Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte

  • Schwere, metallene Schritte erklingen auf dem kargen Steinboden der Tempelfestung Auraleth. Lang ist es her, dass Tyrion seine alte Heimat betrat, doch er wünschte,
    er hätte es unter angenehmeren Umständen getan. Seine Hand zittert, als er die Klinke der Tür des Hochmeisters des Ordens vom Bannstrahl Praios' umfässt. Die Hand,
    welche von vielen Narben versehrt ist, die Hand, die schon so viele Kämpfe für Tyrion gefochten und dabei weder Schmerz noch Scheitern kannte, die Hand, die schon so
    viele schwere Lasten trug. An diesem schicksalshaften Tag jedoch versagt sie ihm die Treue. Wilde Gedanken umschwirren seine Sinne, Bilder seiner Kameraden, die ihn
    verlachen und ächten. Der strenge Blick des Erwählten, in welchem eine tiefe Enttäuschung bis ins Mark zu spüren ist. "Es gibt kein zurück!" flüstert er, den Kopf schwer
    von den Schultern hängend. "Es ist meine Pflicht, dass der Hochmeister davon erfährt. Herr Praios, wohin führt mich dein unergründlicher Weg? Jede Seele ist von Sünde
    umhüllt, doch ich werde Buße tun. Dies ist der Weg des Gläubigen. Die Wahrheit drängt nach Offenbarung und ihr Diener zu sein habe ich geschworen." Sichtlich um Fassung
    bemüht, bemerkt Tyrion, dass sein Herz wie wild unter seiner Rüstung schlägt, so sehr, dass es wohl jeder im Gang hören könnte. "Zum Glück bin ich allein.", rast es durch
    seinen Kopf.

    Wäre sie jetzt hier, sie würde ihn bestimmt einen Narren nennen, ihn bei der Hand nehmen und sie zärtlich umfassen. So hatte sie es immer getan, wenn er verletzt war.
    Sie hatte immer zu ihm gehalten, ihr Leben für ihn riskiert und sogar ihre eigenen Prinzipien für ihn missachtet. Ihr Lächeln ließ ihn sämtlichen Schmerz vergessen. Die
    Erinnerung an ihre Augen, welche die Farbe der Morgendämmerung trugen, ließ ihn langsamer atmen. Er schloss die Augen und sah sie vor sich stehen. Ihre Figur war
    grazil und anmutig, wie die eines Firnluchses, ihre Augen erinnerten jedoch an die Wachsamkeit und die Weisheit einer Schneeeule. Er vernahm ihren Geruch, ein leichter
    Duft nach Tanne und Talaschin-Kraut. Ihre Haare, welche am Tag eine kristallblaue Farbe annahmen, tanzten verspielt mit dem Wind. Doch ihr stets gefasstes Auftreten
    und ihre ernste Miene, welche sie nur selten ablegte, verrieten, dass auch sie tiefen Schmerz kannte, an den sie sich nur ungern erinnerte. Er wünschte sich zurück in die Nacht,
    in der sie einst im Ewigen Eis nah aneinander saßen, um nicht zu erfrieren, und im Schein des Lagerfeuers das bunte Lichtspiel am Nachthimmel betrachteten. Er hatte viel von
    ihr gelernt, und ohne sie wäre er sicher umgekommen in diesem lebensfeindlichen und doch so wunderschönen Land fernab seiner Heimat.

    Als er die Augen wieder öffnete, war die Unsicherheit, welche ihn wie im Würgegriff gepackt hatte, fast gänzlich verschwunden. Er wusste, dass es zwecklos war, seine Gefühle
    zu verleugnen. Würde er sie wiedersehen wollen, hatte er keine Wahl, als diesen einen Schritt zu gehen. "Herein!", rief es von drinnen, als Antwort auf sein Klopfen. Er umfasste
    die Türklinke fester, vor der er noch immer stand und öffnete mit aufrechter Haltung die Tür.

