Western-Romane

  • Das ist jetzt bestimmt ein gewagtes Thema.^^

    Torshavn und ich erkunden weiterhin literarische Gemeinsamkeiten:

    Zitat von Torshavn

    Du liest also auch Western Schattenkatze. Das ist ja heute ein bißchen schwierig geworden. Heyne verlegt keine Western mehr, die G.F. Unger TB- Reihe ist eingestellt. Der Western scheint in Deutschland nur noch im Heftroman zu existieren.
    Vor gut zwei Jahren habe ich zwei Kleinverlage (Mohlberg; Persimplex) für mich entdeckt, die beide historische Western verlegen.
    Eine Reihe hat es mir besonders angetan, Alfred Wallons Rio Concho, eine Serie um die weitverzweigte Familie Calhoun. Kennst Du sie? Was liest Du denn so im Westerngenre? (Vielleicht brauchen wir auch dafür einen Thread).

    Ich muss zugeben: Ja, tue ich. Schon seit sehr langer Zeit.

    Es ist schwierig, leider. Unger habe ich eh nie gelesen (bis ein oder zwei Stück, aber ich habe für mich festgestellt, dass deutsche Western-Autoren meinen Geschmack oft nicht treffen), um Heftromane einen Bogen gemacht (die haben für mich so ein anrüchigen Groschen-Heft-Flair. :lach: Sobald die Groschenhefte dann später als Romane erscheinen (Conan, Tarzan ... sind sie für mich dann irgendwie in Ordnung, ich messe da mit zwei Maßen, befürchte ich :lol2: ).
    Aber dank früher sehr häufiger Trödelmarkt-Besuche haben sich doch so geschätzt an die 150-200 Western-Romane angesammelt (vorrangig vom Heyne Verlag). Allerdings bin ich gerade bei Westrern besonders kritisch, denn da ist natürlich eine Menge Lari-fari bei. Ich schaue hinten ins Buch und wenn er und sie sich ewige Liebe schwören, hat das Buch gute Chancen, doch nicht gekauft zu werden. Was nicht bedeutet, ich hätte nicht einen Haufen Western, die ich gut finde und die genau so enden, aber ich habe auch eine Menge, die nicht so enden (und das sind dann meist die besseren) und daher ist das für mich ein durchaus beachtenswertes Kriterium.

    Und um eine Stange für den Western zu brechen: Da gibt es Schund, da gibt es massig Durchschnittsware, da gibt es aber auch echte Literatur (Lonesome Dove hat den Pulitzer-Preis gewonnen und auch wenn The Searchers keine Preise gewonnen hat, dürfte sein Wert soweit dennoch außer Frage stehen). Und es gibt die Western, die nun nicht (unbedingt) Literatur sind, mir aber dennoch sehr gut gefallen.

    Zu nennen wäre da wohl als Autor ganz grundsätzlich Loren D. Estleman, der auch u.a. für seine Krimis recht bekannt ist. Ich mag die Serie um Page Murdock, aber grundsätzlich lese ich jeden Western von ihm. Einige habe ich mir aus den USA mitgebracht, weil die dann leider nicht mehr übersetzt wurden, weil Heyne Ende der 80er die Western-Reihe eingestellt hat.
    Estleman greift andere Themen als die sonst so oft zu findende Western-Thematiken auf und setzt sie auch anders um, das mag ich generell an seinen Büchern, dazu eine gute Recherche, und interessante und sich wohltuend abhebende Protagonisten.
    Auch die Kershaw-Romane von Gordon D. Shirreffs mag ich, während sonstige Romane von ihm nicht so meinen Geschmack treffen.

    Das wären mal so zwei meiner Favoriten, wobei Estleman ganz klar unangefochten auf meiner Bestenliste ganz oben steht

    Dazu bin ich durchaus recht stolz, deutsche Übersetzungen von Romanen zu habe, die die Vorlagen für so einige der "großen" Western-Filme waren.

    Persimplex und Alfred Wallon sagen mir tatsächlich etwas. Untergang am Little Big Horn hat ein großartiges Cover, aber inhaltlich fehlt mir ein bisschen der Fokus und der Schreibstil ist dann auch nicht meines. Ebenso, vom gleichen Autoren, Quantrill (eine der Hauptfiguren heißt Will Calhoun), mit dem ich mich noch schwerer getan habe. Es ist stilistisch nicht sehr geschickt aufgebaut. Eher unwichtige Szenen werden ausführlich beschrieben, die wichtigen Dinge dann komplett übersprungen, vielleicht noch kurz mit ein paar Anmerkungen des Autoren versehen. Auch unter der Berücksichtigung, dass es ein Roman ist (der aber starke historische Ansprüche erhebt), ist das recht unglücklich gemacht. Da wird etwas beschrieben und das Resultat daraus (was eigentlich wichtiger ist als der Auslöser in aller Ausführlichkeit) wird kurz am Rande erwähnt.
    Dann habe ich noch Flammender Süden I, aber da habe ich mir dann nicht mal die weiteren Bände von zugelegt.
    Ich finde den Grundgedanken des Verlags gut und sehr begrüßenswert, aber die Bücher sind dazu im Vergleich zu ihren Seitenzahlen schon recht teuer und stilistisch liegen mir Wallon und Kane (auch wenn sie schön Synonyme haben) definitiv nicht.

