Blinder Geode

  • Ok, hier mal direkt die Idee von mir (Char hab ich als beta erstellt, zudem Spielen wir mit 125GP, was es einfacher macht^^)
    Brilliantzwerg, Diener Sumus (er ist primär Heiler).
    Blind gibt laut AH 40GP, ist aber nicht zu empfehlen.
    Nun versuche ich über Herr. Eigenschaft IN, Herausragendes Gehör, Talentspezialisierung Sinnenschärfe (Hören) sowie einen machtvollen Vertrauten (normaler Hund mit hoher Kl und IN sowie extra asp für mehr Zwiegespräche) den Nachteil zu kompensieren. Prinzipiell sollten damit die wichtigsten Dinge abgedeckt sein.
    Allerdings wie erwähnt ist der Char noch beta, und ich habe immer noch Zweifel ob er am Ende wirklich spielbar ist, weswegen ich hier einfach mal nach Tips, Anregungen, Ideen oder sogar einem Erfahrungsbericht zu blinden Charakteren fragen möchte.

  • Willkommen auf dem Ork :)

    Evtl. könntest du magisch etwas nachhelfen, also mit Oculus, wenn der in geodischer Rep vorhanden ist, Exposami, usw. Im Gegenteil würde ich sogar das Blindsein da als Vorteil sehen (no pun intended), da es insbesondere im Bereich der Hellsicht dann keine 'Interferenzen' gibt. Nur, wie nimmt ein blinder Magische Strukturen wahr?

    Das Konzept selbst finde ich interessant, dürfte aber vom Rollenspielerischen eine ziemliche Herausforderung werden, und hängt wohl auch stark vom setting ab, inwieweit sich ein solcher Char 'sinnvoll' verwenden läßt.

    Meine Lieder, die klingen nach Wein, und meine Stimme nach Rauch; mag mein Name nicht Orpheus sein, mein Name gefällt mir auch.

    Aktuelle Spielrunden:

    DSA: 7G - Bastrabuns Bann (SL)

    DSA: Rhetorischer Sesselbrand (SL)

    DSA: Die Silberne Wehr (Söldner)

    D&D: Tchazzars Rückkehr (SL)

  • Willkommen auf dem Orki, N4xu5.)

    Zum Thema blinden Charakter und mögliche Problematiken damit haben wir eine kleine Auswahl an bereits bestehenden Threads:
    Ein Blinder Held
    OMG! Ich bin blind!!!
    Blinder Seher?

    Um mich aus dem einen Thread mal selber zu zitieren: "Was man bei "Blind" einfach bedenken muss: Alles, was ein SL beschreibt und das auf visueller Wahrnehmung basiert (und das ist das meiste: wie sieht ein Ort aus, ein Raum, eine Person, wie baut sich die ganze Szene auf) gilt nicht für den Spieler des Blinden. Der muss da immer weghören und sich voll und ganz darauf konzentrieren, dass er seinen Charakter nicht darauf reagieren lässt. Im Gegenzug müssen alle am Tisch, auch die anderen Spieler, immer darauf achten, dass sie nicht nur visuelle Dinge beschreiben, sondern auch das, was der Blinde hört und mitkriegen kann (was ganz andere Schwerpunkte sind als: Ich setze mich hin, hole mein Waffenpflegeset hervor und öle mein Schwert).
    Obendrein müsste immer einer der SC alles, was er sieht, dem Blinden mitteilen. Als SL würde ich auch darauf bestehen, dass es nicht mit "Ich fasse alles, was der SL gerade gesagt hat, für dich zusammen", sondern das tatsächlich IT beschreibt: Das braucht nämlich Zeit (in der man nicht etwas anderes tun kann und vielleicht weitere Dinge verpasst), und wenn man gerade ganz leise sein sollte, ist das ungünstig und es ist wichtig, was alles wie erwähnt wird. Vielleicht wird der Hocker mitten im Raum vergessen, oder die kleine, 5 cm hohe Stufe an der Tür.
    Es muss also bei so ziemlich allem, was gemacht und gesagt wird, alles auch "sinngerecht" für den Blinden gehandhabt werden und alle müssen IT immer und jederzeit für ihn auch mitagieren. Er ist immer besonders wichtig. Im Gegenzug wird er in vielen Situationen außen vor sein.
    Das ist sehr aufwendig und macht früher oder später womöglich wenig Spaß mehr.