    "Hochmeister Ucurian Jago, Bannerführer Tyrion Alarich von Sighelmsmark, melde mich in persönlicher Angelegenheit." Die Furcht stieg erneut in ihm auf und ließ seine letzten
    Worte mit leichtem Kratzen seinem Hals entfahren. "Dann sprecht, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!", schnarrte der überarbeitete alte Mann mit dem weißen Haarkranz.
    "Da ich euch nicht mit langen Ausflüchten belästigen möchte, spreche ich frei heraus: Ich wünsche, erneut in den hohen Norden versetzt zu werden. Meine Arbeit, dort den Glauben
    an den Götterfürsten zu verbreiten, ist noch nicht beendet. Außerdem... ", sein Herz raste wie wild, "... liebe ich eine Frau vom Volke der Eiselfen. Wohin auch immer ich gehe,
    welche Aufgabe ich auch immer in Eurem Namen vollbringe, mein Herz wird ewig ihr gehören. Ich kenne meine Pflichten und ersuche Euch um Rat, wie ich meinen Eid erfüllen kann,
    den ich hier in diesen Hallen schwor. Niemals habe ich dem Götterfürsten abgeschworen, nie seine Tugenden verraten, denn aus diesem Grunde stehe ich vor euch. Ich bitte Euch, ..."

    Noch bevor er seinen letzten Satz vollenden konnte, lief ihm eine heiße Träne über sein sonst so ernstes und unerschütterliches Gesicht. Sein Atem stockte und er rang mit all seiner
    Kraft um Fassung, sich nicht diese Blöße vor dem Ordenshochmeister zu geben. Er wagte nicht, den Kopf zu heben, entzog sich vor den strengen, grauen Augen des Erwählten und
    erwartete in stiller Furcht sein Urteil.


    -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


    Die Geschichte entsprang unserer Rollenspielrunde, vielleicht habt ihr ja Ideen und Anregungen,
    wie es weitergehen könnte. Mit der inneraventurischen Regelung waren wir uns unsicher. Wird ein Bannstrahler für so etwas seinem Orden verwiesen,
    evtl nur degradiert? Wird es toleriert und mit einem Schmunzeln wahrgenommen? Alles natürlich unter der Voraussetzung, dass die Elfe sich nichts
    zu schulden hat kommen lassen. Schreibt mir eure Version der Geschichte, wie ihr sie euch weiter vorstellt.


    Liebe Grüße,

    Nuala

    Vergebens daß ihr ringsum wissenschaftlich schweift.
    Ein ieder lernt nur was er lernen kann.
    Doch der den Augenblick ergreift,
    Das ist der rechte Mann.

    (Goethe; Urfaust)

  • Sehr gut geschrieben...dickes Kompliment erstmal.

    Ein Ritter soll stark und mutig genug sein um die Dinge, die er ändern kann, zu ändern, demütig, die Dinge, die er nicht ändern kann hinzunehmen und weise genug, um zwischen Beiden unterscheiden zu können.

  • Vielen Dank Melvin,

    hättest du eine Idee wie es weitergehen könnte oder Vorschläge was der Hochmeister sagen oder tuhen könnte?

    Vergebens daß ihr ringsum wissenschaftlich schweift.
    Ein ieder lernt nur was er lernen kann.
    Doch der den Augenblick ergreift,
    Das ist der rechte Mann.

    (Goethe; Urfaust)

  • Der offizielle Ucurian Jago, den ich kenne, würde einen Tobsuchtsanfall bekommen bei der Vorstellung, dass einer seiner Leute eine ungläubige und magiebegabte Elfe liebt, es verbieten und Tyrion noch eine Bussqueste aufbrummen.
    Der Ucurian Jago, zu dem er allmählich in unserer Runde wurde (er ist immer noch meistens unausstehlich, hat aber auch ein, zwei fast schon positive Seiten^^) , würde trotz seines brennenden Interesses daran, alles magische auszurotten, trotz seines Dauer-Jähzorns und seiner Borniertheit und Engstirnigkeit vermutlich erst einen Anfall kriegen und dann noch mal drüber nachdenken, seinen Mann ordentlich befragen, wie Liebe und praiotisches Empfinden zueinander stehen und vielleicht doch einlenken ... würde ihm auch gut anstehen, Praioten wie da Vanya treffen meines Erachtens besser das Praiotenbild als der gute Jago, der in seiner Reinform in meinen Augen einfach nicht geht.
    Eine solche Sache wird aber der weiteren Karriere Tyrions im Orden nicht gut tun und er wird danach sicherlich einen mehr als schwierigen Stand haben.
    Außerdem bin ich für Happy-Endings. :lol2:

  • Vielen Dank für deine ausführliche Antwort Schattenkatze.

