Aventurischer Vaterschaftstest

  • Damit wir nicht nur über Monatsblutungen schreiben, jetzt ein etwas männlicheres Thema, was mir seit ein paar Wochen im Kopf herumschwirrt. Gibt es die Möglichkeit eines Vaterschaftstest? Oder kann ein Mann irgendwie herausfinden, dass Person Y gar nicht sein Kind ist? Mir fällt nicht wirklich etwas ein.

    Geht es so ganz profan? Eher nicht. Mit einem Bluttest öffnet man wohl eher verbotene Pforten, als medizinische Erkenntnis. Aber funktioniert Hellsichtsmagie? Ein Blick aufs Wesen? Kann mir die Frage, vielleicht der nette Humuselementar beantworten? Weiß ein Tsa-Geweihter vielleicht Bescheid, sieht der was, was wir nicht sehen. Rahja ist auf diesem Auge sicher blind. Mir fällt nicht so wirklich etwas ein.

    Hat jemand eine Idee, wie man es herausfinden könnte? Außer bei Äußerlichkeiten die zu auffällig sind.

    I ♡ Yakuban.

  • Eine wirklich eindeutige Möglichkeit sehe ich nicht. Wenn man bereit ist, die möglichen juristischen Probleme zu riskieren, scheint mir eine Befragung der Mutter und möglicher Väter mittels RESPONDAMI oder unter Hellsichts-Magie (BLICK IN DIE GEDANKEN, evtl. Tiefentelepathie-Variante) am vielversprechendsten. Das setzt natürlich voraus, daß die sich erinnern - was nach einem großen Gelage ja nicht unbedingt der Fall sein muß... :iek:

    „Ich habe ja durchaus Verständnis dafür, daß die Beschwörung eines Humus-Elementars nicht ganz so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Aber wie, bei allen Zwölfen, kann man versehentlich einen Elefanten beschwören?“ (aus dem DSA4 Forum)

  • Und das hilft vor allem nicht, wenn die Frau im fraglichen Zeitraum mit mehreren Kandidaten Verkehr hatte.

    Wobei man durchs erhalten der Information ja nun auch schon Konsequenzen ziehen sollte (siehe auch: reales Leben... also wenn ich höre das meine Freundin/Partnerin/Frau mit mehreren Kerlen rumge... ähm... absolutes no-no!). ^^
    Davon ab erhärtet es den Verdacht das es nicht das eigene Kind ist drastisch.

    => ist somit bei jeglichen inner aventurischen Erbfolge Streitigkeiten ein ziemlich klarer Punkt, wo die Gegenseite erstmal Ihrerseits beweisen müsste das man tatsächlich legitim ist => und wie will man das dann bitte machen?

    Was uns wieder zur eigentlichen Frage zurück wirft.

    Ich würde mal ganz stumpf behaupten: wenn die 4-5 nahsten angehörigen des Mannes zusammen hocken... und keiner Ähnlichkeiten mit dem Kind sieht sind wir wieder bei oben beschriebener "Rechtssituation" => sprich der Vater kann zumindest rechtlich gesehen entscheiden wie er mag.

    Was jetzt eine klare Lösung angeht: ich denke das ist ziemlich schwierig. Ich hätte auch in Richtung "Gedanken der Mutter lesen" tendiert um damit Licht ins Dunkel zu bringen.
    Ob man vielleicht Travia um ein Zeichen anrufen kann (bzw. über einen Geweihten)... mag sein... ob die Göttin reagiert ist aber wieder mal ein anderes Thema und wenn ja: wie reagiert sie?
    Gabs nicht auch was vonwegen "Geburtssegen"? Wobei ich das glaube ich nur mal wo gelesen habe aber soweit ich das in den Wirren meiner Erinnerung noch habe keine genaue Regel darstellt (irgendwo im WdG bei den "Aufgaben" der jeweiligen Geweihten glaube ich).
    Würde jetzt - ohne das WdH dabei zu haben - mal mutmaßen, dass man es darüber dann tatsächlich verifizieren könnte.

