Randgruppe nur für die Auelfische Sippe

Randgruppe bezieht sich normalerweise auf die Umgebung. Zahoris haben z.B. in Mittel- und Südaventurien einen schlechten Ruf, weil man sie da als Diebe und Herumtreiber kennt. Aber es gibt auch die Randgruppe vom Typ "Brabaker Magier", da bezieht sich das ja auch nicht nur auf Brabak und das Umland (umgekehrt könnte man eher sagen, dass sie gerade da keine Randgruppe sind).
D.h. Auelfen wären dann so wie Brabaker Magier eine Randgruppe, da sie eben in ganz Aventurien einen schlechten Ruf haben, aber eben nur in bestimmten Kreisen oder Schichten.
D.h. der Brabaker Magier ist Randgruppe bei allen gebildeten Menschen, die wissen, was einen Schwarz- von einem Weißmagier unterscheidet. Für einen Bauer auf dem Land ist ein Brabaker ja erstmal genau so ein Magier wie jeder andere. Genauso ist auch der Auelf bei allen anderen Elfenexperten nicht hoch angesehen, die wissen, was einen Auelf von anderen Elfen unterscheidet, also primär bei anderen Elfen.

Der gesamte Nachteil Randgruppe ist doch eh etwas seltsam und kann meist mit einfachen Mitteln wie das aufsetzen eines Hutes umgangen werden. Es läuft doch kein Brabaker Magier herum und erzählt immer überall wo genau er herkommt und was für perverse Hobbys er hat (schließlich hat Kultur Süd-Aventurien automatisch soziale Anpassungsfähigkeit). Wenn er nicht herumläuft wie Mr.Emo-Goth, wird ihn niemand als Brabaker Magier erkennen?
Oder woran erkennt man denn bitte einen Bukanier? So lange er nicht seine Weltansicht verbreitet?? Selbst wenn werden die meisten in ihn einen Typen sehen, der kaum eine Autorität anerkennt und deshalb wahrscheinlich gefährlich ist.

Mit wem man näher zu tun hatt erkennt man ihn schon wenn man seinesgleichen kennt oder zu kennen glaubt. Und wenn man ihn nicht genau einordnen kann ist er trotzdem Randgruppe oder sogar desshalb Besonders .

Der Wert steht ja im Kontext zur Herkunft, wie die restlichen Werte.
Beim Reisen kann sich das eben drastisch ändern und wird sich dan eben auf die dan passende Höhe des Wertes als Beeinflussung zu dem Sozialstatus auswirken.
Je nachdem Wer zu den Anderen eben wieweit und warum Fremd, suspekt oder beliebt oder sonstwas ist.

Zitat von hexe

Der gesamte Nachteil Randgruppe ist doch eh etwas seltsam

Würde ich nicht sagen, das der Nachteil pauschal seltsam ist.
Es ist halt keine schlechte Eigenschaft wie Jähzorn und damit nicht so universell gültig, sondern es ist ein Nachteil der nur unter bestimmten Bedingungen zur Wirkung kommt, nämlich dann, wenn die anderen NSCs und SCs wissen, mit wem sie es da zu tun haben.
Ein Brabker Magier ist eben vor allem unter Seinesgleichen eine Randgruppe. Unter anderen Magiern wird ein Brabaker Probleme bekommen, weil die anhand seines Siegels sofort erkennen können, woher er kommt. Ähnliche Expertise dürfte die Boron-Kirche besitzen, teilweise andere Kirchen auch. Auch in Al'Anfa und ähnlichen südlichen Städten werden einige Leute wissen, was ein Brabaker Magier ist, teilweise womöglich sogar die Stadtgardisten, die dann evtl. Meldung machen, dass so jemand in der Stadt ist.

Das Vorteils-Äquivalent dazu ist der Gute Ruf. Der wirkt auch nur regional oder nur in eingeweihten Kreisen.

Das sind halt einfach Vor- und Nachteile, die eher zur Wirkung kommen, wenn man die SCs nicht völlig entwurzelt. Wenn man einen Brabaker ins Bornland schickt wird da sein Status als Randgruppe ähnlich irrelevant sein wie der gute Ruf eines Kusliker Gardisten in Gareth.

Zitat

Das Vorteils-Äquivalent dazu ist der Gute Ruf. Der wirkt auch nur regional oder nur in eingeweihten Kreisen.

Nö, das ist das Vorteils-Äquivalent zum Nachteil "Schlechter Ruf".
Randgruppe ist daher defintiv etwas seltsam. Es ist das Äuqivalent zu dem nachteil "Vorurteile", halt nur andersrum.
Ein Mensch mit Vorurteilen hat Vorurteile gegenüber einer Menschengruppe.
Ein Mensch mit Randgruppe ist in einer Menschengruppe gegen die andere Menschen Vorurteile haben.

Interesant vor allem für Helden die sich ganz aufgeklärt um die armen Zahori/Gaukler/Auelfen kümmern.
Raw wäre es wenn alle Helden(vor allem aus dem Mittelreich und dem Horasiat) Zahori default Misstrauen.

Das mit Randgruppe ist eben für ne Kampagne gedacht - wie üblich am Mittelreich orientiert. Wer über grössere Landstriche spielt da wird jeder Held mal zur Randgruppe. So ne Truppe Mittelreicher schaut bei den Novadis halt blöd aus. Bei den Utulus wird ein Horaser auch schnell zum Exoten. Und ein Elf mag in tulamidischen Landen sogar den "Vorteil" Randgruppe haben, weil jeder vom Dschinn einen Wunsch erfüllt bekommen mag.
Man kann den Nachteil halt schlecht pauschalisieren ohne modern zu werden.

