DSA4 war besser

  • Hallo, ich lese hier schon seit geraumer Zeit mit aber was ich hier manchmal höre, da platzt mir der Kragen.Wieso wird das System jetzt so geändert? Es hat über viele Jahre ausgezeichnet funktioniert und wurde immer besser.Ich verstehe einfach nicht, wieso Leute alles so einfach wie möglich haben wollen, anstatt sich mal hinzusetzen und sich mit seinem Hobby zu beschäftigen. Nein, hier muss alles anders gemacht werden und alles wird zum schlechten verändert.

    - Paketboni
    Das war etwas, woran man sich orientieren konnte. Wenn ich in eine neue Gruppe kam und jemand meinte er spielt einen Thorwaler, dann wusste ich, dass das ein Kampfstarker Typ ist auf den man sich verlassen kann.Pakete haben eine Orientierung und eine Sicherheit gegeben. Sie waren klar geregelt und hatten ihre Vorteile. Das hat die Individualität ausgemacht!Jetzt ist alles Kraut und Rüben, jeder macht was er will, die Ordnung geht komplett verloren.Thorwaler unterscheiden sich in nichts mit einem Krieger, Jäger oder sonst was. Die Spieler können machen was sie wollen und es gibt keine klaren Regeln mehr. Ist das Rollenspiel? Sollte Rollenspiel nicht viel mehr sein, dass man sich etwas aussucht und danach spielt? Dafür waren die Pakete nämlich perfekt. Sie geben genau vor wie Leute aus der Region sind und jeder konnte sich darauf einstellen und einlassen. Jetzt ist alles durcheinander- keine Ordnung mehr - keine Regeln, jeder macht nur noch was er will...

    - Abgeleitete Werte
    Was für ein Schwachsinn das neu zu machen. Entschuldigung aber wer so eingeschränkt ist, dass er nicht einmal 3 simple Werte zusammenrechnen kann und durch 5 teilt, dem ist nicht mehr zu helfen. Die neue Regel sieht schön einfach und übersichtlich aus aber hat keinen Mehrwert. Ein Kämpfer muss nur noch KK haben, fertig. Wow, was für ein Spielspass.

    - Regeln fallen komplett weg
    Ausdauer war ein riesiges taktisches Mittel, welches jetzt komplett fehlt. Wow eine einfache Zahl aufzuschreiben war wohl für viele zu kompliziert und man traut den Leuten es nicht mehr zu sich einen Zettel und einen Stift zu nehmen und eine ganz einfache Zahl so zu merken. Wer selbst das nicht kann, hat ganz andere Probleme.Wo sind die ganzen Kampfsonderfertigkeiten hin? Wo sind die ganzen Magieregeln hin? Designt man echt ein Spiel für jeden Hinz und Kunz? Was glauben die eigentlich wer dieses Spiel spielt? Man kann uns Spielern ruhig Kompetenz zutrauen und wir bekommen das schon hin uns ein paar Zahlen zu merken, ist ja keine hohe Mathematik

    - Generierung
    Was soll das? Erst will man alles schön einfach machen und jetzt sollen die Mathe-Unbegabten mit 2500AP rumhantieren? Wieso musste man GP überhaupt streichen? Das war eine ganz klare Zahl, die man für ganz klare Dinge ausgeben konnte. Einfacher ging es nicht und das haben alle hinbekommen. Jetzt muss man Helden erstellen, die nicht einmal 100 Eigenschaftspunkte zusammenkriegen. Wow wie heldenhaft das ist, da fühlt man sich direkt richtig stark.Krieger waren noch echte Krieger. Individuell und je nach Schule mit verschiedenen Schwerpunkten. Die Verbilligungen waren dabei sehr gut, denn es ist nur logisch, dass jemand mit so einer Ausbildung auch leichteren Zugang zu SF bekommt als irgendein dahergelaufener Bauer.

    - Steigerungstabelle
    Was war daran kompliziert? Es hat genau abgebildet was wie gesteigert werden kann. Man konnte einfach ablesen wie viel der nächste Schritt kostet und hatte zudem! noch die Möglichkeit durch seine Herkunft, seine Profession an dieser Tabelle mitzuwirken und sie zu beeinflussen. Natürlich fällt es einem Magier einfacher in seinen Hauszaubern zu aufzusteigen. Das hat die Tabelle sehr gut gezeigt und umgesetzt. Meine Güte, da musste man sich halt mal merken ob man ein oder zwei Felder nach links oder rechts muss, aber da hätte man zur Not ja auch ein Lineal dranhalten können, damit man in der Zeile nicht verrutscht.

