Die Tage des Namenlosen

  • Den Zwölfen zum Gruße (oder ist es angesichts des Themas die falsche Begrüßung? *gg*),

    ich bin momentan mit meiner Gruppe in Gareth mitten in einem Abenteuer, welches sich ein wenig in die Länge zieht (Was aber nicht schlimm ist).
    Jedenfalls befinden wir uns gerade kurz vor dem Jahreswechsel und die Namenlosen Tage rücken immer näher.
    Da ich diese Tage aber nicht einfach links liegen lassen möchte, sondern der Gruppe schon mal die Bedeutung der Tage etwas näher zu bringen gedenke, frage ich einfach mal hier nach einigen Informationen.

    Wie sind die Tage allgemein zu behandeln und wie verhält sich die Stadt?
    Die Bevölkerung?
    Die Läden, Tavernen und Händler?
    Die Stadtwacht etc?
    Und die Tempel und ihre Anhänger?

    Würde da gerne ein Abenteuer raus gestalten, welches ich quasi in das Bestehende einfließen lasse. Gibt es offizielle Quellen (bevorzugt DSA3)? Vielleicht sogar geeignete Stadt-Abenteuer?

    Was sollte man sonst noch über die Namenlosen Tage wissen?

    Wäre um Hilfe, Anregungen zum möglichem AB usw. sehr Dankbar ;)

    Gruß

    Shihayazard

    PS: Habe extra ein neues Thema eröffnet, weil andre Themen, die ich dazu gefunden habe, nicht genau das behandeln und uralt sind.

  • Man bleibt möglichst im Hause, geht nicht raus, lässt am liebsten keine Fremden rein ... die Tage haben einen schlechten Ruf (weshalb Kinder, die an diesen Tagen geboren wären, oft ausgesetzt werden). Es ist nicht nur Aberglaube, denn an diesen Tagen haben Geweihte der 12e eine schlechtere Verbindung zu ihren Gottheiten (Mirakel, Liturgien, Regeneration sind erschwert). Tempel stehen sicherlich auch und gerade an diesen Tagen den Gläubigen, die dort Trost und/oder Schutz suchen, offen. Es wird vermutlich besonders viel gebetet.
    Geschäfte haben eher zu, Gasthaus-Betreiber schauen sich die Gäste eher besonders gut an, bevor sie eingelassen werden und Aberglaube kann natürlich besondere Auswüchse bekommen (man schüttet vielleicht Salz vor Türen und Fenster, oder vielleicht sogar über Fremde, die einem nicht ganz koscher erscheinen, z.B. gerade Albinos, auffällige Stigmata-Träger könnten an diesen Tagen besonders geschnitten werden oder noch mehr ausgegrenzt).

    Sie zeichnen sich wohl öfter durch bedeckte Himmel aus, aber kann auch sein, dass das nur bei uns so gehalten wird.^^ Dazu hat der SL seltsame Geräusche parat, die für etwas unheimliches Flair sorgen.

    Es gibt ein uralt-AB mit dem Titel Die Tage des Namenlosen, das ich nicht kenne, aber halt schon recht trashig sein soll gemessen an den heutigen Standards.
    Ansonsten macht sich einer Reise während der NL Tage gut (auch wenn man einen wirklich wichtigen Grund braucht, statt da in vier Wänden zu bleiben für die Tage), unter düsterem Himmel, mit seltsamen Geräuschen und Begegnungen (nicht zu genau werden), dazu die Stimmung der Menschen während dieser Tage (vorsichtig, misstrauisch, abergläubisch ...) einsetzen. Da kann man aus meiner Spieler-Sicht schone eine Menge draus machen für Atmosphäre, ohne da jedes Mal gleich ein ganzes AB in diese Zeit zu setzen, aber das zumindest einmal zu tun, finde ich, macht sich auch gut.

