"Gottesdienst"

  • Rondra zum Gruße,

    kürzlich kam in meiner Runde das Thema auf, ob meine Geweihte denn keinen Gottesdienst für die Gläubigen abhalten möchte.
    Ja, äußerst gerne, aber wie?

    Es stellen sich mir v.a. folgende Fragen:
    1. Ist das Abhalten eines Gottesdienstes immer mit dem Wirken einer Liturgie, damit mit dem Verlust von KaP, verbunden?

    Unter einem Gottesdienst verstehe ich iÜ die Versammlung von Gläubigen einer bestimmten Glaubensrichtung, die zusammen ihren Glauben praktizieren wollen. Die Geweihte leitet die Gläubigen dabei idR an.

    2. Wie würdet ihr einen Gottesdienst auspielen? 
    Bsp. Rondra-Glaube. Es wäre natürlich sowohl für den Geweihten als auch die Gläubigen äußerst nützlich gegeneinander, gegen ebenbürtige Gegner - zur Übung - zu kämpfen. Die Geweihte könnte die Rolle einer Übungleiterin übernehmen und währenddessen hier und da etwas über ihren Glauben lehren. Ich kann mir eine Rondra-Geweihte, die vor einer Schar von Gläubigen steht und über Mut, Ehre, etc. predigt, nur schwer vorstellen.

    Habt Dank für eure Antworten. Gut Kampf!
    Nazmeya

    Ergänzung: Gibt es diesbezüglich irgendwelche Veränderungen in DSA 5?

  • 1. Ist das Abhalten eines Gottesdienstes immer mit dem Wirken einer Liturgie, damit mit dem Verlust von KaP, verbunden?

    Nein, definitiv nicht. EIn Geweihter hält ja häufig 1-3 Andachten pro Tag. Liturgien setzt du nur ein, wenn es im Sinne deines Gottes "Sinn macht".

    2. Wie würdet ihr einen Gottesdienst auspielen?

    Ein Göttinendienst der Rondra würde so ablaufen, wie jeder andere Götterdienst auch: Gebete, Predigt, Loblieder. Kampfübungen kommen häufig danach, einige Kriegerakademien, Amazonen und Ritter beginnen jeden Tag mit einer Rondraandacht, bevor sie mit dem Training beginnen. Das Rondra-Vademecum könnte dir nützliche Hinweise geben.

  • Rondra mit dir!

    1. Nein. Ein göttliches Zeichen mag angebracht sein, wenn deine Schäfchen gerade etwas karmale Aufmunterung gebrauchen können (so vor einem Kampf), aber im Regelfall reichen karma-freie Reden und Vorführungen.
    Edit: Es ist sogar üblich, die Worte einer Liturgie ohne Karma als Segen zu sprechen - und freuen tun sich die Gläubigen trotzdem!

    2. Das kommt darauf an - üblich sind zB der rituelle Kampf einer (oft) weiblichen Geweihten gegen einen Gläubigen, der stellvertretend für alle Gläubigen sich beweisen möchte. Die Geweihte übernimmt dann den Part der Herausforderung oder auch von Rondra. Mit Schwertern auf Schilde schlagen, gemeinsame Schwüre und Bekräftigungen kann man sicher gut einbauen. Ein bisschen wie bei den Fürbitten, nur dass kein Sprüchlein gemurmelt wird, sondern eben alle brüllen.
    Eine ordentliche Predigt ist sicher nicht zu verachten, aber dann sollte nicht zu viel um den heißen Brei herumgeredet werden. Kurz, prägnant und durchaus mit erhobenem Zeigefinger. Dazu kann man auch über Negativ-Beispiele schimpfen - idealerweise gibt es gleich die Überleitung dazu, wie man es besser und schlussendlich richtig machen kann.
    Freiwillige Blutopfer wären eher der mystische Zweig, genauso wie die Opferung eines Tieres und wer es gerne wild mag, kann seine Göttinendienste auch in ein Gewitter verlegen und dort zwischen Blitz und Donner Rondras Herrlichkeit preisen.
    Echte Übungskämpfe würde ich jedoch nicht machen, sondern eher als Gelegenheit, sich zu beweisen - das wäre dann klassischerweise die Ausbildung von rondragefälligen Recken, die so abläuft. Üben, korrigieren udn immer wieder was über Rondra einstreuen, damit die Leute es auch wirklich lernen.
    Aber den Götterdienst würde ich eher so aufziehen: Wir sind hier, das ist schon mal gut, dass da ist der Feind/nicht das, was wir wollen und jetzt zieht aus und ändert die Welt!

