Also machen wir es kurz: Du bist der Meinung DSA-Regeln seien doof, wir sind der Meinung, sie seien im großen und ganzen gut, benötigten eher Feintuning. Abgesehen davon, dass ich nicht nachvollziehen kann, was an dem System unintuitiv und schwer durchschaubar sei, und deine Kritik für maßlos überzogen halte, wiederhole ich noch einmal meine unbeantwortete Frage von vorhin: Warum spielst du DSA? Das soll kein "Dissen" sein, sondern ist eine ernst gemeinte Frage. Jemand hat ja schonmal gesagt, man könne auch D&D nach Aventurien verlegen (wie gesagt: habe ich auch schon mal gemacht). Also warum spielst du überhaupt DSA?
Und ich versuche eine nachvollziehbare Antwort zu geben:
Ich habe mit DSA (4. Edition) und Aventurien mit Rollenspiel angefangen.
Ich habe mich in das Regelwerk eingearbeitet, nicht zuletzt weil ich auch die 7G-Kampagne geleitet habe, und dafür einiges an Verständnis für das Regelsystem haben musste. Zu Beginn meines Studiums bin ich umgezogen (neue Gruppe also) und habe von vorneherein darauf bestanden mit Hausreglen und nicht allen Regeloptionen zu spielen (wir haben in der anderen Gruppe ohne HR und recht vielen Optionen gespielt), um das System glatt zu ziehen und vor allem Kämpfe schneller spielbar zu bekommen. Für die ganzen Anpassungen und Füllen der Lücken die das Regelwerk lässt habe ich mich bei anderen Systemen bedient soweit die Stücke gut funktionierten und zu DSA kompatibel waren (z.B. Regeln für den Kampf mit Bodenplan). Das hinterließ schon den faden Beigeschmack, dass ich hunderte Seiten von Regeln gekauft habe und trotzdem noch sehr viel Arbeit rein stecken muss, damit das System halbwegs flüssig läuft.
Ich als SL, kann dank viel Spielerfahrung, viele Teile des Regelwerkes, inklusive der meisten Absurditäten, auswendig, meine Mitspieler aber nicht. Es ist Mist in vielen Fragen zu sehen, wie die Mitspieler sich wundern warum bestimmte Sachen so geregelt sind und wie lange man braucht um sie nachzuschlagen. Parallel dazu spielte ich auch in mehreren anderen Systemen mit, die ein ähnliches Spielgefühl aufwiesen, aber besser funktionierten (z.B. D&D 3.5 in meinen Augen), oder schlicht schneller und eleganter waren (z.B. Savage Worlds).
Der Zeitpunkt, wo ich gesagt habe ich spiele nicht mehr DSA 4.1 war, als ich in unserer D&D Runde den SL übernommen habe und feststellen musste, dass es auch auf Seite des SL aslles bedeutend einfacher geht, von NSC vorzubereiten bis zu Regeln für alle möglichen Hindernisse und Talenteinsatz. Das System ist einfach weitaus ausgereifter als DSA 4.1 und läuft flüssiger. Klar gibt es auch Regellücken, aber die sind bekannt und nicht so simpler Natur wie bei DSA (dazu muss man meist verschiedene Bücher in exotischer Art kombinieren, während bei DSA z.B. das verwenden von EG und den Elementaren daraus ausreicht). Während man bei DSA schon einzelne Absätze nicht so genau nehmen sollte, weil meistens auch noch viel fluff drin steckt kann man bei D&D schon härter an Aussagen ran gehen.
Von daher werde ich noch meine Kampagne in 4.1 zu Ende leiten (Drachenchronik) und danach nie wieder DSA 4.1 anrühren. Das Ulisses mit DSA 5 nicht bereit ist das System von Grund auf zu überdenken, sondern nach dem alten Schema nur ein paar Bausteine austauschen will und den Rest dann wieder notdürftig zusammenflickt ist in meinen Augen auch das aus für die Edition.
Ulisses hat es bis heute nicht hin bekommen ein Großteil der nötigen Errata heraus zu bringen und auch sonst recht wenig Finesse bei Regeln gezeigt. Daher habe ich keine große Hoffnung.