Rahja und Aspekt Leidenschaft

  • EDIT Schattenkatze: In Zukunft bitte, wenn wiederholt festgestellt wird, dass man vom Thema abweicht, in einen neuen Thread überwandern, ggf. verlinken oder entsprechende nur wenige Beiträge verschieben lassen, statt weiter zu machen.
    Dieses Thema wurde aus einem anderen Faden ausgegliedert und basiert auf diesem Beitrag:

    Zitat von Zwergenbrot

    Ich finde es immer wieder furchtbar, das zu lesen. Rahja ist keine Sexgöttin, Sex ist ein Teilaspekt von ihr, und dabei nicht einmal ein großer. Dass das so schwer zu verstehen ist...

    Meine Favoriten sind Rahja und Saturaia. Weil Liebe und Leidenschaft nun einmal das schönste im Leben sind.

    ----------------------------------------------------

    Ich finde es immer wieder furchtbar, das zu lesen. Rahja ist keine Sexgöttin, Sex ist ein Teilaspekt von ihr, und dabei nicht einmal ein großer. Dass das so schwer zu verstehen ist...

    Meine Favoriten sind Rahja und Saturaia. Weil Liebe und Leidenschaft nun einmal das schönste im Leben sind.

    Der Rahjaglauben ist für einen Spieler sehr anspruchsvoll umzusetzen. Ist auch der Grund, warum ich jetzt eine Säbeltänzerin spiele.

    Bei manchen Göttern ist es ziemlich offensichtlich, wie ihre Aspekte umzusetzen sind (Travia, Rondra), bei anderen fällt die Abgrenzung zu den Aspekten ihrer dämonischer Widersacher nicht ganz so einfach (Firun, Phex, manchmal sogar Praios). Rahja gehört eher zu den letzteren, wobei hier vor allem die Umsetzung der Aspekte anspruchsvoll ist - wie reagiert eine Rahja-Akoluthin auf unerwünschte Annäherungsversuche? Wie weist sie einen gierigen Söldner ab, der sie begrabscht? Neulich musste sie dem Hexer erklären, dass das Levthansband kein Werkzeug der Belkelel ist.

    Bei Phex ist es ähnlich; ein Spielercharakter, der Phex nahesteht, ist allerdings das Paradebeispiel für einen Charakter in der Gruppe, der eigenen Zielen nachgeht und Freundschaft nur vortäuscht. Das muss nicht notwendigerweise so sein, aber ein Phex-Geweihter würde zum Beispiel seinen Gefährten erstmal gar nicht verraten, was er ist, und ans Licht wird es nur kommen, wenn die anderen Mitglieder es selbst herausfinden. Auch interessant zu spielen, aber nicht ganz mein Stil.

    It's hard to light a candle, easy to curse the dark instead.
    •••
    The trouble with having an open mind, of course, is that people will insist on coming along and trying to put things in it. -- Terry Pratchett

  • Der Rahjaglauben ist für einen Spieler sehr anspruchsvoll umzusetzen


    Mag sein, für eine Spielerin ist eher normal, dass man Liebe, Leidenschaft, Zuneigung, Zärtlichkeiten, Kuscheln, Umarmen, Massieren, Haare kämmen, Liebkosen und anderes ganz ohne simple Triebbefriedigung haben kann. :P

    I ♡ Yakuban.

  • Wobei ich finde, dass Levthan schon eine starke Abgrenzung zwischen Rahja und Belkelel darstellt: Rahjas Prinzipien gehen gefährlich in Levthans, Levthans gefährlich in Belkeles über. Rahja und Belkelel aber sind in meinen Augen weit klarer getrennt als Rondra und Belhalhar, obwohl die beiden ganz ähnlich durch Kor getrennt sind.