    Das wie würde ich also stark von der Situation und den Gläubigen abhängig machen - der tulamidische Mystiker wird in Gareth zwar sicher eine denkenswerte Show hinlegen, wirklich begeistert werden die Leutchen jedoch nicht unbedingt sein. Andererseits vor einem Kampf die zwölf Wehren aufführen, mag dann doch etwas hoch gegriffen sein, da die Leute eh schon die Hosen voll haben und gerade vielleicht nur gerne hören wollen, das Rondra ihnen allen beisteht, und wer stirbt, darf geheilt von allen Wunden auf einen Platz im Paradies hoffen.

    Ich denke, nach DsA 5 sollte sich nicht viel grändert haben ...

  • Wie Windweber schon schrieb: Ein Gottesdienst/Göttinnendienst hat nichts mit dem Wirken einer Liturgie zu tun oder überhaupt Einsatz von KE zu tun.
    Man kann natürlich zur Bekräftigung ein Göttliches Zeichen setzen oder einen Harmoniesegen machen (beispielsweise), aber das würde ich nur tun, wenn diejenigen, die kommen, wirklich am Ende sind und ganz, ganz dringend der Motivation bedürfen.

    Die jeweiligen Vademecums der Gottheiten, soweit bereits erschienen, geben für einige Dinge Ratschläge, wie man es machen kann (Gebete, Handlungen, Gestiken). Auch WdG enthält noch einige Gesten, die typisch für bestimmte Riten sind (das gebrochene Rad bei Boron, die Geste des Buch auf- bzw. zuklappens bei Hesinde, die Sonnenscheibe bei Praios, etc.), mit denen man beginnen und enden kann oder die bei bestimmten Handlungen durchgeführt werden.

    Dazu die erwähnten Choräle/Lieder singen und Gebete sprechen. In den Vademecums und den IT-Teilen des Regelwerks finden sich Gebete, auch hier im Forum wurde nach Gebeten zur einen oder anderen Gottheit gesucht (auf jeden Fall zu Praios haben wir ein Thema und allgemein auch noch was) und generell findet sich auch hier eine recht gute Sammlung. Ich habe mir auch selber im Laufe der Zeit aus den Weiten des Netz und der eigenen Phantasie eine größere Sammlung an Gebeten zusammengestellt, da kann ich gerne mit aushelfen.

    Eine Predigt sollte ein bestimmtes zentrales Thema haben, um das herum Du Dir ein paar Sätze (mehr) ausdenkst. Die vorher ein bisschen üben, damit nicht nur abgelesen wird, sondern auch mal zwischendurch die Zuhörer angesehen werden können (in dem Fall die Spieler) und auch die Betonung kommt (den eintönig abgelesen/runter geleiert ist einfach langweilig, wie man vielleicht aus Uni oder Schule weiß^^).

    Zu verbrennende Kräuter des jeweiligen Kultes machen sich auch gut. Hat der Geweihte so etwas wie einen improvisierten Altar? Meine Geweihte der Rondra z.B. hat eine kleine Truhe, in der die Ritualgegenstände drin sind, da kommt eine schön verzierte Decke drüber, Kohleschale und Kräuter, Opfermesser, etc. sind dadrin und werden auf der Truhe, die als Altar dient, aufgestellt.

    Bei einem Rondra-Dienst dann auch die erwähnten Waffenübungen (Schwerter auf Schwerter oder Schilde schlagen symbolisiert den rondragefälligen Donner) mit einfügen.

    Blutopfer ist bei Mystikern, auch im Süden und bei Amazonen verbreitet, sonst je nach Senne weniger, also nicht so sehr Standard, dass es automatisch dazu gehört. Wenn es gemacht wird, das Blut dann mit Kräutern verbrennen (steht auch im Vademecum).

    Wenn öfter eine Predigt gehalten wird, würde ich das nicht immer ausarbeiten (irgendwann stört es vielleicht doch die anderen, bzw. es wiederholt sich), bei wichtigen Dingen und einem ersten Mal passt es gut. Wenn es nicht ausgespielt wird, halt kurz skizzieren (Choral, Gebet, Thema ist X), dann haben die Mitspieler aufgrund früherer Gelegenheiten ein Bild vor Augen und können was mit anfangen.