    - Kampf
    In DSA4 konnte man sich dort richtig auslassen. Es gab viele Regeln und Sonderregeln, die die Kämpfe spannend gemacht haben. Es gab ein klares Ziel, man hatte klare Sonderfertigkeiten, die man unbedingt haben möchte, damit man ein richtiger Held sein konnte. Distanzklassen hatten ihren Reiz, weil man sich taktisch verhalten musste und gegen jede Waffengattung brauchte man ganz unterschiedliche Taktiken.Es war in jedem Kampf spannend, ob man die DK halten konnte oder nicht. Kämpfe mit mehreren Personen waren nicht stupide, sondern auch mal fordernd und konnten einen gemütlichen Abend schön ausfüllen. DSA war immer auf Kampf geprägt, das sieht man in allen offiziellen Gruppen- und Soloabenteuern. Alternativwege waren nur selten dort und damit auch klar, dass die Richtung klar bestimmt ist: Kämpfen ist Trumpf und in der jetzigen 5er Version wird das mit Füßen getreten. Wofür spiele ich denn noch einen Krieger oder Ritter (die sich 0 unterscheiden lauf DSA5), wenn man jetzt solche Abenteuer wie "die Kunst des Fuchses" hat, wo 90% nicht gekämpft wird? Wieso verliert DSA auch hier seine Wurzeln?

    - Liturgien
    Das was meinen Gruppen direkt sauer aufgestoßen ist war das neue Liturgie-System. Wir haben früher Geweihte gespielt, weil man eine unglaubliche Macht und Verantwortung hatte. Liturgien wurden teilweise Abenteuer lang gar nicht ausgespielt, um dann im entscheidenden Moment die Wende zu bringen. DAS war was besonderes. In solchen Momenten hat man gewusst, wieso man Stunden oder Tagelang auf Liturgienwirken verzichtet hat, um dann mit aller Gewalt des Gottes zuzuschlagen. Wieso wird diese Besonderheit jetzt komplett gestrichen und zum Alltagswirken erklärt? Liturgien sind jetzt wie Magie und verlieren jede Besonderheit. Jeder Geweihte wird wissen wovon ich rede, es war einfach diese einmalige Aktion die man hatte, die einfach all die Spielzeit ohne Liturgie wieder wett gemacht hat. Das fehlt!

    - Magie-System
    Reden wir nicht drüber. Kaum Zauber, Merkmale sind komplett unsinnig und die künstliche Beschränkung kann niemand nachvollziehen. Zaubertricks tragen 0 dazu bei in der Geschichte voranzukommen und sind daher ineffektiv. Kosten nur 1 AsP aber ganz ehrlich, da investiert man den lieber woanders. Unnötig dafür Mitarbeiter- und Zeitressorucen zu opfern. Da hätte sich die Redaktion lieber neue Stabzauber und Rituale für 4.2 ausdenken können.

    - Realismus? Fehlanzeige!
    Warum wird auf Teufel komm raus alles so versucht zu vereinfachen, dass es mit der Realität nichts mehr am Hut hat? Sturzschaden wurde in 4.1 sehr schön dargestellt. Reiterkampf hatte seine eigene Herausforderung und Besonderheit. Alles hat sich individuell und besonders angefühlt. Nichts war auf den kleinsten stupiden Nenner heruntergebrochen und man hätte daran anknüpfen sollen.Wir haben mit der Gruppe ein Haus gebaut und hätten sehr gut Pläne und Berechnungen gebrachen können, wie viele Bäume man fällen muss dafür. Wie lange es dauert ein Baum zu fällen und nach welchem Talent das am besten geregelt wird.Genauso ein Schiffsabenteuer, wo wir eine großes loch im Rumpf stopfen mussten. Aber im gesamten Regelwerk keine Angaben über Wasserverdrängung und Volumen solcher Schiffe und was man benötigt, damit man solchen Problemen Herr werden kann.Man hätte einfach diese Regeln ergänzend dazu kreieren sollen, anstatt jetzt alles über den Haufen zu werfen.Wofür spiele ich denn dann noch ein Rollenspiel Jeder kann plötzlich alles machen was er will und es gibt keine klaren Regeln mehr. Werfen wir doch einfach eine Münze und gut ist. Ich verstehe das alles nicht mehr.Ich spiele hier ein Rollenspiel und ich will wissen wie ich das zu spielen und darzustellen habe und nicht wischi-waschi alle machen was sie wollen. Das hat doch keine Zukunft!