  • Ich würde sagen, dass ein Geburtssegen es in den ersten 12 Jahren auch zulässt, dass die echten Eltern wissen, ob sie ihr eigenes Kind vor sich haben. Ist ja auch im Sinne der Götter, dass die Eltern sich darum kümmern (gerade wenn es die sind, die in ihrer Göttergefälligkeit einen Priester dazugeholt hatten für den Geburtssegen :D)

    *IIRC oder IMO je nach Kontext; ich beziehe mich da auf pers./subj. Erfahrung
    "The fatal flaw in every plan is the assumption that you know more than your enemy."

  • Es gibt zum Glück IMHO keinen aventurischen Vaterschaftstest. Deswegen ist die Jungfreulichkeit der Braut ja auch ein potentiell hohes Gut, besonders in adligen Kreisen.

    Wo die Beweislast letztlich liegt, ist, so wie der ganze Fall, Verhandlungssache. Allein die Gerüchte, dass die potentielle Braut nicht jundfreulich ist, können ja dazu führen, dass sie nicht mehr als Heiratspartner in Frage kommt. Oder sie führen dazu, dass die Mitgift erhöht wird oder dazu, dass die Frau etwas unter ihrem Stand heiraten muss.

    Wenn das Paar jetzt schon verheiratet ist und dann Zweifel an einem der Kinder aufkommen, gibt es da auch wieder mehrere Möglichkeiten. Wenn der Mann mächtiger ist und seiner Frau nicht traut (oder sie sogar loswerden will) kann er natürlich das Kind nicht anerkennen und als Bastard behandeln, also aus der Erblinie ausschließen. Das ganze könnte sogar ein Scheidungsgrund sein.

    Alles in allem würde ich das vor allem als Plotelement benutzen.

  • Aventurien ist und bleibt nicht das irdische Mittelalter, sapperlott :lach: .

    Einen "Jungfrauenkult", wie er auf Erden herrscht, ist mir noch in keiner Publikation aktiv über den Weg gelaufen. Lediglich im sehr Traviatreuen Darpatien kann ich mir das vorstellen, aber gelesen hab ich das noch nicht (das wüsste ich, über solche Dinge rege ich mich doch immer so gerne auf :zwinker: ). Oder anders gefragt: wo steht denn das, damit ich mich aufregen kann?

    Scheidung gibt es in Aventurien ebenfalls nicht. Große Eidsegen gelten bis ans Lebensende, außer sie werden aktiv gebrochen, was aber regeltechnisch so leicht gar nicht geht. Einen amtlichen Vorgang im Sinne einer Scheidung gibt es, meines Wissens nach gar nicht, außer man hätte nur eine Ehe auf dem Papier. Diese ist in Al'Anfa (ach, mein liebes Al'Anfa) durchaus üblich, da schert man sich aber um solche Dinge, wie Vaterschaft und Jungfräulichkeit einen feuchten Kehricht, da eh Erben testamentarisch geregelt sind. Im Mittelreich hingegen besteht "Bundzwang". Einzig, dass man nicht zwingend einen Traviabund eingehen muss (solange ein Geweihter der Göttin da ist und das ganze absegnet), kann da ein "Schlupfloch" sein. Geschieden werden kann aber auch der Bund vor Praios-, Rondra oder selbst Tsa am Ende nicht.

    Solange die Frau weiß, wer der Vater ist, würde ich auch die oben genannte Respondami/Wort der Wahrheit-Methode als einzig wirkliche Möglichkeit sehen. Ich könnte mir allerdings durchaus auch eine alchemistische Lösung vorstellen. Praktisch: ein Tröpfen Blut/Haar/Spucke/was-auch-immer der zu Untersuchenden werden in die Schale der Alchemie gegeben. Dazu dann ein Eidechsenschwanz (Tsa) Wasser aus einem Gänseteich (Travia) und noch irgenwas und dann färbt sich das Ganze entweder Orange (Familienverältnis besteht...wieder Travia gedacht) oder es tut sich nicht (kein Verhältnis vorhanden). Da Magie/Götter in Aventurien real sind, denke ich mal, dass auch für uns abstruse Methoden, wie Kartenlegen oder andere Orakleien durchaus valide Informationen geben können (vorausgesetzt, der Orakelausführer ist halbwegs gut).