    Wenn die Predigt unter freiem Himmel gehalten wird, eine schöne Stelle suchen, vielleicht findet sich gar etwas, das gut passt (Gewässer für Efferd, ein großes Feuer für Ingerimm, ein Blitzschlagbaum für Rondra). Vorher waschen, zumindest symbolisch (gerade für Rondra ist das extra angegeben).
    In einem Tempel sollte natürlich vorher mit dem Vorsteher geklärt werden, dass es in Ordnung ist. Man kann sich sicherlich auch einfach auf den Marktplatz stellen, aber ich würde es vorher kurz mit den Örtlichkeiten abmachen. In einem Gasthaus vorher mit den Wirtsleuten abklären und ankündigen, damit Gäste auch Zeit haben, sich ihrerseits kurz vorzubereiten und dann brav aufzumarschieren.

    EDIT: Andere Farben sind je nach gewähltem Skin schlecht zu lesen. Auf meinem blauen sind helle Farben ohne Markierung gar nicht zu lesen. Bitte die normale Schriftfarbe nehmen, die kann immer gelesen werden, nur wenige Farben sind absolut auf jedem Skin zu lesen.

    Zitat

    Es wäre natürlich sowohl für den Geweihten als auch die Gläubigen äußerst nützlich gegeneinander, gegen ebenbürtige Gegner - zur Übung - zu kämpfen. Die Geweihte könnte die Rolle einer Übungleiterin übernehmen und währenddessen hier und da etwas über ihren Glauben lehren.


    Das ist für mich weniger Göttinnendienst (natürlich kann jeder Kampf ein Gebet an die Herrin sein), sondern so, wie beschrieben, ist es eher eine Übungsstunde für mich.

  • Da im Titel Gottesdienst und nicht Rondra-Göttinnendienst steht, bin ich mal so frei von einem Phex-Gottesdienst zu erzählen. Da gibt sollte ja auch mal so ganz öffentliche Tempel und Andachten geben. Als einer der SCs daran teilnahm, habe ich behauptet, dass nach den Lobpreisungen und schlauen Sprüchen ein paar Murmel verteilt werden. Drei an jeden. Danach hatte man eine halbe Stunde Zeit sich mehr Murmeln zu besorgen. Die natürlich nur die anderen Gläubigen haben. Also Reden, Überzeugen, Taschendiebstahl, was einem eben so einfällt. 8)

    Mein SC hat total zwar versagt, aber eine interessante Idee war es trotzdem.

    I ♡ Yakuban.

  • Man sollte ein wenig Abstand davon nehmen, dass ein Gottesdienst bei den Zwölfgöttern so abläuft wie ein irdischer Gottesdienst. Also, ein irdischer Gottesdienst würde in Aventurien am ehesten einem Praios-Gottestdienst entsprechen. Schließlich verkörpert er die praiosgewollte Ordnung: Ein Priester spricht, das Volk hört untertänig zu und nimmt die Bedeutung der Worte in sich auf.Damit hat sichs dann aber auch schon. Bei den anderen Kirchen musst du dich fragen: Eignen sich deren Werte und Ideale überhaupt für einen klassischen Gottestdienst - also ein Ereignis, bei dem viele Gläubigen zu einer Predigt zusammenkommen?

    Bedenke, dass die aventurischen Geweihten - viel intensiver als deren irdische Verwandte - auch persönliche Gespräche und Hilfe anbieten. Du solltest also abwägen, welche Teile des Glaubens mit einer Gruppe von Gläubigen zelebriert werden können und welche der Geweihte unter vier Augen zu vermitteln versucht. Ein Gottesdienst, so es denn einen gibt, soll die Gläubigen ja auch näher zur Gottheit bringen, und das funktioniert nur bei Praios durch das unterwürfige Lauschen auf die Worte des Predigers. Sicherlich wird es in jeder Kirche regelmäßig kurze Andachten geben, aber was darüber hinaus geht, unterscheidet sich nach Kirche.