  • Zitat

    Das ist jetzt bestimmt ein gewagtes Thema

    Na wieso denn das Schattenkatze. Der Western ist doch ein wunderbares Genre. Ich habe mich einer historischen Epoche schon immer am liebsten in Romanforum genähert. Dem amerikanischen Wilden Westen also auch.

    Der Western war für mich früher ausschließlich dem Film vorbehalten (ähnlich wie Star Trek, doch da mußte ich auch das Umdenken lernen, nach dem TV Ende). Ich wußte zwar, das viele berühmte Western, wie z.B. True Grit, auf Romanvorlagen beruhen. Die waren aber in Deutschland seit den 1990er Jahren schwer über den Buchhandel zu bekommen. Und ich bin kein gebraucht Käufer.
    Doch vor vier oder fünf Jahren trieb es mich dann doch zum geschriebenen Western. Mit G.F. Unger im Taschenbuch hat es angefangen. Ich liebe seinen flotten oft personalisierten Schreibstil. Dann ging es mit einigen Heftromanreihen weiter. Doch 64 Seiten sind mir eigentlich immer zu wenig. Da ist man gerade in der Story drin, dann ist es schon wieder vorbei.
    Mittlerweile bin ich bei Alfred Wallon, Melanie Borowski und dem Mohlberg Verlag gelandet.

    Zitat

    Und um eine Stange für den Western zu brechen: Da gibt es Schund, da
    gibt es massig Durchschnittsware, da gibt es aber auch echte Literatur
    (Lonesome Dove hat den Pulitzer-Preis gewonnen und auch wenn The
    Searchers keine Preise gewonnen hat, dürfte sein Wert soweit dennoch
    außer Frage stehen). Und es gibt die Western, die nun nicht (unbedingt)
    Literatur sind, mir aber dennoch sehr gut gefallen.

    Dem kann ich mich nur anschließen. Das ist aber mit aller Genreliteratur, egal ob Fantasy, Horror, Krimi usw, und auch allgemeiner Literatur so. Ich habe mir schon lange abgewöhnt, mich für meine Lieblingslektüre zu rechtfertigen. Obwohl man natürlich immer nach Argumenten sucht, für den Fall das... Auch ich mache das.


    Zitat

    Aber dank früher sehr häufiger Trödelmarkt-Besuche haben sich doch so
    geschätzt an die 150-200 Western-Romane angesammelt (vorrangig vom Heyne
    Verlag)

    Beneidenswerte Sammlung.


    Zitat

    Zu nennen wäre da wohl als Autor ganz grundsätzlich Loren D. Estleman

    Was die amerikanischen Autoren angeht, fehlt mir die Leseerfahrung. Leider schafft es heute kaum mehr einer als Übersetzung in den Buchhandel. Es sei denn ein Film steht an, wie z.B. die Neuverfilmung von True Grit. So bin ich endlich an den Roman von Chales Portis gekommen. Oder ein kleiner Verlag gibt ein Buch als Liebhaberprojekt heraus, so wie im letzten Jahr den Roman 'Deadwood'.

    Welche Romane würdest Du denn von Estleman und seinen KollegenInnen empfehlen? Sind sie auch im englischen gut zu lesen?

    Zitat

    Dazu bin ich durchaus recht stolz, deutsche Übersetzungen von Romanen zu
    habe, die die Vorlagen für so einige der "großen" Western-Filme waren.

    Welche denn?

    Zitat

    Persimplex und Alfred Wallon sagen mir tatsächlich etwas. Untergang am
    Little Big Horn hat ein großartiges Cover, aber inhaltlich fehlt mir ein
    bisschen der Fokus und der Schreibstil ist dann auch nicht meines.

    Den Roman von Wallon habe ich gerade gelesen. Er hat mir allerdings gut gefallen. Gerade die vielen und wechselnden Perspektiven (aus der Sicht der einfachen Soldaten, einzelner Offiziere, Custer selbst, der Scouts, 'offizielle Quellen', der Indianer) haben mir gut gefallen. Ich finde sie haben zu einem runden Bild des Geschehens beigetragen. Einziges Manko ist, meiner Meinug nach, das Wallon für Custer nichts übrig hat, was er gerade am Anfang des Romans immer wieder in Einschüben betont. Als er damit aufhört, wird das Buch noch besser.
    Alfred Wallons Schreibstil ist, gebe ich gerne zu, etwas speziell. Er hat sein Handwerk in den 1980ern gelernt, geschult an den Autoren der 1950, 1960, 1970er. Er erzählt manchmal etwas umständlich. Aber in meinen Augen spannend und historisch korrekt.
    Ich unterscheide sein Werk in zwei Teile: die Einzelromane und die Serienbeiträge. Die Einzelromane sind sehr unterschiedlich vom Thema, in der Gestaltung und der Schreibweise. Da gefallen mir bei weitem nicht alle. Seine Serienromane (z.B. Rio Concho) sind durch die Bank weg spannend, historisch und absolut empfehlenswert.