  • Gareth ist eine der Ausnahmen, was die Furcht vor den Tagen ohne Namen angeht.
    Die Stadt ist so groß, die Leute so beschäftigt.. die Handwerker können es sich gar nicht leisten, das Geschäft einen Tag zu schließen, die 'Reichen' werden alleine schon deshalb nicht auf ein Fest verzichten, weil man mit 'Göttertreue' (und viel Alkohol) den Tagen trotzen will. Dazu noch die (je nachdem wann du mit der Gruppe spielst, intakte, oder angeschlagene) Stadt des Lichts.

    Erwähnenswert ist auf alle Fälle das große Ritual am ersten Praios, zu welchem das Licht des Herren in die Welt entsendet wird, um fortan wieder für ein Jahr dem Treiben des namenlosen Gottes Einhalt zu gebieten und alle Schrecken zu vertreiben.

    In Gareth wird man höchstens in den ärmlichen Vierteln überhaupt die Muße, oder gar Zeit haben, um sich den Tagen zu widmen. Die naheliegende Brache wird nur von den Tapferen, oder Verzweifelten aufgesucht, weil ihre düstere Präsenz (die nicht natürlichen Ursprunges ist/war - wieder Zeitabhängig) innerhalb dieser Tage noch präsenter ist. Man will zwar die Tage ausharren, aber 5 Tage kein Essen besorgen, oder für jenes Arbeiten bedeutet den Hungertod.
    Je nachdem, wo sich deine Gruppe aufhält, bekommen sie also eine der beiden Seiten mit.

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe

  • Jeder der Tage ist einem Dämone zugeordnet und entsprechend der Eigenschaften der Dämonen können seltsame Dinge passieren (ob die wirklich von Dämonen verursacht werden oder durch den Aberglauben selbsterfüllende Prophezeiungen/natürliche Ereignisse sind, sei dahingestellt).

    Die "Tagesherrscher" sind:

    - Isyahadin (Irrsinn)
    - Aphestadil (Trägheit)
    - Rahastes (Plagen)
    - Shaz-Man-Yat (dunkle Verführerin)
    - Shihayazad (Sphärenspalter)

    Irgendwo, ich glaub VeG waren Vorschläge, was in den Tagen so alles geschehen kann. Im Endeffekt kann es von Gereiztheit bis zu Mord und Totschlag eine ziemlich Bandbreite abdecken. Dunkle, komische Wolken, Donnergrollen, plötzlich vertrocknende Brunnen, Viehtod usw. Man hat da einiges an Auswahl :zwinker: .

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • die Handwerker können es sich gar nicht leisten, das Geschäft einen Tag zu schließen

    Naja, können und wollen - da die Tage des NL als verflucht gelten, wird man sich wohl zweimal überlegen, ob man an diesem Tag ein Werkstück anfängt. Ich könnte mir gut vorstellen, daß - ob nun faktisch richtig oder nicht - ein Gegenstand/Ware nicht solange hält oder sogar katastrophal versagt, der während der namenlosen Tage hergestellt wurde - etwa analog zur irdischen Montagsarbeit etwa. Ich denke, daß sich die meisten Handwerker schon stark abwägen und zumindest die besseren ihre Läden geschlossen halten werden.

    Meine Lieder, die klingen nach Wein, und meine Stimme nach Rauch; mag mein Name nicht Orpheus sein, mein Name gefällt mir auch.

    Aktuelle Spielrunden:

    DSA: 7G - Bastrabuns Bann (SL)

    DSA: Rhetorischer Sesselbrand (SL)

    DSA: Die Silberne Wehr (Söldner)

    D&D: Tchazzars Rückkehr (SL)

  • Bitte beachten, ich gehe in meinem Beitrag speziell von Gareth aus. Einer gigantisch großen Stadt, in der so viele Menschen leben, dass es egal ist, zu welchem Handwerker man geht, da dort Hunderte existieren. Normalerweise sind die Leute ja auf 'den' Handwerker des Dorfes, oder einer Stadt angewiesen, aber nicht so in der Stadt der zehntausend Möglichkeiten.