    Dazu ein paar Gedanken zu den einzelnen Kirchen:

    • Rondra: Eine Predigt eines Rondra-Priesters hat zweifelsohne ihren Platz am Vortag oder am Morgen einer Schlacht, sowie beim Auszug einiger Recken auf eine wagemutige, gefährliche Mission. In dieser kann den Gläubigen Mut zugesprochen und sie an die rondrianischen Ideale erinnert werden. Ansonsten halte ich regelmäßige Predigten für untypisch; wer zu Rondra beten will, kann das im Tempel durch ein Gebet tun, wenn ihm ein Kampf bevorsteht.
    • Efferd: Mit dem Efferdglauben hab ich mich bisher kaum beschäftigt und kann deshalb wenig dazu sagen.
    • Travia: Hier wird man besonders gerne in größerer Gemeinschaft zusammenkommen, allerdings eher für ein gemeinsames Mittags- oder Abendmahl als für eine Predigt. Ich kann mir vorstellen, dass so etwas in einem Traviatempel regelmäßig stattfindet und alle Gläubigen, die teilnehmen, auch ihren Teil an Speiß und Trank beisteuern.
    • Boron widerum eignet sich vorzüglich für einen gemeinsamen Gottesdienst - im Schweigen. Ich könnte mir vorstellen, dass man einen solchen Gottesdienst gestaltet, indem man zum Beispiel einen kurzen Vers auswählt, der aufgesagt werden soll, sich dann in Stille niederlässt, und alle paar Minuten, wenn einer der Gläubigen meint, es sei an der Zeit, spricht er ein weiteres Wort. So erhalten die Worte das Gewicht, dass ihnen gemäß dem Puniner Ritus zusteht. (Al'Anfa lass ich mal außen vor)
    • Hesinde: Als Hesinde-Gottesdienst wären Lesungen von Schriften geeignet, denn das gemeine Volk kann ja nicht lesen. Natürlich wird hier nur einfaches Wissen weitergegeben; nicht solches, das von der Kirche als gefährlich oder geheim eingestuft wird.
    • Firun: Hier halte ich einen Gottesdienst für abwegig. Wer Firuns Nähe sucht, begibt sich auf eine Pilgerreise ins Gebirge oder ähnliches. Ein Geweihter wird Gläubigen unter vier Augen Ratschläge geben, aber eine Predigt widerspricht dem dem Firun-Glauben innewohnenden Individualismus.
    • Tsa: Gottesdienste nach Anlass, also primär Geburt etc. . Regelmäßigkeit hat keinen Platz in der Tsa-Kirche.
    • Phex: Hier wird tendenziell auch eher auf das Individuum eingegangen, Gottesdienste sind aber denkbar (wie hier im Thread auch schon beschrieben)
    • Peraine: Schwer zu sagen, bin ich auch nicht ganz so drin. Vermutlich wird es schon Gottesdienste geben, aber eher zu wichtigen Zeitpunkten wie der ersten Aussaat, der Ernte etc.
    • Ingerimm: Hier bezweifle ich, dass es Gottesdienste gibt. Handwerker sitzen keinen halbe Stunde auf ihren Arsch und hören einem Prediger zu, wenn es Arbeit zu tun gibt.
    • Rahja: Von der gemeinsamen Einnahme von Rauschkraut bis zur Darbietung eines Kulttanzen lässt sich hier sehr vieles als Gottesdienst benutzen. Bedenke aber, dass die Zwölfgötter immer die Ordnung anstreben und es so auch bei Rahja keine wilden Sex-Orgien gibt.

    Das sind jetzt alles persönliche Bewertungen und nichts, was unbedingt in einem Regelwerk steht.

    It's hard to light a candle, easy to curse the dark instead.
    •••
    The trouble with having an open mind, of course, is that people will insist on coming along and trying to put things in it. -- Terry Pratchett

  • Zumindest im Rondra-Kult gibt es für die Geweihten einen täglichen Göttinnendienst laut Vademecum. "Zumindest einmal am Tag" (S. 51) soll er stattfinden, ich lese daraus, dass ein zweites Mal auch nicht selten sein wird, wenn nicht sogar üblich. Die Geweihten versammeln sich, beten, singen Choräle, Schwertkämpfe gehören auch dazu und es steht jedem frei, sein Wort an die Göttin zu richten.

    Als üblicher Göttinnen/Gottesdienst sollte es so etwas allgemein kultspezifisch auch tun, dabei Predigten vor den Gläubigen halten dürfte wohl das einmal in der Woche sein (den Text muss man ja auch erst mal zusammenkriegen), und natürlich selbstredend bei besonderen Anlässen.

    Auch von den Amazonen kennen ich es aus den wenigen Quellen so, dass sie morgens und abends jeden Tag feste Göttinnendienste im Tempel haben.

