Armalion-Roman: Greyfensteyn [WorkinProgress]

  • Armalion-Roman: Greyfensteyn


    In diesem Thread möchte ich über mein zweites Fan-Romanprojekt berichten, das den Arbeitstitel Greyfensteyn trägt. Ich bin fest entschlossen, mein zweites Romanprojekt noch einmal in das Format eines kostenlosen, frei zugänglichen, inoffiziellen Romans zu setzen, gegenüber Hinterland und Schattenpfade gleichwohl mit professionellerem Design, Inhalt sowie mit einem professionellem Lektorat. Zudem soll der Roman im Anhang umfangreiches Bonusmaterial liefern, wie eine mehrteilige Spielhilfe zum Greyfensteyn sowie zum Junkerngut Graugard am Finsterkamm mit Szenario- und Abenteuervorschlägen sowohl für Das Schwarze Auge als auch für das Armalion-Spielsystem.

    Warum ausgerechnet „Armalion-Roman”?


    Wie die meisten aventurisch Kundigen wissen, handelt es sich bei Armalion um das erste Tabletop-Miniaturenspiel, das die Rollenspielwelt von Das Schwarze Auge in eine auf Kampf und Schlacht basierende Spieldimension versetzt, die damit in erster Linie militärisch geprägt ist. Die ersten Veröffentlichungen von Spielmaterial bezogen sich dem Setting nach dabei auf den dritten Orkensturm und demzufolge auf diejenige nördliche Region Aventuriens, die man die Schildlande zu nennen pflegt und auch Randgebiete des Svelltlandes (insonderheit die westlichen Baronien des Herzogtums Weiden) einbeziehen. Guido Hölker, einer meiner Lieblingsautoren und zudem Storyboarder des zweiten Teils der Nordlandtrilogie – Sternenschweif, war seinerzeit Entwickler des Armalion-Systems der ersten Stunde, wie aus dem Impressum des mir vorliegenden ältesten Armalion-Regelbuches von 1998 hervorgeht.
    Dies sind die wesentlichen Gründe, die mich dazu bewogen haben, meinem Projekt diesen Armalion-Anstrich zu geben – also zum Einen der militärische Akzent, den ich in Greyfensteyn verstärkt zur Geltung bringen möchte und die mit dem frühesten Armalion-System gleich zweifach gegebene Nähe zum Hintergrundmaterial von Sternenschweif, dem ich mich ja weiterhin besonders verbunden fühle.

    Wozu dieser Faden?


    Ich habe mir zum Ziel gesetzt, von Zeit zu Zeit von meiner Arbeit an diesem Projekt zu berichten und mich gegebenenfalls über Meinungen, Ratschläge und Kritiken auszutauschen. Diese Berichte sollen nicht in Form eines Schreibtagebuches abgehalten werden, sondern an bestimmten Punkten meiner Arbeit über schreibtechnische Schwierigkeiten&Lösungen und auch über den organisatorischen Rahmen des Projekts zu informieren. Es soll gezeigt werden, wie sich der Hintergrund von Greyfensteyn zunehmend verdichtet, wie Entwürfe, Karten und Figurenskizzen entstehen; wie darüber hinaus die eigentlichen Schreibarbeiten an dem sogenannten yWriter ihren Fortgang nehmen und woher bestimmte Impulse aus und Vernetzungen mit den schon vorhandenen Veröffentlichungen von Das Schwarze Auge rühren. Vom Informationsgehalt her wird dabei freilich schon viel von dem anvisierten Inhalt des Romans vorweggenommen. Ich möchte mir bei diesem Projekt aber vor allen Dingen einmal „über die Schulter blicken lassen” und mich mit Interessenten über das überaus handwerkliche Unterfangen des Romanschreibens austauschen. Schließlich bin ich überzeugt, dass solche tieferen und zum Teil detaillierteren Einblicke in den Arbeitsprozess – sofern es bei Modellen und Einzelentwürfen bleibt – der Spannung des fertigen Werks nicht abträglich sind. Vielmehr eignen sich solche Beiträge meines Ermessens nach dazu, das Schreibhandwerk aus verschiedenen Blickwinkeln zu reflektieren.


    Wie soll der Roman am Ende aussehen und worum geht es?


    Am Ende dieser Arbeit, das sich noch nicht genau festlegen lässt, soll eine große pdf.-Datei stehen, die mindestens 350 zum Teil gestaltete und illustrierte Seiten (Format 19 * 21 cm; einfacher Zeilenabstand; Schriftart Garamond) beinhaltet. Sie soll eine professionelle Cover-Illustration von einem versierten Illustrator und einige zusätzliche Innenillustration von meiner Hand erhalten.

    Der Roman erzählt in diesen 350 Seiten eine Begebenheit, die sich im Jahr 1018 nach Bosparans Fall auf der sieben Jahre zuvor von den Orks eroberten Burg Greyfensteyn zugetragen hat, welche zuvor im Besitz der Stadt Lowangen gewesen ist. Es geht um Ritter aus Andergast, die auf Geheiß des Prinzen Wendolyn von Andergast den Greyfensteyn von den Orks zurückgewinnen und diese Burg für das Königreich Andergast zu sichern haben. Nach einer für die Andergaster überaus verlustreichen Belagerung gelingt es einem kleinen Stoßtrupp menschlicher Krieger, sich in einem Teil der Burg festzusetzen und sich gegen nachrückende Orkbesatzer im Bergfried zu verschanzen. Weder Andergaster noch Orken aber ahnen, dass sie mit ihrem Gefecht ein uraltes dunkles Geheimnis in den Tiefen der großen Feste geweckt haben.

