Parierwaffen für Dummies: Eine Frage mit konkretem Beispiel

  • jetzt bin ich bei einen Gegner, der auf beide Paraden verzichtet aufgeschmissen. Wobei warte... Wenn er mich zwei mal angreift, pariere ich beide male (gegen 24, lachhaft) und kann dann einen unparierten Stich setzen (ohne erleichterung durch Binden allerdings auch mies :D). was meinst du zum Thema, @Schattenkatze ?

    Von "aufgeschmissen" sein kann auch in meinen Augen keine Rede sein. Man hat eine sehr hohe PA, sogar zwei, wenn man es brauchen kann und über den relativ günstigen Tvl auch mal eine zusätzliche Dolch-AT, wenn auch dann die 2. PW-PA wegfällt. Die Einschränkungen sind, dass man je nach Art der PW gegen manche Waffen mit heruntergelassenen Hosen da steht/stehen kann, sowie gegen Tiere und Dämonen.

    Gegen die 24 angreifen ist nur dann lachhaft, wenn der Gegner es versäumt, gegen eine so hohe Defensive eine Finte zu zu machen und mit Finte muss er sich auch anstrengen, aber gegen alles, was mehr als Finte +5 ist, ist eine PA von 24 eine ziemlich gute Sache, aber keine absolute Sicherheit. Erst recht, wenn man trotz Finte noch binden oder meisterparieren möchte.

    PW-Kämpfer sind darauf angewiesen, dass der Gegner angreift und seine AT durchbringt. Wenn der Gegner lieber sogar zweimal angreift, muss der PW-Kämpfer halt umdisponieren, kann nicht binden (oder einmal doch, wenn man lieber ohne Errata spielt), aber immer noch parieren und selber recht ungestört angreifen (aber eben keinen Tvl machen, wenn zwei PA stattfinden, und er nicht vorher angesagt wurde).
    Macht der Gegner gegenhalten, sollte man sich warm anziehen, denn auch vermutlicher halber Schaden (ungerüsteter Fechter mit KG hat gut möglich die höhere INI) macht je nach Waffe früher oder später merklichen Schaden.

    Jeder Kampfstil in DSA funktioniert nach dem Stein, Schere, Papier Prinzip: Je nach Situation, Umfeld und Gegner samt SF, Art der Bewaffnung, TaW und klugem Vorgehen ist einer halt sehr gut, okay oder eben nicht der beste am Platze. Kein Kampfstil ist immer der beste.

  • Das hab ich auch nie gedacht. Hmm, meine Verteilung bis jetzt mit Rapier (TaW von 15) 5/10 (14/19) und bei Dolch (TaW von 10) 3/7 (10/17).

    Dem Thread lese ich jetzt ab das eine in Zukunft AT-lastigere Verteilung mir noch gut tun würde, richtig?

    Per noctem ad lucem.
    Durch die Nacht zum Licht.
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    Pardona? Ist das nicht ein Kochrezept?

  • Zumindest den Dolche-Wert würde ich auf AT umverlegen für den Tvl, da man mit der Hauptwaffe pariert, ist eine Dolch-PA egal.

    Ob man voll die 5-Punkte-Differenz nehmen möchte oder nicht, muss man selber wissen.
    Unter der Prämisse, auch mal nur mit der Hauptwaffe allein zu kämpfen/kämpfen zu müssen, würde eine kleinere Differenz nicht unbedingt fehl am Platze sein. Das wäre ein Kompromiss, um über beides einigermaßen gut kämpfen zu können.

    Weitere Option ist, PW II quasi für die PA zu nehmen und Goltrons Vorschlag folgen und mehr auf die AT setzen. Dann kann man durch die nicht mehr ausgemaxte PA weniger arbeiten, kann aber über die AT deutlich eigenständiger arbeiten.

  • Hmm, dadurch das ich Binden jetzt seltener einsetzen sollte, um meine zweite Parade nicht zu verlieren könnte man da wirklich drüber nachdenken. Bis jetzt bin ich mit Binden und Gezielter Stich allerdings auch gut gefahren. Aber ja Dolche werden schleunigst auf AT getrimmt. Danke...ich fühle mich heute irgendwie wirklich wie ein Dummie :/

    Per noctem ad lucem.
    Durch die Nacht zum Licht.
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    Pardona? Ist das nicht ein Kochrezept?