    Fazit
    Thomas Römer und Co. haben mit DSA4 ein Lebenswerk geschaffen, welches jetzt zerstört wird. Für was? Für die paar Leute, die zu bequem waren sich in die Regeln einzulesen? Das hier ist ein Hobby und dafür muss man auch mal was leisten wenn man mitmachen möchte. Im Leben wird einem nichts geschenkt und wenn die Mentalität jetzt ist, dass jeder alles auf einem silbernen Tablett angereicht wird, dann kann ich nur den Kopf schütteln.Anstatt DSA 5.0 zu entwickeln hätte man einfach 4.2 entwickeln können: Mehr Sonderfertigkeiten, mehr Zauber und mehr Liturgien und Talente.Man hätte viel lieber auf einem funktionierenden System, was die Masse seit vielen Jahren begeistert hat, einfach noch mehr aufwerten sollen!DSA hatte immer als Alleinstellungsmerkmal, dass es für die gebildetere Schicht ist, die sich auch mal anstrengen und auf das Rollenspiel einlassen.Ich hoffe sehr, dass man sich wieder darauf besinnt was Rollenspiel ausmacht und was über so viele Jahre funktioniert hat. Ich weiss nicht, ob die Entwickler überhaupt ihr eignes Spiel spielen aber so kann es doch gar keinen Spass mehr machen.Man kann sich eigentlich nur wünschen, dass DSA5 vor die Wand fährt und die Entwickler die alte Redaktion einstellen, damit dort weitermachen kann wo es zuletzt funktioniert hat.
    Gebt den Stammkunden und treuen Fans doch die Hand und verprellt sie nicht mit der Casualisierung.

  • Willkommen auf dem Orki, Karim. :)

    Wieso war? Ich spiele es immer noch.^^ Faktisch habe ich nie so richtig 4.1 gespielt, weil wir 4.0 Generierung und Regelwerk belassen haben, mit einem großen Anteil Hausregeln und 4.1 Anleihen, wenn sie gut gefielen (ist ja nicht alles gut davon^^). Selbst meine FAB-Charakter sind fast alle nach 4.0 erstellt und gespielt, weil sich sie nie konvertiert habe.
    Es wird immer noch festgestellt, dass DSA 3 nicht tot ist, weil das noch gespielt wird und DSA 4.1 wird bis ins nächste Jahr hinein produziert mit noch zu erscheinenden Regelwerken. Ein "war " sehe ich da nicht. Nicht mal auf die nächsten x Jahre.

    Zitat

    Wieso wird das System jetzt so geändert? Es hat über viele Jahre ausgezeichnet funktioniert und wurde immer besser.Ich verstehe einfach nicht, wieso Leute alles so einfach wie möglich haben wollen, anstatt sich mal hinzusetzen und sich mit seinem Hobby zu beschäftigen. Nein, hier muss alles anders gemacht werden und alles wird zum schlechten verändert.


    Weil es nach Meinung eines sehr großen Teils der Spielerschaft eben nicht ausgezeichnet funktioniert hat. Zu viele schwammige Formulierungen. Widersprüche innerhalb der Regeln. Lücken innerhalb der Regeln. Regeln, die mit Sonderregeln außer Kraft gesetzt werden. Zu regelüberladen.
    Zu ... da gibt es noch ein paar Kritikpunkte mehr.
    Eigentlich wurde ununterbrochen gemeckert. ^^

    Zuerst hieß es, DSA 5 würde noch lange nicht kommen, aber es wurde weiter gemeckert und bemängelt, also wurde DSA 5 doch in Angriff genommen.

