High Fantasy / Low Fantasy DSA und das Potential beider

  • Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

    Ich wollte einfach mal eure Meinung zum allgemeinen DSA erfragen, in betracht auf High- und Low-Fantasy. Hierzu muss erst einmal geklärt werden was man(in diesem Falle ich) unter den einzelnen Begriffen versteht. Meiner Meinung nach gehört zu High-Fantasy bereits alles Magische, alle nicht menschlichen Rassen und ganz besonders aktives Götterwirken!


    Z.B. ist es eurer Meinung nach möglich DSA wirklich konsequent, vor allem in Anbetracht der offiziellen Abenteuern, als Low F. zu spielen ? Denn sobald man mit irgendetwas das nicht mehr in dem ,,normalen" Dorfverbund zu tun hat, diesen Rahmen sprengt. Vor allem ist es dann noch möglich einen wirklichen ,,Helden" zu spielen, oder ihm zu großem Ruhm zu verhelfen.
    oder ob es euch so gefällt? Wünscht ihr euch weniger Epische Momente, oder könnt ihr gar nicht genug davon bekommen ?

    Ich für meinen teil greife gerne in aktuelle Geschehnisse ein und freue mich immer sehr wenn meine Helden bzw. die Gruppe an sich eben eine bedeutende Rolle spielt/spielen und somit auch das persönliche Aventurien weiter gestalten. Ich mag auch sehr gern die einfachen Probleme, allerdings ist es in dem Dorf Beispiel recht ermüdend zum hundertsten male das Rudel Wölfe oder den ach so bösen Bären zu vertreiben. (mit Absicht sehr überspitztes Beispiel)
    Wie Episch muss es für euch sein ?


    Wie gesagt, nun ist eure Meinung gefragt !

    Grüße
    Yendanjin

  • Also ich würde Low Fantasy noch etwas weiter fassen.
    Für mich ist DSA, so wie ich es kennengelernt und lieben gelernt habe, in Richtung Low-Mid Fantasy angelegt.
    Es gibt Magie, wirklich sehr starke Magie, jedoch nur selten und es ist den meisten Bewohnern vergönnt wirkliche Magie zu sehen (ausser die Scharlatane, die auf ihre Kunst zeigen).

    Gerade deswegen wird bei uns Magie auch viel weniger standardisiert eingesetzt, dafür aber umso erstaunlicher und aufregender präsentiert.
    Feen, Drachen, verwunschene Wälder und üble Schwarzmagier gibt es zwar, aber man kennt es mehr aus Geschichten, Legenden und Sagen, als das man damit wirklich täglich konfrontiert wird.

    Die Möglichkeiten die DSA bietet, sind vielfältig. Man kann aufgrund des toll ausgearbeiteten Hintergrundwerks, massiv in die Spielwelt eintauchen und findet in vielen Publikationen Anregungen und Vorbilder.


    Deine Frage "Wie episch muss es für euch sein"
    Ich für meinen Teil spiele gerne Magier, jedoch achte ich darauf, dass ich wirklich sparsam und gut überlegt mit Magie umgehe. Wir arbeiten nicht mit der Ausdauerregel, jedoch spiele ich diese Ausdauer und Erschöpfung am Tisch, indem ich feiwillig Pausen einlege oder meinen Kameraden ungefähr mitteile, wie ich mich fühle und ob meine Kraft noch für eine große Tat reicht.

    Wenn ich nichtmagische Charaktere wirke, dann spiele ich eine Überrachtheit, Ängstlichkeit und auch Neugier, wenn einer meiner Mitspieler Magie wirkt. Es ist etwas fantastisches und unvorstellbares, umso mehr begegnet man der Person mit Respekt und ist froh, dass man solch einen kundigen auf seiner Seite hat.

    Generell spiele ich sehr bodenständig und eher im low-Fantasybereich, was jedoch nicht heisst, dass große und/mächtige Gegner nicht vorkommen- sie werden nur plastischer beschrieben und ein solches Erlebnis ist immer etwas prägendes.

  • Unter die Kategorie High Fantasy fallen Geschichten wie Herr der Ringe oder Fantasy-Universen die daran angelehnt sind. Also all das wo es verschiedene fantastische Rassen und Kreaturen gibt.
    Low Fantasy hingegen zeigt eher Motive wie Conan den Cimmerier oder Elric von Melniboné. "Normale" Menschen sind also eher an der Tagesordnung. Dies schließt jedoch weder Magie noch Götterwirken aus, da zB Elric (der Ewige Held) ein Auserwählter der Caosgötter ist und mit seinem magischen Schwert Sturmbringer scharenweise schier übermächtige Gegner tötet.
    Heroisch kann es also sowohl in High- wie auch in Low Fanatsy zugehen.

