Der Krieger - was soll das sein?

  • Liebe Orkis,

    Ich möchte mir einen Kämpferischen Char erstellen, am liebsten etwas angesehen Professionelles - einen Offizier oder Ritter. Für beide gibt es nette Professionen: Fähnrich und .. Äh.. Ritter eben.
    Dabei bin ich auch über die Profession des Kriegers gestolpert welcher mit der "akademischen Ausbildung" einen Vorteil mit sich bringt, der aus meiner Sicht (ohne Hochstufige Erfahrung damit zu haben) alles andere übertrifft.
    Nur kann ich mir seit DSA 4 nichts darunter vorstellen. Davor (DSA 2 u 3) war es klar: Krieger ist ein Professioneller, häufig Adliger Kämpfer mit ritterlichen Prinzipien.
    Aber inzwischen.. Obwohl die Kriegerakademien mit Fluff beschrieben sind fehlt mir da die Vorstellungskraft, was er in der aventurischen Gesellschaft repräsentiert. Vielleicht suche ich, um mich in diese Rolle versetzen zu können, auch ein irdisches Pendant aus dem mittelalterlichen Europa.

    Wie habt ihr euch mit euren Kriegern identifiziert? Welche Nische füllen die in einer feudalen Gesellschaft neben Rittern, Schwertgesellen, Fähnrichen und Söldnern aus?

    Danke für den Input!

    Thorbe

  • Ein irdisches Pendant gibt es für den Krieger nicht. Er ist kein hoch gezüchteter Einzelkämpfer wieder Schwertgeselle, nicht der Berufs-Offizier wie der Fähnrich. Er kann aber in der Armee dienen und in Schlachten kämpfen, aber eher auf dem Schlachtfeld, denn wie der Offizier hinten vom Feldherrenhügel.
    Krieger sind privilegiert, auf z.B. Turnieren anzutreten und privilegierte Waffen führen zu dürfen. Sie können nach der Ausbildung allein durch das Land ziehen, sich in Dienste eines Lehensherren begeben oder auch der Reichsarmee beitreten. Sie sind breit fundiert ausgebildet, während der SG ein ausgemachter Duell-Spezialist ist und der Ritter mit darauf ausgerichtet ist, später einmal selber Lehensherr zu werden.
    Mit der AA: Krieger sind sie kein Einzelfall, denn der angehende Geweihte der Rondra wird im Tempel ebenfalls mit AA: Krieger ausgebildet, obwohl Tempel oft nur wenige oder gar nur 1 oder 2 Novizen haben. Die Amazonen hatten sie früher auch, seit 4.1 nicht mehr, aber noch deren Geweihte, obwohl sie mit den anderen Amazonen im Waffendrill soweit zusammen ausgebildet werden.
    Wenige Schwertgesellen werden von einem Lehrer ausgebildet und werden mit automatischen und verbilligten SF so sehr überschwemmt, dass sie auch keine AA mehr brauchen, während der Knappe, der als einziger oder vielleicht mit noch einem von seinem Ritter ausgebildet wird, die arme Sau am hintersten Ende der professionellen Kämpfer steht, warum, weiß ohnehin niemand.

    Insgesamt ist der Krieger in all den fester definierten Professionen schwierig unterzubringen, aber der ist nun mal mit dem Söldner die älteste Kämpferprofession in DSA. Die AA: Krieger ist sehr umstritten, weil sie so gut ist.
    Der Krieger hat noch immer seine Prinzipien, auch wenn sie schon mal von Akademie zu Akademie in der Auslegung variieren, er kann von adeliger Herkunft sein, muss er aber nicht, aber mit Erhalt des Kriegerbriefes wird er privilegiert.
    Welchen Stellenwert er in der Gesellschaft hat, variiert etwas. Insgesamt ist er angesehen, aber gerade in eher traditionellen Gegenden wird der Ritter höher angesehen. Die Schwertgesellen holen dagegen an Boden in Sachen Ansehen allmählich an, auch wenn sie in gerade traditionellen Gegenden noch am wenigsten respektiert werden, weil sie eine vergleichsweise neue Erscheinung sind. Der Krieger dagegen ist aventurisch wie der Ritter eine sehr alte Ausbildungsform, die seit jeher an einer Akademie stattfand und durch seinen Kodex mit definiert wird.

