Reaktion von der Bevölkerung auf gesprochene Zauberformel

  • Wie reagieren bei euch NPC wenn ein Magier zaubert? z.B. Bauer, Fischer, Bürger etc.

    Vorraussetzung ist dass der Magier eine Formel spricht und keine sichtbaren effekte entstehen(kein Funkel, keine Flammen, keine fliegenden Objekte oder sonst was).


    Der Grund für diese Frage ist Folgendes Szenario:

    Anwesende Personen: zwei Knaben(ca. 14), eine Frau(Jägerin wohnt in einer Hütte im Wald), und ein Magier.

    Der Magier unterhält sich mit der Frau, die Knaben hacken Holz bzw. beobachten den Magier und ihre Mutter. Der Magier zaubert einen "Respondami Veritas" auf die Frau, der mit einem Ja beantwortet wird. Darauf reagieren ihre Kinder sofort mit "Mama, der Magier hat dich verzaubert, lauf weg, er hat dich verzaubert" und alle laufen panisch weg.

    Mir kam die Reaktion vom Meister total übertrieben vor. Wurde hier Meisterwissen von NPC wissen net getrennt oder wär die Reaktion auch gekommen, hätte der Magier was auf elfisch gesagt ?

  • Sehr vermutlich sogar.

    Ich meine, die Kinder wissen eine Zauberformel, die noch nicht einmal in einer Sprache vorliegt, die ihre Muttersprache ist? Noch nicht einmal die Mutter reagiert, sondern das beobachtende Kind?
    Nein, entschuldige, das war eine relativ lausige Reaktion des Spielleiters, der sich vielleicht einfach nicht anders zu helfen wusste, oder deinem Char für 'gemein genutzte Beherrschungsmagie' einen kleinen Schuss vor den Bug geben wollte. Hätte die Frau reagiert, wäre das stimmiger gewesen, je nach Anzahl der ZfP* des Zubers, der Höhe der MR, Klugheit der Frau, eventuellen Fähigkeiten in wichtigen Talenten, etc.

    Aber so sieht das für mich (aus der hier erfolgten Beschreibung) nach relativer Willkür vor. Kurz darüber Sprechen, ohne direkt Vorwürfe auf den Tisch zu knallen, dann sollte sich so etwas wohl aus dem Weg schaffen lassen.

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe

  • Ich sehe bei dem hier geschilderten fall,die reaktion der kinder (!),auch als unpassend...es gibt mit Sicherheit Zauberformeln/Gesten etc die auch bei 'unwissenden' NSCs misstrauen/angst erwecken koennten,aber dazu wuerde ich jetzt die Formel des Respondami auch nicht zaehlen...wenn ueberhaupt koennt man der Frau,bei knapp geschaffter Zauberformel,oder je nachdem was sie fuer Werte hat (wie Sensemann schon ausgefuehrt hat) zugestehen erwas gemerkt zu haben,wobei auch dann glaube ich auch nicht dass sie den unterbewussten zwang die wahrheit zu dagen sofort als 'ich wurde verzaubert und dazu gezwungen die wahrheit zu sagen' einordnen kann..

  • Ich sehe es ebenso, dass ein Kind so etwas nicht unterscheiden - geschweigedenn von alleine Erkennen oder erahnen kann.

    Die einzige Möglichkeit, dass die kinder dazu kommen die Mutter zum weglaufen zu animieren, sehe ich so, dass sich die Situation weiter zuspitzt wenn die Mutter selbst etwas verspürt.
    Wenn sie also klar äußert, dass sie sich gezwungen gefühlt hat Ja zu sagen oder sie sich innerlich gefesselt gefühlt hat.
    Die Kinder wollen in dem Moment die eigene Mutter beschützen, die eventuell immernoch in dem Zwang des Magiers steht und es entsteht eine Wut dem Magier gegenüber.

    Vergebens daß ihr ringsum wissenschaftlich schweift.
    Ein ieder lernt nur was er lernen kann.
    Doch der den Augenblick ergreift,
    Das ist der rechte Mann.

    (Goethe; Urfaust)

  • Steht das Anwenden von Beherrschungsmagie nicht sogar unter ziemlcih harter Strafe? Wenn er nicht gerade Hofmagier ist (und dann auch nur im herrschaftsgebiet des Grafen in dessen Auftrag) oder Sonderbefugnisse hat (als Exekutive einer Gilde in einem konkreten Fall) macht er sich damit eh vorsätzlich strafbar.