    Zur gleichen Zeit im Junkerngut Graugard, das im östlichen Teil des Finsterkamms gelegen ist: Dem aufstrebenden Knappen Alberich von Graugard bleibt die Schwertleite zum Ritter verwehrt, weil sich der verarmte Vater die einem Ritter gebührende Bewaffnung und Ausrüstung für seinen Sohn nicht leisten kann. Alberich macht sich mit einer Handvoll getreuer Waffenknechte und Freunde nach Lowangen auf, wo seine Tante als Gemahlin eines wohlhabenden Lowanger Ratsherrn um Unterstützung zur Wappnung des jungen Alberich gebeten werden soll. Auf dem gefahrenreichen, abenteuerlichen Weg nach Lowangen hat Alberich mit seinen Weidener Kämpen einige ungleiche Gefechte zu bestehen. Dabei gewinnt er aber auch viele neue merkwürdige Anhänger aus dem Finsterkamm. Sein eigentliches Ziel, die Stadt Lowangen, soll Alberich allerdings vorerst nicht erreichen, denn kurz vor Yrramis begegnet er der Andergaster Kriegerin Farina, der es gelungen ist, sich aus der Burg Greyfensteyn zu schleichen, um Verstärkungen herbeizuschaffen. Alberich erkennt schließlich seine Chance, bei dieser Rettungsmission ritterliche Ehre gegenüber Lowangen und seiner Tante zu erwerben. Als sich Weidener und Andergaster alsdann gegen die orkischen Besatzer verbünden, beginnt das alte Grauen aus den Tiefen des Greyfensteyn seinen eigenen, schauerlichen Feldzug.


    Der erste Beitrag wird sich meiner Ausarbeitung des Junkergut Graugard im Finsterkamm widmen und hier am 23. Februar nachzulesen sein!

    Aventurische Grüße
    Jan Habermann
    aka
    Seulaslintan/Boronar

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (17. Februar 2013 um 13:11)

  • Das liest sich sehr schön und ambitioniert. Auch die Arbeit an einem Roman den Lesern zur Mitsicht zur Verfügung zu stellen finde ich gut und interessant.
    Da ich Ritter mag, war das dann auch das richtige "Stichwort" für mich, mein Interesse zu wecken.^^ Allerdings bin ich in naher und mittlerer Zukunft mit voraussichtlich wenig Zeit versehen, von daher muss sich zeigen, in wieweit ich Zeit haben werden, de Werdegang des Romans mit zu verfolgen. Aber reizvoll klingen tut es schon mal.

    Dieser Satz ist unvollständig?

    Zitat

    Vielmehr eignen sich solche Beiträge meines Ermessens nach dazu, das Schreibhandwerk

    Ich wünsche viel Erfolg bei Schreiben. :)

  • Armalion-Roman: Greyfensteyn [WorkinProgress]
    Beitrag # 1: Das Handwerkszeug


    Bevor es daran geht, am 23. Februar das Junkergut Graugard in der Baronie Nordhag als ersten ausgearbeiteten Handlungsort vorzustellen, erscheint es vorab natürlich geboten, einmal das Handwerkszeug offen auszulegen, welchem ich mich das gesamte Projekt hindurch bedienen werde. In diesem vorgeschobenen Beitrag geht es demnach um die wesentlichen Mittel und Methoden, mit denen die einzelnen Ideenfetzen und Gedankenbildern zu einer konsistenten Geschichte verdichtet werden.


    Das (offizielle) aventurische Quellenmaterial


    Im Vorfeld jedweder Erzählung, die nach Aventurien führt, und sei sie noch so kurz gefasst, ist selbstredend eine Hintergrundrecherche notwendig. Spätestens an Hand einiger früherer DSA-Romane aus der Heyne-Verlagsproduktion und der heute noch spürbaren Negativresonanz, die sich hauptsächlich an den Unstimmigkeiten zum aventurischen Hintergrund entzündet, kann man das Gewicht dieses Gesichtspunkts für die Leserschaft in aller Deutlichkeit ermessen. Wenn man nun daran geht, inoffizielles Material zu liefern, das im Endeffekt wahrscheinlich sehr viel weniger wahrgenommen wird als die breit propagierten offiziellen Produkte, ist man jedoch genauso auf eine möglichst in alle Ecken dringende Recherche angewiesen, um überzeugen zu können. Genau darin liegt zugleich das Spannende und Herausfordernde, eine Geschichte in der hochkomplexen Welt von Das Schwarze Auge zu erzählen: Es wird sorgfältig eine Nische gesucht, mit Bedacht ausgeformt und schließlich ein eigenes Werkstück hineingestellt, welches später von den interessierten Lesern auf Passgenauigkeit überprüft wird. Dieser Anspruch ist auch für inoffizielle Produkte gegeben. Künstlerische Freiheit hat sich bei DSA stets im Rahmen eines über viele Jahre hinweg emporgewachsenen Gerüsts zu bewegen, das ist der Nomos.

    Greyfensteyn wird im Grunde genommen ein „historischer DSA-Roman” werden. Er ist während des dritten Orkensturms angesiedelt, was einige Zeit hinter den aktuellen Ereignissen auf Dere liegt. Ich wurde desöfteren auf die Meinung aufmerksam, dass beim Schreiben historischer DSA-Romane für den Autor größere Freiheiten gegeben seien, da die eigenen Einschübe leichter in ein zur damaligen Zeit eher begrenzt vordefiniertes Hintergrundgeflecht eingebettet werden könnten. Ich dagegen halte es erfahrungsgemäß für problematischer, sich an eine historische Kulisse heran zu wagen. Die Gefahr, dort auf Widersprüche bei mangelnder Informationsdichte zu stoßen, ist groß, was sich auch bei den Recherchen für Greyfensteyn rasch herausstellte.

    Nun aber zum Kern der Sache!

    Für die Umgebung der Romanhandlung sind vorläufig folgende Gebiete bzw. Herrschaftsbereiche gegeben:

    ♦ Greyfensteyn
    ♦ Finsterkamm
    ♦ Lowangen
    ♦ Svellttal
    ♦ Thasch
    ♦ Thaschkamm
    ♦ Burg und Weiler Graugard
    ♦ Stadt Nordhag mit der Norrburg

    Für das so gewählte Setting nahm ich zunächst zum Svelltland und dem Herzogtum Weiden die zwei neueren, einschlägigen Regionalbände zur Hand, die da wären:

    ♦ Schild des Reiches

    ♦ Reich des Roten Mondes

    Von den älteren, nicht minder wichtigen Regionalbeschreibungen habe ich herangezogen:

    ♦ Das Orkland

    ♦ Das Herzogtum Weiden

    Zum Hintergrund der Feste Greyfensteyn stellte sich außerdem der Rückgriff auf die Ausgabe

    ♦ Aventurischer Bote Nr. 133

    als obligatorisch heraus, da dort eine zusätzliche Spielhilfe zur Ortschaft Yrramis von der Feder Michael Masbergs abgedruckt wurde, die sich durch ihren engen Bezug zur nahe gelegenen Feste Greyfensteyn als unabdingbare Handreichung erwies.