  • Der Band Q11 Klingentänzer hat sich dem angenommen und erklärt auf Seite 14 (sinngemäß):
    Krieger sind die universal-Kämpfer in Aventurien. Keine andere Klasse ist so breit aufgestellt und kennt sich so gut mit dem Umgang verschiedener Waffen aus wie der Krieger.
    Das ist auch seine Bestimmung, ob er auf dem Schlachtfeld notgedrungen eine andere Waffe aufheben muss um weiter zu kämpfen, oder ob es um Gesellschaftliche Aspekte gibt, wo ebenfalls ein Krieger eine gewisse Etikette aufwarten muss.

    Sie Kämpfen nicht für Gold oder für ihren eigenen Vorteil, sondern sie kämpfen für die Ehre und für das Land/das Reich und für die Idealen der Göttin Rondras.
    Seine Stärken liegen also in der Aufrichtigkeit, der Treue und der Verlässlichkeit, die nicht nur auf dem Schlachtfeld endet, sondern aus einer tiefen Überzeugung heraus anklang findet.

  • Mit DSA4.x sind die Grenzen und Abgrenzungen noch weniger und schwammiger geworden.
    Der Krieger war mal der "Ehrenhafte Kämpfer" durch den auch ein Nicht-Adliger zu Rang und Namen kommen konnte.
    Söldner waren deutlich die "unehrenhaften" Kämpfer, die "Mietlinge" die für Geld kämpfen.

    Krieger und Fähnrich waren mal ziemlich gleichgestellt (selbe "Klasse") und standen innerhalb der kämpfenden Verbände gerne mal in Konkurenz zueinander, sprich konnten sowohl die Leitung einer Einheit als auch die einfach Mitglieder selbiger sein (fähnrich zumindest am Anfang seiner Karriere)...

    Seit es jene "Schwertgesellen" gibt (denen man nur ihren Zahnstocher wegzunehmen braucht und sie können nur noch heulen) und die anderen "Kämpferprofessionen" eingeführt wurden, obliegt es der Vorliebe des Spielers, welche Ausprägung er wählt. Einen echten Unterschied gibt es nur noch in der Effizienz der Werte, nicht mehr im Charakterbild.
    Soweit mir bekannt gibt es auch "Schwert-Fuzzis" die "nur der Ehre wegen" kämpfen...

    Ich bin nicht der, für den ihr mich haltet, denn ihr könnt nur Euere Meinung akzeptieren, aber ich werde noch existieren wenn ihr längst an Euch selbst verbrannt seid.

    "Wer seid Ihr, daß ihr das wagt!" fragte der Herzog. "Der Herr der Welt" antwortet eine weibliche Stimme...

  • Wie habt ihr euch mit euren Kriegern identifiziert? Welche Nische füllen die in einer feudalen Gesellschaft neben Rittern, Schwertgesellen, Fähnrichen und Söldnern aus?


    IMHO gibt es Krieger und Schwertgesellen nicht, weil sie in der Spielwelt gebraucht werden, sondern weil hochgezüchtete Kämpfer in einem Rollenspiel beliebte SCs sind und man da den Spielern eine breite Spanne liefern möchte.

    Ich würde diese Profession also entweder, wenn ich ein sehr stimmiges Konzept möchte, gar nicht erst auswählen ODER (weil sie wertetechnisch bevorteilt sind) einfach als bestimmten allgemeinen Typ behandeln, was die grundsätzliche Motivation dafür betrifft, auf Abenteuer zu ziehen. Also z.B. (in Klammern die Professionen, die häufiger zu diesem Typ gehören):
    - der Streiter für das Gute (Ritter, Krieger)
    - der Jäger nach Reichtümern (Söldner)
    - der Jäger nach Ruhm und nach rondrianischen Herausforderungen (Schwertgeselle, Krieger)
    - der arbeitslose auf der Suche nach einer Beschäftigung (Söldner/Soldat)
    - der Stratege/Anführer (Fähnrich, Schwertgeselle, Krieger)
    - der aufgrund einer Verfehlung aus der Truppe Ausgestoßene (Söldner, Soldat)
    ...