    Ich halte das Charakterkonzept eines blinden Charakters für sehr ambitioniert, aber auch sehr schwierig und vor allem aufwendig umzusetzen. Das erfordert eine Menge dauerhaftes Entgegenkommen von SL und Mitspielern, viel Nachsicht und Geduld und die Bereitschaft zu akzeptieren, dass der blinde Charakter immer eine besondere Behandlung und einige Zugeständnisse braucht.
    Ich halte ein solches Konzept eher geeignet für ein oder zwei ausgewählte AB, nicht für einen dauerhaften und regulären Einsatz."

    Daher würde ich das auch mit der Gruppe besprechen, denn es ist ein beträchtlicher Mehraufwand für alle, einen blinden Charakter dabei zu haben, und zwar OT wie IT. Ich könnte mir vorstellen, dass es auch /früher oder später) weniger eine rollenspielerische Herausforderung, als vielmehr eine Konzentrationssache ist, daran immer zu denken, worauf man selber nicht reagieren darf (nämlich immer erst, wenn man es sich erastet hat oder ein anderer SC IT mitgeteilt hat) und dass dies recht schnell wenig Reiz bieten könnte.

    Bei einem Heiler würde ich aber noch neben Hören den Tastsinn nicht vernachlässigen, Krankheitssymtome kann man wohl auch eher selten hören, zumindest Verletzungen, Entzündungen, etc. kann man ertasten. Insgesamt dürfte einem blinden Heiler aber viel fehlen, weil er eben nicht Dreck in der Wunde sehen kann, wo sie genau ist, wie die äußeren Symptome einer Krankheit aussehen, etc.
    Bei einem Zauberer kommt dann hinzu, dass beständig die Komponente "Sicht" fehlt, was zu einigen Aufschlägen führen kann.

    Abenteuer in unwegsamen Gelände führen zu besonderen Schwierigkeiten.

  • Auch wenn das ganze erstmal einen Gewissen reiz hat.
    Ich muss sagen das ich solche Charaktere für nicht Spielbar halte.

    Blinde sind doch meistens sehr auf ihre gewohnte Umgebung angewiesen um sich sicher zu bewegen.
    Für einen Abenteurer scheidet die gewohnte Umgebung schonmal weg.
    Und so zieht sich das ja wie Schattenkatze schon gesagt hat durch alle Ebenen des Heldenlebens.

    Sich Verstecken hmm wohl so gut wie gar nicht Möglich usw. mir fällt spontan noch nichtmal was ein was ein Blinder Held überhaupt machen kann ohne erschwernisse.

  • Ein blinder Zauberkundiger ist kaum möglich, „Interferenzen“ bei Hellsicht hin oder her, weil wie von Schattenkatze angemerkt die fehlende Komponente Sicht zu massiven Probenaufschlägen führt (+7). Mit Praiowine Westfar zu Methumis gibt es zwar eine sehr erfolgreiche blinde Magierin – allerdings verfügt sie über eine besondere, dauerhaft aktive Hellsichtsmagie, die ihr laut Horte magischen Wissens von Hesinde selbst verliehen wurde (und regeltechnisch nirgendwo abgedeckt ist). Vielleicht könnt ihr für deinen Geoden etwas in der Art hausregeln, vielleicht auch über den Vertrauten, z.B. so: Die Bindung ist aus irgendeinem Grund so eng, daß er ohne weiteren Aufwand die Welt durch die Augen seines Vertrauten wahrnehmen kann, solange er ihn berührt. Das liefe letztlich auf so etwas ähnliches wie Artefaktgebunden hinaus, plus die profanen Einschränkungen. ^^

    „Ich habe ja durchaus Verständnis dafür, daß die Beschwörung eines Humus-Elementars nicht ganz so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Aber wie, bei allen Zwölfen, kann man versehentlich einen Elefanten beschwören?“ (aus dem DSA4 Forum)

  • Artefaktgebunden ist meines Wissens mit Vertrautem möglich. Vielleicht ist eine Begabung für das Vertrautenritual zur Sinnübertragung eine möglichkeit, den Blindenhund so zu 'benutzen' =)

    *IIRC oder IMO je nach Kontext; ich beziehe mich da auf pers./subj. Erfahrung
    "The fatal flaw in every plan is the assumption that you know more than your enemy."

  • Der Ansatz das sehen zu ersetzen und dann quasi doch sehen zu können ist aber ziemlich naja sagen wir mal Fragwürdig.
    Ist ein Nachteil der 40GP bringt denn wirklich 40GP wert wenn ich ihn komplett umgehe?

    Totenangst 500 aber durch Boronsegen können sich keinen Untoten innerhalb 100Meter umkreis aufhalten und normale Tote kann der Char nicht warnehmen wegen Kindheitstrauma wodurch er keine Gebeine etc. sehen kann.

