Drogen beim Rollenspielabend

Es ist offensichtlich, dass sich die Diskussion vollkommen nicht mehr beim Thema ist. Wir sehen aber auch, dass das offensichtlich mit dem Thema zusammenhängt. Scheinbar ist es etwas, das tatsächlich die Gemüter bewegt. Ehrlich gesagt würde ich es schön finden, wenn man mal ordentlich verschiedener Meinung sein kann, ohne dass es zu tumbem Streit kommt und dass dann wieder Leute nach "Zumachen!" rufen. Streitkultur wird und wurde an deutschen Schulen einfach nicht gelehrt...Ist auch albern, zu fordern irgendwie gesellschaftliche Dimensionen von Problemen auszuklammern - das ist einfach weltfremd.

Um zum Stein des Anstosses zurückzukommen:

Zitat von Leviathanas

Und da dachte ich, hör dich mal um, wie der Rest der Orkenwelt das sieht. Dazu gibts auch n alten Thread (2002), der also nicht mehr als Referenz herangezogen werden soll (findet ihr unten).

Also: Wie steht ihr zu Drogen am Rollenspielabend?

Stellen wir also fest, dass das Thema ein echter Streitpunkt ist und dass die gemeine Rollenspielerin und der gemeine Rollenspieler große IndividualistInnen sind. Die gängigen Klischees stimmen anhand der (unrepräsentativen) Wortmeldungen nicht: Leute die Rollenspiel machen leben scheinbar viel gesunder als man so denkt und nehmen weniger Drogen als der Rest der Gesellschaft. Gleichzeitig gibt es aber auch andere Meinungen und es gibt auch den ganz "normalen" (also üblichen) Drogenkonsum wie im Rest der Gesellschaft auch. Das wars auch schon mit den gesicherten Erkenntnissen.

Für meinen kleinen Sohn sind Rollenspieler hauptsächlich die Menschen, die Süßigkeiten oder Obst mitbringen.

Ganz simpel: Leute, mit denen ich rollenspielen will, sollten bitte schoen in rollenspieltauglichem Zustand sein. Auf welche Weise sie diesen erreichen oder aufrechterhalten, interessiert mich nicht.

Nur auf eines lege ich Wert: Dass in Raeumen, in denen ich mich aufhalte, nicht geraucht wird. Das Problem ist interessanterweise noch nie aufgetreten.

Aus genügend Erfahrung kann ich sagen, dass zu viel Alkohol definiv stört.
Ich habe nichts dagegen, dass ein Herrengedeck getrunken wird, jedoch sollte a) die Person welche Alkohol in größeren Mengen als ein Kölschglas Bier (0,2l) trinkt nicht mehr an Steuer und b) jeder selbst entscheiden, aber keinen stöhren, durch sein Vehalten.
zudem kann man auch als nicht Hausrechte Inhaber Einfluss nehmen.
Indem man z.b. kein Bier oder keinen Schnaps mitbringt.
Ein betrunkener Meister ist meist schlimmer als ein betrunkener Spieler wobei beides nicht schön ist, und als gelegentlicher Raucher muss ich auch ganz ehrlich sagen:
Wer es kaum abkann, dass er in einem Zimmer/Wohnung/Haus nicht Rauchen darf und rausgehn soll, und dann mehr von dem Garten sieht als vom Spieltisch, sollte sich Gedanken über seinen Konsum machen. Es gibt immer mehr Orte wo ein sehr striktes Verbot gillt, (deren Sinn ich nicht abstreiten möchte, einzig das NRWgesetz ist doch etwas unlogisch ) und wer nicht länger als 2h ohne kippen / nicht mehr als 24h ohne Alkohl auskommt ist aufjedenfall Süchtig.
Ich kann es nachvolziehen, dass viele den Rauch nicht mögen, da insbesondere Zigaretten heutzutage mehr aus Aromen und Papier als aus Tabac bestehen, und Zigarren und Pfeifen meist die Sicht vernebeln, wenn sie in Batterien konsumiert werden.
In meiner Gruppe sind die Nichtraucher die Minderheit, trotzdem nehmen wir Raucher Rücksicht und gehen, meist vor die Tür, bis auf 2 Spielorte, wo immer die Fenster offen sind, wo stets geraucht werden darf an allen anderen Orten und das wären: 6 oder mehr gehen wir raus, weil wir wissen, dass der Rauch sehr störend sein kann.