    Mein Vorschlag: Überlege dir, was für einen Typ SC du spielen möchtest und dann gucke, ob einer der Krieger dazu passt oder welche Professionen dafür sonst geeignet sind. Da du ja "Ansehen" erwähnt hast, wäre es naheliegend, einen Prof: Krieger einfach als Offizier oder Ritter zu spielen.

  • Hallöle

    Da ich mich mit DSA4 nicht so auskenne, muß ich aus meinem DSA3-Wissen schöpfen.
    Wenn ich das richtig deute, ist der Schwertgeselle eher ein Söldner aus DSA3 und ein Offizier die Berufsvariante des Söldners.
    Der Krieger wäre dann so etwas wie die Enkel der britischen Queen, welche durch ihre Geburt besondere "Vorrechte" genießen,
    was Ausbildung und anschließende Stellung in der Armee angeht.

    Da im Mittelalter das Erbrecht immer an den Erstgeborenen fiel, wäre so ein Krieger auf Wanderschaft vielleicht der Dritt-
    oder Viertgeboren Sohn eines Grafen, auf der Suche nach einem eigenen Lehen und ohne Drang nach einer millitärischen Laufbahn.
    So sähe ich den Krieger.

    Ich spiele leidenschaftlich gerne D.S.A.!
    Doch nur auf Basis der 3.Edition!

  • Der Krieger hat immer ein wenig das Problem, dass er zu ihm keine wirkliche irdische Entsprechung gibt, was eine Einordnung schwierig macht.

    OT ist es DER Charakter im Rollenspiel. Krieger muss halt einfach, sonst ist das kein Fantasy Rollenspiel. Krieger, Magier, Dieb, Elf und Zwerg. Die braucht es halt einfach. Ob die innerweltlich jetzt Sinn machen oder nicht. :zwinker:

    IT hatten wir in der Gruppe diese Diskussion tatsächlich auch einmal. Unser Gedanke war damals: Krieger ist Ritter für Arme, um es mal unfein zu beschreiben. Ritter sind im alten Mittelreich das zentrale Merkmal der Adelsschicht: Wenn du Adlig bist, bist du mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch Ritter. Allerdings ist das ein durchaus elitärer Kreis: als reicher Patrizier, Stadtadliger oder vielleicht auch nur Drittgeborener hat man kaum ein Chance in diesen Kreis zu kommen. Daher hat sich in den Städten eine Kriegerkultur entwickelt, die es reichen Eltern ermöglicht hierfür einen Ausgleich zu schaffen. Über die Jahre hat sich das etabliert und die Akademien haben sich vielerorts einen guten Ruf erarbeitet, so dass auch ein Ritter da nicht mehr die Nase drüber rümpft, wenn einer sagt, dass er Krieger ist. Die Schwertgesellen sind dann quasi das Äquivalent des Privaten Lehrmeisters der Magier.

    Die AA ist bei uns inzwischen auch kurz davor gestrichen zu werden (und zwar insgesamt der Vorteil AA, nicht nur für Krieger, sondern auch für Magier und Gelehrte), so dass sich da die Erklärungsnot, warum dann der Krieger/SG besser aufgestellt ist, als der Ritter in Wohlgefallen auflöst :laechel:.

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Ich hab mir mal erlaubt, die angesprochenen Kämpfer-Professionen ein wenig anzusehen.

    Von der Generierung kosten:

    Code
    Fähnrich       bis 23 GP
    Krieger        bis 27 GP (Baliho/Weiden)
    Ritter             21GP (auch weidender/"alten Schlags")
    Schwertgeselle bis 27 GP
    Söldner            20 GP (Schlachtreiter)


    Über Klingentänzer verfüge ich nicht (werds mir auch kaum kaufen, wozu auch?) also ist meine Basis WdH + WdS sofern da noch was steht und das ist auch alles was nötig ist, besser "nötiog sein sollte".

    Die in den Professionen enthaltenen Vergünstigungen habe ich noch nocht betrachtet, das wäre dann schon etwas viel Arbeit (und mit sicherheit illegaler Copy&Paste, wenn ich das hier psoten würde...).

    Ich sehe es ähnlich wie meine Vorschreiber - Was ist ein Krieger?
    Etwas was es in der irdischen Realität so nie gab.