    Auf die Konsultation von offiziellen Abenteuern, die das engere und weitere Setting von Greyfensteyn berühren, habe ich erst einmal verzichtet, um die Übersicht nicht zu verlieren. Ich kann aber leider erst einmal nur hoffen, dass es bei den offiziellen Abenteuern keine Setzungen gibt, die für mein Setting herausragend relevant sind und auch mit Blick auf die Regionalbeschreibungen diesen nicht entgegenstehen. An dieser unsicheren Stelle sind Empfehlungen von Sachkundigen sehr willkommen.

    Zuletzt ist noch die überaus wertvolle Internetseite

    https://www.orkenspalter.de/www.herzogtum-weiden.net

    von Belang, an der ich selbst einmal ein wenig mitgewirkt habe und die zur Baronie Nordhag die wichtigsten Ansätze bzw. Einzelinformationen liefert.
    Es ist vielleicht nicht uninteressant zu wissen, dass dieses Junkergut Graugard, für das ich mich bei der Ausarbeitung der Schauplätze entschieden habe, auf der dortigen Seite nur namentlich genannt ist, aber als Adelsgut noch keinerlei Tiefenstruktur erhalten hat. Dieses Vergnügen kommt mir zu, wie im nächsten Beitrag referiert wird.

    Für den Ersteinstieg in die Materie und nicht zuletzt für die Quellenrecherche konnte natürlich auch die hochlobenswerte Seite

    https://www.orkenspalter.de/www.wiki-aventurica.de

    nicht fehlen.

    Es dauerte gar nicht lang, da zeigten sich bei der Erarbeitung des historischen Hintergrundmaterials die ersten Lücken und kleinen Inkonsistenzen. Ich bin in eine regelrechte Zwickmühle geraten. Heißt es doch alles in allem sinngemäß, die Festung Greyfensteyn, die von der Stadt Lowangen errichtet und besetzt worden ist, gerät 1011 BF in die Hände der Orks. 1013 BF soll sie vom Praiosgeweihten Hilberian rückerobert worden sein; der spätere Lichtbote erhebt auch gleich einmal in der neuen Zubenennung „von Greifenstein” Anspruch auf die Feste. 1018 BF soll sie von gewissen Andergaster Kriegern besetzt worden sein, die aber wenig später vertrieben werden. Und schließlich, nach dem Winter des Aufstandes, sind es wiederum die Thasch-Orks, die Drughasch, welche die Feste in Besitz nehmen, woran sich bis dato nichts geändert hat. So weit so gut.
    Oder doch nicht?
    Was mich gestört hat, sind eben die zum Teil lückenhaften und widersprüchlichen Aussagen. Unklar sind die Besitzverhältnisse und Besatzungen. Wer sitzt nach dem Wunder von Greifenstein 1013 auf der Burg? Wieso erheben Andergaster Anspruch auf die ursprünglich zu Lowangen gehörige Burg? Von wem wurden die Andergaster 1018 BF vertrieben? und ... und ... und
    Ich habe zu diesen historischen Kuriositäten meine eigenen Ideen entwickelt, die sich hoffentlich noch im Rahmen des Vorgegeben bewegen. Dazu in einem der späteren Beiträge mehr.


    Der Rohentwurf


    Für den Anfang war das wichtigste Stück eine Ablage, die ich einmal „Rohentwurf” nennen möchte. Hier werden die ersten Ideenfetzen nach bestimmten Kategorien abgelegt und stückweise miteinander verflochten. Ziel eines solchen Rohentwurfs war es, das Knochengerüst der Romanhandlung zu schaffen, was ja in den groben Zügen glücklicherweise schon geschehen ist.

    Der Rohentwurf ist bei mir ein einziges Office-Dokument, das wiefolgt gegliedert ist:


    1. Handlungsschauplätze
    2. Handlungspersonen (Grobdefinitionen/Rollenpositionen)
    3. Handlungsebenen (Oberkategorien/Handlungsstränge)
    4. Handlungsentwürfe (Hintergründe/Zusammenhänge)
    5. Exposé (Chronologische Inhaltszusammenfassung)

    Eigentlich ist damit schon alles erklärt. Wenn man dies in der Sprache des DSA-Rollenspielsystems ausdrücken will, könnte auch gesagt werden, hierbei werden stichpunktartig „Meisterinformationen” abgelegt. Für mich ist das wie eine Kohlestiftskizze, mit der das Fundament gezeichnet wird. Unter die jeweiligen Gliederungspunkte kommen Stichpunkte zu den Ideen, die mit Querverweisen untereinander in Beziehung gesetzt werden. Etwas unklar ist vielleicht der dritet Gliederungspunkt „Handlungsebenen”. Hier habe ich lediglich mit Überschriften die einzelnen Handlungssträge angedeutet, die dann unter dem Gliederungspunkt 4 ausgestaltet werden.
    Zu diesem Rohentwurf habe ich noch eine kleine Mappe auf dem Schreibtisch, die für mich als Ablage für handschriftlich abgefasste Hintergrunderarbeitungen dient. Dazu gehören auch Karten, Personenskizzen und selbst erstellte Wappen. Ich bin gewohnt, diese Ausarbeitungen noch mit Füllfederhalter und Bleistift zu machen ... das ist ganz stimmungsvoll.