Nehmen wir meinen üblichen Fjarninger - der wäre im Bornland bzw. hohen Norden durchaus Randgruppe weil die wenigsten Leute da Fjarninger wertschätzen - wenn er nicht gleich für einen von Gloranas Mordbrennern gehalten und erschlagen wird, wird man ihn zumindest schnell loswerden wollen weil die Hühnen ja gerne mal Überfälle machen und auch sonst sehr komisch sind.
Im Mittelreich dagegen mag man ihn schlichtweg für einen Thorwaler halten und selbst wenn er sagt was er ist, wird von den Meisten eher ein "hä was? Ist das so ne Otta?" kommen. Im Süden dagegen mag die Randgruppe wieder in Kraft treten gerade weil alle ihn für einen Thorwaler halten

Einspruch zum "nur am Mittelreich orientiert".:
Die vorgeschlagenen Tabellenwerte meinen das evtl. Ansonsten muß man den Wert beim Charakter individuell zu dessen Umfeld abstimmen so wie es die Beispiele nennen.

Und der Unterschied beim Reisen. Obwohl sich das Spieltechnisch beim Würfeln sowieso nur dan auswirkt wenn der Meister es bei Erschwernissen oder Erleichterungen bei Würfen oder allgemein in der Komunikation thematisiert. Wenn der Charakter eben komplett unter seinesgleichen ist oder evtl total Wertgeschätzt wird.
Zb wenn er zwar noch vom Umfeld "Randgruppe/Person"
ist, aber sein Talent, zb Heilen oder Zaubern etc , grade sehr gefragt ist, so das das schwerer wiegt.
Das kann auch mal den Sozialstatus, der meistens vom Vermögen abhängt, stark beeinflussen.

Zitat von deadplan

Nö, das ist das Vorteils-Äquivalent zum Nachteil "Schlechter Ruf".
Randgruppe ist daher defintiv etwas seltsam. Es ist das Äuqivalent zu dem nachteil "Vorurteile", halt nur andersrum.
Ein Mensch mit Vorurteilen hat Vorurteile gegenüber einer Menschengruppe.
Ein Mensch mit Randgruppe ist in einer Menschengruppe gegen die andere Menschen Vorurteile haben.

Ja, so passt es besser, aber was ist daran jetzt seltsam?
INHO gar nichts. Es ist halt einer von vielen Nachteilen (alles was keine schlechte Eigenschaft ist bzw. sich nicht so wie Prinzipientreue so auswirken kann), der nicht in die Spielmechanik direkt eingreift, sondern mit dem Hintergrund verzahnt ist (sowas wie Schulden, Verpflichtungen, Verbindungen, guter/schlechter Ruf, Feind,...).
Deshalb ist es dabei etwas unklarer, wie er funktioniert und jede Gruppe macht es etwas anders bzw. der SL muss darauf achten, dass der Nachteil auch zur Wirkung kommt.

Zitat von Orkar

Das mit Randgruppe ist eben für ne Kampagne gedacht - wie üblich am Mittelreich orientiert. Wer über grössere Landstriche spielt da wird jeder Held mal zur Randgruppe. So ne Truppe Mittelreicher schaut bei den Novadis halt blöd aus. Bei den Utulus wird ein Horaser auch schnell zum Exoten.

Randgruppe ist nicht am MR orientiert und Randgruppe hat nichts mit exotischen SCs zu tun.
Randgruppe ist aber meistens auf die umliegende Region bezogen. Deshalb schätzen die Almadaner die Zahori nicht. Und deshalb gibt es ja auch den Vorschlag der Randgruppe "Novadi im Horasreich". Das ist aber kein novadischer SC, der durch Horasreich reist, sondern eine Sippe Novadis, die im Horasreich lebt und bei ihren direkten horasischen Nachbarn (im Sinne von: die leben eine Straße weiter) nicht hoch angesehen sind, weil sie eine komische Religion haben, sehr aufbrausend sind oder sonstwas...
Der Nachteil ist nur insofern "komisch", weil er häufig nicht relevant ist, z.B. weil das Heldenleben ja normalerweise bedeutet, dass man seine Heimat verlässt, weil irgendwo anders Abenteuer winken. D.h. der Zahori verlässt Almada, der Novadi verlässt das Horasreich. Für beide Helden sinkt damit die Chance, dass ihr Nachteil eine praktische Relevanz im Spiel hat.

Um nochmal zum Thema zurückzukehren: damit wäre aber die Randgruppe Auelf, als Nachteil so wie von mir oben vorgeschlagen ausgelegt (also andere Elfen halten Auelfen für blöde/komisch/badoc), so wie die Randgruppe Brabaker Magier tatsächlich passender weil tendenziell spielrelevanter als die Randgruppe vom Typ Zahori.
Typ I (Brabaker) hat nämlich eine aventurienweite Verbeitung in eingeweihten Kreisen. D.h. man kann immer mal jemanden treffen, der Brabaker für gefährlich hält, das kann in Gareth sein, in Thorwal, im Bornland.
Typ II (Zahori, Novadi im Horasreich) hat eine primär regionale Verbreitung. Das ist also sehr kampagnenspezifisch. Spielt man eine Kampagne im Horasreich, dann wird der Novadi natürlich viel mit seinem Nachteil konfrontiert. Spielt man aber eine Kampagne in Andergast ist der Novadi nur irgend ein seltsamer Exot.

Brabaker haben deshalb Randgruppe, weil sie bekennende Dämonologen sind: die machen da keinen Hehl raus, so geheim ist es daher nicht, was sie tun, weil sie selber es nicht geheim halten.