    Was ist ein Krieger also in DSA?
    Das was die Regeln sagen, ein professioneller Kämpfer, der an einer Schule ausgebildet wurde.

    Was ist ein Krieger also auf Dere?
    Jemand der nix gescheites gelernt hat außer töten, Bauern schickanieren, einen auf dicken LarryLaffer und mit teuerem Spielzeug einigermaßen umgehen kann...

    Was also ist ein Krieger (häufig) in der Phantasy allgemeiner (/in verschiedenen Phantasy-Szenarien)
    Klassischer Literatur und anderen Vorlagen zu Folge ist es idR ein Kämpfer für "das Gute", das kann eine Ausprägung "Rachehalbgott" (Conan) genauso sein, wie verfehmter Waldläufer (Aragorn) oder der Paladin aus diversen Phantasy-Welten.

    Was also machen "wir" DSA-Spieler draus?
    Bestenfals einen, der meint mit der Waffe in der Hand die Welt retten zu können, oder die Schätze der Vergangenheit (für sich) zu sichern versteht - eigentlich ein "klassischer Schatzsucher und Abenteurer" - in der Neuzeit nix anderes als ein Indiana Jones oder eine Lara Croft... - eigentlich einer, dem man besser nicht bei seinem wohlverdienten Feieraberndbier trifft oder begegnen will.

    Was also könnte seine irdische "Herkunft"&Pendents sein?
    Ich denke die Anfänge des Kriegers liegen bei den antiken Heldensagen (da meist Herrscher, Königssönhn, Feldherren u.a), den nordischen Göttersagen ("über"-Menschen, die gottgleiches erduldeten oder erreichten) und Dichtugen wie der Edda. Weitere Quellen sind sicher die "Ritter" und "Ritterlichen Recken" der späteren Jahrhunderte bis hin zu den Seefahrern und Entdeckern im frühen bis ausgehenden Mittelalter (von Marco Polo bis C.Darwin, ebenso literarischen Figuren wie denen aus Shogun u.a. m.e.- auch Robisnson Crusoe u.ä.)

    Nachtrag:
    Enhy hat das mit der stättischen Kriegerkultur richtig erkannt, das war mal die Beschreibung und Erklärung, auch bei DSA.

    Ich bin nicht der, für den ihr mich haltet, denn ihr könnt nur Euere Meinung akzeptieren, aber ich werde noch existieren wenn ihr längst an Euch selbst verbrannt seid.

    "Wer seid Ihr, daß ihr das wagt!" fragte der Herzog. "Der Herr der Welt" antwortet eine weibliche Stimme...

  • MMn ist der Krieger einem Ritter ähnlich, der allerdings auf einer Akademie ausgebildet wurde und so eine Art Mittelteil zwischen soldat und Ritter ist .
    Soweit mein erklärungsversuch allerdings wird der Krieger zunehmend unnötig , wegen Soldaten / söldnern / Schwertgesellen etc. , die denselben Job anscheinend besser erledigen können .

    Mfg. Sany

    Sanyasala fey'ama

    #hexenfanclub ^^:love::saint:

  • Inwieweit Soldaten das besser können, ist fraglich. Das ist zwar eine hübsch billige Profession und lässt Raum für Vorteile, ohne sich mit Nachteilen vollzuladen, aber von den Startwerten her und gegebenen SF, automatisch oder verbilligt, sind sie ziemliche Nachzügler. Bei Schwertgesellen gibt es noch Diskussionen, aber ich persönlich sehe sie auch weit vorn nicht zu vergessen den RG. Gibt übrigens, damit das hier nicht in wer ist wie gut/der Beste einen Thread, der in eine ähnliche Richtung geht: Beliebtester professioneller Kämpfertypus

    Söldner sind halt für jenen,die keinen Bock auf Prinzipien, Ehrenkodex und ritterliche Überzeugungen haben.^^

  • Ups denn Ronnie habe ich vergessen (die Amazone auch *g*, die aaaalles besser kann :zwinker: ).
    ich halte den Krieger für eine aussterbende profession, die ich eigentlich immer mit den Rittern verglichen habe, was bei DSA 4 nicht mehr möglich ist (Ritter als Knappe mit Vorteil Veteran ) . MMn passen Krieger nicht in DSA 4 .