    Da gebe ich Dir total recht. Den Roman habe ich direkt nach 'Untergang am Little Big Horn' gelesen und war sehr enttäuscht. Wallon kann sich hier meiner Meinung nach nicht zwischen Sachbuch und Roman entscheiden. Und das kenne ich von ihm eigentlich nicht. Man kann hier nie flüssig lesen. Das ist sehr ärgerlich.
    Aber seine neue Mountain Men- Reihe im selben Verlag ist wieder ganz anders und liest sich gut bis sehr gut.

    Kennengelernt habe ich durch meine Beschäftigung mit Wallons Rio Concho die junge Autorin Melanie Brosowski. Schon ihr Beitrag für Wallons Serie 'Todesmarsch', ist ein sehr guter Indianerroman, historisch fundiert und spannend geschrieben. Für den Mohlberg Verlag hat sie dann noch einen wunderbaren Gambler- Roman 'Im Strom des Mississippi' geschrieben. Aber ihr Erstling, im Verlag Peter Hopf, 'Ferner als der Horizont' ist wirklich großartig. Eine irische Auswanderergeschichte kombiniert mit einem Ranchroman. Das war wirklich ein großes Lesevergnügen.

  • Zitat

    Na wieso denn das Schattenkatze.


    Aufgrund des Rufes, den er in Deutschland genießt. Die Menge an veröffentlichten Western erzählt zwar etwas anderes, aber dann ist die Reihe auch eingestellt worden. Während in den USA in jedem Buchladen viele Western stehen, war/ist er hier doch eher eine Randerscheinung, die durchaus etwas belächelt wird.

    Ich war erst beim Western-Film. Die habe ich schon als Kind gesehen.
    Als Teenager kam ich dank eines Nachbarn, der mich mitgenommen hat (ohne Auto wäre ich da sonst nicht hingekommen) zu den Trödelmarkt-Besuchen und Ende der 80er/Anfang der 90er fand man auf Trödelmärkten massig Bücher (ich habe den Eindruck, wenn ich heute noch auf einen Trödel gehe, finden sich da kaum noch Bücher und wenn, sind sie bei Händlern zu finden, die mehr Geld haben wollen, als ein gebrauchtes Buch auf einem Trödel für mich kosten sollte) und so, wenn ich mich richtig erinnere, stieß ich auf die Unmengen an Western, die Heyne und auch Bastei mal raus gebracht haben und darauf, dass Western für mich nicht gleich Western ist.
    Ich kaufe gerne gebraucht. Ist natürlich schade, wenn sie total verhunzt sind (Bücher sind mir fast schon heilig, mit ihnen hat man pfleglich umzugehen), aber für damals Taschengeld war das optimal (und im Handel lief die Reihe ja gerade aus, ein paar habe ich tatsächlich noch in Buchhandlungen kaufen können).

    Den Roman zu True Grit hatte ich mir vor sehr vielen Jahren (es war noch in den 90ern) aus unserer örtlichen Stadteilsbibliothek ausgeliehen. Die hatten übrigens auch viele Western). Ich erinnere mich aber, dass ich ihn persönlich auch nicht so spannend fand.

    Untergang am Little Big Horn: Unterschiedliche Perspektiven erfüllen durchaus ihren Zweck, aber dann wären weniger manchmal mehr und sich dann auf diese Figuren zu fokussieren. Das waren mir zu viele Perspektiven und Figuren, aus deren Sicht mal kurz erzählt wurde und die dann wieder in der Masse verschwanden. Dazu finde ich das halt stilistisch nicht ganz 1a, aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich eben nicht streiten. :)
    Es hat aber mir aber doch insgesamt deutlich besser gefallen als der Quantrill-Roman.

    Zitat

    Kennengelernt habe ich durch meine Beschäftigung mit Wallons Rio Concho die junge Autorin Melanie Brosowski. Schon ihr Beitrag für Wallons Serie 'Todesmarsch', ist ein sehr guter Indianerroman, historisch fundiert und spannend geschrieben. Für den Mohlberg Verlag hat sie dann noch einen wunderbaren Gambler- Roman 'Im Strom des Mississippi' geschrieben. Aber ihr Erstling, im Verlag Peter Hopf, 'Ferner als der Horizont' ist wirklich großartig. Eine irische Auswanderergeschichte kombiniert mit einem Ranchroman. Das war wirklich ein großes Lesevergnügen.


    Vielleicht gebe ich dem ja später einmal noch eine Chance. Wobei ich halt insgesamt für mich immer wieder feststellt habe, das deutsche Westernautoren für mich "meinen" Western nicht immer gut treffen.
    Wenn die Bücher nur nicht so teuer wären für die Vergleichsweise wenigen Seiten, aber das ist bei Kleinverlagen wohl normal.

    Zitat

    Welche denn?


    Die Romane, die nach dem Drehbuch entstanden, zählen da nicht mit (obwohl da auch ein paar feine Sachen bei sind, wie etwa zwei Romane der Dollar-Trilogie) In Klammern der deutsche Filmtitel, so er anders lautet als der Romantitel.