    Der yWriter – das Schreibprogramm


    Vor ungefähr zwei Jahren stieß ich auf der Website des von mir sehr geschätzten DSA-Autoren Bernard Craw auf den Verweis zum sogenannten yWriter. Der yWriter ist eine kostenlose Software, die speziell für die Abfassung von Romanen programmiert worden ist. Sie eignet sich vor allem zur „Verwaltung” und Ablage von Ausarbeitungen.
    Im nachstehenden Screenshot, den ich angefertigt habe, kann man sich einmal über die Benutzeroberfläche des yWriter ins Bild setzen.


    http://s3.imgimg.de/uploads/yWrite…8f3461dcJPG.jpg

    Wie man sieht, können hier all diejenigen Dinge, die zuvor im Rohentwurf ausgeformt worden sind, mit Details erweitert und in ein Verwaltungssystem eingepflegt werden. Das Programm ist dabei nach den angelegten Kapiteln strukturiert und nochmal in einzelne Szenen untergliedert, die dann wieder nach dem „Anwählen” eine eigene Benutzeroberfläche bekommen, in der Schauplätze, Figuren und andere Gegenstände der Handlung abgerufen und bearbeitet werden können. In einem implementierten Texteditor, den ich persönlich übrigens noch für ausbaufähig halte, kann man mit der Feder dann zur Tat schreiten, wenn das Knochengerüst der Handlung steht.
    Der yWriter hat sehr viele nützliche Funktionen, die mir die Arbeit am Roman wesentlich angenehmer werden lassen und ich möchte ihn nicht mehr missen. Was mir persönlich aber noch zu diesem Thema yWriter oder allgemein „Novel Writing Software” (es gibt ja noch andere ...) eingefallen ist: Vielfach vermitteln diese Programme den Eindruck, dort auch sämtliche Ausarbeitungen und Skizzen für das Plotten anfertigen zu können. Wenn man sich die Funktionen insbesondere des yWriters aber einmal näher anschaut, muss man zu dem Schluss kommen, dass ohne einen vorherigen Rohentwurf nicht all jene Kapitel- und Szenenbeschreibungen ausgeführt werden können, wie das Programm dort anbietet. Es fehlt bei all diesen Programmen meines Erachtens an einem zusätzlichen Werkzeug für die grobe Skizze, welches ich mir im Vorfeld separat angelegt habe, wie oben beschrieben.


    Nicht zuletzt: Die richtige Atmosphäre


    Überall ist zu lesen: Schreiben heißt Arbeiten. Und dieser Ausspruch ist im Zusammenhang des Romanschreibens auch vollkommen zutreffend. Gerade bei dieser kreativen Arbeit spielen Motivation, Selbstdisziplin und Kontinuität eine entscheidende Rolle. Ich habe für mich aber zudem schon während meiner Arbeiten für „Hinterlande und Schattenpfade” festgestellt, dass es mindestens ebenso bedeutsam ist, sich während des Schreibens und parallel dazu noch einmal richtig in die angedachte Stimmung der Geschichte zu versetzen.
    Von Greyfensteyn habe ich schon eine ziemlich genaue Vorstellung von der Atmosphäre. Also habe ich mir verschiedene Medien herangezogen, die ich nach dem Schreibprozess, der nach den obligatorischen fünf Arbeitsstunden am Tag freilich nie ganz abgeschlossen ist, diese angedachte Atmosphäre aufbauen und das Schreiben gezielt beeinflussen.
    In erster Linie gehören dazu natürlich die DSA-Romane, die Setting und Stimmung von Greyfensteyn am ehesten nahekommen und die ich deswegen wieder zu lesen begonnen habe.
    An erster Stelle sind dies
    ♦ Die Isenborn-Tetralogie von Bernard Craw (Stein, Erz, Eisen und Stahl)
    aber auch mein persönlicher Favourit
    ♦ Roter Fluss von Daniela Knor
    und natürlich
    ♦ Das Jahr des Greifen-Trilogie (Der Sturm, die Entdeckung und die Amazone)
    Auch entsprechende Musik darf als wesentlicher Einflussfaktor auf das Schreiben nicht fehlen:
    ♦ Einige Soundtracks von Hans Zimmer
    ♦ Filmmusik von Trevor Jones
    ♦ Die Soundtracks von Elder Scrolls 5: Skyrim (in der Premium-Edition auf Bonus-CD)
    ♦ Die CD-Tracks der Nordlandtrilogie (Schicksalsklinge, Sternenschweif, Schatten über Riva)

    Das dürfte für diesen Beitrag genügen. Über Kritiken, Meinungen und Empfehlungen würde ich mich freuen.
    Bis zum 23. Februar mit dem Beitrag über das Junkergut Graugard in der zur Grafschaft Heldetrutz gehörigen Baronie Nordhag im Herzogtum Weiden!



    -

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (20. Februar 2013 um 01:12)

  • Armalion-Roman: Greyfensteyn [WorkinProgress]
    Beitrag # 2: „How to arm a lion” oder Graugard und die Heldentrutz


    http://s3.imgimg.de/uploads/GraugardWappen54d65b62jpg.jpg

    „3. Tag im Tsamond, 1017 nach Bosparans Fall. Weibel Cordovan an Alarwin, dem ehrbaren Vogt unserer gnädigen Herrin Baronin Emer Leudane von Finsterkamm zu Nordhag, allen Zwölfen zum Gruße. Ich habe zu melden, dass wir die Verfolgung der Raubbande um die Linnert-Brüder abbrechen mussten. Wir sind den Gesuchten seit dem gestrigen Tag bis hinauf zur Grauwinterpforte gefolgt. Dort aber gerieten wir unversehens in einen Hinterhalt der Orken. Ich habe mehr als die Hälfte meiner Männer verloren und drei meiner besten Büttel. Von den Schwarzpelzen wären wir gänzlich vernichtet worden, hätten wir nicht mit letzter Kraft und durch die Gnade aller Zwölfgötter das schützende Gut des Edlen von Graugard erreicht. Der alte Junker Aldwin hat uns in seiner Burg aufgenommen. Ich habe ihn gebeten, uns im Namen der Herrin Baronin einige seiner vielen Waffenknechte auszuleihen. Ehrbarer Vogt, der Junker hat mir dies versagt! Er behauptete, keinen seiner Knechte entbehren zu können. Ohnedies verfüge er seit langem nicht mehr über die Mittel, für so eine Hatz das geeignete Rüstzeug aufzubringen. Da unten aber, im Weiler Graugard, hat er einen Tempel des Firun bauen lassen, wo ein seltsames Weib über das ganze Dorf scheinbar das Sagen hat, wie es den Edelleuten wenig ansteht. Gar unritterlich erschien mir auch der junge Alberich, Sohn des Junkers, der bei unserer Herrin Baronin vor einigen Götterläufen doch noch ein Knappe gewesen ist. Er fing sogar heftigen Streit mit einem meiner versehrten Büttel an und sah dabei noch aus wie ein Waldläufer. So bitte ich Euch, mir für die Verfolgung der Linnert-Bande schnellstmöglich Verstärkung oder Eure neuen Befehle zu übersenden, so lange wir hier auf dem Gut noch ausharren, denn auf die von Graugard können wir gewiß nicht zählen!”