Zum Thema Rauswurf o.ä.: Das Ganze ist auch mehr ein "Druckmittel" welches man gegenüber Freunden aufbaut um diesen auch ein Haltsignal zu geben falls sie zu weit gehen.
Wo diese Grenze jeodoch ist muss jeder für sich entscheiden.

Um noch mal eine Anekdote beizusteuern:
Vor vielen Jahren haben wir ein kleines Abenteuer gespielt und zen Dorf ein wischendrin eine Pause gemacht, in der der Meister einer unliebsamen Verwandten oder so im selben Dorf besuchen musste, die Geburtstag hatte. Als er nach einer Stunde oder zweien wiederkam war er leider total besoffen. Zunächst versuchten wir, weiterzuspielen, aber das hat einfach überhaupt nicht geklapppt. Nach ner halben Stunde haben wir das alle eingesehen und aufgehört. Ich war fast nüchtern nach nem halben Radler und bin dann heim...War auch eines meiner letzten Male mit diesen Leuten...

Meine Meinung: Die Gefahr von Alkohol wird in der Gesellschaft vollkommen unterschätzt.

Ich weiß nicht, ich würde niemanden aus einer Gruppe werfen, nur weil er vielleicht von einer Weihnachtsfeier kam und einen sitzen hat. Ist eben so, wenn er stört, würde ich ihm das mitteilen und ihm notfalls empfehlen doch nach Hause zu gehen und das nächste mal, wenn er wieder klar ist, mitzuspielen.
Ich sehe es jetzt nicht als ein kapitales Verbrechen an einen Rollenspielabend gestört oder sogar vernichtet zu haben, Schwamm drüber, dann eben nächstes Mal. Die Alternative wäre, ich koch ihm oder ihr nen Tee, geb ihr ne Decke und sie oder er kann etwas zuhören beim Spiel der anderen und dann paar Stündchen schlafen, ich bau sie dann wieder ein, wenn sie oder er wieder wach ist und noch spielen möchte.
Ich schmeiß ja auch keine Leute raus, weil sie müde von der Arbeit kommen und nicht auf der Höhe sind und eben schlecht spielen oder schon nach 3.14 Stunden einschlafen, ist eben so, das nächste Mal wird es anders. Wenn es sich zur Norm ausweitet, gut, muss man es eben ansprechen, ich bin aber ziemlich zuversichtlich, dass man die MEISTEN Probleme diesbezüglich zivilisiert und freundlich aus der Welt schaffen kann.
Ich als Spielleiter sehe mich eher als hmm... jemand, der mit seinen Freunden spannende Geschichten erleben möchte und eben eine gute Zeit verbringen will. Ob wir dabei jetzt im Plot weiterkommen oder ob die Spieler sich 5 Stunden auf der Stelle drehen, naja, seisdrum, ich stehe doch nicht als Aufseher hinter den Leuten und achte drauf, dass auch jeder in der Spur läuft. Ich finde, bei sozialer Interaktion, was, man glaube oder staune, auch Rollenspiel als Teilmenge beinhaltet, gehört wohl ein klein wenig Toleranz und Verständnis dazu. Es muss mir nicht gefallen was andere tun. 90% meiner Lebenszeit tun die Menschen nicht was mir gefällt, aber so ein klein wenig Raum sollte ich meinen Spielern schon gönnen. Dazu gehört eben auch die Entscheidung 3 Biere zu trinken oder doch gar keines.
Für mich als langjähriger Raucher war es immer selbstverständlich, dass ich in einem Nichtraucherhaushalt NICHT rauche, so ich nicht explizit dazu genötigt werde (was auch niemals passiert ist^^ böse Welt^^). Es kostet mich schlicht keine Mühe ins Freie zu gehen. Ich habe es immer so gehalten, dass ich eben still und wortlos zurückkam, mich hinsetzte und den Anschluss an den jeweiligen Plot an den noch laufenden Handlungen der anderen Spieler extrahierte. Naja, man sucht sich auch nicht gerade den Twist eines Plots aus um Rauchen zu gehen und falls doch, dann gehts auch niemanden etwas an. Mein Körper, meine Lunge, meine Gesundheit, meine Zigaretten, mein Suchtverlangen. Dann ist es eben mein Problem, wie ich rausfinde, was alles passiert ist, notfalls muss ich eben noch eine Runde aussetzen und dem Spielleiter und den Anderen zuhören. Es handeln ja auch nicht immer alle Spieler gleichzeitig... meistens mag einem unter Umständen ja jemand in der Spielrunde leiden, der einem erklärt was in den 5 Minuten, in denen man kurz suchteln war, gelaufen ist. Ein leises Gespräch zweier nebeneinandersitzender sollte das Rollenspielvergnügen anderer Mitspieler nicht zur Unkenntlichkeit verstümmeln.
Sich vom Rauchgeruch bis ins Mark belästigt zu fühlen, halte ich persönlich für eine... hmm... ich will niemandem zu nahe treten, dezent aufgebauschte Übertreibung, erstens ist der Geruchssinn adaptiv und wird sich nach wenigen Minuten anpassen, zweitens naja, andere Menschen arbeiten in Abwasserkanälen, auf großtechnologischen Müllverbrennungsanlagen, in Chemiewerken, ich Forschungslabors, einer Schokoladenfabrik (oh ja, das stinkt hochkonzentriert wie der Teufel) oder einfach nur bei der örtlichen Kompostieranlage. Sicher ist es jedem selbst überlassen, was er wie und warum als stinkend empfindet, ich zum Beispiel mag die meisten "Männerdeos" nicht, aber... darum treffe ich mich dennoch auch mit männlichen Freunden. Klar muss niemand IN der Wohnung rauchen, aber nur weil noch Rauchgeruch an ihm anhaftet naja, ich würde höchstens Kaugummis verteilen.