    Weg in die Wildnis/Lonesome Dove
    Buffalo Girls
    Little Big Man
    Der Mit Dem Wolf Tanzt
    Der schwarze Falke
    The Unforgiven (habe ich auf Englisch) (Denen man nicht vergibt)
    Deine Stunden sind gezählt (Frank Patch - Deine Stunden sind gezählt)
    Johnny Guitar (Johny Guitar - Wenn Frauen hassen)
    Ritt zum Ox-Box (ebenso)
    Der Superschütze (John Waynes letzter Western Der Scharfschütze)
    Die Fünf Vogelfreien (ebenso)
    Man nannte ihn Hombre (ebenso)
    Rio Bravo (hm, es steht zwar drauf, dass der Film nach dem Buch entstand, aber beim Film steht bei, dass er nach einer Kurzgeschichte von einem anderen Autoren entstand, also hat Drehbuchautorin Brackett vermutlich eher den Roman nach ihrem Drehbuch geschrieben)
    Die Gewaltigen (ebenso)
    Endlos ist die Prärie) (ebenso)
    Der Galgenbaum (ebenso)
    Der Mann, der Liberty Valance erschoß (ist allerdings eine Geschichte in einem Buch mit dem Titel, kein ganzer Roman)
    Der Mann aus dem Westen (ebenso)
    Man nannte ihn Kelly (ebenso)
    Duell in der Sonne (ebenso)
    Der letzte Zug von Gun Hill (ebenso)
    Mein großer Freund Shane (ebenso)
    Clan der feindlichen Brüder (Sein Colt war schneller)

    EDIT 2016:

    Appaloosa (ebenso)
    Valdez (ebenso)
    Ein schmutziger Job (Gun Man/Nacht in der Prärie)

    EDIT 2017:

    Arizona Melodie (Arizona)

    Destry reitet wieder (der große Bluff)

    Bis zum letzten Mann (eine Anthologie mit Kurzgeschichten, die alle verfilmt wurden).

    Red River

    EDIT 2018:

    Bandolero

    EDIT Ende

    Und irgendwie muss man ja auch den ersten Zorro-Roman von Jonston McCulley noch mitzählen, auch wenn Zorro in dem Sinne direkt kein Western ist, aber im weiteren schon zum Genre zählt.

  • Ich hatte ja auch über 20 Jahre Zeit zu sammeln (obwohl in den letzten 12-15 Jahren eher wenig dazu kam - es wird schwierig: weniger Angebot und je mehr man selber schon hat, desto weniger findet sich auch, was noch fehlen könnte).

    283 Seiten immerhin noch.^^ Nun, als Buch kann man den langen und ausführlichen Schwenk auf die schöne Landschaft und Büffeljagdszenen etwas einkürzen und trotzdem die Quintessenz deutlich machen. Ein wichtiger Unterschied zum Film ist, dass es im Roman die Comanchen sind und nicht die Lakota in South Dakota.
    Es ist 20 Jahre her, dass ich das Buch gelesen habe (und es reichen bei mir deutlich weniger Jahre, Details zu vergessen), aber so weit ich mich erinnere, fand ich es etwas langweiliger und den Film besser, obwohl er relativ nah dran blieb.

    Übrigens hat Blake 2001 noch eine Fortsetzung geschrieben: The Holy Road/Der Tanz des Kriegers (knapp 400 Seiten in meiner Ausgabe) und mit Der Himmel der Krieger einen Roman über die Schlacht am Little Big Horn (in Form eines fiktiven Tagebuchs Lt. Col Custers). Ich fand sie auch nicht so doll spannend geschrieben.

  • Zitat

    Das hohe Gras reichte Caitlin bis zu ihren Waden. Irgendwo in der Nähe blökten ein paar Schafe. Es waren Timothy O'Learys Tiere, um genau zu sein. Die Tiere des Mannes. Dessen Sohn sie morgen heiraten würde. Sie wünschte sich so sehr, dass ihre Großmutter jetzt bei ihr wäre. Aber diese war bereits vor mehreren
    Jahren gestorben, während eines verregneten Sommers. Caitlin trat einen Schritt näher an den Abgrund heran und kleine Steine lösten sich. Der Wind frischte auf und ließ sie frösteln ... (1)

    Frühjahr 1828. Irland ist von den Engländern besetzt. Caitlin O'Toole heiratet Padraig O'Leary. Die beiden bewirtschaften ein Stück Land, bauen Kartoffeln an und züchten Schafe. Es geht ihnen gut. Sie sind zufrieden. Schon bald kommt das erste Kind, ihre Tochter Eileanoir, zur Welt. Die Söhne Ryan und Ian folgen. Doch dann kommt 1846 die Kartoffelpest nach Irland. Das ohnehin schon harte Leben wird für viele unerträglich. Die Menschen hungern. Der Tod holt viele Iren weit vor ihrer Zeit.
    Auch die O'Learys verlieren ein neugeborenes Kind. Irgendwann sehen Caitlin und Padraig nur noch einen Ausweg. Sie wandern im Frühjahr 1848 aus, über das Meer in die Neue Welt, nach Amerika.