    Ja das sieht einem Hochmeister der Praioskirche wohl am ähnlichsten.
    Ich weiß nicht ob die Liebe zu einem magischen Wesen und der Glaube an Praios überhaupt vereinbar ist.
    Allerdings will ich nicht gleich von einer Verbannung ausgehen.
    Eine weitere Karriere im Orden ist wohl sicher schwer, mal ganz davon abgesehen wird er dann sicher eine hervorragende Zielscheibe für Intriegen und dergleichen.
    Eine weitere Queste ist eine gute Idee aber wohin und warum gerade dorthin? Zurück ins Eis zu seiner Angebeteten oder ganz weit weg um sich zu besinnen?

    Vergebens daß ihr ringsum wissenschaftlich schweift.
    Ein ieder lernt nur was er lernen kann.
    Doch der den Augenblick ergreift,
    Das ist der rechte Mann.

    (Goethe; Urfaust)

  • Ich wuerde ihn in den Sueden auf eine Queste schicken,eben um ihn zu pruefen..ist die liebe 'wahrhaftig',oder nur die faszination des unbekannten die bei genuegend ablenking wieder verfliegt und um zu pruefen inwieweit,er sich vielleicht euch durch seine gefuehle ablenken laest.

    Ansonsten sehe ich das so,dass er einerseits fuer seine Aufrichtigkeit ,Mut und Ehrlichkeit nicht bestraft werden sollte,aber andererseits ist das natuerlich auch irgendwo 'unpassendes Verhalten' fuer einen Praioten.
    Von daher finde ich die Kombination aus tobsuchtsanfall,bussequest und dann einlenken und gewaehren lassen auch passend..

  • Jago wird es nicht als seine Aufgabe sehen, die Liebe zu prüfen. Er würde meiner Auffassung nach eher prüfen, ob die Hingabe an Praios dadurch unbehelligt bleibt und nicht auf einmal Nachsicht und Toleranz für Ungläubige in zu starker Ausprägung entsteht.
    Sich verlieben, heiraten, Familie gründen, das verbietet der Bannstrahler-Orden ja nicht oder die Praios-Kirche an sich, das Problem dürften die magische Begabung (nicht mal Angehörigkeit zur Weißen Gilde) und die bekannte Ungläubigkeit der Elfen sein.

    Sollte Jago dagegen sein, wird er ihn gewiss nicht nach Norden schicken, sondern ganz weit weg in die andere Richtung, oder erst mal bei sich behalten, um ihm im Auge zu behalten.

    Praios gilt heutzutage als magieablehnender Gott und die Bannstrahler setzen dem noch mal die Krone auf. Daher wird er also selbst bei bester Auslegung (Tyrion darf) stets immer Probleme bei den Kollegen haben. Obendrein müsste er sich mit sich selber in Konflikt finden, denn seine Geliebte oder gar Ehefrau zaubert intuitiv und ohne Gildenzugehörigkeit und gemäß des Moralkodex Praios, an den sich auch die Bannstrahler halten, muss der Missbrauch von Magie geahndet werden und gildenlose und damit unkontrollierte Magie dürfte nach dieser Setzung wohl unter "Missbrauch" fallen.
    Wenn die Elfe zum Zwölf-Götterglauben konvertiert und der weißen Gilde beitreten würde (und dürfte), dann würde dies ein kleines Schlupfloch bieten, wenn man alle Augen zudrückt (Bannstrahler sind ja so gut wie noch mal strenger als Praios-Geweihte), noch besser wäre es, wenn sie sich ausbrennen ließe und zum Zwölf-Götterglauben konvertieren würde, aber das erachte ich als unwahrscheinlich.^^

    Daher muss ich meine obige Meinung etwas revidieren: Ich bin für Happy Endings und finde auch, dass ein Hauch von Toleranz und Vernunft Jago im Speziellen und den Bannstrahlern im Allgemeinen gut tun, um glaubwürdiger zu wirken, aber das Problem dürfte sein, bei und einer ungläubigen Elfe zu leben, die ständig zaubert, ohne vorher eine Sekunde drüber nachzudenken. Damit müsste Tyrion tatsächlich im Dauerkonflikt sein, weil er dies ja eigentlich unterbinden müsste.
    Bei einer Weißmagiern würde ich, wie erwähnt, noch die Möglichkeit sehen, wenn man mal Jago in seinem Auftreten ein etwas anpassen würde, aber bei einer Elfe auch noch sehe ich die Entscheidung zwischen Orden und Liebe als wahrscheinlicher (leider - wenn es nicht der Bannstrahler Orden wäre ... dann wäre es schon schwierig, aber ausgerechnet ein Bannstrahler verliebt sich in eine Elfe, was schon erstaunlich genug ist?)