    Eine regeltechnisch feste Methode gibt es dafür jedoch nicht, meines Wissens nach.

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Über den großen Eidsegen lasse ich mich hier jetzt mal nicht aus, IMHO macht er DSA einfach langweiliger und gehört daher in die Tonne.

    Zu den jungen Frauen:

    wo steht denn das, damit ich mich aufregen kann?

    Fakt ist einfach, dass Aventurien in sich nicht logisch ist, da es nach einem Laissez-Faire-Baukastenprinzip entworfen wurde.

    Vermutlich findet sich ein "Jungfrauenkult" auch nicht in den DSA-Büchern, aber ich finde dieses Totschlagsargument eher unwichtig. Denn für mich ist ein Interesse an Jungfreulichkeit eine logische Konsequenz aus dem Erbrecht. D.h. solange es solche Regeln, Gesetze oder Bräuche gibt, dass der/die Erstgeborene Ländereien und Titel erbt, gibt es logischweise auch ein Interesse die Enstehung von Nachkommen zu kontrollieren (also wer zeugt Nachkommen, wann und wie). Diese Kontrolle ist numal einfach leichter bei der Frau. Außerdem ist es bei der Frau auch viel problematischer, wenn sie (von den Eltern oder dem Zukünftigen ungewollt) Sex hat, da sie eben die Kinder bekommt, um die sich dann irgendwer kümmen muss und die auch irgendwelche Ansprüche und Rechte haben.

    Ob dieses, nenen wir es mal allgemein "Kontrollinteresse über Nachkommenschaft", deren Existenz wohl kaum jemand ernsthaft bezweifeln würde, jetzt auch zu einem "Jungfrauenkult" führt, ist natürlich eine andere Frage, die man nicht abschließend beantworten kann.
    Ich tendiere dazu, mich in solchen Fragen an historischen Vorbildern zu orientieren, würde solche Interessen jetzt aber auch nicht zum "Kult" erheben. D.h. ich würde es so handhaben, wie oben skizziert. Eine nicht-mehr-jungfreuliche Adlige ist auf dem Heiratsmarkt nicht unbedingt erste Wahl, was nicht heißt, dass sie nicht heiraten kann.
    Man kann sich das ja auch ganz praktisch vorstellen. Die Gräfin sucht für ihren erstgeborenen Sohn eine Frau. Wem gibt sie den Vorzug, einer rahjagefälligen Tochter oder einer traviagefälligen Tochter? Die traviagefällige Tochter wäre doch auf den ersten Blick vertrauenswürdiger und tugendhafter oder nicht?
    Noch einfacher ist der Fall bei einer erstgeborenen Grafentochter, die verheiratet werden soll. Damit da auch die richtigen Nachkommen gezeugt werden, sollte sie natürlich möglichst keine ungeplanten Nachkommen produzieren. So etwas könnte sogar zu kriegerischen Auseinandersetzungen führen.