    Bei den Wanderpredigern (vor allem Peraine z.B.) stelle ich mir vorm dass sie auch Göttinnendienste abhalten, wenn sie den nächsten Ort erreichen und nicht nur in ein Dorf kommen, Kinder segnen und ein Feld einsegnen und als Seelsorger im Vier-Augen-Gespräch fungieren. das wird dann sehr unregelmäßig sein.

  • Wobei Predigt und Gebet und in den meisten Kulten auch Lieder (außer Boron vielleicht) sicherlich immer vorkommen. Das Volk muss gelehrt und angeleitet werden, sonst bräuchte es keine Geweihte. ;)

  • Hat von euch schon mal jemand gesungen? Schreibt ihr eure Lieder selbst und nehmt für die Texte z.B. die niedergeschriebenen Gebete als Vorlage? Meinen IT-Kameraden von Beruf Barde könnte ich bestimmt dazu animieren, mitzumachen. ;)

    Es interessant zu sehen, wie sich hier die unterschiedlichen Spielstile auswirken. Wenn ich an meine erste DSA-Runde denke würde das Ausspielen eines "Gottesdienstes" eher als Aufhalten ankommen, während in meiner neuen Runde eine (gelegentliche) gesellschaftliche Aktion positiv aufgenommen wird.

    EDIT: Absatz

  • Hat von euch schon mal jemand gesungen? Schreibt ihr eure Lieder selbst und nehmt für die Texte z.B. die niedergeschriebenen Gebete als Vorlage? Meinen IT-Kameraden von Beruf Barde könnte ich bestimmt dazu animieren, mitzumachen. ;)

    Es interessant zu sehen, wie sich hier die unterschiedlichen Spielstile auswirken. Wenn ich an meine erste DSA-Runde denke würde das Ausspielen eines "Gottesdienstes" eher als Aufhalten ankommen, während in meiner neuen Runde eine (gelegentliche) gesellschaftliche Aktion positiv aufgenommen wird.

    Meine Säbeltänzerin hat für einen Praios-Gottesdienst mal eine Ballade gedichtet und vorgesungen. Den Text habe ich selbst geschrieben, die Melodie haben wir nicht ausgespielt. Melodien schreiben könnte man zwar auch, aber bei dem Entwicklungsstand von Aventurien (~ spätes Mittelalter) sollte es Formen wie das Kunstlied eigentlich noch nicht geben. Insofern ist es da stimmiger, den Charakter eine Melodie zu improvisieren (ab TaW 7 sollte ein Sänger das grundsätzlich können). In den Tempeln sind ansonsten auch Choräle üblich; die schreibt man aber nicht mal schnell selbst, sondern da gibt es eher einen Grundstock - mit einem Chor ein neues Stück einzuüben dauert deutlich länger als sich alleine für einen Solovortrag vorzubereiten.

    Wenn du den Text selbst schreiben willst, solltest du das auch nur während der Spielrunde tun, wenn es den Spielfluss nicht zu sehr aufhält (zB tun die anderen Charaktere gerade nebenher was anderes). Einfacher wäre es natürlich, den Text schon vor der Spielrunde vorzubereiten. Bedenke auch, dass trotz allem Ausspielen auch nicht unter den Tisch fallen sollte, was dein Charakter für Werte in der entsprechenden Sprache und Schrift (der Text will ja notiert werden) hat, dazu könnte man noch die TaW von Schriftlicher Ausdruck und Schauspielerei anschauen. Ein guter Sänger (TaW 10+) wird natürlich auch seine Erfahrung über Texte, die er bereits gesungen hat, mit einfließen lassen können. Im Großen und Ganzen sollte man halt darauf achten, dass ein grölender Söldner nicht wirklich dazu fähig ist, eine dramatische Ballade zu schreiben.

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  • Zitat

    Hat von euch schon mal jemand gesungen? Schreibt ihr eure Lieder selbst und nehmt für die Texte z.B. die niedergeschriebenen Gebete als Vorlage?


    Nein. Ich muss als Spielerin niemanden quälen und dazu habe ich gar keinen Bezug.^^ Ich entwerfe Gebete und Reden und Predigten selber und trage sie vor, ich denke, das reicht.
    Aber für das IT-Choräle singen steigere ich ein kleines bisschen singen bei den betroffenen Charakteren.^^

    Der Charakter sollte singen und musizieren auf entsprechenden Werten einbringen und der Spieler sollte halt Melodien selber entwerfen können, bzw. Texte auf bekannt Melodien anpassen/umschreiben können.
    Ich würde mir das nicht zutrauen, wer das kann, sollte das dann auch ruhig tun. :)