  • So oft wird die 2. PA auch nicht benötigt werden? Oder wird regelmäßig gegen Überzahl gekämpft oder gegen Umwandler?
    Grundsätzlich dürfte außer bei bekannten Ausnahmen halt Binden ein recht probates Mittel sein. Es sei denn, die Angreifer sind begeisterte Fintierer, dann wird Binden auch wieder etwas relativiert.

  • Geht halt u.a. um das Thema ob man den Fechter auch als Frontkämpfer und Tank einsetzen könnte. Da sind 3 Paraden besser als 2 :D

    Per noctem ad lucem.
    Durch die Nacht zum Licht.
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    Pardona? Ist das nicht ein Kochrezept?

  • Fechter sind halt die ultimativen Duelisten. In einer Schlacht mit herumschwirrenden Pfeilen und Speeren, die aus allen Richtungen auf mich einpicksen wäre mir ein dicker Schild und eine noch dickere Rüstung lieber.

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • Wenn du Fechtwaffen benutzt würde ich Dolche überhaupt nicht steigern sondern von Fechtwaffen ableiten.

    Du hast 1-3 hohe Paraden, von daher, ja du bist auch als Tank geeignet. Mit schwererer Rüstung tut man sich aber natürlich leichter und hat mehr Reserven. Mein Parierwaffenkämpfer war ein Krieger aus Vinsalt und deshalb schon mehr oder weniger schwer gepanzert. Normal hatte er Dicke Kleidung, Kürass und stählerne Arm-&Beinschienen. Je nach Situation kamen dann noch Helm, zusätzliche Plattenteile und statt der Uniform ein Unterzeug mit Kettenteilen dazu. Damit hatte man dann (im Zonensystem) in etwa RS4 bei BE1 bis zu RS7 bei BE3.

    Generell solltest du aber irgendeinen Plan haben gegen Attacken die du nicht parieren kannst - also in erster Linie von großen Gegner aber je nach deiner Waffe auch gegen Zweihandhiebwaffen und evtl. Fernwaffen. Das einfachste ist auf Ausweichen zu setzen (erlaubt dir auch ein "Notfallausweichen" wenn du Binden willst und eine zweite gefährliche Attacke kommt), alternativ könnte man auch Gegenhalten nehmen (offensiver aber auch riskanter, vorallem bei geringer Rüstung) oder du nimmst Schildkampf dazu (bietet sich vorallem an wenn man als Parierwaffe einen Buckler verwendet).

  • Fechtwaffen haben eine eBE von BE-1 - das ist sehr hoch. Fechtwaffen vertragen sich also schlecht mit hohem BE und damit RS. Bei Dolchen ist es da gleiche. Zudem kannst du mit Fechtwaffen und Dolchen viele zweihändige Waffen und Kettenwaffen und mit Parierwaffen keine Tiere parieren. Ein Fechtwaffenkämpfer ist also nur ein guter Tank, wenn er eine Rüstung mit hervorragendem RS/BE-Verhältnis (teuer!), zumindest Rüstungsgewöhnung I und einen Buckler oder Bock (also eine Parierwaffe, die mehr parieren darf als ein Linkhand oder Hakendolch) führt.

  • Das stimmt so nur bedingt.

    Durch die eBE sollte man natürlich leichte Rüstungen bevorzugen, effektiv bekommst du damit aber halt einen Punkt Abzug mehr als ein Schwertkämpfer womit man schon leben kann.

    Wie oben beschrieben bietet es sich z.B. an eine leichte Grundrüstung zu tragen die nur BE1 hat und die man leicht anlegbaren Zusatzteilen wie Helm, Schienen o.ä. aufgewertet werden kann. Kürass oder auch Krötenhaut sind dafür gut geeignet und billig. Ein Meisterhaftes Kettenhemd könnte man auch nehmen (wobei diese Regel viel Powerpotential bietet). Alles im Zonensystem, das Grundsystem ist eh für die Tonne. Selbst wenn man nicht mit Trefferzonen spielt würde ich die Gesamtwerte aus dem Zonensystem nehmen.

