Probleme mit Bodenplänen und DK

  • Hallo zusammen,

    Nachdem ich vor einigen Jahren meine Zeit als Rollenspieler vorläufig auf Eis gelegt habe (hab D&D gespielt und der starke Einschnitt durch die 4. Edition hat mir nicht gefallen), bin ich nun in die Welt von Aventurien eingetaucht und muss sagen es gefällt mir. Meine Gruppe besteht aus einen sehr erfahrenen Spieler, der dadurch auch (erstmalig) den Meister stellt, sowie zwei erfahrenen Spielern (mein elfischer Wildnisläufer, sowie ein zwergische Söldner) und zwei völligen Neulingen (thorwalischer Pirat und norbadische Kundschafterin). Das meiste hat sich sehr gut eingependelt. Aber gerade in den Kämpfen wird es schnell etwas holprig. Gegen einzelne Gegner gibt es keine Probleme, aber bei Gruppen entwickelt sich alles zu einem Durcheinander.

    Daher habe ich einige Fragen bezüglich des Kampfsystems und der zugehörigen Regeln:

    (In meinen Beispielen wird gegen sechs Gobos (alle mit Nahkampfwaffen) gekämpft)

    1. In einen Kampf ohne Bodenplan (für mich waren Kämpfe ohne Bodenpläne zu D&D-Zeiten undenkbar) werden die Gegner immer aufgeteilt und direkt an uns drangestellt ("teleportiert"). Zwerg und Thorwaler bekommen in der Regel je zwei, Elf und Norbadin je einen Gegner. Mein Elf mit Speer hat dann natürlich direkt das Problem entweder mit Malus zu kämpfen oder muss Abstand gewinnen. Gibt es eine Regelung für solche Fälle, dass die Gegner gemäss der Distanzklasse nur in Speerreichweite zu mir aufgestellt werden dürfen oder ist das Meisterentscheid?

    2. Nachdem dann endlich auf Bodenpläne umgestellt wurde, ergaben sich neue Probleme und Fragen. Mein Elf steht Seite an Seite mit dem Zwerg. Im gleichen Szenario verteilen sich die Goblins wie oben beschrieben. Wenn sich ein Goblin in Kampfreichweite mit mir bewegt, provoziert er dadurch einen Passierschlag? Laut Meister nicht, da dieser Goblin auf mich achtet. Und wenn sich ein weiterer Goblin danach dem Zwerg nähert, darf ich dann eine (weitere) freie Aktion für einen erneuerten Passierschlag nutzen? (Die Distanz reicht) Die Regeln erlauben bzw. verbieten es nicht explizit. Jedenfalls habe ich es nicht gefunden.

    3. Eigentlich ist mein Elf Bogenschütze (wie ungewöhnlich :lach: ). Durch die ranteleportierenden Goblins konnte ich bestenfalls einen Schuss abgeben. Darf ich auf einen direkt vor mir stehenden Goblin (also Distanzklasse N) schiessen oder provoziere ich dadurch eine Passierschlag oder ist es gänzlich verboten.

    Grüße,
    Rev

    P.S.: Ich habe die Regelbücher schon durchgearbeitet oder auch das Forum durchgestöbert, aber in der Komplexität keine Antworten gefunden.

  • Zu 2 und 3 kann ich im Moment nichts sagen, da ich nicht mal in der Nähe meiner Bücher bin, ab er zu 1 gibt es, wenn ich mich recht erinnere, 2 Möglichkeiten laut WdS, nämlich, dass die Gegner immer in größtmöglicher Distanz starten (in deinem Fall also in S) und sich pro 4 INI Unterschied annähern können oder, dass sich der Kämpfer mit der höchten Ini seine Distanzklasse aussuchen kann. Wenn du also gegen keine wahren Inimonster kämpft, sollte also eigentlich nie ein Gegner direkt an dir dranstehen.

    Ich hoffe ich hab da jetzt nichts durcheinander gebracht und irgendwer kann die korrekte Seitenzahl nennen. :zwinker:

    "Kaiser? Ich wusste gar nicht, dass wir nen Kaiser hatten. Ich dachte immer wir wären ein autonomes Kollektiv."

  • Puh... nur, weil ich das grad sehe und mich wundere: wie darf ich mir das mit dem "ranteleportieren" vorstellen ?!? D.h. es werden Kampfpaare gebildet und die gehen dann sofort in den Nahkampf über? Hab ich ganz ehrlich noch nie gehört und auch noch nie so gehandhabt - denn da würden ja so schöne Dinge wie Sturmangriff gar nicht funktionieren...