    Ich muss auch sagen, dass mir Leidenschaft fremd ist. Sie ist, was Leiden schafft. Da halte ich es lieber mit dem grimmen Firun, der weisen Hesinde oder dem gerechten Praios, auch der selbstbestimmte Phex, die treue Travia und die fleißige Peraine stehen in meinem Ansehen weit höher als Rahja. Ebenso die tapfere Rondra, der gnädige Boron. Die wechselhaften, leidenschaftlichen Tsa, Rahja, Ingerimm und Efferd. Von denen kommt mindestens so viel Schlechtes wie Gutes. Rahja hat noch den einen Pluspunkt: Alle Götter wollen das Beste für die Menschen (außer vielleicht Firun), nur Rahja kümmert sich auch darum, was die Menschen wollen. Aber das gleicht in keinster Weise ihre Treibhaftigkeit aus. Leidenschaft ist nichts Gutes, sie scheint mir eine Droge zu sein, die Menschen verdirbt, ihnen den Verstand vernebelt und sie zu den schrecklichsten Taten bewegt.

  • Der Rahjaglauben ist für einen Spieler sehr anspruchsvoll umzusetzen. Ist auch der Grund, warum ich jetzt eine Säbeltänzerin spiele.

    Bei manchen Göttern ist es ziemlich offensichtlich, wie ihre Aspekte umzusetzen sind (Travia, Rondra),

    Ich weiß, dass sich deine Aussage (auch) auf die Abgrenzung zu den niederhöllischen Dämonenfürsten bezieht, möchte aber diese Aussage so nicht stehen lassen. Als Spieler (oder Spielerin hexe) kannst du den Anhänger jeder Gottheit gut oder schlecht darstellen. Die Rondrageweihte, die ganz heiß auf Selbstmordkommandos ist und nur von Ehre faselt ist genauso ein tumber Stereotyp wie die nymphomanische Rahjageweihte.
    Ich widerspreche auch @Windweber: Wurde die Trennung zwischen Rahja und Belkelel nicht einmal damit umschrieben, dass bei Rahja das gemeinsame Vergnügen im Vordergrund steht, bei Belkelel hingegen eigenes Vergnügen aus dem (unfreiwilligen) Leiden anderer gewonnen wird? Die Grauzone dazwischen (Levthan?) ist dann die selbstsüchtige Befreidigung eigenen Begehrens.
    Bei Rondra - Kor - Xarfai ist das doch eine ganz ähnliche Trennung. Rondra = ehrenhaft, gnadenvoll; Kor = gnadenloser Kampf; Xarfai = blutdürstiges Gemetzel.

    Hexenfanclub
    Splittermond - das beste Regelwerk

  • @Windweber: Du meinst der herzlose Firun, der hinterhältige Phex und die berechnende Hesinde? (Praios ist einfach cool, da kann man nun mal nichts gegen machen... :D ).

    Rahja ist eben nicht diejenige, die Triebhaft ist. Denn genau das ist Levthan, das tierisch triebhafte in uns, was nur auf den eigenen Lustgewinn aus ist. Rahja ist das, was du empfindest, wenn du frisch verliebt bist oder das, was du in einem Partner siehst, de du schon jahrelang treu bist und der dich trotzdem noch irgendwie schafft zu überraschen. Rahja ist die Art Leidenschaft, die sich um das Wohl des Anderen sorgt und die in jedem Nehmen auch ein Geben hat. Das muss nicht immer konventionell sein, aber es ist immer auf das Wohl und Glück des Gegenübers ausgerichtet. Und genau das ist eben doch recht schwer darzustellen (bei einem Geweihten). Deren Job ist es andere Menschen glücklich zu machen und es wird erwartet, dass sie immer fröhlich, freundlich und leidenschaftlich sind, aber wer denkt schon daran, ob die Rahjanis dabei auch glücklich sind?

    Außerdem, was du meinst ist Eifersucht: Eifersucht ist die Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft. Und genau diese Art Leidenschaft ist Rahja eben fremd. Nimm also nur die positiven Dinge, die aus Leidenschaft heraus entstehen können: Musik, Kunst, Liebe...all die Dinge, wo der Mensch meist naserümpfend sagt, dass ihn das ja soweit über die Tiere hebt und dann bist du bei Rahja.