    - Brief des Weibel Cordovan Draugward, Anführer der Büttel zu Nordhag


    Das Junkergut Graugard

    Graugard im Roman


    Was ich versucht habe, eingangs mit der Außenperspektive des Weibels Cordovan auf Graugard zu zeigen, ist eine Situation, die für die Grafschaft Heldentrutz und ihre Teilherrschaften ganz und gar typisch ist: Verarmte Ritter auf kargem Land und in rauher Wildnis, die sich in einem ständigen Überlebenskampf befinden, mehr denn je seit dem Orkensturm. Im Falle des Junkerguts Graugard stellt sich die Lage sogar überspitzt dar. Der betagte Herr des Guts kann nicht einmal die zur Verteidigung seiner Hörigen wichtige Ausrüstung seiner Waffenknechte aufbringen geschweige denn seinem Sohn Alberich, der die prominenteste Herrin der Baronie Nordhag zur Schwertmutter hatte, eine standesgemäße Bekleidung/Bewaffnung besorgen.

    Mit der Gründung der Grafschaft Heldentrutz 1012 BF, durch die der westliche Teil der Weidener Grafschaft Bärwalde aus dieser herausgelöst und zur Abwehr der Orkengefahr sozusagen als ein territoriales Bollwerk im Herzogtum Weiden formiert wurde, verstärkte sich der äußere Druck gerade auf die kleineren Herrschaften in diesem Gebiet - auf die Edlen- und Junkergüter. Neben dem ohnehin schwierigen Selbsterhalt in jener unwirtlichen Gegend am Finsterkamm war zudem noch der dauernde Auftrag der Orkenabwehr getreten, der die begrenzten Mittel der Kleinadeligen zusätzlich belastete. Allerdings gab es unter den Edlen und Junkern der Heldentrutz, wie überall, auch materielle Unterschiede zwischen besser gestellten, mittelmäßig mächtigen und ärmlich ausgestatteten Gutsherren. Das hat natürlich Folgen für die Bestrebungen der Heldentrutzer Adeligen, denen es nicht nur darum gehen konnte, neben einem guten Schwert am Gürtel auch das alltägliche Frühstücks-Ei und eine Kanne Bier auf den Tisch zu bekommen, sondern sich nach außen hin auch standesgemäß zu repräsentieren. Ob beim Zusammentreffen für die Jagd, zur Orkenhatz, beim Turnier in Trallop oder am Hof der Baronin Emer Leudane von Finsterkamm zu Nordhag: Allenthalben galt es nach wie vor, ritterliche Ehre unter seinesgleichen zu bewahren oder bestenfalls zu mehren, wobei der dadurch geschürte Konkurrenzkampf als gesellschaftlicher Faktor neben den gemeinschaftlichen Abwehrkampf gegen die Orken tritt.

    Dieses seit der Gründung der Heldentrutz besonders um sich greifende Spannungsverhältnis macht es für meinen Roman besonders interessant, neben dem Greyfensteyn das kleine Edlengut Graugard in der Baronie Nordhag als den zweiten Hauptschauplatz und gleichzeitig als Ausgangspunkt der gesamten Handlung zu wählen. Bisher ist das Gut im offiziellen aventurischen Hintergrund allenfalls namentlich bekannt und das nur durch:

    http://www.herzogtum-weiden.net/politik/baronien/344-nordhag.html
    (unter Kategorie Adelsgüter)

    Graugard ist sowohl Name des Adelsguts bzw. des Stammsitzes der nach diesem zubenannten Junkerfamilie. Der Junkertitel als Adelsprädikat verweist auf die Erblichkeit des ursprünglich bei der Baronie Nordhag zu Lehen gehenden Stück Landes und auf die persönliche Bindung der Familie zum Gut.

    Rangmäßig betrachtet, steht Graugard in der Weidener Lehnshierarchie auf unterster Stufe:

    Herzogtum Weiden → Grafschaft Heldentrutz → Baronie Nordhag → Junkergut Graugard

    Als Wappen der Familie habe ich eines entworfen, wie es zu Beginn des Beitrags zu sehen ist: Auf silbern und grün geteiltem Schildgrund zwei schwarze, zum Heulen erhobene Wolfsköpfe. Das Wappen beinhaltet also die Wappenfarben der Baronie Nordhag und als Wappentier den schwarz bepelzten Waldwolf, der besonders in der Gegend der sogenannten Grauwinterpforte den Jägern und Reisenden das Leben schwer macht.

    http://s3.imgimg.de/uploads/GraugardKarte4afbba0fjpg.jpg

    Örtlich befindet sich Graugard als Zusammenführung von Weiler und Burg auf einem ausgedehnten Hügel in den dicht bewaldeten Ausläufern des Finsterkamms, dabei etwa 25 Meilen vom Herrschaftsmittelpunkt der Baronie Nordhag und wenige Meilen von dem nach Yrramis führenden Nôrrnstieg entfernt. Wegen der immerwährenden Gefahr durch Ork und Wolf wurde Graugard einst als Ringwallanlage errichtet, die im Inneren den sechzig Seelen beherbergenden Weiler umschließt und die teils steinerne, teils hölzerne Turmhügelburg des Herrn zu Graugard zum Mittelpunkt hat. Für den Schutz der Anlage unterhält der Junker acht Waffenknechte auf den Wehrgängen und Auslugtürmen der Palisaden und nochmals vier Weitere in seinem Turm. Söldner und Abenteurer sieht man in Graugard außerordentlich selten, da der Junker Aldwin nicht einmal ausreichend Mittel besitzt, die eigenen Leute auszurüsten.
    Etwa weitere zwei Meilen nordwestlich vom Gut befindet sich die Grauwinterpforte, eine dicht bewaldete, düstere Schlucht, welche einen Aufstieg in das Innere des Finsterkamms gewährt und durch die steil aufragenden Felshänge hauptsächlich von Praios Antlitz geschirmt ist. Die Grauwinterpforte bietet vor allen Dingen Wölfen und Banditen einen Unterschlupf, aber auch den Schwarzpelzen eine Deckung bei der Planung von Angriffen auf die Weidener Besitzungen. In Nordhag munkelt man auch, dass dort Werwölfe umhergehen, die sich mittnächtens über die Dörfer hermachen.