    Als SL würd ich das nicht zulassen

  • Es ist das natürlichste der Welt, das Auszugleichen was man nicht kann und einen sonst einschränkt. Siehe: Brillen, Hörgeräte, Prothesen, Krücken, Leibesertüchtigung (Tanz der Mada vs. Stubenhocker zB?), etc. Ich sehe da gar kein Problem. Würdest du es als SL auch nicht zulassen, dass jemand der Angst vor dem Meer hat das Meer meidet?

    *IIRC oder IMO je nach Kontext; ich beziehe mich da auf pers./subj. Erfahrung
    "The fatal flaw in every plan is the assumption that you know more than your enemy."

  • Außerdem würde eine optische Wahrnehmung durch die Augen des Vertrauten den Nachteil Blind noch lange nicht komplett umgehen. Die Wahrnehmung ist immer noch aus einem anderen Blickwinkel, und je nach Tier möglicherweise auch sonst anders als bei Menschen. Letztlich wäre diese spezielle Wahrnehmung ein Vorteil, für den man entsprechend GP veranschlagen sollte – aber aus der Kombination Blind und evtl. Artefaktgebunden sollten trotzdem noch reichlich GP übrig bleiben.

    „Ich habe ja durchaus Verständnis dafür, daß die Beschwörung eines Humus-Elementars nicht ganz so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Aber wie, bei allen Zwölfen, kann man versehentlich einen Elefanten beschwören?“ (aus dem DSA4 Forum)

  • Das mit dem Zaubern habe ich mit meinem Meister(n) schon besprochen, ich bekomm nicht den vollen Aufschlag, da ich es einfach gewohnt bin...
    Zudem fallen Dinge wie die Spieler müssen mir alles beschreiben Weg, dafür hab ich ja den Hund, und da er mein Vertrautentier ist geh ich davon aus das er Erfahrung hat mich durch die Gegend zu führen. Das mit Wildnis, ich bin Geode, ich hab nen ollen Trank dafür da durch zu kommen (und wieder meinen Hund). Genauso Dinge wie Verstecken, sollte auch gehen. Im Endeffekt ist es eine stark eingeschränkte Wahrnehmung, ich bin allerdings eben nicht hilflos. Und das mit dem Tastsinn ist eine gute Idee, evtl auch Gehör wirklich auf normal lassen, im Endeffekt bringt es mir ja gar nicht so viel. Das größte Problem dürfte eher sein das mein Hund ja auch nicht Lust hat permanent an meiner Seite zu laufen, ab und an will auch er spielen und toben, und im Endeffekt bin ich schon stark an ihn gebunden, ist ja Teil des Charakterkonzepts.

  • Natürlich gleicht man Schwächen aus.
    Dem wiederspreche ich auch nicht und das ein Charakter mit Meeresangst das Meer meidet.
    Jedoch wenn der Charakter dann Quasi auf "Ich habe Angst vorm Meer, deswegen habe ich die Schwimmflügelchen erfunden" macht.
    Und der Vergleich zwischen Blindheit und Ängsten hinkt irgendwie aus meiner Sicht.

    Nur Korrigiere mich wenn ich falsch liege, bei den Nachteilen wie Einhändig,Einbeinig,Blind usw.
    steht doch so ein kleiner Zusatz im Sinne von egal wie niemals Vollständiger ersatz.

    Nur hab ich hier mehr das Gefühl des ich hol mir einen Nachteil und umgehe ihn....
    Nachdem ich jetzt so viele Jahrzehnte "durch" meinen Vertrauten sehe ist es für mich das natürlichste der welt...

    Die Warnehmung ist von dem Tier anders als beim Menschen.
    Ja das stimmt, interresiert aber jemanden der es niemals anders erlebt hat herzlich wenig.
    Da sehe ich nunmehr keinen Grund auch nur einen Punkt Malus zu verhängen...

    Hier ist wohl die Frage nach der Detailnähe der Gruppe zu klären.
    Im "Simulationsstil" empfinde ich solche einen Helden als nicht Spielbar. Und auch so hab ich mit solchen Sachen meine Probleme
    Je mehr man Richtung "Fantasy" Bereich geht wird der Held immer Spielbarer--> Bis der Nachteil halt wirklich keiner mehr ist sondern zum Stylefaktor verkommt.
    Irgendwo dazwischen ist auch was möglich.