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

    Einmal editiert, zuletzt von Ehny (2. Juni 2014 um 10:11)


  • Mag sein, für eine Spielerin ist eher normal, dass man Liebe, Leidenschaft, Zuneigung, Zärtlichkeiten, Kuscheln, Umarmen, Massieren, Haare kämmen, Liebkosen und anderes ganz ohne simple Triebbefriedigung haben kann. :P


    Ich habe auch nicht behauptet, dass es schwer für mich als Spieler ist, das Innenleben des Charakters zu verstehen, sondern eher, die Einstellung in der Spielwelt umzusetzen. Weiterhin merke ich an, dass diese stereotype Abgrenzung von männlichen und weiblichen Spielern nicht unbedingt mit der Wirklichkeit korreliert ;).

    It's hard to light a candle, easy to curse the dark instead.
    •••
    The trouble with having an open mind, of course, is that people will insist on coming along and trying to put things in it. -- Terry Pratchett

  • Musik, Kunst, Liebe...all die Dinge, wo der Mensch meist naserümpfend sagt, dass ihn das ja soweit über die Tiere hebt.

    Das ist doch Unsinn: Unter Tieren findet man stärkere Liebe als unter den meisten Menschen, angefangen bei der verachteten Stadttaube, die ihrem Partner ein Leben lang bedingungslos treu ist bis hin zu allen mögliche Tierarten, die für "geliebte" Artgenossen bereit sind, ihr Leben zu geben. Musik ist auch nur weiterentwickeltes Gezwitscher, wie es jeder kleine Vogel zu stande bringt, eine Melodie, die Gefühle bei Artgenossen hervorruft und Kunst ist nichts als eine abstrakte, idealisierte Darstellung der Realität oder wie man sie gerne hätte, ebenfalls darauf aus, Gefühle hervorzurufen. Aber das gilt auch für die Duftmarke, die ein Hund an einen Baum setzt.

    Firun ist das fremd, er ist leidenschaftslos, es sei denn, er brich in gerechtem Zorn aus. Er behütet die Tiere und ist alles andere als herzlos. Er ist ein Wächter der Schöpfung, DER Wächter der Schöpfung. Phex hilft all jenen, die sich selbst helfen, er steht für Freiheit und das höchstaß an Leidenschaft, das ich einem Gott zugestehe. Er mag zu Hinterlist neigen, aber am Ende wird in der Liebe auch immer in irgendeiner Art getäuscht und manipuliert. Hesinde schließlich mag auch berechnend sein, aber daran sehe ich nichts Schlechtes. Doch hauptsächlich ist sie weise und das ist es in Wahrheit, was ich naserümpfend als Unterschied zum Tier des Menschen anführe. Leidenschaftlich ist jede Ameise.

    Ich meine auch Eifersucht, sie ist ein Aspekt der Leidenschaft, aber jede Leidenschaft schafft Leiden, durch Eifersucht, durch Hinterlistigkeit und durch Egoismus. Oder durch Altruismus, denn selbstlose Leidenschaft richtet dich selbst statt andere zu Grunde.

    Ich ziehe selbst den Namenlosen Rahja vor, würde ich mich der Leidenschaft hingeben, würde ich Levthan meine Verehrung zukommen lassen. Wenigstens keine halbe Sache. Eine kurze, heftige Freude, dann würde ich Boron um Vergessen bitten, ehe das bittere Nachspiel kommt.

  • Musik ist auch nur weiterentwickeltes Gezwitscher, wie es jeder kleine Vogel zu stande bringt, eine Melodie, die Gefühle bei Artgenossen hervorruft und Kunst ist nichts als eine abstrakte, idealisierte Darstellung der Realität oder wie man sie gerne hätte, ebenfalls darauf aus, Gefühle hervorzurufen.