    Da das schwarze Auge an Herr der Ringe angelehnt ist, kann man ohne weiteres auch Aventurien als High Fantay-Welt bezeichnen.

    Das sogenannte "Bauerngaming" definiert sich also nicht als Low Fantasy, da es sich mehr oder weniger um das Alltagsleben einer Dorfgemeinschaft handelt. Denn wäre in dem Dorf ein halbelfischer Bogemacher oder zwergischer Schmied fällt es schon unter High Fantasy.
    Low Fanatsy wäre also wenn in dem besagten Dorf nur Menschen leben würden, die nur ferne Sagen und Legenden über Götter, Dämonen, Magie und fremde Rassen kennen würden.
    Ich weiß nicht wie das andere Foren-User sehen, aber das wäre in meinen Augen nicht mehr DSA.
    Hingegen wäre es ebenso Low Fanatsy wenn ein menschlicher "Über-Drüber-Held" scharenweise böse, menschliche Gegner abschlachten würde und somit die Welt rettet.

    Wir spielen gerade das letzte Abenteuer aus Kreise der Verdammnis und nähern uns mit großen schritten dem Jahr des Feuers. Also Heroisch geht es bei uns zu genüge zu.
    Vor allem da nach JdF schon mit de nächsten Heldengruppe die Philliason Kampagne geplant ist.
    High Fantasy haben wir auch genug, da immer mindestens ein Held kein Mensch oder nur ein Halber Mensch ist und wir auch genügend Elfen, Zwergen & Co begegnen.

  • Hallo!

    Ich glaube, Du hast einen Teil der 'Formel' übersehen. High Fantasy mit Low Magic wäre Herr der Ringe (Magie alleine macht keine weltbewegenden Unterschiede).

    DSA wollte immer freigeistig sein und sich nur auf Phantasie und Sagen festlegen. Gutes DSA gibt es als High Fantasy, Low Fantasy, mit High Magic oder auch Low Magic (oft je nach Abenteuer, oder Kampagne).

    Ursprünglich berief sich DSA gerne auf Sagen UND erlaubte der Heldengruppe dann, die gewählte 'Interpretation' durch Taten und Unterlassungen anzupassen.

    DSA ist definitiv Heroic Fantasy, weil darum geht es bei DSA mehr, als bei nahezu jedem anderen Rollenspiel. DSA Helden und Heldinnen sollen Anstand, Mut und Ehre von sich aus für korrekt und selbstverständlich halten, wo D&D nur eine Gesinnung ausreicht.

    Wesentlich ist doch oft nur, dass man für den eigenen Stil und die eigene Gruppe die möglichst optimale Wahl trifft.

  • Willkommen auf dem Orki, Yendanjin. :)

    Interessant, wie unterschiedlich Low Fantasy und High Fantasy definiert werden.

    Zitat

    Meiner Meinung nach gehört zu High-Fantasy bereits alles Magische, alle nicht menschlichen Rassen und ganz besonders aktives Götterwirken!


    Dem würde ich mich auf Aventurien bezogen nicht anschließen, da dort nicht-menschliche Rassen und Magie dann doch zu verbreitet sind, Geweihte zum alltäglichen Leben gehören (in zivilisierten und 12-Göttergläubigen Regionen), man um Existenz und Wirken der Götter weiß.
    Man kann DSA auch Low Fantasy spielen, aber meinem Verständnis nach auch mit Elf, Zwerg oder Magie.

    Meinem Verständnis nach kann man beides in Aventurien spielen, nur dass bei der High Fantasy eben alles dann deutlich "abgehobener" ist. Wenn magische oder karmale Artefakte häufig vorkommen, man auf Drachen reitet, Dämonen häufig bekämpft, Magie eine starke Rolle spielt (Eingreifen der Götter gehört für mich nicht unbedingt dazu) ... ich bin mir jetzt nicht sicher, ob diese Beispiele adäquat das treffen, was ich tatsächlich meine.
    Einige Kampagne und einzelne AB sind von Haus aus sehr High Fantasy, andere nicht und dann kommt es eben drauf an, wie der Spielstil der Gruppe insgesamt ist.