    LG Sany

    Sanyasala fey'ama

    #hexenfanclub ^^:love::saint:

  • Nur bei 4.0. Nach 4.1 sind Knappe und Ritter zwei Professionen.
    Ich denke nicht, dass er aussterben wird, dazu gibt es zu viele Akademien über den Kontinent verstreut und IT-Betätigungsfelder und er ist OT eine der besseren Kämpfer-Professionen. Der Ritter ist mehr leider und unberechtigt eine regeltechnische Krücke, zum Glück hat er aber dennoch seine Freunde (und hat eine Überarbeitung der Profession redlich verdient).

  • EDIT Schattenkatze, da in beiden Threads einige Beiträge sich mit beiden Themen beschäftigten:

    30.7., 17:48:

    Zitat von Sanyadriell

    Die SGs sind mMn eine moderenere Profession , die eben nicht mehr im Mittelalter sondern eher in der Barock-Zeit/oder jdenfalls in einer anderen Epoche angesiedelt sind .
    Allerdings scheinen mir Krieger durch die SGs unnötig, weil der Krieger einfach nur Kämpfer ist und der SG z.B. eher auf Duelle abzielt ,der Soldat auf Schlachten etc.


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    30.7., 18:11:

    Zitat von Stane Novis

    Im Prinzip finde ich es eh etwas Zweckfrei wie die Kämpferproffession in der 4 Aufgepalten wurde. In der Drei war der Krieger eben auch Ritter (höheres Einstiegslevel)/Knappe, oder Ausgebildeter Fußsoldat bis hin zum Elitegardist der Stadtwache. Eigendlich sind all diese Charas im grunde Krieger und ich nehme an dass die Militärakademien die letzten beiden auch liefern werden. Im Ganzen kannst du Krieger ebenso wie Fähnriche als Teil jedes stehenden Militärischen Verbandes wählen, es sind hauptberufliche Soldaten mit elitärer Ausbildung. In Regionen wie Tulamidistan bei den Novadis oder in Thorwal hast du ja auch Loyale zum Land gehörende Truppen mit hohem Ausbildungsgrad, und das sind ganz Gewiss keine Fähnriche.

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    Also mal aus meiner Sicht.

    -> ihr redet mir hier zum Teil absolut zu viel von powergaming (wer ist der Beste... wer hat den Größten...)

    Ich betrachte das mehr aus rollenspielerischer Sicht.

    Ritter: im Grunde zwingend adelig, dadurch extrem hohe Verpflichtungen gegenüber seinem Lehnsherren. Hat durch Stand und Titel (Ritter) erhebliche rechtliche Vorteile.
    Krieger: oft adelig, muss es aber nicht. Arbeitet in aller Regel auf eigene Kappe und hat definitiv geringere Verpflichtungen und eben auch durch Stand (Titel) erhebliche rechtliche Vorteile.
    - - -
    Soldat: gemeines Fussvolk, nicht von Adel (niedriger SO), kein zwingender Ehrenkodex wie bei den beiden oberen dafür aber Verpflichtungen die deutlich stärker sind als bei einem Ritter (ein Ritter mag einen Grund finden können mal längere Zeit unterwegs zu sein. Ein Soldat aus einem stehenden Heer würde direkt wegen Fahnenflucht hingerichtet werden)
    Söldner: der Soldat mit weniger "festen" Verpflichtungen
    => im Gegensatz zu den obigen "Jungs&Mädels" entfallen zudem die "Sonderrechte" durch den Ritterstand und Kriegerbrief. Außer Dienst werden sie niemals mit einer Kriegswaffe durchs Stadttor kommen (außer vielleicht dort wo sie stationiert sind). Ebenfalls haben sie deutlich weniger Privilegien da sie sich nicht auf einen Adelsstand berufen können für z.B. eine Unterbringung und auch nicht Recht sprechen dürfen (was ein Ritter durchaus darf und ich meine ein Krieger hat da auch gewisse Vorteile... vom Adelsstand ganz abgesehen).