    Musik ist eine Art, Gefühle darzustellen, nicht, sie hervorzurufen. Natürlich bedingt das eine ein Stück weit das andere, aber genau das unterscheidet die Musik vom Zwitschern eines Vogels, das im Wesentlichen Teil des Balz- und Revierverhaltens ist. Damit ist der Vogelgesang ein lebenswichtiger Kommunikationsträger und hat mitnichten etwas mit Gefühlen zu tun, nur mit Instinkten. Und Kunst ist nicht notwendigerweise überhaupt eine Darstellung der Realität.

    It's hard to light a candle, easy to curse the dark instead.
    •••
    The trouble with having an open mind, of course, is that people will insist on coming along and trying to put things in it. -- Terry Pratchett

  • @Windweber: Du sprichst eher wie jemand, der sich die Finger verbrannt hat oder dem die Finger verbrannt worden oder wie jemand, der Schiedsrichter in einem Spiel sein will, wo er die Regeln nicht kennt (das ist bei Theologen ja durchaus ab und an eine Berufskrankheit ;) ) Da Glauben etwas abstraktes ist, dass man nicht diskutieren kann, sage ich einfach mal: Ja. Dein letzter Satz allerdings...du, das klingt sehr finster, wenn ich ehrlich bin. Ist nicht so gemeint von dir, aber...Alter Falter das ist starker Tobak.

    Trotzdem stelle ich dir einige Fragen: Was ist mit all den Tieren, die ihre eigenen Kinder, sowie sie erwachsen sind, wegbeißen und diese, sollten sie jemals wieder in das elterliche Revier eindringen, angreifen? Keine Liebe zu den eigenen Kindern, aber zum Sexualpartner (die genannte Taube dürfte in diese Kategorie fallen...nur dass sie eben pickt und hackt)? Was ist mit Tieren, die zwar ihre Kinder verteidigen, aber sich jedes Jahr mit einem neuen Partner verpaaren (Elephanten dürften da drunter fallen)? Keine Liebe zum Partner, aber zu den Kindern? Was ist mit Rudeltieren? Liebe ja, Treue, nein? Und wie kann man all das unter "Tiere machen, fühlen, sind" ganz allgemein zusammen fassen? Oder bedeutet das, dass "Liebe" und "Treue" etwas genetisches sind, weil manche das machen und andere nicht? Warum wird die Taube für Liebe und Treue heran gezogen und ihr ein "Gefühl" unterstellt, wenn niemand jemals wirklich in die Taube hinein gucken konnte, ob sie wirklich liebt. Die Taube weiß ja nicht einmal, wer sie selbst ist. Kann sie dann wirklich Liebe für jemand anderen empfinden? Bedingungslos treu...was ist, wenn der Habicht kommt?

    flyx: Teilweise ist es durchaus schon mit einer Sprache zu vergleichen, was die Vögelchen da produzieren, aber immer, wie du sagst, mit sehr konkreten Aussagen verbunden (Mein Baum, Hier ist Futter, Oh, oh...Feind von oben/unten, Halloooooo Schwester!).

    PS: Ameise...hihi

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Aus Leidenschaft geborene Liebe ist immer vergänglich, bei Mensch wie beim Tier. Die Liebe Rahjas beißt und hackt am Ende aus dem Revier.
    Aus Wille, Verstand und Pflichtbewusstsein geborene Liebe kann ewig sein Die Liebe Travias liebt Kinder und Ehemann bis zum Tode und darüber hinaus. Das ist etwas Wunderbares. Darum ziehe ich Travia bei weitem Rahja vor. Tiere huldigen nur Rahja, Menschen huldigen auch, oder am besten nur Travia, wenn du so willst. Treue im Sinne von nicht-Fremdgehen ist ja auch eher ein gesellschaftlich-künstliches Konstrukt beim Menschen. Flugratten folgen diesem Ideal, für sie ist das natürlich, Menschen machen es sich unnötig kompliziert.
    Treue im Sinne von zueinanderstehen, von beistand, von Verlässlichkeit in allen Lebenslagen ist etwas herrliches.

