Darstellung von Ferkinas

  • Ich bereite im Moment ein Abenteuer vor, in dem die Helden unvermeidlich den Ferkinas im Khoram-Gebirge begegnen werden. Die Helden hatten bisher (bis auf meinen Drakonia-Absolventen, der als NSC mitläuft) keinerlei Kontakt mit Ferkinas. Ich frage mich jetzt, wie ich die Begegnung mit der fremden und ruppigen Kultur überzeugend darstellen kann.

    Es geht um v.a. um drei Stämme, die auch in "Raschtuls Atem" beschrieben werden:

    • Bân Sharîda
    • Bân Hadârri
    • Bân Tirgûfa

    Am meisten Ideen habe ich zu den Bân Sharîda, die als "für Ferkina-Verhältnisse" recht friedfertig beschrieben werden: Auf dem Weg durch ihr Jagdgebiet treffen die Helden auf eine Jagdgruppe, deren Anführer spöttisch zum (unbewaffneten) Zweikampf fordert. Schlägt sich einer der Helden erfolgreich (oder zumindest mutig), wird er eingeladen Gast zu sein "falls ihr es bis in unser Dorf schafft", dann zieht die Gruppe weiter. Ein Scheinangriff auf dem Weg zum Dorf, wenn sie im Dorf sind, kann ich die Sitten und Ernährungsgewohnheiten darstellen. Einzelne Krieger könnten versuchen, Metallwaffen von den Helden einzutauschen. Was haltet ihr davon? Habt ihr sonst noch Ideen?

    Bân Hadârri und Bân Tirgûfa sind das größere Problem. Im Prinzip müssen die Helden nicht mit ihnen interagieren um das Abenteuer zu lösen, aber sie müssen ihr Gebiet durchqueren, um einen plotrelevanten Ort zu erreichen (den sie vermutlich sogar mehrmals aufsuchen müssen). Ich fände es seltsam, wenn diese als recht aggressiv beschriebenen Stämme die Helden einfach durch ihr Land laufen lassen. Daher die Frage: Habt ihr Ideen, wie ich Angriffe dieser Stämme (oder sonstige Begegnungen) sinnvoll darstellen kann, ohne die Helden in einen aussichtslosen Kampf zu schicken? Für Tips zur sonstigen Darstellung der Ferkinas wäre ich auch dankbar.

    „Ich habe ja durchaus Verständnis dafür, daß die Beschwörung eines Humus-Elementars nicht ganz so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Aber wie, bei allen Zwölfen, kann man versehentlich einen Elefanten beschwören?“ (aus dem DSA4 Forum)

  • Bei dem geplanten Scheinangriff würde ich aber mit bedenken bzw. einplanen, dass die Gruppe evtl. falsch reagieren könnte ... Ist IMHO ein sehr zweischneidige Sache ... Von daher evtl. daran denken, dass die Gruppe zuvor entsprechende Infos erlangen kann ...

    In unserer Gruppe könnte es bspw. durchaus passieren, dass sich ein Feuerball auf die Gruppe heranstürmender "Feinde" auf den Weg macht ... Und dann ist es u.U. zu spät, die "Feinde" den Angriff abbrechen zu lassen.

    Eine alte Weisheit der Brabaker Beschwörer sagt: Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, mach dir Gedanken, wie lange dein Skelettarius noch anhält!

  • Grundlegende Informationen wollte ich den Auftraggeber der Expedition geben lassen. Das die Charaktere bei einem Scheinangriff überreagieren, ist allerdings eine Gefahr. Mein aktueller Plan ist zu betonen, daß die wild auf die Gruppe zureitenden oder -rennenden Ferkinas keine Waffen gezogen haben oder sie nicht in Angriffsposition bringen. Zumindest der Krieger der Gruppe sollte sich dann rondragefällig auf unbewaffnete Verteidigung beschränken.

    Feuerbälle sind bei der Gruppe keine Gefahr, da ich den einzigen Charakter der Gruppe, der etwas in der Art könnte, unter Kontrolle habe. :zwinker: Ein Angriffzauber, der einen der Ferkinas aus dem Sattel holt, sollte (so wie ich die Ferkina-Kultur bisher interpretiere) eher für Respekt sorgen, solange das nicht tödlich endet.

    „Ich habe ja durchaus Verständnis dafür, daß die Beschwörung eines Humus-Elementars nicht ganz so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Aber wie, bei allen Zwölfen, kann man versehentlich einen Elefanten beschwören?“ (aus dem DSA4 Forum)

  • Zitat von Edorian

    Grundlegende Informationen wollte ich den Auftraggeber der Expedition geben lassen. Das die Charaktere bei einem Scheinangriff überreagieren, ist allerdings eine Gefahr. Mein aktueller Plan ist zu betonen, daß die wild auf die Gruppe zureitenden oder -rennenden Ferkinas keine Waffen gezogen haben oder sie nicht in Angriffsposition bringen. Zumindest der Krieger der Gruppe sollte sich dann rondragefällig auf unbewaffnete Verteidigung beschränken.


