten kann. Ohne den würde ich keine Proben für obengenanntes zulassen. Natürlich müsste er auf passendes Fachwissen, Lehrmeister/Bücherei, zurückgreifen und der Held (nicht der Spieler) sollte wissen wieso und weshalb er das machen will. Wobei ich sagen muss für einen Feinmechaniker wäre das die perfekte idee um sich auf reisen zu begeben um diesem (lebens-)werk nachzuforschen.

    Soweit zum Armbau. Jetzt kommt das Hauptproblem wie will das ding funktioniern? Da er in Aventurien nichts an Nerven u.ä. anschließen kann, sind halt nicht bekannt, muss er es anders machen. Zwei möglichkeiten fallen mir da ein.
    1.Manuell: durch das einsetzen von Hebel, Knöpfen könnte er die funktion des Arm bedienen. Der Nachteil wäre das er seine andere Hand benutzen muss um die Bedinung auszuführen. Da wäre er mit seinem Holzarm besser dran.
    2.Arcanomechanisch: Mithilfe von Zaubern, vorallem dem Animatio, könnte man die bewegung möglich machen/antreiben. Da es um einzelne Fingerbewegungen geht müsste der Arm, besser einzelne Kolpen und Räder, verzaubert werden. Der Arcanovi könnte auf bestimmte Muskelbewegungen reagieren und so den bewegenden Animatio auslösen. Das würde aber neben Meisterlichen Anatomikenntnissen auch etliche Artefakttehsen benötigen. Zuletzt wäre das problem der anwendung normal kann man ein Artefakt nur x-mal auslösen, mit nehm meisterhaften Objektmagier dürfte man mehrmals am Tag hinbekommen, dank Semipermanenz, aber nicht so oft wie man will. Was man bei dieser variante auch beachten sollte ist das wohlmöglich andere Metalle benötigt werden die Magieaffiner sind.

    Was mich mal interessieren würde ist wieso der Held seinen, komplett funktiosfähigen, Holzarm gegn ein Metallgewicht tauschen möchte. Andrerseits wäre es eine echt gute Studienidee für einen Magier aus Belhakan.
    Aufjedenfall ist es nichts was man mal so eben macht, wie schon erwähnt wäre das locker eine Lebensaufgabe. Und wenn die gruppe nicht permanet im Horasreich, hier wird Arcanomechanik und Mechanik studiert, und in den Tulamidenlanden, wegen Artefaktmagie, unterwegs ist wäre es schier unmöglich.

    mit ritterlichem Gruß
    Ebendieser

  • Unabhängig vom verwendeten Talent und Material bin ich mir ziemlich sicher, dass es im offiziellen Aventurien nicht möglich ist, sich eine Prothese herzustellen, die eine Hand ersetzt ohne an Beweglichkeit einzubüßen.

    Profane Prothesen bestehen je nach Geldbeutel aus einem "Piraten-Haken" oder einer lebensecht geschnitzten aber starren Elfenbein-Hand. Mit magischer Macht (ARCANOVI, ANIMATIO) ist es sicherlich möglich, diese Hand auch auf Befehl zugreifen zu lassen, Feinmotorik bleibt aber ganz bestimmt unmöglich. Wie @Ritterlich schon sagte: es gibt in Aventurien keinen Neurobiologen, der eine so komplexe Prothese wie die des Luke Skywalker anfertigen könnte. Die einzige Ausnahme dürfte Leonardo von Havena darstellen, aber der geniale Erfinder besitzt auch die Macht eines Splitters der Dämonenkrone und die Ressourcen der Heptarchie.
    Ansonsten gibt es einen mehrgehörnten Dämon der Asfaloth, der allerlei Gliedmaßen -auch unnatürliche- nachwachsen lassen kann. Das ist aber natürlich schwärzeste Magie.

  • Willkommen auf dem Orki, Schattenklinge. :)

    Unabhängig vom verwendeten Talent und Material bin ich mir ziemlich sicher, dass es im offiziellen Aventurien nicht möglich ist, sich eine Prothese herzustellen, die eine Hand ersetzt ohne an Beweglichkeit einzubüßen.


    In der Tat, das sehe ich auch so.
    Niemand schlägt sich eine echte, voll funktionstüchtige Hand ab, um sie gegen eine künstliche Prothese zu ersetzen, die in jedem Falle schlechter sein wird (einhändig ist ein regeltechnischer Nachteil, Aventurien bewegt sich trotz einiger Ausreißer in einem eher mittelalterlichen Setting und selbst heutzutage sind Prothesen kein gleichwertiger (oder gar besserer) Ersatz gegenüber einem echten Körperteil (außer beim Sechs Millionen Doller-Mann^^).
    Es ist zwar anzunehmen, dass es bewegliche Prothesen gibt (die gab es im irdischen Mittelalter auch), aber deren Beweglichkeit ist natürlich eingeschränkter als eine echte Hand, selbst wenn es eine echte Hand ist, die kein Gefühl hat (was die neue auch nicht haben wird und dazu schlechter beweglich ist).