    Hauptpersonen in Graugard


    Junker Aldwin von Graugard, der alte Gutsherr
    Seit mehr als vierzig Götterläufen schon ist der betagte Aldwin Herr über Graugard. Seit der Rückkehr seines Sohnes Alberich aus der Knappenschaft am Hofe der Emer Leudane von Finsterkamm hat er diesen zum Mitregenten erhoben. Aldwin wirkt ermattet und verbittert. Er geht wenig ritterlichen Tätigkeiten nach, hat selten noch das Schwert umgegürtet und fühlt sich unter dem Einfluss der Firun-Geweihten Alena eher dem Waidwerk und den Mysterien um den Wintergott verbunden. Es erscheint vielen benachbarten Weidener Rittern gar als ein Wunder, dass Graugard während des Orkensturms unter diesem alten Mann mit dem unritterlichen Habitus so lange bestehen konnte. Das hängt offenbar mit einem tragischen Unglück in seiner Vergangenheit zusammen. Noch bis 1010 BF hatte Aldwin seine geliebte Gemahlin Jadwine an seiner Seite. Diese war selbst eine aufopferungsvolle, kampfentschlossene Ritterin aus der Familie von Nordwall. Bei einem Kampf gegen Raubritter auf dem Nôrrnstieg fiel Jadwine während eines Zweikampfes, den der Anführer der Raubritter erst zu Ehren Rondras gefordert und seine Gegnerin damit in einen tödlichen Hinterhalt gelockt hatte. Seither hadert Aldwin mit den rondrarianischen Idealen und mit den Kampftaktiken des Weidener Rittertums. Er sieht die einzige Chance des Bestehens in der Treue zum harten Herrn des Winters und der Jagd, dem zu Ehren er vor kurzem sogar einen kleinen Tempel im Weiler errichten ließ.

    Edelknecht Alberich von Graugard, designierter Nachfolger Aldwins
    Anders als Junker Aldwin hält Edelknecht Alberich viel auf die ritterlichen Ideale und auf die ehrenvollen Gesetze der Rondrakirche. Als seine Mutter Jadwine der Heimtücke der Raubritter auf dem Nôrrnstieg zum Opfer fiel, befand er sich als Knappe am Hofe der Baronin Emer Leudane von Finsterkamm, die ihm ihre eigene, ritterliche Art der Fürsorge und des Ratschlags zu Teil werden ließ. Alberich verarbeitet den Tod seiner Mutter daher ganz im Gegensatz zu seinem Vater und zwar ganz im Sinne eines aufrichtigen Weidener Ritters. Nur vermag der Vater ihm nicht die möglichen Mittel zu gewähren, eine standesgemäße Ausrüstung zu beschaffen. Es fehlt Alberich sogar an dem notwendigen Ritterschwert und an einem geeigneten Panzer, gar nicht zu reden von einem kampftauglichen Schlachtroß. Da sich der Vater dem ritterlichen Glauben gegenüber eher ungebührlich verhält und seine letzten Gelder sogar dem Bau des Firun-Tempels geopfert hat, hegt der ohnehin eher hitzköpfige Sohn einen Groll gegen den Vater, den er nicht selten offen zum Ausdruck bringt. Die Firun-Geweihte Alena die Flinke ist Alberich ebenso ein Dorn im Auge. In ihr sieht er den Quell allen Mißstandes in Graugard und er sinnt nach Mitteln diesen für seinen Vater schlechten Einfluss mit grenzwertig rechtmäßigen Methoden zu beseitigen. Seine letzte Hoffnung, aus dem unrühnlichen Stand des Edelknechts aufzusteigen, sieht er in seiner überaus gut betuchten Tante Warglinde, die in Lowangen lebt.

    Frau Warglinde von Roßstein, geboren von Graugard, Schwester des Gutsherrn
    Die im Vergleich zum Gutsherren Aldwin einige Jahre jüngere Schwester Warglinde ist eine ebenso kluge und weitsichtige wie berechnende und durchtriebene Frau, die schon in frühen Jugendjahren ihren Bund mit Phex denn mit Rondra geschlossen hat. Sie verschlug es rasch nach Lowangen, wo sie in die Dienste eines erfolgreichen Kaufmanns trat und die Kunst des Handelns und Verhandelns erlernte. Sie war schließlich mit einem derart außergewöhnlichen diplomatischen Geschick ausgestattet, dass sie schließlich eine Beziehung zu dem wesentlich älteren, aber ungemein einflussreichen Lowanger Ratsherrn Rolef von Roßstein aufbaute, der mit ihrer Hilfe den Traviabund mit seiner damaligen Ehefrau gütlich zu lösen im Stande war um eine Liaison mit der schönen und beflissenen Frau von Graugard einzugehen. Warglinde hat seit dem Orkensturm und seit der Belagerung von Lowangen keinerlei Kontakte mehr zu ihrer am Finsterkamm lebenden Familie.

    Alena die Flinke, Oberste Jägerin und Firun-Geweihte zu Graugard
    Die wohl geheimnisvollste und zugleich gebotsmächtigste Frau innert der Palisaden von Graugard ist die Firun-Geweihte Alena. Sie befindet sich im glühenden Alter, das von noch nicht einmal vierzig Winter geprägt ist und doch wirkt sie bereits eindrucksvoll weise und wissend. Zusammen mit ihrer charakterlichen Kühle und körperlichen Kraft hat sie nach ihrer Ankunft als einfachende Reisende um 1011 BF rasch Gunst und Gehör der Graugarder Hörigen, aber auch des alten Junkers auf sich gezogen. Die Vergangenheit der Geweihten aber ist in Dunkel gehüllt. Im Weiler hat sie nach dem Bau eines ihrem Gott zu Ehren gedachten Tempels eine dauernde Wirkungsstätte gefunden. Ihr eigentliches Ziel ist neben der Predigt und der Festigung des Firun-Glaubens die Verteidigung Graugards gegen äußere Feinde. Hierbei teilt sie ihre Fertigkeiten am Bogen und ihr Wissen in der Kriegskunst mit den Waffenknechten ebenso wie mit einfachen Hörigen im Weiler. Die Einwohner Graugards werden allerdings zunehmend gespaltener, was ihre Rolle auf dem Gut angeht seit der junge Alberich nach seiner Rückkehr aus der Knappenschaft die Wichtigkeit des Rondra-Glaubens personifiziert und predigt.