  • 1. Rahjalieb. Wer's nicht nimmt, ist selbst Schuld. Das Kiesow'sche Aventurien (daher kommt ja sehr, sehr Vieles) hat Mittel und Wege um ungewollten Schwangerschaften effektiv vorzubeugen (gerade in den von dir angesprochenen eher gebildeten Schichten). Der von dir gescheute Eidsegen/Wort der Wahrheit löst übrigens gleich mal das Kontrollproblem der Jungfräulichkeit auch bei den Herren, so dass man auch hier den Stab nicht gleich wieder den Frauen in die Hand drücken darf.
    2. In so gut, wie jedem Land in Aventurien (auch das ist Satzung...ich mag VeG einfach) toppt ein Testament, so es nachweisbar ist bzw. von weiter oben bestätigt wurde, jedwede Erstgeborenen-Regelung. Es wird der Erbe, von dem die Gräfin sagt, dass er Erbe wird (Bornland und Weiden mögen hier Ausnahmen sein, von Nostergast weiß ich nichts).
    3. Die Gräfin gibt in Aventurien der mit dem besseren Namen, den besseren Verbindungen oder dem meisten Land oder der bereits bei Geburt vertraglich festgelegten Braut den Vorzug, da aus 1. und 2. die meisten Probleme eher weniger relevant sind.
    4. Kommt es, wie schon erwähnt, auf die Gegend Aventuriens an. Bei Gräfin bleiben wir ja im Mittel-/Horassreich und hier ist wieder einmal nur Darpatien/Weiden eine Ecke, wo die Tugendhaftigkeit beider(!) Ehepartner eine Rolle spielen könnte, aber das offizielle Aventurien betrachtet, nicht tut. In Almada und vor allem dem Horasreich zuckt man nur mit den Schultern und denkt sich: ja meine Güte, nimm dir halt deinen Liebhaber noch als Mätresse und dann ist es gut.
    5. Sollte die Ehe kinderlos bleiben, hätte man wenigstens den Bastard in der Hinterhand, umso das Erbe mindestens in Verbündetenhand bewahren zu können (auch ein Punkt, der nicht unterschätzt werden sollte).

    Aventurien hat andere Probleme als sie unsere Welt hatte. Das heißt nicht, dass es fluffiger sein muss (man siehe sich nur mal, dass sei fast 20 Jahren im Krieg stehende Darpatien an), nur weil es an einer Stelle mal eben nicht so bescheiden ist, wie auf der Erde. Dafür kriegst du in Aventurien, wieder dank der von dir gescheuten Eidsegen, ein echtes Problem, wenn du dich dann doch mal in wen anderes verliebst, aber blöderweise eben doch den Traviabund eingegangen bist. Das macht die Leute dann auch nicht glücklicher. Ich plädiere aber immer wieder gerne dafür unser Mittelalter aus Aventurien raus zu halten, wo es nicht hingehört. Und an diese Stelle gehört es, ob vieler, vieler vom Mittelalter abweichenden Bedingungen nicht hin.

    Natürlich gilt wie immer: jedem sein Aventurien. Aber das sollte man immer mit "in meinem Aventurien" einleiten, damit die Leute, die hier anworten für ihre Gruppen suchen, das auch gleich sauber abtrennen können :zwinker: .

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    - Immanuel Kant

  • Scheidung gibt es in Aventurien ebenfalls nicht.

    Doch, die gibt es. Tsa-Geweihte können Scheidungen vornehmen.


    Ich sehe das zwar grundsätzlich wie Scaw, Aventurien ist phantastischer Realismus, d.h. solange es keine anderen Setzungen oder Fantasy-Elemente in einer Sache gibt, kann man von irdischen Verhältnissen ausgehen, allerdings "funktioniert" Aventurien schon lange nicht mehr so, wie es in dieser Hinsicht sinnvoll oder logisch wäre (Adlige verhalten sich wie Beamte, nicht Adlige etc.). Zudem gibt es mit der Rahja-Kirche und der Gleichberechtigung der Frau in jeder Hinsicht andere Grundlagen. Grundsätzlich gilt eigentlich, dass das Kind einer verheirateten Frau als Kind des Vaters gilt, aber dieser hat das Recht das Kind nicht anzuerkennen, wodurch es zum Bastard wird. Wie man mit solchen Bastarden umgeht liegt an der jeweiligen Kultur: In Darpatien ist das eine ausgewachsene Katastrophe, in Almada oder Al'Anfa normal.

    Edit:
    Ehny: Das mit dem Testament ist nicht richtig: Testamente sind der Primogenitur nicht übergeordnet. Bspw. hat Jast Gorsam vom Großen Fluss seinen Sohn Frankwart per Testament zum Erben erklärt, aber dies wurde vom Boten des Lichts als unrechtmäßig abgewiesen, denn die Primogenitur ist hier im Recht und nun ist Hartuwal der Herzog der Nordmarken.