    Zitat

    John Cooper war ein schmächtiger, aber großer Junge, der für seine zehn Jahre schon viel zu erwachsen wirkte.
    Trotz der wenigen Jahre, die er hatte zur Schule gehen dürfen, denn schließlich wurde jede Hand auf der Farm gebraucht und sein Vater hielt die Schule sowieso für Zeitverschwendung, konnte er rechnen und sogar schwierige Texte lesen und schreiben. Er war intelligent, aber schweigsam, er redete eigentlich nur, wenn er gefragt wurde, und dann waren seine Antworten für ein Kind in seinem Alter ungewöhnlich
    präzise, kurz und ernst... (2)

    Amerika, die Neue Welt. In einem harten Winter des Jahres 1828 bringt Sarah Cooper ihr einziges Kind John, genannt Johnny, zur Welt. Die junge Familie lebt auf einer sehr kleinen Farm bei Little Rock. Sie haben kaum genug zum Leben. Das wenige versäuft Howard, Johnnys Vater. Er schlägt die Mutter und später auch seinen Sohn. Der Arzt George Weston muss oft besucht
    werden. Noch häufiger kommt er hinaus auf die Farm, da Howard seine Familie regelmäßig halb totprügelt.

    In Johnny wächst stetig der Hass. Bis er schließlich in seinem 18. Lebensjahr den Vater erschießt, als der gerade dabei ist, seine Mutter totzuschlagen. Das Gericht erkennt zwar auf Notwehr, doch der Makel des Vatermordes bleibt. Erst jetzt erfährt er von Sarah, dass Howard Cooper gar nicht sein Vater war, sondern George Weston.

    Johnny verlässt Little Rock. Er lebt eine Weile als Cowboy auf verschiedenen Ranches. Doch eine innere Unruhe treibt ihn immer weiter. Da er schnell mit dem Revolver ist, gerät er bald in falsche Kreise. Er arbeitet als Gunman, bis er bei einer Schießerei verletzt wird. Johnny zieht weiter, bis ihn der Rancher Heath Scarid schwer verwundet findet und bei sich aufnimmt.

    Zitat

    Heath Scarid glitt in einer einzigen geschmeidigen Bewegung von seinem Appaloosa und kniete sich nieder. Die Blutspuren waren nicht mehr frisch. Der Rancher schob seinen Hut ein Stück tiefer in die Stirn und stieg wieder auf sein Pferd. Er folgte der Spur und ließ ständig seinen Blick schweifen, denn er hatte keine Lust, zufällig einer Kugel in den Weg zu reiten... (3)

    Die Neue Welt, nahe Salt Lake City. Heath Scarid hat sich, gemeinsam mit seinem Freund und Vormann Sam Callahan, vor beinahe 15 Jahren eine Ranch aufgebaut. Er ist heute ein wohlhabender und angesehener Mann. Vor zehn Jahren wurden seine Frau und sein dreijähriger Sohn von Banditen getötet.

    Im Herbst 1847 findet der Rancher den verletzten Johnny Cooper auf einer seiner Weiden. Er pflegt den jungen Mann gesund, kleidet ihn neu ein und gibt ihm Arbeit. Cooper fühlt sich wohl auf der Ranch. Aber die innere Unruhe bleibt. Er macht seine Arbeit gut; Scarid behandelt ihn fast wie einen eigenen Sohn.

    Gut ein Jahr später besuchen Scarid und Cooper einen befreundeten Rancher, um ihm ein paar Pferde zu verkaufen. Auf dem Rückweg stoßen die beiden auf die Überreste eines Wagentrecks, der weitab vom ursprünglichen Weg von Banditen in eine Falle gelockt wurde. Fast alle Siedler wurden getötet. Auch die O'Learys haben Opfer zu beklagen. Padraig wurde erschossen, Ryan
    schwer verletzt.

    Der Rancher nimmt die Familie mit nach Hause, wo sie sich erholen und den Winter über bleiben können, bis sie im Frühjahr weiterziehen wollen, ihrem ursprünglichen Ziel Kalifornien entgegen. Doch der Winter des Jahres 1848 ist lang. Schließlich
    entscheidet sich Caitlin zu bleiben. Eine für alle schwierige Zeit beginnt ...

    Zitat

    Sie dachte an Padraig, an ihre Heimat, an all das, was sie verloren und zurückgelassen hatte. Hier stand ihr nun
    plötzlich alles offen. Sie litt keinen Hunger mehr und ihre Söhne konnten sogar die Schule besuchen. Das war mehr, als sie sich je erträumt hatte. Voller Zuversicht sah sie in Heaths Augen, Augen voller Wärme und unerschütterlicher Liebe. Sie wusste, er würde immer für sie da sein, stark und unumstößlich, wie ihre Insel
    immer dem Meer getrotzt hatte... (4)

    Ferner als der Horizont ist Melanie Brosowskis erster in Buchform erschienener Western, 2009 im Verlag Peter Hopf, und mit 350 Seiten ihr bisher umfangreichster Roman.