    Das Rapier pariert auf als Fechtwaffe wie ein Schwert weshalb man damit auf der sicheren Seite ist. Hat man eine leichtere Fechtwaffe würde ich zumindest einen Buckler o.ä. im Gepäch mitführen. Ich habe immer mit Rapier und Langdolch gekämpft und hatte einen zusätzlichen Linkhand als Ersatz oder gegen Zweihandschwerter (nach Arsenal) dabei.

    Für Tierangriffe gibt es meines Wissens normal auch garkeine Paradeeinschränkung?

    Problematisch sind also in erster Linie große Gegner (die aber für alle die keinen Schild haben) und Zweihandhiebwaffe (die meiner Erfahrung nach eher selten vorkommen und auch nicht Finten können - wenn man ein Rapier benutzt reicht da oft auch die normale Waffenparade).

  • Geht halt u.a. um das Thema ob man den Fechter auch als Frontkämpfer und Tank einsetzen könnte. Da sind 3 Paraden besser als 2 :D


    Wo soll er denn mit einer Nahkampfwaffe sonst stehen?

    Wenn man sich die Professionen anschaut, wird schnell klar, dass Fechter vor allem im gesellschaftlichen Umfeld gefragt sind. Dort profitiert man von den leichten, schnellen und handlichen Waffen und schwer gepanzerte Gegner und Schützen gibt es dort auch nicht (kaum). Entsprechend kann auch ein PW Kämpfer in so einem Mantel und Degen Szenario den "Tank" machen.

    Es gibt natürlich auch noch Soldaten, die auf Fechtwaffen setzen. Hier stellen sie aber auf dem Feld entweder die Seitenwaffe dar (z.B. Krieger aus Vinsalt welcher dort auf AHH oder INF vertraut) oder kommt als Not- und Ehrenwehr hinter den Kampflinien zum "Einsatz" (wie beim Stabsfähnrich, hier auch mit PW). Echte Frontschweine ziehen auch in Aventurien in der Regel nicht mit Florett und Linkhand in die Schlacht, sondern mit Waffen fürs Schlachtfeld (mit Reichweite, Formationsparademöglichkeit oder hohem Schaden).

    Diese Unterteilung findet man auch bei den Waffen wieder. In der Stadt und bei Hofe fährt man mit einen Linkhanddolch gut, gibt es doch dort kaum noch Waffen derer man sich nicht erwehren könnte. Kommt man jedoch in rauere "traditionellere" Gebiete werden nicht nur PW Waffen seltener, sondern sie werden auch schwerer und robuster. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass man schwere PWs wie den Bock auch in Regionen wie Thorwal und Weiden schmiedet.

    Generell gilt es sich den Bedingungen an zu passen (Rüstung, Bewaffnung etc.) und nicht davon aus zu gehen, dass ein Stil für alle Situationen ausreichend ist.

    @ Kampftaktiken

    Unerwähnt ist so weit ich das gesehen habe, eine weitere wichtige Einschränkung im Zuge von PW2: Die zweite PW PA muss zu Beginn der Runde angekündigt werden. Die Entscheidung "Manöver" oder "mehr PAs" muss also schon früh gefällt werden!

    Im Kampf gegen eine Überzahl von Aktionen (egal ob BHK oder mehrere Gegner) muss man abwägen, welche Wahl die bessere ist. Sollte man sich fürs Manöver entscheiden, so ist Binden und ein verheerender Folgeangriff nur eine Möglichkeit. Ebenso bedeutend ist das starke Entwaffnen aus der PA, welches bei den entsprechenden PWs auch erleichtert ist. Gerade gegen Angriffe mit starker Fintenunterstützung ist das Entwaffnen oft (erheblich) leichter durch zu führen als ein Bindenmanöver (-> doppelte Wirkung der Finte!!!). Mit der passenden PW Waffe können sogar zweihändige Waffen meisterlich entwaffnet werden.

    Generell darf man nicht vergessen, dass eine hohe Finte auch ein großes Risiko für den Angreifer darstellt (AT vermasseln, Manöverstrafe) und so auch die AT auf den ggf. schwachen AT Wert des Fechters gute Chancen hat das Ziel zu erreichen. Wenn dann auch noch eine moderate Rüstung hinzu kommt, erreicht man einen guten Gesamtschutz (Feind muss auf Finte plus WS aufsplitten oder gar ganz auf den WS verzichten).

    Entsprechend kann man dann auch als Tank seinen Helden stehen. Spätestens bei Monstern muss man jedoch einen weiteren Kampfstil erlernen. Aber mit einem Zahnstocher und einer leichten Wehr stellt man sich denen vernünftigerweise auch nicht in den Weg...

  • Für Tierangriffe gibt es meines Wissens normal auch garkeine Paradeeinschränkung?

    Keine PA-Einschränkung mit einer Fechtwaffe, aber in Sachen SF: Ausfall und Binden oder Entwaffnen oder Waffe zerbrechen sind nicht möglich, Gezielter Stich oder Todesstoß nur nach erfolgreicher und der schwerter bis extrem erschwerter Tierkunde-Probe, Meisterparade ist von der Situation abhängig.
    Damit fallen die typischsten und stärksten SF eines Fechters und PW-Kämpfers weg.

    Ich finde in WdS keine Stelle, die den Einsatz einer PW verbietet (aber es gibt auch keinen Passus, der sie als erlaubt erwähnt, da sich nur auf Schildkampf und normale Waffenparade bezogen wird, was die PA mit der PW eher ausschließt), bin mir aber sicher, dass es irgendwo steht, dass PW-Paraden gegen Tiere nicht möglich sind (ebenso wie gegen Dämonen). Ein zuschnappendes Gebiss samt dazu gehörigen Schädel oder eine Pranke stell eich mir schwerlich von PW und Hauptwaffe abzufangen vor (soweit wiederum überhaupt eine Waffenparade erlaubt ist).

    Goltron hatte bereits frühzeitig erwähnt, dass die 2. PA vorher angekündigt werden muss.

  • Die Parierwaffe wirkt doch in erster Linie unterstützend zur Hauptwaffe. Ich denke von daher schon das der Bonus erlaubt sein sollte wenn mit der Parierwaffe die Attacke grundsätzlich pariert werden kann.

  • Da ist hakt das Problem, das ich meinte: Wenn man den Linkhanddolch führt, büßt man im Kampf gegen Zweihand- und Kettenwaffen einiges an PA-Wert ein, wenn man ein Rapier, Wolfmesser oder Robbentöter als Hauptwaffe führt, benutzt man aber Degen oder Florett büßt man seine ganze PA ein, was gerade da man eher leichte Rüstung trägt schon ein nicht zu unterschätzender Nachteil ist.
    Für einen Tank würde ich eher einen Hiebwaffenkämpfer (am besten mit Rabenschnabel, da der keinen negativen PA-WM hat) mit Schild empfehlen. Der eBE ist hier BE-4, man kann also eine Rüstung mit etwa 3 RS mehr tragen, ohne EInschränkungen zu erleiden. Der Schild darf zudem alle Waffen parieren, Hiebwaffen sind billiger zu steigern und gegen Tiere effektiver. Golgarit und Rabengarde sowie Krieger aus Mengbilla haben das höchste Potential als Tank wie es scheint - ausgerechnet die ANhänger des Totengottes können dem Tod im Kampf am besten entgehen. ;)
    Ein Fechtwaffenkämpfer kann ein guter Tank werden, muss aber sehr viel mehr investieren, dass er eigentlich in Dinge stecken könnte, die ihm mehr entsprechen.

  • Die Fragestellung ist aber doch nicht ob es einen besseren Tank gibt sondern ob ein Fechtwaffenkämpfer vorne mitkämpfen und ggf. mehrere Gegner "tanken" kann ;). Man spielt ja doch mehr das wozu man halt Bock hat und nicht das was am besten wäre.