    Ich will mit diesen Einblicken in mein Rohkonzept für diesen Beitrag enden. Im nächsten Beitrag, der zwischen Ende März und Mai hier nachzulesen sein wird, behandelt dann Fortschritte im Schreibprozess und wird auch eine erste kleine Leseprobe aus dem ersten Kapitel anbieten.

    Bis dahin!

    2 Mal editiert, zuletzt von Gast (23. Februar 2013 um 19:39)

  • Vielleicht könnte dir bei der Zeitplanung meine Chroniken (http://dereglobus.orkenspalter.de/viewtopic.php?f=55&t=1925) etwas weiterhelfen; einst begonnen für eine geplante DSA-Geschichte über 50 Jahre ... Greifenstein/Greyfesteyn hat so seine Problem mit der Chronik und dne Orks :)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Vielleicht könnte dir bei der Zeitplanung meine Chroniken (http://dereglobus.orkenspalter.de/viewtopic.php?f=55&t=1925) etwas weiterhelfen; einst begonnen für eine geplante DSA-Geschichte über 50 Jahre ... Greifenstein/Greyfesteyn hat so seine Problem mit der Chronik und dne Orks :)


    Danke für deinen Hinweis auf die derischen Chroniken. :laechel: Ich kannte das Projekt nur aus der Planphase, dann hab ich es aus dem Blick verloren. In der Tat helfen mir die sorgsam recherchierten Einträge sehr, mein Setting noch deutlicher vor dem historischen Kontext zu fassen. Die Einzelbelege zum Greyfensteyn habe ich in dem Informationsgehalt auch so aus den Quellen zusammengetragen; die Lücke besteht nach wie vor zwischen dem Wunder von Greyfensteyn (1013 BF/Hiberian) und der Andergaster Besetzung von 1018 BF. Wenn Hiberian nun nach der Befreiung Oberherr über die Feste geworden ist - welche Besatzung ist dort bei Ankunft der Andergaster? Außerdem lassen die Quellen noch vollkommen offen, wie das Interesse bzw. der Anspruch des Königsreiches Andergast bezüglich der Feste zu Stande kommt. Hiberian hat den Prinzen Wengel (Wendolyn) erst gerettet und "darf" sich anschließend nach dem Greyfensteyn zubennen, die ursprünglich Lowanger Besitz und dann den Thassch-Orks in die Hände gefallen ist? Alles in allem ist der offizielle Hintergrund zu der Feste m.E. nicht zu Ende gedacht bevor zu Papier gebracht worden.

  • Hm, da müßte man mal die Botenquellen überprüfen. Irgendfwann nach dem Wunder fiel Greyfensteyn in die Hände der Orken - weswegen Andergaster (u.a.) später die Festung kurzfristig befreiten. Die Frage ist, was bewirkte das Wunder (wie in RSH11,18 beschrieben); war dort bereits die Feste in Orkhand?

    Gut das ich gerade die alten Boten durchforsche ... Fall der Festung an die Orks im AB37 (1011 BF); Rückeroberung durch Andergaster und Lowangener irgendwann 1013 BF (AB45). Wunder vertreibt nur Orkreiter ... die sonst den andergaster Prinzen erwischt hätten.


    Warum heißt die Feste im RSH11 wieder "Greifenstein" ? Argh...

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Hm, da müßte man mal die Botenquellen überprüfen. Irgendfwann nach dem Wunder fiel Greyfensteyn in die Hände der Orken - weswegen Andergaster (u.a.) später die Festung kurzfristig befreiten. Die Frage ist, was bewirkte das Wunder (wie in RSH11,18 beschrieben); war dort bereits die Feste in Orkhand?

    Gut das ich gerade die alten Boten durchforsche ... Fall der Festung an die Orks im AB37 (1011 BF); Rückeroberung durch Andergaster und Lowangener irgendwann 1013 BF (AB45). Wunder vertreibt nur Orkreiter ... die sonst den andergaster Prinzen erwischt hätten.


    Ja, genau. Danke nochmal fürs Nachsehen! :lol2:
    So hab ich das auch recherchiert. Eine entscheidende Quelle ist ja noch die Spielhilfe "Yrramis" von Michael Masberg im AB 131 (S. 16 f.), die das vorherige Material um den Greyfensteyn nochmal zusammenfasst. 1011 BF besetzen die Orks; dann kommen Lowanger und Andergaster; dann Hiberian, der den Prinzen Wengel rettet und sich danach Herr von Greifenstein nennen darf.

    Du hast natürlich recht: Vor 1018 müssen die Orks zurückgekommen sein und die Feste dem Lichtboten Hiberian wieder abgenommen haben. Wie und wann steht allerdings nirgendwo. Auch steht nirgendwo ausgeführt, welche Rolle nun die Andergaster in Bezug auf die Feste spielen, die sich da zwei Mal einmischen und Anspruch erheben. Was haben die Andergaster mit Lowangen zu schaffen??? Das alles ist auch bei Masbergs Yrramis-Spielhilfe, die nach der Erstauflage von Reich des Roten Mondes aus der Druckpresse kam (2009) nicht erklärt worden. Da wirkt es genauso lückenhaft und geradezu flüchtig zusammengebacken.

    Es bleibt leider so: Es gibt mehr Fragen als Antworten und ich muss mir was austüffteln, was irgendwie im Rahmen dieser unvollständigen Hintergrundgeschichte bleibt.

  • Hiberian reist ja ins MR zurück und löst 1014 BF das Praios-Schisma aus; da die Andergaster ihn begleitet haben sollen - lag die Festung vermutlich unter Besatzung weniger Lowangener. Hm, Drughash-Orks - RSH11,S.114.