  • Aus Leidenschaft geborene Liebe ist immer vergänglich, bei Mensch wie beim Tier. Die Liebe Rahjas beißt und hackt am Ende aus dem Revier.

    Nicht notwendigerweise. So etwas mag passieren, wenn man an der Leidenchaft Rahjas festhält, obwohl sie schon am Vergehen ist. Aber wer sich wirklich Rahja hingibt, erlebt eine schöne Zeit, löst sich danach vom zeitweiligen Partner und schaut dann ohne Bedauern darauf zurück.

    Zitat

    Aus Wille, Verstand und Pflichtbewusstsein geborene Liebe kann ewig sein Die Liebe Travias liebt Kinder und Ehemann bis zum Tode und darüber hinaus. Das ist etwas Wunderbares.

    Für diejenigen, die den Geboten der Travia nahestehen sicher. Das ist aber nur eine persönliche Präferenz, kein Automatismus.

    Zitat

    Tiere huldigen nur Rahja

    Da wäre ich mir nicht so sicher. Inneraventurisch heißt es ja schon, dass erst Rahja die männlichen und weiblichen Geschöpfen lehrte, sich miteinander zu verbinden, aber analog würde ich dann auch sagen, dass ebenso Travia ein Aspekt ist, etwa bei Rudeltieren. Denn irdisch ist beides nur Instinkt - außer beim Menschen ist es ja nur bei Delfinen nachgewiesen, dass sie beim Sex Lust empfinden.

    Zitat

    Menschen huldigen auch, oder am besten nur Travia, wenn du so willst.

    An dem Punkt möchte ich nicht weiter diskutieren. Ansichten sind unterschiedlich.

    It's hard to light a candle, easy to curse the dark instead.
    •••
    The trouble with having an open mind, of course, is that people will insist on coming along and trying to put things in it. -- Terry Pratchett

  • Rahja vereint in sich mMn die Aspekte der Musen und die der Aphrodite (der griechischen Mythologie).
    Sie rein auf körperliche Leidenschaft/Liebe zu reduzieren finde ich ungefähr so begrenzt wie den Begriff 'Charisma' auf das äußere Erscheinungsbild runter zu schrauben.
    Was die Verteufelung der körperlichen Leidenschaft betrifft: ohne diese wären wir schon längst ausgestorben :)
    Vergleiche mit der Tierwelt halte ich für fragwürdig; wir neigen allzu sehr dazu, Tiere zu vermenschlichen und ihnen Motive unter zu schieben, die bei genauerem Hinsehen gar nicht da sind.
    Meine Lieblingsgötter sind gerade die, die Windweber so kategorisch ausschließt: Rahja und Tsa :)

    wir halten noch immer / die wolkenfäden fest in den händen / das versprechen: ich webe dir ein kleid aus traum und dunst und zuversicht / damit du es schön warm hast / im augenblick der zählt

    seebruecke.org

    mission-lifeline.de

    sea-watch.org

  • Führen wir das noch etwas fort: Der Namenlose drang zwischen Praios und Rahja ein, wo nun seine Tage liegen. Warum? Der Kreis war am Punkt zwischen Gesetz (der ausformulierten "Reichs/Weltordnung) und Rahjas Leidenschaft (dem Gefühlschaos) am schwächsten, sie öffnete mit ihrer infantielen Trotzigkeit und ihrem blinden Hedonismus dem Namenlosen und den Dämonen Tür und Tor (und steht im krassen Gegensatz zu Tsa, die mit ihrer kindlichen Unschuld und vertrauenden Naivität nicht umsonst im Götterkreis weit von ihr entfernt steht). Rahja ist eine Göttin der triebe, wo der namenlose weiß, dass er im Grunde Böses tut, dieses will, kann Rahja nicht anders als Chaos zu bringen: Exakt wie ein Erzdämon. So ist der Namenlose ihr vorzuziehen, da er wenigstens für irgendeine Ordnung und gegen die Vernichtung durch das Chaos steht. Nich umsonst gab sich ihr Sohn Levthan einer Erzdämonin hin: Sie steht nur offensichtlicher für blinden Trieb und Chaos, ist gewissermaßen sogar ehrlicher.
    Hier wurde Phex oft etwas Dämonisches vorgeworfen, ihm tut man Unrecht, man wertet seinen Hang zu Diebstahl, Betrug und Egoismus nur subjektiv als etwas Schlechtes, Rahja jedoch ist eine Bedrohung für die Ordnung an sich und da sie im Gegensatz zu den Erzdämonen an deren Nabel sitzt auch noch die Größte.