  • Zitat

    Ich wuerde ihn in den Sueden auf eine Queste schicken,eben um ihn zu pruefen..ist die liebe 'wahrhaftig',oder nur die faszination des unbekannten

    Die Idee finde ich wirklich gut, da man diese Möglichkeit auch für weitere Abenteuer nutzen könnte. Die Elfe kann so ihrerseits ebenso ihre Liebe beweisen wenn sie ihn begleitet.


    Es ist wirklich eine ungewöhnliche Situation. Wir spielen die Phileasson Saga und dabei sind die beiden aneinander geraten.

    Die Idee die beiden aneinader zu führen ist da, allerdings kommen ja noch wesentlich andere Probleme dazu bei dieser art von Zweisamkeit.

    Zum Zwölf-Götterglauben konvertieren würde die Elfe niemals, genauso wenig sich ihr heiliges Mandra (ihre Magie) nehmen lassen. Sie lernt allerdings nur das nötigste mit der Magie zu bewirken und sparsam damit umzugehen, auch Tyrion wegen, da er es offensichtlich nicht gut heißt. Wir haben allerdings einige Gemeinsamkeiten festgestellt im Laufe der Zeit - ebenso das naive "an das Licht glauben"!

    Es wäre schön einen Weg zu finden, der sie beide nicht zu arg einschränkt, z.B. fällt es der Elfe schwer in einer Stadt zu leben und zurecht zu kommen - geschweige denn mit Geld umzugehen!

    Vergebens daß ihr ringsum wissenschaftlich schweift.
    Ein ieder lernt nur was er lernen kann.
    Doch der den Augenblick ergreift,
    Das ist der rechte Mann.

    (Goethe; Urfaust)

  • Liebe kann auch heissen sich für ein Leben ohne den anderen zu entscheiden. Anzuerkennen das es mehr Leiden schafft als Erfüllung bringt und man einfach zu unterschiedlich ist.
    Aber bis dahin ist ja unter Umständen ein weiterer Weg.

    Ich mag auch Happy Ends, aber nicht um jeden Preis.

    2 Mal editiert, zuletzt von Gast (4. Dezember 2012 um 18:43)

  • Sind beides SC oder ist die Elfe NSC, das ist mir nicht ganz klar. Wenn es beides SC sind, dann muss sich ja schon der Praktikabilität wegen ein gemeinsamer Weg finden lassen. Dann tendiere ich auch zu einer gemäßigteren Reaktion. Ist nur der Bannstrahler ein SC, dann sollte er zum Wohle des großen Ganzen auf sein persönliches Glück verzichten.

    Freunde dürfen mich "Helme" nennen... :gemein:

    Every man who has something to say, is just a boy with nothing to lose. I am not the hero you want, just a boy with a BAD ATTITUDE. (frei nach M.)

  • Vielleicht ginge aber auch noch eine andere Möglichkeit:
    Tyrion lebt seine Liebe mit allen Konsequenzen. Seine Liebe zu der Elfe hat ihm gezeigt, das die Praktiken seiner Kirche nicht richtig sein können. Er zweifelt an ihnen. Nicht an seinem Gott, der für Licht und Wahrheit steht, aber an den Methoden seines Ordens.
    Tyrion könnte den Orden verlassen (ist das im Regularium der Praioten überhaupt vorgesehnß) und mit der Elfe zusammenleben. Ein ausgebildeter Kämpfer bleibt er allemal. Und Praios kann er auch ohne den Orden dienen.

