Als Magiedilletant Zauber und SF lernen?

  • 5 AsP finde ich ganz solide. Überleg mal was das für ein Aufwand bei Kraftspeichern ist sowas mal eben zusätzlich zu haben.
    Die paar Dukaten für nen alten Ochsen hat er mit einer super Waffe mit +10 TaP* doch locker wieder raus. Die Klingen sind in der Gegend sicher beliebt...

    *IIRC oder IMO je nach Kontext; ich beziehe mich da auf pers./subj. Erfahrung
    "The fatal flaw in every plan is the assumption that you know more than your enemy."

  • Die Frage ist bloß wie lange die Leute alte Ochsen auf Vorrat haben, bei deren Schlachtung in einer Schmiede sich die Leute in unserem sauberen Aventurien nichts denken ... Wo doch Mancherorts der Verdacht auf Frevel schon ausreicht um ...

    Of course she's gay!

  • Naja, du opferst sicher keinen Ochsen für ein 08/15-Schwert (das unzuverlässige aus Gusseisen aus Udhenberger Erz - sehr unbeliebt die Schwerter aus dem Lager 08/15 ;) ), sondern für ganz besondere, teure Stücke (Preis für Opfertier inbegriffen). Blutopfer von Tieren sind in Aventurien jetzt durchaus nicht so selten und kommen im Rondra- oder Kor-Kult schon mal vor. (Zumindest laut dem AB-Band Karavanenspuren)

  • Es macht schon ein Unterschied, ob ein Kor- oder Rondrageweihter einer Henne den Hals umdreht, oder der Schmied in seiner Schmiede Kühe auf dem Amboss schlachtet, meinst nicht? Wenn ich jetzt mal die SO Unterschiede und die Tiergrößen vergleiche.

    Of course she's gay!

  • Zitat von Windweber

    Das kann es schon, wenn man das Schwert danach noch einmal schmiedet als Zwergenspan oder Geflämmtes Eisen.


    Bei Zwergenspann zerlegt man es zwar immer wieder, um es neu zu schmieden, bei der Fältelung/Flämmung kenne ich mich nicht aus. Macht es Sinn, ein Schwert zig mal zwischendurch zu härten, wenn es danach um- und neu geschmiedet wird?
    Gerade bei der Flämmung/Fältelung stelle ich es mir eigentlich als ungünstig vor, es zwischendurch zu härten.
    So eine abschließenden Härtung der fertig geschmiedeten Waffe stelle ich mir tatsächlich als abschließend vor und dann sind schon alle Proben gemacht.
    Zumal dann alle naselang die Waffe in Blut zu tauchen wirklich eine blutige (und finanziell teure) Angelegenheit wäre, für die man sehr viele Tiere bräuchte (erst recht bei der 8-jährigen Herstellungszeit von Zwergenspan, den eh nur Zwerge beherrschen und die sind nicht magisch begabt, wenigstens nicht die Schmiede, daher ist da auch kein AsP-Nutzen von Blutmagie bei Zwergenspan).

    Gerade auch in Bezug darauf, was Blut in Aventurien in den meisten Regionen in religiöser und magischer Hinsicht für einen Stellenwert hat, sehe ich da es eher als unwahrscheinlich an, so eine Waffe auch noch zig Mal während der Herstellung in Blut zu ersäufen. Zusätzlich zu dem Umstand, dass Blutmagie in 12-göttlichen Gebieten verboten ist, was einer mittels Blutmagie geschaffenen Waffe ganz bestimmt einen sehr schlechten Ruf verschaffen würde.

  • Macht es Sinn, ein Schwert zig mal zwischendurch zu härten, wenn es danach um- und neu geschmiedet wird?