    Sicher, wer wirklich so gut ist, dass ein Stammklientel den eigenen Laden aufsucht, der könnte es sich leisten ein paar Tage keinen Umsatz zu machen. Der normale Handwerker (analog mit anderen Berufsgruppen) allerdings hat diesen Vorteil nicht. In einem Dorf hilft sich die Gemeinschaft gegenseitig an den Tagen, lässt Niemanden Verhungern, der - wie alle anderen auch - die namenlosen Tage versucht schadlos zu überstehen.
    Gareth allerdings spielt nach anderen Gesetzen. Hat ein Handwerker zu, geht man eben zum nächsten, schon ist ein Auftrag flöten. Viele Steuern und Verpflichtungen erfordern ein regelmäßiges Einkommen, dazu will die eigene Familie natürlich auch versorgt werden.
    Und was macht der Arbeiter, der nicht unbedingt eine gesamte Woche an Versorgungsgeldern auf der hohen Kante hat? Er arbeitet, Tage des Namenlosen oder nicht. Denn kein Großbauer wird ihn und seine Familie auf den geschützten Hof einladen und für ein paar Reperaturarbeiten alle sättigen. In Gareth stirbt man einsam, umringt von Tausenden Menschen.

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe

  • Gut, das leuchtet ein, gesetzt dem Falle, daß die Handwerkerdichte in Gareth wirklich so hoch ist. Allerdings vermute ich grad stark, daß wir unterschiedliche Definitionen von Handwerkern haben - für mich ist ein Handwerker eher "zünftig" und kann sich dann schon mal leisten, 5 Tage dicht zu machen - zumal ja das business während der namenlosen Tage ohnehin eher schlapp ist. Für die armen Tagelöhner und Gelegenheitsarbeiter im Südquartier ist das sicher anders.

    Aber du hast natürlich recht, die Wahrscheinlichkeit, daß in Gareth trotz schlechtem karma, trotzschlechterer Geschäftslage, wegenFlaute in der Kasse oder weil er einfach nicht dran glaubt (ist da nicht ein Rastullahellah? Tag der Rache?) während den namenlosen Tagen offen hat, ist natürlich da, das stellt allein die Masse sicher. Ich glaube nur nicht, daß es die Norm ist, und daß die Zahl der Läden dennoch sehr überschaubar bleibt :)

    Meine Lieder, die klingen nach Wein, und meine Stimme nach Rauch; mag mein Name nicht Orpheus sein, mein Name gefällt mir auch.

    Aktuelle Spielrunden:

    DSA: 7G - Bastrabuns Bann (SL)

    DSA: Rhetorischer Sesselbrand (SL)

    DSA: Die Silberne Wehr (Söldner)

    D&D: Tchazzars Rückkehr (SL)

  • Glaube mich zu erinnern, dass eben speziell in Gareth eben die Tage kaum wahrgenommen werden. Das Klischee, dass innerhalb dieser 5 Tage Frösche vom Himmel regnen, oder die Flüsse sich rot färben, wird ja gerne von Spielleitern im übertriebenen Maße genutzt. Oftmals passiert einfach gar nichts gewaltiges (außer, 'Helden' sind in der Nähe).
    Ich gehe soweit davon aus, dass nur die großen, organisierten sich in Zünften zusammenfinden und der Großteil der Leute, die handwerkliche Arbeit anbieten (um es vielleicht weg vom 'Schreiner', 'Schuster', oder dergleichen zu bekommen) unorganisiert leben. Zunftabgaben wollen erstmal bezahlt werden und wer nun nicht mit einer Arbeit aufwarten kann, die unbedingt von der Bevölkerung gebraucht wird, muss sich gegen etliche Mitkonkurrenten behaupten.

    Aber nunja, meine Definition des Ganzen hilft dem Themenstarter sowieso nicht weiter, da ja eben etwas passieren soll, ungeachtet der Idee, wie die Redax das Ganze sieht/gesehen hat.

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe