Schamanenritual "Freie Seelenfahrt"

  • In einem anderen Thema hieß kürzlich:

    Zitat von Edorian

    Zumindest Schamanen besitzen eine Möglichkeit, die allerdings dem SL viel Arbeit machen kann: die Freie Seelenfahrt. Sich in der Geisterwelt mit dem „Geist“ eines Artefakts (ob tatsächliche Intelligenz oder als schamanistische Interpretation des darauf liegenden Zaubers) auseinanderzusetzen und dessen Charakter zu ergründen könnte eine einzigartige Erfahrung sein.

    Das finde ich sehr interessant, auf diese Art mit einer Artefaktseele Kontakt aufnehmen zu können. Ich habe mir das Ritual durchgelesen, aber nichts gefunden, das mir nahelegt, dass das tatsächlich damit geht. Ich lese da nur allgemein was von Geisterwelt.
    Aber ich habe mich mit schamanistischen Ritualen noch nie beschäftigt, vielleicht entgeht mir daher ein Grundtenor?

    Kann das eigentlich nur ein Schamane selber machen (die Reise, das Ritual durchführen braucht ihn schon), oder kann ein Schamane auch jemand anderen diese Seelenfahrt (zum Kontakt aufnehmen) machen lassen und er wirkt nur das Ritual?

  • Die Geisterwelt ist eine Art Traumwelt, die ihre Umgebung bis zu einem gewissen Grad wiederspiegelt. So wie ich das im Kopf habe, hat dort jede Seele, jeder Geist seine Entsprechung, oft als Tier. So könnte auch der Geist eines beseelten Artefaktes dort sein Abbid haben und man könnte mit ihm reden.

  • Gibt es außer dieser Auslegung auch regeltechnische Hinweise dafür?

  • Die Geisterwelt ist eine Art Traumwelt, die ihre Umgebung bis zu einem gewissen Grad wiederspiegelt. So wie ich das im Kopf habe, hat dort jede Seele, jeder Geist seine Entsprechung, oft als Tier.

    Das ist nicht so eindeutig und obliegt der Interpretation der Spielleiterin. Das wurde vor kurzem schon mal im Forum diskutiert. Beispielsweise die nivesischen Schamaninnen erleben die Geisterwelt als einen relativ kargen Ort. Das lässt sich (muss aber nicht) so deuten, dass hier nur "relevante" Geister auftauchen. Ein Artefakt das die Schamanin untersuchen wil wäre wohl aber wohl relevant, jede Blume aber wohl nicht.

    Zitat

    So könnte auch der Geist eines beseelten Artefaktes dort sein Abbid haben und man könnte mit ihm reden.


    Das mit dem Reden sehe ich nicht so. Auch da sind die Regeln zur Geisterwelt alles andere als präzise, aber ich verstehe das so, dass ich dann mit einem Geist "reden" kann, wenn der "Geist" dazu die Fähigkeit hat. Also wenn in dem Artefakt ein Dämon oder ein Elementar gebunden ist, dann auf jedenfall.

    Aber ist in dem Artefakt beispielsweise ein "Fulminictus" gebunden, dann kann ich nicht mit dem sprechen. Ich kann aber mit ihm in "Interaktion" treten, zum Beispiel seine destruktive Kraft spüren, sein Wesen (Gildenmagier würden wohl sagen, das astrale Muster). Damit kann ich ein sehr weitgehendes Verständnis des Artefakts erlangen und ich kann so gar versuchen den Geist zu verändern, was dass dann bedeutet ist auch ganz und gar unbestimmt, hier überschreitet die "Freie Seelenfahrt" die Grenze zur Freizauberei. In unserer Gruppe wäre das dann aber kein Gespräch, mehr ein modellieren, ein umbauen. (Ein Artefakt mir eine Ignifaxius könnte zum Beispiel als ein Schneelaurer erscheinen. Die Schamanin könnte nun versuchen den Marder zunächst zu beruhigen und ihm dann die Nägel zu schneiden und so dem Ingnifaxius einiges von seinen TP zu nehmen oder was auch immer sonst der Schamanin einfällt).
    Wie gesagt ist das alles aber in den Regeln sehr offen und unbestimmt gehalten und deswegen im weit größerem Umfang von den Absprachen zwischen Spielerin und Spielleiterin abhängig, so wohl was Ausgestaltung am Spieltisch als auch Wirkungsmöglichkeiten angeht, fest steht aber, dass die "Freie Seelenfahrt" eine religiöse Erfahrung ist und ziemlich machtvoll. Du spielst ja wohl im wesentlichen nach 4.0 Regeln Schattenkatze, dann findest du das bisschen regeltechnisch feststehende in "Mit Geistermacht und Sphärenkraft" ab Seite 150 und am Ende von "Aventurische Götterdiener", aber wie gesagt, dass ist eher unbestimmt.

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    Einmal editiert, zuletzt von teddypolly (16. Juni 2014 um 12:18)

  • Ich habe in WdZ nachgelesen, aber ich nehme mal an, dass das dort Geschriebene sich nicht nicht groß von dem unterscheiden wird, was in den 4.0 Regelwerken steht. Ich werde aber mal schauen, um sicher zu gehen.
    Sehr freie Handhabung und Interpretation ist vermutlich in dem Fall gut (weil es so viel oder so wenig wie nötig gestattet). Falls es SL-lein gar nicht in den Kram passt, wird der Charakter nie erfahren, dass ein Schamane so etwas könnte, wenn doch, gibt es vielleicht irgendwann einen Schamanen, mit dem man darüber ins Gespräch geraten kann und der es dann macht.
    Wie es sich liest, geht es ja doch mit diesem Ritual und dann werde ich das dann mal hoffnungsvoll antragen. :)

    Es geht, wie beschrieben, um ein beseeltes (und in diesem Fall sehr mächtiges) Artefakt, das ganz bestimmt eine Intelligenz besitzt. Wie kommunikativ es dann ist, müsste sich zeigen, bislang ist ist es nur eine Idee, wie sich vielleicht mehr erreichen ließe.

    Aber liest sich alles grundsätzlich sehr gut. :)