    Ich z.B. mag die Paketboni nicht sehr, weil jeder für eine ähnliche Menge an GP sehr unterschiedliche Werte dafür bekommen hat.

    Zu nur KK: Nicht in meinen Augen, siehe im anderen Thema dazu. Ich sehe dazu zu viele SF mit GE, KO für LeP, um es nur auf KK zu beschränken. Aber nebenan steht es ausführlich.

    Um die Ausdauer tut es mir auch etwas leid, aber wirklich wichtig war sie nicht (dafür, dass da mitunter so viel AP reinflossen), da sie für den bewaffneten Kampf so viel Verwaltungsaufwand mitbrachte, dass sehr viele Gruppen das wegließen. Und dann hat man sie nur noch für den waffenlosen Kampf, der nun nicht so immens viel Bedeutung hat und für einige Ausnahmesituationen, für die man sie mal braucht.

    Jetzt AP statt GP finde ich gut. Eine Währungseinheit und jeder bezahlt für das, was er bekommt, und zwar exakt das, was es wert ist (und nicht weniger durch Paketpreise).

    Gerade der Kampf in DSA 4 ist eine ununterbrochene Baustelle. Zu viele Widersprüche, Unklarheiten, Lücken ... Und irgendwie sitzt man ja schon sehr lange an einem Kampf, der IT nur eher Sekunden als Minuten dauert.

    Liturgien: ja, schade.
    Aber auch jetzt nach 4.1 kann man schon gut einen Karmalzauberer spielen, wenn man es drauf anlegt. Das ist keine DSA 5 Erfindung.

    Sturzschaden hatte nach 4.1 ich glaube, 5 verschiedene Regeln, je nach Art des Sturzes. Sich da einzugrenzen, ist an sich kein schlechtes Vorhaben.

  • Hallo Karim69 ;)
    Wenn ich Dir eine Empfehlung geben darf:
    Suche mal in den "Archiven" der DSA-Rubriken im Orkenspalter, im Jahr 2003 gab es schon einmal so eine Diskussion, damals noch mit DSA3 und DSA4.
    Ja, ich habe damals diese Diskussion geführt, und ebenfalls meine Argumente gegen DSA4 in Feld geführt.
    Lies Dir diese Streitgespräche mal durch, Du wirst sicher feststellen, dass es sehr viele Parallelen gibt.
    Ich kann nachvollziehen, dass Dir das System nicht unbedingt so zusagt, nicht weil ich es selber schlecht finde, sondern, weil ich bereits das eine oder andere Mal Versionswechsel bei verschiedenen Rollenspielen mitgemacht habe, und die Problematik kenne.
    Aufregen in einem Forum nützt nichts, aber Du hast dennoch die Möglichkeit, der Redax Deine Meinung zu DSA5.B zukommen zu lassen.
    Ob und in wiefern diese Kritik dann angenommen wird, bleibt der Redaktion überlassen.

    Übrigens: Deine kritik an "Die Kunst des Fuchses" finde ich sehr amüsant, sei froh, dass Du nie unter mir gespielt hast, Du wärst oft genug verzweifelt, weil es nichts zu kämpfen gibt, sondern ich eher auf Interaktion setzte. :P

    Sonstiges entnimm bitte meinen Posts aus dem Thread "DSA5 - Betatest: Eindrücke und Erfahrungen " :)

  • Hallo!

    Veränderung bringt immer Verwirbelungen und Kritik sowie Diskussionen. Das ist so lang gut wie es Konstruktiv bleibt und ich muss sagen, bisher war fast jede Kritik die ich gelesen habe so. Es mag auch hier Leute geben die sagen "Ich bleibe bei 4.1" so wie es heute noch Leute gibt die sagen "ich mag DSA3 eher". Das ist eben der Vorteil: Man kann es sich aussuchen, generell ist niemand gezwungen umzusteigen.

    Je nachdem wie auf die Kritik eingegangen wird könnte daraus sogar noch ein besseres System wie 4.1 werden, an einigen Stellen hat es schon deutliche Verbesserungen. Daher wäre die beste Lösung die Kritik in kompakter Form an die richtige Stelle zu schicken und zu schauen bis der Sturm sich legt. In vielen Punkten stimme ich auch mit dir überein, wie meine eigene Kritik beweist. Ich gehe einfach davon aus, wenn viele sich eine Änderung wünschen, wird die Redaktion darauf eingehen.