    Aber ich sehe das alles sehr von Außerhalb. Wie gesagt: Leidenschaft ist für mich etwas Fremdes, etwas, dass ich kaum empfinde. Sie brennt nie heiß genug in mir, um mich zu wären, geschweige denn, um mich zu verbrennen. Ich kann nur sagen: Von außen sieht sie faszinierend, aber auch abstoßend und gefährlich aus. Neugiererweckend und erschreckend. So empfinde ich für Rahja dieselbe düstere Zaszination wie für die Erzdämonen und den Namenlosen, deren Reihen ihch sie bereitwillig zuordne.

  • Führen wir das noch etwas fort: Der Namenlose drang zwischen Praios und Rahja ein, wo nun seine Tage liegen. Warum? Der Kreis war am Punkt zwischen Gesetz (der ausformulierten "Reichs/Weltordnung) und Rahjas Leidenschaft (dem Gefühlschaos) am schwächsten, sie öffnete mit ihrer infantielen Trotzigkeit und ihrem blinden Hedonismus dem Namenlosen und den Dämonen Tür und Tor (und steht im krassen Gegensatz zu Tsa, die mit ihrer kindlichen Unschuld und vertrauenden Naivität nicht umsonst im Götterkreis weit von ihr entfernt steht).

    Das widerspricht nun aber doch sehr den Lehren der Rahja-Kirche. Rahja steht auch für Harmonie und Eintracht und damit auch entschieden gegen das Chaos. Sie eint die Menschen durch Feste und Frohsinn und hat meines Erachtens damit ihren Platz im Zwölfgötterzirkel neben Praios durchaus verdient. Praios bringt die Ordnung durch das Einsetzen einer Hierarchie unter den Menschen; Rahja kümmert sich um die Verbrüderung der Menschen im Rahmen dieser Hierarchie, damit sie nicht zu skrupellosen Machtkämpfen führt.

    It's hard to light a candle, easy to curse the dark instead.
    •••
    The trouble with having an open mind, of course, is that people will insist on coming along and trying to put things in it. -- Terry Pratchett

  • Mag schon sein, dass Rahja durch Feste und Frohsinn auch Ordnung schafft, aber diese Ordnung ist sehr schwach. Der Zusammenhalt den sie hier stiftet ist sehr kurzzeitig und hält nicht der kleinsten Belastung statt. Wenn ein Fest z. B. aprubt durch Auftreten von Gewalt - von außen durch einen Überfall wie von innen z. B. in einer Kneipenschlägerei - gestoppt wird ist es mit der Eintracht und dem Zusammenhalt vorbei.
    Da würde ich sogar noch Firun als besseren Stifter von Eintracht und zusammenhalt sehen, er lehrt zwra kaum soziale Regeln, wer ihm folgt folgt diesen wenigen jedoch ziemlich strikt. Kein firungefälliger Jäger würde einen Menschen den er in der Wildnis vorfindet einfach so liegenlassen, Rahjagefällige Personen können beim hypothetischen Überfall auf ein Fest aber durchaus (durch egoistische Motive getrieben) zunächst sich selbst in Sicherheit bringen, dass das Rahja im besonderen Maße missfällt wäre mir nicht bekannt.