    Zu dem Fall: Ich denke auch nicht dass die Kinder das merken. Vielleicht verwechseln sie ihn mit einem Scharlatan und wissen daher (oder vermuten es) dass er zaubern kann (dann aber eher Begeisterung dem vermeintlichen Zauberkünstler gegenüber). Andererseits - ein Gildenmagier muss immer als solcher erkennbar sein und wenn die Jägerin sieht wen sie vor sich hat wird sie auch evtl. eher darauf achten dass mit ihr was nicht stimmt.

    *IIRC oder IMO je nach Kontext; ich beziehe mich da auf pers./subj. Erfahrung
    "The fatal flaw in every plan is the assumption that you know more than your enemy."

  • Das die Kinder den Zauber als solchen erkennen (der Mann in Robe spricht einige bosparanische Worte und dann verhält sich die Mutter merkwürdig) ist an sich schon in Ordnung.

    Wie die Mutter dann reagiert hängt aber stark davon ab, zu was genau sie zuvor eigentlich gezwungen wurde. Hat der Herr Magus einfach nur "mit Nachdruck" gefragt, ob der gesuchte Schurke hier vorbei gekommen ist, so halte ich die Reaktion ebenfalls für übertrieben. Hat sie allerdings gerade magisch beeinflusst einen Hochverrat gestanden, so ist die Flucht legitim.

  • Es wäre unter bestimmten Zusatzbedingungen erklärbar: z.B. müsste die Familie Vorurteile über Magier haben und sehr misstrauisch sein oder schon einmal etwas ähnliches erlebt haben. Oder der Magier müsste vorher gedroht haben, sie zu verzaubern oder dafür bekannt sein oder ähnliches, hängt also auch davon ab, was dieser Magier vorher gemacht hat.

    Es wäre die Frage, ob irgendwas davon in diesem Fall zutrifft. Wenn ja, hilft ein kurzes klärendes Gespräch, wenn nein, nimmt der SL aus dem Gespräch hoffentlich mit, es bei nächster Gelegenheit anders zu machen.

    Das ein gelehrter Herr in einer fremden Sprache spricht, halte ich jetzt auch nicht für besonders auffällig. Muss man etwa Panik bekommen, wenn jemand ein bosporanisches Sprichwort zitiert?

  • Ich würde es an der Auffälligkeit des Zaubervorgangs festmachen. Ich hab grad nicht im Kopf, wie man einen Respondami zaubert und ob die etwas weiter weg stehenden und abgelenkten - holzhacken - jungen Erwachsenen (mit 14 sind manche schon Helden, z.B. Streuner) das überhaupt merken würden/können. Die Mutter reagiert ja nicht seltsam, wie bei einem Zwingtanz, sondern beantwortet nur die Frage des Magiers wahrheitsgemäß.

    Werd das mal nachsehen und mich später nochmal melden.

    Freunde dürfen mich "Helme" nennen... :gemein:

    Every man who has something to say, is just a boy with nothing to lose. I am not the hero you want, just a boy with a BAD ATTITUDE. (frei nach M.)

  • Der Respondami hat eine der unauffälligsten Gesten überhaupt für einen Magier. Wenn der Magier allerdings wie ein Magier aussieht und etwas in einem unbekannten Sprache sagt, kann man mit Vorwissen, Aberglaube, Angst oder Vorurteilen eine solche Reaktion erfolgen. Womöglich hat das Kind auch eine entsprechende übernatürliche Begabung?

    Natürlich kann eine solche Vorgehensweise je nach Gegend in der man sich aufhält unter Strafe stehen.

    Ich halte die Reaktion der NPC nicht in jedem Fall für unlogisch und würde dem SL keinen Vorwurf machen.

  • Der Zaubervorgang eines Gildenmagiers enthält genug auffällige Merkmale (Geste und laut und deutlich gesprochene Formel), dass die einfache Bevölkerung mit ihrem Aberglaube da ohne Probleme drauf regieren kann (selbst wenn dieser nur blufft).
    Ich finde die Reaktion völlig nachvollziehbar und würde Schiss bekommen wenn der gefährliche Magier zu Besuch meine Familie anfängt zu verzaubern.

    Freiheit vor Ordnung

  • Wäre wohl interessant, wie die Mutter vor dem Zauber reagiert hat. Wenn sich da beispielsweise eine atypische Charakteränderung (vorher im Gespräch eher aufbrausend und abweisend, dann plötzlich apatisch und 'kooperativ') vollzogen hat UND da ein Magierfuzzi in Robe und mit Stab , noch dazu ein Fremder UND dazu noch eine relativ unbekannte Fremdsprache... da bekommt man wohl schon etwas Muffensausen. Eine Reaktion von den NSCs, noch dazu wenn es Kinder sind (obwohl... ist man in Aventurien mit 14 wirklich noch als Kind anzusehen?) sähe ich dann sogar als unbedingt geboten an - ob nun soo heftig, sei dahingestellt.