  • Zitat

    Zudem fallen Dinge wie die Spieler müssen mir alles beschreiben Weg, dafür hab ich ja den Hund, und da er mein Vertrautentier ist geh ich davon aus das er Erfahrung hat mich durch die Gegend zu führen.


    ER führt den Charakter sich um Gegenstände herum, aber damit ist nicht bekannt, was da ist, wie etwas aussieht, wie die Begebenheiten einer Situation sind. Das ist ja gerade ein AB wichtig, wenn es nicht nur darum geht, von A nach B zu gelangen, sondern auf das Umfeld zu reagieren. Dabei kann der Hund wohl weniger weiter helfen.

    Dazu ist tierische Wahrnehmung und Intelligenz auch auch bei einem Vertrautentier eine andere als die beim Menschen/Zwergen.

    Ich würde das Gehör nicht unbedingt "normal" belassen, ich denke, die anderen Sinne entwickeln ist bei einer Blindheit einfach besser. Spezialisierung Hören und Tasten. Aus Kostengründen muss vermutlich bei der Generierung abgewogen werden, ob es Herausragender Sinn Hören oder Tasten ist (auch wenn beide eine Überlegung wert wären), mittelfristig würde ich zumindest beide Spez. anstreben.

  • So, ich hab den Char jetzt nochmal überarbeitet und ihn quasi für die open beta bereit gemacht (kommendes WE). Werde nach dem Wochenende mal posten wie es mir erging, vllt fliegt er auch direkt in den Müll, oder einen Blinden zu spielen ist doch zu komplex, ich werde es sehen.

  • Obendrein müsste immer einer der SC alles, was er sieht, dem Blinden mitteilen.


    Ich möchte nochmal betonen, dass dieser Punkt allein so einen blinden SC wirklich schwer spielbar macht. Aus folgendem Grund:
    1. ich sitze mit am Tisch, wenn der SL eine Szene beschreibt. Daraus entsteht für mich ganz automatisch eine Vorstellung der Szene (das von Schattenkatze geforderte "Weghören" funktioniert nicht wirklich, der Hörsinn des Spielers ist ja passiv und kann nicht nach Bedarf abgeschaltet werden).
    2. Jetzt wird mir die Szene von einem hilfreichen SC beschrieben, der meinen blinden SC begleitet.
    3. Jetzt muss ich mir -eigentlich- nur auf Basis dieser Beschreibung (2) ein Bild machen, ich habe aber schon längst eins aufgrund der ursprünglichen Beschreibung (1) des SL. Das ist a) anstrengend, ständig zwischen OT-Wissen und IT-Wissen stark trennen zu müssen (wobei man sich vllt auch daran gewöhnt) und b) führt zu Frust, wenn Beschreibung 1 und 2 voneinander abweichen, was sie zwangsläufig tun.
    Ein Beispiel dafür ist das klassische Detektivabenteuer. Der SL beschreibt etwas, welches für den Blinden ein wichtiger Hinweis wäre (was der Spieler sofort schnallt), nur bekommt er das Vorhandensein dieses Objekts aber nicht mitgeteilt.
    Ein anderer typischer Fall wäre etwas, was das Spezialwissen des Geoden betrifft. Da ist eine Pflanze, Gesteinsformation, magisches Irgendwas, welches nur der blinde Geode in seiner Bedeutung und Tragweite erkennt (z.B. weil kein anderer Wildniskundiger, kein Zwerg oder kein Magiekundiger dabei ist). Leider wird es ihm aber nicht von seinen Begleitern beschrieben...

    Jede/r kennt übrigens solche Fälle aus dem normalen Spiel, wenn es zu Szenen kommt, in denen SCs getrennt agieren, man aber keine Raumtrennung vornimmt und man entsprechend auch Szenen mitbekommt, bei denen der eigene SC nicht anwesend ist.
    Den Frust, den man da manchmal verspürt, wenn später ein entscheidendes Detail nicht weitervermittelt wird, ist ein Hinweis dafür, was dem Spieler eines Blinden regelmäßig passiert.


    Wenn man jetzt übrigens sagt, dass die Gruppe die Blindheit nicht so ernst nimmt und sagt, dass Gehör, Blindenhunde,... das Sehen teilweise ersetzen können, finde ich das vollkommen in Ordnung (es gibt ja unzählige Vorbilder von blinden Helden in Film und Literatur), aber dann wäre der Nachteil definitiv keine 40 GP mehr Wert.
    Oder anders gesagt: ein Vertrauter, dessen Augen der Geode mehr oder weniger nach Belieben nutzen könnte, würde ich als Vorteil mit ca. 20 GP oder mehr veranschlagen.