    Den Schwertgesellen würde ich in dem Sinne eigentlich mit einem Krieger gleichsetzen nur eben wesentlich spezalisierter auf einen bestimmten Kampfstil. Er ist an sich in aller Regel adelig (nur wenige Ausnahmen wie beim Krieger eben), steht dadurch bedingt auch über dem gemeinen Pöbel, hat dadurch bedingt gewisse Sonderrechte so er adelig ist (ansonsten hat er aber eben keinen Kriegerbrief wenn er nicht adelig ist). Dazu kämpft er i.d.R. auch in leichterer Rüstung (Adersin Schüler + Buskuren mal ausgenommen) und repräsentiert das was im irdisch-deutschen Mittelalter in diversen Fechtschulen praktiziert wurde (Deutsche Schule / Spanische Schule etc. pp.).
    Ein Schwertgeselle ist da eben im Gegensatz zum Krieger/Ritter/Soldat/Söldner auch eher ein "Duellkämpfer" als ein "Schlachtenkämpfer" was sich alleine schon durch das fehlen stärkerer Rüstungen abzeichnet bei den meisten Modifikationen der Profession. Rollenspielerisch betrachtet sollte es für einen Schwertgesellen alles andere als selbstverständlich sein sich inmitten eines Kampfgetümmels / einer Schlacht aufzuhalten. Auch wenn er sich da sicherlich nicht deppert anstellen wird und sich durchaus behaupten könnte sollte man das aus menschlicher Sicht betrachten.

    Davon ab ist finde ich der Übergang vom Krieger zum Schwertgesellen teilweise SEHR schwammig. Als Beispiel nehme ich da mal (rein aus kämpferischer Sicht) die Krieger Akademie aus Rommilys und den Schwertgesellen nach Adersin (beide kämpfen gerüstet mit Anderthalbhänder) um mal nur ein Beispiel aufzuzeigen.* (greife ich gleich nochmal auf)

    Zurück zum Krieger:

    ganz klar zeichne ich hier gerade eine Abgrenzung auf und für mich läuft im Grunde beim Krieger alles auf die Fragen hinaus bei der Wahl welchen Nahkämpfer ich spielen möchte:
    - wie stark muss ich gerüstet sein
    - wie sehr will ich "verpflichtet" sein
    - wie sehr möchte ich mein eigenes Ding machen
    - wie priviligiert und gesellschaftlich angesehen soll der SC werden?
    - wie variabel soll die Wahl der Waffen sein
    - wie gut soll er ansonsten auch noch ausgebildet sein in anderen TaW?* (hier verknüpft sich etwas mit dem folgenden):

    * = der nächste für mich persönlich SEHR große Unterschied bei sämtlichen "kämpferischen Professionen" sind die sekundären TaW´s.
    Während Ritter, Krieger und auch Schwertgeselle (und auch Fähnriche) neben dem Kampf auch ein gewisses Maß an Allgemeinbildung in der Professions-boni mitbringen sieht das bei Söldnern / Soldaten extrem anders aus. Während 1. genannte sich auch "bei Hofe" zu bewegen wissen und auch mit Werten in Etikette, Heraldik, höheren Werten in Kriegskunst (bessere Führung des Fußvolks ;) ) daher kommen ist das bei den 2. genannten doch alles erheblich minimaler bzw. in ganz andere TaW´s verlegt.

    Schluss endlich sehe ich das relativ ähnlich an wie die "Schwierigkeitssteigerung" rollenspielerischer Natur bei den Elfen (Sipppenelfen Waldelf > Firnelf > Auelf etc.) und reduziere die Unterscheidungsmerkmale des Kriegers und auch seine Daseinsberechtigung auf folgende Fragestellung:
    - wie frei möchte ich als Spieler spielen können?
    - soll der SC hoch spezialisiert sein oder soll er ein etwas breiteres Pensum an TaW´s haben (von den Professions-Boni ausgehend)

    Wenn ich mir das so anschaue gibt es für Spieler - wie mich - die sich ungerne extreme Verpflichtungen vordiktieren lassen wollen aber doch schon jemanden von Stand spielen wollen sowohl für den Krieger als "eher allround Schlachtentümmler + predestinierten Tatzelwurmtöter + Orkschreck" (wenn in einigen Akademien eben auch sehr spezialisiert) als auch für den in der Wahl der Waffen meist spezialisierteren Schwetgesellen - seines Zeichens in erster Linie "Duellkämpfer" durchaus ganz klare Berechtigung.