    Generell finde ich Veränderungen aller Natur besser als Stillstand.

    Gruß
    Meros

  • Suche mal in den "Archiven" der DSA-Rubriken im Orkenspalter, im Jahr 2003 gab es schon einmal so eine Diskussion, damals noch mit DSA3 und DSA4.


    Ist natürlich auch eine Möglichkeit. Ich wollte mich jetzt hinsetzen und etwas in der Richtung schreiben:

    -Paketboni Rasse/Kultur/Profession?
    Archetypen waren etwas, woran man sich orientieren konnte. Wenn ich in eine neue Gruppe kam und jemand meinte er spielt einen Thorwaler, dann wusste ich, dass das ein Kampfstarker Typ ist auf den man sich verlassen kann. Archetypen haben eine Orientierung und eine Sicherheit gegeben...

    ;)

    Nehme es bitte nicht persönlich Karim.

    I ♡ Yakuban.

  • Warum wird eine neue Edition auf den Markt geworfen? Warum gibt es Veränderungen die keinen Mehrwert bringen und lediglich Änderungen der Änderung wegen zu sein scheinen?

    Ganz einfach - Marktwirtschaft - der Markt für DSA4 Publikationen ist offensichtlich gesättigt, also muss neues Produkt her. Nichts bringt mehr Produkt und Absatz als eine neue Version, bei der man keines der alten Regelbücher weiterverwenden kann.

    Sprich wer in 2-3 Jahren umsteigt oder neu anfängt muss erstmal 20 Bücher kaufen (Regeln, Regionen, Fluff usw.).


    PS: ich hatte ja im Arkanilfaden dargelegt wie ich es gemacht hätte, modular, so dass es leicht für Einsteiger, als auch komplex für veteranen ist. Der Gedanke scheint der Redaktion aber eher fremd zu sein. Einfacher heißt nicht zwangsläufig besser. :)

  • Erst mal nur zum besseren Verständnis: Wie führen Paketboni zu mehr Individualität als, naja, individuell erstellte Charaktere? Ein Thorwaler kann jetzt immer noch mit einer KK von 15 starten oder sogar einer 16. Nur kostet es ihn genau so viel wie jeden anderen auch. Swafnir behüte, er könnte wenn er will auch mit mickerlichen 11 anfangen.
    Ansonsten gibt es Punkte bei denen ich sowohl zustimmen, als auch widersprechen kann. Nach dem Durchlesen der ZooBot haben mir z.B. auch Regeln zur Aufzucht von Pflanzen gefehlt. Alle Themen abzudecken würde aber auch den Rahmen sprengen und mehr ist nicht immer besser. Am Ende soll es ja auch der Spieler sein, der die Welt steuert und nicht umgekehrt. Ich habe nichts dagegen, die Regeln einfacher zugänglich zu machen, aber sie sollten nicht nur versimpelt werden.


  • Thomas Römer und Co. haben mit DSA4 ein Lebenswerk geschaffen, welches jetzt zerstört wird. Für was? Für die paar Leute, die zu bequem waren sich in die Regeln einzulesen? Das hier ist ein Hobby und dafür muss man auch mal was leisten wenn man mitmachen möchte. Im Leben wird einem nichts geschenkt und wenn die Mentalität jetzt ist, dass jeder alles auf einem silbernen Tablett angereicht wird, dann kann ich nur den Kopf schütteln.

    Ich kann Dich verstehen, Du liebst die alten Regeln und möchtest lieber etwas mehr DSA4 als ein anderes DSA. Gebongt. Leider wird es für Dich nicht mehr viel DSA 4 geben befürchte ich. Ich bin aber ein alter DSA 3 Spieler und finde dass die lange Abwesenheit von DSA 3 Updates, an der sich wohl nichts ändern wird, dem Spiel nicht abträglich ist. Zudem lassen sich auch neue Publikationen aus meiner Sicht immer übertragen so man etwas Aufwand reinsteckt. Aufwand ist ja kein Hindernis wie ich Deinem Posting entnehme.