    Anscheinend flogen die Greifen H. nach Greyfensteyn, wo gerade der andergaster Prinz in Bedrängnis war, um diesen zu retten? Was machte der Prinz da überhaupt? Die Lowanger sind den Drughash-Orks Tributpflichtig. Als H. weiterreiste zogen isch vermutlich die Lowanger zurück. Was auch immer mal mit Greifenstein geplant war - es ging zwischen 1014-1018 BF verloren. (Inhalt des Boten 133 entspricht fast der Beschreibung im RSH11). Uha, Feste Greifenstein leigt dicht an der Grenze zu Andergast - und die Orks bedrohten um 1010 BF die Stadt Teshkal - siehe RSH2,S.156.

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    Einmal editiert, zuletzt von zakkarus (25. Februar 2013 um 00:21)

  • DAS ist zumindest ein sehr schöner Ansatz! Die Grenzlage und der Überfall geben schon einen Hinweis.
    Die Geschichte um Hiberian und dem Wunder von Greyfensteyn könnte ich in der Romanhandlung getrost kurz halten, wenn nicht gar außen vor lassen, sofern mit gutem Gewissen davon ausgegangen werden kann, dass einerseits die Thasch-Orks nach 1014 da oben wieder das Sagen haben und andererseits irgendein dauerndes Verteidigungsbündnis zwischen Lowangen und Andergast geschlossen worden ist, dass es den Andergastern erlaubt, im Einklang mit Lowanger Interessen nach 1014 da oben Fuss zu fassen.

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (25. Februar 2013 um 19:12)

  • Ich denke eher, es ging den Andegrastern um die Bedrohung ihres Reiches und die Feste Greyfensteyn bewachte ja sozusagen den Weg dorthin. Als die Orks sich aus Andergast zurückzogen, brauchte Andergast wohl Greyfensteyn nicht mehr - oder die Lowangener wurden im Vertrag mit den Orks gezwungen, die Festung an jene abzutreten. Denn die Drughash beherrschten fast die gesamte Region - nur Lowangen konnten sie nciht erobern (was sie später noch einmal versuchen ... mit negativen Folgen :)

    Also, nach mW hast du bei Greyfensteyn freie Wahl, da diese Feste erst im berühmten 37er Boten auftauchte (in der Orkland_Box, wie qauch im PC-Spiel gab's die Festung nicht).

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    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

    Einmal editiert, zuletzt von zakkarus (25. Februar 2013 um 21:33)

  • Armalion-Roman: Greyfensteyn [WorkinProgress]
    Beitrag # 3: Armalion versinkt


    Ich habe nach Beendigung meiner einnehmenden akademischen Pflichtarbeit lange überlegt, wie es nun mit meinen Ideen und Konzepten für Prosaliteratur weitergehen soll, die in der Welt von Das Schwarze Auge angesiedelt sind. Ich denke, dass jeder, der sich mit DSA-Fanprojekten in seiner Freizeit beschäftigt, über Sinn und Nutzen der eigenen Projekte reflektiert - mein Ergebnis darüber und was ich als eigenen Weg ersonnen habe, möchte ich hier darlegen.

    Wenn ich auf meine eigenen Ideen zurückschaue, erinnere ich mich gern an die Schaffensfreude, die das Schreiben an Kurzgeschichten, After Action Reports oder an meinem Sternenschweif-Begleit-Roman begleitet hat. Das ist verständlicherweise die Triebfeder so vieler wichtiger Fanprojekte. Für opulente Fan-Roman-Projekte im DSA-Bereich lohnt sich meiner eigenen Erfahrung jedoch der zeitliche Einsatz nicht mehr. Die Ergebnisse geraten einfach zu groß/unübersichtlich und gleichzeitig so unattraktiv, dass sie im Bereich der DSA-Fangemeinde schlichtweg außerhalb des Diskussionsrahmen stehen. Das ist alles sehr verständlich, denn ich neige selbst dazu, einen DSA-Roman, den ich in den Händen halte, wirklich zu Ende zu lesen. Zudem bin ich mittlerweile überzeugt, dass jemand, der sich zu deutlich als Autor von Fan-Romanen "profiliert", in diesen Tagen sich selbst den Schritt zu einer offiziellen Romanveröffentlichung verbaut.

    Natürlich ist es eher der erste Punkt, der mich speziell am Projekt "Armalion-Roman Greyfensteyn" nach einer längeren Pause und distanzierterem Blick auf die Sache hat zweifeln lassen. Der Stoff der Geschichte motiviert mich nach wie vor sehr, doch auch (oder gerade deshalb) möchte ich mit diesen Ansätzen nicht mehr aus dem unterbelichteten Keller der Fan-Prosaliteratur vergeblich ein Licht zu entzünden versuchen, sondern mich auch irgendwie in den Möglichkeiten der Publikation ohne rechtliche Bedenken weiterentwickeln.


    Einmal editiert, zuletzt von Gast (31. Dezember 2016 um 14:14)

  • Das stimmt mich etwas traurig, auch wenn ich dir natürlich viel Glück für dein Projekt wünsche.


    Zudem bin ich mittlerweile überzeugt, dass jemand, der sich zu deutlich als Autor von Fan-Romanen "profiliert", in diesen Tagen sich selbst den Schritt zu einer offiziellen Romanveröffentlichung verbaut.


    Wenn du die Frage gestattest, wäre es für eine offizielle Romanveröffentlichung nicht der einfacherere Weg bei Ulisses anzufragen, ob sie deinen Roman als echten DSA-Roman rausbringen würden?

  • Guten Abend, Theaitetos,

    Ich danke dir für deine Stellungnahme.

    Ich hatte zwischenzeitlich in der Tat versucht, mit dem Ulisses-Verlag Kontakt aufzunehmen. Meine Anfrage im letzten Jahr wurde mit der Aussage abgewiesen, dass es kein Interesse an neuen Manuskripten gäbe. Ich habe da nicht weiter nachgehakt, schließlich gab es ja zu diesem Zeitpunkt designierte Autoren und Manuskripte für Nachfolgeromane und irgendwie ist mir nach der Fan-Roman-Geschichte von 2011 der Mut vergangen, mich noch weiter aufzudrängen.

    Das war für den Fortlauf des Projekts zwar nicht entscheidend, aber doch ein Denkanstoss, meine eigenen Vorstellungen vom Schreiben und von persönlicher Weiterentwicklung neu zu überdenken.

  • Ist die Angabe da bei Amazon und bei Books on Demand richtig: 19,90 €uro? Für 68 (achtundsechzig) Seiten?