Handeln als Metatalent

Es gibt doch bereits das Handwerkstalent Handel. Gibt es einen besonderen Grund, das nicht zu verwenden? Laut Beschreibung (WdS, S.35) dient es sowohl dazu, gute Ein- und Verkaufspreise und -orte einzuschätzen, als auch den Transport zu organisieren.

Ist die Frage, ob ihr da eher die Abhandlung über einen oder zwei Würfe haben wollt, oder über das Rollenspiel.

Mit hinein in ein solches Metatalent fällt sicherlich feilschen (als Unteraspekt des Allrounder überreden), eventuell auch lügen, ebenfalls überreden, auch Menschenkenntnis könnte ich mir anteilig für eins solches Metatalent vorstellen, ebenso das Talent Handel, das es offiziell gibt. Je nach Situation kann auch schätzen eine Rolle spielen und rechnen ist ja auch wichtig. Man muss natürlich auch die jeweilige Sprache beherrschen, und zwar leidlich gut.

Da es aber schon das Talent Handel gibt und verschiedenen einzelne Talente, die das noch anteilig mit abdecken, würde ich persönlich eher dazu tendieren, wenn es ohnehin bei der Charakterkonstellation eine wichtige Rolle spielt, das eher ausspielen zu lassen mit Blick auf die verschiedenen TaW und jeweilige Situation, wer mit wem oder worüber und worum es geht. Dann kann man als SL auch immer gleich auf die jeweiligen tatsächlich beteiligten Talente würfeln lassen, wann sie wichtig sind, statt da eine Formel zu haben und die aufzuteilen, welche Talente nun drin sind, zusammenaddiert und wieder geteilt werden, weil sich das ja, ähnlich wie bei dem vorgeschlagenen Wache halten, ganz nach stark nach jeweiliger Situation in Sachen beteiligtem Talent unterscheiden kann.

Bei einer Hexe würde ich eher annehmen, dass sie ihre Hellsichtszauber nutzt und über magischen Wege tätig wird, als sich da nur auf ein profanes Metatalent zu verlassen, ein Einbrecher wird vermutlich eher einbrechen, um sein Geld zu mehren ... warum nun ein Feqz-Anhänger viel mit Handel am Hut haben sollte, weiß ich nicht, da Feqz je mehr für den (nächtlichen) Kampf (und da besonders gegen die Echsen) und Magie seht und nicht für den Handel wie der nördliche Phex, aber wäre natürlich möglich,um eben auch der Aufgabe nachkommen zu können. Gaukler haben vielleicht auch andere Betätigungsfelder als der Handel. Außerdem müssen die dann kreativ werden und sich selber ausdenken, was sie wann, wo und wie machen wollen.
Ich als Spielerin einer Streunerin wollte das Geld immer hart und ausgespielt verdienen, wenn es zu leicht (Würfelprobe) in den Schoss fällt, fände ich es eher uninteressant, aber das wäre wohl Frage des Spielstils.

Daher würde ich sie eher in dem von ihnen gewünschten Gebieten Finanzvermehrung betreiben lassen, statt Handel (Waren zu transportieren, Lagern, kaufen und verkaufen ist ja meist mit einigen Aufwand auch in Kosten verbunden) in den Raum zu stellen.

Ansonsten habe ich oben vorgeschlagen, was mir an passenden Talenten dazu einfällt.

Ich habe bis jetzt die Erfahrung gemacht, dass die Spieler entweder einen Händler spielen wollen und es dann natürlich entsprechend ausspielen (wozu sonst einen Händler spielen) oder es ganz sein lassen, so dass wir noch nie eine Meta-Regelung für so etwas gebraucht haben. Meine Variante beim Spielleitern ist allerdings eher 100 Jahre für den Weg zu brauchen - der Weg ist das Ziel und gut. So lange wir Rollenspielen brauchen wir keine Abenteuer abhaken.

Ein Punkt, der für eine Metaregelung allerdings noch interessant ist, ist wie viel Personal denn zur Verfügung steht? Oder hat man bestimmte Lasttiere um die ganzen Waren zu transportieren? Oder will man lieber kleine wertvolle Dinge kaufen? Welche Waren will man überhaupt handeln? Arangen? Unauer Prozellan? Shadifs?
Ich habe ja gehört in Fasar gibt es sehr günstig Teppiche aus Kinderarbeit zu kaufen, die man gerade im Norden als original Tulamidischen Teppich anpreisen kann. Verspricht eine recht hohe Gewinnspanne.