    Die Ankündigung DSA 5 hatte mir die Lust auf DSA wieder gegeben. Da es damals noch kein BRW gab, habe ich einfach eine 3er Gruppe gegründet. Funktioniert super. Jetzt halte ich das 5er BRW in den Händen und halte es für etwas, wie soll ich sagen, "holprig". Mit anderen Worten: Es hat interessante Ansätze und ich will den Neuerungen gerne eine Chance geben. Allein die ausufernde Komplexität mag ich nicht. DSA 4 dagegen - für mich, nicht unbedingt für alle anderen - muss ja eine wahre Abomination des Regeldämons gewesen sein.

    Worauf ich hinaus will: Ja DSA 5 ändert für mich sowie für dich einiges, sofern wir es spielen wollen. Aber: Es zwingt dich keiner dazu es zu spielen. Mich hat auch niemand gezwungen DSA 4 zu spielen; dass könnte nach jüngster Erkenntnis nur Boron persönlich.

    Darüberhinaus finde ich den oben zitierten Teil von Dir für, nun gelinde gesagt nicht sehr nett. Erstens wird DSA4 nicht zerstört, es existiert weiter. Wie ich meinem Blog unlängst schrieb brauchst Du Deine Bücher nicht mit dem Erscheinungstag von DSA 5 zu verbrennen. Thomas Römer baut sich zudem ein neues Lebenswerk auf, so Du es so nennen magst. Wenn Du die Regeln an die Person eines Autors knüpfst, solltest Du vielleicht seine neuen Werke studieren und bei Gefallen übertragen.

    Darüber hinaus setzt Du alle DSA Spieler mit Deiner Einstellung gleich - wer es nicht so macht wie Du, macht es falsch. Ich hoffe Du siehst ein, dass es eine gewisse Zahl an Spielern gibt, die nicht so sind wie Du. Wenn wirklich die Mehrheit so denkt wie Du, dann sei gewiss, dass ein DSA 4.2 / 5.1 / 6 - you name it - schneller kommt als erwartet. Das würde sich nämlich spätestens im Geldbeutel von Ulisses bemerkbar machen und wenn dann die Kundschaft mit den Füßen abstimmt, werden sie es merken. Ich schließe mit einer treffenden Bankerweisheit: Der Markt hat immer recht.


  • Worauf ich hinaus will: Ja DSA 5 ändert für mich sowie für dich einiges, sofern wir es spielen wollen. Aber: Es zwingt dich keiner dazu es zu spielen. Mich hat auch niemand gezwungen DSA 4 zu spielen; dass könnte nach jüngster Erkenntnis nur Boron persönlich.

    Und genau dieses NICHT-Argument, nervt unendlich. Jedwede Kritik wird immer von den "Zustimmern" mit "Du musst es ja nicht spielen - wenn du mitdiskutieren willst, finde es gefälligst (!!!) toll!" abgebügelt.
    Es geht natürlich auch um Geschmack und wenn in meinem Stammlokal der neue Koch die Suppe nicht nach meinem Geschmack zubereitet, werd ich das wohl noch sagen dürfen und erwarte vom Kellner nicht die Antwort "Wenns nicht schmeckt, müssen sies ja nicht essen." Das wäre gelinde gesagt ziemlich unverschämt.

  • Es geht darum, dass zahlende! Kundschaft vergrault wird. Ich habe etliches an Geld in die DSA 4 Bücher gesteckt und da sollte man auch Kundenorientiert arbeiten.
    "Ich muss es ja nicht spielen", ja toll die müssen auch kein Regelwerk für Leute erstellen, die sich mit dem Hobby nicht auseinandersetzen wollen und zu bequem sind ein paar Regeln und Sonderregeln zu lernen.
    Wenn die kommenden Abenteuer auch für 4.1 spielbar sind, will ich nichts gesagt haben. Ansonsten sollte man sich mal vor Augen halten wer DSA groß gemacht hat und wie viele Leute 4.0 und 4.1 gespielt haben und den Verlag so zu Geld gebracht haben.