    P.S. Willkommen auf dem Ork :)

    Meine Lieder, die klingen nach Wein, und meine Stimme nach Rauch; mag mein Name nicht Orpheus sein, mein Name gefällt mir auch.

    Aktuelle Spielrunden:

    DSA: 7G - Bastrabuns Bann (SL)

    DSA: Rhetorischer Sesselbrand (SL)

    DSA: Die Silberne Wehr (Söldner)

    D&D: Tchazzars Rückkehr (SL)

  • Also ich hab grad nachgesehen:
    "Technik: Der Magier blickt seinem Opfer in die Augen und spricht die Formel, anschließend stellt er eine Frage" (LC S. 140)

    Das ist für mich sowas von unauffällig, zumal er sich sowieso mit der Mutter unterhalten und sie dabei wahrscheinlich angesehen hat, so es denn ein höfflicher Magier ist. In dem Fall finde ich die von dir geschilderte Reaktion der Kinder völlig übertrieben. Die hätten das meines Erachtens nach garnicht merken können, zumal sie durch das Holzhacken abgelenkt waren.

    Anders natürlich wenn eines oder beide ein Magiegespür oder ähnliches hätte(n). Dann wäre aber eine saftige Probe fällig, weil wenig Asp, etwas entfernt und abgelenkt, d.h. nicht explizit suchend.

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  • Ein Magier hat als feste Spruchkomponente, daß er die Formel laut und vernehmlich aussprechen muß - es fällt also in jedem Fall auf.

    Meine Lieder, die klingen nach Wein, und meine Stimme nach Rauch; mag mein Name nicht Orpheus sein, mein Name gefällt mir auch.

    Aktuelle Spielrunden:

    DSA: 7G - Bastrabuns Bann (SL)

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    D&D: Tchazzars Rückkehr (SL)

  • Wenn ein gelehrter/edler Mann bei einer Frau aus dem mehr oder weniger einfachen Volk steht und einen lauten Ton anschlägt, sprich die Zauberformel klar und deutlich (in einer anderen Sprache) spricht, würde ich das noch nicht als auffällig bezeichnen.

    Ich denke aber, dass man in beide Richtungen argumentieren kann. Entweder es ist z.B. aus den o.a. Gründen trotzdem unauffällig oder es ist auffällig, weil z.B. jemand abergläubisch ist oder ständig schon mit Magiern zu tun hatte und diese daher kennt oder ... Von daher lassen sich IMHO eben alle vorgeschlagenen Lösungen bzw. Meinungen jeweils (plausibel) begründen.

    Ob das ganze SL-Willkür war, wäre daher an anderen Faktoren festzumachen.

    Eine alte Weisheit der Brabaker Beschwörer sagt: Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, mach dir Gedanken, wie lange dein Skelettarius noch anhält!

  • Ich finde auch, dass die Reaktion der Kinder so seeehr übertrieben dargestellt wurde. Einem Magier wird von den meisten Bauern eh Mistrauen entgegengebracht, wobei einem freundlichen Weißgildner garantiert mehr vertraut wird (auch wenn er sich wie hier strafbar macht) als jedem Anderen. Die geste des respondami ist nich auffällig und edpondami kann ja alles bedeuten, jemand ohne Magiekunde sollte also maximal Mistrauisch sein.

    Ibh finde generell die frage gut, wie der normale Aventurier auf Magie reagiert. Hier ist sicher die Kultur der wichtigste Punkt. Ein Tulamiede, der die Magie ja von Phex gegeben sieht, wird einem Magier eher mit Respekt begegnen, wobei ein Mittelreicher, durch die Praisokirche beeinflusst, es eher als Fluch und seine Anwender als zumindest merkwürdige Leute ansieht.
    Auch können Magier sicher auch ohne zu Zaubern gut mit dem Aberglauben des normalen Menschen spielen. Wir hatten mal die Situation, dass die helden einen Räuber gefangen hatten und ihn befragen wollten. Der Wurm wollte nun partu nicht sein Maul aufmachen , so legte ihm der Graumagier eine Schlinge um den Hals, wärend er mit tiefer Stimme irgendwelchen Quatsch unter häufieger Verwendung der Erzdämonennamen sagte. Anschließend sagte er einem Mithelden leise, dass der Kerl eh morgen tot sei, und man ihn ja jetz auch hier zurücklassen könne....Er hat den Helden alles gesagt, und geschworen sich selbst anzuklagen , mann solle ihn nur von diesem Fluch befreien.....