  • Puh, dauerhaftes Zusammenleben von Elfe (dann noch Firnelfe!) und Mensch ist schon ohne fanatisch antimagischen Orden im Hintergrund schwierig genug. Ich kann mir nicht vorstellen, wie eine langfristige Beziehung zu einer Elfe mit Dienst für die Bannstrahler zusammenpassen könnte. Der Vorschlag von Torshavn scheint mir am sinnvollsten, wenn Tyrion im Kirchendienst bleiben will, könnte er sich vielleicht einen Posten an einem Tempel irgendwo im hohen Norden suchen - obwohl die Praios-Tempel da ja eher dünn gesät sind. Falls die Bannstrahler ihn allerdings hochkant rauswerfen ("offensichtlich charakterlich ungeeignet", oder so) könnte das schwierig werden. Wenn sie dagegen Aufsehen vermeiden wollen, könnte ein geruhsamer, unauffälliger Posten auch eine gute Kompromisslösung sein (offiziell: "zur Erholung von schweren seelischen Belastungen" :zwinker: ).

    „Ich habe ja durchaus Verständnis dafür, daß die Beschwörung eines Humus-Elementars nicht ganz so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Aber wie, bei allen Zwölfen, kann man versehentlich einen Elefanten beschwören?“ (aus dem DSA4 Forum)

  • Das ist wirklich eine sehr verzwickte Situation!

    Erstmal @ Helmträger: Das sind beides SC, wir spielen momentan die Phileasson Saga die Elfe ist mein Charakter.

    Ich denke auch das Tyrion sich zwischen dem Orden und dem dauerhaften Zusammenleben mit der Elfe entscheiden muss. Ein Geweihter des Praios kann er ja bleiben wenn er sich für Sie entscheidet. Allerdings ist es wahrscheinlich, dass Jago niemals dem Bund der beiden zustimmen würde, immerhin geht das nicht nur strikt gegen seine Prinzipien zu denen er mit ganzem Stolz steht, sondern würde mit der Erlaubnis auch seine Autorität schmälern.
    Andererseits könnten sie Ihre Liebe eben auch erhalten ohne einen festen "Bund" einzugehen, sozusagen eine Fernbeziehung führen und sich nur auf weiteren Questen bzw Abenteuern sehen.

    Vergebens daß ihr ringsum wissenschaftlich schweift.
    Ein ieder lernt nur was er lernen kann.
    Doch der den Augenblick ergreift,
    Das ist der rechte Mann.

    (Goethe; Urfaust)

  • Ist er denn geweiht? Bannstrahler sind ja eher selten geweiht, auch wenn sie voll und ganz den Moralkodex leben und folgen. Und der Moralkodex als solcher besagt nun mal, dass es Probleme gibt mit Leuten, die zaubern und dabei nicht einmal dem Codex Albyricus (strengstens) folgen. Also auch ein Sonnenlegionär sollte sich da vor einer schier unmöglichen Aufgabe wiederfinden (der aber gar nicht dauerhaft in den hohen Norden kommen würde, weil die die Leibwache des BdL sind).
    Sollte er geweiht sein, sehe ich da wenig Chancen, denn eine Weihe legt man nun wirklich nicht leichtfertig ab.

    Wenn also weiterhin Praios' Gesetzen dienen möchte, auch außerhalb des Ordens und außerhalb der Kirche dürfte das einfach ein beständiges Problem sein und ein Konflikt, an dem vielleicht Liebe und Überzeugungen Tyrions zerbrechen können.

    Zitat

    sozusagen eine Fernbeziehung führen und sich nur auf weiteren Questen bzw Abenteuern sehen.


    Bei Abenteuern sieht man sich 24 Std. am Tag, 7 Tage die Woche, 4 Wochen im Monat ... nun, ständig eben. Und sobald man sich sieht, wird der Konflikt bestehen, und wenn man sich nicht sieht, ebenfalls, denn man weiß ja, wenn er nicht da ist und sie sich ihm zu liebe nicht mehr zurücknehmen muss, wird da wieder gezaubert. Sich da sagen: Ach, ich bin nicht dabei, weiß ich ja nicht, wäre gerade für jemanden mit einem Praios-Moralkodex Heuchelei der schlimmsten Sorte.

    Und auch, wenn es Leute gibt, die mit einer Fernbeziehung gut zurechtkommen: das Gelbe vom Ei ist es sicherlich nicht und an den Gefühlen ändert es sich ja auch nicht. Da vermutlich der größte Teil eines IT-Jahres mit AB drauf geht, verbringt man aber ohnehin vermutlich die meiste Zeit miteinander.