  • EDIT Schattenkatze, da in beiden Threads einige Beiträge sich mit beiden Themen beschäftigten:

    31.7., 21:32

    Zitat von Schattenkatze

    Ich würde aber SG und Krieger schon deshalb nicht vergleichen, weil ihre Ausbildung und die Grundidee ihrer Existenz und Aufgabe völlig unterschiedlich sind. SG sind ziemliche eierlegende Wollmilchsäue, sie sind professionelle Kämpfer, aber ich sehe wenig Sinn, sie geben den Krieger, RG, Ritter oder Söldner aufzurechnen. SG sind vielleicht arg gut, trotz ihrer massigen Nachteile, Ritter sind definitiv zu schlecht im regeltechnischen Sinne, aber ihre Aufgabenfelder und damit Existenzberechtigungen sind zu unterschiedlich und ich sehe für Krieger oder Ritter nicht mehr und nicht weniger Grund.

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    Quod erat exspectantum - kaum kommt etwas nicht in Europa vor, gibt es das nicht irdisch. Ich würde die Krieger eher so wie die japanische Samurai sehen: Kämpfen ist ihr Leben, sie können mit allen Waffen gut, haben ein feines Gespür für Recht und Ehre, sind aber auch kultiviert ... nur ihre Ausrüstung sieht nicht so supercool aus :trauer: , aber das ist eig egal.

    Du meinst es gibt bei den Achaz keinen Sexismus oder Diskriminierung? Kein Ablenkung durch Unterhaltungsmedien? Keine Gewalt aufgrund von übermäßigen Alkoholkonsum oder gar Fortpflanzungstrieb? Aber dafür ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das über leibliche Verwandte hinausgeht?? Ja, klingt schon schrecklich. Da sind Säugetierschweinereien sicher besser. -hexe
    #hexenfanclub :thumbsup:

    Achaz tragen keine schönen Schuhe. Sie sind schöne Schuhe. -Sanyadriell

  • Der Vergleich Krieger-Samurai passt m.E. nicht. Eher würde ich Samurai und Ritter (sowohl irdische als auch derische) gegenüberstellen. Beide waren in verschiedenen Waffen geübt, bei beiden erfolgte die Ausbildung durch einen einzelnen Lehrmeister und bei beiden definierte sich das Selbstverständnis durch weit mehr als nur den Kampf (inwieweit sie dieses Selbstverständnis dann tatsächlich auch erfüllten, ist die zweite Frage).

    Bei der Kriegerausbildung dagegen gibt es dagegen kein Ritter-Knappe-Verhältnis, die Ausbildung ist schulisch aufgezogen mit mehreren spezialisierten Lehrern. Auch gibt es bei den Kriegern zwar einen Moralkodex, allerdings ist der von der Bedeutung her m.E. nicht zu vergleich mit den "ritterlichen Tugenden" bzw. dem "Bushido".

    Beim Krieger handelt es sich um einen von Beginn an in Schulen ausgebildeten Eliteeinzelkämpfer. Und da fiele mit tatsählich kein irdisches Pendant ein.

    Die meisten in Schulen (Kasernen) ausgebildeten Elitetruppen wie bspw. die Garden, die Janitscharen etc. waren nicht auf Einzelkampf ausgelegt. Die heutigen Spezialtruppen, die durchaus auch auf Einzelkampf (oder zumindest auf den Kampf in kleineren Gruppen) ausgerichtet sind, bilden m.W.n. allesamt nicht von Beginn an aus, sondern übernehmen nur die Fähigen aus den Standardtruppen und bilden dann weiter, da fehlt also die von Eintritt an gezielte Heran"züchtung" von Elitekämpfern.

    Bei allen anderen Eliteeinzelkämpfer, wie Ritter oder Samurai, fehlt diese schulartige Ausbildung, da bestand immer das direkte Lehrmeister-Schüler-Verbindung.

    Mag sein, dass ich irgendwas vergessen habe oder mir was einfach unbekannt ist, aber m.W.n. bestand auf der Erde tatsächlich nie eine Elitetruppe, die in Schulen von Beginn an für den Einzelkampf ausgebildet wurde.

    EDIT Schattenkatze: Die Diskussion über den Schwertgesellen wurde ausgegliedert.