    In Blut macht das tatsächlich Sinn, es bildet sich eine feine Schicht irgeneines Stoffes auf der Klinge, eine Reaktion von etwas im Blut und dem heißen Stahl. Je mehr man von diesem Stoff hat, desto besser der Stahl am Ende, aber man muss ihn in das Metall hineinbekommen, das geht mit Falten oder Zerstückeln und neu schmieden. @Thorwulf kennt sich da besser aus, fragen wir ihn. Oh, ich glaube, du brauchst nicht einmal Blut - Urin tut es auch. Diese Stahlverbessernde Wirkung könnte man je nach Region auf ein Opfer an Ingerimm, Brazoragh oder Karmoth während des Schmiedeprozesses zurückführen, wenn man den Aberglauben und den religiösen Stellenwert von Blut bedenkt. Aber das hat langsam echt nichts mehr mit dem Thema zu tun, oder? ^^

  • In dem Falle generiere ich dann mal einen Zauberer, der bei jeder Zauberhandlung grundsätzlich ein Lebewesen zur AsP-Generierung durch Blutmagie tötet. Ich widme dieses Opfer einfach Hesinde, und begründe es damit, das sich durch das geflossene Blut besonders viele und besonders potente Zauber wirken kann, was der Göttin der Magie jawohl zum Wohlgefallen reichen muss. Damit ist es dann auch vor der Zwöflgöttlichenkirche und dem Volk in Ordnung, ich tue es ja bloß um der Göttin gefällig zu sein, das kann mir doch keiner Vorwerfen!

    Nein, das hier führt langsam wirklich vom Thema weg. Ziehen wir einfach das Fazit: Offenbar bleibt auch Blutmagie in all ihrer Verpöntheit etwas, das sich jeder Spieler guten Gewissens auf seinen "Heldenbogen" notieren kann.

    Und nun genug des Sarkasmus. ^^

    Of course she's gay!

  • Ziehen wir einfach das Fazit: Offenbar bleibt auch Blutmagie in all ihrer Verpöntheit etwas, das sich jeder Spieler guten Gewissens auf seinen "Heldenbogen" notieren kann.


    Ohne jetzt irgendjemandem bestimmten etwas unterstellen zu wollen, sondern nur ganz allgemein formuliert:
    Ich denke, dass das (zusammen mit diversen anderen Beispielen) in vielen Fällen u.a. dem Konsum von Computer-Rollenspielen geschuldet ist, bei denen weniger nach Stimmigkeit, sondern (oft) ausschließlich nach Effektivität gesteigert/ausgerüstet wird. Habe das selbst bei dem ein oder anderen Rollenspielneuling, der von entsprechenden PC-Spielen umgestiegen ist, beobachten können. Da ist dann selten die Frage "Welche Waffe/Rüstung/Fertigkeit/Zauber wäre denn passend/stimmig", sondern eher "welche Waffe/Rüstung/Fertigkeit/Zauber ist am sinnvollsten/besten/effektivsten".

  • Zitat

    In Blut macht das tatsächlich Sinn, es bildet sich eine feine Schicht irgeneines Stoffes auf der Klinge, eine Reaktion von etwas im Blut und dem heißen Stahl. Je mehr man von diesem Stoff hat, desto besser der Stahl am Ende, aber man muss ihn in das Metall hineinbekommen, das geht mit Falten oder Zerstückeln und neu schmieden


    Weder im aventurischen Fluff-Hintergrund noch in den Regeln ist das irgendwie sich niederschlagend.
    Da hat man Blut, das eine sehr mächtige, aber auch gefährliche (in der Magie), manchmal heilige (in einigen Kirchen bei bestimmten Riten praktiziert, aber niemals als tägliches guten Morgen, guten Mittag und guten Abend-Gebet gegeben) und manchmal unheilige Sache ist (Paktierer, Dämonologie, Blutmagie).
    Und wenn ein Schmied reihenweise die Tiere in seine Schmiede holt, tötet, das Blut in einer Wanne sammelt und die super-Waffe reintunkt, und das bei jedem Durchgang (also rein regeltechnisch recht häufig), nach Außen, um eine bessere Waffe zu haben, nach Innen, um die verbotene Blutmagie praktizieren zu können, kann das doch mal irgendwie auffallen und den örtlichen Autoritäten zugetragen werden.
    Die Gilde wird daraufhin bestimmt sehr begeistert sein, vom nächsten Ingerimm-Tempel ganz zu schweigen, da Ingerimm jetzt nicht gerade für seine Blutopfer berühmt ist (und selbst in Rondra- und Kor-Kirche machen das Geweihte, Novizen dürfen das allein in der Rondrakirche eine ganze Zeitlang nur unter Aufsicht (oder gar nicht) machen). Privatleute machen das zu Hause schon mal gar nicht, schon gar nicht in Ausübung irgendwelcher Handwerkstätigkeiten, statt schön im Tempel mit einem Geweihten für das richtige Anliegen im richtigen Ambiente.