    Wenn mich nicht alles täuscht beginnt der Kampf immer in der DK des Kampfteilnehmers mit der höchsten DK (d.h. Dein Speerkämpfer kann sich von vorneherein dazu entscheiden, den Gegner auf Abstand zu halten - er muß erst einmal die Mali hinnehmen.)

    Zitat von "Revenant"

    Wenn sich ein Goblin in Kampfreichweite mit mir bewegt, provoziert er dadurch einen Passierschlag? Laut Meister nicht, da dieser Goblin auf mich achtet.

    Wenn er mit dir kämpft, dann nicht, wenn er sich durch deinen Kontrollbereich bspw. zu einem anderen Gegner oder auf der Flucht bewegt (bei Bodenplatten der Bereich in deinem Sichtfeld im Halbkreis vor dir), dann schon. Natürlich um 4 erschwert, bei einem Treffer sinkt die INI ebenfalls.

    Meine Lieder, die klingen nach Wein, und meine Stimme nach Rauch; mag mein Name nicht Orpheus sein, mein Name gefällt mir auch.

    Aktuelle Spielrunden:

    DSA: 7G - Bastrabuns Bann (SL)

    DSA: Rhetorischer Sesselbrand (SL)

    DSA: Die Silberne Wehr (Söldner)

    D&D: Tchazzars Rückkehr (SL)

  • zu 1. " ein Kampf beginnt in der Distanzklasse, die vom Kämpfer mit der höchsten Initiative gewünscht ist "
    WdS 79

    zu 2. der Zwerg darf den Goblin des Elfes "passierschlgen" wenn:
    - der gobbo nicht auf den Zwerg achtet
    - der gobbo sich in seinen kontrollbereich hinein, oder durchbewegt (aber nicht wenn er schon drin rumsteht)
    - wenn der zwerg nicht allzu viel zu tun hat, sprich auch den gegner des elfen im auge behalten kann

    die Frage für mich ist:
    Würde der Zwerg das tun?

    zu 3. Du bekommst keinen passierschlag wenn du dich nicht bewegst, damit meine ich eine fortbewegung mittels der Füße...
    Natürlich darfst du den Gobbo vor dir mit deinem Elfenbogen beschießen, die Frage ist nur .... ob du nicht lieber eine andere Waffe nimmst mit der du parieren kannst...

  • Hallo zusammen,

    Vielen Dank für die Antworten. Die meisten Probleme sind dadurch geklärt.

    Zitat von "Artemiseon"

    Puh... nur, weil ich das grad sehe und mich wundere: wie darf ich mir das mit dem "ranteleportieren" vorstellen ?!? D.h. es werden Kampfpaare gebildet und die gehen dann sofort in den Nahkampf über? Hab ich ganz ehrlich noch nie gehört und auch noch nie so gehandhabt - denn da würden ja so schöne Dinge wie Sturmangriff gar nicht funktionieren...


    Ja, genau so wurde das gehandhabt. Deshalb ist es wohl verständlich, dass ich auch auf die Bodenpläne bestanden habe. :zwinker:

    Zitat von "KaaZoo"

    die Frage für mich ist:
    Würde der Zwerg das tun?


    Da der Zwerg eine grauenvolle INI hat, aber dafür einen ordentlichen Wumms (und einiges an TP/Schaden wegstecken kann), wäre es für ihn auf jeden Fall am Anfang eine brauchbare Möglichkeit.

    Zitat von "KaaZoo"

    Natürlich darfst du den Gobbo vor dir mit deinem Elfenbogen beschießen, die Frage ist nur .... ob du nicht lieber eine andere Waffe nimmst mit der du parieren kannst...


    Wenn ich schon einen Pfeil auf der Sehne habe und einen einzelnen Goblin vor mir habe, der (wahrscheinlich) schon einiges eingesteckt hat, macht es für mich mehr Sinn, dem einen Pfeil zwischen die Augen zu jagen, anstatt die Waffe zu wechseln.

  • Zitat von "Revenant"

    1. In einen Kampf ohne Bodenplan (für mich waren Kämpfe ohne Bodenpläne zu D&D-Zeiten undenkbar) werden die Gegner immer aufgeteilt und direkt an uns drangestellt ("teleportiert"). Zwerg und Thorwaler bekommen in der Regel je zwei, Elf und Norbadin je einen Gegner. Mein Elf mit Speer hat dann natürlich direkt das Problem entweder mit Malus zu kämpfen oder muss Abstand gewinnen. Gibt es eine Regelung für solche Fälle, dass die Gegner gemäss der Distanzklasse nur in Speerreichweite zu mir aufgestellt werden dürfen oder ist das Meisterentscheid?

    Ein Kampf beginnt in der größtmöglichen DK der beteiligten, für je 4 Punkte INI-Differenz kann diese aber um 1 reduziert werden.
    Hast du die höhere INI müssen die Goblins sich aus S heranarbeiten, haben die 4 mehr als du können sie in DK N beginnen.

    Zitat von "Revenant"

    2. Nachdem dann endlich auf Bodenpläne umgestellt wurde, ergaben sich neue Probleme und Fragen. Mein Elf steht Seite an Seite mit dem Zwerg. Im gleichen Szenario verteilen sich die Goblins wie oben beschrieben. Wenn sich ein Goblin in Kampfreichweite mit mir bewegt, provoziert er dadurch einen Passierschlag? Laut Meister nicht, da dieser Goblin auf mich achtet. Und wenn sich ein weiterer Goblin danach dem Zwerg nähert, darf ich dann eine (weitere) freie Aktion für einen erneuerten Passierschlag nutzen? (Die Distanz reicht) Die Regeln erlauben bzw. verbieten es nicht explizit. Jedenfalls habe ich es nicht gefunden.

    Jeder Gegner der deinen Kontrollbereich durchquert provoziert einen Passierschlag (unabhängig davon wem er sich nähert). Solange du freie Aktionen hast kannst du Passierschläge machen.

    Zitat von "Revenant"

    3. Eigentlich ist mein Elf Bogenschütze (wie ungewöhnlich :lach: ). Durch die ranteleportierenden Goblins konnte ich bestenfalls einen Schuss abgeben. Darf ich auf einen direkt vor mir stehenden Goblin (also Distanzklasse N) schiessen oder provoziere ich dadurch eine Passierschlag oder ist es gänzlich verboten.

    Ein Fernkampfangriff im Nahkampf provoziert keinen Passierschlag (im Gegensatz zu D&D). Allerdings stört eine andere Aktion deinerseits als Laden den Vorgang, so dass du wieder von vorne anfangen musst (falls du z.B. zwischendurch ausweichst oder getroffen wirst).

    Zitat von "Revenant"

    P.S.: Ich habe die Regelbücher schon durchgearbeitet oder auch das Forum durchgestöbert, aber in der Komplexität keine Antworten gefunden.

    Meine Empfehlung ist die DK in der starren Form fdallen zu lassen und als reine Reichweiten, wie bei D&D zu nutzen. Das klappt deutlich besser und ist intuitiver als das DK-Hüpfen mit At zu Annäherung und zum Entfernen.

    Freiheit vor Ordnung

  • Zitat von "Hanfmann"

    Meine Empfehlung ist die DK in der starren Form fdallen zu lassen und als reine Reichweiten, wie bei D&D zu nutzen. Das klappt deutlich besser und ist intuitiver als das DK-Hüpfen mit At zu Annäherung und zum Entfernen.


    Hallo Hanfmann,

    das hört sich interessant an. Kannst du dein System kurz vorstellen?

  • Hey Hanfmann,

    Vielen Dank für die kurzen aber umso genaueren Antworten. Das hilft mir schon ein ganzes Stück weiter.

    Die Abänderung der DK-Regeln muss ich mir noch überlegen. Gerade am Anfang halte ich es für sinnvoller regelkonform zu spielen, um nicht unnötiges durcheinander zu verursachen. Die DSA-Regeln sind ohnehin viel umfangreicher/ komplexer als D&D. Jedenfalls kommt mir das so vor.

  • Zitat von "Scheffnow"


    Hallo Hanfmann,

    das hört sich interessant an. Kannst du dein System kurz vorstellen?

    Die Kurzfassung:

    Zitat

    Eine Bewegung um 1 Feld kostet den Charakter 1 GS, dabei ist es egal, ob diagonal oder seitlich, aber: jedes 2. Feld Diagonal kostet 2 GS und nicht 1. Schwieriges Gelände wie Trümmer, knietiefes Wasser oder ähnliches kostet 1 GS mehr pro Feld und eventuelle Körperbeherrschung-Proben um nicht hinzufallen (Meisterentscheid). Die Richtung in die ein Charakter schaut ist nicht entscheidend.
    Pro Runde kann ein Charakter immer nur eine Bewegungsaktion nutzen:

    • Schritt: 1 Schritt über eine freie Aktion
    • Rennen: GS Schritt über eine Aktion
    • Sprinten: 3x GS Schritt über eine volle Runde
    • Sonstiges: Freies Ausweichen (freie Aktion), Aufstehen (2A), Aufspringen (1A), Fallen lassen (freie Aktion)


    Der Vorschlag zu den Drehungen im WdS ist sowieso ganz großer Mist und für ein Rollenspiel viel zu langsam (wir spielen doch kein Battletech).