    Somit wäre Rahja was ihren Beitrag zur sozialen Ordnung angeht m. E. sogar noch hinter Firun einzuordnen. Also nicht gerade ganz oben.

  • Nur ist Rahja eben nicht neben Praios, sie ist neben dem Namenlosen, dem sie Tür und Tor geöffnet hat im Jahreskreis und ansonsten in Aufzählungen so weit von ihm entfernt, wie nur irgend möglich: Am anderen Ende der Aufzählung. Lediglich in abstrakter Symbolik nimmt sie neben ihm Platz.

    Ich bin auch sicher nicht gegen körperliche Liebe, die ist nötig und durchaus praktisch über ihre Freuden hinaus. Ich bin gegen den (modernen) Hedonismus, den Rahja verkörpert. Jeder Gott hat eine Wächterfunktion, nur Rahja nicht. Ihre blinde Leidenschaft verursacht ebenso viel Chaos und Feindschaften, wie Freundschaften. Dieses waklige Gleichgewicht, dass sie gerade so hält, sehe ich auch als einzigen Grund, dass sie noch nicht hochkant aus Alveran geflogen ist.

  • Vielleicht ist ihre Funktion im alveranischen Pantheon auch keine direkte Vermehrung der Ordnung sondern vielmehr eine Art geschickte Marketingstrategie. Wie viele Leute würden sich den Dämonen zuwenden, wenn die Götter ihnen Rahjas Leidenschaften verbieten würden? Ganz ehrlich, Rondra, Praios, Boron, Efferd und Firun sind nicht annähernd so attraktiv (in beiden Konnotationen korrekt).

  • Mag schon sein, dass Rahja durch Feste und Frohsinn auch Ordnung schafft, aber diese Ordnung ist sehr schwach. Der Zusammenhalt den sie hier stiftet ist sehr kurzzeitig und hält nicht der kleinsten Belastung statt. Wenn ein Fest z. B. aprubt durch Auftreten von Gewalt - von außen durch einen Überfall wie von innen z. B. in einer Kneipenschlägerei - gestoppt wird ist es mit der Eintracht und dem Zusammenhalt vorbei.
    Da würde ich sogar noch Firun als besseren Stifter von Eintracht und zusammenhalt sehen, er lehrt zwra kaum soziale Regeln, wer ihm folgt folgt diesen wenigen jedoch ziemlich strikt. Kein firungefälliger Jäger würde einen Menschen den er in der Wildnis vorfindet einfach so liegenlassen, Rahjagefällige Personen können beim hypothetischen Überfall auf ein Fest aber durchaus (durch egoistische Motive getrieben) zunächst sich selbst in Sicherheit bringen, dass das Rahja im besonderen Maße missfällt wäre mir nicht bekannt.

    Somit wäre Rahja was ihren Beitrag zur sozialen Ordnung angeht m. E. sogar noch hinter Firun einzuordnen. Also nicht gerade ganz oben.

    Was du ansprichst, sind moralische Aspekte. Um die geht es bei Rahja aber nicht. Sicher, ein Firun-Geweihter hat eine sehr viel ausgeprägtere Moral und würde einem Menschen in Not sehr viel eher helfen als ein Rahja-Geweihter, aber nimm beispielsweise ein einfaches Dorf: Ein Firun-Geweihter kann die Menschen vielleicht darin bestärken, durch schwere Zeiten zu gehen, aber den Zusammenhalt innerhalb des Dorfes aufrechtzuerhalten, das kann er kaum. Feste sind mitnichten ein kurzzeitiger Einfluss; sie stärken den Zusammenhalt in der Bevölkerung langfristig und machen sie auch glücklicher, was sich letztendlich auch in der Akzeptanz der Obrigkeit niederschlägt.

    Ich bin gegen den (modernen) Hedonismus, den Rahja verkörpert.

