Piken zerschlagen

  • Mod. (Milhibeth): Der Thread wurde von den Kleinigkeiten ausgegliedert. =)

    Wie würdet ihr es regeltechnisch handhaben, wenn z.B. ein Doppelsöldner Piken zerschlägt? Mit AT zur Distanzklassenverminderung scheint mir das unzureichend gelöst: Er geht ja quasi mit dem Andergaster auf DK S in die Pike ran (nicht auf den träger, das kommt erst später ) und greift diese an, die praktisch DK H bräuchte...

  • Entweder eine neue SF, ähnlich Schildspalter, oder: Wenn er nah genug ist, kann er die Pike attakieren. Die TP werden, KA ob modifiziert oder nicht, von den Strukturpunkten des Pikenschafts abgezogen.

    Dann müsste man aber auch die Regeln zum Kampf gegen Äxte und Speere ändern, und für andere Waffen ebenfalls diese Option einführen.


    "Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man sie einem Chirurgen oder Mörder gibt, gebraucht sie jeder auf seine Weise." - Wernher v. Braun

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  • Hm. Kann man eigentlich nur über Hausregeln machen. Prinzipiell würde ich eine erschwerte Probe veranschlagen, +8, da die Spitze wahrscheinlich auf dich deutet und du schon recht kompliziert schlagen musst, um sie abzuhauen. Dann eine BF-Probe, die man durch weitere Ansagen erschweren könnte und eventuell einen separaten BF für den Schaft verwenden - was noch eine Hausregel wäre. Zur Distanz würde ich sagen, dass du zwei Klassen weiter als P vom Gegner entfernt stehen müsstest.

    "Wer mir schreibt, ich sei ein Dummkopf, der nichts versteht, ist kein Hater, sondern halt ein Dummkopf, der nichts versteht, oder ein Genie, das mich anregt."
    (Thomas Fischer)

  • Bei Waffen mit Holzschaft bricht normalerweise genau der, weshalb die Regeln für die Reparatur entsprechend sind. Den BF würde ich dafür also nicht höher ansetzen, gerade da der bei Piken nicht sehr niedrig ist. Welche Angriffe einen Bruchtest auslösen, ist ja schon gegeben. Da muss man nur noch regeln, wie man gezielt auf die Waffe schlägt. Bei einer neuen SF würde ich mich teilweise an Waffe Zerbrechen orientieren, also Modifikatoren nach Art der Waffe(eigene und gegnerische) und den BF als Erleichterung nehmen. Bevor ich die Regelwerke hatte, habe ich schon so eine SF wie Waffe Zerbrechen erwartet, aber eher für schwere Hämmer und ähnliches, nicht für Dolche.

  • Was den Schaft angeht: stimmt. Den muss man nicht auch noch mit einbeziehen. Den BF als Erleichterung zu nehmen, scheint mir aber nur bedingt sinnvoll, da es ja erstmal darum geht, die Waffe zu treffen.

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  • aber eher für schwere Hämmer und ähnliches, nicht für Dolche.

    Nicht umsonst tragen die Doppelsöldner, deren Aufgabe es ist, Piken zu zerschlagen, immer Zweihandschwerter, gerade in den hochentwickelten Gebieten Almada und Horasreich den urtümlichen Andergaster. Eine Zweihandwaffe mit Klinge würde ich als Vorraussetzung sehen, also auch keine Hämmer (außer dem Warunker ;) )
    Eine neue SF scheint mir die gewinnbringendste Lösung zu sein, Waffe zerbrechen geht mit Zweihandschwertern nicht und hat eine völlig andere Technik, Schildspalter ist für Schilde, Wuchtschlag +10 ist auf Dauer auch keine Option, schließlich leidet da auch die eigene Waffe.

  • Ketil Isleifsson: Den BF würde ich auch nur dann als Erleichterung nehmen, wenn das Manöver selbst schon eine hohe Ansage, z.B. 8 oder 10, hat. Schließlich würde man bei weniger stabilen Waffen ja weniger Kraft brauchen, also einen weniger starken Wuchtschlag.
    Die Möglichkeit das die eigene Waffe bricht, würde ich bei Nutzung so einer SF auch entfernen. Am einfachsten würde ich die SF bei Verwendung von Zweihandhiebwaffen, Zweihandschwerter/-Säbel und Anderthalbhändern machen. Ansonsten würde ich es noch für Schwerter, Säbel und Hiebwaffen zulassen, wobei man bei den Hiebwaffen immer ein Auge darauf haben sollte, was für eine das ist. Bei Infanteriewaffen kann ich schlecht einschätzen, ob das passt.

  • Schwerter und Säbel definitiv nicht und auch AHH finde ich grenzwertig. Belasst es bei ZHS und ZHH und dann würde ich mich an den Schildspalterregeln orientieren, die entsprechen schließlich genau dem - Angriff auf die Waffe, anstatt auf die Person, mit dem Ziel diese zu zerbrechen.

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  • Fein, dann geht's mit Barbarenschwert auch noch :)

    @Balther von Haldenberg der Schildspalter wird durch die Größe des Schildes erleichtert, nicht den BF. Bei Waffen würd ich es beim +8 belassen, weil das doch ein recht fieser Trick ist, immerhin ist der Pikenier nachher so gut wie wehrlos

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  • sollte der Pikenier nicht irgendeine Chance des Konterns bekommen? Z.B. per Meisterparade (kampftechnisch lässt der Pikenier das Schwert dabei "abgleiten" o.ä. und vermeidet somit den BF-Test)?

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Ein unmodifizierter BF-Test mMn würde das Manöver fast so ineffektiv wie Schildspalter machen.

    Der Pikenier sollte per Meisterparade denn BF-Test verhindern können, das ist für die Balance einfach nötig.