    :zwerghautelf:

  • Also ich hab grad nachgesehen:
    "Technik: Der Magier blickt seinem Opfer in die Augen und spricht die Formel, anschließend stellt er eine Frage" (LC S. 140)

    Ein Magier hat als feste Spruchkomponente, daß er die Formel laut und vernehmlich aussprechen muß - es fällt also in jedem Fall auf.


    Die Anforderungen der Repräsentation gehen im Zweifelsfall über das, was im LC bei einzelnen Zaubern steht, da die Angaben darin z.T. enorm veraltet und nicht zu jeder Repräsentation passen.
    Der Gildenmagier muss also eine Geste vollführen (auch wenn die generische Zauberbeschreibung keine angibt) und seine Formel laut und deutlich aussprechen.
    Wenn er unauffällig zaubern will sollte er sowohl Geste, als auch Formel mittels SpoMod raus lassen. Ansonsten hat er aber damit zu rechnen, dass Beobachter den Zaubervorgang erkennen.

    Freiheit vor Ordnung

  • Zitat

    Wenn er unauffällig zaubern will sollte er sowohl Geste, als auch Formel
    mittels SpoMod raus lassen. Ansonsten hat er aber damit zu rechnen,
    dass Beobachter den Zaubervorgang erkennen.

    Klar, jeder erkennt , dass der Magier da mit den Händen irgendwas macht, und etwas merkwürdiges sagt....das heißt ja nicht das jeder gleich auffährt "DER HAT GEZAUBERT!!!". Ohne Magiekunde ist es nicht möglich zu sagen was ein zauber war und was nicht....

    :zwerghautelf:

  • Der Zaubervorgang als solches ist bei Gildenmagiern ohne Probleme zu erkennen, selbst für einen Bauern. Dieser muss sich stark konzentrieren und reagiert auf nichts, führt Zaubergesten aus und spricht eine Zauberformel. Die übliche Lehre die über Magier verbreitet wird ist, dass diese gefährlich ist und jeder argwöhnisch gegenüber diesen sein soll. Und bei all den gefährlichen Schwarzmagiern die alle naselang mit Dämonen und Untoten das Mittelreich überfallen gemischt mit Aberglaube würdest du natürlich davon ausgehen, dass der Magier der deine Mutter befragt nur scherzt?

    (dieses verkackte System zum erlaubt mir leider nicht das passende einzufügen ...)

    Freiheit vor Ordnung

  • Der Zaubervorgang als solches ist bei Gildenmagiern ohne Probleme zu erkennen, selbst für einen Bauern. Dieser muss sich stark konzentrieren und reagiert auf nichts, führt Zaubergesten aus und spricht eine Zauberformel.


    Normalerweise würde ich dir zustimmen, aber manche Zauber haben recht unauffällige Gesten, beim Respondami ist es "in die Augen sehen". Ich gehe davon aus, daß der Blickkontakt über die gesamte Zauberdauer gehalten werden muß, aber die die ist mit 3 Aktionen (ca. 4,5 Sekunden) nun nicht gerade lang. Wenn man ohnehin im Gespräch ist, scheint mir die Formel hier das einzig auffällige zu sein. Wer ganz sicher gehen will, kann die Zauberdauer noch verkürzen. Daß da jemand, der anderweitig beschäftigt ist (oder zumindest bemüht ist, so zu tun) ohne Magiekunde direkt einen Zauber erkennt scheint mir schon recht weit hergeholt. Mißtrauen ja, aber nicht direkt "Hilfe, der zaubert".

    „Ich habe ja durchaus Verständnis dafür, daß die Beschwörung eines Humus-Elementars nicht ganz so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Aber wie, bei allen Zwölfen, kann man versehentlich einen Elefanten beschwören?“ (aus dem DSA4 Forum)

  • Zunächst einmal sind in Aventurien 14jährige keine Kinder mehr. Und die Reaktion der beiden war zwar heftig, aber nicht zwingend übertrieben oder unplausibel: wenn ein Magier anfängt seltsame Sprachen zu reden liegt die Vermutung nahe, dass er zaubert - dazu braucht es keine Magiekunde, dazu reicht Aberglaube vollkommen aus. Es muss ja nichtmal stimmen, die Bauern brauchen es ja nur zu glauben.