  • Zitat

    Wenn die Elfe zum Zwölf-Götterglauben konvertiert und der weißen Gilde beitreten würde (und dürfte), dann würde dies ein kleines Schlupfloch bieten, wenn man alle Augen zudrückt (Bannstrahler sind ja so gut wie noch mal strenger als Praios-Geweihte)

    Es gibt offiziell nur einen einzigen Halbelf, der an einen Zwölfgott glaubt!

    Zitat

    noch besser wäre es, wenn sie sich ausbrennen ließe und zum Zwölf-Götterglauben konvertieren würde, aber das erachte ich als unwahrscheinlich.

    Unwahrscheinlich? Sie ist eine ELFE. Abgesehen von den theologischen Gründen - wenn du eine Elfe ausbrennst, ist sie danach vermutlich tot. In meiner Gruppe würde sich Tyrion als Folge darauf entweder an seinem Orden rächen oder in tiefste Depressionen verfallen.
    Mir erscheinen nur zwei Lösungsmöglichkeiten logisch:
    1. Die Beiden trennen sich; fällt aber in der Situation (unsterbliche Liebe, outgame Liebe) weg.
    2. Tyrion tritt aus dem Orden aus. Wenn er geweiht ist, wird er wegen dem Übertreten von Praios Geboten keine KE regenerieren, die Firnelfe wird mehr und mehr badoc.
    Das Jago Gnade walten lässt, halte ich ingame für dagegen für unwahrscheinlich.
    Soweit meine möglichst objektive Sicht auf die Situation, ein Happy End kann ich im Moment leider nicht bieten.

    Non serviam!

    Beherrscher des Kophtanischen Imperavi nach Zant...
    und lobet Thargunithread, die Herrin der Threadnekromantie!


    2 Mal editiert, zuletzt von the_BlackEyeOwl (5. Dezember 2012 um 20:17)

  • Zitat

    Es gibt offiziell nur einen einzigen Halbelf, der an einen Zwölfgott glaubt!


    Mitnichten. Elayoë Tausendschön ist eine Geweihte der Rahja und Vorsteherin des Lowanger Tempels. Phexgeschwind Wiesenläufer ist Geweihter des Phex und Vorsteher des Puniner Tempels. In Phexcaer gibt es sogar einen vollblütigen Elfen, der Phex-Geweihter ist (ein kleines Missgechick, in meinen Augen, aber offizielle Setzung), Amira Honak als Boron-Geweihte ist auch ein sehr prominentes Beispiel und das sind die Namen, die mir auf Anhieb einfallen. Die Wiki spuckt zu prominenten Halbelfen auch noch einige Namen aus, u.a. eine halbelfische Firun-Geweihte in Vinsalt und die Leiterin der Andergaster Akademie ist Halbelfe und vermutlich zwölfgöttergläubig.
    Überhaupt dürfte jeder Halbelf, der in menschlicher Kultur aufgewachsen ist, zwölfgöttergläubig sein und das sind dann trotz ihrer eher Seltenheit noch mal ungleich mehr.

    Schwieriger wird es mit den vollblütigen Elfen, aber auch bei denen gibt es Ausnahmen. Dann diese Firnelfe, die an der Akademie zu Belhanka seit Jahr und Tag einen Lehrstuhl inne hat und einen Titel der Gildenmagier trägt (also der Gilde angehört, nehme ich daraus mal an). Auch an Olport dozierte mal ein Firnelf, der die Profession Magier hat, oder Finkenfarn aus Punin ... Also zwölfgöttergläubige Elfen kommen vereinzelt vor und Elfen als Magier noch etwas häufiger (wobei deren Glauben mal offen ist EDIT - außer bei Finkenfarn, der war während seiner zeit an der Akademie Magierphilosoph EDIT Ende).

    Ich erachte es als keine reelle Möglichkeit, dass die Elfe einer Gilde beitritt, aber sie wäre nicht die erste Elfe und die erste Firnelfe, die so etwas macht. Es wäre ein gewaltiger Schritt, der auch nicht von heute auf morgen geschehen würde und wohl überlegt und vorbereitet werden müsste ... und wer einen Lehrstuhl hat, kann auch nicht auf AB ausziehen. Aber alles, was keine weiße Gilde ist, geht für einen Praioten vermutlich gar nicht und die genannten dürften alle grau (gewesen) sein.