    Zitat

    Distanzklassen und Kontrollbereich
    Angegriffen werden dürfen nur Ziele, die sich auf entsprechenden Felder der DK aufhalten (DK H und N: benachbarte Felder, DK S: 1 Feld Abstand, DK P: 2 Felder Abstand). Pariert werden dürfen ohne Malus alle Angriff.
    Der Kontrollbereich eines Charakters sind die Felder, die auf der DK der benutzten Waffe liegen, mit Ausnahme der DK H (eine Waffe nur mit DK H hat also keinen Kontrollbereich, darf aber trotzdem benachbarte Felder angreifen!). Bewegt sich ein anderer Charakter mehr als 1 Feld durch oder aus dem Kontrollbereich heraus provoziert dies einen Passierschlag.

    Die Charaktere müssen sich zwar je nach Waffe trotzdem noch bewegen um ihre ideale DK für den Angriff einzuhalten, aber es sind keine unnötigen Proben dazu notwendig und niemand ist in der DK "gefangen" in der er steht. Speerkämpfer können zwar nicht in ihrer Verteidigung unterlaufen werden, aber dafür muss der Nahkämpfer auch keine AT würfeln um ran zu kommen und ohne Malus angreifen zu können.

    Zitat von "Revenant"

    Die Abänderung der DK-Regeln muss ich mir noch überlegen. Gerade am Anfang halte ich es für sinnvoller regelkonform zu spielen, um nicht unnötiges durcheinander zu verursachen. Die DSA-Regeln sind ohnehin viel umfangreicher/ komplexer als D&D. Jedenfalls kommt mir das so vor.

    Dummerweise sind sie deswegen nicht durchdachter oder spielbarer.

    Freiheit vor Ordnung

  • Wenn ich deine Regeln recht verstehe, ersetzt du die Attacken zur DK-Änderung durch Bewegungsaktionen. Bei der DK-Vergrößerung kanmn ich mir gut vorstellen auf die Probe zu verzichten, obwohl es i.d.R. zum Nachteil von Spielercharakteren sein dürfte.

    Aber wie ist das bei DK-Verringerungen? Durch die notwendige Bewegungsaktion bleibt dem verkürzenden Charakter nur noch eine reguläre Aktion in der KR. Kann der angegriffene Charakter umwandeln, hat dieser eine unparierbare Attacke. Wird damit eine DK-Verkürzung nicht stark erschwert, wenn nicht praktisch unmöglich gemacht?

    Zitat von "Hanfmann"

    Speerkämpfer können zwar nicht in ihrer Verteidigung unterlaufen werden, aber dafür muss der Nahkämpfer auch keine AT würfeln um ran zu kommen und ohne Malus angreifen zu können.

    Werden dann nicht Waffen mit hoher DK stark bevorzugt? Hat sich nach Einführung dieser Regel die Bewaffnung eurer Charaktere geändert?

  • Zitat von "Scheffnow"

    Wenn ich deine Regeln recht verstehe, ersetzt du die Attacken zur DK-Änderung durch Bewegungsaktionen. Bei der DK-Vergrößerung kanmn ich mir gut vorstellen auf die Probe zu verzichten, obwohl es i.d.R. zum Nachteil von Spielercharakteren sein dürfte.

    Aber wie ist das bei DK-Verringerungen? Durch die notwendige Bewegungsaktion bleibt dem verkürzenden Charakter nur noch eine reguläre Aktion in der KR. Kann der angegriffene Charakter umwandeln, hat dieser eine unparierbare Attacke. Wird damit eine DK-Verkürzung nicht stark erschwert, wenn nicht praktisch unmöglich gemacht?

    Eine freie Aktion Schritt bringt einen auch ein Feld (= ein Schritt =eine DK) naeher heran. Von daher muss man im Normalfall keine Aktion verbrauchen, wenn man bereits nah genug heran ist.

    Zitat von "Hanfmann"

    Speerkämpfer können zwar nicht in ihrer Verteidigung unterlaufen werden, aber dafür muss der Nahkämpfer auch keine AT würfeln um ran zu kommen und ohne Malus angreifen zu können.

    Zitat von "Scheffnow"

    Werden dann nicht Waffen mit hoher DK stark bevorzugt? Hat sich nach Einführung dieser Regel die Bewaffnung eurer Charaktere geändert?

    Nein, die Bwaffnung hat sich nicht veraendert.
    Die verschiedenen Moeglichkeiten haben alle ihr pro und contra, aber schlecht sind die Moeglichkeiten im vergleich nicht.

    Freiheit vor Ordnung