Also, ich würde die Sache entsprechend dessen regeln, was eigentlich genau gemacht wird.
Neben Handel und Menschenkenntnis und Überreden und Rechnen könnte ich mir Tierkunde vorstellen, um die passenden Lasttiere auszusuchen oder Seefahrt für ein ordentliches Schiff. Dazu kommt noch Hauswirtschaft, um während der Reise mit Tierführern, Wildniskundigen, Söldner, etc, nicht so viel Geld für diese auszugeben. Brettspiel ist gerade in Tulamidistan, das Talent, um einen guten Handel abzuschließen. Entsprechende Kulturkunden sind beim Reden sicher hilfreich und um zu wissen, an wen ich mich eigentlich wende. Vielleicht auch ein bisschen Staatskunst, um die Konkurrenz im Auge behalten zu können. Gassenwissen für wo ich mich in welcher Stadt wohin wende. Da gibt es sicher noch ganz viel mehr.

Um es zu vereinfachen, aber trotzdem etwas Vielfalt zu haben, würde ich wahrscheinlich TaP* ansammeln lassen, die man für 500*2 Dukaten braucht. Dazu sagen ich mal sind x Punkte nötig. Meine Strecke teile ich mir in Teile ein, die sich durch ihre Anforderungen unterscheiden. Die Reise von Fasar über den Raschtulswall nach Punin, wird mehr mit Naturtalenten zu tun haben. Also kann man mit Proben auf diese Talente TaP* ansammeln. Um in Punin dann Sachen sinnvoll ein- und verkaufen, sind es wohl mehr Gesellschaftliche Sachen und viel Reden. In einem besondere gefährlichen Gebieten kann man vielleicht etwas mit Kriegskunst dazu gewinnen. Damit gebe ich vor allem den anderen beiden Charakteren Möglichkeiten ihren Teil an der Unternehmung beizutragen. Vielleicht kann die Zahori recht gut Waagen lenken und so bekommen sie ihre Arangen-Ladung gut durch die Furt.

Wenn man es nicht ausspielen will, dann würfelt man y Proben pro Woche und wenn man es ausspielen will, dann bekommt man es mit.

Man müsste jetzt nur noch einen sinnvollen Wert für X finden. Aber damit würde man sich zumindest die dukatengenaue Rechnung sparen.

Wozu ist überzeugen wichtig? Überzeugen ist ja eine lang anhaltende Sache. Natürlich ist es schön, wenn der Kunde lang glaubt, das richtige gekauft zu haben, das bewirkt dann eher die Qualität und weniger die Überzeugungskraft. Überreden in seiner Variante feilschen oder lügen sollte es es allein tun, denn es geht ja nicht darum, den anderen dazu zu bringen, dass er auch eine Woche später noch überzeugt ist.

Gutaussehend/Herausragendes Aussehen spiegeln sich eh schon regeltechnisch in den Proben wieder, noch mal mit hinein nehmen wäre doppelt gemoppelt (und es liegt am Spieler, daran zu denken). Dazu hat nicht jeder SC einen solchen Vorteil, daher wäre es schwierig, das in eine Formel mit hinein zu nehmen.

Kulturkunde wirkt sich direkt auf Mali oder deren Fehlen bei gesellschaftlichen Talenten aus. Würde ich daher auch nicht in die Formel mit hinein nehmen, da es sich ja auf die schlussendliche Modifikation aus- und bewirkt Und man mal die passende Kulturkunde hat und mal nicht).

Das sind insgesamt genügend Talente und andere Modifikatoren, um da mehrere Formeln rauszumachen, die für unterschiedliche Situationen gelten.

Dein Aufwand in allen Ehren, aber mir wäre das zu viel. Da würde ich tatsächlich eher zwei oder drei passende Talentproben werfen lassen und sehen, was sonst gemacht wird (auch ohne großes ausspielen kann man ja sagen, ob man Bestechungsgeld gibt oder wie viel und die Menschenkenntnisprobe besagt dann, ob man sich dafür den Richtigen oder Falschen ausgesucht hat). Denn mit nur einer Formel wirst Du wohl nicht allein auskommen, dafür kommt es zu sehr darauf an, um was es gerade geht, mit wem und wo und überhaupt.