    Die Geschichte nimmt in Irland und der Neuen Welt ihren Anfang. Die Autorin erzählt parallel die Lebensgeschichte von Caitlin
    O'Leary und Johnny Cooper. Sie wechselt zu Beginn rasch zwischen den Schauplätzen und überbrückt so in kurzen Kapiteln fast zwanzig Jahre. Das nimmt dem Roman einiges an Atmosphäre. Erst als die Autorin die einzelnen Kapitel ausbaut, weitschweifender erzählt und ihren erzählerischen Schwerpunkt nach Amerika verlegt, gewinnt die Geschichte schnell an Intensität. Die Charaktere werden plastischer, die Spannung und Dichte nimmt zu. Von nun an fesselte mich der Western bis zur letzten Seite. Was als irische Auswandererstory beginnt, ist zum überzeugenden Ranchwestern geworden.

    Ferner als der Horizont ist gut auf der amerikanischen Landkarte verortet und hervorragend in die Historie der USA verankert.

    Melanie Brosowski erzählt mit großem Einfühlungsvermögen und Liebe zum Detail. So ist ein realistischer und poetischer Western entstanden, der viel zu früh endet. Doch die Autorin lässt viele Anknüpfungspunkte für eine Fortsetzung der Geschichte einfließen. Gerne würde ich wissen, ob Johnny Cooper seinen Platz im Leben findet; kommen er und Eileanoir doch noch zusammen; was wird aus Caitlins Söhnen; wird Heath Scarid noch einmal Vater werden und was wird aus Scarids Ranch?

    Ferner als der Horizont ist, trotz einiger sprachlicher Unfeinheiten und Stolpersteine - die das Lektorat eigentlich hätte sehen müssen -, ein rundum gelungener, sehr gut komponierter und spannender Western, der mich schon bald in seinen Bann gezogen hat.

    Leider ist der Roman derzeit vergriffen und nur noch über die Autorin zu bekommen, oder als Hörbuch zum Download. Eine leicht überarbeitete Neuauflage würde ich der Autorin und dem Leser wünschen.

    Quellen:
    (1) Brosowski: Ferner als der Horizont, Seite 16
    (2) ebenda Seite 22
    (3) ebenda Seite 99
    (4) ebenda Seite 348 / 349

    Bibliographie:
    Melanie Brosowski: Ferner als der Horizont, Verlag Peter Hopf 2009, ISBN: 978-3-937544-11-3
    Melanie Brosowski: Ferner als der Horizont, Hörbuch, ActionVerlag 2010, als CD und Download

  • Hm, offenes Ende ... Ich werde mal in mich gehen, aber wenn es vergriffen ist, macht es das eh schwierig. Ich habe lieber ein richtiges Buch in er Hand, als es mir anzuhören.^^

  • Hm, offenes Ende ... Ich werde mal in mich gehen, aber wenn es vergriffen ist, macht es das eh schwierig. Ich habe lieber ein richtiges Buch in er Hand, als es mir anzuhören.^^

    Die Autorin hat eine Seite im Netz und einen Platz auf Facebook. Sie hat noch Exemplare. Schreib ihr doch mal.

  • Aus diesem Beitrag:

    Zitat

    Ja das hat mich schon immer erstaunt wie viel die Amerikaner aus ihren Westernerzählungen herausholen können für die Leinwand.
    Schade, das ich den literarischen Westernboom in den 1980er verpasst habe. Da konnte man ja beim Heyne Verlag einige Klassiker des Genres erwerben. Aber für mich war der Western bis ca. Mitte der 1990er ein reines Filmgenre.

    Ich habe mit Ende der 80er und eigentlich erst in den 90ern den Western-Roman für mich entdeckt, aber Trödelmärkte waren in den 90ern sehr ergiebig in Sachen Romanen und Western (noch nicht so wie heute mit den ganzen professionellen Händlern). Den Western-Roman im Handel habe ich nur noch mit den allerletzten wenigen Ausläufern erlebt (also ein paar habe ich tatsächlich im Geschäft gekauft, z.B. Der schwarze Falke), fast alles auf Trödelmärkten für 50 Pfennig oder mal 1 Mark pro Buch.
    Aber mittlerweile solltest du über das Internet die Dingerchen hinter geschmissen bekommen, auch wenn natürlich die Möglichkeit fehlt, vorher drin zum zu blättern (was ich persönlich für sehr wichtig halte bei mir unbekannten Büchern, um einen Eindruck zu bekommen. Gerade der Western hat ja nun auch eine Menge 08/15-Ware (und/oder Schund^^) rausgebracht).

    Ich lese übrigens gerade mal wieder einen Western, Der Büffeljäger von einem meiner Lieblings-Westernautoren, Loren D. Estleman. Der hat ungewöhnliche Themen, hat keine 08/15 Handlung und Umsetzung und ist gut recherchiert.

  • Gebrauchte Bücher sind schon eine tolle Sache. Da ich aber mit allerlei Allergien gesegnet bin, muss ich die Bücher vorher in der Hand gehabt haben, um im wahrsten Sinne des Wortes daran zu schnuppern. Außerdem lese ich auch gerne vorher in die Bücher hinein.

    Von Estleman habe ich bisher leider noch nichts gelesen.

    Kennst Du ein (Online)Antiquariat das auf Western spezialisiert und zuverlässig ist?

  • Zitat

    Kennst Du ein (Online)Antiquariat das auf Western spezialisiert und zuverlässig ist?


    Ganz vergessen. :rot:
    Nein, tue ich so nicht, da ich sie mit halt früher auf Trödelmärkten geholt habe und danach vereinzelt in der elektronischen Bucht. Es sollte aber recht unproblematisch sein, Western zu bekommen, auch wenn einige verblüffend teuer sind.

    Es gibt zum Film Appaloosa eine Romanvorlage von Robert B. Parker (der ja eher aus dem Krimi-Genre kommt), die es mittlerweile auch in deutscher Übersetzung gibt. Kenne tue ich sie nicht (HC mit 200 Seiten und dann 22 Euro ist mir ein bisschen zu viel, ich hoffe auf eine TB-Ausgabe), aber der Film soll sich recht akkurat an den Roman gehalten haben, lautete mal eine Bewertung.

  • Wobei ich aber vor ein paar Tagen den "Dunklen-Turm-Zyklus" von Stephen King beendet habe (Wind through the Keyhole noch nicht gelesen, aber heute bestellt), aber ich glaube nicht, dass das als "Western-Roman" zählt, oder?

    Ansonsten kann ich leider mit keinem Western-roman dienen
    Deinen post habe ich aber schon gelesen, und werde mir dieses Buch früher oder später mal besorgen.

    Wie im anderen Thread geschrieben: Ich habe davon gehört, dass die Western-Ähnlichkeit sehr hoch, aber bei King bin ich nie über diese eine Sherlock-Holmes Geschichte gekommen. Aus eigener Anschauung kann ich da nichts zu sagen.
    Also liegt es an Dir. ;)

    Was aber ebenfalls im Weiteren zumindest stark in die Richtung geht: "Blutklingen" von Joe Abercrombie. Das ist Fantasy und völlig schusswaffenfrei, aber die kleine Stadt an der Grenze in der staubigen Halbwüste mit den Farmen und Ranches drum herum (die so nicht heißen), der Treck/Viehtrieb nach Westen, die gefährlichen Indianer (die so nicht heißen oder aussehen), die Goldgräber-Stadt mit dem Faustrecht des Stärkeren ... das ist für einen Fantasyroman ein fast schon ausgesprochen unverfälschter Western.
    Und am Ende stehen sich die beiden Kontrahenten sich in der kleinen Stadt (sogar der vom Anfang, glaube ich) gegenüber, sich in die Augen schauend, auf der Hauptstraße und die Hände über den Schwertgriffen lauernd, bereit blitzschnell zu ziehen.

    Da ist dann noch "Jäger der Macht" (deutscher Titel halt ...) von Brandon Sanderson, der in der "Mistborn"-Welt spielt. In dem Roman gibt es dann schon Schusswaffen, die Hauptfigur und sein Kumpel waren Gesetzeshüter an der Grenze und wenn sie auch mit den Metallen herumzaubern und es vor allem in einer Stadt spielt, ist es eigentlich doch ein Western (mit spannenden Schießereien).

    Welches Buch aus meinem Beitrag meinst Du? Den Blake mit seinem Custer-Tagebuch oder Fisher mit dem Little-Bighorn-Überlebenden? Den erstern finde ich besser. Mit Fisher als Autoren werde ich nicht warm, ich finde seinen Stil gerade in dem Buch sehr holprig (auch wenn das womöglich zum Teil an der Übersetzung liegen kann, aber in anderen Western von anderen Autoren ist die auch nicht so holprig und da ich das Phänomen bei seinen Büchern, so weit ich sie habe, bemerke, schreibe ich es eher ihm zu). Allerdings hat er sehr Indianerfreundliche Romanthemen und versinkt nicht in schwarz-weiß-Malerei und wirkt dabei sehr historisch fundiert.

  • Von deinem Beitrag meinte ich das letztere, mit dem Tagebuch von der Schlacht am Litte Big Horn, weil das die einzige bekannte Schlacht war, in der die Indianer wirklich gesiegt haben. Da würde ich gern was drüber lesen.
    Die zwei anderen Autoren (J. Abercrombie und Sanerson) habe ich mir mal eigemerkt. Ich mag an Western eher die Schusswaffen, aber ich lasse mich mal von Schwertern überraschen. Wenn bei mir Lese-Ebbe herrscht, wird das mal genauer unter die Lupe genommen, danke für die Tipps^^

    You see, in this world there's two kinds of people, my friend.
    Those with loaded guns, and those who dig.