Rollenspiel ansich kann auch eine Droge sein. Ich habe früher sehr viel und sehr regelmäßig, eigentlich täglich gespielt und... mir hat diese Interaktion stark gefehlt, wenn ich nicht die Möglichkeit hatte zu Spielen. Auf der anderen Seite ist mir auch nix abgefallen, nur weil ich mittlerweile vielleicht einmal im Halbjahr zum Spielen komme, ähm, hoffe und glaube ich zumindest^^.

Zitat

Nicht böse gemeint, aber ich finde, man sollte soviel Vertrauen in die Forenteilnehmer haben, dass man nicht gleich die Feuerwehr holt, wenn es mal mit ein bischen härteren Bandagen zugeht - wobei ich Beleidigungen natürlich ausklammere.

Hier ging es um Beleidigungen und Dinge abseits des Themas auszudiskutieren, nämlich besagte Beleidigungen und deren Formulierungen.
Es spricht nichts gegen unterschiedliche Meinungen und diese zu vertreten (davon lebt eine Diskussion), aber es soll eine gewisse Wortwahl beibehalten und eine andere vermieden werden. In diesem Sinne sind die "härteren Bandagen" nicht erwünscht. Und beim Thema soll man ohnehin bleiben.

Zitat

Für mich liest sich das jetzt ein bischen so, als gefallen Dir einige Meinungen nicht so gut - und da sagst Du lieber gleich mal an "in meinem Forum nicht". Klar, kannst Du machen, aber doll ist das nicht.

Laut Benutzerregeln sollen Beiträgen konstruktiv und themenbezogen sein und keine Beleidigungen ausgeteilt werden. Diese Seitendiskussion war nicht mehr themenbezogen und es wurden gegenseitig wiederholt Beleidigungen vorgeworfen.
Das als kurze Erklärung meiner obigen Erklärung, was hier im übrigen auch nicht hingehört. Es soll erklären, warum ich als Moderatorin darauf verweise, dass einige Beiträge nicht mehr in dieser Form angemessen sind (zu den dort geäußerten Meinungen habe ich mich in dem Kontext nicht geäußert)
Bei weiteren Anmerkungen dazu stehe ich gerne per pn dazu bereit, es gehört hier aber nicht hinein.

Als Mitglied toleriere ich andere Meinungen als die meinen.

oder ihr Klopft euch aussehalb der Traverne und der Gewinner hat Recht . Wäre mein Vorschlag wenn ihr euch nicht einigen könnt , aber jemdem das seine und Gott für keinen.

PS: Ich will hier keinen angreifen oder so , mit diesem Post wollte nur die Stimmung etwas lockern.

Zitat von Rattenkind

Ich sehe es jetzt nicht als ein kapitales Verbrechen an einen Rollenspielabend gestört oder sogar vernichtet zu haben, Schwamm drüber, dann eben nächstes Mal.

Da hört für mich der Spaß leider auf. Man investiert als SL doch einiges (vieles) an Zeit darin, daß man einen schönen Abend hinbekommt bzw. ein anständiges AB abliefert. Wenn das nun mutwillig gestört wird (aus welchen Gründen auch immer), dann nehme ich mir dann schon das Recht heraus, mal sauer zu sein. Auch wenn jeder mal 'nen schlechten Tag haben kann.