    Ich sehe schon, du hast bereits selbst daran gedacht :) Gut! Jetzt muss es die Gruppe nur noch erkennen :)

    Zitat von Edorian

    Feuerbälle sind bei der Gruppe keine Gefahr, da ich den einzigen Charakter der Gruppe, der etwas in der Art könnte, unter Kontrolle habe. :zwinker:


    :lol2:

    Zitat von Edorian

    Ein Angriffzauber, der einen der Ferkinas aus dem Sattel holt, sollte (so wie ich die Ferkina-Kultur bisher interpretiere) eher für Respekt sorgen, solange das nicht tödlich endet.


    So genau kenne ich mich mit den Ferkinas nicht aus. Aber ob sie es wirklich mit Respekt interpretieren, wenn ein Mitglied von ihrem Stamm aus dem Sattel geholt wird und dabei womöglich auch noch schwer verletzt wird oder gar stirbt? Ich weiß nicht ... Helden neigen ja erfahrungsgemäß dazu, immer das zu tun, was man bei der Vorbereitung nicht im Fokus hatte :) Ich würde mir von daher auf jeden Fall mal dazu Gedanken machen, was ist bzw. wie sie reagieren könnten, wenn einer von ihnen tot ist?

    BTW: Ich dachte bisher, der Inhalt der Mutprobe sei es, eben überhaupt nicht zu reagieren, obwohl es so gefährlich aussieht? Bei Angst haben (und weglaufen), wird man halt als unehrenhaft angesehen und ausgelacht. Bei einem "Gegenangriff" wird man bekämpft? Letztlich hatte man ja auch Angst, sonst hätte man sich ja nicht gewehrt?

    Eine alte Weisheit der Brabaker Beschwörer sagt: Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, mach dir Gedanken, wie lange dein Skelettarius noch anhält!

  • Im Abenteuer heißt es, daß tapfere Gegenwehr für Respekt sorgt, erst recht, wenn die Helden sich ebenbürtig oder gar überlegen zeigen. Dabei ist ausdrücklich als positives Beispiel genannt, daß ein Held einen der Ferkinas mit einem Faustschlag zu Boden schickt. Ein tödlicher Angriff würde hingegen Blutrache provozieren. Das scheint eine Art "Rangordnungskampf" zu sein, den ich wegen der Blutrache gerne waffenlos halten würde, sicher ist sicher. :zwinker: Ich bin allerdings unsicher, was die Ferkinas in dem Kontext von magischen Angriffen halten. :iek:

    „Ich habe ja durchaus Verständnis dafür, daß die Beschwörung eines Humus-Elementars nicht ganz so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Aber wie, bei allen Zwölfen, kann man versehentlich einen Elefanten beschwören?“ (aus dem DSA4 Forum)

  • So, hab jetzt mal (endlich) in Raschtuls Atem geblättert. Das habe ich auf S. 108 dazu gefunden:

    (...)Manche Stämme, die ab und zu friedlichen Handel betreiben, begrüßen Fremde mit einem Scheinangriff zu Pferde, bei dem die Tiere erst wenige Schritt vor dem Zusammenprall gestoppt oder zur Seite gelenkt werden. Je nachdem, wie mutig und gefasst sich die Fremden zeigen, werden sie als Turum (Gäste), Tafsash (Freunde) oder gar Lirgassi (Vettern) aufgenommen. (Wer wegrennt oder einen ernstgemeinten Gegenangriff unternimmt, braucht sich keine Hoffnung auf freundliche Aufnahme zu machen.)

    Eine alte Weisheit der Brabaker Beschwörer sagt: Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, mach dir Gedanken, wie lange dein Skelettarius noch anhält!

  • Danke, die Stelle muß ich übersehen haben. Ich werde mich dann wohl eher an Raschtuls Atem orientieren, auch wenn der Scheinangriff im Abenteuer etwas aggressiver dargestellt ist. Aber wenn ein Krieger eine richtige Herausforderung ausspricht, sollte ein blaues Auge kein Problem sein, finde ich. Ich muß mal schauen, wie ich die Helden über solche Gepflogenheiten informieren kann, ohne zu sehr mit dem Zaunpfahl zu winken. Vom Auftraggeber her könnte es schon passen, daß sie ein paar Seiten aus einem Reisebericht o.ä. bekommen, leider habe ich bisher in den IT-Texten nichts gefunden, was als passendes Zitat dienen könnte.

    „Ich habe ja durchaus Verständnis dafür, daß die Beschwörung eines Humus-Elementars nicht ganz so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Aber wie, bei allen Zwölfen, kann man versehentlich einen Elefanten beschwören?“ (aus dem DSA4 Forum)

  • Zitat von Edorian

    Danke, die Stelle muß ich übersehen haben.


    Das kenn ich :) 100 X gesucht und trotzdem nicht gesehen :)


    Zitat von Edorian

    Aber wenn ein Krieger eine richtige Herausforderung ausspricht, sollte ein blaues Auge kein Problem sein, finde ich.