  • Bei Abercrombie kann es Sinn machen, die Bücher davor auch zu lesen. Die sind Fantasy, ohne Western (obwohl "Heldenklingen" auch irgendwo Anleihen an die Schlacht von Gettysburg macht, allerdings sind die nicht so ins Auge springend) und gehören zwar nur begrenzt zusammen, bauen aber in Charakterentwicklungen doch aufeinander auf. Das eine ist eine Trilogie, die anderen alle für sich stehend, aber sie spielen in der gleichen Welt und so einige Figuren tauchen immer wieder auf, mal als Hauptperson, mal als Nebenfigur.
    "Blutklingen" kann man in Bezug auf die nicht näher aufgeklärten Hintergründe wichtiger Figuren vermutlich besser verstehen, wenn man weiß, was die vorher sie getrieben haben. Von der Handlung her ist es völlig für sich stehend, von dem Miteinander von mehreren Figuren und um zu verstehen, was die für Probleme und Konflikte miteinander haben (und warum die wie aufgelöst werden), wäre es wohl besser, sich die vielen, vielen (und in meinen Augen sehr guten) Hunderte von Seiten, ganz ohne Western, zu geben.

  • Wie vorgenommen haben ich die zugrunde liegende Geschichte zu "Der Mann, der Liberty Valance erschoss" gelesen. Sie stammt von Dorothy M. Johnson, die auch die Vorlagen zu "Ein Mann, den sie Pferd nannten" oder "Der Galgenbaum" geschrieben hat.
    Die Inhaltsangabe hinten auf dem Buch, in dem noch 6 weitere Geschichten sind, bezieht sich auf den Anwalt Ranse Stoddard und Tom Doniphon.
    Tatsächlich heißt die Figur in der Geschichte Ranse Foster und die Figur des Film-Doniphon Bert Barricune. Die Geschichte beinhaltet tatsächlich nur äußerste Eckpfeiler des Films, Foster/Stoddard wird von Valance überfallen und will das nicht hinnehmen, Barricuns/Doniphon rettet ihn und aus Liebe zu Hallie protegiert er Foster und tötet Valance heimlich.
    In der Geschichte ist Foster zwar auch ein studierter Anwalt, kommt aber in dieser Funktion nicht in den Westen, er will Valance nicht vor Gericht bringen, sondern mit dem Revolver im Duell töten, außerdem ist er ein rechter Unsympath, in den sich Hallie warum auch immer verliebt.
    Barricune unterstützt auf seine Art dessen (von ihm ungewollte) spätere politische Karriere aus dem Hintergrund heraus, weil er meint, dass Hallie das für Foster möchte und er für sie alle es tut.

  • Nicht in dem Band. Aber um aus einer Kurzgeschichte von in meiner Ausgabe 18 Seiten einen so langen Film zu machen, muss da sicherlich noch Handlungsfleisch auf die Rippen (bei zu verfilmenden Romanen wird bei der Umsetzung gekürzt, bei Kurzgeschichten kommt noch was zu).
    Dazu wurde Foster mit seiner Namensänderung zu einem sympathischen Idealisten, der mittels Gesetz Gerechtigkeit möchte, nicht mit einer Waffe und sein e erste Wahl hatte im Film viel Raum, im Buch gibt es das gar nicht und er wurde halt nur kurz erwähnt dann (auch eher unfreiwillig) Politiker. Die wichtigsten Figuren haben im Film auch viel mehr Raum zur charakterlichen Entfaltung, das gibt es in der Kurzgeschichte so in dieser Form alles nicht.

    Auch Stagecoach basiert auf einer Geschichte. Die habe ich auch mal gelesen, aber das ist so ewig her, dass ich mich an kaum etwas erinnern kann, aber die Ähnlichkeiten zur Verfilmung waren auch da recht überschaubar.

  • Ich habe gerade gesehen, dass Robert B. Parkers (kleine, da nur 4 Bände) Reihe um Hitch Everett und Virgil Cole (man mag den Film Appaloosa kennen, eine Verfilmung des ersten Bandes) doch weiter ins Deutsche übertragen wurde: Resolution und Brimstone gibt es ebenfalls als HC, mal sehen, ob der 4. es auch noch schaffen wird.

    Leider (für mich leider) gibt es die nur als HC und da finde ich sie recht teuer, denn so sehr seitenstark ist meine Appaloosa-Ausgabve nun auch nicht.

  • Ich kenne soweit nur den Roman Appaloosa. Die Verfilmung bewegt sich ziemlich nah am Roman. Gerade diese extrem sparsamen Dialoge aus dem Film gibt es auch im Roman, in dem sie noch mal besonders ins Auge springend sind, wenn da nur ein paar Worte pro Satz stehen (und jeder wechselweise nur einen Satz sagt) und in der nächsten Zeile ebenso und das geht noch über Reihen. Auch der Roman ist aus der Ich-Perspektive von Hitch erzählt, wie es auch im Film gemacht wird.

    So gesehen hat mir der Roman gefallen und ich möchte mir auch gern die anderen zulegen, aber das Preis-Seiten-Verhältnis finde ich etwas hoch (und die gibt es im Deutschen standhaft nicht als TB), auch wenn die Aufmachung ganz schick ist, und werde mal schauen, ob ich sie nicht mal irgendwann gebraucht auftue.