    Zitat


    noch besser wäre es, wenn sie sich ausbrennen ließe und zum Zwölf-Götterglauben konvertieren würde, aber das erachte ich als unwahrscheinlich.^^


    Das vollständige Zitat hat einen Smiley dahinter - als Zeichen, dass es von meiner Seite der Vollständigkeit halber genannt wurde, aber eher als Scherz gemeint war. ^^

    Im Orden und in der Kirche als solcher sehe ich daher keine Chance für beide. Es müsste sich da entschieden werden zwischen Liebe zur Frau und Liebe zum Gott.

  • Zitat

    Schwieriger wird es mit den vollblütigen Elfen, aber auch bei denen gibt es Ausnahmen. Dann diese Firnelfe, die an der Akademie zu Belhanka seit Jahr und Tag einen Lehrstuhl inne hat und einen Titel der Gildenmagier trägt (also der Gilde angehört, nehme ich daraus mal an). Auch an Olport dozierte mal ein Firnelf, der die Profession Magier hat, oder Finkenfarn aus Punin ... Also zwölfgöttergläubige Elfen kommen vereinzelt vor und Elfen als Magier noch etwas häufiger (wobei deren Glauben mal offen ist EDIT - außer bei Finkenfarn, der war während seiner zeit an der Akademie Magierphilosoph EDIT Ende).

    Die Elfe an der Belhankaner Akademie gilt als sehr weltfremd, die Elfen in Olport haben ebendort ihre eigene Siedlung. Sowohl Belhanka als auch Olport sind grau, unkonventionell und weltoffen. Ich wage zu bzweifeln, dass eine Elfe zwölfgöttergläubig wird, genauso wie ich einen Beitritt zur weißen Gilde für sehr unwahrscheinlich halte, erst rech wenn Tyrion sie irgendwo im hohen Norden aufgegabelt hat, wo die Firnelfen noch vergleichsweise wenig badoc sind. Finkenfarn ist - wie du geschrieben hast - Auelf und Magierphilosoph, genauso wie Nachtschatten, der sogar als ausgesprochener Götterleugner gilt.

    Non serviam!

    Beherrscher des Kophtanischen Imperavi nach Zant...
    und lobet Thargunithread, die Herrin der Threadnekromantie!


    Einmal editiert, zuletzt von the_BlackEyeOwl (7. Dezember 2012 um 15:34)

  • Was mich interessieren würde, wäre, wie es dazu kam, denn eine Eiselfe und ein Bannstrahler...
    das klingt für mich derart unwahrscheinlich, dass die überhaupt aufeinander treffen und dass zwei Wesen mit solch diametral entgegengesetzter Lebensweise und Weltanschauung sich ineinander verlieben, hm, da braucht es eine wirklich gute Vorgeschichte. Klar ist das immer reizvoll, Gegensätze aufeinanderprallen zu lassen, aber das geht schon ein bisschen weit, finde ich.
    Ich warte also auf das Prequel :)

    wir halten noch immer / die wolkenfäden fest in den händen / das versprechen: ich webe dir ein kleid aus traum und dunst und zuversicht / damit du es schön warm hast / im augenblick der zählt

    seebruecke.org

    mission-lifeline.de

    sea-watch.org

  • Ohje das ist nun wirklich eine lange Vorgeschichte, ob das noch zu Papier gebracht wird, da bin ich mir unsicher.

    Vergebens daß ihr ringsum wissenschaftlich schweift.
    Ein ieder lernt nur was er lernen kann.
    Doch der den Augenblick ergreift,
    Das ist der rechte Mann.

    (Goethe; Urfaust)

  • Schön geschrieben, das mal vorneweg, gefällt mir!

    Zur eigentlichen Frage gibt es weiter oben einige interessante Ansätze, aber ich bin pragmatisch und würde es als Meister in meiner Runde so halten wie von Thorshavn kurz und knapp geschrieben.

    Tyrion lebt seine Liebe mit allen Konsequenzen. Seine Liebe zu der Elfe hat ihm gezeigt, das die Praktiken seiner Kirche nicht richtig sein können. Er zweifelt an ihnen. Nicht an seinem Gott, der für Licht und Wahrheit steht, aber an den Methoden seines Ordens.


    Wahre Liebe ist stärker als Überzeugungen, es würde diese ganz klar ins Wanken bringen.
    Damit ist das Happyend meiner Meinung nach nur durch den Austritt aus dem Orden erreichbar...

    LG, B.