  • Daher ja auch der Nachsatz, dass das von oben abgesegnet sein muss :zwinker: . Bei Wulfbrand von Rosshagen war genau das der Fall und damit war ein definitiv nicht einmal Verwandter in indirekter Linie plötzlich Baron. Das war aber (wenn ich jetzt nicht völlig daneben liege), mindestens von Irmegunde von Rabenmund abgenickt worden. Jast hat das nicht gemacht in seiner (typischen) Eingemächtigkeit und damit hatte sich dann der Salat.

    Edit sagt aber auch, dass ich euch beiden in dem Punkt recht gebe, dass vieles in Aventurien einfach Hirnaua verursacht, wenn man es sich anguckt. Nur sehen wir aus verschiedenen Richtungen darauf. Ich sage mir: OK, Aventurien hat die und die Gesetzmäßigkeiten. Was würde denn das bedeuten? Und dann schlag ich die Hände über dem Kopf zusammen, wenn z.B. ein Cusimo von Garlischgrötz einfach mal Ehebruch begeht und da Null und Nichts passiert. Ihr beide guckt genau anders herum auf Aventurien: Aventurien sollte so und so sein, um realistisch zu sein...und dann schlagt ihr die Hände über dem Kopf zusammen, wenn sich Aventurien...anders verhält.

    Gekniffen sind wir am Ende alle :zwinker: .

    Zu den Tsageweihten aber noch die Frage: Können die wirklich einen großen Eidsegen aufheben? Welche Liturgie ist das dann?

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    - Immanuel Kant

  • Zu den Tsageweihten aber noch die Frage: Können die wirklich einen großen Eidsegen aufheben? Welche Liturgie ist das dann?

    Da verweis ich am besten einmal auf diesen Thread: Scheidungen möglich?

    Edit: Da das mit dem (Großen) Eidsegen aber in der Tat interessant ist, habe ich einmal eine Frage diesbezüglich im Ulisses-Forum gestellt: http://www.ulisses-spiele.de/forum/viewtopic.php?f=59&t=3202&p=37607#p37607

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (21. Juni 2013 um 15:18)

  • Würde ja dann auf einen Unterschied zwischen "Heirat auf Papier", im Sinne eines speziellen Bündnisses (wo Jungfräulichkeit ebenfalls relativ schnuppe sein dürfte) und "Liturgischer Heirat" tippen, um das inneraventurisch wenigstens halbwegs in die Satzungen zu kriegen.

    Im Fall Leomars dürfte das aber eher ein Fall von: Boah, wär echt cool, wenn der sich Scheiden lassen würden...los, lass machen. Jahre später dann der Eidsegen eingeführt, ohne dass man sich Gedanken darüber gemacht hat, wie und ob und wenn ja in welchem Fall es Möglichkeiten gibt diesen wieder zu lösen. Was mich wieder zu meinem Mantra führt, dass man wenigstens versuchen sollte Regeln, Hintergrund und Abenteuer so zu schreiben, dass sie in einer Welt stattfinden könnten und nicht 3 zueinander parallele Mechanismen (Regeln, RSH und Abenteuer) hat.

    Zum Vaterschaftstest fiele mir aber noch ein Humuselementar ein. Der könnte da sicherlich auch Auskunft geben (wenn man Zugang zu so etwas hat und Beschwörungen in der Region nicht verpönt sind). Alternativ geht immer: Pakt mit Amazeroth...verbotenes Wissen und so :gruntcool_1: (Gut, das ist vielleicht nicht ganz ernst gemeint. Der Elementar dagegen schon)

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

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  • Ja, das mit dem Humuselementar kann ich mir auch vorstellen, evtl. mit dem Dienst "Elementare Hellsicht". Wobei ich das dann aber etwas einschränken würde: Ein Elementarer Diener kann es nicht, ein Dschinn kann ein grundsätzliches Verwandschaftsverhältnis erkennen, aber nur ein Elementarer Meister etwas genaueres sagen, bspw. könnte der Dschinn nicht sagen ob der Ehemann oder ein naher Verwandter von diesem (Bruder, Vater, Onkel) der Vater ist.