    Was ist eigentlich der Grund für das Vorhaben? Sich eine Hand entfernen zu lassen ist eine schmerzhafte Angelegenheit, auch in Aventurien, wenn der Schaden und die regeltechnische Wund/die Wunden nach einigen Tagen vermutlich wieder abgeheilt ist .
    Meines Erachtens gewinnt man damit nichts und verliert nur. Ganz davon abgesehen, das das Stigma gut mit GP bezahlt wurde.

    Insgesamt ist es bestimmt keine kurze Aufgabe mit ein oder zwei Feinmechanik-Proben: Die Hand muss insgesamt langwierig und genau geplant (Wochen mindestens, wenn nicht über Monate - man muss da erst mal etwas entwerfen, das sich umsetzen lässt und so funktioniert, wie man es sich vorstellt) und schließlich hergestellt (was ebenfalls wohl eher Wochen dauern wird) werden, sowohl in der Optik, als auch in der Technik. Da sollte man sich eher an (teure) Meister des Fachs wenden, die bestimmt lange damit zugange sein werden, immerhin soll es kein totes Gewicht an der Hand sein, sondern einsetzbar sein. Auch Anatomie-Kenntnisse sollten irgendwie mit hinein spielen, da je eine Hand samt ihren Funktionsweisen dargestellt werden soll, also müsste ein solcher Fachmann auch noch in der Planungsphase und vermutlich Umsetzung auch noch mit an Bord geholt werden.
    Ich sehe da eher sehr viele und deutlich erschwerte Proben über einen langen Zeitraum, in dem viel TaP* angesammelt werden müssen.
    Und das Endergebnis kann gerade bei reiner Mechanik nur schlechter sein als eine echte Hand, die im Vollbesitz ihrer Beweglichkeit ist.
    Selbst Magie und dämonisches Wirken kann nichts erschaffen, das in meinen Augen gleichwertig ist. Das würde die Spielmechanik auch kippen, wenn man seine Körperteile zu Gunsten etwas Ähnlichem und gleich Gutem aufgibt, oder wenn man mal etwas verliert, man doch ebenso gut dasteht.

    Analog würde ich mich an den Schmiederegeln orientieren: Da macht man das bestmögliche Schwert auch nicht mit ein oder zwei Proben irgendwo in einer gemieteten Schmiede, wenn man mal kurz Zeit hat. Man braucht eine Schmiede, mit der man vertraut ist (ein Monat muss man vorher drin gearbeitet haben), am besten hervorragendes Werkzeug, eigene Kenntnisse (es gibt TaW Mindest-Vorgaben und bei den wirkliche guten Waffen muss es TaW 18 sein), man muss TaP* ansammeln, die an Zeiteinheiten gebunden sind, wenn zwischendurch eine Probe daneben geht, muss man neu anfangen und die gesammelten Aufschläge werden ziemlich immens.

    Eine möglichst genau funktionierende künstliche Hand sehe ich daher als zeitaufwendiges Großprojekt, bei dem man verschiedene Talente sehr hoch haben sollte, oder eben sich echte Fachleute heranholt (gegen teures Geld), Zugriff auf das entsprechende Werkzeug und Werkstatt und trotzdem Wochen und Monate drauf verwenden muss.
    Dazu wird das Ergebnis vermutlich nicht so gut sein wie das Original, denn das hat zwar kein Gefühl, aber sonst sehr sehr fein funktioniert, während die künstliche Hand auch kein Gefühl hat und deutliche Grobmotorik an den Tag legen würde, weil eben Mechanik keine authentisch biologische und natürliche Hand simulieren kann.

  • Hallo

    Also vorneweg finde ich die Idee für den Nachteil Stigma sehr genial :D
    Da wäre aber schonmal ein großes aber, wenn er seine magisch veränderte Holzhand abnimmt dann ist die weg, wenn er sich dann eine aus Metall oder was auch immer daran macht ist das ein Fremdkörper, der nicht meh das Stigma ist und somit hätte er nur noch eine Hand statt zwei Hände. Er sollte sich also überlegen ob er seine verzauberte Hand absägt...

    Wenn er dann aber dennoch eine Hand aus Bronze herstellen möchte, würde ich ihm vornweg einige andere Proben abverlangen:
    Malen/Zeichen, damit er sich eine gute Skizze macht
    Anatomie, um die Funktion der Hand und Gelenke zu verstehen
    Feinmechanik, für die einzelnen Feinstschmiede-Proben

    Ich würde ihm für jede Einzelne Probe ein Ziel von etwa 35 TaP* setzen mit einer Standarterschwerung von 7, so wird es machbar aber auch Zeitaufwändig diese Hand zu bauen.

    Die Frage ist nur ob er dann nur einen metallenen Klotz an der Hand ha, da ja seine echte Hand weg ist, oder ob das Stigma übernommen wird.

    "Maraskaner gelten als Heißblütig, laut, geschwätzig, aufsässig, respektlos und tiefgläubig, als gewaltätig und philosophisch."