    Ich für meinen Teil würde weder dauerhaft das eine oder das andere spielen wollen. Je nach Charakter darf es irgendwann auch mal, bzw. zwischendurch "höher, besser, weiter" sein und das nicht nur in Bezug auf Werte, aber ich spiele auch gerne ein bodenständiges AB oder Setting, und je nach Charakter dann auch lieber.

  • Für mich gehört in DSA beides dazu, wobei ich High Fantasy Elemente häufiger über Architektur, Zeiträume und Landschaften entwickele (Mindestvoraussetzung dafür ist ganz klar ein "Aventurien x2"). Andere Elemente wie der angesprochene Drachenritt können und sollen sogar vorkommen, sind aber etwas ganz und gar Außergewöhnliches.
    Mit den verschiedenen kulturschaffenden Arten sehe ich das so: Zwerge: häufig und wichtig, Elfen: in weiten Teilen Aventuriens etwas Seltenes und Besonderes, Achaz: noch seltener ... mit anderen haben wir bisher nicht gespielt. Ich habe prinzipiell nichts gegen das, was angeblich in Myranor so kreucht und fleucht, finde aber die aktuelle Welt schon ausreichend erschöpfend.
    Mit Low Fantasy assoziierte Elemente sind für mich sehr wichtig und an jeder Ecke anzutreffen: andere Menschen haben ein Leben und das verläuft, auch wenn der Jäger im Wald mal ein Feelein erspäht, doch in den Bahnen sehr alltäglicher Sorgen und Nöte; wenn ein Kampf stattfindet, dann ist das etwas richtig Krasses und für alle Beteiligten ein gefährliches und unschönes Geschäft etc.

  • Als Spieler habe ich eine Myranor-Runde mit Luftschiffen und Götterauserwählten und Schlachtgetümmel. Dazu natürlich all die seltsam aussehenden Leute, einen Papageien Vertrauten und eine laufende Kiste. Den fliegenden Baum nicht zu vergessen. Alles in Allem ziemlich abgefahren - auch wenn wir das letzte Mal einfach nur Plump den Krämer überfallen haben, wobei uns ein gewöhnlicher Sack sehr nützlich war.

    Als SL bespielen wir seit über 10 Jahren Rashdul und Umgebung bis jetzt sind 3 Dämonen aufgetaucht und der erste konnte nur einer List vertrieben werden. So langsam gibt es eine gewisse Häufung von Dschinnen, was aber damit zusammen hängt, dass man sich bei den Yakubanim ein schleimt und der SC-Magier langsam fähig wird, mal selbst etwas zu beschwören. Sonst ist man Stadtwache und sucht auch mal entlaufene Katzen oder geht seinem alltäglichen Leben nach.

    Von "Fantasy-Sättigung-Grad" könnten die Runde also kaum unterschiedlicher sein, aber trotzdem unterscheiden sie sich doch kaum. Ich denke auch, dass es für das Spiel selbst im Grunde egal ist, ob ich einen geschickten Menschen treffe, einen Elfen oder einen Chamäleonmenschen. Im Metagame bleibt er "der Typ mit der hohen Dex" und hat vielleicht daneben irgendeine Persönlichkeit, eine Leidenschaft für Süßspeisen und Angst vor Blattläusen. Ich denke, also dass sich mein Rollenspiel nicht groß ändert, ob ich jetzt ein Luftschiff, einen Porsche oder einen Eselskarren lenke. ;)

    I ♡ Yakuban.

  • Mir fallen da jetzt drei wesentliche Punkte ein, die High- und Low-Fantasy unterscheiden:
    1. Der Grad der Durchdringung der Welt mit magischen und fantastischen Elementen (High Fantasy hat davon entsprechend viel, Low Fantasy wenig)
    2. "Epik" (High Fantasy ist episch, d.h. es passieren Ereignisse, die starke Veränderungen der gesamten Welt verursachen)
    3. Gut und Böse (Beim High Fantasy gibt es klare Trennung zwischen Gutem und Bösem, bei Low Fantasy weniger)

    IMHO kann ich mich bei DSA bei all diesen Punkten sowohl in die Low-Fantasy, als auch in die High-Fantasy-Richtung bewegen. Ich würde aber sagen, dass DSA von der offiziellen Anlage her recht klar in Richtung High-Fantasy tendiert, weil:

    Zu 1. Es steht zwar irgendwo offiziell, dass faktisch nur sehr wenige Personen magiebegabt sind, aber trotzdem gibt es in jeder größeren Stadt eine oder mehrere Magierakademien (plus Hexenzirkel und Druidenbünde) und offizielle Abenteuer sind voll von Magiebegabten (und mindestens jeder dritte Held ist magiebegabt). Für Götter, Feen und Dämonen gilt ähnliches, auch die sind zwar theoretisch selten, aber faktisch nicht.
    D.h. selbst wenn die Landbevölkerung eigentlich "Low Fantasy" lebt, tangiert dies das Heldenleben kaum, denn sie sind entweder auf der Durchreise durch "Low-Fantasy-Regionen" oder machen Halt, wenn da ausnahmsweise mal was los ist auf dem Land. Dann ist es aber häufig ein Magier oder ein magisches Wesen, was beteiligt ist.

    Zu 2. Ich sage nur 7G und JdF, aber auch ansonsten ist in Aventurien recht viel in Bewegung.

    Zu 3. Es gibt klare Feindbilder (Schwarze Lande, Dämonen) und viele ABs funktionieren ja gerade darüber, klare Schuldige und klares Unrecht zu benennen. Es gibt zwar auch genug Ansätze, die Grenze zwischen Gut und Böse zu verwischen (Sklaverei im Süden, verschiedene Auslegungen des Glaubens...), aber wenn ich faktisch auf die ABs zurückblicke, die ich gespielt oder gemeistert habe, war es meist ziemlich einfach zu sagen, wer da gut und wer böse war. Wobei das bei ABs mit weltlichem Plot wahrscheinlich recht leicht umzudrehen wäre (die "Bösen" haben da ja auch gute Gründe).

    Ich würde sagen, dass ich, von Punkt 2 abgesehen, eigentlich lieber in der Low-Fantasy-Ecke spiele, was natürlich ein bischen problematisch ist, wenn meine Behauptung zutrifft, DSA ist eher High-Fantasy. Bzw. es führt dazu, dass ich zumindest beim Meistern eher eigene ABs entwerfe.

  • Ich persönlich sehe das sehr ähnlich wie Scaw,

    -An sich sollte Magie ja etwas seltenes sein, aber für mich lässt sich das schwer darstellen, wenn eigentlich alles irgendwie doch magisch ist. Oder zumindest jeder Held nach 2-3 Abenteuern Kontakt mit Magie hatte. Erschwerend kommt hinzu das 2 von meinen 3(Haupt) Helden Gildenmagier sind(einer von denen betrieb bis vor kurzem Grundlagenforschung) und der dritte (der high-Fantasy Held schlecht hin) ein kämpfender Elf mit dem einen oder anderen praktischen Zauber ist.
    Die können nun mal nicht so tun, als ob Magie etwas seltenes ist, für sie ist es, teils, ihr Leben.
    Aber auch in so gut wie jeder Gruppe trifft man auf einen Magiebegabten... Magie ist nicht selten, nicht für Helden.

    zur Epischen Gestaltung, würdet ihr(als echte Menschen), ernsthaft als ,,Super-fünf-Sterne-Koch" eine Tiefkühlpizza machen ? Eher nicht...
    So sehe ich das auch bei den Helden. Zwar mit Ausnahmen aber warum sollte der 5-10.000 AP(und mehr...) Charakter sich um den einen Dorfbüttel kümmern, wenn ihm etwas schlimmes widerfahren ist ? Es gibt eine zeit für LowF. Abenteuer und eine klare Tendenz zu HighF im fortgeschrittenen Heldenleben. (damit will ich nicht sagen das sich große erfahrene Helden nicht um Kleinigkeiten kümmern würden... allerdings dies halt nicht immer. Irgendwann ist der durst nach größerem da.)


    Zum Thema Low Fantasy: Ich selbst liebe die Bücher von G.R.R. Martin nicht weil sie so eine hoch epische Geschichte erzählen, nein. Sondern da jeder Charakter logisch agiert, und das sind eben menschliche Probleme und menschliches Handeln.
    So sehe ich das auch bei Abenteuern. Wenn das handeln der NSC nicht stimmt oder mich nicht als Held/Spieler berührt(jedwede Form: Mitleid, Trauer, Neugier...) fällt es mir schwer mich zu begeistern doch weiter zu machen. Allerdings kann man dann, zumindest bei mir, einiges mit einem epischen Ereignis wett machen... Aber dennoch wird das gesamte Erlebnis (Abenteuer) dadurch geschmälert.
    Mir selbst als Meister fällt es schwer NSCs, gerade in hektischen Situationen, glaubwürdig ein zuführen, aber auch ab und an fehlt die Zeit im Abenteuer selbst. Die Anforderungen die ich mir stelle sind, das die Helden verstehen wie diese Person reagieren wird und dieses Handeln auch nachvollziehen können. Oftmals klappt es, aber auch oft genug nicht.