Zum Thema: Mir fällt hier schon seit einigen Posts auf, daß offenbar mit verschiedenen Vorstellungen an die Größenordnung der konsumierten Substanzen herangetreten wird. Ohne nun auf die Metadiskussionen Schädlichkeit, Legalität oder Belästigung einzugehen: wann fängt es an, zu stören? Ich sehe beispielsweise bei einer Flasche Bier / einem Gläsle Wein am Abend absolut kein Problem, geschweige denn eine Bedrohung für das friedliche Zusammensein am Spieltisch. Die Mengenangaben bei allen schwanken ja in diesem konkreten Fall zwischen plakativ gesprochen einem Bier und binge drinking. Klar, jeder verträgt unterschiedlich (oder gar nicht ^^), aber vielleicht kann man sich ja wenn wirklich Not am Mann ist, auf ein Limit einigen?

Tjoar, also ich betreibe am liebsten mit Menschen das Rollenspiel, welche ich ohne drüber nachzudenken als meine Freunde bezeichnen kann MMn führt das zu einem harmonischeren miteinander sowohl OT, als auch IT und ein weiterer von vielen Vorteilen ist, dass ich mit diesen Personen offen über Meinungverschiedenheiten und wenn nötig eben Süchte und Drogen sprechen kann. Außerdem unterlässt man Dinge in der Gegenwart von Freunden (wenn schon nicht jedem anderen Mitmenschen, egal wie schlecht man sich kennt), von denen man genau weiß, dass der Andere sich daran stören würde - zB. eben im Suff zur Sitzung zu erscheinen, oder weniger oder mehr Alkohol zu trinken, im geschlossenen Zimmer zu rauchen etc., wenn es auch nur von einem einzigen Anwesenden unerwünscht ist. Sich darüber hinwegzusetzten ist mMn einfach nur respektlos allen Mitmenschen gegenüber, die sich die Zeit für das Treffen nehmen, um Spaß am Spiel und am Miteinander zu haben.
Ist jedoch in der gesamten Gruppe der Konsum von einer oder mehreren Drogen und Co akzeptiert, dann spricht natürlich nichts dagegen je nach Vereinbahrung (auch was die Menge an geht!) das Kraut/die Zigarette/die Spritze/das Bierfass auch zu nutzen und es haben trotzdem alle Spaß inne Backen und keiner fühlt sich deshalb irgendwie auf die Füße getreten.

...Und das alles hier schreibe ich, obwohl ich selbst einmal ne Dose Faxe während der Rollenspiel-Sitzung im 'Anti-Alk-Haushalt' getrunken habe...

Also, hier kann gerne offen diskutiert und persönliche Meinungen geäußert werden. Ich bitte jedoch allgemeine Unterstellungen oder verdeckte Beleidigungen zu unterlassen und werde den Thread darauf hin verfolgen.

Gruß Atho

Zitat von Gast

Zumindest in meinem Fall ist das keine "aufgebauschte Übertreibung", sondern ein Fakt. Wenn sich jemand, der gerade ein oder zwei Zigaretten geraucht hat, im Umkreis von ca. 2 Metern neben mich setzt, wird mir schlecht. Übelkeit, Brechreiz und Kopfschmerzen bis hin zu Atemnot. Das ist schlicht eine von mir nicht beeinflussbare Reaktion meines Körpers, und hat nichts mit subjektivem Empfinden zu tun (was das ganze lediglich noch verschärft).

Wobei es bei mir mit Tränen in den Augen los geht. Aber die "Übertreibung" kann man genauso umdrehen. Ein Raucher riecht den Gestank nicht mehr. Ein Raucher riecht nicht, dass er/sie/ihre/seine Kleidung/Haare/etc diesem Geruch haben. Zumindest erlebe ich es bei Rauchern, die aufgehört haben, immer wieder wie sehr sie sich wundern, dass man die Fahne so leicht bemerkt - auch wenn die Zigarette schon lange aus geraucht ist. Wie in der Schule, wenn ein Schwall Mitschüler später gekommen ist und sagte: "Wir waren noch auf Toilette". Was sicher gestimmt hat, aber jeder hat gerochen, was sie eigentlich dort gemacht haben...

Ich bin sehr glücklich zur Zeit in den Rollenspielrunden keinen regelmäßigen Raucher zu haben.