    Dafür sollten die TP des Angreifers allerdings auch den BF der Pike verändern.


    @Mods: Könnte das bitte mal jemand ausgliedern? Scheint ein längeres Thema zu werden.....
    Mod. (Milhibeth): Done =)

    Thx, Milhi!


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    Einmal editiert, zuletzt von Thorwulf (23. Februar 2014 um 16:52)

  • Da es nur eine Variante des Wuchtschlags wäre, spricht eigentlich nichts gegen eine normale Parade. Das Pikiniere damit wehrlos werden ist klar, dafür ist die Aktion auch gedacht und wird daher ja so von Doppelsöldnern ausgeführt. Wenn man sich wie bei Schildspalter eher an der Größe des Ziels orientieren will, kann man auch die genutzte DK rein rechen. Das würde es als Manöver gegen Pikiniere hervorheben.
    AT+8; gegen Handgemengenwaffen nicht gezielt verwendbar, gegen N ohne weitere Ansage, gegen S -2 und gegen P -4. Bei einem parierten Angriff steht dem Verteidiger vielleicht noch ein Passierschlag zu.
    An den genauen Werten lässt sich noch feilen, aber das wäre dann das Grundkonzept.
    [Edit] Gibt es bisher keinen "neue SF" Thread?
    [Edit#2] + weitere Ansage die auf den BF addiert wird.

  • Ich würde es mit der Ansage von @Balther von Haldenberg machen, Vorraussetzung: Wuchtschlag, vielleicht: Verbraucht auch die Abwehraktion (sollte besser klappen ;) ), vielleicht kann er mit dem Befreiungsschlag kombiniert gegen bis zu drei Piken gleichzeitig gerichtet werden? Eine einfache PA zum Pike-aus-demWeg-reißen würde wohl reichen, ansonsten ist es nur logisch, dass Pikeniere wenig entgegenzusetzen haben - sie werden ja häufig deswegen von Helepardieren geschützt.

  • Der Söldner könnte als Abenteuer diese SF auch gegen Gegner mit Speeren benutzen und so evtl. einen Kampf ad absurdum führen, also sollte es erschwet sein. So einfach istes auch wieder nicht, Pikenschäfte zu zertrümmern und Schildspalter ist nun wirklich eine andere Baustelle. Dank des langen Andergasters kommt er ja nie nahe genug an die Piken heran, dass die anderen Pikenieren ihn einfach abstechen könnten.

  • Ich stimme Illarem zu: Der Schildspalter ist praktisch genau die gleiche Aktion, also sollte man sich auch an diesem orientieren, bzw. ihn 1:1 dazu nutzen.
    Und nein, gegen Speere oder Hellebarden ist das nicht nutzbar. Eine Pike ist ein Spieß, der 6m (irdisch, in Aventurien glaube ich nur 4 Schritt oder so) lang ist. Ein Speer ist wesentlich kürzer, eine Hellebarde auch und hat vorne dran ein ziemlich breites Axtblatt und ist am oberen Schaftende meist noch deutlich mit Metallbeschlägen verstärkt. Die Pike hat durch ihre Größe eine ganz andere Spannung und ist daher leichter zu zerbrechen, so wie die Klinge eines Andergasters leichter zu zerbrechen ist als die eines Breitschwerts.

    Und warum regen sich alle so auf, dass der Pikenier dann wehrlos wäre? Ein Entwaffnen oder Waffe zerbrechen aus der Parade gegen Klingenwaffen ist ähnlich einfach und der Schwertkämpfer/Fechter/Säbeltänzer hinterher genauso wehrlos.

    Zum Realismuseinwurf: Genau das war die Funktion frühneuzeitlicher Doppelsöldner ;)

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  • offenbar wurden Doppelsöldner mit Bidenhändern NICHT dazu eingesetzt, gegnerische Pikenier-Haufen als Erste zu attackieren:
    "Nach dem heutigen Stand der Forschung waren sie für gewöhnlich hinter den Pikenieren aufgestellt und griffen erst ins Kampfgeschehen ein, wenn die Spießer bereits aufeinandergetroffen waren (siehe: Verlorener Haufen). In diesem Sinne kam ihnen eine ähnliche Aufgabe zu wie den Schweizer Hellebardieren oder den spanischen Rundtartschiern, nämlich den Kampf zu führen, nachdem die gegnerische Formation aufgebrochen war..."
    Also war es auch nicht ihre Aufgabe, die gegnerischen Piken zu zerschlagen.

    Die Stangen von Waffen sollten ein ziemlich hartes Holz sein, Fichte oder Pappel wird man da wahrscheinlich nicht verwenden. Eine massive, feste Holzstange (Spieß, Hellebarde,...) zu zerschlagen ist nicht so einfach. Da die Stange lang ist, wird sie durch den Schlag zur Seite geschlagen - gibt also nach. Im Gegensatz zum Schild, der sehr kurz und fest gehalten wird, also kaum nach gibt. Durch das Nachgeben wird relativ wenig Energie auf das Holz selbst übertragen. Da Holz noch dazu flexibel ist, dürften wahrscheinlich geringwertige Schwerter etc. deutlich eher brechen als feste Holzstangen. Man muss sich eher durch hacken als dass sie durchbricht.

  • Eine Pike ist bis zu 6 Meter land, 2 Meter Metallbeschläge? Wird das nicht etwas kpflastig und schwer? Ich dachte immer, die Spitzen wären auf den Schaft aufgesteckt und dann vernietet.

  • Japp, so ist das auch. Du hast mit Spitze und Verstärkung max. 40 cm Metall.

    Und so einen Schaft zu durchtrennen ist relativ leicht möglich, wenn man ein Schwertprofi ist.


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