    Im Rollenspiel: Aufhänger für Abenteuer und haupt Merkmal (natürlich auch mit Überschneidungen...)
    Low Fantasy : Gut durchdachte und ausgearbeitete NSCs. (ohne das stirbt das Abenteuer)
    High Fantasy: Besonders epische Momente/Handlung. Magie und nicht Menschliches (Rassen und co.)

  • Ich wollte noch eine andere Kategorie einbringen, nach der man (vielleicht?) in die beiden Kategorien einteilen kann: Das Töten.

    Meiner Meinung nach ist es tendentiell so, dass das Töten im High-Fantasy häufiger/wilder/normaler ist, als im Low-Fantasy. Das lässt sich dann auch so insgesamt auf den Gewaltgrad übertragen.

    Was haltet ihr von dieser Idee? Findet ihr das Quatsch?

    Was ich allerdings nicht meine ist, dass im Low Fantasy alles harmonisch oder so ablaufen sollte, sondern ich beziehe mich mehr auf das Vorgehen der "Helden" - nicht auf strukturelle gesellschaftliche Bereiche. Beim LowFantasy in einem kleinen Dörfchen ist es schon ganz schön besonders und dramatisch, wenn bei der Prügelei plötzlich jemand durch eine versteckte Klinge zu Tode gekommen ist, beim High-Fantasy in der riesigen myranischen Metropole dürfte das allgemein keinen jucken.

    Wollte das mal so zur Diskussion stellen. Außerdem hab ich mir dabei die Frage gestellt: Wie ist es eigentlich, wenn einer eurer Charaktere zum ersten Mal jemanden getötet hat, oder ernsthaft verletzt?

    Bei mir ist es zum Beispiel so, dass mein momentarer Lieblingschar, ein Rashduler Elementarmagier, noch niemanden getötet hat, und auch noch gar niemanden schwer verletzt hat. Das hat sich in seiner Vorgeschichte so nicht ergeben und bisher in seiner Abenteurerlaufbahn - da hat er nur gegen Tiere und Untote gekämpft - und ich frage mich jetzt, wie ich so reagieren will, wenn es denn dazu kommt, dass er jemanden umbringt...

    Wie geht ihr dabei vor? Macht ihr euch darum überhaupt Gedanken oder töten eure Leute einfach jeden nächstbesten Räuber (oder nehmen zumindest in Kauf, dass er sterben wird) ohne mit der Wimper zu zucken?

    lg

  • Das Lied von Eis und Feuer halte ich für Low Fantasy (auch wenn sich das doch langsam ändert, seit die Drachen fliegen), aber da gibt es eine Menge Gewalt und töten. Ebenso Abercrombie Klingen-Bücher halte ich für Low Fantasy, aber da gibt es ebenfalls stets präsente Gewalt.

    Ich würde an Low und High Fantasy tatsächlich zu einem großen Teil am Fantasy-Grad festmachen. Viele magische Effekte, Personen, Ereignisse, Kreaturen und Artefakte. Dazu hat High Fantasy oft die größeren Anforderungen (sprich, bei DSA sind da wirklich immer die erfahrenen Helden gefragt, nicht die netten Katzenretter) und dadurch das größere Maß an Epik.
    In diesem Definitionsrahmen bewege ich mich.

    Wobei eben auch im Low Fantasy-Setting ein Dämon oder ein Schwarzmagier als Antagonist auftreten kann oder die 10.000 AP Helden auch in einem Low-Fantasy-Setting nicht unterfordert sein müssen.

    Zitat

    Wollte das mal so zur Diskussion stellen. Außerdem hab ich mir dabei die Frage gestellt: Wie ist es eigentlich, wenn einer eurer Charaktere zum ersten Mal jemanden getötet hat, oder ernsthaft verletzt?


    Diese Frage hat so gar nichts mit High- und Low-Fantasy zu tun und ich würde sie einen eigenen Thread für wert halten, da ich das für eine durchaus interessante Thematik halte, die ich aber eben nicht in diesem Thread beantworten möchte.