  • Es geht darum, dass zahlende! Kundschaft vergrault wird. Ich habe etliches an Geld in die DSA 4 Bücher gesteckt und da sollte man auch Kundenorientiert arbeiten.
    "Ich muss es ja nicht spielen", ja toll die müssen auch kein Regelwerk für Leute erstellen, die sich mit dem Hobby nicht auseinandersetzen wollen und zu bequem sind ein paar Regeln und Sonderregeln zu lernen.
    Wenn die kommenden Abenteuer auch für 4.1 spielbar sind, will ich nichts gesagt haben. Ansonsten sollte man sich mal vor Augen halten wer DSA groß gemacht hat und wie viele Leute 4.0 und 4.1 gespielt haben und den Verlag so zu Geld gebracht haben.


    Die Auswahl an DSA 4 Abenteuern ist doch riesig. Das sollte doch reichen, auch wenn es keine neuen Publikationen dafür geben wird. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Konvertieren von DSA5 auf DSA4 sehr aufwändig ist.

  • Und genau dieses NICHT-Argument, nervt unendlich. Jedwede Kritik wird immer von den "Zustimmern" mit "Du musst es ja nicht spielen - wenn du mitdiskutieren willst, finde es gefälligst (!!!) toll!" abgebügelt.

    Na ich sage mal, wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Wenn man etwas so pauschal schlecht findet, dann darf man sich nicht wundern wenn man auch gebeten wird sich woanders zu beschweren. Beispiel?

    • Herr Ober, die Suppe ist versalzen, können Sie mir bitte etwas anderes empfehlen?
    • Herr Ober, die Suppe schmeckt grottenschlecht, das beschädigt das Andenken an ihren alten Koch, der Name ihres Hauses wir dadurch heruntergezogen, ich drohe nie mehr wieder zu kommen.

    Nun, in beiden Fällen wird der Herr Ober sich professionell verhalten. Ich kann mir vorstellen dass man jedoch in dem einen Fall von gewissen Gästen komisch angeschaut wird, warum wohl...

  • Na ich sage mal, wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Wenn man etwas so pauschal schlecht findet, dann darf man sich nicht wundern wenn man auch gebeten wird sich woanders zu beschweren. Beispiel?

    • Herr Ober, die Suppe ist versalzen, können Sie mir bitte etwas anderes empfehlen?
    • Herr Ober, die Suppe schmeckt grottenschlecht, das beschädigt das Andenken an ihren alten Koch, der Name ihres Hauses wir dadurch heruntergezogen, ich drohe nie mehr wieder zu kommen.

    Nun, in beiden Fällen wird der Herr Ober sich professionell verhalten. Ich kann mir vorstellen dass man jedoch in dem einen Fall von gewissen Gästen komisch angeschaut wird, warum wohl...

    Nur, dass die bitte, doch endlich den Mund zu halten - denn genau das ist es gewesen - ziemlich unproduktiv ist. Ich habe noch nicht gehört, dass ein Produkt durch Zustimmung besser/anders geworden ist, im Gegenteil, nur durch Kritik werden Autoren auf ihre handwerklichen Fehler aufmerksam. Und natürlich darf man pauschal alles schlecht finden, und vor allem, darf man dies auch kund tun.
    Und nein, hier hat niemand gesagt - "Bah! Ess ich nicht!" sondern mehr oder weniger fundiert dargelegt, dass die Suppe versalzen schmeckt.

    Der Ober wird sich selbstredend professionell verhalten, allerdings schauen die anderen Gäste hier nicht komisch, sondern fordern auf nicht zu essen und zu gehen, wenns nicht schmeckt.

  • Warum wird eine neue Edition auf den Markt geworfen? Warum gibt es Veränderungen die keinen Mehrwert bringen und lediglich Änderungen der Änderung wegen zu sein scheinen?

    Ganz einfach - Marktwirtschaft - der Markt für DSA4 Publikationen ist offensichtlich gesättigt, also muss neues Produkt her. Nichts bringt mehr Produkt und Absatz als eine neue Version, bei der man keines der alten Regelbücher weiterverwenden kann.