    Wer ein Opfer an Brazoragh oder Karmoth (warum ausgerechnet den? Wäre da nicht eher Belharhar die passendere Adresse?) bringt, stört sich auch nicht an Blutmagie.

  • Ich würde mal tippen, dass das "am Schluss in den Körper eines Ochsen rammen" auf Nitrierhärtung rauskommt - die obersten Schichten werden mit Stickstoff angereichert und dadurch härter (zumindest für Urin wurde das nachgewiesen). Zusätzlich kühlt das Schwert als Ganzes in einem Ochsen vermutlich langsamer ab, als in reinem Wasser (mineralisches Öl wird auch gerne benutzt, aber ist nicht wirklich verfügbar), wodurch im Inneren der Klinge weniger Spannungen entstehen - aber das ist eher Spekulation meinerseits.
    Danach nochmal umschmieden (falten, zerstückeln) läuft dem Ganzen zuwider, da es nur eine Randschichthärtung sein soll - es ist also wirklich der Abschluss der Schmiedearbeit
    Das jedoch geht eigentlich in die Richtung eines Berufsgeheimnisses und hat mit der Blutmagie nicht viel zu tun - man wird sich wohl entscheiden müssen, wie genau man den armen Ochsen jetzt genau ausnimmt. Die Anwendbarkeit ist regeltechnisch abgedeckt und klingt für mich (bis auf die Okkupation) auch relativ sinnvoll - in einer mittelreichischen Kleinstadt würde ich es jetzt nicht unbedingt anbringen, aber in "toleranteren" Gebieten fände ich ein solches Konzept nicht unmöglich.
    Bezüglich der Okkupation: RAW wird doch "nur" mit dem W20 auf die pAsP gewürfelt, die bei Blutmagie um 5 erleichtert ist. Da ein Meisterhandwerks-Schwert ja keine pAsP hat, würdet ihr dann überhaupt würfeln lassen? Oder bei 1 bis 5 eine Okkupation zulassen?

  • Da du kein Artefakt erschaffst würde ich sagen: Nein.

    *IIRC oder IMO je nach Kontext; ich beziehe mich da auf pers./subj. Erfahrung
    "The fatal flaw in every plan is the assumption that you know more than your enemy."

  • Besessenheit von profanen Gegenständen scheint mir eher eine seltene Ausnahme zu sein, von daher würde ich auch nein sagen. Und wenn profane Gegenstände besessen werden, werden sie dadurch scheinbar bisweilen magisch, was u.U. sogar wünschenswert ist: Die oben schon genannten Haringastar-Waffen basieren im Grunde auf diesem Prinzip, auch die Dschinnenwaffen und -Rüstungen, die die Zauberschmiede in Mherwed erschaffen sind immer von Erzdschinnen besessen, ähnlich verhält es sich bei fliegenden Teppichen und Luftelementaren. Gerade in Ländern, in denen man oft mit Dämonen, geistern und anderen zu tun hat, gegen die profane Waffen schlecht helfen, könnte ein viertelmagischer Schmied sich das zu Nutze machen. Die Fjaninger haben das im Grunde schon getan, allerdings sind deren Haringstar-Waffen ein Berufsgeheimnis, in dem mehr steckt als die bloße Anwendung von Blutmagie (die aber Bestandteil ist).