  • Meiner Meinung nach ist es tendentiell so, dass das Töten im High-Fantasy häufiger/wilder/normaler ist, als im Low-Fantasy. Das lässt sich dann auch so insgesamt auf den Gewaltgrad übertragen.

    Was haltet ihr von dieser Idee? Findet ihr das Quatsch?


    Dem kann ich mich nicht ganz anschließen.
    Einerseits tendieren Low Fantasy-Geschichten wie Conan schon eher zur Gewalt - besonders die "Unterkategorie" Sword & Sorcery - anderseits gibt es auch einige High Fantasy-Universen wo es ziemlich derbe zugeht.
    Bei den "brutalen und dreckigen" High Fantasy-Universen nenne ich mal Warhammer und die Saga vom Hexer Geralt von Riva (wohl besser bekannt durch die Computerspiele The Witcher 1 und 2).

    Lieber Efferd: Die Mauer muß weg!

  • Ich habe vor einiger Zeit eine "Diebesgruppe" erschaffen die als gegenstück der Helden agieren sollte. Als Anregung dafür dachte ich an Die beiden Mannschaften aus der Phileasson Saga. Nun trafen die Helden auf diese Gruppe von anfangs Strauchdieben (Die sollten sich im Laufe der Zeit wie die Helden verbessern). Die Situation war als Gespräch und Kennenlernen vielleicht auch Sympatien/Abneigungen aufbauen gedacht. Meine Idee war die "Bösen" in tatsächlich arg schlimmen Situationen (Kampf gegen Dämonen oder ähnliches)
    den Dreh zu bekommen und sich für diese Momente durchaus auf die ,trotz anderem Lebensstil und Vorurteilen, Heldenseite zu stellen. Die Halbelfische Tierbändigerin mit einem etwas zu wilden Hund. Machte nach dem ersten auftauchen der Gegenhelden nun folgendes: Sie verwandelt sich dank Adlerschwinge in einen Wolf und reißt mir in wenigen Aktionen mit ihren Begleiter meine schön ausgedachten NSC´s einfach komplett auseinander mit Worten wie. "ich will ihn die Kehle durch beißen"
    Ich habe mir schon damals durchaus zu getraut Situationen zu beschreiben in denen die Helden nicht gleich den Kampf vor Augen haben also möchte ich einen Beschreibungsfehler meinerseits dieses mal einfach ausschließen.

    Nach dieser Aktion und nachdem ich mir das Buch Wege des Meisters gekauft habe kam ich zu dem Schluss das ich andere Spielweisen zwar akzeptieren kann aber nicht mögen muss. Ich bin ein Verfechter des Low/Low-Magic Fantasy Spielwelten und möchte so auch meinen Spielern DSA nahe bringen. Was nun aber absolut richtig ist, DSA lebt durch und durch von Magie und Helden begegnen Magie einfach in beinahe jeden Abenteuer. Also muss man ein Gespür dafür bekommen was geht und was eben nicht und das bekommt man vielleicht einfach in dem man Fehler macht und Erfahrung Sammelt und Low wie Hight ausprobiert.

  • Verrückt, beide Runden die ich bespiele / leite haben ein Niveau von Lowtech... klar, da gibt es verdammt viele sehr schön ausgeschmückte profane Sachen aber selbst ein Gildenmagier ist bei uns eine echte Besonderheit und sogar noch ziemlich mystisch. Vielleicht spielen wir da weniger auf einem abgehobenen Level, aber sowas wie Geweihte hatten wir in der Gruppe noch nicht - hingegen strenggläubigere Helden schon (kein Kodex oÄ aber).

    Kämpfe bei uns sind sehr bedrohlich, keiner will das wirklich wenn es sich vermeiden lässt IT. Wobei ich sagen muss, dass Auseinandersetzungen nicht allzu selten sind. Die allgemeine Immersion bei uns ist sehr hoch... ich glaube mir ist auch eher egal was ich bespiele, solange es mich mitreißt. Da kann selbst ein hammergut durchdachter einfacher NSC eine Gänsehaut über den Körper jagen. Andererseits, wir haben auch eine Engel-Runde die an Epicness an nichts heranreicht was ich bisher je gespielt habe... es geht beides, es muss mich nur fesseln. Das ist mein Kriterium.

    *IIRC oder IMO je nach Kontext; ich beziehe mich da auf pers./subj. Erfahrung
    "The fatal flaw in every plan is the assumption that you know more than your enemy."