  • Ich hätte es genau anders herum gesehen: je stärker das Verwandschaftsverhältnis, desto leichter ist es zu erkennen für einen Elementar. Sprich: der Elementare Diener könnte nur Verwandschaftsverhältnisse 1.Grades erkennen, der Dschinn schon ein wenig und der Meister könnte dir dann theoretisch sagen, wo sich die Familienlinien das letzte Mal richtig gekreuzt hatten. Aber das ist ja etwas, was man dann innerhalb der Gruppe klären kann.

    Gamistisch ist deine Variante sicherlich die reizvollere :zwinker: .

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Ein Elementarer Diener sollte so etwas definitiv nicht erkennen können, dazu reicht seine Intelligenz einfach nicht aus. Über Dschinne und Elementare Meister kann man wohl diskutieren.

    „Ich habe ja durchaus Verständnis dafür, daß die Beschwörung eines Humus-Elementars nicht ganz so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Aber wie, bei allen Zwölfen, kann man versehentlich einen Elefanten beschwören?“ (aus dem DSA4 Forum)

  • Eine ganz allgemeine Anmerkung: ich bin gegen Geschlechtergleichheit, aber das soll nicht heißen, dass "mein Aventurien" (da, ich habs geschrieben) eines der Unterdrückung von Frauen ist. Dieses Bild der züchtigen, braven, wohlerzogenen, nichtarbeitenden (wohlhabend/adligen) Frau ist doch historisch meines Halbwissens nach eh ein modernes Phänomen (18.-19. Jhd), d.h. im irdischen Mittelalter würde ich das eh nicht verorten.

    @Ehnys 1-5 Liste
    Das sind auf jeden Fall gewichtige Gründe gegen einen "Jungfrauenkult".

    Edit sagt aber auch, dass ich euch beiden in dem Punkt recht gebe, dass vieles in Aventurien einfach Hirnaua verursacht, wenn man es sich anguckt. Nur sehen wir aus verschiedenen Richtungen darauf. Ich sage mir: OK, Aventurien hat die und die Gesetzmäßigkeiten. Was würde denn das bedeuten? Und dann schlag ich die Hände über dem Kopf zusammen, wenn z.B. ein Cusimo von Garlischgrötz einfach mal Ehebruch begeht und da Null und Nichts passiert. Ihr beide guckt genau anders herum auf Aventurien: Aventurien sollte so und so sein, um realistisch zu sein...und dann schlagt ihr die Hände über dem Kopf zusammen, wenn sich Aventurien...anders verhält.


    Ich glaube der Unterschied ist auch, dass du Aventurien und vor allem die offizielle Geschichte der letzten Jahre viel besser kennst als ich. Diese ganzen Beispiele sagen mir meist gar nichts, ich bin da einfach nicht gut informiert und habe da auch gar kein Interesse dran Würde mich vermutlich eh nur aufregen.

    Grundsätzlich stört mich an Vaterschaftstests (und dem Eidsegen) der Deus-ex-machina Effekt. All diese Dinge setzten meiner Meinung nach unnötigerweise bestimmte Umstände als unverrückbare Tatsachen, was dann später zu unnötigen Einschränkungen (oder Inkonsistenzen) in der Plotenwicklung führt.

    Aventurien hat andere Probleme als sie unsere Welt hatte. Das heißt nicht, dass es fluffiger sein muss (man siehe sich nur mal, dass sei fast 20 Jahren im Krieg stehende Darpatien an), nur weil es an einer Stelle mal eben nicht so bescheiden ist, wie auf der Erde. Dafür kriegst du in Aventurien, wieder dank der von dir gescheuten Eidsegen, ein echtes Problem, wenn du dich dann doch mal in wen anderes verliebst, aber blöderweise eben doch den Traviabund eingegangen bist.


    Zumindest mit diesem Beispiel kannst du mich nicht von dem Vorteil von aventurischen Dues-ex-machina-Satzungen überzeugen. In "meinem Aventurien" (TM) wäre es in vielen Fällen genauso problematisch, sich in jemand anderen zu verlieben. Das einzige, was der Eidsegen da bewirgt, sind dann doch Probleme beim Tempelbesuch und die Möglichkeit von Geweihten, dich als Eidbrecher big-brother-mäßig zu entlarven. Das ganze kann man aber genauso über normales Rollenspiel lösen, ohne auf karmales Wirken zugreifen zu müssen (also Anschuldigungen, Liebesbriefe, Streitereien, Duelle zwischen gehörntem Ehemann und Liebhaber,...).