    Eine Herausforderung sehe ich als völlig unproblematisch an. Die ist für mich nicht das Gleiche wie ein Scheinangriff. Das ist mehr ein Begrüßungsritual, um den Mut zu testen. Eine Herausforderung ist definitiv mehr. Je nach Art der Herausforderung, also evtl. die "Kampfart" (z.B. waffenloser Kampf) oder das "Kampfziel" (z.B. bis zum ersten Ziel oder bis zum ersten Treffer) ist da wohl alles möglich.

    Zitat von Edorian

    Ich muß mal schauen, wie ich die Helden über solche Gepflogenheiten informieren kann, ohne zu sehr mit dem Zaunpfahl zu winken. Vom Auftraggeber her könnte es schon passen, daß sie ein paar Seiten aus einem Reisebericht o.ä. bekommen,


    Das sehe ich als ziemlich unproblematisch an ... Der Auftraggeber kann das doch einfach wissen oder nur schon davon gehört haben. Je nach Wissensstand teilt er die Info eben von nur ganz grob bis relativ detailliert mit.

    Eine alte Weisheit der Brabaker Beschwörer sagt: Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, mach dir Gedanken, wie lange dein Skelettarius noch anhält!


  • Das sehe ich als ziemlich unproblematisch an ... Der Auftraggeber kann das doch einfach wissen oder nur schon davon gehört haben. Je nach Wissensstand teilt er die Info eben von nur ganz grob bis relativ detailliert mit.


    Schon. Ich würde nur gerne vermeiden, daß es OT wie eine Anleitung zum Lösen dieses Teils des Abenteuers wirkt, von daher hätte ich gerne etwas Fluff drumherum. Andererseits: Wenn der Auftraggeber weiß, daß die Bân Sharîda so etwas gerne machen, ist es sehr sinnvoll, daß einer Expedition in die Gegend auch direkt zu sagen. :lol2:

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  • Zitat von Edorian


    Schon. Ich würde nur gerne vermeiden, daß es OT wie eine Anleitung zum Lösen dieses Teils des Abenteuers wirkt, von daher hätte ich gerne etwas Fluff drumherum.


    Kann ich gut verstehen :) Dann musst du dir halt etwas für den Fall X ausdenken bzw. parat haben :)

    Zitat von Edorian

    Andererseits: Wenn der Auftraggeber weiß, daß die Bân Sharîda so etwas gerne machen, ist es sehr sinnvoll, daß einer Expedition in die Gegend auch direkt zu sagen. :lol2:


    Ist schon klar. Aber, wie gesagt, er muss es ja nicht (ganz) genau wissen. Du kannst dir ja auch mehrere Verhaltensweisen ausdenken und nur eine davon ist richtig. Oder du lässt ihn meinen, dass das bei einem anderen Stamm so ist ... Dann müssen sie eben darauf kommen, dass das bei diesem gebraucht wird :)

    Eine alte Weisheit der Brabaker Beschwörer sagt: Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, mach dir Gedanken, wie lange dein Skelettarius noch anhält!


  • Ist schon klar. Aber, wie gesagt, er muss es ja nicht (ganz) genau wissen. Du kannst dir ja auch mehrere Verhaltensweisen ausdenken und nur eine davon ist richtig. Oder du lässt ihn meinen, dass das bei einem anderen Stamm so ist ... Dann müssen sie eben darauf kommen, dass das bei diesem gebraucht wird :)


    Vielleicht lasse ich den Auftraggeber einfach sagen, daß vergleichsweise friedliche, Handel treibende Stämme gerne Scheinangriffe ausführen, während aggressivere auch direkt angreifen. Wenn sich die Helden unterwegs umhören (z.B. bei den Ulad Barshîm) können sie näher erfahren, was für Stämme wo leben, sonst müssen sie halt raten.

    Bleibt die Frage, was ich mit Bân Hadârri und Bân Tirgûfa mache. Einfach ein paar wilde Ferkina-Krieger auf die Helden zu stürmen zu lassen wäre zwar nicht unpassend, aber wenn die Helden gewinnen, haben sie am Ende Bluträcher auf den Fersen. :paranoia: Wenn nicht... ganz böse!

    Eine andere Idee wäre, daß die Helden, nachdem sie sich (hoffentlich) mit den Bân Sharîda angefreundet haben, während der weiteren Reise zufällig dazukommen, wie einige Hirten der Bân Sharîda von anderen Ferkinas überfallen werden. Dann können sie einerseits den Hirten helfen und dabei nochmal ihren Mut beweisen, andererseits sehen sie deutlich die Gefahr. Dann kann ich anschließend Angst vor weiteren Überfällen schüren. :gemein:

    „Ich habe ja durchaus Verständnis dafür, daß die Beschwörung eines Humus-Elementars nicht ganz so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Aber wie, bei allen Zwölfen, kann man versehentlich einen Elefanten beschwören?“ (aus dem DSA4 Forum)