• Hat schonmal jemand Erfahrungen mit einem einamigen Helden gesammelt?
    Der Nachteil bringt "nur" 15 GP und schränkt einen im Abenteuerleben schon ziemlich ein. Eigenschaftsproben bis zu 5 und Talentproben bis zu 10 erschwert, sind nicht ohne.
    Auch im normalen Alltag muss man da umdenken. Mal eben das Feuer im Lager anzünden kann da ebenso zur Herausforderung werden wie das Anlegen von Rüstungteilen.

    An sich finde ich die Idee eines einarmigen Helden schon interessant aber ich frage mich ob es einigermaßen spielbar oder eher frustrierend ist.

  • Einhändig habe ich schon mal gespielt (nicht allzu lange, da die Piratenrunde nach anderthalb AB aufgelöst wurde aufgrund von Zeitmangel), aber einarmig stelle ich mir ungleich schwieriger vor. Denn einen Arm kann man ja unterstützend noch in der einen oder anderen Situation vorstellen.
    Aber es ist leider traurige Wahrheit, das Vorteile viel Kosten für manchmal wenig Vorteile und Nachteile für ihre teilweise immensen Einschränkungen sehr wenig.
    Eventuell kann man ja mehr GP rausschlagen in der eigenen Gruppe (auch wenn 15 GP definitiv zu den GP-einträchtigsten Nachteilen gehören). Aber da ein Nachteil ein Nachteils ein soll, sind die Auswirkungen vermutlich schon ganz passend.
    Und ja, als Spieler muss man da ständig mit dran denken. Es ist ja etwas, was man tatsächlich nicht vor Augen hat und da man selber an zwei Arme gewöhnt ist kann ein fehlender Arm schon mal etwas, was ohne böse Absicht einfach mal untergeht. Ich denke aber, mit der Zeit wird es sich bei allen zunehmend setzen und dann kann jeder mal dran erinnern. Aber das muss dann jeder für sich wissen.

    Es ist auch die Frage, wie gut man selber oder die anderen mit so einer Verkrüppelung umgehen können. Von meiner einhändigen Piratin weiß ich, dass ein Mitspieler mal meinte, er fände das nicht so schön und würde sich mit dem Stumpf etwas schwer tun. Und als ich überlegte, meiner Knappin einäugig zu verpassen, wurde ich von gleich zwei Seiten bekniet, das nicht zu tun.

  • Von den GP her wäre das kein Problem. Ich habe schon ein Charakterkonzept, bei denen die 15 GP aus "Einarmig" ausreichen würden. Allerdings fand ich es vergleichsweise wenig, verglichen z.B. mit Blutrausch, der auch 15 GP bringt und ohne Jähzorn und/oder Alkohol- oder Drogenkonsum nur in Kämpfen zum tragen kommt, wenn der Held eine Wunde erleidet UND seine Selbstbeherrschungsprobe nicht schafft.
    Einarmig behindert in fast allen, wie gesagt auch alltäglichen, Situationen.

    Daran zu denken, dass der Held nur einen Arm hat, sollte in den meisten Fällen klappen, denke ich. Als Gedächtnisstütze könnte man als Spieler eventuell auch einen Arm hinter den Rücken nehmen, dann vergisst man den Nachteil mit Sicherheit nicht.

    Ich wäre allerdings schon noch gespannt auf weitere Erfahrungsberichte, falls es noch welche gibt ^^

  • Ich denke wie sehr der Nachteil dich behindert kommt auch stark darauf an wie intensiev ihr in der Gruppe einzelne Szenen ausspielt.
    Generell sind in einer Gruppe ja auch oftmals mehrere Leute anwesend die einem dann beim Feuer machen o.ä. helfen können.

    Wir hatten mal einen Spieler in der Gruppe, der den Nachteil später bekommen hat (ohne GP zu erlangen) einfach weil er im Kampf seinen Arm verloren hat.
    Er hat nach einiger Zeit sich eine sehr gut gearbeitete Prothese fertigen lassen aus Metall. Er war natürlich immernoch eingeschränkt in seinen Handlungen, allerdings hat er diese Prothese als eine art "Schutzschild" nutzen können.
    Er hat quasi nicht mehr arg viele Abzüge beim Kämpfen bekommen. Da es der linke Arm war, war es auch nicht ganz so tragisch und es passt ganz gut zu ihm - außerdem macht so ein Metallarm bei einer Raufen-Attacke wesentlich
    mehr Schaden als ein Arm aus Fleisch und Blut! :D

    Vergebens daß ihr ringsum wissenschaftlich schweift.
    Ein ieder lernt nur was er lernen kann.
    Doch der den Augenblick ergreift,
    Das ist der rechte Mann.

    (Goethe; Urfaust)

  • Eine Prothese ist natürlich auch eine interessante Idee aber ich denke, wenn man einarmig bewusst bei der Charaktererstellung wählt, sollte der Held auch damit Leben.

    Natürlich ist man meistens nicht alleine und eventuell macht jemand anders das Feuer an ^^ Der Punkt dabei ist, dass man sich bewusst machen muss, wieviel der Held alleine nur noch mit Erschwernis machen kann.
    Ich stelle mir zum Beispiel auch Szenen vor wie: Der Held schleicht mit seiner Waffe in der Hand auf eine verschloßene Tür zu... Tja, und dann? Entweder er muss die Waffe wegstecken oder die Tür mit dem Fuß öffnen ^^
    Gab es bei euch in der Gruppe mal solche Situationen oder andere, wo der fehlende Arm besonders aufgefallen ist?

  • Ja das stimmt allerdings, unser Held ist natürlich ungewollt in diese Situation gelangt.
    Ich finde es aber auch spannend diese Problematik und dessen Ausmaße erst im Spiel zu erkunden.
    Außerdem kommt es ja auch sehr auf die Profession an die man im Spiel dabei wählt.
    Wenn man z.B den Nachteil Sprachfehler nimmt, hat man als Gildenmagier wesentlich mehr Probleme damit als ein Krieger.

    Vergebens daß ihr ringsum wissenschaftlich schweift.
    Ein ieder lernt nur was er lernen kann.
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    (Goethe; Urfaust)

  • Nun, der Held soll ehemaliger Leibwächter sein, der bei dem Versuch seinen Auftraggeber zu schützen seinen Arm verloren hat.
    Der Charakter geht also hauptsächlich in die kämpferische Richtung mit einem kleinen gesellschaftlichen Einschlag.

    Ich fände es auch spannend die Auswirkung des fehlenden Armes in den Abenteuern kennzulernen... allerdings habe ich die Befürchtung, dass mir der Charakter eventuell zu schwer zu spielen oder zu anstrengend wird, daher meine Frage nach Erfahrungsberichten.
    Zudem wäre das ein Held für eine Gruppe, die sich nicht so häufig trifft, was Helden ausprobieren ein wenig schwierig gestaltet. In einer wöchentlichen Gruppe würde ich den Helden wohl einfach mal probeweise ein Abenteuer lang spielen aber wenn nicht klar ist, in wievielen Wochen das nächste mal gespielt wird, habe ich doch lieber einen langfristigen Helden.