    Das birgt aber auch ein Risiko. Einige finden die Neuerungen gut und kaufen einen Haufen neues Zeug. Andere finden sowieso jedes Exkrement toll, das Ulisses auf den Markt wirft - auch die werden es kaufen. Andere finden die Neuerungen nicht gut - aus Prinzip oder weil sie ihnen nicht gefallen und kaufen nur noch neue Quellenbände einschl. RSHs. Und die letzte Gruppe schließlich sagt sich, dass der Metaplot ab der 7G sowieso immer absurder wurde und nicht ihre Idee eines Aventuriens widerspiegelt und werden ihr Geld in Zukunft für etwas ganz anderes ausgeben, denn sie haben alle DSA3 RSHs und alle DSA4 Regelbände.
    Will sagen: Eine neue Ed. ist immer ein Risiko. Machen genügend Spieler den Umstieg mit, kann sich der Verlag über schöne Verkaufszahlen freuen. Bleiben zu viele Spieler bei der alten Edition hat man hohe Entwicklungskosten (wobei die bei DSA5 nicht allzu hoch sein dürften), bei drastischen Umsatzeinbrüchen.
    Weswegen wollte wohl niemand die dt. Übersetzung von D&D4 weiter führen, als sich abzeichnete, dass das irgendwie keiner spielen will?

    Hexenfanclub
    Splittermond - das beste Regelwerk

  • Unternehmerisches Risiko besteht natürlich immer. Die Sache ist aber, wenn der Markt gesättigt ist - DSA4 birgt höchstens noch Nischenprodukte auf der Regel- und Regionenseite. Das ist für eine Firma natürlich ein großes Problem.
    Die Alternative wäre, die Regionalspielhilfen zu überarbieten (Am großen Fluss zB ist seit gefühlt Aeonen vergriffen und selbst wenn man es bekommt, ist in dem Buch fast nichts mehr gültig, da der Metaplot über die Setzungen aus dem Buch im wahrsten Sinne des Wortes drübergerollt ist - was ich nicht als Problem erachte), und das potentielle "Wege der Errata" oder gleich ein DSA4.2.

    Auf der anderen Seite hast du die Option DSA5 zu entwickeln , - kostet erstmal nur - das Produkt will ja (neu) entwickelt werden. Wenn es gut wird. Kaufen sich die Kunden locker mal 10 neue Bücher pro Spielrunde und in zwei-drei jahren kommt dann DSA 5.1 und die Nummer geht von vorne los - hat ja mit 4--> 4.1 auch wunderbar geklappt.

    Also in DSA5 steckt schon mehr Einnahmepotential - dazu muss es allerdings überzeugen. BZW. die Kritiker müssen mundtot gemacht werden - wird ja hier zB mehrfach versucht. Würde mich sogar nciht wundern, wenn die Hochjubler und Kritikrelativierer (dann spiel doch nicht!) vom Verlag bezahlt werden bzw Mitarbeiter sind - ist in der heutigen Geschäftswelt normal.

  • Auf die wirtschaftlichen Aspekte bin ich überhaupt nicht eingegangen, weil es für mich selbsterklärend war. Generell finde ich eine neue Version immer gut und konstruktives Feedback hilft diese Version für uns so angenehm wie möglich zu gestalten.

  • Generell finde ich eine neue Version immer gut und konstruktives Feedback hilft diese Version für uns so angenehm wie möglich zu gestalten.

    Nur wenn sie einen Mehrwert bringt. Änderung der Änderung willen unterstütze ich nicht. :)

  • Änderung der Änderung willen unterstütze ich nicht.


    Sehe ich genauso - und das ist dann auch eins meiner Probleme mit DSA 5: viele Änderungen wirken so, als wolle man es nur anders machen, damit es anders ist. Ob diese Änderung jetzt wirklich eine Verbesserung darstellt scheint dabei irelevant zu sein.

  • Zitat

    Sehe ich genauso - und das ist dann auch eins meiner Probleme mit DSA 5: viele Änderungen wirken so, als wolle man es nur anders machen, damit es anders ist. Ob diese Änderung jetzt wirklich eine Verbesserung darstellt scheint dabei irelevant zu sein.


    Du machst mich gerade sehr neugierig: Welche denn? Glaub mir, ich will dich nicht vorführen, ich bin nur neugierig. Denn auf mich wirkt es insgesamt mehr angepasst auf die Logik der neuen Regelungen, nicht auf 'Änderung der Änderung willens'.

    *IIRC oder IMO je nach Kontext; ich beziehe mich da auf pers./subj. Erfahrung
    "The fatal flaw in every plan is the assumption that you know more than your enemy."