    Dieser Standpunkt ist einleuchtend. Für mich wichtig ist an der Stelle, dass Rahja eben nur eine der Zwölfgötter ist und somit auch nur einen Aspekt der zwölfgöttlichen Ordnung darstellt - damit spiegelt ihre Lehre auch nur einen Teil des möglichen Lebensinhaltes eines zwölfgöttergläubigen Menschen wieder. Man kann keinen der Zwölfe für sich allein nehmen und eine Gesellschaft nur nach dassen Idealen aufbauen - es ginge immer furchtbar schief (deshalb unterscheidet sich Angrosch ja auch von Ingerimm). Erst durch das Zusammenspiel der Zwölf Lehren entsteht eine funktionsfähige Gesellschaft.

    Dass die Akoluthen und Geweihten die Aspekte ihrer Gottheit in den Vordergrund stellen, mag für einen Außenstehenden befremdlich wirken, aber diese Aufteilung ist eben auch ein Aspekt der Lehre und hilft den Gläubigen, sich eine Hauptgottheit zu suchen und ermöglicht damit innerhalb der Lehre eine mannigfaltige Auswahl an Berufen und Lebenseinstellungen.

    Auch ein Geweihter der Rahja würde es nicht gutheißen, wenn sich ein Gläubiger dem puren Hedonismus hingibt und den ganzen Tag im Rausch verbringt. Es geht vielmehr darum, die Menschen zu lehren, von Zeit zu Zeit loslassen zu können und sich Rahja hinzugeben, um sich in Einklang mit sich selbst zu bringen und dadurch die Last des Alltags zu veringern. Meiner Ansicht nach würde eine Gesellschaft ohne Rahjas Aspekte ähnlich schnell zerfallen wie ohne Praios' Gebote.

    It's hard to light a candle, easy to curse the dark instead.
    •••
    The trouble with having an open mind, of course, is that people will insist on coming along and trying to put things in it. -- Terry Pratchett

  • damit spiegelt ihre Lehre auch nur einen Teil des möglichen Lebensinhaltes eines zwölfgöttergläubigen Menschen wieder.

    Nur leider wählt jeder Gläube meist eine Hauptgottheit aus. Und wer Rahja wählt, wie ihre Geweihte, ist Hedonist.

    Meiner Ansicht nach würde eine Gesellschaft ohne Rahjas Aspekte ähnlich schnell zerfallen wie ohne Praios' Gebote.

    Ich persönlich sehe das anders: Liebe ist wichtig und entscheidend, doch wo Rahja Verliebtheit bietet, bietet Travia wahre Liebe, die ewig wären und den Tod überdauern kann. Rahja kann da höchstens eine Keimzelle dafür bieten. Wo Rahja Pferde bietet, bietet Peraine Schafe, Rinder, Kamele, Esel usw. Wo Rahja Wein anbietet, bietet Peraine die Frucht ehrlicher Feldarbeit, so auch die Freuden von Bier und Schnaps (in Maßen). Wo Rahja das Vergessen eines Streites über einer Feier bietet, bietet Tsa wahren Frieden. Wo Rahja Freude und Spaß bietet, bieten all ihre Geschwister wahre Glückseligkeit. Wo Rahja erschöpfende Erholung in Feiern bietet, bietet Boron richtige Ruhe. Um Freude zu haben, brauchen Menschen keine Göttin, sie finden bisweilen auch Freude in Vergewaltigung und ähnlichem, was sicher nicht von einem Gott kommt. Rahja hat in Alveran keine Daseinsberechtigung.

    Alle Götter kümmern sich um gute, wichtige Dinge, die nicht in Alveran leben zumindest um wichtige. Leidenschaft und alles darum hat weder eine moralische Dimension, noch könnte man nicht ohne sie auch gut auskommen. Noch einmal: Rahja hat in Alveran oder irgendeinem Pantheon keine Daseinsberechtigung. Darum ist mir jeder andere Gott lieber. Sie ist nett, aber nutzlos.