  • Eine ganz allgemeine Anmerkung: ich bin gegen Geschlechtergleichheit

    Ich glaube das sind wir alle, denn unsere Geschlechter sollen nicht alle gleich sein. :iek:

    Dieses Bild der züchtigen, braven, wohlerzogenen, nichtarbeitenden (wohlhabend/adligen) Frau ist doch historisch meines Halbwissens nach eh ein modernes Phänomen (18.-19. Jhd), d.h. im irdischen Mittelalter würde ich das eh nicht verorten.

    Das ist richtig. Das stammt aus der bürgerlichen Neuzeit; in der Zeit des Feudalismus (Mittelalter - bürgerliche Revolutionen) galten andere Maßstäbe. Die Wikipedia schreibt darüber: Mit dem Bürgertum und seiner Lebensweise siegte im 19. Jahrhundert auch der Puritanismus. Das höfische Ideal der vollkommenen Frau, die Körper, Geist und Seele ausbildete, galt nicht mehr. Aus den Titularmätressen wurden, in rückblickenden Urteilen, Huren. Das Jahrhundert der Entwertung der Frauen hatte begonnen.

  • Das ist ein so schön absurdes Thema, da kann ich einfach nicht meine Klappe halten :wacko:

    In der Geograhia Aventurica steht auf Seite 18:
    (...)treten beide Geschlechter in aller Regel gleichberechtigt auf. (...) Nur in ausgesprochen rückständigen Regionen wie etwa Andergast wird eine milde Ausprägung des Patriarchats gelebt.

    Sehen wir also mal von den Novadis uund den anderen üblichen Verdächtigen ab, sind Mann und Frau gleichgestellt.
    Warum sollte dann das Erbrecht patrilinear sein? Dafür gibt es keinen Grund, oder? In einer Gesellschaft, die weder patri- noch matriarchalisch ist, dürfte das Geschlecht beim Erbe konsequenterweise gar keine Rolle spielen. Also könnte z.B. das erste Kind, egal, ob männlich oder weiblich, das Erbe antreten. Alles andere ist nicht logisch. Wenn also Kiesow und Nachfolger ein patriarchalisches Erbrecht in Aventurien für normal halten, ist das ein Widerspruch zu ihrer eigenen Setzung, dass dort Gleichberechtigung herrsche.

    Gut, das löst das Problem nur halb, denn die Männer würden sich immer noch Gedanken machen, ob ihr Erbe wirklich an ihre leiblichen Kinder geht. Es gibt also nur eine vernünftige Lösung: das Erbrecht wird grundsätzlich matrilnear geregelt.

    Es lebe Aranien! :lol2:

    wir halten noch immer / die wolkenfäden fest in den händen / das versprechen: ich webe dir ein kleid aus traum und dunst und zuversicht / damit du es schön warm hast / im augenblick der zählt

    seebruecke.org

    mission-lifeline.de

    sea-watch.org

  • Zitat

    Es gibt zum Glück IMHO keinen aventurischen Vaterschaftstest. Deswegen ist die Jungfreulichkeit der Braut ja auch ein potentiell hohes Gut, besonders in adligen Kreisen.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich das per Balsam&co richten lässt. :iek: Der Humusdschinn/Meister (wer bei allen Niederhöllen beschwört wegen so etwas einen Wesen im Rang eines tausendjährigen Drachen?) kann den Stammbaum eines Menschen per Elementare Hellsicht ziemlich sicher entschlüsseln, der Respondami (bzw. entsprechende Liturgien) wirken nur bei einer sehr engen Auswahl an möglichen Partnern (bei Adligen ziemlich wahrscheinlich).

    Non serviam!

    Beherrscher des Kophtanischen Imperavi nach Zant...
    und lobet Thargunithread, die Herrin der Threadnekromantie!